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Süßer Pakt

von

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Der Jahrmarkt

Die Panik und Verwirrung musste Ran ins Gesicht geschrieben stehen, denn Shinichi fing lauthals an zu lachen.

"Erinnerst du dich nicht daran, dass wir letzte Nacht auf dem Balkon eingeschlafen sind?" Die Erinnerungen kehrten nur verschwommen zu ihr zurück. Sie kamen nach Hause, Ran hatte eine Flasche Champagner geöffnet und... oh mein Gott, sie hatte ihm den Blowjob seines Lebens gegeben. Das Grinsen auf seinem Gesicht verriet ihr, dass er sich an genau dasselbe erinnerte.

"Ja. Genau das haben wir gemacht. Und ich kann nicht aufhören, daran zu denken. Du bist ziemlich süß, wenn du schläfst, weißt du."

"Oh nein.. Habe ich versucht, mit dir zu kuscheln?"

"Naja.. irgendwie schon? Aber ich bin da genauso schuldig."

"Was ist passiert?"

"Nichts wildes. Du hast deinen Kopf auf meine Brust gelegt."

"Tut mir leid. Das mache ich normalerweise nicht."

"Ich weiß. Ich auch nicht. Aber.. Es hat mir gefallen. Ich dachte mir, du würdest nicht die ganze Nacht draußen schlafen wollen. Also habe ich dich ins Bett getragen."

"Du hättest mich einfach aufwecken können."

"Aber du sahst so süß aus. Ich habe die Vorstellung gehasst, dich aufzuwecken."

"Du bist doch nur ein großer Softie. Wissen deine Kameraden davon?"

"Wage es nicht, es ihnen zu sagen."

"Du hast also nicht...?" Bei dem Gedanken an Shinichi, der neben ihr ins Bett krabbelte und sie festhielt, wurden ihre Wangen mit Hitze überflutet.

"Nein. Nein, ich.. Ich meine, du hast geschlafen. Ich wollte nicht anmaßend sein. Das ist zwar mein Zimmer, aber ich habe dir gesagt, dass dieses Bett dir gehört, solange wir..."

"Verheiratet sind?"

"Richtig." Seine blauen Augen wurden weich, als er auf die Brünette herabblickte, während er auf der Bettkante hockte. Shinichi spielte mit den Laken und sah untypisch nervös aus. Fast schüchtern.

"Ich weiß, dass wir versucht haben, eine Grenze zu ziehen zwischen dem, was echt ist und dem, was nur zur Show dient. Wir im Privaten und wir in der Öffentlichkeit.. aber gestern haben wir diese Grenze irgendwie überschritten. Ich würde sagen, dass es mir leid tut, dass ich die Dinge verwirrend gemacht habe. Aber die Wahrheit ist.. dass es mir nicht leid tut. Ich habe alles geliebt, was gestern Abend zwischen uns passiert ist." Ran ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust. Erinnerungen überfluteten ihr Gehirn.

"Wenn du es als Fehler ansiehst.. verstehe ich das. Und ich werde diese Grenze nicht noch einmal überschreiten. Ich weiß immer noch nicht genau, wie die Regeln hier aussehen. Bereust du die letzte Nacht, Ran? Sei ehrlich zu mir." Shinichi senkte seinen Kopf, als ihr Gesicht ernst wurde.

"Du bereust es, stimmt's? Das sehe ich an deinem Gesicht." Natürlich bereute Ran die letzte Nacht nicht, aber sie durfte sich auch nicht in Shinichi Kudo verlieben. Sie war sich sicher, dass wenn sich diese Nacht noch einmal wiederholen würde, dann wäre sie ihm schutzlos ausgeliefert und alles würde wie eine Seifenblase zerplatzen, sobald diese gespielte Ehe ihr Ende nahm. Also tat sie das für sie einzig Richtige. Sie lügte.

"Ja, ich bereue es. Die letzte Nacht darf sich nicht wiederholen. Fühlst du diesbezüglich anders?"

"Ich habe dir gesagt, dass ich es nicht tue."

"Nun.. Wir können nichts davon zurücknehmen."

"Wir müssen nur den wahren Grund im Auge behalten. Deinen Onkel davon überzeugen, dass unsere Ehe echt ist, um unsere Geschäfte zu retten."

"Richtig. Wir dürfen nicht vergessen, warum wir das tun." Shinichi stand vom Bett auf und forderte Ran auf, es ihm gleichzutun.

