Zum Inhalt der Seite

Heart of Courage

Stärke im richtigen Moment ist schwer...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unglückliche Heimkehr

1. Kapitel: Unglückliche Heimkehr
 

Klonk. Klonk. Klonk.

Irgendetwas näherte sich ihr und sie stutzte in ihrem dunklem Verlies auf.

Wer oder was konnte auf die Idee kommen sie dort unten zu besuchen?

Seit sehr langer Zeit war niemand mehr hier unten gewesen, außer die Wärter mit dem Essen, und dafür war es zu früh. Noch dazu kannte sie deren Gang und dieser war keiner von ihnen.

Klonk. Klonk. Klonk.

Es klang seltsam und hohl, als ob Holz auf Stein treffen würde.

Klonk. Klonk. Klonk.

Langsam näherte es sich ihr.

Was war es? Ein Feind oder ein Freund?

Sie lauschte angestrengt dem Geräusch, bis es kurz vor ihr zum Stehen kam.

Sie tat besser so als würde sie schlafen.

„Das funktioniert nicht bei mir. Ich weiß das du nicht schläfst also mach die Augen auf.“

Diese Stimme kam ihr mehr als bekannt vor.

Schon vor langer Zeit hatte sie sie gehört.

Sie war doch mitschuldig, dass sie dort unten in diesem modrigen, kalten Verlies saß und ihre Freiheit verloren hatte.

„Was willst du von mir, Jiraya?“

Langsam hob sie den Kopf und öffnete ihre Augen.

Dort stand er, einer der legendären Sannin.

Seine weißen Haare waren in den zwei Jahren noch um einiges gewachsen.

„Hallo, Jiraya. Wie waren deine zwei Jahre in Freiheit? Hast du auch schön deine >Nachforschungen< gemacht? Hast du dich daran erinnert das ich auch noch lebe und hier unten sitze?“

Sie lächelte hämisch und blicke ihm direkt in die Augen. Mitleidig blickte er sie an.

„Spar dir dein Mitleid. Ich brauche es nicht. Wie man sieht bin ich zwei Jahre in diesem Verlies gewesen und bin noch vollkommen bei Sinnen. Naja, zugegeben, ich habe etwas an Gewicht und Farbe verloren, aber ich bin auch Stärker geworden.

Also, was willst du?“

Er sagte nichts, sondern betrachtete sie nur.

Sie war wirklich dünner und blasser als früher, aber sie schien dafür auch sehr stark an Muskeln zugelegt zu haben. Durch ihr blasses Gesicht zog sich ein breiteres Lächeln. Jiraya dachte noch einmal über den Grund nach, warum er dort unten war und zweifelte nun daran von ihr Hilfe zu bekommen. „Nein, das glaub ich ja nicht. Wenn das nicht mal ein lustiger Zufall ist. Der große Jiraya benötigt meine Hilfe, wie finde ich denn das?“ Nun lächelte auch Jiraya zum ersten Mal seit er hier unten war. „Haine, Haine. Haine. Dir kann man wirklich Nichts vormachen. Deine Fähigkeiten sind auch hier unten noch voll Intakt. Doch sei nicht so spöttisch und selbstsicher, sonst lasse ich dich hier unten.“ Haine erhob sich von ihrem Platz und ging auf Jiraya zu. „Du brauchst also wirklich meine Hilfe?“ Jiraya begann nun laut und stark zu Lachen. „Jetzt tu mal nicht so als wüsstest du nicht, dass ich deine Hilfe brauche. Du kannst es doch fühlen oder etwa nicht?“ sagte er und blickte sie misstrauisch an. Das Mädchen schaute zu Boden und ihr Blick wurde glasig. „Ja, natürlich kann ich es fühlen. Und du, du weißt doch wie gerne ich diese Kräfte aufgeben will. Ich hasse sie. Nie wollte ich solche Kräfte haben. Ich kam vor mehr als zwei Jahren hierher um endlich meine richtige Familie zu treffen und habe stattdessen diese Fähigkeiten bekommen und bin hier gelandet. Alles kam ganz anders.“ Ihre Stimme war zaghaft, fast gebrochen und voller Trauer. „Haine, hör auf das ständig zu sagen. Alle Beweise sprechen gegen dich. Und keiner glaubt dir, dass du in Wirklichkeit die Enkelin des Hokages der dritten Generation seien sollst. Alles weißt darauf hin, dass du zu Orochimarus Leuten gehörst.“ Haine spürte seinen Zorn, ging zurück zu ihrem Platz und ließ sich dort mit dem Rücken an der Wand hinunter gleiten, wobei sich der schwarze Stoff ihrer Shorts eng um ihre Beine spannte. Das dazu gehörige Neckholder Top rutschte etwas an ihrem Bauch hinauf, so dass man viele Muskeln an ihrem blassen Bauch sehen konnte. Das fiel auch Jiraya auf. „Du hast einiges an Muskeln zugelegt, obwohl du hier unten eingesperrt bist.“ Haine schnaubte verächtlich und blickte nun zur Decke. „Sag mir, Jiraya. Was hättest du zwei Jahre hier unten getan? Einfach rum gesessen und Däumchen gedreht? Ich habe die Zeit genutzt und all meine Techniken und Muskeln trainiert oder sollte man sagen verfeinert. Meine Muskeln sind wie Stahl und meine Techniken nun vollkommen. Ja fast unschlagbar.“ Jiraya wusste nicht wieso, aber er bewunderte dieses junge und zarte Geschöpf. Trotz ihrer gerade mal 14 Jahre war sie sehr intelligent, stark und selbstbewusst. Zwei Jahre lang hatte man sie dort unten in dem Verlies, wo es nur ein kleines vergittertes Fenster gab, eingesperrt und trotzdem war sie vollkommen normal geblieben. Sie ist nicht wie andere Gefangene verrückt geworden. Sie saß ganz ruhig da und redete mit ihm als würden sie nicht in einem dunklem, stickigem Verlies sitzen. Da fiel ihm etwas auf. Wie konnte das sein? „Sag mal, Haine. Wie kannst du einfach so ruhig da sitzen und mit mir reden? Sonst, wenn mehrere Personen oder manchmal auch nur eine Person bei dir war bist du vor Schmerzen fast zusammen gebrochen. Wieso jetzt nicht?“ Dieses Mal lachte sie auf. Nicht so laut wie Jiraya, eher müde und kränklich. „Das ist eine gute Frage. Und die Antwort ist auch sehr gut. Ich bin zwar ein Emphat, aber genauso wie bei den Jutsus und anderen Sachen, kann man auch hier lernen es zu kontrollieren. Natürlich dauert es bei Emphatie entsprechend lange. Außerdem verbraucht es sehr viel Konzentration, sowie Chakra und man benötigt Ruhe.

Naja, und wie du ja siehst hatte ich davon genug. Doch hätte ich es niemals geschafft, wenn ich den »Seven Points« nicht beherrschen würde.“

Haine lehnte sich mit ihren Kopf nach hinten an die Wand und blickte zur Decke, während Jiraya leise wieder sprach.

„Ja, der »Seven Points«. Ich habe schon davon gehört. Eine sehr mächtige Technik. Es gab nur einen der sie lehrte. Und diese Person ist nun tot. Wie traurig.“ Haine starrte Jiraya mit einem entsetzten Blick an. Sie schien vollkommen geschockt. „Was?! Meister Avatarius ist tot?! Wann? Wer?“ Jiraya war erstaunt, dass sie diese Neuigkeit so erschütterte. „Du wusstest nicht, dass er tot ist? Ich dachte Tsunade hätte es dir gesagt.“ „Tsunade?! Sie sagt nie was. Sie kommt auch nie hier runter. Ich schätze mal sie hat mich vergessen. Mein Meister. Aber... Wieso? Er hat nie irgendjemanden etwas getan.“ „Du wusstest es also wirklich nicht? Wir vermuten, dass dein Herr, Orochimaru, daran Schuld ist.“ Die Reaktion die folgte hätte Jiraya nicht erwartet. „Und wieder hat er mein Leben zerstört. Wie oft soll das noch passieren? Ich werde ihn vernichten sobald ich hier raus bin. Für meinen Meister und meinen Großvater.“ Es war mehr ein Flüstern, aber Jiraya hörte alles was sie sagte. Es begannen Zweifel in ihm aufzusteigen. Konnte es sein, dass sie die Wahrheit sagte und gar nichts mit Orochimaru zu tun hatte? Irrte sich die Anbu-Einheit? Sollte es doch sein das sie die Wahrheit sagte?

Es fehlen einfach sehr viele Teile in diesem Puzzle, überlegte er.

Er blickte auf Haine hinab, die traurig und zusammengesunken auf dem Boden saß.

Die Atme um die Knie gelegt, starrte sie wütend auf den Boden.

Nein. Niemals ist sie ein Teil von Orochimarus Leuten.

Ruckartig sah sie ihn voller Hoffnung und mit Tränen in den Augen an.

Ihre sonst so grauen, trostlosen Augen begannen zu strahlen.

Erneut sprang sie auf und umfasste die Gitterstäbe mit den Händen.

„Du... du glaubst mir also endlich. Du hast Vertauen in meine Worte?“

Jiraya blickte in ihr freudenstrahlendes Gesicht.

Haine senkte den Blick und er konnte nun sehen wie langsam Tränen auf den kalten Boden fielen. Ihre langen, blonden Haare hingen ihr ins Gesicht und verdeckte dieses zum größten Teil. „Ich kann dir nicht sagen, wie...wie froh ich bin, das mir endlich jemand glaubt.“ Jiraya wollte ihr die Hand auf den Kopf legen, aber die Bannkreise hinderten ihn daran. „Ich gehe jetzt zu Tsunade um mit ihr zu sprechen. Ich hoffe, dass ich da etwas ausrichten kann.“ Noch bevor Haine etwas sagen konnte, war Jiraya bereits weg und sie hörte nur weiter entfernt das vertraute Klonk. Klonk. Klonk., das sie zuvor aus ihren Gedanken gerissen hatte. „Och, menno. Wo ist dieser kauzige Bergeremit schon wieder? Was ist mit meinem Training? Wenn der wieder seine >Nachforschungen< anstellt, gibt es riesen Ärger. Man, da kommt man nach über zwei Jahren wieder nach Konoha, und dann verschwindet der einfach.“ Ungeduldig und ziemlich müde saß Naruto Uzumaki auf einem Baum außerhalb von Konoha-Gakure. „Der ist schon seit einer halben Stunde weg. Ich krieg die Krise!! Ahaa!!“ Wie immer, wenn er sich aufregte raufte sich Naruto die blonden Haare. „Naruto!! Was machst du denn da auf dem Baum?!“ „Ahaa!“ Naruto konnte sich noch mit letzter Kraft an einem Ast festhalten, bevor er fast vom Baum gefallen war. Das war Jiraya. Da stand er unten am Baum und blickte zu ihm hoch. „Da bist du ja kauziger Bergeremit! Musst du mich so erschrecken?! Wir wollten doch zusammen nach Konoha. Und da haust du einfach ab! Ich habe versucht dich von hier oben zu entdecken!“ „Tja, aber das hast du nicht. Ich habe dich entdeckt. Und jetzt komm runter! Ich muss schnell zu Tsunade. Ich muss was sehr dringendes mit ihr besprechen.“ Ohne auf Naruto zu warten ging Jiraya schon mal vor. „Och menno, erst kommt er zu spät und jetzt scheucht er mich durch die Gegend.“, sagte Naruto ziemlich laut, aber Jiraya war wieder in Gedanken. Haine saß schon zu lange dort unten und jetzt musste er Tsunade dazu bringen sie frei zu lassen. Als Naruto ihn einholte, war er schon fast am Tor von Konoha-Gakure. „Sag mal, kauziger Bergeremit. Was musst du denn so dringendes mit Oma Tsunade besprechen?“ „Hmm, das geht dich ja eigentlich gar nichts an. Aber da die Person, um die es geht dich unterrichten soll, solltest du es wohl erfahren. Wo fang ich am besten an? Hmm... Also das was ich dir erzähle habe ich fast alles aus zweiter Hand, also kann ich meist nur Vermutungen anstellen, was wahr ist.“ „Ähm, ok. Verstanden.“ „Gut. Es fing kurz vor dem Finale der Chunin -Auswahlprüfung an. Der Hokage der dritten Generation war gerade in seinem Arbeitszimmer, als er Besuch bekam. Es war ein Mädchen in deinem damaligen Alter. Was die beiden dort besprachen, weiß keiner, aber nachdem die Anbu-Einheit sie aus dem Zimmer flüchten sah, dachten sie, sie wäre eine von Orochimarus Leuten. Bei der Prüfung hat man sie dann im Publikum entdeckt und auf sie geachtet. Als der Kampf begann, in dem der Hokage starb, floh sie. Damit war für die Anbus sicher, dass sie zu ihm gehörte. Kurz nach Tsunades Ernennung zum Hokage kam sie zurück ins Dorf. Sie schwor, dass sie nicht zu Orochimaru gehöre, sondern sie wäre die seit Jahren verschollene Enkelin des Hokage der dritten Generation. Und...“ „WIE? Was? Der Hokage hat eine Enkelin gehabt?“ „Ja. Es war vor ungefähr 14 Jahren. Damals war Akatsuki noch nicht so aktiv wie heute. Kurz nach ihrer Geburt wurde die Enkelin das Hokage entführt. Niemand weiß wo sie ist und ob sie überhaupt noch lebt. Aus dem Grund wurde auch Konohamaru rund um die Uhr bewacht. Nicht nur weil er der ehrenwerte Enkel ist, auch weil man Angst hatte das die Geschichte sich wiederholte. Und heute sind wir uns sicher, dass Akatsuki dahinter steckte. Naja, wo bin ich stehen geblieben. Ach ja. Wir haben darauf das Gericht zusammen gerufen und sie verurteilt, dass sie mit Orochimaru unter einer Decke steckt. Die Beweise sprachen gegen sie. Leider. Seit mehr als zwei Jahren sitzt sie nun dort unten im Verlies. Und ich war eben bei ihr. Eigentlich wollte ich sie darum bitten mir eine ihrer Techniken zu verraten, damit ich sie dir beibringen kann, aber ich glaube jetzt an ihr Unschuld. Jetzt muss ich nur noch mit Tsunade reden und sie irgendwie überreden sie frei zu lassen. Und das wird alles andere als einfach.“ Beide schritten durch das Tor und waren wieder in Konoha. Naruto freute sich sehr, konnte es in dem Moment aber nicht zeigen. Dieses Mädchen tat ihm leid. Sie saß vielleicht seid zwei Jahren unschuldig in einem Verlies. „Sag mal, kauziger Bergeremit, warum glaubst du erst jetzt an ihre Unschuld?“ „Das ist eine gute Frage Naruto, die ich selber nicht wirklich beantworten kann. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie zu Orochimaru gehört. Mehr kann ich dir auch nicht sagen. Es ist nur so ein Gefühl.“ „Also das ist nicht sehr überzeugend. Da wird Oma Tsunade sie aber nicht gehen lassen.“ „Naruto, hör auf Tsunade immer >Oma< zu nennen. Sie ist immerhin der Hokage von Konoha. Also zeig etwas Respekt. Und jetzt beeil dich mal etwas.“ „Sag mal, kauziger Bergeremit. Es gibt doch ein Gefängnis weit außerhalb von Konoha. Da wo auch Mizuki mal saß. Wieso sitzt dieses Mädchen nicht auch dort“, fragte Naruto nachdenklich. „Sie kann in kein normales Gefängnis. Sie ist ein Empath und kann daher nicht mit vielen Menschen an einen Ort leben. Sie würde vor Schmerzen verrückt werden oder sogar sterben.“ „Wie meinst du das denn? Und was ist denn bitte ein Empath?“ Verdutzt blickte Naruto zu Jiraya, der tief seufzte. „Das sind außergewöhnlich talentierte Menschen, die in der Lage sind die Gefühle und manchmal auch die Gedanken von anderen Menschen spüren.“ Bei Narutos ratloser Miene, suchte er nach einem guten Beispiel. „Wenn du zum Beispiel mit einem Kunai verletzt wirst, dann spürt sie denn Schmerz an derselben Stelle wie du. Oder wenn du traurig bist. Dann spürt sie es auch. Jedes Gefühl was du gerade empfindest, empfindet sie dann genauso wie du. Deshalb darf sie nicht mit vielen Menschen in einen Raum.

All diese vielen Gefühle der ganzen Menschen, die auf einmal auf einen lasten. Das sind unglaubliche Schmerzen. Schmerzen, die du dir nicht vorstellen kannst. Das war ein ganz schönes Chaos bei ihrer Gerichtsverhandlung. Jetzt reicht es aber mit den Fragen.“ Auf dem Weg zu Tsunades Haus überlegte Naruto, wo Sakura wohl war. Er freute sich schon sie wieder zu sehen. Besonders fragte sich Naruto, ob sie wohl stärker geworden war in den zwei Jahren. Doch auf den Weg zu Tsunade traf er sie nicht. Wo war sie nur? „Endlich, da ist Tsunades Haus. Ich möchte gerne, dass du mit reinkommst. Vielleicht kannst du mir ja helfen sie zu überreden.“ „Ähm, ja klar.“ Nur wie wusste Naruto noch nicht ganz. Tsunades Büro hatte sich überhaupt nicht verändert. In dem Raum herrschte immer noch totales Chaos.

Überall lagen Bücher und Zettel kreuz und quer auf dem Tisch.

Sie stand gerade am Fenster hinter ihrem Stuhl und las ein Buch.

Als sie die Tür hörte, blickte sie sich um und lächelte die beiden an.

„Hallo, Jiraya. Was machst du denn schon hier? Wir haben mit dir in höchstens sechs Monaten gerechnet.“

Sie stellte sich vor ihrem Schreibtisch und legte das Buch beiseite. Tsunade selber hatte sich auch nicht verändert. Sie sah immer noch so jung aus wie früher. „Hallo Tsunade. Ich musste früher zurückkommen. Ich habe einiges zu berichten. Aber nicht jetzt. Ich wollte mit dir ein anderes Thema besprechen.“ Tsunade setzte sich in ihren Stuhl hinter dem Schreibtisch und schaute Jiraya nun direkt in die Augen. „Worum geht es denn?“ „Es geht um Haine. Ich will mit dir über ihre Freilassung sprechen.“, sagte Jiraya mit ernster Stimme. Tsunades Lächeln verschwand und ihr Blick wurde eiskalt. Langsam lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und seufzte schwer. „Damit habe ich irgendwie schon gerechnet. Die Wärter haben mir bereits berichtet, dass du bei ihr warst. Du weißt auch, dass ich sie nicht gehen lassen kann.“ „Tsunade ich verspreche dir, ich werde gut auf sie acht geben. Ich werde sie nicht aus den Augen lassen. Aber bitte lass sie dort raus. Ich glaube an ihre Unschuld.“ Jiraya stemmte nun mit den Händen auf den Tisch und hielt Tsunades Blick stand. Naruto, der immer noch an der Tür stand, fühlte sich irgendwie fehl am Platz. Noch einmal seufzte Tsunade und blickte zur Decke. „Du alleine wirst sie nicht in den Griff bekommen, wenn sie nicht unschuldig ist und ich sie frei lasse. Sie ist sehr stark. Damals konnten wir sie nur mit der Kraft aller uns zur Verfügung stehenden Jo-Nin bändigen.“

Naruto konnte nicht recht fassen, dass dieses Mädchen so stark sein soll, aber konnte sich auch nicht vorstellen, das sie zu Orochimaru gehörte.

„Ich werde ihm helfen. Ich werde mit auf dieses Mädchen aufpassen.“

Tsunade blickte ihn nun an.

„Hallo, Naruto. Ich habe ganz vergessen, dass du da stehst. Tut mir leid“

„Na toll, danke. Aber egal. Ich will gerne helfen.“

„Naruto, das ist lieb von dir, aber wenn nicht mal Jo-Nin sie damals richtig halten konnten, wirst du das auch nicht schaffen.“

„Doch, das werde ich. Mit dem kauzigen Bergeremiten. Was ist, wenn sie wirklich die Enkelin des Hokages ist? Wenn sie die Wahrheit gesagt hat? Hat da mal einer dran gedacht? Vielleicht sitzt sie da unschuldig.“

Naruto redete sich jetzt richtig in Rage.

Er wollte, dass dieses Mädchen freikommt.

Genau darauf hatte Jiraya bei Naruto gesetzt, dass er sich für Haine einsetzt, obwohl er sie nicht kannte.

Sein Plan schien auf zu gehen. Tsunade ließ die Schulter hängen. „ Und was macht ihr, wenn sie nicht unschuldig ist und bei der erstbesten Gelegenheit wieder zu Orochimaru läuft? Das wäre eine Katastrophe.“

„Ich versichere dir, sie ist unschuldig. Und wir werden gut auf sie aufpassen, “ sagte Jiraya, jetzt etwas ruhiger.

Für ein paar Minuten war vollkommene Stille.

Tsunade blickte auf ihren Schreibtisch und schien alles genau abzuwägen.

„Ich gebe mich geschlagen. Ich lasse sie frei, aber nur unter der Bedingung, dass ihr beide sie rund um die Uhr bewacht und noch eine weitere Person.“ Jiraya richtete sich auf und lächelte breit.

„Danke Tsunade. Du wirst es nicht bereuen. Wir werden auf sie aufpassen. Komm Naruto.“ Gerade als Naruto die Tür erreicht hatte, fiel ihm noch etwas ein. „Ähm, Oma Tsunade. Weißt du wo Sakura ist? Ich würde ihr gerne Hallo sagen.“ Naruto grinste Tsunade an, aber die lächelte nicht zurück. Sie schien eher sehr ernst und wich seinem Blick aus. „Das weiß ich selber nicht, Naruto. Ich habe sie vor ungefähr acht Tagen mit Team 14 auf eine Mission geschickt, aber seit dem Tag nichts mehr von ihr gehört.“

Naruto brauchte ein paar Sekunden bis er merkte, was an dem Satz falsch war. „Wieso von ihr? Ich dachte sie ist mit einem Team unterwegs.“ Tsunade stand auf, stellte sich ans Fenster und blickte hinaus. „Tja, das Team ist vor einer Woche schwer verletzt vor einem kleinen Dorf in Suna-Gakure gefunden worden, aber ohne Sakura. Wir machen uns große Sorgen um sie. Ich habe bereits ein Team von Jo-Nin losgeschickt um sie zu suchen. Bis jetzt ohne Erfolg.“ Naruto traf ein Schock. Sakura war verschwunden, vielleicht sogar schwer verletzt. Im schlimmsten Fall sogar… aber daran wollte er nicht denken. „Ich möchte helfen. Ich werde sie suchen gehen!“ „Nein! Ein Jo-Nin Team sucht sie bereits. Du würdest nur im Weg sein. Du bleibst hier und passt mit Jiraya auf Haine auf, wie du es eben versprochen hat.“

Eine schärfe lag in ihren Worten, die Naruto bis jetzt noch nicht gehört hatte. Doch er achtete nicht darauf und wand sich zum Gehen. Er würde sich jetzt auf die Suche nach Sakura machen, egal was Tsunade sagte. „Und Naruto. Das ist ein Befehl! Wenn du ihn nicht befolgst, sehe ich mich gezwungen dich deines Ranges zu entheben.“

Sakuras Mission

2.Kapitel: Sakuras Mission „Waas! Ich soll eine Mission leiten?!“ Ungläubig blickte Sakura ihren Sensei an. Das konnte Tsunade doch nicht ernst meinen? „Ja, du sollst eine Mission leiten. Ich werde dich nach Suna-Gakure schicken um dort den Kazekage zu unterstützen. Ich kann nur dir diese Aufgabe anvertrauen.“ „Warum gerade ich? Es gibt genug Ninjas in Konoha, die diese Mission übernehmen können. Ich... ich muss mich um mein Studium hier kümmern.“ „Sakura. Ich vertaue darauf, dass du es schaffst. Deine Heilkünste und Kampfkünste übersteigen die meine schon jetzt fast. Du bist meine beste Schülerin und du hast mich schon lange überragt, was die Heilkünste angeht. Du bist der wichtigste Heil-Ninja hier in Konoha. Du hast schon Heilmittel und –künste für Verletzungen und Krankheiten gefunden, nach denen wir seit Jahren suchen, nur innerhalb von ein paar Tagen.“ „Und gerade deswegen verstehe ich nicht, warum du mich wegschickst, wenn ich so wichtig bin?“ Tsunade lächelte sie freundlich an. „Weil man in Suna-Gakure neue Medik-Nins braucht und die sollst du ausbilden. Ich vertraue dir diese Aufgabe an. Doch der Weg ist gefährlich, also wirst du von einem Team begleitet.“ Sakura fiel auf, das Tsunades Lächeln nun etwas Belustigtes hatte. „Welches Team genau soll mich begleiten?“ Doch Sakura ahnte schon an dem Blick Tsunades, was dort auf sie zukam.

Als sie auf das Tor zugingen, kamen ihr schon die ersten Rufe entgegen, die sie überhaupt nicht leiden konnte. „Sakura, Liebling! Hier drüben bin ich!“ Vollkommen verzweifelt drehte sich Sakura zu ihrem Sensei um. „Nein, bitte nicht. Alle nur nicht die. Das kann doch nicht dein ernst sein.“ „Tut mir Leid Sakura, aber das ist das einzige Team was noch keine Mission hat“, meinte Tsunade ziemlich fröhlich zu ihr. „Ich frage mich nur warum“, dachte Sakura bei sich als sie das Team beobachtete. Es bestand komplett aus Jungs und sie sahen alle sehr gut aus, nur hatten sie alle zusammen einen Schuss weg. Der große in der Mitte, mit den weißen Haaren und den hübschen braun-goldenen Augen war Hizuki Nagoya, ein kompletter Macho, der allen Mädchen, vor allem Sakura, überall mit Blumen oder anderen Geschenken auflauerte, seit er vor einem Jahr aus einem versteckten Dorf außerhalb von Konoha aufgetaucht war. Noch dazu gab er ihr immer irgendwelche Spitznamen, die sie zur Weißglut trieben. Der Rechte, mit dem Namen Setsuna Kamiya, war ein eher sehr stiller, in sich gekehrter Junge, der am liebsten den ganzen Tag nur rum saß und alle möglichen Tiere beobachtete oder schlief.

Setsuna hatte auch weiße Haare, aber er war nicht mit Hizuki verwandt.

Er hatte klare blaue Augen, die zu seinen Haaren passten. Dann war da noch Sarai Takibana. Ein ziemlich lustiger Zeitgenosse. Er hatte immer ein Spaß auf Lager und machte keinen Halt andere zu ärgern. Er erinnerte leicht an Naruto, dachte Sakura, aber Sarai war um einiges schlimmer.

Sarai hatte als einziger schwarze Haare und grüne, durchdringende Augen.

Alle drei trugen Chu-Nin Westen und schwarze Hosen, so wie ein schwarzes, kurzärmliges Oberteil.

Ihre Stirnbänder trugen alle um den linken Oberarm. Im Moment sprang Hizuki vor Freude, mit Sakura auf Mission zu gehen durch die Gegend.

Setsuna redete anscheinend mit einem Vogel, der auf seiner Hand saß und Sarai machte sich eine Spaß daraus Hizuki nachzuahmen. Schockiert blickte Sakura noch mal Tsunade an, aber die zuckte nur mit den Schultern und lächelte weiter vergnügt. „Komm schon. Die sind gar nicht so schlimm. Ihr werdet sicher einen riesen Spaß haben.“ In dem Moment explodierte eine, von Sarais selbstgebaute Taschenbombe in Hizukis hintere Hosentasche und dieser fing Feuer. „Ja, Spaß werden die bestimmt haben. Nur ich nicht. Ich werde sterben“, dachte Sakura bei sich. „Gut, ihr werdet morgen bei Sonnenaufgang aufbrechen, verstanden?“, fragte Tsunade das Team, während Hizuki trotz angesenkter Hose und voller Wut auf Sarai, noch versuchte Sakura hübsche Augen zu machen. „Ihr werdet Sakura mit all euren Mittel schützen, verstanden?“ „Ja!“, antworteten alle im Chor. „Ich werde Sakura-Hase mit meinem Leben beschützen.“, meinte Hizuki. „Na toll, und wer beschützt mich vor denen?“, fragte sich Sakura derweil verzweifelt. Bei Sonnenaufgang standen alle vier am Tor und verabschiedeten sich von Tsunade. „Also dann auf nach Suna-Gakure.“ Alle waren voller Tatendrang, selbst Sakura. Der Weg war lang und gefährlich und sie wussten nicht, was noch vor ihnen lag. Und auch Tsunade, die ihnen zuversichtlich nach sah, ahnte nicht was mit ihnen noch auf dem Weg passieren würde. Was Sakura an der Reise von Anfang an auffiel, war die unglaublich drückende Stille im Wald. Man hörte nichts. Nicht das geringste Geräusch. Auch sah man nirgendwo auch nur ein Vogel oder ein anderes Tier. Das war sehr merkwürdig und beunruhigend. Normaler Weise waren die Wälder rund um Konoha-Gakure voller Leben. „Wir sollten uns beeilen. Das hier ist mir nicht sehr geheuer,“ warnte sie die anderen. „Ja, Sakura, Schätzchen. Ich folge dir bis ans Ende der Welt, “ kam es gleich wieder liebestoll von Hizuki, aber Sakura war dran gewöhnt und versuchte gekonnt ihn zu ignorieren. In dem Moment achtete niemand auf die Umgebung und ein Shuriken traf sie mitten im Flug am Bein und blieb im Oberschenkel stecken. Sakura verlor den Halt und stürzte vom Baum. Der Schmerz vom Aufprall betäubte kurz die von dem Shuriken, aber auch der kehrte schnell wieder zurück. Die andern landeten neben ihr und bildeten sofort einen Schutz um sie. Das halbe Shuriken hatte sich in ihren Oberschenkel gebohrt. Sie zog an einem der Zacken so schnell und stark sie konnte. Sofort strömte das Blut aus der offenen Wunde und benetzte ihr ganzes Bein und einen Teil des Bodens.

