Zum Inhalt der Seite




Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Anime-Review (103)
- Simulcast (100)
- Review (72)
- SimulReview (64)
- crunchyroll (58)
- Japan-Tagebuch (54)
- KAIST-Blog (39)
- Manga (38)
- Germanga (32)
- Anime on Demand (25)
- Final Review (24)
- Schule (22)
- korea (21)
- kaze (18)
- KAIST (16)

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 19: Koreanische Traditionen Hahoe, KAIST-Blog, Kaistone, Korea

Autor:  Jitsch

Wird mal wieder Zeit für ein Update. Also was hatten wir da alles seit dem Templestay?

4. November: Dr. Kangs Geburtstag

Hat mich natürlich total kalt erwischt, er kam irgendwann zu mir: "Übrigens, ich habe heute Geburtstag und habe die Lab-Member zum Essen eingeladen, möchtest du mit?"

Ich habe zugesagt, und dann erst mal mit Hilfe von Jooweh ein passendes Geschenk gesucht, da ich mich auch für die Hilfe mit dem Halloweenkostüm revanchieren wollte. In der Bibliothek verkaufen sie Raumluftbefeuchter, die am KAIST entwickelt wurden, davon habe ich ihm einen geschenkt. Und nein, so billig wie sich das anhört ist das nicht.


Köttbullar, Luxusvariante (Klicken zum Vergrößern)

Das Abendessen war in einem schwedischen Restaurant. Ratet was ich gegessen habe? Köttbullar! Allerdings die Mega-Luxus-Variante, denn der Ladenwar ein echtes Luxusrestaurant und ein Menü mit etwa 7 Gängen und eher kleinen Portionen kostete pro Nase 45,000 Won (ca. 30 Euro) und aufwärts. Hat dementsprechend gut geschmeckt, aber ich würde dafür kein Geld ausgeben wollen.

5.-7. November: Fußballtraining

Da wir es geschafft haben den Platz recht oft zu reservieren hatten wir in dieser Woche dann tatsächlich mal 3-mal Training. Ich war auch an allen drei Tagen da. Irgendwie hatte ich befürchtet, am dritten Trainingstag kaum noch laufen zu können, aber es ging eigentlich. Und man fühlt sich unglaublich fit.

9. November: Netter Abend mit Freunden

Max (den ich bei der KI-House Chuseok-Party kennengelernt hatte) hatte mich gefragt, ob ich mit ihm und ein paar Freunden mit möchte und ich habe gleich zugesagt. Wir waren erst in einem Bulgogi-Restaurant (Bulgogi ist Grillen... direkt am Tisch), dann im Santa Claus (Lieblingsclub aller Ausländer in Daejeon), dessen Besitzer an dem Tag Geburtstag hatte, aber trotzdem keine Runde für alle die ein Geburtstagslied singen ausgegeben hat. Später ging es weiter in eine Bar mit Namen Got (Blume) mit indischem Ambiente, die sich dadurch auszeichnet, dass man zu Cocktails kostenlos Käsekuchen bekommt so viel man möchte. Dafür sind die Cocktails massiv überzuckert, weshalb keiner mehr als einen runterbekam. Danach waren wir dann noch in einem Laden wo es Pajeon (zur Erinnerung: sowas wie Pfannkuchen mit Meeresfrüchten und Gemüse) gab - die besten Pajeon, die ich bisher gegessen habe.

War alles in allem ein sehr entspannter Abend. Nach dem stressigen Tempelwochenende fand ich das aber auch ganz gut so.

10. November: Neue Frisur! 

Nachdem ich Jooweh endlich mal nach einem guten Friseur gefragt hatte, da ich gehört habe dass die On-Campus Friseure nicht so doll sind, war ich am Sonntag dort. Dort sprach man zwar kein Wort Englisch, aber es gibt bebilderte Frisurenkataloge und offenbar sind koreanische Friseusinnen auch sonst nicht so redselig, jedenfalls haben die auch mit den koreanischen Kunden wenig gesprochen.

Für 10,000 Won (7 Euro) bekam ich den vollen Service, mit einer Haareschneiderin und einer die mir (nach dem Schneiden, was ich so bisher nicht kannte) die Haare gewaschen hat. Spottbillig wenn man mal mit Deutschland vergleicht... Und hier das Ergebnis:


(Klicken zum Vergrößern)

Ich mag's. Und selbst Koreaner, die ich nur ansatzweise kannte (von der Halloweenparty oder der Bachelorstudent bei uns im Lab der so selten da ist) haben mir gesagt, dass es gut aussieht ^^