"In Ordnung, Ran. Genug im Bett herumgelegen. Ich habe einen lustigen Tag für uns geplant. Du hast frei. Ich habe frei. Wir haben uns beiden den Arsch aufgerissen.. Wir haben uns einen Tag Spaß verdient."

"Oh ja.. zum Beispiel einen Wellness-Tag? Sollen wir uns Gurken über die Augen legen und Gesichtsmasken machen?"

"Sehr witzig. Aber ich habe eine bessere Idee. Der Jahrmarkt."

"Der Jahrmarkt ist in der Stadt? Ich liebe den Jahrmarkt."

"Ach ja?"

"Besonders das Riesenrad. Das hat so etwas Romantisches am sich."

"Ich bin anderer Meinung. Es ist bereist."

"Mach dir keine Sorgen, Shinichi. Ich bin doch bei dir."

"Ich bin mit dem Riesenrad einverstanden, wenn du dich bereit erklärst, gegen mich bei den Spielen anzutreten. Ich warnen dich, Ran. Ich bin sehr ehrgeizig."

"Mach dich also auf eine Enttäuschung gefasst. Denn ich verliere niemals."

"Ich liebe Frauen, die wettbewerbsorientiert sind. Du verlierst niemals, sagst du? Ich schätze, heute wirst du zum ersten Mal eine Niederlage erleben."

"Das glaube ich nicht, Schätzchen. "

"Sollen wir es interessanter gestalten? Lass uns eine kleine Wette abschließen." Shinichi zog süffisant eine Augenbraue hoch. Ran verschränkte ihre Arme vor der Brust und grinste ebenso selbstbewusst.

"Ich bin ganz Ohr."

"Wer die meisten Spiele gewinnt, bekommt einen Preis. Wir schreiben auf, was wir wollen, bevor wir anfangen und am Ende enthüllen wir unsere Wünsche. Der Verlierer muss den Wunsch des Gewinners erfüllen."

"Darauf kannst du wetten, Shinichi." Shinichi gab ihr einen Zettel und einen Stift. Was sollte sie ihn denn machen lassen, wenn sie gewann? Sie schrieb die Worte Eine Nacht voller Spaß. Wir werden nach meinen Regeln spielen auf. Ein selbstgefälliges Lächeln huschte über ihr Gesicht, als Ran den Zettel mehrmals übereinander knickte.

"Du hast etwas wirklich Schmutziges geschrieben, oder?"

"Das wirst du herausfinden, nachdem ich dir heute in den Arsch getreten habe."

"Sollen wir dann loslegen? Jetzt, wo wir die Wette abgeschlossen haben, kann ich es kaum erwarten, loszulegen."

"Ich dusche nur schnell, bevor ich mich anziehe."

"Willst du dich vor dem Jahrmarkt noch für mich aufhübschen? Verführt du mich mit einem deiner kleinen Vintage-Looks?"

"Wird doch das von den Spielen ablenken?"

"Ehrlich gesagt, ja? Hundertprozentig."

"In diesem Fall werde ich sicher etwas besonders Freizügiges tragen."

"Du spielst dreckig."

"Ich tue, was auch immer nötig ist, um zu gewinnen."

"Ich hoffe, du weißt, worauf du dich da einlässt, Ran."

"Du jagst mir keine Angst ein, Shinichi Kudo."
 

Nach einer kurzen Dusche schaute Ran sich den Inhalt ihres Kleiderschranks an. Sie musste etwas aussuchen, das Shinichi aus dem Konzept bringen würde. Etwas, das seine Augen von der Beute ablenken und seine ganze Aufmerksamkeit auf sie lenkte. Es war an der Zeit, dreckig zu spielen. Die Bäckerin trug ihr rot kariertes Lieblingsoberteil, das ihr Dekolleté perfekt zur Geltung brachte. Sie vervollständigte den Look mit ihrer schwarzen Lieblingsjeans und ihren Ohrringen und drehte sich vor dem Spiegel.
 

Sobald sie sich umgezogen hatte, ging Ran ins Wohnzimmer, im Shinichi zu treffen. Er starrte sie verblüfft an.

"Ran, du siehst.."

"Unglaublich aus, ich weiß. Bist du bereit?"

"Warte kurz. Lass mich dich kurz ansehen."

"Du kannst mich auf dem Jahrmarkt ausgiebig anschauen."

"Aber...!"

"Komm schon, Shinichi."
 

Die Beiden kamen auf dem Jahrmarkt an. Ihre Blicke fielen sofort auf den Ringwurf-Stand.

"Bist du bereit?"

