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Demon Slayer One-Shots

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Mit genug Glitzer wird alles zum Weihnachtsbaum [Tengen x Kyojuro]

Tengen war ganz klar der Meinung, dass man die Vorweihnachtszeit bereits feierlich und auffällig verbringen sollte! Glücklicherweise war das etwas, wo seine Frauen zustimmten, und so war ihr gemeinsames Zuhause ziemlich schnell voller Schmuck, Glitzer und Dekoration aller Art. Da er sehr gerne Besuch empfing, war das auch nicht verschwenderisch oder dergleichen. Wenngleich er die kritischen Blicke mancher Gäste durchaus zu spüren bekam. Es war nicht weiter relevant, denn Tengen stand eindeutig über solche Blicke oder kritische Stimmen, die einfach keinen so glänzenden Stil hatten wie er selbst.

Doch unter all seinen bisher empfangenen Besuch, gab es eine Person, die er dabei mehr als nur vermisste.

 

Kyojuro!

 

Ihm war natürlich klar, dass sein bester Freund unter den ganzen Hashira's nicht absichtlich fernblieb. So wie Tengen den Kampf gegen Upper Six überlebt hatte – sogar siegreich! - so hatte Kyojuro auch seinen Kampf gegen Upper Three überstanden. Dabei hatte es Kyojuro wesentlich schlimmer getroffen und im Grunde waren sie mittlerweile fast so etwas wie Rentner. Der Begriff klang alles andere als schön, deshalb verweigerte sich Tengen ihn anzunehmen und auch Kyojuro sah es ähnlich.

Wenn auch, vielleicht nicht aus denselben Gründen.

In Kyojuro's Fall war es wohl eher so, dass er unbedingt wieder auf Missionen gehen wollte. Tengen musste nicht mit Shinobu sprechen, um zu wissen, was diese davon hielt. Andererseits wollte beispielsweise Obanai nur zu gerne, dass Tengen weiterhin als Hashira diente, obwohl er seine linke Hand verloren hatte.

Natürlich war das kein allzu großer Verlust im Kampf, er hatte auch ohne dieser Hand Upper Six besiegen können, doch langfristig gesehen wäre es komplex. Tengen hatte sich dazu entschlossen, beim Training der zukünftigen Dämonenjäger zu helfen, wodurch er mit Gyomei mehr im Kontakt treten würde, doch er würde keine Missionen mehr übernehmen.

 

Doch Kyojuro war schon immer mit einer ganz anderen Mentalität in diese Sache hineingegangen. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie Kyojuro selbstbewusst die Mission seines Vaters übernehmen wollte, wie er sich gegenüber Sanemi bewiesen hatte – und im Grunde vor ihnen allen.

Selbst Tengen musste eingestehen, dass Kyojuro wohl um ein Vielfaches beliebter war als er selbst, was die Mitglieder des Corps anbelangte. Völlig egal, ob es die Hashira waren, die Kakushi oder jüngere Dämonenjäger. Und er konnte es gut nachvollziehen – auch er hatte Grund genug, zu Kyojuro aufzusehen.

 

Deshalb war es komplett unmöglich zu tolerieren, dass dieser nicht zu Besuch kommen konnte!

 

Da er dennoch nachvollziehen konnte, dass Kyojuro nicht in der Verfassung dazu war, eine längere Reise in Angriff zu nehmen – und er definitiv nicht erneut Shinobu's Zorn auf sich ziehen wollte – unterließ es Tengen ihn dazu zu verführen. Glücklicherweise hatte er schon eine Lösung für das Problem gefunden.

 

Er würde einfach stattdessen Kyojuro besuchen!

 

Das war nicht ganz dasselbe, immerhin könnte er Kyojuro so nicht zeigen, wie wundervoll sein Haus aussah, doch er konnte etwas Weihnachtsstimmung zu seinem besten Freund bringen. Sicherlich konnte dieser etwas davon gebrauchen.

