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Much as I love them

Der Bösewicht kriegt das Mädchen nie... ?
von

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Gefühlschaos in allen Lebenslagen

Kapitel 27 – Gefühlschaos in allen Lebenslagen
 

Es war bereits nach 19:00 als Roxanne endlich nach Hause kam. Als sie vom Tod von James Dean erfahren hatte, brauchte sie einige Minuten um den Schock zu verdauen. Um wieder zu sich zu kommen und hatte zunächst erst einmal einen Kaffee getrunken.

Auch einige Sätze und Szenen mussten wiederholt werden, da Roxanne noch etwas Durcheinander war und sich nicht so recht auf ihre Interviews konzentrieren konnte.
 

Sogleich hastete sie auf ihren Balkon, doch da war nichts von Megamind zu sehen. Sicherlich ist er wieder gegangen, dachte sie enttäuscht und ließ die Balkontür offen stehen und ging nach oben unter die Dusche. Das dampfende Wasser lief über ihren Körper, doch wollte sich dieser einfach nicht entspannen. Immer wieder sah sie das geängstigte Gesicht von James, als dieser von Delic gesprochen hatte.
 

Sie wusste nicht wie lange sie unter dem heißen Nass gestanden hatte, doch war ihr bald die Lust vergangen, schäumte sich schnell ein und ging hinaus, nachdem sie fertig war. Die Haare wurden zwar nicht gewaschen und hingen wie nasse Lappen vor ihrer Stirn, aber wen kümmerte es schon. Im Bademantel eingepackt tappte sie auf feuchten Füßen hinunter in die Küche und öffnete den Kühlschrank, doch beim Anblick der leckeren Sachen die die Hälfte der Regale füllten, merkte sie das sie nicht wirklich Hunger hatte.
 

Immerzu sah sie James vor sich, den gut aussehenden jungen Mann, der sein Leben lassen musste, weil er ein besseres führen wollte. Und dann, sah sie diesen leblosen Körper zwischen den Autos. Zerquetscht und zum Tode verurteilt. Ein kalter Schauer zog sich über ihren Rücken und sie zündete die drei roten Stumpenkerzen auf dem kleinen Nebentisch neben ihrer Couch an, ein Gedenken an ihn.
 

Roxanne kuschelte sich in ihre geliebte rote Decke und schaltete den Fernseher an, in der Hoffnung das sie durch ihn etwas Ablenkung finden würde. Kaum hatte sie durch einige Sender gezappt, kam auch schon ihr Bericht in den Nachrichten. Und die schrecklichen Bilder. Hal hatte sein Versprechen gehalten und es noch zurechtgeschnitten und es sofort Mr. Goldberg übergeben. Lange hielt Roxanne es nicht aus, zumal sie sich selbst nicht gerne im Fernsehen sah und schaltete weg. Da entdeckte sie eine Liebeskomödie und blieb daran hängen. Irgendwann wurden ihre Lider immer schwerer und war schon bald eingeschlafen.
 

Sie träumte vom Feuer, von diesem ätzenden Rauch und zerstörten Autos die von Leichen gefahren wurden, die immer wieder aufeinander fuhren. Doch irgendwann driftete sie in einen ruhigen, traumlosen Schlaf.
 

Ein brummendes Geräusch. Sind da Schritte? Schlief sie? Wachte Sie? Er kam ihr immer näher. Wer kam ihr immer näher? Sie musste aufwachen, er tat ihr sonst etwas an.....
 

Erschrocken schlug Roxanne die Augen auf und nahm eine Silhouette war, doch wurde sie von ihrem, noch immer laufenden Fernseher angestrahlt, so das sie nichts rechtes erkennen konnte. Verschreckt setzte sie sich auf und schlang die Decke eng schützend um sich. Was sollte sie nur tun?
 

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken“, sagte eine ihr bekannte Stimme, aber wer.....
 

„Damit du mich im Schlaf umbringen kannst?“, sagte Roxanne mit einer zittrigen Stimme.
 

„Was?“, fragte der Fremde verwirrt.
 

„TU NICHT SO! DU HAST IHN UMGEBRACHT! Ich habe ihn gesehen, ich habe James gesehen“, rief sie wütend, ja fast hysterisch.
 

„Woher weißt du von James?“, fragte die Stimme leicht bedrohlich.
 

