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The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 26: Der April in einem Rutsch Ausflug, KAIST-Blog, Südkorea, Uni

Autor:  Jitsch

Seit dem letzten Eintrag ist doch mehr Zeit vergangen als ich wollte. Der Grund, dass ich bisher nicht dazu gekommen bin ist simpel: Midterms. Die Klausuren waren zwar erst letzte Woche, aber man muss ja auch noch dafür lernen und davor hat uns der Zwischenreport in Engineering Economy ziemlich auf Trab gehalten. Hier mal ein kurzer Überblick:

1) Akademisch:

Engineering Economy war wie gesagt anstrengend. In den letzten paar Wochen hatten wir einige Hausaufgaben zu erledigen, darunter die, in der wir einen Cash Flow für unser gesamtes Leben, bis wir etwa 80 sind, aufstellen sollten. Immerhin, dank dessen weiß ich jetzt, wie viel Kindergeld man kriegt, wie lange man Elterngeld beziehen kann und wie viel ich verdienen muss, um mir ein neues, teures Auto kaufen zu können ohne dafür einen Kredit aufzunehmen.

Dann kam der Midterm Report. Dafür haben wir uns in der zweiten Aprilwoche Montag bis Mittwoch jeden Tag getroffen, bis wir was hatten, was wir abgabereif fanden. Das war echt anstrengend! Feedback haben wir dafür übrigens bis heute nicht, das gibt es erst Donnerstag.

Die Midterm-Klausur fand ich recht einfach. Man konnte gut mit dem Buch lernen, wir hatten eine ganze Reihe von Übungsaufgaben (mit Musterlösungen) zum Lernen und in der Klausur kamen dann auch viele Aufgaben dran, die so oder so ähnlich auch im Buch standen. Die Note habe ich aber noch nicht wieder.

In Human-Computer Engineering haben wir in der Woche vor den Midterms Context Interviews durchgeführt. In unserem Fall haben wir verschiedene, für Studenten nutzbare, Küchen aufgesucht und den Leuten über die Schulter geschaut. Resultat vor allem: Wir haben keinen einzigen Koreaner interviewt, weil Koreaner entweder nicht kochen oder nicht auf dem Campus wohnen. Die Midterm-Präsentation haben zwei andere aus der Gruppe gemacht, weil ich schon beim Project Proposal dran war, und wir haben wie beim letzten Mal eine sehr gute Bewertung bekommen.

Und Dienstag gab es in der Vorlesung Erdnussbutter-Marmelade-Toast, weil wir anhand von dessen Zubereitung gelernt haben, wie man eine Aufgabenanalyse macht.

In Linear Programming gab es mehrere Hausaufgaben, die ich mehr oder weniger abgeschrieben habe (ich geb’s zu…) und dann habe ich für die Klausuren gebüffelt. Am Abend vor der Klausur kam ich dann auf die Idee, nochmal Nurhak nach einer Altklausur zu fragen, und er hatte sogar zwei. Die bin ich durchgegangen, wobei ich nicht so richtig ein Muster in den Fragestellungen erkennen konnte. Allerdings kam dann die Klausur und es war genau dieselbe wie die eine Altklausur! Der Professor ist mal echt faul…

Blöderweise hatte ich mir den einen Beweis aus der Klausur zwar angeschaut, aber dann doch nicht mehr ganz auf die Reihe bekommen und bei der letzten Aufgabe war ich völlig überfragt. Aus der Altklausur ließ sich von der Aufgabe auch die Aufgabenstellung schlecht entnehmen, so dass ich anhand der Altklausur nicht wirklich nachvollziehen konnte, wie man die hätte lösen können, dann wäre ich in der Klausur schlauer gewesen. Die Ergebnisse haben wir noch nicht wieder, ich bin mal gespannt, was dabei rausgekommen ist.  


2) Events:

Am 5. April gab es einen von ISO organisierten Trip nach Jeonju. Die Stadt ist bekannt für ihre historische Altstadt (Hanok Maeul), koreanisches Papier (Hanji) und vor allem – Essen.

Der Trip begann damit, dass ich wahnsinnig dringend auf die Toilette musste nach ca. 3 Stunden Busfahrt, wir aber erstmal unbedingt ein Foto vor dem Stein, in den der Name der Stadt (oder sowas) gemeißelt war, machen mussten. Danach durfte ich dann aufs Klo.


Omokdae und Hanok-Maeul

Zuerst ging es zum Omokdae, wo der spätere König Taejo 1380 eine große Party gefeiert hat, nachdem er japanische Eroberer zurückgeschlagen hatte. Die Holzhalle war auf einem Berg, von dem man einen schönen Blick über die historischen Häuser des Hanok Maeul hatte.

  
König Taejo, der 10,000-Won-Schein und die Vorlage

Es ging dann rein in die Stadt zum Gyeonggi-Jeon Palast, der unter der japanischen Besatzung sehr gelitten hat (anscheinend war damals eine Schule in dem Gebäude) und jetzt wieder aufgebaut wurde und auch als Kulisse für Filme genutzt wird. Herzstück war ein kleines Museum mit einem der wenigen erhaltenen Gemälde von König Taejo und einem Bild von Bergen, das auch auf dem 10,000-Won-Schein zu sehen ist.