Sakura versuchte etwas Chakra zu Heilung zusammeln, aber es gelang ihr nicht.

Bevor sie sich richtig wundern konnte, waren sie und die Jungs von einer handvoll maskierter Ninjas umringt.

„Das war alles sauber geplant gewesen“, schoss es Sakura sofort durch den Kopf. „Erst verletzten sie einen von uns und dann umzingeln sie uns.“ „Wer seid ihr und was wollt ihr von uns?“, fragte Sakura und versuchte dabei aufzustehen, fiel aber sofort wieder hin. Teilweise durch den bohrenden Schmerz, der dieser Versuch mit sich brachte. Einer der maskierten Angreifer lachte hämisch auf. „Das würde ich an deiner Stelle nicht versuchen. An dem Shuriken war ein lähmendes Gift. Nun zu der Frage was wir wollen. Wir sind im Auftrag von Satomie hier um dich zu holen, Sakura Haruno.“ Es war eine eiskalte Stimme, die einem die Haare zu Berge stehen ließ. Doch es war nicht die Stimme die Sakura lähmte und auch nicht das Gift.

„Ganz egal, warum ihr hier seid, aber Sakura-chan bekommt ihr nicht, “ antwortete Hizuki voller Tatendrang.

Sofort stürzte er sich auf den Anführer und attackierte ihn mit dem Kunai.

Die anderen beiden legten sich mit je zwei Gegnern an.

Von der Größe und den Bewegungen her, schienen die Fremden im Vorteil. Doch Setsuna und die anderen waren sehr gut Ninja. Alle samt Spezialisten auf ihrem Gebiet. Sarai hatte seine Reptilienjutsus vollkommen unter Kontrolle, Setsuna hatte die Fähigkeiten mit deine Jutsus die Kräfte von Vögeln einzusetzen und Hizuki ähnelte in seiner Kampfart an einen Drachen. Vielleicht lag es daran, dass sie aus »Stranger« - Dörfern stammten. Dies waren Dörfer von Menschen, die sich die Kräfte von Tieren und von der Natur aneigneten und mit diesen im Einklang lebten. Aber diese Dörfer waren schwer zu finden, wenn man noch nie da war. Stranger wie Hizuki hatten die Fähigkeiten sich sogar in Drachen zu verwandeln. Während solche wie Setsuna mit Tieren reden konnten und Sarai übermenschliche Sinne hatte.

Hizuki versuchte mit roher Gewalt gegen seinen Gegner an zu kommen, aber der wich seinen Attacken mit einem eigenen Kunai und den Füßen sauber aus.

Das machte ihn langsam wütend.

Es reichte ihm langsam mit dem Rumgehampel.

Er legte sein Kunai zurück in die Tasche und führte ein paar sehr komplizierte Fingerzeichen aus.

„Feuerversteck- Jutsu des feurigen Drachenkopfes.“

Feuer kam aus seinem Mund und schloss einen Kreis um den Ninja.

Die Flammen tänzelten um ihn herum und sahen aus wie wütende Drachenköpfe, die nach ihm schnappten.

Hizuki lächelte siegessicher und blickte zu seinen Kameraden.

Sarais Gegner versuchten es mit der Taktik, das einer von vorne und einer von hinten angriff.

Doch bei ihm funktionierte so etwas nicht.

Nun legte er ein paar Fingerzeichen hin und hielt seine Hand knapp über den Erdboden.

„Erdversteck- Jutsu der tausendköpfigen Schlange.“

Sofort schossen tausend kleine Schlangenköpfe aus dem Boden heraus und schlangen sich um die Beine und Arm der Ninjas. Auch Setsuna hatte hart zu kämpfen. Seine Angreifer hatten es ebenfalls mit der Taktik versucht, dass einer von vorne und einer von hinten angreift. Aber er war um einiges schneller als sie. Er tat es seinen Teammitgliedern gleich und legte auch ein paar Fingerzeichen hin. „Windversteck- Jutsu der schneidenden Windböe!“

Er holte tief Luft und blies sie dann dreimal so schnell wieder aus. Ein riesiger Wirbelsturm erfasste die beiden und feuerte sie gegen Bäume. Hizuki blickte alle fünf an und lächelte nur matt. „Das ist alles was ihr könnt? Das war ja nicht gerade spannend.“ Diesmal lachte einer der anderen und richtete sein Augenmerk auf Sakura, die immer noch erstarrt am Baum saß. „Oh, nein, wir können noch so einiges. Doch unser Auftrag lautet, Sakura Haruno abzuliefern. Und nicht ihre Versager Truppe auszulöschen.“ „Wenn nennst du hier Versager?!“ In Sarai kochte langsam die Wut. „Euch. Denkt ihr wirklich uns mit so billigen Jutsus zu stoppen. Also wirklich.“ Blitzschnell befreiten sich die beiden Shinobi von den Schlangen und ihr Anführer entkam mit lockeren Bewegungen dem Feuerkreis.

Hizuki lächelte nun weiter.

„Dann wird das ja noch richtig lustig hier.“

Er freute sich wahnsinnig auf den Kampf.

Doch Setsuna holte ihn schnell auf den Boden der Tatsachen zurück.

„Hizuki, wir müssen uns beeilen. Sakura geht es immer schlechter.“

Stimmt, dachte er und blickte sich zu ihr um.

Sie schien schon fast mit der Bewusstlosigkeit zu kämpfen, durch das Gift am Shuriken.

Aber da war noch was anderes. Sie sah so aus, als hätte sie einen Geist gesehen.

Vollkommen bleich und fassungslos.

Hizuki überlegte kurz. Das hatte ungefähr da angefangen als diese Ninjas diesen Namen gesagt hatten.

Welcher war das noch mal gewesen?

Hizuki hatte nicht mehr Zeit zu überlegen. Die Ninjas griffen nun mit ihren Shuriken an. „Warum hat sie dieser Name nur so aus der Fassung gebracht?“, fragte sich Hizuki, während er den Shuriken des Gegners auswich. Er konnte sich damit jetzt nicht kümmern, erst musste er diese Ninjas loswerden. „Sarai! Setsuna! Wir werden jetzt unsere Geheimwaffe einsetzen. Verstanden?“ Aber er bekam keine Antwort. Hizuki blickte sich um und war für einen Augenblick selber wie gelähmt. Seine Kameraden schienen an unsichtbaren Fäden in der Luft zu hängen. Er konnte sehen, wie es sie sich in den Kleidungsfreien Stellen ins Fleisch schnitt und ihr Blut langsam daran zu Boden tropfte. Der Atem von ihm ging schneller vor Angst. Wie hatten sie es nur geschafft beide so lautlos zu fangen? Das Gelächter der fünf Ninjas riss Hizuki aus seinen Gedanken. Dort standen sie alle an einem großen Baum und beobachteten ihn genau. Der Größte von ihnen stand in der Mitte und hielt die Fäden fest in seinen Händen. Unglaublich viel Aggression stieg in Hizuki auf. Ohne nachzudenken, schnappte er sich sein letztes Kunai und stürmte auf sie los. Er wollte ihnen in diesem Moment nur noch Schmerzen zufügen. So starke Schmerzen, dass sie sie nie mehr vergessen würden. Sein Magen brodelte vor Hass über. „Das werdet ihr noch bereuen. Ahaa!“ Mit dem Kunai in der Hand stürzte er sich auf den Ersten, aber verfehlte ihn knapp und traf stattdessen den Baum. Nur wenige Augenblicke später spürte er wie ein Shuriken sich langsam in sein Fleisch im Rücken bohrte, während er versuchte sein Kunai aus dem Baum zu ziehen. Es steckte zu fest, da er mit all seiner Kraft damit nach dem Kerl geworfen hatte. Doch jetzt war es ihm egal. Hizuki wollte ihnen wehtun und wenn es mit der Hand sein sollte. Er drehte sich um, ließ sein Kunai im Baum und stürmte nun auf den nächsten zu und führte dabei Fingerzeichen aus. Aber damit wurde er nicht mehr fertig. Die anderen stürzten sich auf ihn mit ihren Kunais und versuchten ihn so oft wie möglich zu treffen, aber er wehrte sich so gut wie möglich mit Händen und Füßen. Trotzdem spürte er immer mehr Blut und Schmerzen von Schnittwunden an seinem Körper. Sein Blut benetzte langsam den Boden und seine Kleidung. Dazu kam die vielen Bewegungen, die die Wunden noch mehr aufrissen. Hizuki war langsam erschöpft und der Blutverlust lies ihn schwächeln. Mit den Fäusten versuchte er sie von sich zu stoßen, doch er war der Ohnmacht schon so nah, dass er kaum noch stehen konnte. Da riss ihn wieder etwas wach. Es waren Rufe. Da rief jemand seinen Namen. „...ki…zuki! Hizuki!!“ Es war Sakuras Stimme. Sie brauchte seine Hilfe. Er sammelte seine letzten Kräfte um noch einen Angriff zu starten. Nur sehr unscharf sah Hizuki wie Sakura von zwei der Ninjas fortgeschleppt wurde. „Nein! Sakura! Lasst sie los!“ Sein Kampfgeist war stark, aber sein Körper konnte durch den Blutverlust nicht mehr stehen. Er fiel auf seine Knie und atmete schwer. Wieder hörte er die Ninjas Lachen. Dann spürte er heißen Atem an seinem rechten Ohr. Leise und eiskalt flüsterte eine Stimme zu ihm: „Ihr habt verloren. Ihr habt versagt. Und jetzt werden wir unsere Mission ausführen. Ihr ward einfach zu schwach für uns. Und nun wird sie dafür büßen.“ Das war das Letzte was Hizuki war nahm bevor, seine Augen sich schlossen und er bewusstlos war.

Treffen mit der Vergangenheit

3.Kapitel: Treffen mit der Vergangenheit

„Was? Du bist wohl verrückt geworden Oma Tsunade?! Ich werde auf jeden Fall losgehen um Sakura zu retten!“

Naruto öffnete die Tür.

„Wenn du das tust, Naruto, werde ich deinen Rang als Ninja aberkennen und du wirst niemals Hokage werden können. Möchtest du das?“

Das war so unfair. Tsunade wusste genau, wie sehr Naruto Hokage werden wollte, aber er wollte jetzt auch Sakura helfen.

„Naruto sei vernünftig. Es sind schon genug Jo-Nin unterwegs um sie zu holen. Und jetzt übernehme deine Aufgabe und kümmere dich um Haine.“

Nein, das wollte er nicht.

Aber bevor er Protest einlegen konnte, schnappe Jiraya ihn am Oberarm und zerrte ihn raus.

„Was soll das? Ich muss noch mit Tsunade reden. Ich lasse mir nicht verbieten nach Sakura zu suchen.“

„Jetzt hör mal zu Naruto. Sakura war Tsunades beste Schülerin und ist auch hier in Konoha der beste Medik-Nin den wir haben. Denkst du wirklich, das Tsunade nicht intensiv nach ihr suchen würde. Sie macht sich genauso große Sorgen um sie wie du. Und jetzt, hör nur einmal auf das, was wir dir sagen und lass es dabei bleiben.“

Jiraya war ziemlich wütend und auch er machte sich Gedanken, aber trotzdem fühlte Naruto sich missverstanden.
 

Als Hizuki aufwachte lag er in einem Bett. Er war vollkommen verwirrt. Wo war er und wo waren die anderen? Langsam blickte er zur Seite, spürte dabei aber ziemliche Schmerzen am ganzen Körper. Neben sich konnte er Sarai und Setsuna sehen. Alle drei waren fast komplett bandagiert Und jetzt fiel ihm langsam auch alles wieder ein. Sie waren auf ihrer Mission unterwegs von fünf Ninjas angegriffen worden. Und sie hatten Sakura mitgenommen. Er hatte nichts tun können. Gar nichts. Jetzt kehrte auch langsam die Wut wieder zurück. Er war einfach zu schwach gewesen.

Hizuki konnte deutlich ihr hämisches Lachen in seinen Ohren hören.

Eine Welle kalter Hass durchflutete ihn. Aber bevor er aufstehen konnte, öffnete sich die Tür und eine Krankenschwester trat ein. „Oh, du bist ja bereits wach. Wir dachten eigentlich, dass du noch einige Tage weiter schlafen würdest.“, sagte sie und wechselte nebenbei den Verband von Sarai. „Wie lange liegen wir hier schon.“ Hizuki hatte kaum Kraft zu sprechen, er fühlte die Schnittwunden der Kunais nun wieder deutlich. „Ihr seid seit etwa sieben Tagen hier.“, meinte sie nur beiläufig und ging nun weiter zu Setsuma. „Was?! Sieben Tage?! Dann haben wir viel zu viel Zeit verloren. Wir müssen sofort los um Sakura zu retten.“ Hizuki vergass jetzt seine Schmerzen. Alles was zählte war, Sakura sofort zu retten. „Meinst du diese Mädchen mit den rosa Haaren? Die haben wir vor ein paar Stunden an einem Flussbett hier in der Nähe gefunden. Armes Ding. Sie scheint die paar Tage viel durch gemacht zu haben. Sie ist so schlimm zu gerichtet wie du. Und dabei wurde sie doch geschickt um unsere neue Medik-Nins ausbilden. Der Kazekage hofft, das sie bald wieder auf den Beinen ist.“ „Wie, sie wurde schon gefunden? Weiß der Hokage schon Beschied?“ „Ja. Wir haben sofort einen Botenvogel geschickt. Es werden bestimmt bald Ninjas hier sein um euch zurück zu holen.“ Hizuki lehnte sich wieder entspannend in die Kissen. Sakura war wieder da und sie war nicht lebensbedrohlich verletzt. Noch dazu waren Konoha-Nins unterwegs um sie abzuholen. Somit war alles wieder in Ordnung.

Zumindest schien es so für ihn. Naruto war gerade ein paar Minuten zu Hause und packte seine Sachen um nach Sakura zu suchen, da stand Shizune vor der Tür mit TonTon.

„Oh, hallo Shizune. Was willst du hier? Wenn du auch hier bist, um mich aufzuhalten, dann vergiss es, “ sagte er und machte sich weiter daran zu packen.

„Das wird nicht mehr notwendig sein, “ meinte sie, als sie sah was er alles einpackte.

„Wieso? Ich lasse mich nicht aufhalten.“

„Tsunade schickt mich. Eben ist ein Botenvogel aus Suna-Gakure angekommen.

Er hat Neuigkeiten, was das Team 14 und Sakura betrifft. Tsunade möchte das du mich begleitest. Jetzt.“

Naruto hörte auf zu packen und blickte jetzt Shizune an.

„Ist Sakura wieder da? Oder wollen die mich auch hier festhalten?“

„Das weiß ich nicht. Ich soll dich nur holen.“

Naruto dachte angestrengt nach.

Schließlich entschied er sich dafür mit zu gehen. Vielleicht gab es ja gute Neuigkeiten.

Als sie bei Tsunade ankamen, waren auch Kakashi, Asuma und Kurenai da.

„Danke, Shizune. Und wo ist Jiraya?“, fragte Tsunade.

Erst jetzt viel Naruto auf, dass sie ziemlich erschöpft wirkte.

„Er sagte, dass er gleich nachkommt. Er müsste noch etwas Wichtiges erledigen.“

„Gut, danke. Dann warten wir auf ihn.“

Shizune schloss die Tür und stellte sich neben Tsunades Tisch, während Naruto an der Tür blieb.

Sie mussten ziemlich lange warten und Naruto verlor langsam die Geduld.

Die Stille im Raum drückte auf ihre Gemüter.

„Man, wo bleibt der schon wieder. Können wir nicht ohne ihn anfangen?“

Tsunade blickte von einem Brief, den sie in den Händen hielt, auf.

Sie öffnete den Mund um etwas zu sage, da ging die Tür auf und Jiraya kam herein, begleitet von einem Mädchen mit langen blondem Haar und grau-blauen Augen.

Das musste Haine sein, überlegte Naruto.

„Jiraya. Wieso hast du sie alleine daraus geholt? Du solltest doch auf Naruto und Kakashi warten.“

„Entschuldige Tsunade, aber ich konnte sie nicht länger da unten lassen, “ sagte Jiraya und lächelte unentwegt.

Haine blickte vollkommen versteinert, so als ob sie keine Gefühle hätte.

Auf Naruto wirkte sie irgendwie unsympathisch.

„Naja, egal. Jetzt sind ja alle da. Ich habe Nachricht vom Kazekage bekommen, “ sagte Tsunade und hob den Brief etwas hoch.

„Darin steht, dass man Sakura vor einigen Stunden in der Nähe von einem Flussbett bei Suna gefunden hat.“

„Das ist ja klasse, “ jubelte Naruto sofort los.

„Nicht so voreilig. Team 14 ist auf dem Weg der Besserung, aber Sakura scheint nicht in so guter Verfassung zu sein. Die Medik-Nins aus Suna-Gakure sind am Ende ihrer Weisheit. Sie wissen nicht was sie noch für sie tun sollen.

Deshalb werde ich mit Naruto und Kakashi nach Suna-Gakure gehen. Ich werde sehen was ich für sie tun kann.

Jiraya, dich möchte ich bitten, mich hier zu vertreten. Immerhin habe ich deine Bitte auch erfüllt und Haine freigelassen.“

Jiraya schien darüber gar nicht erfreut, aber er nickte.

„Gut. Naruto, ich denke du hast deine Sachen bestimmt schon gepackt, oder?“

„Ja, das habe ich. Wir können sofort aufbrechen.“

Tsunade lächelte ihn an.

„Das dachte ich mir. Ich werde noch einen Chu-Nin mitnehmen. Sie ist wie Sakura, meine Schülerin und sehr gut ausgebildet.“

Mit einer Bewegung ihrer rechten Hand, wies sie in die Ecke und erst jetzt hatte Naruto sie bemerkt.

Dort vollkommen versteckt stand Hinata und blickte leicht verlegen zu Boden.

Das war das erste Mal seit zwei Jahren, dass er sie wieder sah.

Sie hatte sich sehr verändert.

Ihre Haare waren jetzt lang und sie schien auch weiblicher geworden zu sein.

Aber sie war immer noch so schüchtern wie früher.

„Ihr anderen werdet da weitermachen, wo ich euch eingeteilt habe.“

Tsunade stand auf.

„Also, alle zurück an ihre Posten. Und ihr drei kommt mit mir, “ sagte sie und ging nun zur Tür.

„Warte Tsunade, was ist mit Haine?“, fragte Jiraya sie.

Tsunade hielt an der Tür inne, sagte aber nichts.

Es dauerte einige Minuten, bis sie etwas sagte.

„Haine.“

Das Mädchen zuckte beim Klang ihres Namens zusammen und blickte vom Boden auf.

„Du hast die Wahl. Du kannst uns begleiten, oder hier bleiben und Jiraya helfen.“

Mehr sagte Tsunade nicht und verließ den Raum.
 

Innerhalb von vier Minuten hatte Naruto seine Sachen geholt.

Auf dem Weg zum Tor wollte Naruto Hinata abholen und ging zu ihrem Haus.

Sie stand am Ausgang und sprach mit ihrem Vater.

Sie wirkte traurig und auch etwas ängstlich, wie Naruto auffiel.

Als er näher kam, hörte er noch kurz die letzten Worte von Hinatas Vater.

„Und pass auf, dass du denn anderen nicht wieder im Weg stehst. Es ist eine Ehre für dich und unseren Clan, dass Tsunade dich mitnimmt. Nun geh.“

Naruto konnte Hinatas Vater nicht leiden.

Immer machte er Hinata schlecht.

Natürlich wusste Naruto, dass Hinata noch sehr viel besser sein könnte, aber ihr Vater war ihr mit solchen Worten keine große Hilfe.

„Hey Hinata, können wir gehen?“

Als sie ihn sah, lief sie wie immer rot an und blickte zu Boden.

Leise verabschiedete sie sich von ihrem Vater, der den Blondschopf missbilligend anblickte und folgte Naruto zum Tor von Konoha-Gakure, wo bereits Tsunade und, zu ihrer Überraschung endlich mal pünktlich, Kakashi warteten.

Doch Haine hatte sich nicht dort eingefunden.

„Hallo, Sensei Kakashi, sie sind heute ja pünktlich. Hehe. Das ist aber selten bei ihnen, “ meinte Naruto neckisch.

Trotz seines Mundschutzes konnte man sehen, dass er lächelte.

„So dann können wir ja los. Kakashi, wie wäre es wenn wir Pakkun mitnehmen? Er könnte Gefahr wittern.“

„Das ist eine gute Idee.“

Kakashi vollführte die Fingerzeichen, legte seine Hand auf den Boden und sagte dabei: „Jutsu des vertrauten Geistes.“

Da wo eben noch seine Hand gewesen war, saß jetzt ein kleiner Ninjahund mit einem Konoha-Stirnband auf dem Kopf.

„Hallo Kakashi, was gibt es denn?“, fragte der Hund und blickte sich um.

„Wie geht es Pakkun? Wir wollten dich fragen, ob du uns auf eine Mission begleitest?“

Pakkun blickte von Kakashi zu Hinata, dann zu Tsunade und dann zu Naruto, den er länger betrachtete.

„Ach, du bist auch wieder dabei. Dann wird es bestimmt interessant. Ich komme gerne mit Kakashi.“

„Gut, dann gehst du vor und wir folgen dir, “ sagte Tsunade und Pakkun rannte los.

Ihm folgte Tsunade und dann Naruto.

Hinata war direkt hinter ihm und Kakashi bildete das Schlusslicht.

Der Ninjahund lief ziemlich schnell, aber für Naruto nicht schnell genug.

Er wollte so schnell wir möglich zu Sakura und wissen wie es ihr ging und wo sie gewesen war.

Doch am meisten interessierte ihn die Frage: Was war in den Tagen die sie weg war wohl passiert?
 

Ihre Augenlider waren schwer und müde, trotzdem machte Sakura sie auf um zu sehen wo sie war.

Um sie herum war es fast dunkel.

Nur leichter grüner Schimmer warf einige Schatten an die Wand und ließ sie denn Raum, in dem sie lag etwas wahrnehmen.

Obwohl das Licht sehr schwach war, schmerzte es in ihren Augen und ihr Kopf brannte förmlich vor Schmerz.

Noch dazu war ihr schlecht von dem Gift, welches diese Kerle ihr verabreicht hatten.

Erst jetzt merkte sie, dass sie sich nicht bewegen konnte.

Das Gift wirkte also immer noch.

Zwar nur schwach, aber noch stark genug, so dass sie nicht aufsetzen konnte.

Sie versuchte ein paar Muskeln anzuspannen, doch es klappte nicht.

Keiner ihrer Muskeln wollte mehr auf sie hören. Sie gehorchten ihr nicht mehr.

„Du solltest lieber ruhig liegen bleiben. Es nützt nichts, denn das Gift habe ich entwickelt und das wirkt sehr lange, “ sagte eine eiskalte, bittersüße, weibliche Stimme.

Diese Stimme kam aus einer der hinteren Ecken im Raum.

Sakura hob leicht den Kopf um zu sehen wer dort war, doch sie hatte nicht genug Kraft.

„Entschuldige, dass ich dich so hierher bringen musste, aber ich glaube nicht das du einer netten Einladung gefolgt wärst, oder?“

Sakura sagte nichts.

Sie kannte diese Stimme irgendwoher, sie hatte sich etwas verändert, aber sie kam ihr bekannt vor…

„Wer bist du? Zeig dich mir!“

Sakura versuchte ihre Stimme zu festigen, aber sie war zu schwach und ihr Angst zu groß.

„Hast du Angst vor mir? Das solltest du auch, Sakura. Ja, das solltest du wirklich.“

Die Gestalt trat aus dem Schatten und nun erkannte Sakura wer da vor ihr stand.

Es war nicht einfach nur Angst was Sakura nun fesselte, sondern blanke Panik.

Sie konnte gerade noch verhindern aus tiefster Seele zu schreien.

„Satomie?! Du lebst noch? Aber man sagte uns, dass du tot bist. Man hat deine Leiche gefunden. Wie...?“

Die junge Frau lachte hämisch auf und kam nun ganz nahe an den steinernen Tisch auf dem Sakura lag.

Mit einem bösartigen Lächeln strich sie ihr durch die Haare.

„Angst ist immer in unseren Kopf und übernimmt die Kontrolle von uns. Aber ist Angst nicht eigentlich nur ein Produkt unserer Fantasie?

Eines Tages werde ich diesen Namen vergessen, aber bis dahin wird es mich verfolgen…“

„...eines schönen Tages werde ich ihn vergessen, den Namen der Angst.

Der Angst die mich lähmt, die mich unbeweglich macht, zu einem Opfer meiner selbst.

Doch dieser Tag ist noch fern.

Also wird die Angst noch lange ein Teil von mir sein, “ vervollständigte Sakura ihren Satz und blickte dabei unentwegt und voller Furcht in die strahlend giftgrünen Augen von Satomie.

Man konnte ihr die Angst am ganzen Körper ansehen.

Satomie lachte erneut hämisch auf.

„Du erinnerst dich noch an meine Auffassung der Angst. Ich hab dir damals gesagt, dass ich es schaffen werde die Angst zu besiegen. Und das habe ich. In dem ich dich und die anderen im Glauben ließ das ich tot bin, konnte ich mein wahres Selbst finden und die Angst endlich besiegen. Und weißt du was, du hast mir dabei geholfen. Ohne es zu wollen. Du hast mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Ein Mitglied von Akatsuki.“

Sakura begriff nicht ganz wovon sie sprach? Was war Akatsuki?

Sie sollte schuld daran sein, dass Satomie immer noch hier war?

„Nein, du lügst! Das ist nicht wahr.“

Sakura versuchte sich selbst einzureden, dass sie damit nicht zu tun hatte, doch ihr Herz wusste ganz genau das Satomie Recht hatte.

Jetzt fiel Sakura erst der schwarze Mantel mit den roten Wolken auf, den sie trug.

Satomie beugte sich mit ihrem Gesicht so weit runter das sich ihre Nasenspitzen fast berührten.

Sakura spürte wie sie ihr weiter übers Haar strich.

„Arme, naive Sakura. Du warst immer schon zu vertauenswürdig. Du glaubst immer an das Gute im Menschen. Nicht mal als ich versucht hatte dich zu töten, wolltest du in mir etwas Böses sehen.“

Langsam senkte sie ihren Kopf weiter runter und dann fühlte Sakura ihren heißen Atem an ihrer Hals.

„Du hast Recht ich war tot und man hat meine Leiche gefunden, aber ich bin zurück und nun bekomme ich meine Rache.“

Sie sprach das letzte Wort mit einem bittersüßen Ton aus, der Sakura zusammenzucken ließ.

„Wie kommt es das du noch lebst?“

Sakura flüsterte ebenfalls, doch bei ihr war es aus purer Angst.

Sie wusste nicht, ob ihre Stimme überhaupt noch lauter klingen konnte.

„Ich wurde damals von einem Vampir gebissen und ausgesaugt.

Doch irgendwann rührte sich plötzlich wieder Leben in mir und dann nahm ich meine Chance an. Ich wurde Mitglied von Akatsuki. Und jetzt werde ich meine Rache bekommen.“

Es trat Stille ein.

Satomie verharrte immer noch über Sakuras Hals und sie spürte ihren heißen Atem.

Dann fühlte sie etwas Warmes und feuchtes an ihrem Hals entlang gleiten.

Sie wusste sofort, dass es ihre Zunge war.

„Du riechst sehr verführerisch, weißt du das. Und ich bin mir sicher, dass du noch sehr viel besser schmecken wirst.“

Gerade als sie etwas antworten wollte, passierte es.

Sakura fühlte zwei spitze Zähne und dann durchbohrten sie ihre Haut und ihr Fleisch.

Sie spürte wie das Blut- ihr Blut- langsam durch ihren Körper, bis hin zu der Stelle wo die Zähne sich in ihren Hals bohrten, floss.

In ihren Ohren begann es zu rauschen.

Schnell und unbarmherzig saugte Satomie sie aus.

Sakura fühlte wie ihr Blut, an der Stelle, wo die Zähnen von Satomie ihren Körper durchbohrten verließ und in deren Mund strömte.

Auch benetzte das Blut ihren eigenen Hals, lief daran herunter und blieb an ihrer Kleidung kleben.

Der Verlust ihres Blutes schwächte Sakura noch mehr und ihr wurde langsam schwarz vor Augen.

Als Sakura glaubte gleich sterben zu müssen, ließ Satomie von ihr ab und stellte sich wieder auf.

An ihrem Mund und Hals tropfte sehr viel Blut herunter.

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den blutüberströmten Lippen blickte Satomie auf ihr Opfer hinab und bleckte sich die Zähne.

„Dein Blut ist wirklich sehr köstlich, wie ich es mir gedacht hatte. Ich werde mich irgendwann noch mal bedienen. Für heute hatte ich was ich wollte.