„Ach haben dir das deine Leute noch nicht erzählt? Ich habe einen Bericht über den armen James gemacht.........“
 

„Roxanne.....“
 

„SPRICH MEINEN NAMEN NICHT AUS“, schrie Roxanne und fand endlich Mut um aufzustehen und sich ihrem Besucher zu stellen.
 

„Roxanne, du verstehst nicht....“, sagte die Stimme sanft und der schwarze Unbekannte kam näher.
 

Ihre Hände schwitzten, ihr Herz raste wie das eines Kaninchen, wenn es vor dem Fuchs um sein Leben rannte. War es jetzt vorbei?
 

Doch statt dem violetten totenkopfähnlichen Gesicht welches sie erwartet hatte, war ihr Besucher blau und sah sie aus besorgten grünen Augen an.
 

„Du bist es“, sagte Roxanne atemlos.
 

Wie durch einen plötzlichen Schwächeanfall ließ sie sich auf ihre Couch fallen und rieb sich ihren Kopf. „Tut mir leid, der Tag war nur so.... anstrengend.“
 

„Offensichtlich, ich selbst habe auch einen herrlichen Tag gehabt, darum komme ich erst jetzt“, sagte Megamind ironisch und setzte sich zu ihr auf die Couch.
 

Roxanne sah auf ihre Armbanduhr. Tatsächlich, es war 21:00.
 

„Für wen hast du mich gehalten?“, fragte Megamind eindringlich.
 

Schuldbewusst sah Roxanne zur Seite. Sie wusste das sie sich nicht einmischen sollte.
 

„Psycho Delic“, sagte sie kurz angebunden.
 

„ROXANNE!“
 

„ICH WEIß“, rief sie und verbarg ihr Gesicht in ihren Händen.
 

„Woher weißt du von James?“
 

„Woher wohl, ich habe einen Bericht über ihn gedreht.“
 

„Das heißt gar nichts. Was hast du über ihn herausgefunden, hast du mit ihm gesprochen?“
 

Noch nie hatte Megamind so eindringlich mit ihr gesprochen. Wie ein gehorsames Kind antwortete sie.
 

„Ja, ich habe ihn im Krankenhaus besucht und habe ihn gezielt nach Psycho Delic befragt....“
 

„WARUM TUST DU DAS? Du hast am eigenen Leib gespürt das Delic kein netter Herr von Nebenan ist.“
 

„Ja nur... du wolltest mir nach dem Vorfall nichts erzählen, also wollte ich mir die Antworten selbst beschaffen. Also habe ich in den Zeitungsarchiven nachgesehen....“
 

„Oh Roxanne“, stöhnte Megamind und verbarg nun seinerseits sein Gesicht in den Händen.
 

„Dort habe ich nicht sehr viel herausfinden können, vor allem da ich nicht wusste wonach ich genau suchen sollte, und als James auf die Bildfläche auftauchte war es meine Chance, ich weiß wo sein Versteck ist....“, versuchte Roxanne ihn auf ihre Weise aufzumuntern.
 

„Ich kenne sein Versteck. Für mich ist das kein Geheimnis“, sagte er ruhig.
 

Beschämend lehnte Roxanne sich zurück und verschränkte die Arme. Sie hatte sich in Lebensgefahr gebracht für nichts, dafür das Megamind bereits alles wusste und sie noch immer nichts erfahren hatte.
 

„Versprich mir das du dich da raus hältst“, sagte Megamind bestimmt als er sich zu ihr drehte.
 

Roxannes Herz wurde schwer. So einfach konnte sie nicht nachgeben. Niemals würde sie das beängstigende Gefühl in Psycho Delics Armen vergessen oder wie sehr sein Rauch ihre Sinne getrübt hatte. Bis dato glaubte sie die Stadt wie ihre Westentasche zu kennen und dachte das nur Megamind ein wirklicher Schurke war und der Einzige vor dem sie sich fürchten musste, wenn auch das nicht wirklich. Doch so etwas wie Psycho Delic hatte sie noch nie erlebt, geschweige denn von gehört. Sie hatte Angst, und doch konnte sie nicht herum sitzen und so tun als wäre nichts gewesen.
 

„Ich kann nicht“, sagte sie leise.
 

