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Schlangenbrüder

von

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Toms Lektion

Als Harry am nächsten Tag aufstand und sich dann vollkommen fertig gemacht hatte, ging er zu Tom, der natürlich schon wach war und frühstückte mit ihm zusammen.

„Wo gehen wir denn heute hin?“, fragte Harry, während er von seinem Marmeladenbrötchen abbiss.

Tom sah von seiner Zeitung auf und erwiderte:

„Ich wollte heute mit dir in die Stadt gehen und diese erkunden!“

Harry freute sich darauf und aß schnell sein Brötchen auf.

Nachdem sie mit dem Frühstück fertig waren, schwang Harry den Zauberstab und der Tisch räumte sich von selbst ab und das Geschirr wusch sich von selbst ab. Tom und Harry zogen sich ihre Sachen an und verließen das Haus, nachdem sie alle Türen und Fenster magisch verschlossen hatten.

Draußen strahlte die Sonne hell und heiß auf sie herab und Harry zog sich schnell seine Jacke wieder aus.

„Wohin gehen wir denn, Tom?“, fragte Harry und sah Tom an.

Dieser lächelte wissend und erwiderte:

„Das wirst du noch schnell genug merken!“

Mit diesen Worten ließ er Harry zappeln und sie stiegen in das Taxi ein, dass schon auf sie wartete.

Harry folgte ihm und als sie die Türen geschlossen hatten, nannte Tom dem Fahrer ihr Ziel und das Taxi fuhr los.

Die Fahrt dauerte gerade mal eine Viertelstunde und als sie anhielten, waren sie im Herzen von Tarragona.

„Was machen wir hier?“, fragte Harry, als sie aus dem Taxi ausstiegen und Tom den Fahrer bezahlte.

„Komm mit!“, sagte Tom nur und führte Harry in eine dunkle Gasse.

Dieser folgte ihm und als Tom vor einer dunklen Tür am Ende der Gasse anhielt, blieb auch Harry stehen.

Er klopfte an die Tür und öffnete sie. Zusammen mit Harry trat er in den Laden und Harry sah sich neugierig um. Besonders einladend sah der Laden nun wirklich nicht aus, denn es gab überall Spinnweben und eine zentimeterdicke Staubschicht lag auf dem Boden.

„Guten Tag!“, sagte Tom laut auf spanisch.

Ein Poltern ertönte und ein alter Mann, der sich auf einen Stock stützte, kam herbei gehumpelt.

„Was wollt ihr hier?“, raunte der Mann und zog aus seiner alten Weste einen Zauberstab.

Auch Harry hatte seinen Zauberstab gezogen und richtete ihn nun auf den Mann.

„Ich wollte die Waren bei ihnen abholen, dich ich bestellt habe!“, sagte Tom und bedeutete Harry, dass dieser den Zauberstab sinken lassen sollte.

Harry steckte seinen Zauberstab zurück in seine Jeans und auch der alte Mann steckte seinen Zauberstab wieder weg.

„Kommt mit!“, knurrte er, drehte sich um und humpelte zu einer Theke hinüber.

Auf diesem standen zwei identisch aussehende Koffer. Der Mann öffnete einen Koffer und zum Vorschein kam eine braune Violine.

„Diese ist aus Buche und ein Basiliskenzahn ist mit eingearbeitet. So wie sie es gewünscht haben!“, sagte der Mann und reichte Tom die Violine, der diese sofort an Harry weiter reichte.

„Danke, aber was soll ich damit?“, fragte Harry und sah verwundert von der Violine zu Tom.

Dieser nahm eine zweite Violine von dem Mann entgegen und zeigte Harry, wie man die Violine richtig am Körper hielt.

„Um deine Magie besser kontrollieren können, wirst du lernen auf dieser magischen Violine zu spielen. So wird sich der magische Strom in deinem Körper ordnen und du wirst deine Magie besser kontrollieren können! So habe ich es damals gelernt und ich werde es dir beibringen!“, sagte Tom und reichte dem Mann einen kleinen Sack mit Gold.

Dieser deutete eine leichte Verbeugung an und schickte sie dann wieder hinaus.

Als Harry und Tom dann wieder draußen in der heißen Sonne Spaniens standen, sah sich Harry noch einmal genauer die Violine in seiner Hand an. Sie war schlicht gehalten und sah wie jede andere Violine aus, die Harry in seiner Grundschule gesehen hatte.