11./13./15. November: Koreanische Onlineshops -.-

Nachdem meine Eltern gesagt hatten, sie würden mir zum Geburstag einen Ersatzlaptop finanzieren, hatte ich am 5. November einen gebrauchten Samsung-Laptop bestellt und damit gerechnet, dass er ungefähr am nächsten Tag geliefert wird. Wurde er aber nicht. Als eine Woche später, am 11., der Status der Bestellung immer noch auf "On Pre-Request" stand, habe ich kurzerhand die Bestellung gecancelt und wollte einen anderen Laptop bestellen. Plötzlich bekam ich aber eine Fehlermeldung auf Koreanisch (die Google-Übersetzung ergab, dass ich als "Gast" nur eingeschränkte Rechte habe - häh?). Nachdem das auch an einem anderen PC und am nächsten Tag noch so war, habe ich Mittwoch den Kundencenter-Chat für englischsprachige Kunden benutzt und erfahren, dass ich meinen Account verifizieren soll, indem ich meine Alien Registration Card abfotografiere und an den Kundenservice schicke.

Warum können die einem sowas nicht von sich aus sagen, frage ich mich nur? Stattdessen muss ich nachfragen und weiß tagelang nicht, was los ist...

Am selben Abend konnte ich dann zum Glück wieder bestellen und habe das auch gleich genutzt. Donnerstagmittag bekam ich dann einen Anruf von einem des englischen mächtigen Koreaner (!), der meinte, das bestellte Modell hätten sie nicht da, aber sie würden mir zum selben Preis das Nachfolgemodell schicken. Fand ich okay.

Freitag bekam ich dann eine SMS auf Koreanisch, dass mein Paket abgeliefert worden wäre. Da die Heinis mal wieder meinen Namen nicht in lateinischen Buchstaben auf das Paket schreiben konnten, hab ich etwas gebraucht bis ich das richtige Paket gefunden hatte. Noch dazu war der Eintrag in der Lieferliste, die bei uns im Wohnheim ausliegt, der mit der schlimmsten Sauklaue überhaupt...

Jetzt bin ich im Besitz eines gebrauchten Samsung-Laptops, inklusive Maus, Mousepad, und sogar einer scheinbar nagelneuen Laptop-Tasche (die ich nicht brauche, aber egal). Mittlerweile sind auch eigentlich alle wichtigen Programme installiert und ich habe schon in der ersten Vorlesung am Laptop mitgeschrieben. Ist doch sehr praktisch.

Nachdem ich Montag diesen Teil geschrieben hatte, ist mir am Dienstag der PC abgekackt. Einfach so, von jetzt auf gleich, war der Bildschirm schwarz. Anschalten nicht mehr drin und wenn man ein Ladekabel anschloss (was nicht der Fall war, als er ausging) fiepte es und die Anzeige am Adapter blinkte. Das Teil ist mittlerweile auf dem Weg zurück zum Verkäufer. Ich hoffe mal, dass ich es repariert wiederbekomme oder sie mir ansonsten einen gleichwertigen Laptop anbieten.

13. November

Am 13. war dann kein Fußballtraining, weil die Preisverleihung des KISA-Sportfests anstand. Das Sportfest war das Wochenende davor, aber da ich irgendwie nicht genug Leute gefunden hatte, die mit mir ein Fußballteam bilden wollten, hatte ich nur das Finale des Fußballturniers als Zuschauer verfolgt. In dem traten übrigens zwei Teams gegeneinander an, die komplett aus Mitgliedern des KIFC (mein Fußballclub) bestanden.


Die Sieger (Klicken zum Vergrößern)

Bei der Preisverleihung war ich dann auch vor allem wegen der kostenlosen Pizza. Habe sogar Jooweh aus meinem Lab dort hin mitgenommen (sie war neugierig und offenbar auch auf kostenloses Essen aus).

14. November

An diesem Abend war noch ein Event: KAISTONE, in dem ausländische Studenten ihr Land präsentieren. War bisher nicht so in meinem Fokus obwohl schon zwei Veranstaltungen (über die Ukraine und Indonesien) stattgefunden hatten, aber mein halbes Fußballteam war dafür verantwortlich und die andre Hälfte wollte auch lieber zum KAISTONE als zum Training.  

Wir bekamen also eine nette Präsentation über Kasachstan zu sehen. Ich wusste bis dato fast gar nichts über dieses Land... jetzt weiß ich wenigstens, dass sie komische Heiratssitten haben, ein sehr berittenes Volk sind und auch gerne Pferdefleisch essen. Dazu gab es (wieder) kostenloses Essen, neben einem Eintopf mit Fleisch (kein Pferdefleisch ;) und Kartoffeln einen Salat und komische Kugeln aus fermentiertem Käse oder Joghurt, die alle scheußlich fanden.