„Roxanne bitte....“
 

„DU HAST GESEHEN WAS ER MIT MIR GEMACHT HAT“, rief sie wütend aus und stand auf. „Ich wurde auf eine Weise bedroht die ich bis dahin noch nie erfahren habe. Es tut mir leid, aber er ist ein ganz anderes Kaliber als du, er ist so.... so boshaft, so.... ich will nicht religiös erscheinen, aber er könnte der Teufel persönlich sein“, rief sie, während sie wie ein eingesperrter Tiger herumlief. „Er könnte plötzlich in meiner Wohnung stehen und mich auf grausame Weise ermorden, sie dir nur James an, wer weiß wie er das angerichtet hat. Du kannst nicht von mir verlangen unwissend hier herum zu sitzen.“
 

Verzweifelt schüttelte Megamind den Kopf. Er wusste das sie recht hatte. Und auch das es schlimmer werden würde wenn Roxanne's Neugier nicht befriedigt wurde. Es war ihr Recht, es ging um ihr Leben.
 

„Setz dich zu mir. Ich werde dir etwas erzählen“, seufzte Megamind schwerfällig. Roxanne entging es nicht das Megamind sehr mit sich zu kämpfen hatte. Doch in diesem Fall war es ihr egal. Sie wollte Informationen, mehr Sicherheit für sich. Sie setzte sich neben ihn und lauschte.
 

„Als Kind wurde ich manchmal untersucht und musste dafür in eine Art Arztpraxis, also keine nomarle.... „
 

„Die Weißkittel?“
 

„Ja“, hauchte er schwer.
 

„Ich war ein neugieriges Kind und als für ein Moment nicht so viel auf mich geachtet wurde lief ich durch die Gänge, es war wie ein riesiger Labyrinth. Am Ende eines langen Ganges war eine Tür, die mich wie magisch anzog. Ich öffnete sie und lief hinein. Der Raum war groß, überall Schränke, Operationstische, Instrumente, alles, eben ein richtiges Labor. Weiter hinten stand ein riesiges rundes Glas, von der Decke bis zum Boden, es sah aus wie ein monströses Reagenzglas. Ich ging näher, den irgendetwas Dunkles schwamm darin.

Ich ging um die Schränke, dem Operationstisch herum und sah ihn. Er soll einmal ein Mensch gewesen sein doch haben sie aus ihm ein Monster gemacht. Begann äußerlich ein wenig zu verwesen, so hat es zumindest ausgesehen, das Gesicht so eng umspannt von der Haut die Nase löste sich von seinem Gesicht. Doch vielleicht war die Konstellation des Gemisch in dem er schwamm nicht richtig oder wer weiß woher sie ihn hatten, wie lange sie zuvor an ihm herum gedoktort haben.

Neugierig wie ich war, ging ich näher hin und betrachtete diesen lebendigen Totenschädel. Schläuche hingen an ihm und ein Beatmungsgerät war an seinem Gesicht befestigt. Ich war näher getreten und drückte meine Nase an die Scheibe.

Plötzlich hatte er diese roten Augen geöffnet und starrte mich an. Ich war so erschrocken das ich weggerannt war. Einen Monat später erfuhr ich von seinem Ausbruch. Er hatte einige Räume gesprengt und manche der Weißkittel sind dabei gestorben.“
 

„Oh mein Gott. Was geht in diese Stadt nur vor“, fragte Roxanne ehrlich schockiert.
 

„Mehr als du glaubst.“
 

„Was ist dann passiert?“
 

„Jahrelang gar nichts. Doch als ich meine Schurkenkarriere begann trafen wir aufeinander. Ich hatte mit Minion und den ersten Brainbots einige Sachen vom Schrottplatz geklaut und plötzlich stand er vor mir. Wir erkannten uns sofort wieder und sprachen miteinander. Er wollte sich etwas aufbauen, etwas noch nie dagewesenes. Er hatte eine Leidensgenossin gefunden in einem der Labore, er war nicht das einzige Opfer. Ich sollte mich ihm anschließen, schließlich hatten die Menschen uns unrecht getan und wir sollten zusammenhalten. Ich ging darauf ein und die nächsten eineinhalb Jahre waren wir ein Team. Wir haben die Viertel so nach und nach unter unsere Fittiche bekommen. Delic wählte das Industrie-Viertel für sich obwohl er sehr unter den Erinnerungen litt, wie sie ihn wie ein Versuchskaninchen behandelt haben. Seinen bürgerlichen Namen durfte er nicht einmal mehr behalten.“
 

„Doppler ist also auch eine...“
 

„Mutantin.“
 

„Und sie hat sich das East Metro als Revier gewählt.“
 

„Ja.“
 

„War da etwas zwischen dir und ….“, Roxanne wollte es nicht aussprechen. Eigentlich wollte sie es gar nicht wissen, doch konnte sie nicht anders.
 