Ich werde dich gehen lassen. Doch du musst aus eigener Kraft hier raus.“

Satomie drehte sich um und nahm einen goldenen Kelch von einem schwarzen, versteinerten Tisch.

„Trink das. Das wird das Gift neutralisieren. Dann kannst du gehen.“

Ungläubig blickte Sakura sie an.

„Wieso sollte ich das tun? Wieso solltest du mich freilassen?“

Satomie lachte wieder hämisch, hob Sakuras Kopf etwas an und flößte ihr das Getränk ein.

Es schmeckte abscheulich und erinnerte stark an vergammelten Fruchtsaft.

Doch schon Sekunden später konnte Sakura sich wieder bewegen.

Es fühlte sich an, als ob eine Rüstung die Tonnen schwer war von ihr abfiel.

Schnell setzte sie sich auf, aber bereute es im nächsten Moment, da sie schreckliche Schmerzen im Kopf und am Hals spürte, wo ihr immer noch Blut ausströmte.

Mit der rechten Hand berührte sie die Bisswunde auf der linken Seite und stoppte damit die Blutung.

„Wieso lässt du mich gehen? Du könntest mich so einfach töten.“

Für Sakura war es ein Rätsel.

„Ist das denn nicht offensichtlich? Ich will keinen einfachen Sieg und kein so einfaches Ende für dich. Ich will, dass du Qualen leidest. Ich will, dass du gegen mich kämpfst und verlierst. Und dann wirst du nach dem Tod betteln. Es gab nur einen Grund, warum ich dich herholen ließ. Ich wollte nur etwas überprüfen und dich ein wenig leiden sehen. Und das habe ich.“

Sakura blickte zu Boden.

Sie verstand gar nichts mehr. Ihr Gehirn schien nicht mehr arbeiten zu wollen, so dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.

Leicht strich sie über die zwei Löcher in ihrem Hals, wo immer noch das Blut herausströmte und fragte sich, ob nun auch sie zu einem Vampir werden würde.

Sie hatte schon viele Legenden und Geschichten von ihnen gehört.

Als wenn sie ihre Gedanken lesen könnte, sagte Satomie: „ Du wirst nicht zu einem Vampir, so wie ich. Du wirst nur zu einem wenn dich ein >Reinblütiger< Vampir beißt. So wie mich.“

Noch bevor Sakura eine von ihren vielen Fragen stellen konnte, die sie noch hatte, war Satomie verschwunden.

Nun saß sie dort alleine in einem dunklen Raum und blutete.

Wie sollte sie hier raus kommen?
 

Die Reise nach Suna-Gakure verlief ohne Zwischenfälle, was Naruto teilweise nervte.

Er hatte gehofft unterwegs irgendjemanden zu bekämpfen.

Er wollte seine Wut auf Sakuras Entführer auslassen, aber nichts geschah.

Doch Hinata und Tsunade war es nur Recht, dass die Reise rasch und ohne Unterbrechungen verlief.

„Besser hätte es nicht laufen können, “ meinte Kakashi fröhlich, als sie das Krankenhaus von Suna-Gakure erreichten.

„Ja, das stimmt. Wir sind sehr schnell vorangekommen. Aber irgendwie macht mich das doch etwas unruhig, “ stimmte Tsunade ihm zu.

Doch viel mehr konnte sie nicht mehr sagen, da kamen schon zwei Medik-Nins auf sie zu gerannt.

„Gut, dass sie da sind, ehrenwürdige Hokage. Wir haben bereits alles für die Operation vorbereitet. Sie müssen sich beeilen, “ sagte die Ältere von den beiden weiblichen Medik-Nins.

„Wieso Operation? Man sagte mir, dass meine Ninjas außer Gefahr sind!“

„Das waren auch alle, aber das junge Mädchen hatte so starke Verletzungen und Blutungen, da gab es keine andere Möglichkeit als eine Not-OP, “ antwortete dieses Mal die kleinere.

Ohne ein weiteres Wort stürmten sie alle los zum OP-Raum.

„Hinata, du kommst mit rein! Naruto, Kakashi ihr wartet hier.“

Damit waren die beiden hinter der großen Tür verschwunden.

Verwirrt blickte Naruto auf die Schwingtür die gerade zu fiel.

Ohne es zu merken verging die Zeit aber Naruto stand nur da und starrte weiter auf die Tür.

Nach einiger Zeit setzte Kakashi sich auf eine der weißen Bänke und beobachtete ihn.

Die Minuten zogen sich zu Stunden hin und Naruto hatte das Gefühl, dass Tsunade schon Ewigkeiten mit Hinata da drinnen war.

„Beruhig dich, Naruto! Jetzt setz dich endlich hin. Du regst mich langsam auf.“

Obwohl Kakashi da ganz locker saß und jetzt das freie Auge geschlossen hatte, sah man auch bei ihm die Anspannung.

Endlich, nach drei Stunden, kamen Tsunade und Hinata wieder raus.

Naruto rannte sofort zu ihnen, um zu hören wie es Sakura ging.

Auch Kakashi stand auf und ging etwas langsamer auf sie zu.

„Und, wie sieht es aus? Was ist passiert?“

Naruto hatte die Frage zuerst gestellt.

Tsunade atmete tief durch und lächelte jetzt ein bisschen.

In dem Moment, wurde Sakura aus dem Raum gefahren und Naruto sah sie seit mehr als zwei Jahren endlich wieder.

Im Moment war sie kreidebleich und an einer Beatmungsmaschine angeschlossen.

Noch dazu war ein seltsames Siegel auf ihrem Hals um zwei winzige Löcher zusehen.

Ihre gesamte Kleidung und Haut am Hals war blutgetränkt, genau wie das Bettlaken.

Die vier folgten ihr bis ins Zimmer und dann sprach Tsunade endlich, während Naruto sich mit einem Stuhl an Sakuras leeres Bett setzte.

Die wurde von den Schwestern erst mal umgezogen und gewaschen.

„Es ist alles gut. Wir konnten die Blutungen stoppen. Aber sie war sehr stark zu gerichtet. Überall tiefe Stich- und Schnittwunden von Kunais und Shuriken. Aber was mir am meisten Sorgen macht ist die Bisswunde die sie am Hals hat. Als ob ein Vampir sie ausgesaugt hätte.“

Trotz des kleinen Lächelns sah sie sehr besorgt aus.

„Wie? Bissspuren? Wie hat sie die den bekommen?“, fragte Naruto verwirrt.

„Wie gesagt vermuten wir, dass sie von einem Vampir stammen. Aber keinen Normalen. Sondern einen Ninja-Vampir, “ sagte Hinata, die in einer dunklen Ecke saß, etwas leise zu den beiden.

„Einem Ninja-Vampir? So was gibt es? Ich dachte, Vampire gibt es nur als Legende!“

Bevor Hinata weiter erklärte, kam Sakura hereingefahren.

Sie war immer noch blass, aber nicht mehr blutüberströmt.

„Es gibt sie wirklich, die Vampire. Und auch verschiedene Arten von ihnen. Es gibt die normalen Vampire. Sie sind von den Reinblütigen gebissen wurden und saugen Menschen und Tieren das Blut aus. Sie selber können aber niemanden zum Vampir machen.

Trotz ihrer Verwandlung haben sie noch etwas Menschliches an sich. Daher sind sie einfach zu töten.

Die Reinblütigen sind Blutrünstig und haben auch einige spezielle Fähigkeiten. Dazu zählt das von ihnen gebissene Menschen zu normalen Vampiren werden.

Doch das gebissene Menschen auch zu Vampiren werden ist selten, da sie meist durch den Blutverlust sterben. Außerdem sind die Reinblüter schon fast ausgestorben. Nur wenige von ihnen leben noch in den Bergen und Wäldern jenseits von Konoha.

Und dann gibt es die Ninja-Vampire. Sie sind die gefährlichsten. Dies sind keine reinblütige oder normale Vampire. Sie sind von Ninja, die von Reinblütigen Vampiren gebissen worden und verwandelt worden sind.

Sie haben außergewöhnliche Fähigkeiten. Außerdem haben sie ein fast unerschöpflichen Chakrafluss. Keiner weiß warum sie solche Kräfte haben. Auf jeden Fall können sie mit einem Biss ihr Opfer verfluchen oder mit geheimen Justus deren Blut mit allem Möglichen infizieren. Noch dazu Heilen die Bissspuren dieser Vampire nicht, wenn sie es mit einem Jutsu belegen. Die Wunde kann so lange weiterbluten bis ihr Opfer daran stirbt. Eine weitere Stärke von ihnen ist, dass sie die Kräfte ihrer Opfer absorbieren.

Sie können sich ihr Chakra einverleiben und ihre Justus kopieren. “

Naruto konnte nicht glauben, was Hinata da erzählte. Solche Wesen gab es.

Und sie hatten Sakura angegriffen.

„Soll das heißen Sakura wird an der Wunde sterben?“

Die Worte waren aus seinem Mund, bevor er darüber nachdenken konnte.

„Nein, sie wird nicht sterben. Wir konnten die Macht des Jutsus versiegeln. Doch es könnte passieren, dass die Wunde irgendwann Auswirkungen auf Sakura haben kann, “ erklärte Hinata weiter.

„Was für Auswirkungen?“

Jetzt hatte Kakashi die Frage zuerst gestellt.

Tsunade, stand schon die ganze Zeit am Fenster und blickte hinaus.

Bei der Frage seufzte sie tief.

„Also, es könnte passieren, aber es kann auch sein das alles bleibt wie es ist. Das Siegel und das Jutsu der Bisswunde kämpfen nun sozusagen gegen einander. Es könnte passieren, dass Sakura irgendwann einen komplett anderen Charakter bekommt, falls das Jutsu stärker wird. Aber auch ihr gesundheitlicher Zustand kann sich immer wieder ändern. Oder viele andere Sachen. Doch wir wissen es nicht. Wir hatten noch nie mit so etwas zu tun.“

Eine erdrückende Stille legte sich über sie.

Tsunade blickte aus dem Fenster und Hinata zu Boden.

Naruto hatte nur noch Augen und Gedanken für Sakura.

Er hoffte, dass nichts von dem eintreten würde, was Hinata und Tsunade erzählt hatten.

„Ich werde jetzt zu Gaara gehen, um mit ihm über die Ausbildung der Medik-Nins zu sprechen.“

Tsunade drehte sich um und ging zur Tür.

„Zu Gaara? Gaara Sabakuno? Wieso zu ihm?“

Verdutzt drehte sich Tsunade und auch Kakashi zu ihm um.

„Weißt du das denn nicht, Naruto? Gaara ist Kazekage von Suna-Gakure. Ich dachte, das wüsstest du schon längst?“

„Was?! Gaara ist Kazekage?! Seit wann?!“

„Seit ungefähr einem Jahr. Und ich dachte Jiraya hätte es dir verraten.“

Tsunade ging raus und Naruto saß vollkommen geschockt auf seinem Stuhl.

Das hätte er niemals gedacht.

Gaara schon so jung Kazekage. Naruto war ziemlich geschockt.

Aber freute sich für Gaara. Er hatte endlich Anerkennung von seinem Dorf bekommen.

Während Tsunade weg war, sagte keiner ein Wort.

Hinata saß auf ihrem Stuhl in der Ecke und Kakashi stand nun mit dem Rücken zum Fenster und blickte hinaus.

Nach einer halben Stunde kam sie zurück.

„So, ich habe einiges mit Gaara besprochen. Und ich habe auch noch Team 14 besucht. Die machen sich riesige Sorgen um Sakura. Aber es geht ihnen gut.“

Als wäre das eine super Neuigkeit stand sie da und strahlte schon fast wieder. Doch Naruto interessierte diese Ninjas nicht wirklich.

Sie hatten es nicht geschafft Sakura vor diesen Typen zu schützen.

Für ihn waren sie nicht würdig Ninja genannt zu werden.

„Ok. Also mit dem Kazekage habe ich über die Vereinbarung geredet. Die Genesung von den vieren dauert ungefähr einen Monat. Ich werde morgen zurück nach Konoha gehen. Kakashi du wirst mitkommen. Und Naruto du hast freie Auswahl, aber ich glaube das du bestimmt hier bleiben möchtest, oder?“

Naruto nickte nur, während er Sakuras Hand hielt.

Tsunade setzte sich jetzt auch hin und blickte gedankenverloren Sakura an.

Eine Weile sagte keiner etwas.

„Ähm... Entschuldigung. Sensei Tsunade.“

Hinata, die immer noch in der Ecke saß, meldete sich jetzt leise zu Wort.

„Hmm.“

Tsunade blickte von Sakura auf und lächelte sie freundlich an.

„Ähm... na ja... ähm. Sie haben nicht gesagt, was ich tun soll. Soll ich mit nach Konoha?“

„Gut, dass du fragst. Ich habe mich schon gefragt, wann du den Mund aufmachst. Du wirst nämlich hier bleiben und die Medik-Nins ausbilden. So ist es mit Gaara abgesprochen.“

Tsunade lächelte sie aufmunternd an, aber Hinata lächelte nicht zurück.

Sie schien eher entsetzt über diese Vereinbarung.

„Aber, das kann ich nicht. Nicht so gut wie Sakura. Ich habe keine Ahnung was ich ihnen beibringen soll.“

Sie sprach nun etwas lauter, aber immer noch verängstigt.

„Hinata. Du bist besser als du dir zu traust. Ich und auch Sakura haben Vertrauen in dich. Du hast mir dort in der Operation sehr geholfen. Du bist wirklich gut. Besser als du dir vorstellen kannst. Und auch dein Vater dir zutraut.“

Tsunade lächelte weiter und nun haschte auch ein verlegendes Lächeln über Hinatas Wangen.

„Ich habe trotzdem ein bisschen Angst davor. Ich bin in der Theorie und auch in der Praxis nicht so gut wie Sakura.“

Gerade wollte Tsunade etwas sagen, da sprach jemand anderes dazwischen.

„Wenn ich mal kurz stören darf? Ich könnte doch mithelfen zu unterrichten, wenn Hinata sich nicht alles zu traut.“

Sakura hatte endlich die Augen geöffnet und versuchte zu lächeln, aber es wurde mehr eine schmerzliche Grimasse.

„Sakura! Du bist wach! Das ist ja toll!“

Naruto war aufgesprungen und hatte dabei den Stuhl umgeworfen.

„Das kommt gar nicht in Frage. Du musst dich ausruhen.“

Das Lächeln war aus Tsunades Gesicht gewichen und sie blickte nun ziemlich ernst auf Sakura.

Sie schien gar nicht überrascht, dass sie wach war.

Als ob sie es schon gewusst hätte.

„Du wirst hier im Bett bleiben und dich ausruhen. Hinata wird das auch ganz gut

ohne dich hin bekommen.“

Sie war zwar noch schwach und bleich, doch man konnte ein gefährliches Flimmern in Sakuras Augen sehen.

„Ich muss das Bett auch nicht verlassen. Ich könnte doch die Theorie hier übernehmen und Hinata übernimmt die Praxis.“

„Hast du nicht zugehört, du brauchst Ruhe. Sonst nichts. Und damit Ende.“

Doch sie wollte noch lange nicht aufgeben.

„Du hast mich auf diese Mission geschickt und die werde ich auch ausführen. Auch wenn es nur ein kleiner Teil ist. Du hast es selber gesagt, ich bin der Beste Medik-Nin. Wer soll sie besser unterrichten als ich, Sensei?“

„Es geht nicht darum wer besser ist. Du sollst deine Ruhe haben und Hinata kümmert sich um die Ausbildung der Medik-Nins. Schluss, aus, basta. “

Langsam wurde Tsunade ungehalten und das sah man ihr deutlich an.

Wütend blickte sie auf ihre Schülerin und begann langsam etwas Farbe zu bekommen, die sie von der Operation verloren hatte.

„Ich werde mich ausruhen. Trotzdem will ich meine Mission beenden. Davon lass ich mich nicht abbringen.“

Sakura hatte sich vor Aufregung aufgesetzt und die Atemmaske abgerissen.

„Jetzt beruhigt dich wieder, Sakura. Wir werden schon eine Lösung finden.“

Kakashi hatte sich das erste Mal in diesem Streit zu Wort gemeldet, doch sie hörte ihm nicht zu.

„Sensei Tsunade, ich werde sie unterrichten. Egal was du sagst. Das ist meine Sache.“

Damit war die Sache für Sakura erledigt.

„Na gut. Dann mach doch was du willst. Ihr teilt euch die Ausbildung, “ sagte Tsunade aufgebracht, sackte etwas in ihrem Stuhl zusammen und blickte erschöpft zur Decke.

Lange Zeit traute sich keiner sie anzusprechen, aus Angst Tsunade könnte dann den Rest ihrer Nerven verlieren.

„Ähm.... Wie lange wird die Ausbildung dauern?“

Hinata hatte endlich den Mut gefunden, sich zwischen den hitzigen Streit der beiden einzumischen und sich zu Sakura ans Bett gestellt.

„Ungefähr einen Monat. Ihr sollt sie nicht komplett ausbilden, sondern nur ein paar neue Heilmethoden zeigen und so.“

Naruto konnte deutlich sehen, wie erschöpft Tsunade war.

Diese Sache hatte sie mehr mitgenommen, als sie zeigen wollte.

Und als der Abend anbrach, machten sich Kakashi und sie auf nach Konoha-Gakure, während die anderen dort blieben.

„Ein Monat in Suna-Gakure. Ich frage mich, was noch so auf uns zukommt, “ fragte sich Naruto, als er sich in sein Bett im Gasthaus einmurmelte.

Training bis an die Grenzen!

4. Kapitel: Training bis an die Grenzen!
 

Der Monat in Suna-Gakure war schnell und unspektakulär vorübergezogen.

Während Hinata und Sakura die Medik-Nins ausgebildet hatten, verbrachte Naruto die Zeit mit Trainieren oder bei den beiden Mädels im Unterricht.

Er hörte zwar einiges über die Heilküste, aber das war alles zu kompliziert für ihn.

Hinata war besser als Naruto gedacht hatte, auch wenn sie etwas sehr ruhig war.

Team 14 hatte sich nach einigen Tagen erholt und ist auf Befehl von Tsunade nach Konoha-Gakure zurückgekehrt.

Naruto hatte daher keine Zeit sie kennen zulernen. Er hatte sie nur bei der Abreise kurz gesehen, doch er wurde das Gefühl nicht los, dass die Jungs ihn nicht mochten.

Doch während der Zeit in Suna hatte er sehr viel Zeit mit Hinata verbracht.

Sakura war meist mit Unterrichten oder Schlafen beschäftigt und so unternahm er mit Hinata einiges.

Wenn Hinata gerade nicht unterrichtete, gingen sie durch Suna-Gakure, trainierten zusammen oder unterhielten sich einfach über die Zeit die vergangen war seit Naruto mit Jiraya weggegangen war.

Natürlich redete er am meisten, da sie zu schüchtern war, aber es war für ihn ziemlich angenehm jemandem zu haben der einem zuhörte.

Nicht nur das, Hinata schien ihn auch genau zu verstehen, wie er sich fühlte.

Mehrmals versuchte Naruto etwas über sie und ihr Verhältnis zu ihrem Vater zu erfahren, aber sie wich bei diesem Thema immer aus.

Danach folgte immer eine kleine, peinliche Pause. Aber Naruto wollte nicht aufgeben und sie irgendwann anders danach fragen.

Und irgendwie war der Tag der Heimreise zu schnell da.

Zurück in Konoha hatte Hinata so viel zutun, dass beide keine Zeit mehr fanden zum Treffen und Reden.

Nach kurzer Zeit merkte Naruto schon, wie sehr ihm Hinata doch fehlte, die Gespräche mit ihr, das Gefühl jemanden zu haben der einem zuhörte, aber vor allem vermisste er diese Ruhe und Geborgenheit in ihrer Nähe.

Aber in Konoha wartete bereits Jiraya mit Haine und einem speziellen Training auf ihn.

Ein paar Tage nach seiner Ankunft kam Jiraya zu ihm und meinte, dass es Zeit für das Training von Haine war und die Technik die er lernen sollte.

Und so hatte er kaum noch Zeit an sie zu denken.

Doch Naruto war von seinem neuen Sensei nicht so begeistert, wie Jiraya anfangs glaubte.

„Also, ich verstehe immer noch nicht, warum ich Training bei jemanden nehmen muss, der noch nicht mal Chu-Nin oder Ge-Nin ist?“, fragte Naruto ungläubig und betrachtete Haine misstrauisch.

Sie schien auch nicht begeistert über die Aussicht ihn zu unterrichten.

„Weil sie die einzige ist, die dir Dummkopf den »Seven Points« beibringen kann und den benötigst du für deine weiteren Weg als Shinobi. Außerdem bist du auch noch kein Chu-Nin, “ antwortete Jiraya.

Leider hatte er Recht und Naruto fand auch, dass es nicht seine Schuld war,

das er noch kein Chu-Nin war.

„Also Jiraya, ich glaube das wird nichts mit dem Jungen. Wenn er nicht einmal sich selber traut oder dir wie soll er dann mir trauen. Ohne Vertrauen kann ich in nichts lehren.“, sagte Haine enttäuscht.

„Wie jetzt?! Unterrichtet sie mich, oder nicht? Und was heißt hier das ich mir nicht traue?“

Das war Naruto alles zu hoch.

„Bitte Haine. Du musst ihn unterrichten. Ohne dich wird es sehr schwierig ihn weiter zu trainieren.“

Haine merkte jetzt schon, dass sie es nicht leicht haben würde und irgendwie mochte sie diesen Jungen nicht wirklich.

„Na gut, aber dafür muss er alles tun was ich verlange. Bist du dafür bereit, Naruto? Denn die Technik die ich dich lehren werde, wurde vor langer Zeit für die Kages entwickelt und dann irgendwann nicht mehr unterrichtet, weil sie zu mächtig ixt. Außerdem ist diese Technik sehr anspruchsvoll und benötigt viel Konzentration und Zeit. Denkst du, du bist bereit für dieses Training?“

Hoffnungsvoll blickte sie ihn an und wunderte sich über sein Verhalten, als er vollkommen ausflippte vor Freude.

Er jubelt und freute sich als wäre Weihnachten und sein Geburtstag an einem Tag.

„Natürlich bin ich bereit eine Technik zu erlernen, die nur für die Kages ist.“

„Aber denk dran es wird nicht einfach. Vielleicht wirst du es auch gar nicht schaffen“, versuchte sie ihm erklären.

Haine hielt kurz inne und lächelte jetzt etwas.

„Und du, Sakura? Was ist mit dir?“

Sakura, die bis jetzt hinter einem Baum gestanden hatte, erschrak und kam etwas verlegen aus ihrem Versteck.

„Ähm. Ich...ähm... ich würde mich sehr geehrt fühlen, wenn ich am Unterricht teilnehmen dürfte. Nur wenn es keine Umstände macht.“

So hatte Naruto Sakura fast noch nie erlebt, so schüchtern und kleinlaut.

„Gut, dann komm her.“

Sakura setzte sich neben Naruto auf einen Baumstamm und wartete darauf was Haine zu sagen hatte.

„Ok. Dann wollen wir mal. Wo fangen wir am besten an? Ach ja, ich weiß. Also...“

„Haine! Warte mal kurz.“

Das war Tsunade. Sie kam auf die Vier mit schnellen Schritten zu, gefolgt von Kakashi und Shizune.

„Was gibt es denn ehrenwerte Hokage?“

„Du sollst mich nicht Hokage nennen. Sondern Tsunade, “ sagte sie freundlich.

Naruto wusste zwar nicht, was während des einen Monats passiert war, den er nicht da gewesen war, aber Tsunade mochte Haine sehr gerne und holte sich auch gerne ihr Meinung ein und umgekehrt war es auch so.

Für Naruto war es sehr unheimlich zu sehen wie vertraut sie miteinander umgingen, wenn man Tsunades Reaktion vor mehr als einem Monat bedenkt, als Jiraya bat Haine zu befreien.

Nur zu gerne würde es wissen, was passiert war. Aber niemand sagte auch nur ein Wort darüber.

Auch fragen half nichts.

Keiner wollte ihm eine Antwort geben. Er würde es wahrscheinlich nie erfahren.

„Also nun, da deine Unschuld so gut wie bewiesen ist, müssen wir dich ja auch in ein Team einbringen. Außerdem musst du noch die Chu-Nin-Prüfung absolvieren. Wir haben lange überlegt. Und am Schluss gab es für uns nur eine Möglichkeit: Du wirst deine Chu-Nin-Prüfung in Kiri-Gakure ablegen, zusammen Naruto und einer anderen Person. Wegen der Prüfung ist bereits alles mit dem Mizukage abgesprochen.

Und wenn ihr zurück seid wirst du das neue Teammitglied von Team 7.

Immerhin fehlt da ja eine Person.“

Sakura und Naruto blickten traurig zu Boden.

Haine hatte keine Ahnung was los war, aber sie spürte ihre Trauer und ihren Schmerz über ihren verlorenen Teamkameraden.

„Ähm, was ist den Kiri-Gakure?“, fragte sie schnell um das Thema zu wechseln.

„Das ist ein befreundetes Dorf von uns, das am Meer liegt. Man nennt es auch das Dorf unter dem Nebel. Die Chu-Nin-Prüfung fangen bald dort an. Und da du Sakura und Naruto ja unterrichtest, werden sie dich dorthin begleiten. Und Kakashi auch!“

Sie blickten alle zu Kakashi, der sie unter seinem Mundschutz anlächelte.

„Ach ja, die fünfte Person im Bunde, die euer Teammitglied während der Prüfung sein wird, werdet ihr da treffen!“, sagte Tsunade bevor sie sich umdrehte und ging.

„Cool. Das wird bestimmt lustig. Hehe. Ich frage mich, wie diese Person wohl ist, die mit uns die Prüfung macht. Ob die wohl auch so stark ist wie ich? Egal, ich werde mich in Kiri-Gakure erst mal ans Meer legen, “ meinte Naruto als Tsunade und Shizune wieder weg waren.

„Du sollst da trainieren, Naruto. Und nicht Urlaub machen.“, sagte Sakura genervt.

„Sakura hat Recht. Und ihr solltet langsam anfangen, immerhin sollt ihr morgen schon aufbrechen. Meinst du, sie können heute schon etwas lernen, Haine?“ fragte Kakashi.

Sie überlegte kurz.

„Nein, eigentlich nicht. Es bringt nichts heute anzufangen. Wir werden das auf den Tag unserer Ankunft in Kiri-Gakure verschieben.“

„Oh, menno! Ich will aber diese Technik lernen, die nur die Kages lernen dürfen. Sonst kann das ja noch ewig dauern.“

„Hmm. Ist da nichts zu machen, Haine? Immerhin wäre es gut wenn sie schon etwas könnten, “ meinte Jiraya nachdenklich.

Auch Haine überlegte kurz.

Aus irgendeinen Grund, denn Naruto nicht verstand, warf sie Sakura einige besorgte Blicke zu.

So wie es aussah, wusste die auch nicht so Recht was das sollte.

„Eigentlich kann ich mit ihnen jetzt nur die Theorie und die erste Stufe erarbeiten. Mehr geht nicht.“

„Das ist doch schon mal etwas. Dann fang mal an. Ich bin schon gespannt. Ich habe bisher nur wenig, aber großartiges von dem »Seven Points« gehört, “ sagte Jiraya und setzte sich in den Schatten von einem großen Baum neben Kakashi, der bis eben sein »Flirtparadise« gelesen hatte, es jetzt lieber zur Seite legte und ebenfalls gespannt zusah.

„Na gut. Wie ich bereits am Anfang sagte, ist diese Technik sehr anspruchsvoll und gefährlich. Ihr müsst dafür in eure Vergangenheit reisen und schwere Zeiten noch einmal mit mir teilen.“

Wieder blickte sie zu Sakura und dieses Mal schaute diese weg.

Naruto verstand nicht was da abging.

„Ok. Jetzt sagt mir mal, was ihr über die sieben Chakra-Siegelpunkte wisst.“

Erwartungsvoll blickte Haine ihre beiden neuen Schüler an, doch die schienen irritiert.

„Ähm. Sind das vielleicht die Chakrapunkte im Körper? Oder so was ähnliches wie die acht inneren Tore?“, fragte Sakura zaghaft.

Sofort sah man Haines schockiertes Gesicht.

„Ich bin sprachlos! Was wird euch eigentlich an der Schule gelehrt? Kakashi! Sag mir bitte, dass sie einen Scherz gemacht hat?!“

Kakashi kratzte sich an der Stirn und blickte peinlich berührt zu Boden.

„Naja, um ehrlich zu sein, so etwas lehren wir hier gar nicht. Sonst setzten die jungen Ninjas ihre Ziele immer zu hoch. Und da dachten wir, es wäre besser sie darin erst sehr viel später zu unterrichten. Manchmal sogar gar nicht. Haha.“

„Was?! Oh, man! Das habe ich bereits in meinem ersten Jahr an der Akademie von Kumo-Gakure gelernt! Wie kann man so etwas Wichtiges nicht unterrichten?!“

Haine rasteten förmlich aus.

Nach einigen Minuten rieb sie sich die Schläfen mit den Zeigefingern um sich zu beruhigen.

„Tut...tut mir leid, wenn ich was Falsches gesagt habe, “ meinte Sakura dann etwas kleinlaut.

„Nein, Sakura. Du musst dich nicht entschuldigen, wenn dich diese Vollidioten nicht darin unterrichte haben, “ antwortete Haine mit einem zornigen Blick zu Jiraya und Kakashi.

„Dann werde ich euch das wohl alles beibringen. Und das wirft uns etwas zurück.