Nach diesem Programmpunkt ging es auf einem recht langen Marsch durch die Stadt, vorbei an dutzenden Essensständen (bei manchen gab es schon recht lange Schlangen) und Verkaufsständen für Moju (eine Variation von Makgeolli). Am Jeonju Hyanggyo fand gerade eine Hochzeit statt. Unser Ziel war allerdings die Kochschule, da wir unser Mittagessen selbst machen sollten: Bibimbap.

  
Bibimbap - Vorher und Nachher

Das Ganze ist eigentlich nur ein Pott Reis mit etwas Gemüse drüber gestreut, aber irgendwo doch eine Kunst für sich. Man schnippelt jedes Gemüse getrennt klein und brät es auch getrennt an (sofern es gebraten werden muss) und ordnet es dann schön ordentlich auf dem Reis an, mit ähnlichen Farben möglichst weit auseinander. In die Mitte kommen Chilisoße und ein rohes Eigelb. Und dann … zerstört man das Kunstwerk und rührt so lange um bis alles eine relativ einfarbige rötliche Pampe ist. Die wird dann gegessen. Die spinnen, die Koreaner :D

 
Tanzen mit Masken und als Löwe

Gegenüber der Kochschule haben wir uns dann in koreanischem Maskentanz probiert. Schön nach und nach, erst nur die Beine, dann nur die Arme, dann beides zusammen und dann irgendwann auch mit Masken. Teil 2 war ein Löwentanz. Beides fand ich sehr spaßig, war auch einfach zu verstehen.

 
Material für Papierschale, Papier schöpfen

Als nächstes ging es zu einer Papierfabrik. Wie ich schon sagte ist Jeonju auch bekannt für koreanisches Papier. Wir haben dort zweierlei gemacht: Erstens, eine vorgefertigte Schachtel aus Pappe mit buntem Papier beklebt und zweitens, unser eigenes Papier gemacht. Für letzteres fischte man eine Lage Papierschnipsel aus einer vorgefertigten Zellulosebrühe, schüttelte das Wasser raus, brachte das Ganze auf eine Plastik (?) Platte auf und ließ es trocknen. Ist schon was anderes, als einfach nur Hanji zu kaufen.

  
Fertige Schale und Papier, Kalgugsu

Dann hatten wir Freizeit und zogen in kleinen Gruppen los. Wir haben recht viel gegessen und ich habe mir ein paar Bögen Hanji gekauft, da ich denke, dass man das ganz gut für Kakao-Karten benutzen kann… wenn ich denn mal wieder zum Zeichnen käme. Gegen Abend waren die Schlangen vor den Restaurants auch schon ewig lang. Wir gingen Nudeln (Kalgugsu) essen und das Restaurant konnte uns nur so nach und nach alle unterbringen, obwohl wir eine Reservierung hatten. Der ganze Topf den ihr auf dem Bild seht war voll mit Nudeln, weshalb kaum einer die ganze Portion geschafft hat. Aber es war lecker.


Makgeolli und Beilagen

Zum Abschluss fuhren wir in einen Stadtteil voller Makgeolli-Restaurants, wo jede Kleingruppe in ein anderes Restaurant sollte, weil wir keine Reservierung hatten. War schwierig genug, und am Ende waren wir doch drei oder vier Gruppen in einem Laden und der Wirt nicht all zu begeistert. Die sehr koreanischen Snacks, die es dazu gab, waren auch nicht der Hammer. Aber muss man wohl mal gemacht haben.


Hier fand die Strawberry-Party statt

In der Woche danach war Strawberry Party angesagt. Auf dem Campus wurden an mehreren Orten kistenweise Erdbeeren verkauft und man traf sich unter den blühenden Kirschbäumen, um sie zusammen zu essen. Bei der Strawberry-Party für internationale Studenten wurden auch ein paar Spiele gespielt.

Ja, und dann wäre da noch der Japan-Ausflug den ich letztes Wochenende unternommen habe, aber der kriegt seinen eigenen Eintrag.

3) Sonstiges:

Gute Nachrichten: Ich bin seit Anfang des Monats in Besitz eines KAIST-Hoodies. Der ist sehr bequem, auch wenn ich im Nachhinein auch eine Größe kleiner hätte bestellen können. Nicht, dass ein Hoodie unbedingt besonders eng sitzen muss. Außerdem kam gestern von Qwertee ein T-Shirt mit dem Motiv „Caffeine Powers Activate!“ an. Ich mag’s.

Schlechte Nachrichten: Das Batterieladegerät, von dem ich im letzten Blogeintrag gesagt hatte, dass ich es bestellt habe, ist immer noch nicht da. Außerdem habe ich mir gestern beim Fußball den Fuß verdreht, tut aber nur etwas weh, ist nicht geschwollen und laufen kann ich auch noch, sollte also recht schnell verheilen.


Das war's für heute, demnächst folgt mein Reisebericht aus Japan!