„Weißt du Roxanne. Damals war ich noch jung und naiv. Ich dachte sie meint es ernst, doch.... kam raus das Psycho Delic sie gedrängt hatte sich an mich ran zu hängen, damit ich mich ihnen anschließe, denn eigentlich hatte ich vor meinen eigenen Weg zu gehen.“
 

„Und das hast du getan nachdem du es herausgefunden hast“, schlussfolgerte Roxanne. In diesem Moment entschied sie geheim zu halten das Doppler ihr gedroht hatte. Vielleicht war Doppler nur eine von Delic unterdrückte Frau die durch ein Missverständnis ihre Liebe verloren hatte. Und vielleicht ist es für Megamind auch zu schmerzhaft sich ihr gegenüber stellen zu müssen.
 

„Ja!“
 

Für einige Momente saßen sie zurück gelehnt auf ihrer Couch und sagten nichts. Es war eine angenehme Stille. Auch fühlte sich Roxanne besser nachdem sie etwas mehr über die beiden wusste und ihr klar war das es nichts ernstes mit der Stimmungs schwankenden Lady gewesen war.
 

„Geht es dir etwas besser?“, fragte Megamind in die Stille hinein.
 

„Ja“, lächelte sie.
 

Es war ein merkwürdiges Gefühl so neben ihn zu sitzen, auch berührten sich ihre Hände fast, doch niemand wollte den Abstand verringern oder vergrößern.
 

„Er wird dir nichts tun“, sagte Megamind wieder in die Stille hinein.
 

„Was?“, sagte Roxanne und drehte sich zu ihm.
 

„Es ist ein ungeschriebenes Gesetz. Doppler mag etwas eigen sein, doch Delic mischt sich in meine Angelegenheiten nicht ein. Wir mögen zwar Rivalen sein, doch durch unsere gemeinsamen Schicksale und Vergangenheit, bleiben wir doch fair. Was das angeht ist Delic sehr sentimental. Ulkig nicht“, lächelte Megamind ironisch.
 

Für einen Moment betrachtete Roxanne ihn. Sie merkte das es ihm schwer fiel ihr das alles zu erzählen. Er hatte ja nicht nur etwas über Lady Doppler und Psycho Delic erzählt, sondern auch über sich selbst. Ihr war bewusst das sie ihm viel abverlangt hatte. Darum fühlte sie sich etwas schuldig da sie ihn so gedrängt hatte.
 

„Es tut mir leid“, sagte sie sogleich.
 

„Was tut dir leid?“, fragte er verwundert.
 

„Ich weiß das es dir schwer fällt mir von deiner Vergangenheit zu erzählen und ich habe dich dazu gedrängt“, sagte sie bedrückt und sah ihn aus gesenkten Lidern an.
 

„Unsinn. Ich glaube, das ich dir vertrauen kann. Das ich nicht gerne an die Vergangenheit denke ist nicht dein Problem und es war dein Recht es zu wissen. Ich will nicht das du dich fürchtest, nicht vor jemand anderem“, grinste er schelmisch.
 

„Ach so ist das. Der Superschurke will der Einzige sein der mir Schreie entlockt, schon verstanden“, lachte Roxanne.
 

Die Beiden sahen sich tief in die Augen und Roxanne musste wieder daran denken wie sie ihn geküsst hatte. Ein warmes Gefühl baute sich in ihrer Lendengegend auf und unzählige Schmetterlinge flatterten zart in ihrer Magengegend. Gerne hätte sie ihn wieder geküsst, doch erschien ihr die Situation gerade reichlich ungünstig.
 

„Wollen wir nicht ein wenig auf den Balkon gehen?“, schlug Roxanne vor um ein wenig Ablenkung zu finden. Sie wollte von dieser gemütlichen Couch runter, wo sie so nahe neben ihm lag. Auch war sie erleichtert das sie keine Ängste mehr ausstehen musste. Auf einmal fühlte sie sich leicht wie eine Feder und super gut gelaunt. Die Welt schien auf einmal wie perfekt, auch wenn sie noch einmal über das Gehörte nachdenken musste.
 

„Gerne“, sagte Megamind und lief ihr hinterher. Dummerweise nahm der Hoverbike die Hälfte des Platzes weg, doch war es noch groß genug.