Damit werden wir länger brauchen als geplant.

Also, es gibt in unserem Körper sehr viele Chakrapunkte und auch die Acht inneren Tore. Doch es gibt sieben Punkte die anders sind als die Anderen.

Man nennt sie Siegelpunkte, da sie durch übermäßig viele Gefühle versiegelt werden. Es ist wie... ja wie soll ich das erklären? Ähm.“

Haine überlegte kurz, während Naruto jetzt schon angestrengt versuchte mit zu kommen.

„Kommt mal mit!“ sagte sie an die beiden gewandt.

Sakura, Naruto, Kakashi und Jiraya folgten ihr zu den Konoha-Wasserquellen.

Dort entsprang das Trinkwasser und lief durch drei verschieden große Teiche ins Dorf.

Die Durchgänge von den Teichen, wo das Wasser von einem ins andere floss, waren mit heruntergefallenen Blättern verstopft.

Haine holte sich einen großen Stock und stellte sich nahe an den obersten Durchgang.

„Diese Siegelpunkte sind wie diese Teiche und Durchgänge miteinander verbunden. Stellt euch vor das wären die Punkte und diese ihre Passagen.

Und das hier, “ sie zeigte auf die Blätter, welche die Durchgänge versperrten,

„ sind eure angestauten und starken Gefühle. Gefühle, die durch emotionalen Stress dort gelandet sind. Genau so sieht es jetzt in euren Siegelpunkten aus. Und was ich euch lehren will, ist diese Passagen zu öffnen und so mehr Chakra zu produzieren.“

Sie blickte kurz in ihre Gesichter.

Kakashi und Jiraya waren über diese Informationen auch etwas überrascht.

Naruto war nicht nur leicht verwirrt, sondern verstand gar nichts mehr.

Sakura blickte immer noch auf die Blätter.

„Schaut. Ist der Durchgang versperrt, dann fließt das Wasser nicht, aber wenn man die Blätter wegräumt dann...“

Mit dem Stock öffnete Haine den Durchgang.

„...fließt es wieder!“, rief Naruto begeistert.

„Ich glaube ich habe es verstanden. Wenn wir schaffen diese Siegelpunkte zu öffnen, fließt unser Chakra besser!“

„Sehr gut, Naruto! Ja, das stimmt aber nicht ganz.“

Fragend sahen sie alle Haine an.

„Wenn ihr das schafft, dann könnt ihr euer Chakra verdoppeln, wenn nicht sogar verdreifachen!“

Kakashi und Jiraya fielen aus allen Wolken und Naruto zitterte schon vor Aufregung.

Nur einzig Sakura zeigte keine Reaktion.

„Wow, cool! Das ist ja der Wahnsinn! Damit könnte ich super stark werden! Hehe. Ich will das sofort lernen.“

„Ich habe bereits am Anfang gesagt, dass es sein kann, dass ihr diese Technik nie beherrschen werdet. Also könnte es sein, dass es vielleicht nicht funktioniert, Naruto. Es hängt ganz davon ab, wie gut ihr mit eurer Vergangenheit umgeht“, versuchte Haine ihm zu erklären, aber er wollte nicht zu hören.

Während Naruto sich wie vom Affen gebissen freute, sagte Sakura kein Wort und blickte nur auf das fließende Wasser.

„Du musst nicht mit machen, wenn du nicht willst. Es zwingt dich keiner, Sakura.“

Haine hatte sich neben sie gestellt.

Hinter sich hörte sie, wie nun Jiraya und Kakashi versuchten Naruto zu beruhigen.

„Weißt du, keiner hier weiß etwas über meine Vergangenheit. Und ich rede nicht gerne drüber und jetzt soll ich einfach so alles verarbeiten. Das wird nicht leicht für mich, aber ich will es lernen. Ich muss stärker werden!“

In Gedanken setzte sie noch dazu: „Sonst werde ich nie gegen Satomie ankommen.“

Das Treffen mit ihr vor kurzem hatte ihr klar gemacht, dass sie stark werden muss um endlich die Schmerzen der Vergangenheit los zu werden.

Ein kleines Lächeln hüpfte über Haines Gesicht.

„Genau das habe ich von dir erwartet. Um ein guter Ninja zu werden muss man oft durch eine schmerzvolle Zeit gehen. Und ich denke... Nein, ich glaube daran das du es schaffen wirst, Sakura!“

Haine legte ihr aufmunternd eine Hand auf die Schulter.

Ruckartig blickte sie auf und schaute Haine ins Gesicht und dann lächelte auch sie.

„Ja, ich werde nicht aufgeben!“

„Hey, wann beginnen wir endlich mit der ersten Übung, häh!“

Naruto hatten sie vollkommen vergessen.

Er stand einige Meter entfernt und wartete bereits auf die anderen.

„Haha! Ist der immer so, Sakura?“, fragte Haine.

„Oh ja. Und er kann noch viel schlimmer sein.“

„Jetzt kommt schon! Ich will endlich mit dem Training anfangen!“

Wie ein Wilder hüpfte er immer noch auf und ab und alle mussten über diesen seltsamen Jungen mit seinem blonden Schopf lachen.

Als sich alle wieder beruhigt hatten, ergriff Haine wieder das Wort.

„Na gut, unsere erste Trainingseinheit beginnt bei Sonnenuntergang am Wasserfall von der Konohaquelle. Klar?!“

„Ja, “ antworteten Sakura und Naruto im Chor.

„Gut, dann ruht euch jetzt aus. Denn das wird nicht leicht.“

Mit den Worten verabschiedete sich Haine und ging Richtung Wald.

„Sag mal, wo wohnt sie eigentlich jetzt, wo sie nicht mehr im Verlies sitzt?“ fragte Naruto neugierig.

„Ich habe keine Ahnung. Wir müssen sie nachher mal fragen, “ antwortete Sakura und ging auch zu sich nach Hause.

„Ich bin wieder da!“

„Ah, Sakura. Das Essen ist bald fertig.“

„Ja, gut. Ich bin in meinem Zimmer.“

Kaum hatte Sakura ihre Zimmertür geschlossen, legte sie sich auf das Bett und schloss ihre Augen.

Durch ihre Vergangenheit sollte sie reisen.

Wie sollte sie das nur machen?

Ihr halbes Leben hatte sie damit verbracht es zu vergessen und jetzt?

Aber irgendwie musste sie das schaffen.

Sie würde nicht aufgeben.

Niemals.
 

Durch ein Klopfendes Geräusch am Fenster wurde Sakura geweckt.

Erschrocken richtete sie sich auf.

Draußen war bereits Sonnenuntergang.

Immer noch klopfte etwas am Fenster und als Sakura aufblickte, sah sie Naruto vor ihrem Fenster sitzen.

„Naruto? Was machst du denn hier?“

Mit einem Satz hatte sie das Fenster aufgerissen und ihn rein gelassen.

„Ich bin hier um dich abzuholen. Ich dachte mir, wir können doch zusammen zum Training gehen. Hehe.“

Sakura war erleichtert, dass er sie abgeholt hatte.

Sonst hätte sie das Training verpasst.

Schnell machten sich die beiden auf den Weg zu den Wasserfällen von Konoha.

Völlig außer Atem kamen sie da an und schnappten nach Luft.

Sakura hatte starke Seitenschmerzen als sie anhielten.

Auf einem Stein in der Mitte vom Wasser saß Haine und meditierte.

Die Sonne war bereits ganz untergegangen und die ersten Sterne zierten den Himmel.

Die beiden wollten sie nicht stören und sagten nichts.

„Ihr seit zu spät. Ich habe gesagt, >bei< Sonnenuntergang und nicht >nach<.“

„Oh, ähm. Entschuldigung, aber ich habe verschlafen, “ sagte Sakura etwas verlegen.

„Naja, wenigstens bist du ausgeruht. Setzt auch, “ sagte Haine und wies mit der Hand auf zwei Steine vor sich.

Beide nahmen Platz, in derselben Haltung wie sie.

Die Steine waren eiskalt und vollkommen nass von dem Wasserfall.

Sie hatten Glück, wenn sie sich nicht erkälteten.

„Von jetzt an werdet ihr auch nur noch fünf Mal am Tag von dem hier ernähren, “ meinte sie, holte eine Schale hinter sich hervor in der eine milchig-wässrige Substanz enthalten war.

„Was genau ist das?“, fragte Naruto angewidert.

„Das ist Milch mit verschiedenen Kräuterextrakten. Diese reguliert das regelmäßige und kontrollierte Fließen des Chakras und bildet Neues.

Heute braucht ihr das noch nicht, aber ab morgen. Ich habe auch schon jedem von euch fünf Liter davon hergestellt. Ihr nehmt jeweils morgens, mittags und abends, so wie Vor- und nachmittags eine Schale zu euch. Das sind in etwa hundertfünfzig Milliliter pro Schale. Verstanden?“

„Mir knurrt ja jetzt schon der Magen. Allein wenn ich daran denke, meine geliebte Nudelsuppe nicht zu essen. Wie lange soll das denn gehen?“, fragte Naruto entgeistert.

„So lange bis ihr das Training abgeschlossen habt.“

„Was?!“ kam es von den beiden Ninjas gleichzeitig.

„Ja. Wenn ihr nur einmal etwas anderes zu euch nimmt, brecht ihr damit das Training ab und könnt diese Technik niemals erlernen. Dann ist alles vorbei.“

Naruto schien hin- und hergerissen zwischen seiner geliebten Nudelsuppe und der starken Technik, aber am Ende entschied er sich für das Training.

„Gut. Wir wollen jetzt den ersten Siegelpunkt öffnen, falls euch das gelingt.

Dieser Punkt wird Erd- oder auch Wurzelchakra genannt. Es sitzt am unteren Ende des Wirbels und wird durch eure Ängste blockiert. Jetzt schließt bitte eure Augen. Und konzentriert euch... Was sind eure schlimmsten Ängste?“

Beide waren nun ganz vertieft und konzentrierten sich auf ihre Gefühle.

Haine spürte durch ihre Emphatie was sie gerade fürchteten, trotzdem fragte sie nach.

„Habt ihr eure Angst deutlich vor euch? Nun sag mir Naruto, was ist deine größte Angst?“

Naruto zögerte kurz und antwortete dann: „Das mich all meine Freunde wieder verlassen und die Bewohner von Konoha mich niemals respektieren werden.

Ich fürchte mich davor, dass sie mich zurückweisen, wenn ich versage.“

Sakura hatte Naruto noch nie so ernst gehört.

„Ok, und jetzt löse deine Angst. Lass sie los. Wirf sie von dir ab, wie lästigen Ballast.“

Naruto konzentrierte sich und dann sah man eine sehr kleine blaue Chakrawelle, die ihn umgab.

Im nächsten Moment öffnete er die Augen.

Haine lächelte ihn an und er grinste frech zurück.

„Sehr gut. Du hast den ersten Siegelpunkt gelöst.

Und nun, Sakura. Wovor hast du die meiste Angst?“

Sie brauchte länger als Naruto.

Haine spürte genau, wovor sie Angst hatte, aber solange sie es nicht aussprach und versuchte es zu lösen, blieb sie erhalten.

„Sakura? Sag mir, was du fürchtest!“

Langsam öffnete sie den Mund.

„Ich fürchte.... Ich...“

Haine merkte in dem Moment, dass Naruto etwas zu ihr sagen wollte, aber sie hielt in mit einem scharfen Blick davon ab.

„Ich fürchte mich........ Ich... fürchte mich mehr als alles andere vor meiner Vergangenheit. Ich fürchte mich davor, mich Satomie und meiner Vergangenheit zu stellen. Das irgendjemand sie erfährt und das man mich danach als Bedrohung ansieht. Das ist meine größte Angst, “ sagte sie im leisen Flüsterton.

Dieses Mal umgab Sakura die kleine blaue Chakrawelle und auch sie öffnete ihre Augen, aber sie war nicht so wie Naruto. Sie lächelte nicht, sondern blickte ins Wasser.

„Auch du hast es geschafft. Nun habt ihr eure Ängste gelöst. Lasst sie nicht mehr von euch Besitz ergreifen, denn dann schließt sich der Siegelpunkt wieder. Und zwar für immer. Denkt nicht über das Vergangene nach oder Dinge die vielleicht passieren könnten. Lebt im hier und jetzt.“

Stille trat ein, so dass man nur das Wasser fließen hörte.

Haine dachte über die Ängste nach, von denen sie eben gehört hatte.

Narutos Angst war verständlich.

Er war immer alleine gewesen und hatte nun endlich Freunde, die er schützte.

Doch was fürchtete Sakura in ihrer Vergangenheit.

Durch ihre Empathie konnte nicht sehen, warum sie Angst hatten, sondern nur das sie da war.

Es war ein sehr einseitiges Kekkeigenkai, wie sie immer fand.

„Ich denke, dass war es dann für heute. Vergesst eure Flaschen nicht. Wir sehen uns morgen um aufzubrechen. Bis dann.“

Naruto wollte gerade protestieren, da war sie auch schon verschwunden.

„Na toll. Ich dachte wir lernen heute noch mehr.“

Mit seinem typischen Grinsen blickte er zu Sakura, aber die blickte immer noch ins Wasser.

„Ähm, Sakura? Hast du was?“

Sie schreckte beim Klang ihres Namens hoch, als ob sie geschlafen hätte.

„Was? Nein, nein. Ich bin nur schon wegen morgen aufgeregt, “ sagte sie und versuchte zu sorglos zu erscheinen, aber Naruto wusste das sie es nur spielte.

„Wollen wir gehen? Es ist schon dunkel.“

Damit erhob sie sich und ging genauso nachdenklich zurück nach Konoha.

Naruto ging neben ihr, sagte aber nichts.

Nun kam auch in ihm die Frage auf, was Sakura in der Vergangenheit so schlimmes passiert ist und was diese Satomie damit zu tun hatte.
 

„Oh, Verdammt! Ich komme zu spät!“

Erschrocken war Naruto aus dem Schlaf aufgewacht und hatte festgestellt, dass er bereits zu spät kam.

Normal sollten sie schon seit einer halben Stunde unterwegs sein.

„Oh, man! Warum passiert das immer mir! Gut, dass ich gestern schon gepackt hatte! Echt jetzt.“

So schnell er konnte jagte er zum Tor von Konoha-Gakure.

Unterwegs rempelte er Leute und Stände um, nahm einen falschen Weg und landete stattdessen in seinem Lieblingsnudelrestaurant.

Nach einiger schweren Minuten der Überlegung entschloss er sich doch nichts zu Essen und rannte weiter.

Rechzeitig fiel ihm ein, dass er ja nichts außer der seltsamen Milchsubstanz essen durfte.

Endlich, vollkommen ausgepowert kam er endlich am Tor an.

Dort warteten bereits Sakura, Haine, Tsunade und Jiraya auf ihn. Wer fehlte war...

„Kakashi kommt wie immer zu spät.“, meinte Tsunade.

„Aber du warst auch nicht gerade pünktlich, mein lieber Freunde.“

Tsunade schien irgendwie verärgert, doch es war nicht wegen Naruto.

„Naruto. Hast du deine Milch schon getrunken?“

Haine hatte sich jetzt vor ihm hingestellt.

„Nein, noch nicht. Ich habe total verpennt. Warte ich nehme sie gleich.“

Naruto zog eine von den vielen kleinen Flaschen heraus, die jeweils hundertfünfzig Milliliter von der Substanz enthielt und trank sie in einem Schluck.

Es schmeckte nicht so schlimm, wie er gedacht hätte.

Der Geschmack erinnerte an ein Pfefferminzbonbon mit Milch.

Und es sättigte sehr stark.

Das riesige Loch in seinem Magen war sofort gestopft.

„Boah. Jetzt bin ich aber satt. Das ist ja voll lecker.“ Ungläubig wie diese Milch ihn sättigte blickte er die leere Flasche an.

Haine lächelte ihn an und ging dann zu Jiraya.

Nach einigen Minuten trudelte auch Kakashi ein.

Er entschuldigte sich tausend Mal bei Tsunade, aber eine Erklärung für die Verspätung gab er nicht wirklich ab.

Er sagte immer nur, dass sein Auftrag ihn mehr in Anspruch genommen hatte als erwartet.

Nachdem Tsunade ihn einen dicken und langen Einlauf gegeben hatte, verabschiedeten sich alle von ihr und Jiraya, und zogen los Richtung Kiri-Gakure.

Da der Weg bis zum Dorf unter dem Nebel eine Woche dauerte, beschloss Haine das Training unterwegs fortzusetzen, da es sonst verschwendete Zeit wäre und sie so schneller fertig wären.

Auch fand Naruto sie nach einiger Zeit sehr nett und sympathisch, was er beim ersten Treffen nicht gedacht hätte.

Sie hatte viele interessante Sachen zu erzählen von dem Dorf Kumo-Gakure aus dem sie stammte.

Sie unterhielten sich beide über ihren Unterricht an der Akademie und stellten einige Unterschiede fest.

Nicht nur der »Seven Points« wurde den Konoha-Nins vorenthalten, sondern auch andere Techniken, dessen Name und Wirkung aber sehr komplizierter waren als der »Seven Points«.

„Ich habe mir überlegt, dass ich euch beide einzeln unterrichte, “ sagte sie am ersten Abend am Lagerfeuer.

„Warum das denn, hä?“

„Weil ich es für vernünftiger halte. Ich habe bemerkt, wie unkonzentriert ihr seid, wenn ich euch zusammen unterrichte. Außerdem ist das für mich auch besser. Ich kann intensiver mit jedem einzelnen reden.“

Naruto war von der Idee gar nicht begeistert, anders als Sakura.

Ihr schien diese Idee gut zu heißen und sagte sogar zu, zuerst unterrichtet zu werden.

So kam es also, dass eine halbe Stunde später die beiden Mädchen tiefer in den Wald gingen um das Training weiterzuführen.

„Oh, menno. Das finde ich ziemlich unfair. Echt jetzt.“

Beleidigt saß Naruto auf einem Baumstamm, die Arme verschränkt und blickte zu der Stelle zwischen den Büschen, wo die beiden Mädchen gerade verschwunden waren.

Er wollte gerne mehr über Sakura und ihre Vergangenheit wissen.

Vor allem von dieser Satomie.

Nun da Naruto darüber nachdachte, wusste er so gut wie gar nichts von Sakura.

Nur das, was sie während ihrer Akademiezeit und danach zusammen erlebt hatten.

„Wäre es irgendwie auffällig und unverschämt erst jetzt danach zu fragen?“, dachte er.

Kakashi sagte nichts zu Narutos ständigen Nörgeleien, sondern las nur sein >Flirtparadies< weiter.

Nach einer halben Stunde wurde auch das ganze Beklagen langweilig für Naruto und er startete ein paar Versuche in Kakashis Buch zu lesen.

Doch der Jo-Nin war einfach zu stark für ihn und wimmelte ihn immer gelassen ab, ohne von dem Buch aufzublicken.

„Wie lange wollen die denn noch weg bleiben?“, fragte Naruto nach einer weiteren Viertelstunde.

„Das kann doch nicht so lange dauern.“

„Naruto, wie wäre es wenn du dich ein bisschen in Geduld übst? Sakura hat ziemlich viel durchgemacht und muss das erst verarbeiten.“

Danach kehrte wieder Ruhe ein und Naruto lenkte er sich mit Shurikentraining ab.

Aber es dauerte nicht mehr lange, da kamen Haine und Sakura, die ziemlich blass und müde wirkte, wieder.

„Gut, Sakura. Du legst dich jetzt am besten Schlafen. Naruto, komm folge mir.“

Schnell sammelte er ein paar Shuriken vom Boden auf und folgte Haine durch die Büsche.

Der Wald durch den sie liefen, war ziemlich dicht bewachsen und dunkel.

Ein paar Mal bekam er Äste und Zweige ins Gesicht oder in den Bauch.

Nach einiger Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen, konnte er eine kleine Lichtung vor sich sehen.

Dor strahlte der Mond sehr hell durch die Bäume auf einige Steine herunter.

Haine setzte sich auf einem der größten und nahm den gewohnten Meditationssitz ein.

Naruto machte es ihr nach und setze sich auf einen kleineren Stein ihr gegenüber.

Der Stein war eiskalt und ziemlich unbequem, wie der zuvor in Konoha, nur wer dieser trocken.

„Ok, dann wollen wir mal.“

Haine hatte sich kurz die Hände gerieben und ihn herausfordernd angelächelt.

„Mal sehen wie schnell du diesen Siegelpunkt löst. Wie du sicher bemerkt hast, hat Sakura etwas länger gebraucht als erwartet. Aber am Schluss hat es doch geklappt.

Nun gut. Der nächste Siegelpunkt befindet sich in der unteren Bauchregion.

Es wird das Feuerchakra genannt und ist für deine Willenskraft zu ständig.

Dein Kampfgeist wird oft von diesem Punkt aus freigesetzt. Leider wird dieser Punkt von Scham blockiert.

Also, gibt es irgendetwas wofür du dich schämst? Irgendetwas wo du von dir selbst enttäuscht warst. Oder dich für dich selber geschämt hast?“

Mit ihren strahlend blauen Augen schien sie ihn zu durchbohren.

Langsam bohrten sie sich in seine Gedanken.

Für Naruto war das sehr unangenehm.

Trotzdem versuchte er zu überlegen wofür er sich am meisten schämte.

Es gab einige Momente wo er Scham empfunden hatte, doch welcher war der schlimmste?

„Du darfst nicht nur eine Situation voll Scham vergessen, sondern alle.

Das ist das schwierige an diesem Siegelpunkt.“

Sie sagte das, als ob sie seine Gedanken kennen würde.

Diese Augen schienen ihn wirklich zu durchleuchten.

„Ähm... Wie soll ich den so viel Scham loslassen?“, fragte er etwas irritiert.

„Du musst dich daran erinnern und auch daran denken wie die anderen darauf reagiert haben. Du musst dir das Gefühl wieder richtig wachrufen.

Und dann löst du diese Scham von dir ab, wie eine lästige Oberfläche.

Es ist menschlich Fehler zu begehen und jeder macht so etwas. Und daran musst du denken während du denn Scham von dir abwirfst.“

Das ist leichter gesagt als getan, dachte Naruto grimmig.

Er hatte trotzdem noch immer nicht ganz verstanden was Haine meinte.

Noch einmal konzentrierte er sich auf alle Ereignisse wo er Scham empfunden hatte.

Es dauerte einige Zeit bis er alle beisammen hatte. Jetzt fühlte er sich ziemlich schlecht, durch all diese Situationen, in denen er sich geschämt und oft auch versagt hatte.

Und dann tat er das was Haine gesagt hatte und sagte sich, dass das natürlich war und versuchte die vielen Schamgefühle von sich abzuwerfen.

Nach einigen unglücklichen Versuchen, spürte er ein Art Kribbeln in der unteren Bauchgegend und er fühlte sich so frei von all diesen Momenten.

Naruto öffnete ein Auge und blickte dadurch Haine an die ihn anlächelte.

„Und? Hab ich es geschafft?“

Sie nickte kurz.

„Ja, aber der Siegelpunkte öffnete sich nicht so sauber wie der Erste. Es war mehr ein Quetschen. Ja, als ob das Chakra sich durch den Punkt quetschte.

Aber trotzdem eine gute Leistung.“

Haine stand auf und kämpfte sich durch den dichten, dunklen Wald zum Lager zurück ohne ein weiteres Wort, während Naruto dessen Hinterteil von dem hartem Stein weh tat, ihr folgte.

Als sie ankamen, war Haines Hose am unteren Teil einer ungünstigen Stelle von den Ästen zerrissen und beide hatten viele Kratzspuren im Gesicht.

Narutos Hand hatte eine besonders große Schnittwunde von einem Dornenbusch abbekommen.

Im Lager brannte kein Feuer mehr und sowohl Kakashi als auch Sakura schliefen bereits tief und fest.

Naruto legte sich zu Kakashi mit ins Zelt, während Haine ihm eine Gute Nacht wünschte und sich dann in das Mädchenzelt begab.
 

Am nächsten Morgen weckte Kakashi Naruto kurz nach Sonnenaufgang.

Vollkommen verschlafen machte er sich daran seine Schlafsachen einzupacken

und mit seinem Sensei das Zelt zu verstauen.

Die beiden Mädchen waren längst fertig und holten frisches Wasser, dass einzige was Sakura und er zu sich nehmen durften außer dieser Milchmischung.

Schnell trank Naruto seine Substanz um sein schreckliches Hungergefühl zu hemmen und wurde schon etwas munterer.

Als Sakura und Haine wieder da waren, brachen sie wieder auf.

Sakura schien wieder etwas fröhlicher seit der Entführung.

Sie war auch nicht mehr so blass wie den Abend zuvor.

Für Naruto verging die Zeit sehr schnell und schon war die Sonne wieder untergegangen.

Ein bisschen störte ihn diese ruhige Reise.

Er hatte gehofft unterwegs etwas Spannendes zu erleben.

Aber jetzt war es für ihn viel zu langweilig.

Kakashi hatte ein leckeres Essen für sich und Haine gezaubert, während die beiden anderen mit der Milch klar kommen mussten, die ihnen schon jetzt zum Hals raushing.

„Das war verdammt lecker. So etwas traut man dir gar nicht zu Kakashi,“ meinte Haine, nachdem die zwei alles weggeputzt hatten, wobei Naruto beim Geruch und Anblick das Wasser im Mund zusammen gelaufen war.

„Puh, ich bin voll. Also,“ sagte sie und klatschte dabei in die Hände, „dann wollen wir mal, ne. Sakura willst du wieder anfangen?“

Sie nickte kurz und wieder verschwanden beide in den Wald.

Naruto hatte sich darauf schon eingestellt und fing jetzt sofort an zu trainieren ohne groß rumzunörgeln.

Wie zuvor saß Kakashi am Feuer und las sein Buch, wobei er ab und zu lachte.

Aber dieses Mal schienen weder Sakura noch Haine zurückzukommen.

Nach zwei geschlagenen Stunden blickte auch Kakashi von >Flirtparadies< auf.

„Ich frage mich, was da so lange dauert?“

Naruto lies kurz seinen Schattendoppelgänger los, den er im Schwitzkasten hatte und starrte zu seinem Sensei auf.

„Was denken sie, Meister Kakashi? Sollten wir sie suchen gehen?“

Für einen Moment schloss Kakashi sein sichtbares Auge und überlegte.

„Ich denke, wir warten noch ein paar Minuten. Dann suchen wir sie.“

Erneut vertiefte er sich in sein Buch und Naruto prügelte sich weiter mit seinen neu beschworenen fünf Doppelgängern.

Irgendwann brannte im Feuer nur noch eine leichte Glut und so konnte Kakashi nicht weiterlesen.

Er erhob sich und weckte Naruto, der vor Erschöpfung nach dem Kampf gegen seine Doppelgänger eingeschlafen war.

„Was is´ ´n los? “

Noch schlaftrunken reckte er sich und gähnte herzhaft.

„Ich denke, wir sollten losgehen und die Mädchen suchen,“ sagte Kakashi kurz.

Hinter ihm im Busch begann es zu rascheln und beide schnappten blitzschnell zu ihren Kunais.

„Wer ist da?“

Die Stimme von Kakashi erstarb leicht in dem dunklen Wald.

Niemand antwortete ihm.

Eine Gestalt kam aus dem Gebüsch und er warf sein Ninjamesser nach ihm.

Klonk.

Das metallene Messer steckte nur einige Zentimeter neben Sakuras sowieso schon bleichem Gesicht im Baum. Sie verlor jegliche Farbe im Gesicht. Mit einem entsetzten Blick betrachtete sie das Kunai.

„Sag mal, seid ihr jetzt total verrückt geworden? Wie könnt ihr mich so erschrecken? Ich hätte verletzt werden können.“

„Tut mir leid, aber ich dachte, dass ihr irgendwelche fremden Angreifer seid.“

Ohne ein weiteres Wort und leicht gereizt ging Sakura ins Zelt und zog den Reißverschluss zu.

„Was is´ ´n mit der los?“, fragte Naruto immer noch müde.

Haine zuckte nur mit den Schultern und drehte sich auf der Stelle um.

Schnell ging sie wieder in den Wald und Naruto, der blitzartig aufgesprungen war, hatte Schwierigkeiten ihr zu folgen.

Dieses Mal war der Wald nicht so stark bewachsen und sie kamen schnell durchs Gebüsch.

Unterwegs musste Naruto einige Male herzhaft Gähnen.

Obwohl der Weg weiniger bewachsen war, war er um einiges Länger als der Erste.

Ab und zu huschte etwas von dem Mondlicht durch die Blätter der verschiedenen Baumarten oder ein Waldbewohner lief ihm über den Weg.

„Wie weit is´ denn das noch?“

Naruto wurde langsam ungeduldig. Er war saumüde und hatte einen leichten Muskelkater von dem kalten Boden auf dem er geschlafen hatte.

„Nicht mehr weit. Wir sind gleich da.“

Nun hörte auch Naruto die Müdigkeit in Haines Stimme.

Weiter sagten sie aber nichts.

Nach einigen Minuten hörte er Wasser rauschen.

Und dann konnte er einen wunderschönen Fluss sehen.

Haine setzte sich dieses Mal auf den Boden.

Naruto tat es ihr gleich und spürte auch schon den kalten und nassen Boden des Flussufers unter seinem Hinterteil.

„Ok. Ich hoffe du bekommst diesen Siegelpunkt auch wieder so schnell hin. Ich bin nämlich verdammt müde.“

Sie blickte ihn direkt an, erwartete aber keine Antwort.