Also hatte er seine Krähe Nijimaru ausgesendet, um seinen Besuch anzukündigen, war aber im Grunde an denselben Tag los gereist. Er konnte sehr geduldig sein, doch seitdem er den Gedanken hatte, Kyojuro zu besuchen, überkam ihn die Freude einfach zu sehr!

 

Als er seine Frauen einzeln fragte, ob sie mitkommen wollten, entschieden sie sich einstimmig dagegen. Ganz offen freuten sie sich über ein paar Tage unter Frauen und wünschten Tengen Glück mit Kyojuro.

Tengen war kein Idiot, er hatte durchaus mitbekommen war alle drei Kyojuro ebenfalls sehr schnell ins Herz geschlossen hatten, nachdem sie ihm einmal begegnet waren. Verübeln konnte er es ihnen sicherlich nicht, eher vernahm er dies mit einer gewissen Zufriedenheit.

 

Während er sich bereits auf seiner Reise befand, kehrte Nijimaru mit einer Nachricht zurück, die irritierender nicht sein konnte.

Kyojuro riet ihm davon ab, zu Besuch zu kommen.

Selbst wenn Tengen nicht bereits unterwegs und auf halben Wege wäre, würde er sich davon wohl nicht abhalten lassen. Gerade wenn Kyojuro es ablehnte, musste es umso wichtiger sein! Er konnte nicht zulassen, dass sein bester Freund keine weihnachtliche Stimmung erlebte und alleine blieb.

Wobei sicherlich dessen kleiner Bruder vor Ort wäre. Nun! Tengen hatte schon ewig nicht mehr Senjuro gesehen oder gesprochen, das war also genauso überfällig wie ein Besuch bei Kyojuro Zuhause. Tatsächlich war Tengen nie aufgefallen, dass er Kyojuro's Zuhause noch nie gesehen hatte. Wenn sie sich trafen, dann am Schmetterlingsanwesen oder in einem nahen Dorf. Selbst Senjuro traf er bislang nur, wenn dieser mal im Schmetterlingsanwesen aushalf oder zu Besuch war.

Er erinnerte sich auch noch an Shinjuro, selbst wenn ihre Begegnungen nur sehr kurz waren und nie sehr … innig oder dergleichen. Tengen hatte für Abstand gesorgt, um der üblen Sake-Fahne zu entgehen. Er hatte nie darüber nachgedacht, was dieses offensichtliche Problem mit Kyojuro gemacht haben könnte. Kyojuro war einfach immer voller Leben und Freude, dass man gar nicht darüber nachdachte, wie viel dahinter stehen könnte.

 

Ob er ihn deshalb nicht bei sich daheim empfangen wollte?

 

Ganz offensichtlich musste Tengen auch dafür sorgen, dass Kyojuro verstand, dass es nichts gab, was sie voneinander langfristig fernhalten würde.

 

Bisauf der Tod vielleicht. Dem waren sie aber kürzlich erst beide von der Schippe gesprungen, also hatten sie sicherlich etwas Zeit, bis es doch dazu kommen würde! Außerdem war es auch ein großartiger Grund zu feiern, noch bevor Weihnachten vor der Tür stand.

Er hätte Kyojuro ja auch wirklich gerne zu sich eingeladen, so wie er es jedes Jahr gerne tat, aber er war ja zum Glück nicht sehr festgefahren. Deshalb dachte er auch nicht daran, den Rückweg einzuschlagen. Da der Weg etwas weiter war, musste Tengen dennoch nochmal in einem Gasthaus übernachten, doch umso früher war er dadurch am nächsten Tag unterwegs, was dazu führte, dass er auch recht schnell an sein Ziel gelangte. Da er noch nie beim Rengoku-Anwesen gewesen war, hatte er tatsächlich Nijimaru's Hilfe benötigt, um es korrekt zu erreichen. Tatsächlich enttäuschte es ihn auf den ersten Blick. Natürlich war es traditionell und damit auch wunderschön, aber es fehlte etwas...auffälliges! Wenn er dieses Anwesen sah, dann würde er niemals auf die Idee kommen, Kyojuro hier vorfinden zu können.