Die Brise genießend sah Roxanne hinunter und blickte dem goldenen Fluss an, eine Flut aus Laternen und Autos. Die Sterne funkelten und auch der Mond erhellte den Abend.
 

„Wo warst du eigentlich so lang?“, führte Roxanne das Gespräch weiter.
 

„.... ich wollte Delic aufhalten.“
 

„Du hast gewusst was er vorhat?“
 

„Ja, natürlich hätte ich James Tot nicht wirklich verhindern können, du kennst Delics Kräfte, doch wusste ich das es spektakulär wird und nicht hinter verschlossenen Türen.“
 

„Du wolltest also Leben retten“, lächelte Roxanne.
 

„Natürlich, ich kann nicht zulassen das Delic so einen Chaos anrichtet.“
 

„Also bist du auch ein Held“, stellte Roxanne fest. „Der eine Meinungsverschiedenheit mit Metro Man hat“, lachte sie und auch Megamind musste lachen.
 

„Ganz so einfach ist es nicht, aber grob kann man es wohl sagen“, sagte Megamind und sah Roxanne tief in die Augen. „Meine Berufung scheint dich nicht mehr zu stören.“
 

„Nun ja, ich glaube so langsam die Hintergründe zu verstehen, doch beipflichten werde ich dir nie. Ich kann es nur akzeptieren. Und so lange du nicht wie Delic wirst, ist es erträglich“, lächelte sie.
 

„Ganz sicher nicht. Es tut mir nur leid um den Abend.“
 

„Du kannst nichts dafür das Delic...“
 

„Das meine ich nicht. Ich meine unseren Abend“, hauchte er bedeutungsschwer.
 

Roxanne spürte wie ihr die Röte in die Wangen stieg.
 

„Er war vielleicht etwas kurz und ernst, aber dennoch sehr schön. Du musst auch nicht versuchen mich mit allerlei Ideen zu beeindrucken, ich sitze manchmal auch sehr gerne einfach nur zu Haus“, lächelte sie ihn aufmunternd zu.
 

„Du hast recht. Aber vielleicht sollte ich langsam gehen“, sagte er und sah ihr noch immer fest in die Augen.
 

Unsicher standen Roxanne und Megamind sich gegenüber. Ihr schlug das Herz bis zum Hals und war überzeugt davon das sie noch nie so sprachlos war. Sie spürte wie das Blut ihr ins Gesicht stieg und sie begann zu schwitzen als würde sie einen Marathon laufen. Sie würde ihm jetzt einfach einen Kuss auf die Wange drücken, sich verabschieden und hinein gehen.

Gedacht, getan. Sie küsste ihn in Windeseile auf die Wange, blickte ihn jedoch noch einen Moment unsicher in die Augen, ehe sie sich umdrehte und „Bis nächste Woche“ sagen konnte.

Eine warme Hand hielt sie reflexartig am Handgelenk fest und hielt sie davon ab weiter zu laufen.

„Roxanne?“, kam die leise Frage aus Megaminds Mund, dessen Stimme gleich brach, als hätte er stundenlang nichts getrunken.

„Ja?“, fragte sie, drehte sich um und sogleich hatte er den einen Schritt zu ihr überwunden, sah ihr tief in die Augen und kam ihrem Gesicht immer näher. Ungläubig und sehnsüchtig blickte sie ihn an und schloss die Augen. Seine warmen Lippen trafen die ihrigen und entfachten in ihrem Inneren ein Feuerwerk aus Gefühlen und Empfindungen. Ihr wurde heiß und kalt, ihre Hände, die er nun in seine hielt begannen furchtbar zu schwitzen und es kribbelte überall, aber vor allem in ihrer Magengegend. Ihr Herz schlug so laut, das sie glaubte er könnte es hören und das Blut rauschte in ihren Ohren, so das sie für alle Nebengeräusche der belebten Stadt vollends taub wurde. Es gab nur noch ihn. Und seine warme Umarmung in der sie sich nur zu gerne fallen ließ. Sie war zu Hause.
 

Roxanne war so überwältigt von ihren Gefühlen, ja wurde geradezu überrannt, das ihr nichts anderes übrig blieb als es geschehen zu lassen, das es wie ein Schlag ins Gesicht war, als er sich plötzlich von ihr trennte.