„Also gut. Der Siegelpunkt denn wir heute durchnehmen gehört zum Wasserchakra.

Dieser sitzt in der oberen Bauchregion, in der Nähe deines Magens und steht für die Freude.

Diesen Punkt merkt man auch oft, da man bei einem großen Glücks- oder Freudegefühl immer >Schmetterlinge im Bauch hat< wie man so schön sagt.

Du hast das sicher auch schon gespürt, dass dein Magen vor Freude oder Glück

ziemlich gekribbelt hat.“

Naruto nickte. Er kannte dieses Gefühl sehr gut. Das hatte er meistens, wenn er eine neue Mission bekam.

Sein Magen knurrte kurz und er legte eine Hand auf seinen Magen.

„Mein Chakrapunkt der Freude würde gerne etwas anderes zu Essen bekommen, als diese Milch.“

Haine lächelte ihn verständnisvoll an.

„Du weißt genau, dass das nicht geht. Also jetzt konzentrier dich.

Dieser Punkt wird durch Schuld versperrt. Wenn du dir für irgendwas die Schuld gibst, dann verschließt sich dein Siegelpunkt der Freude.

Hier musst du wieder die Stärkste von allen Schuldgefühlen finden.

Du kannst nicht alle Schuld von dir weisen, dafür würdest du zu lange brauchen.

Also suche die Erinnerung wo du deiner Meinung nach am meisten Schuld hast.“

Naruto hätte nicht gedacht, dass es so kniffelig werden würde.

Es gab einige Sachen wofür er sich die Schuld gab.

„Naja, ich glaube ich gebe mir am meisten die Schuld für...“

„Du darfst es nicht glauben. Du musst es wissen. Außerdem musst du es mir nicht sagen. Das ist nicht wichtig. Es kommt darauf an, dass du es weißt.“

Naruto nickte kurz und schloss wieder seine Augen um sich besser zu konzentrieren.

Dabei musste er sich zusammen reißen nicht einzuschlafen, da ihn die Müdigkeit immer wieder übermannte.

„Hast du die Schuld gefunden, wo du dir sicher bist das sie am stärksten ist?“

Naruto nickte und versuchte diese Schuld so deutlich zu spüren wie nur möglich.

„Überlege genau, ob du wirklich dafür die Schuld trägst. Ob du dir nicht einfach die Schuld auflastest, um eine Ausrede für geschehene Dinge zu haben. Und falls du dir sicher bist wirklich die Schuld zu tragen, dann denk daran was passiert ist. Ist es eine starke oder eine schwache Schuld? Hast du diese Schuld verleugnet oder direkt zugegeben?“

Sie saßen eine ganze Weile da und versuchten alles Mögliche damit sich Narutos Schuld von ihm löste, doch nichts half.

Irgendwann sahen beiden ein, dass es heute nichts mehr bringen würde und gingen zurück zum Lager.

Naruto fühlt sich ziemlich schlecht.

Wenn er jetzt schon nicht weiterkam, wie sollte es beim nächsten Siegelpunkt sein?

Er war am Boden zerstört.

„Sag mal. Hatte Sakura diesen Punkt auch nicht gelöst?“

Seine Stimme klang hohl und ziemlich müde.

„Doch sie hat es geschafft, aber sie hat sehr lange gebraucht.“

Weiter sprachen sie kein Wort.

Nun fühlte sich Naruto ziemlich schwach. Er hatte es nicht geschafft. Aber Sakura hatte auch mehr Zeit gehabt.

Zurück bei den Zelten kroch Naruto sofort unter seinen warmen Schlafsack, da er ziemlich durchgefroren war und versuchte zu Schlafen.

Doch er wühlte sich fast nur hin und her.

Diese Schuldgefühle die er sich ins Gedächtnis gerufen hatte lagen wie Blei auf ihm.

„Nur Mut!“, sagte er zu sich selbst, „morgen wirst du es schaffen.“

Aber er traute auch seinen eigenen Gedanken nicht so wirklich.

Die verborgenen Gefühle in dir

5.Kapitel: Die verborgenden Gefühle in dir!
 

Naruto schlief in der Nacht nicht besonders gut und war am nächsten Tag ziemlich gereizt.

Er nörgelte und meckerte den ganzen Tag herum, was Kakashi fast zur Weißglut trieb.

Irgendwann fragte der Jo-Nin Haine genervt: „Kannst du ihn nicht weiter unterrichten, damit er mir nicht mehr damit in den Ohren liegt, dass er diesen Siegelpunkt nicht geschafft hat!“

Doch die Kunoichi grinste nur belustigt und packte weiter ihre Sachen.

Sakura dagegen schien eher erholt und gut gelaunt, was dazu führte das Naruto noch schlimmer wurde.

Und am Abend entschied sich Haine dafür mit ihm zuerst zu arbeiten, besonders auf Kakashis ausdrücklichen Wunsch hin, da dieser fast verrückt wurde.

Sie suchten sich wieder einen stillen Ort im Wald und setzten sich gegenüber hin.

„Gut, also wollen wir da weitermachen, wo wir gestern aufgehört hatten. Du solltest dich deiner Schuld stellen und sie akzeptieren. Akzeptieren das einige Dinge eben passierten, aber ob man die Schuld dafür wirklich trug, lag an einem Selbst.“

Wieder konzentrierte sich Naruto auf seine Gefühle und die Schuld die er mit sich rumtrug.

Er musste sich jetzt entscheiden, ob er wirklich am allen Schuld war, oder sich nur alles einredete.

Dieses Mal brauchte er gar nicht so lange wie den Abend zuvor.

Es ging sehr schnell und die bleierne Schildrüstung fiel von ihm ab wie nichts.

„Wow, das ging ja schnell. Voll cool, ey.”

Naruto hatte endlich sein Lachen und seine Fröhlichkeit wieder gefunden.

„Ja, das ging wirklich schnell. Du musst wissen ich hatte diesen Chakrapunkte mit Sakura bereits am ersten Abend angefangen, da sie mit dem Feuerchakra schnell fertig war. Man braucht einige Zeit um die Schuld von längst vergangenen Tagen wieder richtig zu spüren. Meist reicht ein Tag, manchmal reicht noch nicht mal eine Woche. Es kommt immer darauf an, wie sehr man diese Schuld bereut und ob man sie in der Zeit die vergangen ist akzeptiert hatte.“

Jetzt wusste Naruto auch wieso Haine gestern so schnell die Lektion abgebrochen hatte. Er hätte es niemals gestern schaffen können.

Naruto musste sich so elend fühlen, als ob der Grund für diese Schuldgefühle gerade erst gewesen war.

Er überlegte kurz, warum sie dann gestern so lange weggewesen waren.

„Aber dann ist Sakura ja schon einen Siegelpunkt vor mir.“

„Ja, das stimmt. Und genau aus dem Grund hat sie heute auch frei. Ich werde erst morgen mit ihr weitermachen.“

Naruto war jetzt voller Tatendrang.

„Na toll. Dann lass uns die nächste Lektion anfangen. Ich bin ja so gespannt. Echt jetzt!“

Er platzte fast vor Neugier, was jetzt auf ihn wartete.

Haine huschte ein kleines Lächeln über die Lippen.

„Ich bin schon sehr gespannt auf deine nächsten Gefühle in der Lektion.

Jetzt kommt für mich einer der interessantesten Siegelpunkte. Er sitzt in der Höhe des Herzens. Kannst du dir denken, welcher es sein kann?“

Sie blickte ihn wieder mit diesen durchdringenden Augen an und ihm lief es eiskalt den Rücken runter.

Heftig schüttelte er mit dem Kopf, der ihren Blick nicht ertragen konnte.

„Schade. Naja, es handelt sich um den Chakrapunkt der Liebe.“

Nur langsam sickerten die Worte in Narutos Kopf.

„Die Liebe?“, fragte er verdutzt und wurde leicht rot.

„Ja, die Liebe. Sie ist eine der stärksten Mächte auf Erden. Das stärkste Gefühl, das jemand haben kann. Liebe überwindet Hass, Angst oder auch Gleichgültigkeit. Wenn einem jemand am Herzen liegt, dann riskiert man alles für diese Person.“

Naruto begann am ganzen Körper zu zittern und Haine fragte sich, ob er Angst hatte.

„Das ist ja so cool. Damit bin ich schnell durch. Es gibt nur eine Person die ich Liebe. Und das ist Sakura.“

Diese schnelle Antwort ließ Haine laut auflachen. Dabei schüttelte sie den Kopf.

Naruto war vollkommen irritiert und dachte an die Person die er liebte.

Er war sich sicher, dass es nur Sakura sein konnte, da passierte es.

Als er an eine Person dachte, die er liebte erschein nicht Sakuras Gesicht vor seinem geistigem Auge, sondern das von einer anderen Person.

Aber das konnte nicht sein.

Als ob sie seine Gedanken lesen könnte, blickte ihn Haine durchdringend an und lächelte wieder geheimnisvoll, wie sie es immer tat wenn sie mit ihrem Kekkeigenkai jemanden durchschaute.

„Denkst du, das wirklich? Denkst du, das Sakura deine große Liebe ist?

Ich denke, es ist eine andere Person. Und du weißt es auch. Du willst es dir nur nicht eingestehen, dass jemand anderes Sakuras Platz in deinem Herzen einnehmen könnte. Aber damit verleugnest du dich selbst. Erkenne deine wahre Liebe, deine wahren Gefühle.

Erst dann wirst du in der Lage sein, deine Gefühle zu zeigen und dann musst du dich deinem Kummer und deinen Sorgen stellen, die dein Chakrapunkt der Liebe blockieren. Es ist nicht so einfach, wie du dachtest.“

Er hatte Sakura doch so lange Zeit geliebt, oder nicht?

Haine beobachtete ihn, während er scharf überlegte.

Er dachte nach. Hin und her. Vor und zurück, kam aber zu keinem Ergebnis.

Nach einiger Zeit seufzte sie, zog eine kleine Flasche aus ihrer Ninja-Gürteltasche und reichte sie ihm.

„Trink das. Es ist ein spezielles Wasser aus meinem Heimatort. Es hat magische Fähigkeiten. Wenn du es trinkst und dabei ganz fest an eine Frage denkst, dann zeigt sie dir die Antwort.

Doch pass auf deine Frage auf. Das Wasser wirkt bei jeder Person nur einmal im Leben. Wähle mit Bedacht.“

Naruto drehte die kleine, durchsichtige und ziemlich bauchige Flasche in seinen Händen.

Darin schimmerte eine silber-blaue Flüssigkeit.

Wieder sollte er etwas Trinken, was er nicht kannte.

Würde ihm das wirklich helfen?

Er entschied sich dafür, Haine zu vertrauen und überlegte gründlich seine Frage.

Dabei dachte er nach, ob er dieses Wasser wirklich nehmen sollte.

„Du musst nur einen Tropfen nehmen. Und dann auf das Wasser im Fluss hier in der Nähe schauen und statt deinem Spiegelbild siehst du das Gesicht deiner wahren Liebe.“

Es dauerte eine kleine Weile, bis er sich entgültig entschlossen hatte das Wasser zu trinken.

Beide machten sich auf den Weg zum Fluss.

Dort angekommen öffnete Naruto die kleine Flasche und ihm kam ein kleiner bläulicher Nebel aus der Öffnung entgegen.

Er blickte ungläubig zu Haine, die ihn ermutigend anlächelte und er nahm einen kleinen Schluck.

Dabei dachte er an seine Frage: „Wer ist die wahre Liebe meines Lebens?“

Das Wasser war eiskalt und gefror fast seine Speiseröhre, doch schmeckte es sonst wie normales Wasser.

Immer noch lächelnd nahm Haine ihm die Flasche ab und ging ein paar Schritte zurück.

„Nur zu. Geh zum Ufer und erblicke deine wahre Liebe.“

Zögernd ging Naruto einige Schritte zum Ufer und beugt sich über das dunkle, fließende Wasser.

Sein Herz pochte stark gegen sein Brustbein, dass er dachte es würde gleich herausspringen.

Und dann setzte sein Herz für einen Schlag aus.

Über der Wasseroberfläche starrte ihn statt seinem Gesicht ein anderes, sehr bekanntes, verlegendes Gesicht an.

Im ersten Moment konnte er nicht glauben, wen er dort sah und dachte daran, dass Haine ihn mit einem Gen-Jutsu belegt hatte.

Doch er kam schnell zur Vernunft.

Warum sollte sie denn so etwas tun?

Mit rasendem Herzen blickte er in die ihm bekannten Augen und ein warmes, vertrautes Gefühl durchströmte ihn. Endlich stellte er sich seinen wahren Gefühlen.

Tief in seinem Herzen hatte er es schon lange gewusst.

Doch er wollte nie daran glauben, dass er sich in jemand anderen verlieben könne als Sakura.

Nun wurde er eines besseren belehrt.

„Siehst du? Du hast sie die ganze Zeit über geliebt, aber es nicht bemerkt.

Du bist vor deinen eigenen Gefühlen für dieses Mädchen geflohen. Aber warum? Hattest du Angst sie zu verletzten? Was war es, Naruto?“

Er wusste es selber nicht.

Wie konnte er nur so dumm sein? Wieso hatte er seine eigene Gefühle nicht bemerkt?

Langsam verblasste Hinatas Bild auf dem Wasser und sein eigenes kam zurück.

„Ich glaub, ich muss dir wohl danken. Ohne deine Hilfe wären mir meine Gefühle niemals klar gewesen. Ich hätte weiter gedacht, dass ich Sakura liebe.“

Würde sie ihn nicht sehen, hätte Haine nicht gedacht, dass Naruto das gerade gesagt hatte.

„Na komm. Wir müssen immer noch dein Siegelpunkt öffnen.“

Beide setzten sich auf den Boden am Fluss und konzentrierten sich wieder auf das Öffnen der Punkte.

„Wie gesagt, die Liebe ist das stärkste Gefühl. Und nun weißt du endlich über deine Gefühle bescheid. Aber das öffnet den Punkt in deinem Körper nicht, denn er wird von Kummer und Sorgen blockiert.

Jeder macht sich um irgendwas oder irgendjemanden sorgen. Aber diese Sorgen halten dich oft zurück, richtig und klar zu handeln. Du darfst die nicht weiter mit dir rumtragen. Lass all deine Sorgen von dir abfallen. Lass sie hier zurück.

Lass den Fluss sie einfach forttragen.“

Naruto sammelte all seine Sorgen die er fühlte und stellte sich bildlich vor, wie der Fluss sie von ihm fort trug.

Wie beim ersten Mal als er einen Siegelpunkt öffnete spürte er, wie eine riesige Chakrawelle ihn umgab.

Um einiges größer, als die von damals und kräftiger.

Da war de Beweis, dass dieses Training auch was brachte.

„Das war sehr gut Naruto. Du hast nun endlich deine Gefühle erforscht und deine Sorgen hinter dir gelassen. Also wenn das mal nicht ein erfolgreicher Abend war.“

Sie standen von dem kalten Boden auf und kämpften sich wieder durch den Wald zurück zum Lager.

Den ersten Teil der Weges sagten sie nichts, aber irgendwann platzte die Frage aus Naruto heraus, die ihn seit dem Blick ins Wasser verfolgte.

„Sag mal, Haine. Woher wusstest du, dass ich Sakura nicht wirklich liebe?“

„Ich habe irgendwie schon auf die Frage gewartet.

Du weißt ja, dass ich Empathin bin. Ich habe deine Gefühle Sakura gegenüber gefühlt, während ihr euch unterhalten habt oder wenn du sie nur beobachtet hast. Ich spürte, dass es nur freundschaftliche oder teilweise geschwisterliche Gefühle waren. Ja, ich glaube das waren eher geschwisterliche Gefühle.

Und als ich dich im Dorf mit Hinata zusammen reden gesehen habe fühlte ich, wie sehr du sie liebst, aber auch wie sehr du deine wahren Gefühle verbirgst, wie du sie zurückgehalten hast. Ich wollte dir gerne helfen und dir zeigen, dass du in Wahrheit Hinata liebst und nicht Sakura.

Und ich wusste, dass wenn ich es dir nur sage, dass du mir nicht glauben würdest. Also habe ich die Flasche extra für dich aufgehoben.“

„Und was wäre gewesen, wenn ich dem Bild im Wasser nicht getraut hätte?“

Haine lies einen kleinen Seufzer hören, blieb kurz stehen und blickte ihn an.

„Das weiß ich selber nicht so ganz. Aber irgendwann wäre mir was eingefallen. Das kannst du mir glauben. Wenn es um die Liebe geht, bin ich ziemlich hartnäckig.“

Bei dem letzten Satz hatte sie leicht glasige Augen bekommen und einen Ausdruck denn Naruto bisher nicht bei ihr gesehen hatte.

Einen Blick voller Trauer.

Damit war die Unterhaltung beendet.

Im Lager brannte, wie immer wenn die beiden zurückkamen, kein Feuer mehr und es war kein Ton zu hören.

„Die beiden schlafen bestimmt schon. Also dann, gute Nacht.“

Haine schlüpfte ins Zelt und Naruto ebenfalls.

Aber er konnte nicht einschlafen.

Die ganze Zeit wälzte er sich ihn und her, wie in der Nacht zuvor.

Aber dieses Mal nicht aus unschönen Gefühlen.

Sondern mit Fragen, die Antworten brauchten.

Wie konnte er nur seine eigenen Gefühle nicht kennen?

Irgendwie kam ihm das jetzt, wo er darüber nachdachte ziemlich peinlich vor, dass er dafür Haines Hilfe gebraucht hatte.

Doch ein Gedanke lies ihn in dieser Nacht nicht mehr los.

Wie sollte er Hinata seine Liebe gestehen und wie würde sie reagieren?
 

Unsanft ruckelte Kakashi am nächsten Morgen an seiner Schulter um ihn zu wecken.

Er rollte sich auf die andere Seite und murmelte: „Nur ´ne Minute noch.“

„Naruto beeil dich! Wir müssen los.“

Naruto hasste diese Hetzerei am frühen Morgen. Vor allem nach einer so kurzen und unruhigen Nacht wie zuvor.

Seine sowieso schon zerzausten Haare wirkten jetzt noch schlimmer.

„Na, nicht besonders viel geschlafen, wa?“

Neckisch stupste und zwinkerte Haine ihn an.

„Laaaass mich, “ gähnte er ausgelassen.

Obwohl er schon vier von sieben Siegelpunkten hinter sich hatte, konnte er heute nicht so ausgelassen rumalbern wie sonst.

Und das viel allen auf. Besonders Sakura schien es zu merken.

Oft warf sie ihm besorgte Blicke zu.

Bei der Mittagspause nahm Sakura ihn beiseite.

„Sag mal, was bedrückt dich denn so? Du bist heute ziemlich seltsam.“

Mit der Hand winkte er ab.

„Nein, nein. Alles in Ordnung. Echt jetzt.“

Er wusste selber nicht warum, aber für ihn war es ziemlich peinlich Sakura von letzter Nacht zu berichten.

Immerhin hatte er fast drei Jahre lang behauptet sie zu lieben.

Ein missglücktes Lächeln überzeugte Sakura genauso wenig, wie das was er gesagt hatte.

„Versuch nicht mir einzureden, dass alles in Ordnung ist. Dafür kenne ich dich zu lange. Also?“

Naruto sagte nichts und blickte sie auch nicht an.

Er glaubte, sie irgendwie verraten zu haben.

Immerhin hatte er ihr wirklich sehr oft gesagt, was sie für ihn bedeutete und jetzt.

„Es ist diese Sache mit den Siegelpunkten, oder? Es belastet dich auch, nicht wahr?“

Ruckartig schaute er Sakura an, die jetzt etwas entfernt, mit dem Rücken zu ihm stand und durch die Bäume zum Himmel blickte.

„Mir lässt diese Sache keine Ruhe.“

Im dunklen Schatten der Bäume, konnte man trotzdem sehen wie blass und müde sie doch war.

„Sakura.“

Sie wendete sich ab, blieb aber dort stehen.

„Weißt du. Mein ganzes Leben habe ich versucht meine Vergangenheit und Gefühle von früher zu unterdrücken. So zu tun, also ob es sie niemals gegeben hätte. Diese Technik geht mir ziemlich unter die Haut.

Ich brauche auch sehr viel länger als du.“

Naruto wollte in dem Moment tröstende Worte zu ihr sagen, aber er konnte aus irgendeinem Grund nicht.

Er wusste immer noch nichts aus ihrer Vergangenheit.

Wie sollte er sie so aufmuntern?

Als er endlich die Worte gefunden hatte, drehte sich Sakura um und lächelte ihn an.

„Naruto, wenn du über irgendetwas reden möchtest, dann kommst du zu mir, ja?“

Nach einem kurzen Moment der Verwirrung, lächelte er zurück und nickte.

„Aber klar doch. Und du kannst auch mit allem zu mir kommen.“

„Danke Naruto. Ich komme vielleicht darauf zurück.“

Und seit langem lächelte sie endlich wieder von Herzen, was Naruto etwas beruhigte.

Und noch eine dritte Person lächelte in diesem Moment, nur für sich, versteckt im Schatten der Bäume.

„Lass uns zurück zu den anderen, “ sagte der blonde Junge jetzt etwas besser gelaunt und stampfte zurück zu den anderen beiden.
 

„Wie, wir machen heute nicht weiter?“

Geschockt starrte Naruto Haine an.

„Ich sagte, wir lassen das Training bis zum Ende der Prüfung sein. Hast du etwa irgendwas mit den Ohren? Wir brauchen unsere Kräfte und im Moment wird es ziemlich anstrengend. Wir müssen uns beeilen. Wir liegen einen Tagesmarsch zurück und die Prüfung in Kiri-Gakure beginnt in vier Tagen.“

Sakura hatte keine Einwende gegen Haines Plan.

Ihre Verfassung war im Moment nicht die Beste.

Naruto diskutierte mit Kakashi und Haine noch eine geschlagene Stunde, bis er aufgab und sich griesgrämig Schlafen legte.

„Ich denke, ich lege mich jetzt auch hin. Gute Nacht“, sagte Kakashi ebenfalls nach einigen Minuten.

Und so saßen die Mädchen alleine am Feuer und sagten keinen Ton.

Sakura spürte diesen alles durchbohrenden Blick von Haine auf sich, während sie die tanzenden Flammen beobachtete.

Durch Haine hatte sie vieles über ihre Gefühle und Vergangenheit gelernt und es akzeptiert wie es ist.

„Ich glaube, ich gehe jetzt auch ins Zelt und hau mich auf´s Ohr, “ sagte Haine.

Das Feuer war fast erloschen und es glitzerte nur noch eine Glut mit winzigen Flammen.

Sakura war so in Gedanken vertieft gewesen, ohne zu bemerken, wie schnell doch die Zeit vergangen war.

„Oh, ähm. Ja, klar. Ich komme gleich nach. Ich lösche nur schnell die Glut.“

„Ok.“

Und schon war Haine im Zelt verschwunden.

Doch Sakura dachte gar nicht daran, das Feuer zu löschen, sondern legt noch Holz nach um es neu zu entfachen.

Wieder zogen ihre Gedanken sie weit weg von diesem Ort.

Es gab so viel was ihr im Kopf rumging. Gedanken über vergangene Tage.

Das Alte Team 7. Die Missionen mit Naruto und Sasuke. Die Chu-Nin-Prüfung, wo Orochimaru aufgetaucht war.

Die Ausbildung bei Tsunade. Das Training mit Haine. Soviel das sie dachte, ihr müsste der Kopf platzen.

„So in Gedanken vertieft?“

Die Stimme kam aus den Büschen hinter ihr.

Und es war eine, die sie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr gehört hatte.

Eine Stimme, die ihr Herz schneller schlagen ließ.

Blitzartig sprang sie auf und dreht sich so schnell um, dass sie fast in die Flammen gefallen wäre.

Aber im letzten Moment fand sie den Halt auf den Beinen um nicht umzukippen.

Sakura blickte auf, zu dem Baum ihr gegenüber und sah ihn dort stehen.

Er war es leibwahrhaftig.

„Sasuke! Wo?... Was?...Wie?...., “ stammelte sie vor sich hin.

Ihr Stimme war gebrochen vor Freude und auch vor Angst.

Angst, dass dies nur eine Täuschung ihrer Sinne war.

„Hm. Hat es dir die Sprache verschlagen?“

Er stand einfach da und lächelte sie finster an.

„Was machst du hier?“

Es war nur ein Flüstern, das sie herausbrachte. Ihre Stimme und Kraft schien sie zu verlassen.

„Was ich hier mache? Hm. Ich hatte hier in der Nähe zu tun. Auf dem Rückweg nach Oto-Gakure habe ich dich und Naruto im Wald reden hören.“

„Und wieso bist du noch hier?“

Langsam hatte sie ihre Stimme wieder gefunden.

„Darf man sich nicht erkundigen, wie es den alten Teamkameraden so geht?“

Sein gehässiges Lächeln breitete sich aus.

Da stand er, ihr Sasuke. Fast drei Jahre hatte sie nichts von ihm gehört und jetzt...

Aber er war so verändert. Das spürte sie schon auf der Entfernung.

Sein Lächeln war eiskalt, aber seine Augen schauten ganz anders aus.

Sie waren eher leer und traurig. Nicht so wie früher.

Das Herz klopfte Sakura bis zum Hals, so dass es leicht wehtat.

War er nur da um sie zu sehen?

Nein, das war bestimmt ein Hinterhalt.

Auch wenn sie es nicht wollte, aber er hatte sich verändert.

Er war freiwillig zu Orochimaru gegangen. Das hatte sie erst in der Zusammenarbeit mit Haine gelernt zu akzeptieren. Ihr Sasuke.

Da stand er am Baum und schien auf sie hinab zu blicken, als wäre er was Besseres.

Schnell faste sie all ihren Mut zusammen.

„Verschwinde wieder zu Orochimaru. Du hast hier nichts zu suchen. Ich kenne dich nicht mehr. Du solltest jetzt besser gehen!“

Sie hatte ihre Stimme sogar schon soweit wieder gefunden, dass sie fest und ernst klang. Und doch war sie schockiert über das, was sie eben gesagt hatte.

Sasuke schien für einen Moment vollkommen verwirrt, dass sie so eiskalt und abweisend zu ihm sprach, da sie sonst immer versuchte ihn zum bleiben zu überreden.

Er war daran gewohnt von ihr zurückgehalten zu werden.

An ihre Stimme voller Liebe, wenn sie zu ihm sprach.

Es klang so als, ob sie zu einem völlig Fremden reden würde.

„Freust du dich nicht mich zu sehen? Seltsam. Dann war das Gerede von Liebe damals also nur gelogen?“

Diese Worte trafen sie wie ein Blitz. Ihr Herz fühlte sich an wie Blei und ihr Magen schmerzte.

Erinnerte er sich immer noch an ihre Worte von damals? Als sie versuchte ihn am Gehen zu hindern. Als sie ihm ihre Liebe gestanden hatte. Als er sich bei ihr für alles bedankt hatte. Sie hatte diese Worte nie vergessen und wie eine Hoffnung in sich getragen, dass er zurückkommen würde. Zurück zu ihr.

Das einzige was zurückkehrte, war sein finsteres Lächeln.

„Ich sehe, dass ich hier nicht willkommen bin. Also dann werde ich wohl besser gehen. Auf Wiedersehen, Sakura.“

„Nein. Warte. Halt!“

Doch zu spät. Er war bereits in der Dunkelheit des Waldes verschwunden.

Sakura sackte auf die Knie und stütze sich mit den Händen ab.

Das Haar hing ihr ins Gesicht und verbarg zum Teil ihr tränennasses Gesicht.

Langsam benetzten ihre Tränen den Boden.

Was hatte sie getan?

Sasuke war zu ihr gekommen und nur zu ihr. Und sie hatte ihn fortgejagt.

Er zweifelte an ihren Worten, die sie ihm damals gesagt hatte, als sie versuchte ihn aufzuhalten.

Mit all ihrer Kraft versuchte sie, so stumm wie möglich zu weinen- alleine zu leiden.

Doch sie dachte, dass die anderen jeden Moment wach werden müssten von ihrer tiefen Trauer.

Was würde Naruto sagen, wenn er das erfahren würde?

Würde er sie verstehen?

Würde er ihr verzeihen?

In dieser Nacht war für Sakura gar nicht an Schlaf zu denken.

Sie wälzte sich herum und machte sich schreckliche Vorwürfe.

So lange waren sie auf der Suche von Sasuke gewesen und da kam er freiwillig zu ihnen und sie hatte nichts anderes zu tun als ihn fortzuschicken.

Viel zu früh ging die Sonne auf und Sakura war die erste die aufstand.

Sie ging zum Fluss, wusch sich das Gesicht und holte frisches Wasser zum Trinken.

„Was ist denn mit dir, Sakura? Du siehst gar nicht gut aus,“ fragte Naruto sie beim Frühstück, was für die beide immer noch aus Milch bestand.

„Ähm. Nichts. Gar nichts. Habe nur nicht so gut geschlafen“

Naruto konnte sie vielleicht länger was vormachen, aber was war mit Kakashi und vor allem Haine.

Sie blickte Sakura bei diesen Worten scharf an, sagte aber nichts.

Bei ihren Blicken kam Sakura der schreckliche Gedanke, dass die beiden letzte Nacht wach gewesen waren und den Gast bemerkt hatten.

Wenn es so war, warum war dann Kakashi nicht herausgekommen?