15. November 

Der Freitag war in dieser Woche ein ziemlich voller Tag. Um 18:30 ging es los mit dem Koreanisch-Rede-Wettbewerb. Ich habe nicht teilgenommen, da mein Koreanisch für eine Rede noch lange nicht ausreicht, wollte aber sehen, wie gut andere Ausländer Koreanisch können. Zunächst gab es Essen, es wurde auch gesungen, viel gescherzt und zwischen den Reden gab es kleine Quizfragen (z.B. „Wo liegt das KAIST“, allerdings wurde auf Koreanisch gefragt was das Ganze ein kleines bisschen schwieriger machte).

Von den Reden selbst habe ich nicht viel verstanden, aber manche der Redner waren schon sehr beeindruckend. Ein Teilnehmer sagte mir, er würde auch erst seit zwei Monaten koreanisch lernen… ich bin nicht sicher, ob mich das motiviert oder deprimiert, denn er war echt gut, soweit ich das beurteilen konnte.

Dann ging es weiter zum zweiten Teil: Der offizielle KIFC-Ausgeh-Abend. Dieser begann (ohne mich, weil ich ja noch beim Redewettbewerb war) in einem türkischen Restaurant. Ich habe den Redewettbewerb nach der letzten Rede verlassen und bin im ans KAIST angrenzende Vierten Eoundong zu den Jungs (und June) gestoßen, die in einer Bar waren und schon etwas angeheitert. Dort lief das Fußballspiel Südkorea gegen die Schweiz, wobei lustigerweise wir (ein Haufen Ausländer) viel mehr und enthusiastischer über die Tore der Koreaner gejubelt hat als deren eigene Landsleute.

Später ging es dann noch ins Partyviertel Dunsan. Gegen 3 Uhr Morgens war ich dann zu Hause…

16. November

… um dann um 7:30 Uhr wieder aufzustehen, weil es um 8 los ging mit ISO nach Andong ins historische Dorf Hahoe. Ich habe dementsprechend die ganze Busfahrt (3 Stunden) geschlafen.

In Hahoe ging es zuerst ins Maskenmuseum, wo wir unsere eigenen Masken gemacht haben. Oder vielmehr: Wir haben vorgestanzte Papiermasken dekoriert. Dafür bekamen wir Modellier-„Ton“ (Clay), in der Realität kleine Kügelchen (vermutlich aus Papier) die mit Kleister und farbiger Tinte vorgepackt waren und die wir dann auf die Pappmaske pappen konnten. Das Ergebnis von mir seht ihr auf dem obigen Foto.
    
Das Ausgangsmaterial und die fertige Maske (Klicken zum Vergrößern)

Im Anschluss waren wir in einem Restaurant Andong-Hühnchen essen. War geschmacklich nicht schlecht, aber aufwändig zu essen (viele Knochen, man musste sich einzeln was aus der großen Schüssel nehmen) und daher nicht wirklich zufriedenstellend.

    
Das Maskenmuseum und unser Mittagessen (Klicken zum Vergrößern)

Der nächste Programmpunkt war das koreanische Maskentheater. Nachdem am Anfang das Publikum super drauf war und bestimmte Gäste (z.B. wir vom KAIST) speziell begrüßt wurden, machte sich während des Spiels schnell Langeweile breit. Ganz am Anfang war das ganze noch relativ selbsterklärend (zwei Tiere die sich bekämpfen und ein Holzfäller, der einen Ochsen tötet weil der das Publikum anpinkelt* – ja, ohne Scheiß – und dann dessen Hoden verkaufen will), aber danach wurde zu viel geredet.  Selbst die Koreaner vom ISO meinten teilweise, sie hätten kaum etwas verstanden, da es ein sehr altertümliches Koreanisch gewesen sein muss. Daher weiß ich bis heute nicht wirklich, ob es eine Handlung gab und wenn ja, wie die genau aussah.

Dieses Video ist zwar schon 5 Jahre alt, aber an der Performance hat sich bis heute nichts geändert. Wer also einen Eindruck gewinnen möchte: 

 

*war nur Wasser, aber nass werden konnte man trotzdem

Anschließend ging es ins richtige historische Dorf Hahoe. Wir wurden in Fünfergruppen gesplittet, bekamen eine Karte in die Hand gedrückt und los ging es. Meine Gruppe entschied sich dafür, die 1,2 km vom Parkplatz zum Dorfeingang zu laufen statt den Shuttlebus zu nehmen, wo dieses schöne Foto auf der Brücke zum Dorf entstand:

    
Brücke zum Dorf, ein typisches Hahoe-Haus (Klicken zum Vergrößern)