„Danke, aber ich kann sie überhaupt nicht spielen!“, sagte Harry und versuchte auf ihr zu spielen, doch er bekam nur ein paar schiefe Töne heraus.

Tom lächelte ihn wissend an und erwiderte:

„Das werde ich dir beibringen und wenn du dann richtig spielen kannst, wird sich deine Magie auch deinem Willen beugen und du wirst Dinge vollbringen können, die du dir noch nicht mal erträumen kannst!“

Harry sah ihn mit großen Augen an, doch Tom reichte ihm den Koffer für die Violine und Harry verstaute diese in dem Koffer.

Sie verließen die dunkle Gasse und traten auf einen belebten und sonnigen Platz, auf dem sich viele Stände dicht an dicht drängten. Sie mischten sich unter die neugierigen Kunden, die gierig die ausgelegten Waren begutachteten und überall drängelten.

Harry hielt sich dicht an Tom und gemeinsam kämpften sie sich durch die Menschenmassen. Als sie das Gewühl endlich hinter sich hatten, waren sie am Rand des Platzes angekommen und Harry und Tom setzten sich in ein Café.

Sofort kam eine Kellnerin angewackelt und Tom bestellte für sich einen Kaffee und Harry bestellte sich einen Eisbecher.

Während sie auf ihre Bestellung warteten, fragte Tom Harry:

„Wie bist du zu diesen Dursleys gekommen, bei denen du gelebt hast?“

Harry sah auf und überlegte.

„Solange ich denken kann bin ich bei den Dursleys. An meine Eltern kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber woran ich mich erinnern kann ist ein blendend heller grüner Blitz und an ein kaltes und höhnisches Lachen“, sagte Harry und verfiel dann wieder in Schweigen.

Auch Tom schwieg und ihr Schweigen fand ein rasches Ende, als die Kellnerin kam und ihnen ihre Bestellung brachte.

Während Tom seinen Kaffee trank, beobachtete er Harry.

„Hast du dir eigentlich irgendwann mal Gedanken darüber gemacht, wie du es deinen Verwandten heimzahlen könntest?“, fragte er Harry.

Dieser sah von seinem Eis hoch und sagte:

„Ja, ich hab schon öfter daran gedacht, meinen Cousin in ein Schwein zu verwandeln, aber der ist einem Schwein so ähnlich, dass da nicht mehr viel zu machen gäbe. Aber Tom, was ist, wenn uns jemand hier hört?“

Die letzte Frage flüsterte Harry, doch Tom verstand trotzdem jedes Wort.

Tom lächelte leise. Er klopfte auf die Unterseite des Tisches, was Harry veranlasste, sich hinunter zu beugen und er konnte so sehen, dass Tom gerade noch seinen Zauberstab wegsteckte.

„Niemand kann uns momentan zuhören. Wenn du erst einmal deinen magischen Strom im Körper kontrollierst, wirst du auch klarer denken können und dir wird vieles einfacher fallen! Das allerwichtigste, dass du dir merken musst, ist Entschlossenheit und ein fester Wille, denn wenn du beides hast, kannst du alles erreichen. Komm, wir fangen am Besten gleich mit dem üben an!“, sagte Tom und trank seinen Kaffee aus.

Harry leerte seinen Eisbecher und Tom bezahlte ihre Sachen bei der gleichen Kellnerin, die ihnen schon den Kaffee und das Eis gebracht hatte.

Sie erhoben sich beide von ihren Stühlen, nahmen ihre Koffer und verließen das Café.

Gemeinsam gingen sie wieder zu ihrem Ferienhaus und betraten dieses, als sie angekommen waren.

Sie stellten die Koffer auf dem Tisch ab, zogen sich ihre Jacken und Schuhe aus und Tom räumte sofort die Violinen aus ihren Koffern.

Danach schwang er seinen Zauberstab und sofort erschien ein Ständer mit einem Notenbuch.

„Ich werde dir zuerst beibringen, die C-Durtonleiter zu spielen. Lass uns beginnen!“, sagte Tom und öffnete mit einem Schlenker des Zauberstabs das Buch.

Harry stellte sich genau wie Tom vor das Notenbuch und wartete auf weitere Instruktionen. Diese kamen auch sofort von Tom, denn er zeigte ihm zuerst, wie er jeden einzelnen Ton perfekt spielte und als Harry diese nachmachte, klappte es auf Anhieb bei ihm.