Als sie das Zelt zusammen packten, kam Haine ihr sehr nahe und flüsterte so leise, dass nur Sakura es hören konnte.

„Wie lange willst du das mit Sasuke für dich behalten? Er wird bald etwas merken. Und auch Kakashi.“

„Ich weiß es nicht. Aber woher weißt du das?“

„Sagen wir mal so, meine Fähigkeiten der Empathie haben sich weiter entwickelt.

Ich kann jetzt schon Gedanken lesen, indem ich jemanden in die Augen sehe.“

Daher kam also dieser alles durchbohrende Blick und das Gefühl sich so hilflos ausgeliefert zu fühlen.

Sie sprachen an dem Tag kein Wort mehr und machten sich auf den restlichen langen Weg nach Kiri-Gakure.

Diese Nacht liefen sie fast durch, da sie einen Tagesmarsch zurückhingen durch das Training.

Und Sakura fühlte sich so ausgelaugt wie lange nicht mehr.

Das letzte Mal hatte sie sich so gefühlt, als sie sich halb ausgeblutet aus den Kerker freikämpfte, indem Satomie sie entführt hatte.

Sie hatte zwar gesagt, dass Sakura gehen konnte, doch nicht, das die Wachen sie nicht aufhalten würden.

Sie hatte irgendwann aufgehört zu zählen, wie vielen Wachen sie begegnet war, oder wie viele Kunais in ihrem Körper steckten.

Ihr Kampfgeist und Überlebenswille hatten sie dort rausgeholt.

Aber nicht nur der.

Sondern auch ein guter alter Freund von ihr, denn sie dort begegnet ist.

Wenige Meter hinter dem Ausgang war sie am Flussbett zusammen gebrochen und irgendwann gefunden worden.

Zwar hatte sie jetzt ihr gesamtes Blut wieder, aber die Gedanken an Sasuke und der Schlafmangel benebelten ihre Sinne.

Insgeheim hoffte sie, dass Sasuke wieder kam.

So blieb sie die nächsten drei Nächte immer sehr lange sitzen und wartete.

Doch er kam nicht und ihr wurde immer elender zumute.

„Du solltest aufhören dir die Schuld zu geben, sonst blockierst du nur deinen Chakra-Siegelpunkt des Wassers.

So etwas passiert eben. Hör auf dir Gedanken zu machen. Die Gelegenheit mit Sasuke zu reden wird noch kommen. Glaub mir,“ sagte Haine nach der vierten Nacht in der sie fast die ganze Zeit wachgelegen hatte.

„Ich glaube, du hast Recht. Ich konzentriere mich lieber auf das Training.“

Von da an waren ihre Gedanken um Sasuke fast verschwunden.

Aber nur fast.
 

Am nächsten Morgen kamen sie endlich in Kiri-Gakure an.

Es war ein schönes Dorf am Meer, wo sie ihre Prüfung ablegten.

Doch noch fehlten Naruto und Haine das dritte Mitglied, das sie hier treffen sollten.

Doch wo und wann?

„Ich denke, wir sollten erst einmal zum Mizukage gehen und melden, dass wir heil angekommen sind,“ meinte Kakashi, während sie zwischen Fisch- und Gemüseständen vorbeigingen.

Kiri-Gakure war ein sehr friedlicher Ort mit netten Leuten.

Naruto hatte nach der Geschichte mit Zabuza und Kisame eher etwas anderes erwartet.

Das Büro des Mizukage lag am Ende des Dorfes, in der Nähe eines wunderschönen Wasserfalls in einem großen, prachtvollen Haus.

Es stockte ihnen fast den Atem.

Als sie das Büro betraten drang ein starker Geruch von Meerwasser in Narutos Nase und als er sah wie der Raum aussah, klappte ihn der Mund auf.

Es sah aus als wären sie Unterwasser.

Lauter Fische schwebten mitten im Raum rum und die Wände spiegelten die Bewegung von Wasser wieder.

Die Decke sah aus, als ob die Sonne verzehrt durch die Wasseroberfläche scheinen würde.

Naruto war beeindruckt.

„Guten Tag, ehrenwürdiger Mizukage,“ sagte Kakashi und näherte sich dem Schreibtisch, der um einiges geordneter war, als der von Tsunade.

Dahinter saß ein älterer, kleiner, rundlicher Mann mit grünen, durchdringenden Augen und einem sehr interessanten, weißem Vollbart bis zur Brust.

In dieser Wasserspiegelung schien er bläulich zu leuchten.

„Oh, herzlich Willkommen. Herzlich Willkommen. Ich freue mich so euch zu sehen,“ sagte er mit einer ziemlich quieksender Stimme.

Mit ausgebreiteten Armen und einem breiten Lächeln kam er auf sie zu und blieb kurz vor ihnen stehen.

Er war wirklich sehr klein, dachte Naruto.

Der Mizukage ging ihm gerade Mal so bis zum Kinn.

„Schön, dass uns Ninjas aus Konoha-Gakure beehren.“

Der rundliche, kleine Mann strahlte übers ganze Gesicht.

„Schön, schön. Aber ich dachte es kommen nur zwei Ge-Nin aus Konoha?“ fragte er etwas verdutzt bei den drei jungen Ninjas.

„Oh, ja. Ich bin nur als Begleitung hier. Ich bin bereits Chu-Nin,“ sagte Sakura etwas verlegen.

„Ach so. Gut, gut, gut. Dann kann ich euch beiden ja euren Teamkameraden zeigen. Leider kommt er etwas spät. Er sollte längst hier sein.“

Er blickte zur Tür, als ob sie sich bewegt hätte, aber das tat sie nicht.

„Naja. Und was halten sie von meinem Büro?“ fragte er, wahrscheinlich um Zeit zu schinden und blickte stolz seine Wände an.

„Wirklich sehr interessant. Ein Gen-Jutsu, schätze ich?“ meinte Haine mit einem Blick durch den Raum.

„Ja. Und ein gutes, wenn ich mal so sagen darf.“

Dabei klopfte er sich stolz auf die Brust.

Naruto mochte den kleinen Mann sofort. Er war ziemlich nett und lustig.

Nach einer kleinen Weile, in der sie eine nette Unterhaltung geführt hatten, klopfte es an der Tür und ein Junge trat ein.

Er wirkte ziemlich überheblich und eingebildet.

Mit einem geringschätzenden Blick über Sakura, Naruto und Haine kam er näher.

„Ah, Hayato. Schön das sie da sind. Ich möchte ihnen ihre beiden Teammitglieder für die Chu-Nin-Prüfung vorstellen. Naruto Uzumaki,“ er zeigte mit der einen Hand auf den blonden Jungen, „ und Haine...ähm, wie war ihr Nachname?“

Das blonde Mädchen neben Naruto nickte und sagte: „Ich habe keinen. Ich bin bei Priestern aufgewachsen und die gaben mir nur einen Vornamen.“

Er nickte beiden kurz zu, vermied aber dabei ihnen direkt in die Augen zusehen.

Sein Blick wanderte zu Sakura.

Der Mizukage folgte diesem und sagte: „ Das ist Sakura Haruno. Sie ist nur als Begleitung da. Und der Herr dort ist Kakashi Hatake.“

Kakashi sagte kurz Hallo, aber der Junge blickte ihn nicht einmal an und gab auch keine Antwort.

„Und das Hayato Fujikado. Ein sehr guter Ninja. Er hat die Akademie mit den besten Noten abgeschlossen. Leider konnte er durch zwei tragische Missgeschicke nicht an vorherigen Chu-Nin-Prüfungen teilnehmen.“

Beim letzten Satz wurde der freundliche Kage etwas bedrückt, fing sich aber schnell wieder.

Ziemlich stolz betrachtete der Mizukage seinen Ge-Nin, aber er blickte nur zu Sakura.

Sakura schien genauso verwirrt, wie ihre beiden Freunde. Und auch Kakashi schien es schon aufgefallen zu sein.

Naruto merkte jetzt schon, dass er mit dem überhaupt nicht auskommen würde.

Der Mizukage blickte immer noch lächelnd alle fünf an. Er schien von der Spannung in der Luft nichts wahrzunehmen.

Wahrscheinlich freute er sich zu sehr über dieses Treffen.

Als ihm nach ein paar Minuten immer noch keiner antwortete, ergriff er das Wort.

„Nun gut. Da sich nun auch Hayato eingefunden hat, können wir über die Prüfung reden.“

Endlich gewann er die Aufmerksamkeit von den Anderen zurück, worüber er sich zu freuen schien.

„Die Prüfung wird morgen früh mit dem schriftlichen Teil beginnen. Einige Fragen über das Leben eines Ninjas. Und einen Tag später geht es dann weiter mit dem praktischen Teil. Die Anweisungen erhalten sie dann am entsprechenden Tag. Noch Fragen?“

Sie schüttelten alle samt mit dem Kopf.

Und dann waren sie entlassen. Hayato verabschiedete sich nicht einmal, sondern ging so schnell wie möglich von ihnen weg.

Ein Ninja führte sie zu den Schlafräumen, die zu Narutos Erleichterung nicht wie ein Meer aussahen, da er beim Anblick der vielen Fische Hunger bekommen hatte.

„Also, wir haben noch einen Tag Zeit. Was wollen wir machen? Wollt ihr beiden noch Trainieren, oder mit uns das Dorf anschauen?“, fragte Kakashi nach dem Essen, bei dem Naruto sich stark beherrschen musste.

Das sah einfach göttlich aus und vom Geruch her, musste es einfach fantastisch schmecken.

„Also ich werde Trainieren gehen. Wir wissen ja nicht wie stark die Leute hier sind,“ meinte Naruto und versuchte ein Knurren von seinem Magen zu übertönen.

„Ja, ich schließe mich an. Ich muss noch einige Jutsus verfeinern, “ meinte Haine, nachdem sie einen großen Bissen voller Reis runtergeschluckt hatte.

„Gut, dann werde ich euch ein bisschen helfen. Und du, Sakura?“

Kakashi wand sich nun an Sakura, die schon lange kein Ton mehr gesagt hatte.

„Ich?... Ich werde mir ein bisschen das Dorf anschauen. Ich glaube ein bisschen Ablenkung von dem Training der letzten Tage wird mir helfen.“

„Aber sei vorsichtig, die Seeleute sagen, das heute ein Sturm aufkommen soll.“

So kam es also, das sich Sakura eine halbe Stunde später aufmachte, um ein bisschen das Dorf Kiri-Gakure kennen zulernen und die anderen ein stilles Plätzchen zum Trainieren suchten.

Das Dorf war fast so groß wie Konoha-Gakure und euch die Menschen waren sehr nett.

Sakura kaufte ein paar Souvenirs für ihre Eltern und besuchte einige alte Tempel und Schrein.

Einer der Schrein, den sie besuchen wollte war ziemlich weit im Wald versteckt und auf dem Weg dahin begann es zu regnen.

„Oh, nein. Ich habe doch keinen Schirm mit.“

Unter ein paar der Bäumen suchte sie Schutz, aber das bisschen Regen wurde zu einem richtigen Sturm, vor dem Kakashi sie gewarnt hatte.

Immer wieder huschte sie von einem zum anderen Baum umso weiter zum Schrein zu kommen, wurde aber immer nasser.

„Dieser Schrein müsste doch bald zu sehen sein. Warte da ist er ja.“

Sakura konnte nun ein nicht ganz so weit entferntes Haus sehen.

Aber als sie sich näherte, sah sie dass es kein Schrein war, sondern ein längst verlassenes Familienhaus.

Es war schon von Moos bewachsen und an einigen Stellen fehlten schon Dachziegel oder Wandstücke.

Sakura zitterte schon ziemlich von dem kalten Wind, aber auch durch den Anblick des Hauses.

Es erinnerte einen an eins von diesen Geisterhäusern, dachte sie.

Der Wind pfiff in ihren Ohren und zwischen den alten Gemäuern des Hauses.

Eine Gänsehaut machte sich über sie breit.

Diese Töne klangen wie das Stöhnen von verwundeten Menschen.

Und obwohl ihr Gefühl sagte, sie solle dort nicht rein, fror sie zu sehr um länger unter den Bäumen zu stehen.

Im Haus war es etwas Windstiller, aber nicht gerade wärmer.

Es sah so aus, als hätte ein Kampf dort statt gefunden.

Überall lagen mit Staub überzogene Gegenstände.

Die Fenster waren zerschmettert und die Türen halb oder ganz aus den Angeln gerissen.

Der Raum in dem sie stand, sah aus wie ein Wohnzimmer und langsam ging sie auf eine der rausgerissenen Türen zu.

Aber auf halben Weg dahin trat sie auf etwas.

Sofort ging sie ein Schritt zurück und sah den Holzrücken von einem Bilderrahmen.

Sakura hob es auf, wobei sie sich an einer der Scherben in den Finger schnitt.

Doch es war nicht ihr Blut das denn Boden färbte, sondern bereits eingetrocknetes Blut.

Schockiert wich sie ein paar Schritte zurück und blickte dann auf das Bild in ihrer Hand hinunter.

Auf dem Bild war eine glückliche Familie zusehen, die vor dem Haus fotografiert wurden war.

Der Vater hielt stolz ein kleines, zerbrechliches Baby im Arm, während die Mutter links von ihm ein kleines blondhaariges Mädchen an der Hand hielt.

Beide Eltern lächelten freundlich, doch bei dem Mädchen sah es eher gezwungen aus.

Das Baby schlief ruhig und man konnte unter der Decke, die es einwickelte, ein paar Haarsträhnen sehen.

„Sie sehen so glücklich aus. Was ist hier wohl passiert?“

Das Glas von dem Rahmen war nur noch an einer Ecke vorhanden und das Bild fiel fast heraus.

Auf dem Rücken konnte Sakura etwas geschrieben sehen.

Neugierig nahm sie das Bild heraus und las was da auf dem Rücken des Bildes stand.

In feiner, sauberen Handschrift stand da:

“ In ewiger Liebe für unsere g.....n. Töchter Satomie (3 Jahre) und ....ra (2 Wochen)!

..isuke und Sayori Suomi!

Sommer 1.....

Wir hoffen, dass euer Leben .e....r war als unseres!

Wir beten dafür, dass der F.....fluch euch nicht getroffen hat, wo ..m... ihr auch seid!“

Auf einige Stellen war Wasser getropft und die feine, blaue Tinte war zerlaufen.

Noch einmal drehte sie das Bild um.

Erst jetzt fiel ihr auf, dass das kleine Mädchen an der Hand der Mutter Satomies Augen hatte.

Und dieses kleine Baby war wohl ihre kleine Schwester.

Sakura war so in das Bild vertieft, dass sie gar nicht gemerkt hatte, dass es draußen aufgehört hatte zu regnen.

Erst als sie sich irgendwie beobachtet fühlte, warf sie einen Blick nach draußen.

Hastig steckte sie das Foto ein und rannte den Weg zurück ins Gasthaus und auf ihre Zimmer.

Ihre Kleidung war immer noch nass und sie fror schrecklich, aber dass war ihr egal.

Sie wollte sich schnell umziehen und dann in die Bücherei um zu gucken, ob da Einträge über die Familie Suomi waren.
 

„Du musst den Kunais früher ausweichen, sonst trifft dich der Schlag des anderen Angreifers.“

Kakashi versuchte zum x-ten Mal es Naruto zu erklären, aber er war immer zu unkonzentriert.

Durch den Sturm waren sie gezwungen gewesen das Training für eine Stunde zu unterbrechen und Naruto fand das gar nicht gut.

Haine stand weiter Abseits und übte einige Gen- und Nin-Jutsus.

Kakashi hatte für beide einige Doppelgänger erschaffen, damit sie an ihnen üben konnten und er sagte ihnen was zu verbessern wäre.

Doch Naruto hörte nicht wirklich auf ihn und setzte immer seinen eigenen Kopf durch.

Haine dagegen war sehr gelehrig und nahm die wenige Kritik, die sie dann und wann mal bekam von dem Jo-Nin an.

Die Sonne war schon halb untergegangen, als Kakashi sie zwang aufzuhören.

„Ihr braucht genug Schlaf. Immerhin können wir morgen nach der schriftlichen Prüfung noch weiter machen.“

Trotz Proteste von beiden, ging es zurück zum Gasthaus.

Dort angekommen duschten sie, zogen sich um und setzten sich zum Abendessen an den Tisch, aber jemand fehlte: Sakura.

„Das junge Fräulein kam heute Nachmittag völlig durchnässt hier rein gestürmt und verschwand auch so schnell wieder, nachdem sie sich umgezogen hatte.

Sie wirkte irgendwie ziemlich durch den Wind. Ich glaube sie wollte in die Bücherei um etwas nachzuschlagen,“ sagte die alte Wirtin, als Kakashi sie nach Sakura fragte.

„Ich danke ihnen. Ich würde sagen, ihr beide geht gleich auf eure Zimmer um euch zu entspannen und ich suche Sakura.“

„Ich will mitkommen.“

„Nein, Naruto. Das werde ich schon noch alleine schaffen.“

„Aber, was will sie in der Bücherei?“, fragte Haine.

Die Frage stellten sich alle drei, aber die Antwort hatte eine vierte Person.

„Ich denke, sie sucht die Antwort auf eine Frage. Eine Frage, die sie sich nach dem Besuch im alten Suomi-Haus gestellt hatte.“

Hayato saß einen Tisch weiter und keiner der anderen hatte ihn bemerkt.

„Was soll das heißen, Hayato?“, fragte Kakashi.

Hayato grinste nur wichtigtuerisch.

„Ich denke, selbst du aus Konoha hast schon einmal von den Suomis gehört.“

Kakashi nickt kurz.

Naruto fiel auf, das er irgendwie beunruhigt über diese Nachricht schien.

„Sakura ist heute zufällig auf ihr altes Haus aufmerksam geworden. Dort hat sie ein altes Foto gefunden und fragt sich nun, was es mit dieser Familie auf sich hatte.“

„Woher weißt du das so genau? Bist du ihr nachgeschlichen?“

„Sagen wir mal so, ich bin ihr zufällig begegnet, als sie auf dem Weg zum Suomi-Haus war und konnte nicht wiederstehen.“

Noch bevor Naruto sich auf ihn stürzen konnte, war Hayato, wie durch Zauberei verschwunden.

„Ein Doppelgänger. Er traut sich nicht hierher. Naja, ich gehe jetzt Sakura holen,“ sagte Kakashi kurz angebunden und erhob sich.

„Ich will mit.“

„Nein, Naruto. Das haben wir doch schon besprochen. Ihr bleibt hier und bereitet euch auf morgen vor.“

Haine und er gingen auf ihre Zimmer, nachdem Kakashi gegangen war und warteten auf ihn und Sakura.

Sie waren beide gespannt auf das, was Sakura wohl versucht hatte rauszufinden.
 

Sakura suchte Stunden lang, doch gab es nicht einen vernünftigen Eintrag von den Suomis.

Hier und dort wurde ihr Name mal bei schon längst vergangenen Kämpfen vor fünfzig Jahren erwähnt, aber über Sayori und ihrem Mann gab es keinen Hinweis.

„Ich glaube, ich finde nur mehr raus, wenn ich mir die Geburts- und Sterbeurkunden anschaue.

Das Problem ist, dass der Mizukage diese in seinem Büro hat. Also müsste ich ihn danach fragen. Aber wer weiß, ob er sie mir gibt.“

Doch bei den Gedanken an den freundlichen und lustigen Mann, dachte sie dass es gar nicht sonderlich schwer sein würde.

„Ob ich ihn wohl jetzt fragen kann?“

Sakura biss sich auf die Unterlippe und dachte nach.

In der Bücherei war es schon leicht dunkel und vollkommen still.

Sakura meinte sogar, fast ihre eigenen Gedanken hören zu können.

Als sie jemand von hinten ansprach, blieb ihr fast das Herz stehen.

„Was machst du denn da?“

Kakashi beugte sich über ihre linke Schulter zu den Büchern runter, die sie gerade durchgesehen hatte.

Blitzschnell knallte sie eines zu, wovon sie Ärger von dem Leiter der Bücherei bekam, und drehte sich zu ihm um.

„Gar nichts. Ich wollte nur etwas über die Geschichte von Kiri-Gakure lernen. Sonst nichts. Hehe.“

Unter dem Rücken des Buches versteckte sie das Foto, das sie aus dem Haus mitgenommen hatte.

Ihr Sensei betrachtete sie ungläubig.

„Na gut. Dann hast du sicher auch nichts dagegen, mich zum Gasthaus zu begleiten und dich schlafen zu legen, oder?“

Ausgerechnet jetzt, dachte Sakura.

„Na klar, wieso nicht.“

Unter den wachsamen Auge von Kakashi, marschierte sie zurück zum Gasthaus.

Unterwegs versuchte sie zu überlegen, wie sie morgen den Mizukage um die Unterlagen bitten sollte.

Sie musste eine Ausrede finden, um sich dann morgen auch noch von Kakashi fortzuschleichen.

„Was genau hast du in den Büchern gesucht? Hast du einfach nur so durchgeblättert, oder was Bestimmtes gesucht,“ fragte Kakashi nach einer peinlich, langen Stille.

Sakuras Hals wurde trocken.

Er wusste irgendetwas!, war ihr erster Gedanke. Aber das konnte doch nicht sein?

„Nein, ich habe einfach nur so die Bücher durchstöbert, die mir ins Auge fielen.“

Sie merkte, wie unruhig ihre Stimme klang.

„Ach so. Einfach nur mal durchstöbern,“ sagte er mehr zu sich als zu ihr.

Damit war die Unterhaltung beendet und im Gasthaus verabschiedete sich Sakura schnell von dem Jo-Nin und stürmte nach oben in ihr Zimmer.

Haine lag bereits im Bett.

So leise wie möglich, schlich sie sich ins Badezimmer, zog sich um und huschte in ihr weiches Bett.

Morgen würde sie den Mizukage aufsuchen und ihn nach den Papieren fragen.

Nur ob alles so glatt ging, wie sie dachte, wusste sie nicht.
 

Der Morgen brach viel zu schnell an, nach Sakuras Geschmack.

Sie rollte sich ein paar mal hin und her um den Sonnenstrahlen auszuweichen, die ins Zimmer schienen.

Als sie sich dazu durchringen konnte, kurz unter der Decke rüber zu Haines Bett zu spähen, sah sie dass sie alleine im Zimmer war.

Haines Bett war schon gemacht.

Einen Blick auf die Uhr sagte Sakura, dass es bereits zehn Uhr war.

„Ich hab verschlafen! Haine und Naruto sitzen schon seit einer Stunde in der Prüfung. Verdammt!“

So schnell wie noch nie zog sie sich an, machte ihre Haare und das Bett auch.

Sakura stürmte zur Tür und riss sie auf.

„Jetzt aber Beeilung.“

Der Schlafmangel der letzten Woche war jetzt schon mal nachgeholt, dachte sie als sie durch die Straßen von Kiri-Gakure lief.

Unterwegs zum Haus des Mizukage hielt sie kurz inne, um ihre Milch zu trinken, die sie in ihrer Tasche am Bein reingestopft hatte.

Wenn sie Glück hatte, war der Mizukage in seinem Büro und Kakashi bei der Prüfung und wenn er dachte, dass sie noch schläft, wäre das ein super Alibi.

Am Haus vom Kage angekommen hatte, Sakura höllische Seitenstechen, ihr Hals war trocken und ihr Herz raste.

Vor der Tür des Büros stützte sie sich auf ihren Knien ab, um nach Luft zu ringen.

Als sie sich endlich wieder beruhigt hatte, klopfte sie sachte an und hoffte dass er da war.

Eine bekannte, freundliche Stimme sagte: „Herein!“ und sie öffnete die Tür.

„Ah, einer von unseren Ninjas aus Konoha! Komm nur rein! Setz dich!“

Sakura schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf den Stuhl auf den der Mizukage zeigte.

„Was kann ich für dich tun? Zögere nicht mit deinen Fragen.“

Er lächelte wieder so freundlich wie am Tag zuvor, wirkte aber irgendwie bedrückter.

„Ich habe da eine Bitte an sie. Ich, na ja. Ähm...“

„Nur keine Scheu. Frag nur.“

„Ich wollte sie fragen, ob ich mir die alten Geburts- und Sterbeurkunden anschauen dürfte. Ich bin da auf etwas Interessantes gestoßen und würde gerne mehr erfahren.“

Immer noch lächelnd, aber leicht irritiert blickte der alte Mann sie an.

Hastig sprach sie weiter: „Ich bin da auf eine Familie gestoßen und würde gerne ein paar Dinge über sie wissen. Es handelt sich um die Suomi-Familie.

Ich habe ihr altes Haus gefunden und ein Bild, das da auf dem Boden lag und...“

Doch weiter kam sie nicht.

Bei dem Namen der Familie war bei dem Mizukage das Lächeln erfroren, sein Gesicht wurde bleich und er begann nervös an seinen Bart zu drehen.

„Also ich, ähm. Ich weiß nicht ob ich solch Informationen jemanden einfach so überreichen darf. Aber bei ihnen... da handelt es sich ja um einen anderen Fall... und... verstehen sie ich habe eine gewisse Verantwortung über diese Papiere... große Verantwortung.... aber, nun ja... bei ihnen...“

Er schien eher mit sich selber zu reden als mit Sakura.

„Bitte! Es gibt da ein paar Sachen die ich wissen möchte. Ich brauche diese Informationen.“

„Nun, ja. Ich... Na gut. Aber versprechen sie mir, niemanden etwas zu sagen. Eigentlich darf ich das nicht.“

Sakura gab ihm ihr Wort und er stand auf, zog ein dickes, altes Buch aus dem Regal und reichte es ihr.

Das Buch war dunkelgrün und die Schrift darauf war golden.

Sakura nahm es an und legte es auf ihre Knie, während der Kage sich wieder setzte.

Mit klopfenden Herzen öffnete sie es und blätterte es hastig durch.

Die Seiten waren bereits gelb und ziemlich dünn und an manchen Stellen konnte man die Namen nicht mehr lesen.

Auf jeder Seite war ein Stammbaum mit allen Namen, Geburts- und, falls vorhanden, Sterbedaten.

Die erste Familie im Buch war »Abikame«.

Hastig blätterte sie bis zu den Buchstabe >S<.

„Samika....Sarashi....Sa...Se...Si...So....Su...Surrabe...Suomi. Da ist es!“

Sie blickte zum Ende des Stammbaumes, wo die Namen neu und leserlich standen.

„Da! >Daisuke Suomi. Geboren am 20. Januar 1970. Gestorben am 17. Mai 1997.< >Sayori Suomi. Geboren am 05. Mai 1973. Gestorben am 17. Mai 1997.<

Sie starben am selben Tag.“

Ihr Blick wanderte erst einmal höher.

„Und sie waren Cousin und Cousine.“

Mit ihrem Zeigefinger folgte sie der Linie runter zu dem letzten Eintrag.

„>Satomie Suomi. Geboren am 23. September 1994.< Aber da fehlt noch ein Eintrag. Dieser Stammbaum ist nicht vollständig. Wie kann das sein?“

Sakura blickte zum Mizukage, der kurz seufzte.

„Ich habe ein Bild von dieser Familie gefunden. Da war ein Baby auf dem Foto. Sie war ebenfalls die Tochter von Sayori und Daisuke. Wieso steht hier nichts über sie?“

Er versuchte Zeit zu schinden und drehte seinen Bart ohne Pause.

Aber irgendwann half das auch nicht mehr gegen Sakura durchdringenden Blick.

„Ja, also. Dieses Baby war die zweite Tochter der Familie. Sie gaben sie einen Monat nach der Geburt weg.

Während der ganzen Schwangerschaft wurde Sayori versteckt.

Die Familie Suomi hat keinen guten Ruf im Dorf gehabt. Keinen Guten.

Sie wurden von allen verachtet. Die Suomis waren eine der blutrünstigsten Familien Kiri-Gakures.

Du hast sicher schon von unseren früheren Prüfungen gehört.

Aber keine von den dort teilnehmenden Familien war durchgehend so schlimm wie sie.

Ihr Kekkeigenkai war gefürchtet, genau wie ihr Kampfstil.

Doch Daisuke und Sayori. Sie waren anders. Genau wie Sayoris Mutter. Sie wollten nie jemanden töten. Sie hassten Gewalt. Und so wurden sie vom Rest der Familie ausgestoßen.

Sie heirateten und bekommen eine Tochter.

Innerhalb eines Jahres hatten sie sich einen guten Ruf im Dorf hergestellt.

Sie hatten die schreckliche Vergangenheit ihrer Familie hinter sich gelassen.

Sie wollten, dass ihre Tochter weit weg von Gewalt und Morden aufwuchs.

Oh, sie waren so glücklich. Aber Satomie sie war anders. Dieses Kind schickte der Teufel.

Bereits im Alter von einem Jahr hatte sie das Yokaigan- das Kekkeigenkai ihrer Familie. Sie war immer still und oft bemerkte man sie kaum, aber ihr Blick war angsteinflößend.

Und dann als sie zwei wurde kam es wie es kommen musste.

Auf ihrem Geburtstag tötete sie ein anderes Kind, nur weil es nicht mit ihr spielen wollte.

Sie tötete es! Im Alter von zwei Jahren!“, sagte er mit Nachdruck.

„Danach wollte keiner noch etwas mit den Suomis zu tun haben.

Alle fürchteten das Kind von Daisuke und Sayori. Und sie behielten die zweite Schwangerschaft für sich, die sie eigentlich beim Abendessen von Satomies Geburtstag preisgeben wollten. Sechs Monaten nach Satomies Geburtstag gebar Sayori noch eine Tochter.