Ansonsten war das Dorf weniger spektakulär. Alte Häuser, interessanterweise alle bewohnt. Viele Bewohner führten traditionelle Handwerkstätigkeiten auf, bei denen man z.T. auch mitmachen konnte (z.B. Korn mahlen). Der beste Teil war aber die kurze Fahrt über den Fluss, der das Dorf in einer Flusswindung von drei Seiten einschließt, und der Aufstieg auf den Felsen, der direkt am Flussufer emporragt. Von dort hat man einen weiten Blick über das ganze Dorf. Außerdem kamen wir zur schönsten Zeit: Sonnenuntergang. Ein unglaublich beruhigender Anblick. Hier ein Panoramafoto, das vom Felsen aus geschossen wurde:


Hahoe-Panorama (Klicken zum Vergrößern)

Als dann auch die Gruppe mit dem einzigen Brasilianer wieder am Bus war (der Fairness halber: Einer aus der Gruppe hatte sein Smartphone verloren und sie waren deshalb so spät dran), ging es zu unserer Unterkunft. Auf dem Weg sind wir quasi in völliger Finsternis (keine Straßenlaternen) eine relativ schmale Straße entlang gekurvt, was ein klein wenig beunruhigend war. Aber wir kamen heil an.

In der Herberge (koreanisch: Minbak) gab es für die weibliche Fraktion einen kleinen Raum und vier oder fünf Decken… wir waren etwa zu elft. Aber irgendwie hat das keinen gestört, da es so oder so eine lange Nacht werden sollte. Wie geplant wurde gegrillt, und unser Esstisch befand sich draußen, wenn auch unter einem Dach – bei den Temperaturen die nach Sonnenuntergang so herrschen keine ganz angenehme Sache. Also musste schnell viel Soju getrunken werden, um sich aufzuwärmen. Dazu gab es Schweinefleisch direkt vom Grill und ein Minimum an Beilagen (Reis, Kimchi und eine Würzsoße).

Da ich irgendwann am Anfang schon ins Zimmer zurück bin, weil ich aufgrund der vorhergegangenen Partynacht todmüde war, habe ich nicht viel von der Party direkt mitbekommen. Ganz offensichtlich gab es aber Leute, die zu viel Soju getrunken haben… keine Details. Aber die ersten Opfer** gab es schon gegen 21 Uhr.

**nichtsdestotrotz gab es keine bleibenden Schäden und alle kamen heil wieder zurück

17. November

Nachdem die letzten so gegen 5 Uhr ins Bett gegangen waren, wurden wir kurz nach 8 wieder geweckt, denn es gab noch Programm für den Tag. Nachdem alle so halbwegs wach waren gab es im Jungenzimmer erst mal Rührei und Ramyeon für alle, die Hunger hatten. Wer wollte, konnte dann noch eine historische Schule besuchen, 100 m die Straße runter. Die war nicht megaspektakulär, aber doch ganz schön. Beeindruckender fand ich aber den Weg zum Fluss runter, an dessen anderen Ufer die Felsen wie eine riesige Steinwand aufragten:


(Klicken zum Vergrößern)

Im Anschluss ging es dann zurück zum KAIST. Diesmal wurde auf der Raststätte niemand vergessen und wir waren gegen 13 Uhr wieder zu Hause.

Ich habe mich den Rest des Tages damit beschäftigt, auf meinem „neuen“ Laptop eine deutsche Spracheinstellung für Windows und die allerwichtigsten Programme (Firefox, Adobe Reader) zu installieren. Ich hoffe, das war retrospektiv nicht völlig für die Katz.

Montag – Donnerstag

Die laufende Woche hat bisher – außer dem Laptop-Fiasko – nicht viel Spannendes zu bieten. Ich bin immer noch dabei, auszubaldowern was genau ich in meinem Projekt für Simulation eigentlich erforschen will. Bisher steht nur fest, dass es um die Optimierung der Mensa gehen soll, aber es muss natürlich etwas sein, was ich so noch in keinem anderen Paper gefunden habe und das wird schon etwas kniffliger. Ich habe aber bereits eine Idee.

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag war ich beim Fußballtraining. Dienstag waren wir so viele, dass wir mit 3 Teams à 6 Personen gespielt haben und sich das Team, das jeweils nicht spielte, den Arsch abgefroren hat. Mittwoch waren wir zum Glück (?) ganz knapp 8 Leute, so dass wir fast zwei Stunden durchgespielt haben. Das hat auch sehr Spaß gemacht und war recht spannend. Zwischendurch lag auch mal ein Team 7 Tore vor dem anderen, aber am Ende hatten die Gewinner einen Vorsprung von nur einem Tor. War also ziemlich ausgeglichen. Heute waren wir eine ganz komische Anzahl und haben schließlich drei Teams gebildet, wo aber immer bei jedem Team einer vom gerade nicht spielenden Team aushelfen musste. Außerdem hatte keiner die Leibchen vom Vortag gewaschen...

Ach ja, und: Denkt schön dran, dass der 22. bei mir schon anfängt wenn bei euch erst 16 Uhr des Vortages ist. Nur so als dezenter Hinweis ;)