Erst eine bekannte Gestalt am Eingang eröffnete seinen Gedanken diese Möglichkeit.

 

Hielt dieser Junge eigentlich immer einen Besen in den Händen!?

 

„Senjuro! Hey!“, rief er dem jüngeren Bruder von Kyojuro mit seinem bekannten Strahlen zu, während er seine heile Hand zum Winken hob.

 

Er rechnete bereits damit, dass Senjuro ganz allgemein nicht schreien wollte und deshalb komplett still blieb, aber als er nahe genug da war, machte er einen überraschten Laut.

 

„Uzui-sama! Sie sind es!“, erwiderte Senjuro mit piepsiger Stimme.

 

Tengen konnte es ihm wohl nicht gänzlich übel nehmen, immerhin trug er seine Uniform nicht, sondern eine recht alltägliche Kluft, die natürlich dennoch auffällig und glänzend war, wie er selbst!

 

„Das bin ich!“, lachte Tengen, während er seine Hand in das Haar von Senjuro versenkte. Es war etwas kürzer als das von Kyojuro, selbst mit dem gebundenen Zopf war das offensichtlich. „Also! Wo finde ich deinen großen Bruder?“

 

Senjuro blinzelte ein wenig, ehe er besorgt einen Blick zum Haus warf: „Er ruht sich gerade aus, uhm . . . Aniue hat mir gar nicht gesagt, dass du vorbeikommen willst.“

 

„Ich habe Nijimaru losgeschickt, um euch zu informieren, aber ehrlich gesagt war ich bereits unterwegs, als ich die Antwort erhielt, also bin ich hier. Nennen wir es eine Überraschung“, antwortete Tengen entspannt. „Na los, Senjuro! Bring mich zu Kyojuro rein, ich muss hier eindeutig meinen Zauber verteilen.“

 

„D...deinen Zauber?“

 

Tengen schob Senjuro bereits in Richtung des Hauses, indem er seine Hand an dessen Rücken legte. Es war nicht so, als würde dieser sich wirklich dagegen sträuben, also kamen sie problemlos zum Haus, welches in kompletter Stille lag.

Alles wirkte sauber und aufgeräumt, doch laut Kyojuro besaß dessen jüngerer Bruder immer schon das Verlangen, alles sauber zu halten – vermutlich hatte er deshalb auch stets einen Besen zur Hand.

Tengen zog sich die Schuhe aus, bevor er ins Haus trat und sah sich nach dem bekannten Haarschopf um, den Kyojuro hatte – genauso wie Senjuro. Dieser stellte den Besen leise zur Seite, ehe er durch den Hauptraum ging, um an einer Tür anzuklopfen. Zaghaft schob er die Tür nur soweit auf, dass er seinen Kopf hindurchstecken konnte.

 

„Aniue? Uzui-sama ist zu Besuch“, kündigte Senjuro flüsternd an.

 

Tengen nahm ihm diese Geheimnistuerei nicht übel, auch wenn sich dies als sinnlos bewies. Zumindest was diese Weise anbelangte – Tengen hatte ein großartiges Gehör und auch wenn Senjuro flüsterte, war das nicht ansatzweise leise genug, damit er es nicht hören könnte. Vermutlich wusste Senjuro nichts davon.

Mit einem großspurigen Grinsen trat Tengen nun aber näher an Senjuro heran, bis er schließlich hinter diesem zum Stehen kam. Er hörte ein erschrockenes Piepsen, kam darauf, aber nicht zu sprechen.

 

„Kyojuro!“, rief er in den Raum, obwohl er doch eigentlich versuchte seine Stimme ruhig zu halten.
 