Das genaue Datum weiß ich nicht mehr. Nur das es im März war. Aber Daisuke kam zu mir und bat mich um Hilfe.

Ich gab sie ihm.

Sie sollten das Baby einen Monat behalten zum Stillen und so. Dann gaben wir es nach Konoha zum Hokage. Es war alles abgesprochen. Sie wurde in eine Familie gegeben die keine eigenen Kinder bekommen konnte und wuchs dort auf.

Weit weg von Satomie.

Sayoris letzter Wunsch war es, die Kleine nach ihrer Mutter zu benennen, die auch immer friedlebend gewesen war.

Und so bekam sie den Namen...“

„...Sakura.“

Mit Tränen in den Augen und feuchten Wangen hatte Sakura auf den Stammbaum nach den Namen geschaut.

„Ja. Sakura. So wuchs dieses Kind weit weg von Satomie und all den Vorurteilten der Familie Suomi auf. Den >Familienfluch< wie Daisuke ihn nannte.“

Der Mizukage reichte Sakura ein Taschentuch und sie trocknete sich die Augen und die Wangen.

„Und was ist dann passiert?“

„Satomie war gewesen froh eine Schwester zu haben, aber als sie weg war, wurden ihre Wutausbrüche unkontrollierbar.

Irgendwie hatte dieses Baby eine beruhigende Wirkung auf sie gehabt.

Aber danach hatte keiner sie mehr im Griff. Und dann kam der Tag kurz nach ihrem dritten Geburtstag.

Der Grund ist unbekannt, aber Satomie flippte aus. Sie schrie vor Wut. Und als die Nachbarsfamilie nach ihnen sah, stand Satomie vor den Leichen ihrer Eltern. Blutüberströmt und mit einen Kunai in der Hand wo ebenfalls das Blut von Daisuke und Sayori Suomi klebte.

Die Wände und Türen waren zerstört und teilweise rausgerissen.

Nun musste ich handeln. Im Dorf wollte sich keiner um sie kümmern. Wohin also mit einem mordlüsternem Kind?

Ich erinnerte mich an die beruhigende Wirkung des Babys auf Satomie und kontaktierte den Hokage.

Wir legten ein Siegel auf Satomie, so dass ihre Kräfte und Wut etwas kontrolliert waren und sie kam zu ihrer kleinen Schwester nach Konoha.

Die anderen Dorfbewohner wussten nichts über und von Satomie, sie wurde mehr oder weniger versteckt.

Mehr weiß ich nicht, da mein Kontakt danach abbrach.

Ich weiß nicht, was aus den Schwestern geworden ist. Aber ich habe es sofort gesehen. Die Ähnlichkeit von dir und Sayori. Ich bin froh das wenigsten eine von den Suomis noch am Leben ist.“

Sakura wusste nicht was sie sagen sollte, da ihre Stimme vor Trauer versagte und sie wischte sich die Augen noch einmal trocken.

„Ich danke ihnen für die Informationen.“

Der Mizukage nickte und dann herrschte Stille.

Sakura überlegte. Sie hatte nicht gewusst dass sie und ihre Schwester adoptiert waren. Also waren ihre Wurzeln hier in Kiri-Gakure.

„Nun möchte ich aber gerne etwas von dir wissen, Sakura.“

Als der Mizukage sie ansprach, konnte sie nicht sofort reagieren.

„Was möchten sie denn wissen?“

„Ich möchte gerne alles wissen. Von deinem Leben in Konoha zusammen mit Satomie. Einfach alles. Wenn es geht.“

Sakura atmete tief durch.

„Dann hoffe ich, dass sie genug Zeit haben, denn es wird eine lange Geschichte.“
 

Schon vom weiten konnte Sakura Naruto sehen, wie er ihr entgegen winkte.

Er kam zusammen mit Haine auf sie zu gestürmt und beide strahlten über beide Backen.

„Wir haben bestanden! Wir haben mit einer super Note bestanden!“

Trotz ihrer Trauer zwang sich Sakura zu einem Lächeln.

„Das ist ja toll! Ich freu mich für euch.“

Sie meinte es zwar ernst, konnte es aber nicht so ganz zeigen.

Nun schien auch Haine bemerkt zuhaben, dass etwas nicht stimmte.

„Hast du irgendetwas? Du bist so blass.“

Mit einem Handschlag tat Sakura ihre Frage ab.

„Nein, es ist nichts. Hab mich vielleicht etwas verkühlt bei dem Regen gestern.“

Doch Haines Blick sprach Bände.

Sie wusste was los war, oder ahnte zumindest etwas.

Also versuchte Sakura ihr nicht in die Augen zusehen.

„Ihr habt also bestanden. Wo ist dieser Hayato? Ist er nicht mit euch gekommen?“

Narutos Miene wurde leicht zornig.

„Ach der. Der ist nach der Prüfung gleich verschwunden. Wollte nicht bei uns bleiben. Aber das ist mir egal. Echt jetzt. Der kann weg bleiben.“

„Aber Naruto. Ihr müsst mit ihm ein Team für die andere Prüfung bilden. Wir wollt ihr so weiterkommen?“

Kakashi hatte sich nun zu ihnen gestellt und strahlte auch etwas.

„Ich würde sagen das feiern wir mit einem großen Festessen..... Oder auch nicht,“ fügte er bei Narutos trauriger Miene.

„Sorry. Ich hatte vergessen, dass ihr das ja gar nicht dürft. Dann gehen wir lieber trainieren. Dann können wir an ein paar Techniken von euch feilen.“

Beide stimmten ein, noch ein oder zwei Stunden zu trainieren.

„Was ist mit dir Sakura? Willst du mit machen, oder hast du was anderes vor?“

„Ich werde wohl aufs Zimmer gehen und meine Berichte für Tsunade anfertigen.“

Aber diese Ausrede glaubte nicht mal sie sich und Kakashi wohl genauso wenig.

„Sag mal. Wo warst du denn eben? Wir dachten du würdest nach dem Aufstehen sofort zum Prüfungsraum kommen. Auch die Prüfer haben dich nicht gesehen.“

„Ich....war....ein bisschen im Dorf spazieren. Ich habe da ein bisschen mit ein paar Dorfbewohnern geredet.“

Kakashi blickte sie nur an und es dauerte etwas bis er was sagte.

„Aha. Nun gut. Naruto. Haine. Auf geht´s. Das Training wartet.“

Alle drei marschierten los, Richtung Wald und als sie nicht mehr zu sehen ware, stürmte sie hoch ins Zimmer und suchte nach dem Foto. Vergebens ...es war weg.

Hektisch riss sie alle Schubladen raus, durchwühlte das Bett, lehrte ihren Rucksack, aber nirgendwo auch nur ein Zeichen.

„Nein, nein, nein! Wo ist es nur? Ich habe es doch nicht verloren?“, fragte sie sich, als sie das dritte Mal den Nachtschrank durchwühlte.

Der nächste Gedanke der ihr kam war naheliegender, da sie das Bild gestern Abend auf den Nachtschrank gelegt hatte.

Einer von den anderen dreien musste es haben.

Vielleicht war Haine im Zimmer gewesen, um sich umzuziehen oder so und hat das Foto gefunden.

Sakura wollte sich gar nicht ausmalen, was dann passieren könnte.

Was sollte sie jetzt machen?

Einfach zu Haine und den anderen gehen und fragen: „Hey, hast du zufällig ein Foto von einer fremden Familie von meinem Nachttisch genommen?“

Nein, Kakashi würde sie nur wieder ausquetschen und Haine ebenfalls.

Naruto würde dazu noch dumme Fragen stellen und Sakura müsste ihr Versprechen dem Mizukage gegenüber brechen.

Doch irgendwas musste sie tun.

Mit einem Ruck knallte sie die Schublade der Kommode zu, fasste einen Entschluss und machte sich auf den Weg

Das Yokaigan

6.Kapitel: Das Yokaigan!
 

Genüsslich dehnte Naruto sich auf der Bank, nachdem er seine letzte Frage beantwortet hatte.

„Diese Fragen fand selbst ich leicht und das will schon was heiße“, dachte er, während die Sonne durch das Fenster auf die Tische schien.

Haine und Hayato waren ebenfalls schon fertig.

Anders wie bei seiner letzten schriftlichen Prüfung als Chu-Nin, war schummeln hier wirklich nicht nötig.

Doch es schockte ihn schon ein bisschen. Als er sah das viele noch über ihre Blätter hingen und angestrengt nachdachten.

„Vielleicht ist es für mich leichter, weil Sakura mich während der Reise hierher oft beim Üben geholfen hatte. Oder weil ich so gut bin.“

Bei dem Gedanken grinste er breit und lehnte sich auf seinen Stuhl weit zurück, wobei er die Arme hinter den Kopf verschränkte.

Ihm wurde leicht schwummrig von den warmen Sonnenstrahlen und er erinnerte sich genau an seine erste Chu-Nin-Prüfung.

Damals wusste er gar nichts und sein Prüfer, Ibiki Morino, war ziemlich streng.

Er saß neben Hinata, war aber zu aufgeregt gewesen, um sie wirklich wahrzunehmen.

Als er die Fragen auf dem Blatt gesehen hatte und die Regeln für die Prüfung, war er bereits verzweifelt gewesen.

Nichts von dem auf dem Zettel hatte er gewusst.

Konnte er auch gar nicht, wie Ibiki später verriet.

Der Test war weit über den Niveau eines Chu-Nin und nur mit Schummeln hätte man es geschafft.

Zwei falsche Schüler waren eingeschleust worden, die alle Lösungen wussten und zum Schummeln verführten.

Viele andere Mitschüler hatten bei ihnen abgeschaut, während äußerst schlaue Schüler, wie Sakura und Hinata die Lösungen ohne Hilfe wussten.

Hinata wollte ihn sogar abschreiben lassen, aber er lehnte ab.

Für das Wohl des Teams, versuchte er es aus eigener Kraft.

Viele von den Schülern wurden beim Schummeln entdeckt und rausgeschickt mitsamt den Teammitgliedern.

Naruto hatte bis zum Ende der Prüfung nicht eine Antwort abgegeben.

Außer zu Aufgabe Zehn.

Die war ziemlich fies gewesen, erinnerte sich Naruto.

Er war ins Schwitzen geraten, da er keine Ahnung hatte von all dem.

Aber letztendlich hatte er es geschafft.

Und dieses Mal auch. Da war er sich sicher.

„Ok. Alle abgeben. Die Zeit ist um.“

Die Prüfer gingen herum und sammelten die Blätter ein.

Einige kritzelten hastig noch etwas auf die Zettel.

Und als alle eingesammelt ware, zogen die Schüler aus und unterhielten sich lautstark und aufgeregt über die Fragen.

„Ich bin an der sechsten Aufgabe fast verrückt geworden“, sagte ein kleines, braunhaariges Mädchen.

„Ja, da hast du Recht. Aber Nummer drei war auch nicht ohne, “ mischte sich ein etwas größerer Junge mit Kapuze ein.

„Also ich fand die Aufgaben voll easy, “ meinte Naruto zu Haine und grinste zufrieden.

„Ja, Naruto. Aber auch nur durch die Hilfe von Sakura und deswegen, weil du schon älter bist als alle anderen hier. Die meisten sind gerade aus der Akademie raus. Das kannst du nicht vergleichen.“

„Ja, ich weiß. Aber lass mir doch mein kleines bisschen Freude.“

Nun musste auch Haine grinsen.

Sie schaute über die Schultern und dann weiter nach vorne.

„Hayato ist nicht mehr zusehen. Ob der schon weg ist?“

„Bestimmt. Man könnte ja erwarten, dass er uns mal Tschüß sagt. Echt jetzt.“

„Ist doch egal. Was machen wir jetzt? Wir müssen eine Stunde auf das Ergebnis warten?“

Naruto wusste selber nicht ganz, was sie solange machen sollten.

Noch bevor er einen Vorschlag machen konnte, fing Kakashi die beiden vor der Tür ab.

„Na, ihr beiden. Wie ist es gelaufen?“

„Super. Die Fragen waren voll einfach. Echt jetzt. Das war super.“

Naruto senkte die Arme und blickte sich nach Sakura um, fand sie aber nicht.

„Wo ist denn Sakura? Schläft sie immer noch?“

Auch Haine war aufgefallen, dass sie nicht da war.

„Keine Ahnung. Ich war noch nicht wieder im Gasthaus. Wir können ja nachsehen gehen. Ihr habt ja eine Stunde bis zur Verkündung der Ergebnisse.“

Und so machten sie sich auf den Weg zurück zum Gasthaus, um nach Sakura zusehen.

Im Essenssaal war sie nicht und auf den Straßen war sie ebenfalls nicht zu sehen.

„Ich schaue mal in ihr Zimmer“, sagte Naruto und stürmte schon die Treppen hinauf.

Leise öffnete er die Tür und spähte durch einen Spalt hinein, um sie nicht zu wecken, falls sie noch schlief.

Doch ihr Bett war verlassen und bereits gemacht.

Nachdenklich ging Naruto komplett ins Zimmer rein und blickte sich um.

Ihre Ninja-Ausrüstung war auch nicht mehr da.

Enttäuscht darüber sie nicht gefunden zu haben, drehte er sich um und wollte durch die Tür gehen, aber da fiel ihm etwas auf dem Nachtisch ins Auge.

Einen kurzen Moment zögerte er, aber dann gewann seine Neugier und er hob das Foto hoch.

Dort war eine kleine Familie zusehen.

Ein Mann mit einem Baby im Arm und ein kleines, blondes Mädchen an der Hand von einer hübschen Frau.

Für einen Augenblick starrte Naruto diese Frau an.

Es war fast unmöglich wie sehr diese Frau Sakura ähnelte.

Sie war zwar größer und etwas älter, aber sonst das komplette Ebenbild von Sakura.

Verwirt drehte er das Bild um und fand dort eine Inschrift:

“ In ewiger Liebe für unsere g....n Töchter Satomie (3 Jahre) und ....ra (2 Wochen)!

..isuke und Sayori Suomi!

Sommer 1....

Wir hoffen, dass euer Leben e....r war als unseres!

Wir beten dafür, dass der F.....fluch euch nicht getroffen hat, wo ..m.... ihr auch seid!“

Suomi? Naruto kannte diese Familie nicht, woher auch.

War das nicht die Familie über die Sakura gestern in der Bibliothek Informationen gesucht hatte?

Wieso ähnelte diese Frau Sakura so?

Dort bei dem Baby fehlte der Name. Nur die Buchstaben „ra“ standen dort.

Vielleicht von „Sakura“?

Nein, das kann nicht sein, dachte er. Sie heißt Haruno und nicht Suomi.

Vor der Tür hörte er Schritte und hastig steckte er das Bild ein.

Gerade rechtzeitig, da kam Haine durch die Tür herein.

„Und ist sie hier?“

„Nein. Hier ist sie nicht.“

„Wirklich. Wir dachten das. Weil du so lange gebraucht hast.“

Naruto wusste nicht, wie er erklären sollte, warum er so lange dort oben gewesen war.

„Wir wollen jetzt zurück zu dem Prüfungsraum. Die Stunde ist gleich vorbei. Komm.“

Froh darüber nicht ausgefragt worden zu sei, folgte er ihr.
 

„Verdammt, Naruto. Jetzt konzentrier dich endlich!“

Schon wieder achtete Naruto nicht auf Kakashis Angriff und wurde voll erwischt.

Er konnte sich nicht auf diese Übungen konzentrieren.

Seine Gedanken waren bei dem Foto, das er gefunden hatte.

Dieser Fund überschattete das Prüfungsergebnis.

In seinen Kopf kreiste immer die Frage, was es mit dem Foto auf sich hatte.

Kakashi verpasste ihm gerade einen Einlauf, als Sakura durch den Wald zu ihnen rüber kam.

Das Herz sank Naruto in die Hose. Er ahnte, warum sie zu ihnen kam. Sie suchte bestimmt das Foto.

„Hallo, Sakura. Was machst du hier? “ fragte Kakashi, der Narutos Blick gefolgt war.

„Ich wollte nur gucken, wie ihr mit dem Training voran kommt und vielleicht meine Hilfe anbieten.“

„Danke. Das würde uns sehr helfen. Du könntest kurz mit Naruto üben, während ich Haine helfe.“

Schnell ging Kakashi zu Haine und ließ die beiden alleine.

Eine peinliche Stille trat ein und keiner sagte etwas.

Ahnte sie etwas? Weiß sie, dass er das Foto hatte?

Naruto wartete darauf, dass sie ihn darauf ansprach.

Er überlegte sich schon eine Ausrede, aber keine, die er sich überlegte, war überzeugend genug.

Und dann griff sie ihn blitzschnell an.

Mit dem rechten Bein traf sie ihn hart am Kopf. Voller Wucht prallte er gegen einen Baumstamm und bleib vor Schmerz liegen.

Sein ganzer Kopf- und Hals-, so wie Rückenbereich schmerzte höllisch.

Sollte das die Strafe für das gestohlene Foto sein?

„Du vernachlässigst deine Deckung. Du musst auf deinen Gegner achten.“

Was? War das nur als Training gedacht? Oder steckte hinter dem Tritt etwas anderes?

Er stand nur einen Moment auf den Beinen, da vergrub sich ihre Faust auch schon tief in seinen Bauch.

In dem Schlag war so viel Kraft, dass er heftig zu keuchen anfing und zusammenbrach.

Auf allen Vieren hockte er da und rang nach Luft, was in seinem ganzen Bauchbereich Schmerzen auslöste.

So stark war sie also geworden.

Naruto hatte schon gehört, dass sie so kräftig war wie Tsunade, aber so.

„Steh auf. So wird das nichts mit der Prüfung.“

Es lag etwas Kälte in ihrer Stimme, die Naruto nicht an ihr kannte.

Was war los?

Naruto versuchte sich aufzurichten und hatte schon Sakuras Fuß in der Seite.

Die Wucht des Treffers beförderte ihn an einen anderen Baum und er blieb fast regungslos vor Schmerzen dort liegen.

„Sakura?! Was tust du da? Du sollst ihn nicht fertig machen, sondern trainieren!“

Er spürte wie sich eine Hand um seinen Arm legte und ihn hoch zog.

Benommen und gestützt von Kakashi, blickte er auf zu Sakura, die jetzt blitzschnell und unbemerkt das Foto in ihre Tasche gleiten ließ.

Also ging es doch um das Bild.

„Sorry, aber ich dachte er wäre stärker und könnte locker meinen Angriffen ausweichen. Ich werde ihn gleich heilen.“

„Nein. Das brauchst du nicht. Mir geht es gut.“

Es war nicht einfach für ihn zu sprechen.

Aus seinen Mundwinkel lief Blut herunter und tropfte zu Boden.

„Na, gut. Wenn du meinst.“

Noch bevor Kakashi oder Haine was sagen konnten, ging Sakura den Weg zurück zum Dorf.

„Ich frage mich, was mit ihr los ist. Sie benimmt sich schon länger so seltsam und geheimnisvoll.“

Es lag Besorgnis in Kakashis Stimme.

In Naruto kam eher die Frage auf, woher Sakura wusste, dass er das Bild hatte?

„Sollen wir dich ins Gasthaus zurückbringen? “ fragte Haine leicht besorgt.

„Ach was. Mir geht es super. Das war doch gar nichts. Du weißt doch, Unkraut vergeht nicht.“

Naruto richtete sich auf und klopfte sich auf die Brust, was höllisch schmerzte.

„Na, gut. Dann lasst uns weiter machen.“
 

In Sakura stiegen starke Schuldgefühle hoch, als sie zurück im Dorf war.

Sie hatte wohl doch etwas übertreiben bei dem Angriff.

Aber sie hatte keine Ahnung gehabt, wer das Foto gehabt hatte und wie sie es zurückbekommen sollte.

Als sie bei Narutos Training sah, wie das Bild fast aus seiner Tasche fiel, hatte sie daran gedacht es durch einen Kampf zuholen.

Narutos Gesicht, als sie ihn ansah, sprach Bände.

Er hatte das Bild mitgenommen. Aber warum?

„Naja, egal. Hauptsache ich habe es wieder.“

Immer wieder betrachtete sie das Bild.

Etwas was der Mizukage über Satomie gesagt hatte, ließ Sakura nicht mehr los.

„Bereits mit einem Jahr hatte sie das Yokaigan- das Kekkeigenkai ihrer Familie.“

Was war dieses Yokaigan? Und wie konnte sie, Sakura, es auch bekommen?

Immerhin waren sie und Satomie die letzten lebenden Suomis.

Es musste in ihr stecken. Es war ihr Bluterbe!

Doch wie sollte sie es frei setzten?

Sakura entschied sich dafür, noch einmal den Mizukage zu fragen.

Vielleicht wusste er etwas darüber.

Und ohne es gemerkt zu haben, hatten ihre Füße sie bereits dorthin gebracht.

Das Haus des Mizukages stand direkt vor ihr.

Wie zuvor klopfte sie leicht an die Tür und hörte das vertraute: „Herein!“

Sie öffnete die Tür, aber dieses Mal war der Kage nicht alleine. Ein paar Kiri-Nins standen vor seinem Tisch und alle blickten sie an.

„Hallo, Sakura. Ich habe gerade keine Zeit. Könntest du vielleicht noch ein paar Minuten warten?“

Sie nickte und verließ dann noch mal das Zimmer, um draußen vor der Tür zu warten.

Es dauerte fast eine halbe Stunde bis die Ninjas herauskamen und Sakura eintreten konnte.

„Was kann ich dieses Mal für dich tun?“, fragte der ältere Mann hinter dem Tisch, als sie sich gesetzt hatte.

Er wirkte etwas erschöpft und nicht mehr ganz so fröhlich wie zuvor.

„Mir ging da was im Kopf rum. Sie sagten, dass Satomie bereits mit einem Jahr das Yokaigan besaß. Wieso habe ich bis jetzt dieses Kekkeigenkai nicht in mir entdeckt?“

Dieses Mal ließ sich der Mizukage Zeit mit der Antwort. Er betrachtete Sakura nur, was ihr unangenehm war.

„Du siehst aus wie Sayori. Genau wie sie. Ich glaube auch, dass du ihre Kraft hast. Ihren Charakter. Ihr ganzes Wesen. Ja, du bist ihr Ebenbild.“

Diese Worte irritierten Sakura. Dies hatte nichts mit der Frage zu tun.

„Ähm. Entschuldigung, aber das hat nichts mit meiner Frage zu tun. Meine Frage war...“

„Ich weiß, was deine Frage war.“

Er blickte sie weiter ruhig und nachdenklich an, wobei er seinen Bart streichelte.

„Ich denke, du bist deiner Großmutter und Mutter sehr ähnlich, anders als Satomie. Du könntest es auch schaffen.“

Erst jetzt bemerkte sie, dass er mehr mit sich sprach als mit ihr.

„Was? Was könnte ich auch schaffen? Ich verstehe nicht...“

„Ja. Da bin ich mir sicher.“

„Mizukage. Würden sie mir bitte meine Frage beantworten? Warum hatte Satomie das Yokaigan bereits mit einem Jahr und ich es bis jetzt nicht?“

Als wäre er aus einer Trance erwacht blickte er auf.

Er schien sie erst jetzt richtig wahrzunehmen.

„Du fragst, warum du noch kein Yokaigan besitzt? Ganz einfach, weil ich dir die Kraft dafür genommen habe.“

„Was? Wie? Warum?“

„Bei deiner Geburt hielten wir, deine Eltern und ich, es für das beste deine Kraft zu versiegeln. Wegzusperren, wenn du es so sehen willst. Wir hatten Angst, dass aus dir das gleiche werden würde wie Satomie.

Du solltest nicht mit dieser Kraft aufwachsen.“

Stille trat ein. Der Mizukage schaute nachdenklich auf den Tisch.

Sakura wartete auf die Fortsetzung, aber es kam nichts.

„Und wie kann ich diese Kraft wieder bekommen?“

„Das ist auch einfach. Wir müssen das Siegel lösen. Deine wahre Kraft freilassen.

Aber, ich denke das wird nicht ganz ungefährlich und schmerzlos sein. Immerhin hat das Siegel fünfzehn Jahre lang einen Teil deines Chakras und deiner Kraft zurück gehalten.

Der entstehende Impuls dieser Macht könnte deinen Körper zerreißen, wenn das Siegel falsch oder zu schnell gelöst wird.“

Bei dem Gedanken daran in alle Einzelteile zerrießen zu werden, hatte sie Angst, aber auch sie wollte ihr Kekkeigenkai endlich einsetzten können, sehen was für eine Macht es hat.

„Das ist mir egal. Bitte, lösen sie es.“

Zum ersten Mal blickte er auf und direkt in ihre Augen.

Sie spürte, dass er ihr wiedersprechen wollte, aber er tat es nicht.

Erst nach einer Weile sagte er: „Du hast einen entschlossenen Blick. Ich habe dich gewarnt. Aber wenn du unbedingt möchtest.“

„Ja. Ich will das unbedingt.“

„Na gut. Wir werden das Siegel aber erst nach der Prüfung lösen können. Ich bin gerade sehr beschäftigt.“

„Das ist vollkommen in Ordnung.“

Sakura entspannte sich etwas. Bald würde auch sie das Bluterbe ihrer Familie benutzten können.

Vielleicht hatte sie dann eine relative Chance gegen Satomie.

„Was für eine Macht hat das Yokaigan. Und was meinten sie damit, dass ich es auch schaffen könnte?“

Mit jeder Minute die verging, wirkte der Kage müder und er antwortete auch nicht mehr so schnell.

„Wo fang ich da an? Also, das Yokaigan hat die Macht mit dem Reich der Toten Kontakt aufzunehmen und dämonische Geister zu rufen.

Nur dämonische. Sie kämpfen dann wie vertraute Geister für ihren Meister.

Aber diese Geister verlangen für diese Dienste viel Blut. Sonst erscheinen sie gar nicht erst.

Aber sie haben eine ungeheure Macht. Sie kämpfen besser als zwanzig Armeen.

Noch dazu kannst du die Gedanken des Gegners lesen. Aber für diese Macht verliert, man während das Yokaigan aktiviert ist, die Kraft seine Umgebung in Farben zu sehen. Das heißt du siehst nur noch schwarz-weiß.“

„Das ist also die Macht der Suomis? Das ist aber nicht sehr viel.“

Sakura bereute schon im nächsten Moment diesen Kommentar.

„Nicht viel?! Weißt du, was man mit diesen bestialischen Geistern alles anstellen kann? Du kannst dir gar nicht ausmalen, wie schlimm diese Kraft ist. Sie ist angsteinflößend. Noch dazu kannst du die Gedanken von anderen Menschen lesen. Denkst du nicht, dass das mehr als genug Kraft ist?!“

Die sonst so kleinen und fröhlichen Augen des Mizukages hatten sich vor Angst und Entsetzten geweitet.

Sakura war so eingeschüchtert, dass sie sich nicht mehr traute weiter nach etwas zu fragen.

„Du hattest mich noch gefragt, was du noch schaffen könntest, wenn ich dich richtig verstanden habe?“

Verlegen nickte Sakura und wartete auf seine Antwort.

„Das Yokaigan ist schon sehr gefürchtet. Es entstand durch den Hass und Zerstörungsdrang der Suomis. Daher konnten sie auch nur dämonische Geister rufen.

Deine Eltern und deine Großmutter, Sakura, waren die ersten der Familie Suomi, die es schafften das Yureigan zu bekommen. Eine verbesserte, gute Form des Yokigans. Sehr mächtig. Oh ja, sehr mächtig.

Es hat die Macht auch tierische und menschliche Geister aus der Totenwelt zu rufen, dich in eine Zwischenwelt von Leben und Tode zu teleportieren und seine stärkste Macht ist es, andere Kekkeigenkais zu neutralisieren. Niemand kann ein Bluterbe gegen dich einsetzten, wenn du das Yureigan besitzt.

Doch musst du bestimmte Voraussetzungen dafür haben.“

Das von Sakura Herz pochte und ihr Atem raste. Sie war sehr gespannt über diese Vorraussetzungen.

„Welche ist das?“

Sakura war es langsam leid, ihm alle Informationen einzeln aus der Nase zuziehen, doch wartete sie geduldig.

„ Die erste Vorraussetzung ist ein guter Charakter. Das heißt bösartige, mordlüsterne Menschen kriegen diese Macht nicht. Nur Menschen mit einem guten Herzen, der andere Menschen liebt und diese unter allen Umständen beschützen will, kann es bekommen.

Die zweite ist eigentlich keine direkte Vorraussetzung. Es ist mehr ein unglücklicher Verlust, der Gefühle in einem wach ruft und die Macht freisetzt.

Der schmerzvolle Verlust einer geliebten Person im Kampf.“

Bei Sakuras verdutztem Gesichtsausdruck fügte er hinzu: „Deine Großmutter hat ihren geliebten Mann verloren, durch den Krieg. Deine Mutter musste den Verlust ihres über allen geliebten Bruder überstehen.

Und dein Vater konnte sich nicht von seiner Mutter verabschieden als sie starb.

Ja, sie hatten mit all diesen Personen Probleme, aber sie haben sie geliebt.

Es waren ihre Familienmitglieder.“

„Dann werde ich dieses Yureigan niemals erreichen. Ich habe bereits eine geliebte Person verloren.“

Dieses Mal schien der Blick des Mizukages Sakura zu durchbohren.

„Du wirst es schaffen. Denn auch durch hartes Training kann man es schaffen. Es war dieser Gefühlsausbruch der ihnen die Kraft für das Yureigan gab. Nicht direkt der Verlust der Familie.

