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For all the Ghosts that are never gone

von

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Kapitel 4: Frühstück

Kapitel 4: Frühstück

 

Es war kurz nach 5 Uhr morgens. Mein Schlaf war seit gut zwei Stunden beendet. Ich hatte mich in Jessys dunkle Küche verzogen. Nur weil mir ein Albtraum wieder den Schlaf geraubt hatte, musste ich nicht den ihren rauben. Es reichte schon, dass ich diesen einen Fehler begangen hatte.

 

Hier saß ich nun. Das Handy in meiner Hand und scrollte durch den Chat mit Jake.

Die Tränen kullerten in dicken Tropfen über meine Wange. Das, was niemals sein würde, war viel schlimmer als mein Albtraum. Ich konnte selbst nicht mit Gewissheit sagen, warum ich mich dieser Tortur unterzog. Dabei sollte ich mich doch besser auf meine Zeugenaussage vorbereiten.

Dazu hatte Phil mir schließlich geraten.

Ob das nur an seinen schlechten Erfahrungen mit der Polizei Duskwoods lag oder ob er wusste, dass ich im Zuge meiner Ermittlungen nicht immer den legalen Weg gegangen war, wusste ich nicht. Obwohl es doch sehr naheliegend war.

Aus meiner Sicht zu mindestens…

 

Jessy hatte mir versichert, dass sie Jakes Rolle sowie seine Existenz vor ihrem Bruder gänzlich unerwähnt ließ.

Nobel von ihr.

Auch wenn Jake verschwunden ist, wahrscheinlich sogar gestorben, schadete es nicht, den Kreis der Mitwissenden möglichst gering zu halten. Nur für den Fall, dass er doch noch da draußen war. Gerne hätte ich ihren und Lilly Optimismus geteilt.

 

„Kannst du mich nicht einfach in den Arm nehmen.“ Meine eigenen Worte schnürten mir die Kehle zu. Seinem emotionalen Support in Form von einer wirklichen physischen Umarmung brauchte ich jetzt noch mehr als damals. Aber ich wusste, dass ich diesen nicht bekommen konnte. Wahrscheinlich niemals bekommen würde. Ich fühlte mich so allein. Auch weil ich wusste, wenn ich wieder nach Hause zurückkehrte, in mein gewohntes Leben, ich nur noch einsamer sein würde.

 

Keine Jessy mehr, mit der ich die halbe Nacht noch rumblöden konnte.

Keinen Phil, der versprach, um 7 Uhr mit frischen Brötchen aufzulaufen.

Auch wenn diese Tatsache weniger Relevanz hatte. Sollte ich wirklich beschließen nach Duskwood zuziehen, konnte ich nicht erwarten, dass er mein persönlicher Essenlieferant wurde. Nur weil er jetzt zwei Mal so nett gewesen war. Ich hatte schon zu viel seiner Gutmütigkeit ausgeschöpft, als ich ihn bat, nicht beim chinesischen Imbiss unser Abendessen zu besorgen. Das italienische Restaurant befand sich deutlich weiter entfernt.

 

Zum Glück wusste Jessy nicht, dass meine plötzlich Abneigung gebratener Nudeln gegenüber, durch Jakes unerfüllte Einladung, herrührte. Obwohl ich mir nicht sicher, ob sie es doch erahnt hatte. Ihr mitfühlender Blick war nicht zu übersehen, als ich fragte, ob sich dieser Imbiss gegenüber Mrs. Walters Motel befinden würde.

 

Es war schon seltsam…

Seit der Millisekunde, in der ich Duskwood erreicht hatte, fühlte ich seine Präsenz. Auch wenn dieser Umstand mein Leid nur noch verschlimmerte, war es doch der Grund, weswegen ich einen Umzug in dieses verschlafende Städtchen überhaupt in Erwägung zog.

Mein Unterbewusst wusste das.

Doch mein Bewusstsein log mich an.

Zu meinem Schutz…

 

Es war eine sehr schöne Lüge. Endlich war da wieder Glück in meinem Körper.

Bedingungslos glücklich…

Umgeben von allen.

 

Ich scrollte weiter durch unseren Chat. Mit jedem Wort kam eine neue Träne. Selbst unsere sachlichen Fallanalysen zeigte mir, wie sehr ich ihn vermisste. Und dann erreichte ich das Ende.

[MC]

„Ich liebe dich.“

Noch bevor ich meine Antwort „Ich liebe dich auch, Jake.“, gelesen hatte, brach ich in meiner Verzweiflung zusammen. Die Indizien waren der Schwall der Tränen, meine Rangen nach Sauerstoff sowie mein sadistisch-selbstquälende tippen, um das Verdunkeln meines Displays zu verhindern. All das hatte mich den Wecker überhören lassen.

 

Das Jessy wach war, realisierte ich, als zwei Arme mich zaghaft umarmten.

[MC]“,sagte sie meinen Namen liebevoll. Ich wusste, dass sie Jakes letzte Nachricht nun auch kannte.

Jetzt war es offenbart.

Eins seiner vielen Geheimnisse. Auch wenn dies wohl das Offensichtlichste war. Eins, dass ich auch nie geleugnet hatte. Vor allem was meine Gefühle betraf.

Nur das es wirklich so war…

Es war unser Geheimnis…

Jake und meins…

Jetzt wusste Jessy es zu 100 %. Es fühlte sich auf eine seltsame Weise beklemmend an. Dabei war es nicht einmal sein schlimmstes Geheimnis. Selbst ich kannte es nicht, wollte es nicht wissen.

Sein Verbrechen…

 

Die Informationen, die ich kannte, waren spärlich. Einen Tag vor vier Jahren hatte sein Leben verändert. Deswegen konnte er keinem vertrauen.

Keinem außer mir…

Er musst mal Personen gehabt haben, die ihm viel bedeuteten. Einmal hatte er mir gesagt, dass schlechte Nachrichten leichter zu ertragen sind, wenn sie von einer nahestehenden Person überbracht werden. Den Zusammenhang mit seinem Verbrechen hatte ich mir zusammengereimt. Naheliegend, da er sagte, er hatte vor vier Jahren alles verloren. Ich konnte mir kaum etwas Schlimmeres vorstellen.

 

Meine Gefühle diesbezüglich konnte ich nicht einordnen. Die Traurigkeit über sein Schicksal hatte mir schon damals mein Herz zerrissen. Doch die Tatsache, der einzige Mensch in seinem Leben zu sein, der ihm noch etwas bedeutete, ließ es wieder vor Freude hüpfen. Nur dann war da noch diese eine Gedanke.

Ein seltsamer Gedanke…

Ob er schon vor mir einer Frau seine Liebe bekundet hatte. Meine Eifersucht war lächerlich, das wusste ich. Auch in meinem Leben hatte es Männer geben. Einer überschaubaren Anzahl von Dreien hatte ich auch gesagt, dass ich sie lieben würde. Zu mindestens hatte ich es damals angenommen.

Es wirklich geglaubt…

 

Jake hatte mir gezeigt, wie falsch ich damit lag.

 

Mein ganzes Leben hatte ich ein falsches Bild von Liebe gehabt. Wahrscheinlich war das der Grund, weswegen die Männer nach spätestens 6 Monaten vor mir geflohen waren.

Besonders traurig war ich nie gewesen.

 

Das Klischee eines Umstylings hatte jedes Mal wieder ein Wunder bewirkt. So hatte ich in meinem Leben schon viele Haarfarben ausprobiert. Blond, brünett, schwarz, sogar einmal feuerrot. Sämtliche Frisuren zwischen lang und kurz. Jedes Mal hatte ich mich neu erfunden.

 

Aber damals hatte ich nun mal nicht wirklich an die einzig wahre Liebe geglaubt. Der Gedanke, man wäre mit einem anderen Menschen durch ein rotes Band verbunden, schien so lächerlich.

Bis meins durchtrennt wurde…

 

Jessy hatte mich unter die Dusche geschickt. Das warme Wasser auf meiner Haut tat gut. Nur das einmalige Türklingeln störte kurz meinen kleinen Moment des Friedens. Bevor ich meine Gedanken wieder abschweifen lassen konnte.

 

Da war die Frage, wie sich Liebe wohl anfühlte, wenn man seinem Seelenverwandten wirklich physisch nah war.

Wie es sich wohl anfühlte, in seinen Armen liegen zu dürfen…

 

Ich erlaubte es mir, dies vorzustellen. Einfach, weil ich wusste, dass meine Fantasie niemals an die nie-existente Realität heranreichen würde. Irgendwie blieb das Gefühl in meiner Vorstellung immer ähnlich wie eine Umarmung mit Jessy.

Doch das war lächerlich.

Natürlich mochte ich Jessy, dass stand außer Frage.

Doch Jake…

Für ihn empfand ich einfach so viel mehr…

 

Ich kletterte aus der Dusche und wischte mit der Handinnenfläche über den Spiegel. Den kleinen Moment, in dem der Spiegel vom Dunst befreit war, nutzte ich. Die Gestalt, die mich anblickte, sah furchtbar aus.

Blass…

Tiefe, dunkle Augenränder...

Fast wie der Tod persönlich…

 

Meine fast schlaflose Nacht hatte ihren Tribut gefordert. Mit der Bürste kämpfte ich mich durch mein nasses, widerspenstiges Haar. Ich schlug mit den Händen gegen meine Wangen. Doch die erwünschte Farbe kam nicht. Enttäuscht griff ich nach dem gelben Handtuch und schlang es um meinen Körper.

 

Im nächsten Moment hatte ich schon meine Hand an der Türklinke.

Das grelle Licht blendete mich, machte mich fast blind.

 

„Einen wunderschönen Guten Morgen.“, begrüßte mich Phils Stimme als noch im Versuch war, mich zu orientieren.

„Morgen.“, entgegnete ich mit schwacher Stimme. Ich sah zu den beiden Hawkins-Geschwistern und den gedeckten Frühstückstisch. Meine linke Hand krallte sich an den Knoten meines Handtuchs. Die Wassertropfen, die von meinem Körper fielen, waren so unnatürlich laut. Ich hatte das Gefühl, der Tisch, an dem die beiden saßen, würde sich immer weiter entfernen.

 

Meine Wangen fingen langsam anzuglühen, bis sie vor Schamesröte brannten!

 

Viel zu langsam hatte mein Gehirn gebraucht, um die Schlussfolgerung zu erlangen, dass das Türklingeln Phils erscheinen ankündigte. Dann hatte ich auch noch viel zulange gebraucht, um zu realisieren, dass ich halbnackt im Raum stand.

 

Ich öffnete meinen Mund und hauchte. „Ich…“

Mein rechter Fuß machte einen wackeligen Schritt zurück.

„Also ich habe kein Problem damit, wenn du dich so zu uns setzt.“, zwinkerte Phil mir zu.

 

Wahrscheinlich war seine Intention gewesen, die Situation ein wenig aufzulockern. Das Gegenteil zeigte sich in meiner ungesund-roten Gesichtsfarbe.

Damit hatte sich die Option Selbstbewusstsein vortäuschen auch erledigt. Nach einem nervösen Schlucken sagte ich: „Ich geh mich eben anziehen.“

Ich hörte noch, wie Phil meine Worte mit „Schade“ kommentierte. Genauso wie Jessys kichern.

 

Mein Rücken lehnte gegen die geschlossene Schlafzimmertür. Das wildpochende Herz in meiner Brust verhinderte, dass sich meine schnelle Atmung beruhigte.

 

Ich war halbnackt vor Phil gewesen!

 

Zudem verstand ich nicht vorher dieses flaue Gefühl in meinem Magen kam.

Das waren doch keine Schmetterlinge im Bauch?

Ich meine, Phil war attraktiv.

Sehr attraktiv…

Aber Jake gehörte doch mein Herz!?

 

Ich setzte mich auf das Bett meiner besten Freundin. Irgendwie, egal wie musste ich meine Gedanken schnell sortieren. Die anderen warteten auf mich. Wenn ich mir zur viel Zeit ließ, würde Jessy gleich wieder auf der Matte stehen.

Sie meinte es lieb. Das wusste ich…

Nur das, was mir gerade durch den Kopf ging, konnte ich unmöglich mit ihr besprechen.

Wirklich nicht!

 

Was, wenn sie mich in ihrer Euphorie verkuppeln wollte?

 

Meine Augen suchten verzweifelt nach meinem Handy. Ich brauchte den Chat zwischen mir und Jake.

Unseren Chat…

Ich brauchte seine Worte…

Ich brauchte seine Eifersucht…

Ich brauchte klare Gedanken!

 

Scheiße!

Es lag noch auf dem Küchentisch.

 

Ich ließ mich auf die Matratze fallen. Die Deko-Sterne an ihrer Zimmerdecke waren eine perfekte Ablenkung für mein Gedankenkarussell. Ich konzentrierte mich auf meine Atmung.

Ein…

Aus…

Ein…

Aus…

 

[MC], alles in Ordnung?“, fragte Jessy besorgt, als sie zaghaft an die Tür klopfte.

Ja…, ich erschrak über meinen verweinten Ton. Die Finger meiner linken Hand berührten meine Wange.

Da waren wirklich Tränen.

Ich hatte nicht gemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen. Nur Zeit, den Grund zu erkunden, hatte ich nicht. Das Knarren der Tür verriet mir, dass Jessy den Raum betreten hatte. Sie setzte sich neben mich auf das Bett.

 

„Ist es wegen J-A-K-E?“, ich konnte mir nicht erklären, warum sie seinen Namen buchstabierte und nicht gleich direkt aussprach. Wahrscheinlich dachte sie, sie könnte mich dadurch vor meinem eigenen Leid schützen.

„Vielleicht…Ich weiß es nicht.“, meine Umarmung war genau so ehrlich wie meine Worte. Ich verstand wirklich nicht, warum auch noch immer mehr Tränen aus meinen Augen flossen.

 

„Phil denkt bestimmt, ich habe eine Vollmeise.“, lächelte ich schief. Ich hatte mich auch schon ein wenig wieder gefangen. Es wäre unfair zu behaupten, dass mir ihr emotionaler Support nicht geholfen hätte. Noch unfairer wäre es ihr einen Vorwurf daraus zu machen, dass wir nie über meinen Kummer gesprochen haben. Jessy hatte immer den ersten Schritt gemacht, um eine Konversation zu starten. Aufgrund der Sensibilität des Themas war sie zudem darauf bedacht, mich nicht zu bedränge. Ich war die Person, die es immer abgeblockt hatte. In den Tagen bei mir, heute Morgen vor meiner Dusche, so wie jetzt. Es war immer ich.

Hätte Jessy doch wenigstens einmal darauf bestanden…

 

„Bestimmt nicht!“, munterte sich mich auf. „Phil mag dich.“

Ihr vielsagendes Kichern konnte sie sich nicht verkneifen. „Der ist auch sonst nicht so zuvorkommend.“, erzählte sie mir. „Er will sicher ordentlich Eindruck bei dir schinden.“

 

Meine Lippen formten sich zu einem höflichen Lächeln. Eigentlich hätte ich ihr sagen können, dass mein Herz immer noch Jake gehörte.

Es würde ihm immer gehören…

Doch ich blieb stumm.

Warum auch immer…

 

„Phil ist nett, weißt du.“, war der Preis für mein Schweigen. „Außerdem hat er mich schon ganz neugierig gefragt, ob du Single bist.“ Das war keine neue Information für mich. Schließlich hatte ich die Unterhaltung der beiden damals mitgelesen. Es wäre eine Lüge gewesen, wenn ich behaupten würde, ich wäre nur geschmeichelt gewesen. Mein Herz hatte doch ziemlich doll geklopft und meine Wangen waren puterrot angelaufen. Letzteres, obwohl ich damals allein in meiner Wohnung gewesen war.

So ein attraktiver Kerl interessierte sich für mich.

 

Jessy musste die Tatsache, dass ich nicht überrascht war, falsch interpretiert haben. Sie grinste mich breit an. „Das hat er mich wirklich gefragt. Ich kann es dir zeigen.“

Auch darauf hin schwieg ich.

Jessy verzog das Gesicht.

 

„Vielleicht könnt ihr ja wirklich mal ausgehen.“, ich hörte, wie schwer ihr es fiel mir das zusagen. Tief in meinem Inneren konnte ich ihre Ambition verstehen. Ich wusste, dass sie mir helfen wollte, über Jake hinwegzukommen. Allein, dass sie noch hinzufügte: „Phil ist gar nicht so schlimm wie sein Ruf. Und es könnte dir ganz guttun, glaube ich.“

 

Doch ich konnte in diesem Moment nur falsch interpretieren. Sonst hätte ich mir nur selbst eingestehen müssen, mit dem Gedanken gespielt zu haben. „Hör auf mich mit deinem Bruder verkuppeln zu wollen.“, zischte ich darauf bedacht, nicht zu laut zusprechen. Meine Wut konnte ich gerade noch so kontrollieren, dass mir bewusst blieb, Phil sollte mich besser nicht hören. Dieses Mal war es Jessy die stumm blieb.

 

„Ich ziehe mich jetzt an.“, unterbrach ich die Stille in einem unfreundlichen Ton. Sie sah mich mit einem bemitleidend Blick an und verließ wortlos den Raum. Ich biss auf meine Unterlippe, um einen Schrei zu unterdrücken.

 

Zehn Minuten später kam ich einer Jeans, einer weißen Bluse und einem blauen Blazer in die Küche. Meine Haare hatte ich zu einem strengen Dutt zusammengebunden. Bis auf ein wenig Wimperntusche hatte ich komplett auf Make-up verzichtet. Stillschweigend setzte ich mich an den Tisch und griff nach einem Brötchen. Lustlos rupfte ich mir ein kleines Stück raus und steckte es mir in den Mund.

 

„Nervös?“, fragte Phil in einem fürsorglichen Ton. Ich war erleichtert, dass er mein Verhalten auf diese Weise missinterpretierte. Wahrscheinlich auch der Tatsache geschuldet, dass er das Detail Jake nicht kannte.

„Ein wenig.“, nuschelte ich.

„Mach dir keine Sorgen.“, lächelte Phil freundlich. „Es ist nur eine Zeugenaussage. Und wenn der Idiot dir blöd kommt, bestehst du auf einen Anwalt.“ Ich schenkte ihm ein Lächeln, bevor ich mich wieder meinem Brötchen widmete.

 

Es war eine unangenehme Stille, die den Raum beherrschtet. Kein Wunder also, dass Phil das Schweigen wieder durchbrach.

„Kommst du heute Abend die Aurora?“, fragte er. Ich hätte schwören können, dass seine Stimme wieder mit mir flirtete. Unsicher blickte ich zu Jessy.

„Weiß nicht.“, nuschelte ich. Eigentlich wollte ich noch hinzufügen, dass ich nicht wusste, wie die Pläne der anderen waren. Schließlich musste ich mich nach denen richten. Doch diese Ausrede fiel mir leider viel zu spät ein.

 

„Für dich gehen die Getränke natürlich aufs Haus.“ Mein Herz stolperte wegen der Art und Weise, wie er sagte „Auf Lebenszeit, meine Retterin.“Auch spielte sich in meinem Kopf dieser seltsame Film ab, in dem wir hier allein waren. Er war mir deutlich näher und hatte mich nach Beendigung seines Satzes leidenschaftlich geküsst.

Verdammte scheiße, warum musste Phil auch so verdammt gut aussehen…?

Vor allem warum musst mich sein Bad-Boy-Charme, dessen Hauptauslöser definitiv die vielen Tattoos waren, so dermaßen in seinen Bann ziehen?

Warum hat Jessy mich überhaupt damit wuschig machen müssen?

Ich wusste natürlich, dass ihre Bemerkung diese Gedankengänge überhaupt nicht beeinflusste hatte. Schließlich hatte ich solche Gedanken schon seit gestern.

Okay, nicht so detailliert…

Dennoch war einfacher, ihr den schwarzen Peter zuzuschieben.

 

Wer wollte sich schon mit seiner eigenen Gefühlswelt auseinandersetzten?



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