 

Selbst das Haus entsprach nicht dem, wie er Kyojuro beschreiben würde. Andererseits war Tradition vielleicht auch etwas, womit man Kyojuro beschreiben könnte. Immerhin war dieser auch in einer recht traditionellen Familie aufgewachsen und so war auch dessen Denkweise aufgebaut. Also konnte Tengen wohl darüber hinwegsehen, wie dieses Haus aufgebaut war und sich einfach darauf konzentrieren, eine wundervolle Zeit mit seinem besten Freund zu verbringen.
 

 

„Tengen.“
 

 

Auch wenn dieser nicht halb so glücklich klang, was fast schon beleidigend war. Vielleicht ignorierte Tengen gerade ein Dutzend Höflichkeitsfloskeln, aber er schob die Tür weiter auf und sich selbst an Senjuro vorbei, um ins Zimmer von Kyojuro zu kommen.
 

 

„Aber . . . was tust du denn hier?“
 

 

Das Lächeln, welches Kyojuro auf den Lippen trug, war nicht ganz so mitreißend wie sonst, doch er wirkte allgemein etwas erschöpft. So wie bei Tengen das linke Auge verdeckt wurde, war es auch bei Kyojuro der Fall. Nur, dass dieser eine langweilige Augenklappe trug!
 

 

„Ich weiß, du wolltest mich nicht hier haben, aber ich war schon unterwegs“, erklärte Tengen, während er sich vor Kyojuro's Futon in den Schneidersitz setzte. „Also bin ich trotzdem hergekommen. Ich wollte dich gerne wiedersehen, es ist schon viel zu lange her!“
 

 

Und jetzt war Kyojuro's Haut wenigstens wieder rosig und man sah das richtige Leben in dem athletischen Körper. Ganz egal, wie mitgenommen dieser auch sein mochte. Tengen glaubte fest daran, dass Kyojuro wieder in ihren Beruf durchstarten könnte, wenn er es wirklich wollte.
 

 

Wer, wenn nicht Kyojuro?
 

 

„Es ist nicht so, als würde ich dich nicht hier haben wollen!“, widersprach Kyojuro ein wenig empört.
 

 

„Ich werde Tee zubereiten“, redete Senjuro verunsichert dazwischen, ehe er auch schnell davon tapste.
 

 

Tengen konnte gefühlt jeden Schritt hören, genauso wie er das leise Seufzen von Kyojuro deutlich wahrnehmen konnte. Er lehnte sich auf einer Handfläche zurück und bedachte Kyojuro's Zimmer mit seinem Auge.

„Du scheinst deinen Sinn für Weihnachten noch nicht gefunden zu haben. Wo ist der Schmuck?“

Auch das Hauptzimmer und der Eingangsbereich hatten nichts gehabt, was an die Vorweihnachtszeit erinnerte. Selbst wenn er nicht wusste, wie es sonst hier aussah, er erinnerte sich jedoch an Kyojuro's Begeisterung, wenn er bei ihm zu Besuch gekommen war. Das sollte doch zumindest andeuten, dass Kyojuro nichts gegen diese spezielle Zeit des Jahres hatte.
 

 

„Unser Vater ist nicht wirklich ein Fan von...na ja... jeglichen Feiertag, den es so gibt“, erwiderte Kyojuro mit einem Lächeln, das fast verlegen wirkte. „Und genauso wenig mag er Besuch.“
 

 

Tengen stellte fest, dass er diese Art des Lächelns nicht auf Kyojuro's Gesicht mochte oder sehen wollte. Doch gerade konnte er es wohl nicht verhindern.
 

 

„Nun, ich schätze, dein Vater wird sich sowohl mit dem Einen als auch mit dem Anderen anfreunden müssen!“, meinte Tengen. „Denn ich habe entschieden, dass ich hierbleiben werde! Natürlich nicht für immer, aber für ein-zwei Tage und ich werde diesem Haus zeigen, was Weihnachten ist!“
 

 

Kyojuro verzog ein wenig das Gesicht: „Ah...h... Ich weiß nicht, ob das wirklich gut ist.“
 

 

„Sei unbesorgt“, winkte er ab. „Ich kenne doch deinen Vater noch von früher, außerdem muss er doch überglücklich darüber sein, dass du noch unter uns weilst. Ich kann klare Gründe erkennen, weshalb er nichts gegen meinen Besuch sagen wird. Ich werde auch brav sein und mich von seinem Zimmer fernhalten.“
 

 

Er wusste nicht, ob seine Worte sehr überzeugend waren oder ob Kyojuro einfach selbst den Mut fand, enthusiastisch zu nicken und dieses Mal mit einem echten Lächeln.