Er spürte ein freudiges Kribbeln im Nacken und er wäre fast vor Freude in die Luft gesprungen, aber der Gedanke daran, dass Tom ihn dann wieder ermahnt hätte, hielt ihn zurück.

Als Harry jeden Ton mehrere male perfekt gespielt hatte, fing Tom mit einem sehr bekannten Kinderlied an. Als er es zuende gespielt hatte, sagte Harry:

„Das ist doch „Alle meine Entchen“!“

Tom nickte und wies Harry dann an, es nach zuspielen. Harry tat es, auch wenn sich sein Spiel noch ein wenig zittrig anhörte.

„Sehr gut. Du hast wirklich Talent und wenn du weiter übst, wird sich die Magie in deinem Körper bald ordnen und du wirst ein sehr mächtiger Zauberer werden!“, sagte Tom und nickte.

Harry nickte ebenfalls und so übten sie weiter, bis zum späten Abend.

Als es bereits dunkel geworden war, legten sie die Violinen zurück in ihre Koffer und Harry machte sich fertig für sein Bett.

Als er sich im Spiegel betrachtete, erschrak er, denn seine Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab ganz so, als wenn er einen elektrischen Schlag bekommen hätte.

Er nahm sich einen Kamm und versuchte sich die Haare zu kämmen, doch sie wollten nicht glatt werden und stellten sich immer wieder auf.

„Harry, bist du fertig?“, rief Tom.

„Ja, fast...!“, versuchte Harry zu rufen, doch er bekam nur ein heiseres Krächzen zustanden.

Da ertönten plötzlich Schritte und einen Moment später stand Tom im Türrahmen.

Das er jetzt so plötzlich vor Harry stand, erschreckte ihn und er taumelte ein paar Schritte zurück.

Tom schmunzelte und sagte:

„Du siehts aus, als hättest du deine Finger in die Steckdose gesteckt. Komm her, ich mach das!“, sagte Tom und nahm Harry den Kamm aus der Hand.

Er drehte Harry um, so dass dieser direkt vor dem Spiegel stand und Tom hinter ihn treten konnte.

Mit wenigen Handgriffen brachte er Harrys Haare wieder in Form und verpasste ihm den selben Seitenscheitel, den auch er selbst trug.

Als er fertig war, war Harry vollkommen begeistert von dem Ergebnis und umarmte Tom dafür.

„Da-nke dafür!“, krächzte Harry und hustete, um seine Stimme wieder normal klingen zu lassen.

Tom sah ihn argwöhnisch an, legte ihm dann die Hand auf die Stirn und danach in den Nacken.

„Was ist denn? Was ist mit meiner Stimme?“, fragte Harry krächzend.

Tom lehnte sich gegen eine Wand und sah Harry nachdenklich an.

„Ein Prozess, den jeder durchmachen muss. Er nennt sich Pubertät und in diesem Prozess verändert sich dein Körper und auch deine Magie spielt verrückt. Aber mit gewissen Zaubertränken kann man diesen Prozess unter Kontrolle bringen und dafür sorgen, dass du keinen Schaden nimmst!“, sagte Tom und schickte Harry in sein Bett.

Dieser dachte immer weitere darüber nach, was Tom mit den Schäden meinte, doch irgendwann siegte die Müdigkeit und ihm fielen die Augen zu.

Ende des 10. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SakuraxChazz
2014-05-23T19:10:55+00:00 23.05.2014 21:10
Eine interessante Idee mit der Violine. Das ich kann mir gut vorstellen, das es die Magie ordnet, einfach weil man sich imens konzentrieren muss, damit man das vernünftig spielen kann. Um Magie richtig einsetzen zu können braucht man eben auch eine große Konzentration. Ein sehr schönes Kapitel.
Das mit dem plötzlichen Stimmbruch find ich jetzt ein wenig komisch... Ich kenn das eigentlich nur so, das der Junge plötzlich aufwacht und dann hat der eingesetzt und hört sich halt an als hätte er drei Nächte durchgeschrien oder so ähnlich. Nuja.. aber das sind ja nur meine Bescheidenen Kenntnisse aus der Zeit des Stimmbruch meines Bruders.
Ich hab nämlich erst gedacht Harry wäre jetzt krank geworden oder so. Kann ja passieren wenn man sich mehr anstrengt als sonst. Tom verlangt ihm ja viel ab im Moment.
Ich bin gespannt auf das nächste Kapitel^^

LG Saku^^


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