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Schreibaufgabe 2016

Eine kleine Geschichte pro Tag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
16. September

Thema: Kerze
Serie: Naruto
Charaktere: Sarada, Sasuke
Wörter: 793
Anmerkungen: Spoiler Warnung fürs Ende. Und, war noch jemand auf der Connichi? :‘D Komplett anzeigen

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Tag 130: Kerze (Naruto)

Sie wusste nicht wirklich, was sie davon halten sollte. Ihr Vater war gestern Abend nach Hause gekommen, aber er hatte kaum ein Wort mit ihnen gesprochen und war schnell wieder in seinem Zimmer verschwunden.

Ihre Mutter hatte gesagt, dass sie es ihm nicht übel nehmen sollte, dass es selbst nach all den Jahren noch manchmal schwer für ihn war, aber ehe sie dazu gekommen war ihr zu erklären, was genau sie eigentlich meinte, hatte sie die Türklingel unterbrochen und in dem folgenden Gespräch mit Ino war Saradas Frage vollkommen untergegangen.

Nun war es früher morgen, sie hatte unruhig geschlafen und als sie die Tür hörte, war sie aufgestanden und wie erwartet war ihr Vater früh unterwegs gewesen. Sarada war ihm gefolgt.

Zuerst in die Stadt, in einen kleinen Laden am Rand des Marktbezirks, der ihr nie zuvor aufgefallen war. Sie hatte sich gewundert, dass überhaupt etwas noch vor Sonnenaufgang geöffnet hatte, aber scheinbar hatte der ältere Mann, der Sasuke die Tür öffnete ihn bereits erwartet, denn sie sah aus ihrem Versteck hinter einer Hauswand nur, wie er ihm zunickte und einen braunen Sack übergab. Er hatte etwa die Größe eines kleinen Rucksacks und schien recht voll mit ... ja, das war eine gute Frage.

Mehrere kleine, vielleicht rundliche Formen drückten sich durch. Dosen vielleicht?

Sasuke hatte sich in dem Moment umgedreht und Sarada hatte sich reflexartig eng an die Hauswand gedrückt. Sie war nicht sicher, wovor sie eigentlich Angst hatte, aber irgendwie sträubte sich alles in ihr dagegen ihm erklären zu müssen, warum sie ihm ... nun, hinterher spionierte. Denn letzten Endes war es doch nichts anderes, was sie tat.

Als sie das Gefühl hatte wieder wagen zu können zu sehen, was er tat, war er verschwunden. Für einen Moment dachte sie, sie hätte verloren und wollte aufgeben, doch als sie sich ein letztes Mal umsah, erkannte sie gerade noch den Zipfel seines Mantels um die Ecke verschwinden und lief eilig hinterher.

Sie folgte ihm durch den Randbezirk des Dorfes, hinaus zum Wald. Allerdings nahm er nicht das Haupttor nach draußen, sondern lief in den Bereich, der gerne von den Bewohnern besucht wurde, sei es um zu üben, sich etwas zu bewegen oder einfach ein wenig Spazieren zu gehen.

Neben Trainingfeldern, war hier noch der Gedenkstein an die Gefallenen der großen Ninja Kriege untergebracht, aber sie konnte sich nicht vorstellen, was er dort wollte.

Er lief tatsächlich zu dem Monument - und direkt daran vorbei und langsam wurde es für Sarada wirklich schwer ihm zu folgen, denn hier war fast nur offene Wiese.

Auf einmal blieb Sasuke stehen und ohne sich umzudrehen sagte er: „Sarada.“

Sie verzog das Gesicht und erwog nicht mal wirklich so zu tun, als wäre sie nicht da. Es war wohl auch töricht gewesen sich einzubilden, dass er sie wirklich nicht bemerkt hätte.

Sie stand auf und trat hervor, doch ehe sie etwas sagen oder sich entschuldigen konnte, winkte er sie zu sich und sah zu ihr. Er wirkte gar nicht wütend, eher ... traurig? „Du solltest nicht herumschleichen.“

Damit wand er sich wieder um und lief weiter und sie folgte ihm auf den Friedhof von Konoha, an älteren und neueren Gräbern vorbei zu einer Gruft am Ende. Dort blieb Sasuke stehen und schloss kurz die Augen. Der steinerne Bau war schlicht, aber das unmissverständliche Zeichen der Uchiha prangte überdeutlich an der Tür. Saradas Augen weiteten sich leicht.

„Ist heute ...?“

Ehe sie noch geendet hatte, nickte Sasuke. „Heute vor 23 Jahren ist der Großteil der Uchiha gestorben.“ Er hielt ihr den Sack von vorher hin und als sie ihn öffnete, fand sich darin eine Menge gleich großer, weißer Kerzen. Behutsam nahm sie eine heraus und betrachtete sie kurz. Natürlich hatten sie in der Schule gelernt, was damals passiert war, aber ... es war für sie immer so fern gewesen, sie hatte nie daran gedacht, dass ihr Vater damals tatsächlich einer der wenigen Überlebenden gewesen war.

Er begann indes in aller Ruhe die Kerzen vor dem Eingang aufzustellen, hob dann die Hand und formte ein Zeichen, woraufhin sich alle gleichzeitig entzündeten, inklusive der in Saradas Hand. Sie zuckte kurz, stellte dann aber die letzte Kerze neben die anderen und blieb stumm stehen.

Ein paar Minuten vergingen, dann strich Sasuke ihr überraschend sanft durch die Haare. „Ich hätte dir gerne deine Großeltern vorgestellt“, meinte er leise, aber nicht bitter, „Ich glaube, du hättest deine Großmutter gemocht.“ Sie meinte ihn leise seufzen zu hören, dann ließ er seine Hand sinken. „Wollen wir frühstücken gehen?“

Sarada nickte nur und folgte ihm zurück zum Dorf. Sie war kein Einzelfall, viele ihre Altersgenossen hatten ihre Großeltern nie kennen gelernt, aber wenn sie so darüber nachdachte, wie es war beide Eltern zu verlieren ... sie schüttelte den Kopf und schloss schnell zu ihrem Vater auf.



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