„Du hast recht. Allerdings besitzen wir wirklich keinen Schmuck hier.“
 

 

„Keine Angst“, grinste Tengen. „Ich habe ein bisschen was mitgebracht für den Fall der Fälle.“

Andere Personen wären jetzt wohl misstrauisch oder besorgt, aber Kyojuro behielt sein Strahlen im Gesicht und nickte leicht. Nicht ganz so enthusiastisch wie normal, aber Tengen schob dies auf die vorhandenen Verletzungen.

„Wie geht es dir sonst so?“, fragte er daher nach. „Du siehst immer noch ein wenig ramponiert aus.“
 

 

Kyojuro lachte auf: „Ach, es geht mir großartig. Etwas erschöpfter als normal, aber das wird sich mit der Zeit legen!“
 

 

Tengen konnte akzeptieren, dass sich Kyojuro in nächste Missionen werfen wollte – aber konnten das auch sein Vater und sein Bruder? Vor allem Letzterer hatte deutlich gelitten, als Kyojuro einige Tage noch nicht ansprechbar im Bett geruht hatte, bevor er zu sich gekommen war. Sie alle wussten natürlich, wie gefährlich ihre Missionen waren oder werden konnten – dennoch war es extrem beunruhigend, so etwas dann zu erleben.
 

 

„Und dein Auge?“
 

 

„Irreparabel beschädigt“, antwortete der Flammenhashira wie einstudiert. „Aber ich komme damit zurecht. Es war anfangs ein wenig ungewohnt, aber vermutlich kannst du es nachvollziehen.“
 

 

Schmunzelnd griff Tengen an sein eigenes Auge, welches er im Kampf gegen Upper Six verloren hatte. Vielmehr griff er nach der Augenklappe, die mittlerweile mit Edelsteinen geschmückt wurde. Genau so etwas sollte auch Kyojuro tragen, statt so ein tristes Schwarz, was seine Züge zu ernst und alt erscheinen ließ!
 

 

„Es war zu Beginn etwas seltsam, aber man lernt schnell damit umzugehen“, erwiderte Tengen nun nickend. „Jetzt können wir immer im Partnerlook unterwegs sein!“
 

 

Kyojuro gluckste und es war ein wundervolles Geräusch. „Ich glaube nicht, dass ich je so auffällig sein kann wie du, mein Freund!“
 

 

„Bitte, du bist schon längst auffälliger als ich.“

Das war schon immer Tengen's Ansicht gewesen. Er müsste sich mit tausenden Edelsteinen überhäufen, damit er auffälliger wäre als Kyojuro. Zumindest, wenn dieser sich wieder etwas anders kleidete und nicht seinen einfarbig-traditionellen Yukata zum Schlafen trug.

„Also, brauchst du noch etwas Ruhe oder-“
 

 

„Lass uns gleich anfangen!“
 

 

Diese Motivation stand Kyojuro eindeutig besser als Erschöpfung. Tengen hoffte nur, dass Kyojuro sich nicht seinetwegen verausgaben würde.

Er half seinem Freund auf die Beine, reichte ihm den Gehstock, welcher missmutig betrachtet wurde – Tengen konnte es nachempfinden – und er achtete auch gut darauf, dass Kyojuro sicher lief. Bevor sie einfach loslegten, suchten sie aber Senjuro in der Küche auf, welcher den Tee vorbereitete, aber prompt etwas besorgt dreinschaute, weil Kyojuro nicht mehr im Futon lag.
 

 

„Rate mal, Senjuro! Tengen möchte uns dabei helfen, eine weihnachtliche Stimmung ins Haus zu bringen“, meinte Kyojuro sogleich lächelnd.
 

 

Senjuro zog in etwa das gleiche Gesicht wie Kyojuro, bevor dieser überzeugt worden war. Die Verwandtschaft der beiden war nicht abzustreiten – wobei dies allein vom Aussehen her zutraf.
 

 

„Bist du sicher, Aniue?“, fragte Senjuro zaghaft nach.
 

 

Kyojuro nickte langsam: „Absolut. Tengen kennt unseren Vater ja auch, es wird sicherlich gut gehen. Wir werden nur ein wenig schmücken. Oh, aber leider besitzen wir keinen Baum zum Schmücken.“
 

 

Ein Weihnachtsbaum war sicherlich nicht überall gang und gäbe, Tengen besaß natürlich einen daheim, weil es perfekt war, um ihn glänzen zu lassen.

„Ach“, winkte er ab. „Mit genug Glitzer wird alles zum Weihnachtsbaum.“
 

 

„Ich mag deinen Optimismus!“, erwiderte Kyojuro strahlend.
 

 

„Dann lasst uns gleich anfangen!“
 

 

Glücklicherweise hatte sich Tengen keine großen Sorgen über seinen Besuch hier gemacht, denn alles lief einfach nur großartig! Na schön, Senjuro's Begeisterung könnte etwas stärker sein, aber die würde schon noch kommen. Immerhin hatte Tengen wirklich viel dabei – nun, so viel wie es in diesen Tragesack gepasst hatte. Es ginge besser und mehr, aber bei diesem tristen Haus wäre jede Kleinigkeit schon ausreichend, um es ein wenig hervorzuheben.
 

 

Nicht anderes verdiente Kyojuro, nachdem er beinahe gestorben war.
 

 

„Oh, ich habe übrigens noch ein kleines Geschenk für dich, Kyojuro!“
 

 

„Huh?“
 

 

Nachdem Tengen sicher war, dass Kyojuro gut stand und nicht plötzlich vor Überraschung umfiel, kramte er in seinem Sack nach dem Geschenk. Er packte allerlei andere Dinge aus, die er auf dem ganzen Tisch verteilte – eins davon glitzerte mehr als die Dinge zuvor. Tengen hatte seine Worte ernst gemeint!
 

 

„Hier ist es auch schon“, kündigte er schließlich an, bis der Sack fast komplett leer war.
 

 

„Aber es ist noch nicht an der Zeit, Geschenke auszutauschen“, warf Kyojuro ein.
 

 

„Lass uns das nicht zu ernst nehmen! Ich kann nicht mitansehen, wie du so normal aussiehst!“
 

 

Kyojuro blinzelte irritiert, trug aber weiterhin sein Lächeln auf den Lippen: „Normal?“
 

 

„Tada!“

Tengen ging nicht weiter auf Kyojuro's Verwirrung ein, stattdessen offenbarte er sein Geschenk – eine Augenklappe, versehen mit Edelsteinen. Damit ähnelte sie seiner, aber die Farben der Edelsteine war natürlich speziell gewählt worden. Sie würde perfekt zu Kyojuro's Haar und Auge passen.
 

 

„Eine Augen...klappe“, erwiderte der Flammenhashira noch etwas irritiert. Dennoch streckte er eine Hand aus und griff danach. Sie war etwas schwerer wegen der Edelsteine, aber auf den ersten Blick sollte man bereits erkennen, dass sie hochwertiger war als das Stück Stoff, welches bisher das zerstörte Auge bedeckte.
 

 

„Ich habe mir bereits gedacht, dass du keine Augenklappe tragen würdest, die wirklich gut für dich ist, also habe ich zur Sicherheit eine eingepackt!“, strahlte Tengen seinem Freund entgegen. „Sie wird dir definitiv besser stehen! Wobei ein wenig Glitzer fehlt . . .“



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