"Los geht's, Playboy." Die Brünette bezahlte ihre Ringe und analysierte die Flaschen, um ihren nächsten Zug zu planen. Sie könnte gewinnen, wenn sie viele von den leichten Flasche erwischen würde und ein paar von den schweren Flaschen. Ran nahm einen Ring und fing an, ihn auf die naheliegenden Flaschen zu werfen und landetete, ohne große Probleme, ein paar Treffer. Shinichi warf in die Mitte und landete einen perfekten Treffer auf einen der inneren Ringe. Ran warf ihm einen bösen Blick zu.

"Angeber!"

"Das ist ein Wettbewerb, Baby. Du musst dein Bestes geben. Also gut, Ran. Welchen Preis willst du?"

"Warte, was?... Aber du hast gewonnen!"

"Ich habe gewonnen, weil ich dir ein riesiges Stofftier schenken wollte!"

"Wow. Du überraschst mich immer wieder."

"Ich mag es, dich auf Trab zu halten."

"Ja, dafür hast du ein Talent."

"Also.. Was möchtest du?"

"Hm.. Ich möchte den Löwen da haben."

"Natürlich willst du den Löwen."

"Und damit meinst du was...?"

"Das heißt, der Löwen ist das wildeste Tier in der Savanne. Genau wie du."

"Du bist auch ziemlich Löwen- ähnlich."

"Deshalb passen wir so gut zusammen, Baby." Mit dem Stofftier in der Hand schlenderte Ran mit Shinichi über den Jahrmarktsplatz.

"Das ganze Ringwerfen hat mich hungrig gemacht. Sollen wir uns etwas gönnen?"

"Du strenger Diätbefolger willst Jahrmarkessen? Das muss ich sehen."

"Du bringst meine unbekümmerte Seite zum Vorschein." Trotz des unbeschwerten Tons lag eine Aufrichtigkeit in seinen Augen, die ihren Magen einen Salto machen ließ. Während das Paar an den Essensständen vorbeischlenderte und den Geruch von Frittieröl, Eis, Popcorn und gegrilltem Fleisch einatmete, sah Shinichi recht hilflos aus, für was er sich entscheiden sollte.

"Du möchtest etwas, das du nicht jeden Tag bekommst. Das ist quasi Gesetz auf einem Jahrmarkt. Es muss etwas Besonderes sein. Verstehst du, Shinichi?"

"Ja, Frau Lehrerin." Ran gab ihm einen spielerischen Klaps, während sie die Essensstände untersuchte.

"Ich denke, wir sollten Donut Balls mit Schokoladensoße, Sahne und Erdbeeren nehmen."

"Es wird dich sicher nicht überraschen zu hören, dass ich noch nie Donut Balls gegessen habe."

"Oh mein Gott, Shinichi! Du musst sie probieren!" Ran bestellte die Donut Balls und beobachtete gespannt sein Gesicht, als er seinen ersten Bissen nahm."

"Ich kann nicht glauben, dass du mich zwingt, das zu essen."

"Hasst du es?"

"Das Gegenteil ist der Fall. Ich liebe es. Und jetzt, wo ich es gegessen habe, werde ich nie wieder aufhören, daran zu denken."

"Ich bereue nichts."
 

Sobald sie mit dem Essen fertig waren, warf Shinichi den Müll weg und kehrte zu ihr zurück zu den Spielen. Sofort fiel der Blick auf die Schießbude. Ein breites Grinsen huschte über die Gesichter. Ran war sich bereits siegessicher, denn ihr Vater, der Hauptkommissar war, hatte sie manchmal mitgenommen und ihr gezeigt, wie man mit einer Waffe umzugehen hatte. Sie verfehlte nie ihr Ziel. Shinichi fing an zu lachen, als Ran dem Teenager hinter dem Schreibtisch das Geld überreichte.

"Was ist so lustig?"

"Ach nichts. Ich kann es nur kaum erwarten, dass du das tust, was ich auf meine Karte geschrieben habe."

"Du wirst es nie sehen, denn ich werde nicht verlieren!"

"Angeberin."

"Das habe ich von dir gelernt, Süßer."
 

Ran bezahlte das Spielzeuggeweht, zielte und schloss ein Auge, während sie ihr Ziel anvisierte.

"Oh nein.." Als Shinichi seine ehrfürchtige Stimme ertönte, ließ sie das Gewehr sinken und drehte sich verwirrt zu ihm um.

"Was?"

"Nichts, ich.. merke nur, dass ich anscheinend auf Frauen stehe, die eine Waffe halten."

