Zum Inhalt der Seite

Geliebter Feind

KaixBrooklyn (brandneues Kappi)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kais pov:
 

Abgesehen vom Bett und Brooklyn schien das Zimmer ganz in Ordnung zu sein. Wenigstens hatte es ein angrenzendes und – ganz wichtig – abschließbares Bad. Obwohl, wenn ich es recht bedenke…na ja, lassen wir das.

Und um die Situation noch zu verschlimmern, kam so ein elender Piepmatz durch geöffnete Fenster geflogen und landete auf Brooklyns Schulter, der sich unverständlicherweise auch noch über die Vogelgrippe zu freuen schien. Um meine aufkeimende Aggression abzuwürgen lehnte ich mich in alter Kai-Manier gegen die Wand und wartete, dass der Virus sein Übriges tat, doch die Welt schien momentan nicht gut auf mich zu sprechen zu sein, denn nicht mal diesen Gefallen wollte sie mir tun. Um der Situation noch die Krone aufzusetzen, fing das Teil auch noch an rumzuzwitschern…’Was hab ich denn so schlimmes getan?’, fragte ich mich stumm schon eine halbe Ewigkeit, um genau zu sein, von genau den Zeitpunkt an, an dem uns Mr Dickenson diese bescheuerte Reise aufgebrummt hat. „Schalt doch mal diesen dämlichen Vogel aus!“, blaffte ich die rothaarige Nervensäge an, die sich mit dem Ding zu unterhalten schien. Ich meine, wie dämlich kann man eigentlich sein=? Sich mit einem Vogel unterhalten! Das setzt Brooklyns Dummheit doch wirklich die Krone auf. Dass er „Das ist nicht irgendein Vogel, sondern ein Spatz…und er ist sehr klug!“, zurückzickte, brachte mich völlig auf die Palme, die anscheinend immer höher wuchs, je länger ich es mit diesem Nichtsnutz in einem einzigen, kleinen, almodisch und mit Ehebett ausgestatteten raum aushalten musste.

Wutschnaubend stemmte ich mich von der schrecklichen weißen Wand ab, ging zu meinem Erzfeind, schnappte mir diese ‚unglaublich intelligente’ Amsel oder Reiher oder was auch immer von seiner Schulter und warf sie in hohem Bogen aus dem Fenster. Schade allerdings, dass Vögel normalerweise Flügel hatten, und dieser auch noch davon Gebaruch gemacht hatte. „Das hat deine blöde Meise davon!“. Da ich Brooklyn inzwischen den Rücken zugedreht hatte – ich hätte es besser wissen sollen, wie oft wurde mir eingebläut, meinen Feinden nie den Rücken zuzudrehen?!- konnte ich die Faust, die mich wenig später zwischen den Schulterblättern treffen sollte, nicht kommen sehen und knallte mit Brooklyns liebevoller Hilfe erstmal volle Möhre gegen meine geliebte Wand. „ES IST EIN SPATZ!“, schrie er mich mi9t hochrotem Kopf an, der sich gefährlich mit seinen Haaren biss. Doch ein paar Bisswunden würde ich ihm jetzt gerade glatt gönnen…Solch einen Wutanfall ist man ja gar nicht von ihm gewöhnt…aber es ist – wie man mir ebenfalls einige Male eingebläut hat – immer gut, die Schwachstellen des Gegners zu kennen! Natürlich ist das kein Grund, die Handgreiflichkeiten von Monsieur Brooklyn in irgendeiner Weise zu rechtfertigen oder gar zu billigen, also packte ich ihn am Kragen und hob ihn hoch gegen die Wand, eben so, wie ein richtiger Russe das mit diesem Typen, von dem man nichtmal sagen kann, ob er Ire oder Amerikaner oder sonst was ist und ob seine Eltern ihn genauso hassen wie ich ( was eigentlich ja logisch wäre…obwohl, wenn man es sich recht überlegt, kann so ein Gesicht auch nur eine Mutter lieben und allein der Vater nicht zu Brei schlagen wollen) „Wage es dich nie wieder mich anzufassen, Swolotsch!“, schrie ich ihn an und ließ das rothaarige Wesen zurück auf den Boden fallen.

Lustigerweise gaben seine Beine nach und er sackte auf dem Boden zusammen. Toller Effekt! Das sieht aus, als hätte ich ihn richtig fertig gemacht, sollte jetzt in diesem Augenblick jemand das Zimmer stürmen.

Um nicht zu verraten, wie komisch ist das fand, lachte ich wie meistens nur innerlich und setzte mich aufs Bett, während Brooklyn langsam wieder aufstand und sich auf mich stürzen wollte. Glück für ihn, dass seine Intelligenz dafür gereicht hat, dies nicht zu tun und stattdessen weiter seine Sachen in den Schrank zu packen.

Dann kam Tala.

Und mit ihm die Eintrittskarte für den beschissensten Tag, den ich je in meinem ganzen Leben erlebt habe.

Anscheinend hatte er bemerkt, dass Brooklyn nicht sein alltäglich debiles Lächeln aufgesetzt hatte und sein nervtötendes Gesumme bzw. Gezwitscher im Moment nicht auf der Tageskarte stand, und ich muss sagen, ich habe Tala unterschätzt. „Was habt ihr denn, meine Turteltäubchen?“, fragte er überflüssigerweise und sah von mir zu Brooklyn und wieder zurück. „Ach wisst ihr, es ist mir eigentlich egal, wenn ihr euch wieder vertragt! Los, gebt euch die Hand!“ Dafür erntete er nicht nur einen zutiefst entrückten Blick von mir, sondern auch noch einen abweisenden des Rothaarigen. „Du beliebst zu scherzen, Tala!“, versuchte ich ihm einzureden, doch er war scheinbar gegen meine telepathischen Fähigkeiten (auch ‚der böse Blick’ genannt) immun und bestand weiterhin auf das Unmögliche.

Und was noch weitaus schlimmer war: Brooklyn schien auch zu dem Schluss gekommen zu sein, dass wir uns wieder vertragen sollten und streckte mir provozierend grinsend die Hand entgegen.

Die plötzlich auftauchende Totenstille machte die Situation auch nicht besser und um endlich wieder meine wohlverdiente Ruhe zu haben reichte ich Brooklyn mal eben schnell wieder die Hand und – wie nicht anders zu erwarten – bereute ich es auch sofort wieder. Kennt dieser Brooklyn eigentlich nicht auch so was wie schlechte Laune? Wie kann ein einziger Mensch so viel Grinsen? Aber ich habe schon vor einer halben Ewigkeit bemerkt, dass es unglaublich viele dämliche Dinge auf der Welt gibt- und Brooklyn eins davon ist. „Habt ihr nicht Lust, mit uns schwimmen zu gehen?“, fragte Tala plötzlich.

War ja klar, dass das nicht schon wieder einer dieser sinnlosen Besuche von ihm sein würde, dafür passierte das heute schon zu häufig! Aber es schien ganz gutes Wetter zu sein und man würde bestimmt auch schön braun werden – zwei Gründe mehr, um im Hotel zu bleiben!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück