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Schreibaufgabe 2016

Eine kleine Geschichte pro Tag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
14. September

Thema: Ohrring
Serie: Attack on Titan
Charaktere: Jean, Eren, Mikasa
Wörter: 721
Anmerkungen: Erwachsen AU, Pairing Warnung: Eren/Mikasa, angedeutetes, einseitiges Jean/Mikasa Komplett anzeigen

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Tag 129: Ohrring (Attack on Titan / Erwachsen AU)

Das erste Mal aufgefallen war es ihm tatsächlich mitten im Kampf. Vielleicht wäre es eher zu erwarten gewesen, wenn sie nach dem Training zusammen in die Waschräume gingen. Oder beim Essen, wenn er mehr als einmal direkt neben Eren saß.

Es gab sicher tausend Zeitpunkte, wo es weniger seltsam gewesen wäre, aber, nein, es musste ihm auffallen, als sie sich beide gerade in den Nacken eines zwölf Meter Titans gehakt hatten und inzwischen geübt sauber zum Schnitt ansetzten.

In der frühen Morgensonne meinte er etwas schimmern und reflektieren zu sehen, was ihn verwirrte. Als sie den kleinen Trupp besiegt hatten und die letzten paar Kilometer zurück zum Tor zurück legten, hatte Jean schließlich Zeit genauer hinzusehen. Er hatte sich nicht geirrt, an Erens linkem Ohrläppchen war ein kleiner, silberner Punkt zu sehen, der sich bei genauerer Inspektion als ein Ohrring herausstellte. Er war schlicht und flach, wahrscheinlich, um nicht in den Weg zu geraten, wenn er kämpfte, aber er war eindeutig da.

Das wunderte Jean ein wenig, Eren hatte nie wie der Typ gewirkt, der auf die Art von Schmuck stehen konnte, aber noch seltsamer war es, dass er darauf verzichtet hatte damit anzugeben, dass er sich ein Ohrloch hatte stechen lassen - zumal das, soweit Jean wusste auch nicht gerade sehr billig war.

Er erwog kurzfristig wirklich ihn zu fragen, entschied sich am Ende aber doch zu warten, bis Eren selbst was sagte. Oder er zu ungeduldig wurde, was immer zuerst passieren würde.

Vielleicht lag es an der seltsamen Erkenntnis, dass Jean ab da aufmerksamer wurde und mehr Leuten auf die Ohren sah in Erwartung ... nun, wenn er ehrlich war, eigentlich erwartet er nie etwas, aber seit er Erens Ohrring gesehen hatte, hätte es ihn irgendwie nicht mehr gewundert, wenn das Ganze auf einmal ein Trend werden würde und er mehr Leute damit sehen würde. Tatsächlich fand er aber nur zwei andere Personen, die welche trugen, aber die junge Frau, deren Namen er nicht kannte, hatte beide Ohren gepierct und der Mann, der, wenn er sich nicht irrte, Oliver hieß, hatte keinen Ohrring drin, sondern nur ein kaum noch sichtbares Loch.

Eine Woche später allerdings sollte Jean auf einmal noch jemanden finden und er war ebenso unerwartet, wie Eren.

Normalerweise war er nicht sichtbar, da ihre Haare davor fielen und ihn eigentlich immer verdeckten. Aber als er vorbei lief, wie sie sich gerade herunterbeugte, um Sasha mit dem Gemüse putzen zu helfen, fielen ihre Haare ins Gesicht und praktisch veranlagt, wie sie nunmal war, strich Mikasa sie daraufhin hinters Ohr.

Und Jean erstarrte beinahe, sah genauer hin. In ihrem rechten Ohr schimmerte es genauso silbern, wie bei Eren. Ein zweiter und dritter Blick verriet ihm, dass es nicht nur ähnlich war, nein, die beiden trugen tatsächlich genau dieselben Ohrringe.

Mikasa blickte auf und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, also lief Jean schnell weiter, zu verwirrt von dieser Erkenntnis. Er beobachtete sie die nächsten zwei Tage, bis er schließlich sicher war: Auch sie trug ihn nur an einer Seite.

Das ließ nur einen Schluss zu: Die beiden hatten sie eindeutig zusammen ausgesucht und zusammen stechen lassen. Jean hatte drauf hin Armin gesucht und beobachtet, ob es vielleicht ein Zeichen der Kindheit oder Freundschaft war, aber wie sehr Jean auch suchte, Armins Ohren waren unberührt.

Und so ungern er das zulassen wollte, langsam, aber sicher, sackte ein, was das bedeutete. Er seufzte tief und brauchte ein paar Tage, bis er sich genug erholt hatte, dass er Eren nach dem Training abfangen konnte.

„Alles Gute“, meinte er und sah Eren an, der den Blick verwirrt erwiderte.

„Wofür?“, fragte er schließlich und sah skeptisch aus. Jean lachte leise, kein Wunder, so oft, wie er ihn schon veralbert hatte.

Jean sah ihn leise schmunzelnd an und tippte auf sein eigenes Ohr, woraufhin Eren fast zuckte und automatisch selbst zu seinem Ohrring griff.

„Du und Mikasa also?“, fragte Jean versucht sacht, „Wie lange?“

Eren schwieg kurz, sah ihn mit einem Mal ernst und abschätzend an, ehe er langsam nickte. „Seit etwa vier Wochen.“

Jean nickte langsam und schmunzelte ironisch, woraufhin Eren ihn weiter kritisch musterte. „Bist du nicht sauer?“

Jean schnaubte. „Natürlich. Aber ich will auch, dass sie glücklich ist und wenn ein Trottel wie du dafür nötig ist ... wag dich nur ihr wehzutun, sonst kriegst du es mit mir zu tun.“



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