Wie ein Eimer kaltes Wasser verschwand die Wärme und sie glaubte sogar in der lauen Nachtluft zu frieren.
 

„Es tut …. ich kann es erklären“, sagte Megamind erschrocken über sich selbst, überfordert mit der Situation und trat zurück.

Roxanne schüttelte den Kopf, überwand das Stück das sie trennte und legte ihre Lippen wieder auf seine. Dort wo sie hingehörten. Überrascht riss Megamind die Augen auf, fing sich jedoch schnell wieder und erwiderte den Kuss fest und bestimmt. Seine Hände wanderten um ihre Taille und drückten sie noch fester an seinen sehnigen Körper.
 

Nach einer Weile, die sich wie das unendliche Paradies anfühlte beendete Roxanne den Kuss und sog tief die Luft ein. Sie war ganz außer Atem. Genussvoll hatte sie noch immer die Augen geschlossen und legte ihre Stirn an seiner, ihre Nasen berührten sich.
 

„Du weißt dass das Wahnsinn ist“, flüsterte sie.
 

„Ja, ich zusammen mit der Star-Reporterin. Der Vorzeige-Bürgerin, die Geliebte von Metro Man. Du weißt dass das überall in den Zeitungen steht, also guck nicht so“, lächelte er.
 

„Das stimmt. Ich zusammen mit dem Superschurken. Ich werde gesellschaftlich dazu gezwungen dich zu hassen.“
 

„Das kann nicht gut gehen. Oder doch?“
 

„Na ja, ein Mensch und ein ….. ein weit entwickelter Mensch, das geht nicht.... oder doch?“
 

„Ich denke schon“, hauchte er.
 

„Wie kommst du darauf?“
 

„Du bist die erste die mich als Mensch sieht“, lächelte er und küsste sie wieder.
 

Roxanne konnte sich nicht erinnern jemals so einer Gefühlsexplosion erlegen gewesen zu sein. Megamind mochte kein großer muskulöser Mann sein, aber dennoch hatte sie das Gefühl, das er ein starker Mann war, an den sie sich anlehnen konnte. Zumal es ihr auch ein berückendes Gefühl gab nicht das kleine zierliche Mädchen zu sein, welches man beschützen musste, wie bei Metro Man. Sondern gleich auf gleich mit ihm zu stehen und einfach ebenbürtig zu sein.
 

Seine Hände rutschten auf ihre Hüften und sie drängte sich ihm immer mehr auf. Ein Schwarm wirbelte in ihrer Magengegend, das Blut rauschte in den Ohren, sie war umgeben von seinem herrlichen Duft und wollte das der Moment nie wieder vorüber ging.
 

„Ich sollte gehen, du musst morgen arbeiten und ich will nicht schuld daran sein wenn du am Ende verschläfst oder gar übermüdet herumlaufen musst“, löste er sich von ihr, hielt sie jedoch noch im Arm.
 

„Du hast recht“, sagte sie, doch wollte sie eigentlich nicht das er ging.
 

Noch einmal drückte sie sich fest an ihn und gab ihn einen Kuss.
 

„Wann sehen wir uns wieder?“, fragte er.
 

„Morgen Abend um sieben?“
 

„Nicht früh genug“, hauchte er und schmiegte sein Gesicht an ihrem.
 

„Halb sieben könnte ich schaffen“, lächelte sie.
 

„Einverstanden. Morgen ist Freitag, hast du das Wochenende frei?“
 

„Ja“, hauchte sie ihm einen Kuss auf die Lippen.
 

„Bis morgen“, sagte er, trennte sich vollends von ihr und stieg auf sein Hoverbike.
 

Es tat schon fast körperlich weh, auch wenn es unsinnig war. Roxanne wusste das es gerade nur überdrehten Hormone waren. Aber schon in weniger als vierundzwanzig Stunden würden sie sich wieder sehen und Trennung, so hieß es, wäre ein süßer Schmerz.
 

„Bis morgen“, sagte auch sie und sofort startete er, hob ab und verschwand als kleines blaues Licht in der Dunkelheit.
 

Fortsetzung folgt . . .



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Narulein12
2018-05-13T22:13:03+00:00 14.05.2018 00:13
Mir gefält deine geschichte immernoch sehr :)
Von:  Narulein12
2015-05-27T14:11:26+00:00 27.05.2015 16:11
Eine echt schönes ff schade das du bis jetzt nicht weiter geschrieben hast ;)


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