"Ach ja?"

"Du siehst aus wie eine sexy Gesetzlose. Wie die Bonnie zu meinem Clyde."

"Wirst du mich immer noch sexy finden, nachdem ich dir in den Arsch getreten habe?" Shinichi lachte gefährlich. Ran spürte, wie sich seine Körperwärme hinter ihr zusammenzog. Er packte sie an der Hüfte und brachte seine Lippen an ihr Ohr.

"Du spuckst ziemlich große Töne, Ran. Mal sehen, ob du deinen Worten auch Taten folgen lässt." Seine Stimme klang tief und rau in ihrem Ohr und jagte Ran einen Schauer über den Rücken. Die Bäckerin war sich sicher, dass sie nicht verlieren könnte. Sie konnte es kaum erwarten, ihn im Bett herumzukommandieren. Er würde sich an ihre Regeln halten müssen. Erneut hob sie ihre Waffe und zielte.

"Schau dir an, wie man das richtig machst, Shinichi." Ran schoss, traf ein Ziel, dann das nächste, dann das nächste und dann..

"Nein! Was zur Hölle? Wie konnte ich das nur verfehlen?" Bei ihrem letzten Schuss zuckte ihr Arm wie aus dem Nichts auf und sie verfehlte das Ziel.

"Mehr Glück beim nächsten Mal, Baby." Der gutaussehende Fußballer stand auf, hob sein Spielzeuggewehr und zielte. Er feuerte jeden Schuss perfekt ab und traf jedes Mal das Ziel.

"So macht man das. Soll ich dir jetzt zeigen, was ich auf meine Karte geschrieben habe?"

"Muss ich tun, was dort steht?"

"Das ist die Regel, meine Schöne."

"Können wir zuerst mit dem Riesenrad fahren?"

"Na schön. Ich habe Erbarmen mit dir.. für diesen Moment."
 

Am Riesenrad stiegen die Zwei in eine der Gondeln. Sie hob das Ehepaar in die Luft und bot ihnen einen atemberaubenden Ausblick.

"Zeit für Geständnisse.. Ich habe Höhenangst."

"Shinichi! Du, der große furchterregende Fußballer, hast Angst?"

"Ja! Ja, ich habe Angst. Ich gebe es zu! Lach mich nicht aus!"

"Oh Playboy, ich lache dich nicht aus, ich.." Plötzlich hielt die Fahrt abrupt an. Das ganze Blut floss aus Shinichi sein Gesicht.

"Fuck! Fuck, fuck, fuck, fuck.." Ran sah ihn mitleidig an. Er hatte wirklich Angst! Die Fahrt ruckelte ein wenig, dann hielt das Riesenrad wieder an. Shinichi klammerte sich an die Seite, sein Griff war panisch. Er schloss die Augen. Er atmete in kurzen, schnellen Atemzügen.

"Scheiße. Wir werden sterben." Ran nahm instinktiv sein Gesicht in ihre Hände und fuhr mit ihren Daumen sanft über seine Wangen.

"Shinichi, öffne deine Augen. Sieh mich an." Shinichi kniff die Augen zusammen und schüttelte hastig den Kopf.

"Atme einfach tief ein. Komm schon, atme tief ein."

"Oh Gott. Wir werden hier oben sterben."

"Nein, werden wir nicht! Shinichi, sag so etwas nicht! Da spricht nur deine Höhenangst aus dir."

"Okay. Du hast wahrscheinlich recht. Aber wenn du Unrecht hast und wir nur noch ein paar Minuten Zeit haben.." Shinichi seine Augen öffneten sich. Der raue, verletzliche Blick in seinen blauen Augen raubte Ran den Atem.

"..dann gibt es etwas, das ich dir gestehen muss."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mayachan_
2024-02-01T03:49:34+00:00 01.02.2024 04:49
Ich kann Shinichi sooo gut verstehen ich hab auch Höhenangst. Als Kind hat mir das nichts ausgemacht wenn ich mit einem Riesenrad gefahren bin heute kriegt mich da keiner mehr rein xD
Was wird er ihr wohl gestehen?
Hat er ihren Lieblings Joghurt gegessen? Ihre Tasse kaputt gemacht? Wer weiß
Bis zum nächsten Mal
Liebe Grüße 😘
Von:  Irischka25
2024-01-31T19:02:58+00:00 31.01.2024 20:02
Ich bin wirklich gespannt was für wunsch er jetzt hat.
Mal kucken was er ran gestehen will 😅


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