Das ist auch der Grund, warum Satomie bereits als einjährige das Yokaigan hatte.

Diese riesige Menge an Chakra und Kraft des Yureigans versorgte Satomie im Mutterleib bereits mit soviel Macht, dass es für sie ein leichtes war das Kekkeigenkai zu erhalten. Und bei dir war es sogar noch einfacher. Du hattest das Kekkeigenkai schon bei deiner Geburt. Deshalb haben wir es damals auch versiegelt. Solch große Macht in einem kleinen Baby, das gerade mal ein paar Minuten alt war, wäre zu verheerend gewesen.“

Durch die Fenster drangen die letzten Sonnenstrahlen ins Büro hinein und hüllten es in einen Goldton. Es schien eine Art magische Aura zu haben.

Der Mizukage verstummte und auch Sakura fiel nichts mehr ein, um das Gespräch am Laufen zu halten.

„Ich denke, ich gehe jetzt.“

„Ja, das denke ich auch. Nach den Prüfungen kommst du zu mir und wir werden das Siegel lösen, um dir dein Recht an dem Bluterbe zu geben.“

Sakura verabschiedete sich und zog zurück zum Gasthaus.

Draußen war niemand mehr und auch die Sonne war fast gar nicht mehr zu sehen.

Von Kakashi und den anderen beiden war noch keiner da.

Sakura fragte sich, wie es Naruto ging und ob er ihr verzieh. Zumindest hoffte sie es.

Obwohl es noch nicht spät war, legte sie sich schon schlafen, um morgen nicht wieder den Prüfungsbeginn zu verschlafen, aber auch um nicht mit Haine oder Naruto zu sprechen.

Schon jetzt sehnte sie sich das Ende der Prüfung herbei. Doch es würde noch sieben Tage dauern bis es soweit war.
 

Der nächste Tag war für Naruto sehr aufregend. Denn Ausbruch von Sakura am Tag zuvor hatte er schon vergessen.

Er freute sich einfach darauf endlich die Prüfung abzulegen und Chu-Nin zu sein.

„Ich bin ja so gespannt. Was sie wohl als Prüfung haben?“

Hayato stieß erst kurz vor der Prüfung zu ihnen und sagte wie immer kein Wort.

Das war den anderen aber nur Recht.

Für sie alle war dies mehr eine Art Zweckgemeinschaft und kein Team.

Nach einer langen Wartezeit, trat der Mizukage vor und erklärte die Regeln.

„Herzlich Willkommen zu unserer Chu-Nin-Auswahlprüfung. Ich freue mich so viele junge Talente zu sehen.“

Das stimmte so aber nicht ganz.

Insgesamt hatten es nur zehn Teams geschafft.

„Ich glaube das wird voll einfach“, freute sich Naruto.

„In dieser Prüfung wird euer praktisches Wissen und Können getestet. Ihr müsst fünf Tage in einem gefährlichen Gebiet überleben und dort verschiedene Rätsel lösen.

Schafft ihr es alle Rätsel zu lösen, führen diese euch zu einer der fünf Schriftrollen.

Ein Team kommt nur ins Finale, wenn sie innerhalb der fünf Tage eine Feuer-, Wasser-, Luft-, Erd- oder Donnerschriftrolle hat.

Doch diese Rollen werden von wilden Tieren, Fallen und Ninja-Wächtern beschützt.

Die Finalisten werden in Einzelkämpfen am sechsten Tag teilnehmen.

Und wenn jeder einen Kampf gewonnen hat, wird er zum Chu-Nin.

So und nun auf. Sucht die Rollen und besiegt die Wächter.

Euch allen wünsche ich viel Glück.“

Damit war die Ansprache des Kages zu Ende und die Teams machten sich auf zu den Booten, mit denen sie zu der ausgesuchten Insel auf dem Meer fuhren.

Naruto und Haine verabschiedeten sich von Sakura und Kakashi und folgten dann Hayato zu einem Boot.

Sakura und Kakashi blieben so lange stehen, bis die Boote nicht mehr zu sehen waren und kehrten dann zum Gasthaus zurück.

Der erste Tag schlich langsam und zäh dahin.

Sakura machte sich jetzt schon Sorgen um ihre beiden Freunde, aber ihre Gedanken waren eher schon bei dem Tag, wo das Siegel gelöst werden würde.

Diese fünf Tage wurden unerträglich lange und zäh für sie.

Die Tage schienen gar nicht enden zu wollen.

So verbrachte Sakura die Tage damit zu trainieren oder sich das Dorf zum tausendend Mal anzusehen, während Kakashi sein Buch las.

Als endlich der ersehnte fünfte Tag der Prüfung anbrach, war Sakura eine der ersten am Pier um Naruto und Haine zu empfangen.

Gespannt blickte sie über das weite Meer und suchte den Horizont nach den Booten ab.

„Da! Ich sehe sie! Endlich!“

Kakashi, der neben ihr stand, blickte von seinem Buch auf und folgte ihrem Finger, der auf das Meer zeigte.

Da kamen drei kleine Boote mit Ninjas angeschwommen.

Schon von weitem konnte man Narutos blonden Schopf erkennen und als das Boot näher kam, schrei er: „Wir haben die Schriftrolle! Ich werde bald ein Chu-Nin sein!“

Vergessen war die brutale Trainingseinheit von Sakura, was sie beruhigte, und sie saßen fröhlich beisammen. Kakashi und sie lauschten jedem Wort von Haine und Naruto von ihren Abenteuern und ihrem Kampf gegen den Wächter der Donnerschriftrolle.

Beide fielen sich immer wieder gegenseitig ins Wort, beendeten den vorherigen Satz des anderen oder begannen einen neuen.

Nicht selten kamen da verwirrte Fragen von den beiden Zurückgebliebenden.

Als alles erzählt war, zeigte die Uhr an, dass es schon weit nach Mitternacht war.

„Morgen um dieses Uhrzeit werde ich Chu-Nin sein“, meinte Naruto vollkommen von sich überzeugt, aber konnte ein herzhaftes Gähnen nicht unterdrücken.

„Ich denke, wir legen uns jetzt schlafen. Ihr beide braucht Kraft für das Finale.“

„Oh, ja. Nach fünf Tagen in Wäldern und Wiesen tut so ein Bett richtig gut, “ sagte Haine glücklich, als sie erschöpft ins Bett fiel.

„Das glaube ich dir gerne.“

Nun machte es sich auch Sakura auf ihrem Bett bequem und schon herrschte Stille.

So schnell und sorglos war sie schon seit Wochen nicht mehr eingeschlafen, nicht mal in Suna-Gakure unter den Betäubungsmitteln.

Und so war sie am nächsten Morgen vollkommen ausgeschlafen und entspannt.

Bis auf die Nerven, die langsam etwas blank lagen durch die Aufregung, was am Abend passieren würde.

Sie hatte große Angst, dass etwas schief ging oder die Schmerzen unerträglich werden würden.

Mit einem mulmigen Gefühl trank sie ihre Milch und zog dann mit den anderen zum Kampfplatz, wo das Finale stattfand.

Hayato wartete dort schon auf sie, sagte aber wie immer nichts, sonder blickte nur finster und gleichgültig.

„Also, dann viel Glück und Spaß. Wobei ich denke das ihr kein Glück braucht, “ meinte Kakashi als er sich die anderen Finalisten ansah, die alle ziemlich klein waren.

Obwohl es fünf Teams geschafft hatten eine Schriftrolle zu bekommen, gab es nur vierzehn Starter. Von Haine erfuhren sie, dass ein Mädchen so schlimm verletzt worden war, dass sie nicht in der Lage war dort teilzunehmen.

Die anderen Kämpfer waren alle sehr klein oder eher schwach, so dass sowohl Naruto, als auch Haine und Hayato sehr schnell mit ihren Kämpfen fertig waren, ohne wirklich viel Chakra und Kraft verbraucht zu haben.

Sie schafften es sogar nur mit der Tai-Jutsus.

Eigentlich hatte Sakura auf einen langen und spannenden Kampf gewartet, aber die Prüfung war so schnell vorbei, wie sie gekommen war.

Ehe sie sich versah, saß sie mit den anderen am Abendtisch.

Kakashi musste immer wieder erwähnen, wie stolz er doch auf die beiden ist und was für starke Fortschritte Naruto gemacht hatte.

Um sich zu beruhigen und auch nicht so aufzufallen, beteiligte Sakura sich an dem Gespräch und sie stellte eine Frage die sie schon lange mit sich rumtrug.

„Sag mal, Naruto. Warum trägst du dein Konoha-Stirnband jetzt um den Hals und nicht mehr an der Stirn?“

Mit der Frage hatte wohl keiner gerechnet, aber auch Kakashi und Haine war es aufgefallen.

„Ähm. Na ja. Eigentlich gibt es dafür keinen wirklichen Grund, “ sagte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.

Doch es war keinem entgangen, dass er puderrot angelaufen war.

Die Zeit verging und schon schlug die Uhr wieder einmal zwölf.

Sakura fiel erst jetzt ein, dass der Mizukage gar nicht erwähnt hatte, wann sie zu ihm kommen sollte.

War sie schon zu spät?

An der geschlossenen Tür des Gasthauses klopfte es.

„Hmm. Wer kann denn das so spät noch sein?“

Die Besitzerin, eine alte Dame, öffnete die Tür und Sakura erkannte einen der Jo-Nin aus dem Büro des Kages, als Sakura ihn aufgesucht hatte.

Seine schwarzen Haare waren von dem Wind stark zerzaust.

„Entschuldigen Sie die späte Störung. Ich suche nur einen Gast. Ein Mädchen namens Sakura Haruno.“

Die alte Dame wies zu ihrem Tisch und der Jo-Nin trat auf sie zu.

„Entschuldigen sie, wer von ihnen ist Sakura Haruno?“

Er blickte in die kleine Runde und Sakura hob zaghaft die Hand.

War jetzt der Zeitpunkt gekommen?

„Der Mizukage schickt mich. Er möchte gerne mit euch reden.“

Die anderen drei wirkten sehr verwirrt.

Jetzt wo Sakura daran dachte, fiel ihr auch auf, wie auffällig es war von einem Boten zum Mizukage gerufen zu werden.

„Was genau wünscht der Mizukage von meiner Schülerin?“

Kakashi schien der Gedanke gar nicht zu gefallen, das Sakura so spät noch aus dem Haus gehen sollte.

„Das darf ich nicht sagen. Es ist eine Angelegenheit die nur Sakura und den Mizukage etwas angeht. Noch dazu sollte man die Handlungen eines Kages nicht hinterfragen. Er hat seine Gründe.“

Der Jo-Nin blickte nun finster zu Kakashi. Anscheinend gefiel es ihm nicht, dass dieser ihnen misstraute.

Man konnte es Kakashi aber auch nicht zu verübeln. Sakura war erst vor kurzem entführt worden und Tsunade achtete jetzt noch schärfer auf sie.

Sie war zuerst auch gar nicht einverstanden gewesen, das Sakura mit nach Kiri-Gakure ging, hatte sich aber von Jiraya überreden lassen.

Kakashi wollte gerade etwas sagen, da meldete sich Sakura zu Wort.

„Ist schon in Ordnung, Sensei. Ich werde mitgehen und komme auch gleich wieder.“

Sie spürte die Blicke der anderen, als sie rausging.

Mit pochendem Herzen und leichten Magengeschwüren machten die beiden sich auf den Weg zum Haus des Mizukage.

Der Weg dorthin war ihr noch nie so lang vorgekommen.

Ihr Magen spielte vollkommen verrückt, genau wie ihr Herz.

Sie musste immer daran denken, was gleich geschehen würde.

Dann merkte sie etwas.

Hinter ihr konnte sie aus dem Augenwinkel einen Schatten sehen, der sich hinter den Häusern bewegte.

Sie wurden verfolgt.

Und so auffällig wie dieses geschah, konnte es nur Naruto sein.

Doch Haine und Kakashi waren auch dabei. Das spürte sie.

„Diese Idioten!“, dachte sie. „Wenn die mir das noch irgendwie vermasseln, dann...“

Doch den Gedanken konnte sie nicht zu Ende führen.

Vor ihr stand das Haus des Mizukage.

Die beiden traten ein, gefolgt von ihren Verfolgern.

Sakura hoffte inständig, das sie nicht bis zu dem Raum kommen würden, wo das Siegel gelöst werden sollte.

Wenn es so schmerzvoll werden würde, wie der Mizukage sagte, könnten die drei etwas Falsches auffassen.

Dieses Mal gingen sie am Büro des Kages vorbei und einen Weg, denn Sakura nicht kannte.

Der Jo-Nin stoppte am Ende des Ganges.

„Der Mizukage wartet dort unten auf dich.“

Mit der rechten Hand zeigte er die dunkle, steinerne Treppe hinunter.

Sakura war nicht ganz wohl bei der Sache und bekam langsam Angst.

Aber sie musste sich zusammen reißen.

Dort unten warteten neue Kräfte auf sie.

Eine Kraft, mit der sie ihre Schwester Satomie endlich loswerden würde.

Sie brachte kein Wort heraus, um sich zu bedanken und nickte nur.

Der Jo-Nin ging den Flur entlang zurück, bog um eine Ecke und war weg.

Sakura holte noch mal tief Luft und ging die Treppe runter.

Ihr Gang hallte leise von den Wänden wieder, doch sie meinte ihr Herzschlag würde es übertönen.

Sie hatte keine Ahnung, ob ihre Kameraden noch hinter ihr waren, aber das war im Moment ihr geringstes Problem.

Die Treppe war lang und dunkel, doch am unteren Ende konnte man bereits den Schimmer von Feuer sehen.

Unten angekommen hatte sie einen großen, hellen Raum vor sich.

In der Mitte war eine Art Steintisch, der sie stark an den Tisch erinnerte, auf dem sie bei Satomie lag.

Schreckliche Erinnerungen kamen in ihr wieder hoch, aber sie versuchte sie zu unterdrücken.

An den Wänden waren viele verschieden große Zettel mit unterschiedlichen Formel für geheime Jutsus.

Auf einem Holztisch an der hinteren Wand, der stark an einen Schreibtisch erinnerte, standen viele Kerzen.

Sie war so in den Raum vertieft, dass sie zusammen zuckte als jemand sie von der Seite ansprach.

„Hallo, Sakura. Schön das du gekommen bist. Entschuldige, dass ich dich erst um diese Uhrzeit herbestellt habe, aber ich hatte sehr viel zu tun.“

Der Mizukage trug seinen typischen Umhang, aber den Hut hatte er abgenommen, so dass man eine große Platte auf seinem Kopf sehen konnte.

Der nette und kleine Mann war irgendwie blass und nervös.

Anders als am ersten Tag ihrer Begegnung, wo er fröhlich war.

„Das macht doch nichts. Ich habe mich schon gefragt, wann ich herkommen sollte.“

„Dann wollen wir mal, nicht wahr. Würdest du dich auf den Tisch legen, mit den Rücken nach oben bitte.“

Sakura ging zum Tisch und legte sich auf den Bauch.

Mit dem Gesicht blickte sie zur Treppe und konnte kurz einen Schatten sehen.

Also waren sie doch bis hier runter gekommen.

„Na gut. Das wird sehr schmerzhaft. Falls es unerträglich für dich wird, gib mir ein Zeichen, dann lassen wir es sein. Verstanden?“

Sakura nickte, schloss die Augen und wartete auf das, was als nächstes kommen würde.

Dann spürte sie wie der Mizukage den Stoff am Rücken mit einem Kunais kaputt schnitt und ihr Oberteil locker an den Seiten lag.

Es wurde nur noch durch den Nacken- und Bauchstoff zusammen gehalten.

Als nächstes spürte sie die kalte Haut eines langen und schrumpeligen Finger zwischen ihren Schulterblättern ein Zeichen nachfahren und ihre Nackenhaare stellten sich auf.

„Was ist denn das? Das Siegel ist voller Narben und Verbrennungen. Wie ist das passiert?“

Sie hörte das Entsetzten in seiner Stimme.

„Das ist ein Teil meiner Vergangenheit, von der ich nicht reden möchte.“

Mehr wollte sie dazu nicht sagen.

Es schmerzte noch heute darüber zu reden.

Der Finger, der auf dem Punkt zwischen ihren Schultern stehen geblieben war wanderte jetzt höher.

„Und dort. Da ist noch ein Siegel. Wofür ist das?“

„Das Siegel ist von Tsunade. Es hält die Blutung und Bisswunde von Satomie zurück.“

„Wie? Das verstehe ich nicht ganz. Das musst du mir genauer erklären.“

Und so begann sie die Geschichte von der Entführung und dem Biss von Satomie zu erzählen, was etwas dauerte und langsam begann Sakura auf dem Tisch zu frieren.

Als sie endete merkte sie, dass der Mizukage noch bedrückter wirkte.

„Damit haben wir ein ziemlich großes Problem.

Mein Jutsu löst sämtliche Siegel. Es könnte also passieren, dass dieses Siegel am Hals auch gelöst wird.

Jetzt wird es kompliziert. Ich muss das Siegel des Yokaigans langsam lösen, so dass du keine zu starken Schmerzen hast und das Siegel am Hals sofort wieder schließen, sobald es sich öffnet, damit du nicht zu viel Blut verlierst. Äußerst knifflig...“

„Könnt ihr auch nicht Hilfe von einem Medik-Nin holen?“, fragte Sakura leicht beängstigt.

„Nein. Das geht nicht. Diese Medik-Nins die ich hier zur Verfügung habe, sind noch nicht weit genug ausgebildet für so etwas. Ich werde es alleine versuchen müssen.“

Und damit trat wieder Stille ein.

In dieser Ruhe konnte Sakura deutlich den Atem des Kages und Bewegungen in der Nähe hören.

Naruto, Kakashi und Haine waren also immer noch da.

Über ihr murmelt der Kage ein paar Wörter und legte seine Hand flach auf ihren Rücken, wo das Siegel war.

Sie spürte einen leichten Druck der Hände und Energie die sich an der Handfläche zu sammeln begann.

„Es geht nun los. Halte dich bereit. Denk daran, wenn es zu schlimm wird gib mir ein Zeichen.“

Und schon strömte die warme, gesammelte Energie in ihren Rücken ein.

Es war nur ein leichtes Stechen und erinnerte eher an eine Nadel die sie stach.

Doch dann wurde der Schmerz größer, breitete sich aus, drang in ihre Knochen ein.

Es fühlte sich an, als würden ihre Knochen anfangen zu Kochen.

Sie wurden heißer und heißer und verbrannten sie innerlich.

Um nicht jetzt schon Schwäche zu zeigen, unterdrückte Sakura die Schmerzensschreie.

Der Schmerz verschlimmerte sich und die Knochen schienen in ihrem Rücken zu zersplittern.

Ihr Fleisch brannte höllisch, das Blut rauschte nur so in ihren Ohren und ihre Knochen zerbarsten innerlich.

Nun war es fast unmöglich für sie die Schreie zu unterdrücken.

Sakura wünschte sich etwas zum drauf Beißen, Stoff oder Holz, irgendetwas um nicht zu Schreien.

Mit all ihrer Kraft bis sie die Zähne zusammen und dann fühlte sie Blut aus ihrer Lippe fließen, auf die sie so stark gebissen hatte.

Die Schmerzen begannen sich nun in den Kopf auszubreiten und legten sich auf die Augen.

Verzweifelt und betäubt von den Schmerzen öffnete sie die Augen, doch sie konnte nichts sehen.

Sie war blind!

Schnell schloss sie ihre Augen wieder und es legte sich ein ungeheurer Druck auf ihre Lider.

Ihr Schädel wurde zusammen und ihre Augen in die Höhlen gedrückt, so schien es ihr.

Sie konnte vor Schmerzen nicht mehr klar denken.

Nur eines kam ihr in den Sinn: Wenn es so weiter ging würde sie vor Schmerzen sterben!

Sie musste dem Kage ein Zeichen geben, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr, genauso wie die Stimme.

Sakura hatte keine Möglichkeit dieses Verfahren zu unterbrechen.

Durch die kalte Steinplatte spürte sie ihr Herz schnell und unregelmäßig schlagen.

Langsam begann sie sich vor Schmerz zu krümmen und um sich zu schlagen.

Bei all diesen Bewegungen, spürte sie irgendwann eine Wärme an ihrer linken Schulter entlang gleiten.

Immer mehr und mehr, schneller und schneller verließ ihr Blut ihren Körper und machte alles noch schlimmer.

Zu all diesen Schmerzen kam nun ein starkes Schwindelgefühl und Übelkeit über sie.

Das warme, klebrige Blut strömte über den Tisch, tropfte auf den Boden, in ihre Haare und Kleidung.

Ihre Sinne waren benebelt und nur schwach nahm sie noch wahr, wie ihre Sehkraft langsam zurückkehrte.

Sie musste einen schrecklichen Anblick ergeben.

Mit Blut überströmt, total benommen und vor Schmerzen und Krämpfen zuckend, mit halb nacktem Rücken auf einem steinernen Tisch.

Sie hoffte nur die anderen interpretierten das nicht falsch.

Die Energiestöße pulsierten in ihren Adern und griffen jeden Nerv an.

Doch die Erlösung kam schnell und unerwartet.

Die Schmerzen stoppten und das Blut hörte auf zu fließen.

Aber das war nicht das Einzige was aufgehört hatte.

Sie konnte ihren Herzschlag nicht mehr spüren.

Vorsichtig öffnete sie ihre Augen wieder und blickte auf.

Der Raum um sie herum war dunkel und grau geworden.

Ihr schwarzes Blut, das eigentlich rot sein müsste, strömte fast über den ganzen Boden.

Sakura stand auf und sah sich um.

Naruto und Haine hatten sich wohl von Kakashi los gerissen und stürmten nun auf den Tisch zu wo sie lag und der Mizukage erschrocken, mit beiden Händen auf ihrem Rücken, zu ihnen aufsah.

Sakura sah ihren eigenen Körper dort liegen.

Die Augen weit, entsetzt und schmerzvoll aufgerissen, blutüberströmt und mit seltsam angewinkelten Armen und Beinen.

Sie war außerhalb ihres Körpers.

Und nicht nur das, die Zeit war stehen geblieben.

„Bin ich tot?“

Es war ihr erster Gedanke, aber würde sie dann nicht woanders sein?

Würde die Zeit dann nicht weiterlaufen?

„Irgendwas stimmt hier nicht.“

Sakura blickte sich genauer um.

Und erst jetzt fielen ihr sie auf.

Widerwärtige, abstoßende und angsteinflößende Gestalten die langsam aus der Wand heraus auf sie zukamen.

Mit Zischenden und Keuchenden Geräuschen kamen sie durch sie Wände auf sie zu.

Gelähmt vor Angst blickte sie diese Kreaturen an.

Sie atmete immer schneller und ihr Herz begann wieder zu schlagen.

Ihr Herz? Also war sie doch nicht tot?

Die größte der Gestalten wand sich an Sakura und zischte sie an.

„Was?“

Noch einmal wiederholte er dieselben Laute.

Er versuchte ihr etwas zu sagen.

„Ich verstehe euch nicht.“

Sakura wich ein paar Schritte zurück, doch das Wesen folgte ihr.

Es schien keine feste Materie zu sein, sondern eine Art riesiger purpurner Schleim mit schwarzem Höhlen, die den Mund und die Augen darstellen sollten.

Ihre Fingerspitzen berührten nun die kahle und kalte Wand aus Stein.

Die Kreatur begann wieder zu zischen und dieses Mal hörte Sakura genauer hin.

„Befreie... uns...“

Vollkommen verwirrt blickte sie das schleimige Wesen an.

„Befreien? Wie denn? Wie soll ich das machen? Wer seid ihr?“

Nun kamen auch die anderen Wesen näher.

„Töte... den Zrocotta. Dann...werden wir euch...dienen.“

Sakura verstand überhaupt nichts mehr.

Was war ein Zrocotta, und wie sollte sie dieses töten?

„Wer seid ihr?“, fragte sie nochmals.

„Wir .sind....Geister. Man.....nennt uns.....Ragnarlorg. Wir...sind...Tongeister.....“

Mit einem Blick schaute sie sich alle Wesen an.

Aber da waren welche die waren nicht wie Schleim. Die hatten eine feste Form und sahen noch unheimlicher aus.

Sie waren fast alle dunkel- oder kristallblau. Hässliche, riesige Kreaturen mit zwei Hörnern auf dem Kopf und furchtbaren, langen, spitzen Krallen.

„Und wer seid ihr?“, fragte sie zaghaft an den Größten gewand.

Diese Wesen zischten nicht, sondern redeten ganz normal, aber voller Kälte und Hass.

Ihre Stimme war dunkel und aggressiv.

„Wir sind die Oni. Ein Volk von dämonischen Geistern. Wir sind all der Hass und die Rachsucht der Menschen. Wir sammeln uns hier, im Limbus, Jahre lang an und wenn wir genug Kraft haben, materialisieren wir uns in der normalen Welt. Die Menschen können uns nicht wirklich sehen und so weiß niemand von unserer Existenz. Wir leben schon so lange wie es Menschen, Hass und Rachsucht gibt.

Wir wollen uns bald befreien um die Welt zu beherrschen.“

Sakura wurde mulmig zumute bei dem Gedanken daran, dass diese Wesen schon lange auf Erden wandeln.

Dieser Ort verwirrte sie etwas. Sie war hier also im Limbus.

Sie hatte schon davon gehört.

Das ist die Zwischenwelt vom Leben und Tod.

Hier kam man kurz nach dem Tod her, um sich darauf vorzubereiten ins Jenseits zu gehen.

Also war sie doch tot. Oder nicht?

Und als würde sich ihre Frage von selber lösen, fühlte sie eine Art Zugkraft um ihren Bauch und sie wurde zurück in ihren Körper gezogen.

Sofort kamen all die Schmerzen wieder zurück und auch die Geräusche um sie herum.

„Sakura!“

Ein durcheinander von Stimmen war zu hören.

Hier mal Narutos, da Haines und auch die von Kakashi.

Der Mizukage schien verwirrt und überrascht all diese Leute dort unten zu sehen.

Doch viel davon bekam Sakura nicht mehr mit, denn sie gab der Erschöpfung nach und verlor das Bewusstsein.

Jagd nach dem Zrocotta

7.Kapitel: Jagd auf den Zrocotta!
 

„Ich frage sie nur noch einmal, was haben sie mit Sakura da unten angestellt?“

Kakashi schien diese Frage schon zum tausendsten Mal zu stellen und langsam verlor er die Beherrschung.

Mit den Handinnenflächen lehnte er sich auf den Tisch des Mizukages.

Naruto musste sich ganz stark zusammenreißen, sich nicht auf den Mizukage zu stürzen, der keine logische Antwort von sich gab.

Der kleine Mann war starr vor Angst, vollkommen nervös und schwitze ziemlich bei dem Kreuzverhör, dass die drei Shinobi aus Konoha durchführten.

Sakura lag schon seit drei geschlagenen Stunden im Krankenhaus und hatte glücklicherweise aufgehört zu bluten.

Doch der Mizukage wollte einfach nicht sagen, was dort unten vor sich gegangen war.

Naruto verlor immer wieder vor Wut die Beherrschung.

Er wollte brauchbare Antworten und nicht dieses zusammen gereimte Zeug was, der Kage von sich gab.

„Ich sagte ihnen doch schon, das Sakura vor einigen Tagen zu mir kam und mich bat ein Siegel zu lösen, welches ihre Entführer ihr verpasst hatten.“

„Und ihnen habe ich gesagt, dass ich ihnen diese Geschichte nicht glaube. Sakura hätte auch zu Tsunade gehen können. Also sagen sie mir warum sie zu ihnen kam?“

„Was weiß ich, warum das Mädchen zu mir kam. Sie bat mich ein Siegel zu lösen und ich tat es. Mehr habe ich nicht zu sagen.“

Mit immer noch wütenden Blick richtete sich Kakashi auf und sagte nur: „Sollte Sakura bleibende Schäden behalten, könnte dies ein Krieg zwischen Konoha und Kiri bedeuten. Das wissen sie doch, oder?“

Wieder begann der Kage nervös zu werden.

„Das wird nicht eintreffen. Ich habe ihr nur ein Siegel gelöst und sonst nichts.“

„Mir reicht es jetzt! Prügeln wir die Wahrheit aus ihm raus.“

Naruto konnte das nicht länger mit anhören und -sehen.

„Naruto, wir können nicht einfach so den Mizukage `verprügeln`.

Erstens würde man dann denken, dass wir diesen Streit angefangen hätten und zweitens ist er der stärkste Mann im Dorf.“

„Na und? Das ist mir egal. Ich bin sowieso stärker als der.“

Kakashi wollte gerade etwas sagen, da flog die Tür auf und eine Krankenschwester kam herein.

„Meister Mizukage, wir vermissen einen Patientin.“

„Wen denn um himmelswillen?“

„Das Mädchen, das sie vor einigen Stunden eingeliefert habt. Sakura Haruno. Sie ist nicht mehr da. Wir haben bereits das ganze Krankenhaus nach ihr abgesucht.“

„Was?“, kam es von allen vier Ninjas im Raum gleichzeitig.

„Wir werden sofort los gehen und sie suchen“, sagte Kakashi und ging zur Tür.

„Meine Ninja werden das Dorf nach ihr absuchen. Wenn wir sie hier finden, schicke ich euch jemanden der euch holt.“

Kakashi wartete kurz und überlegte.

„Na gut. Einverstanden.

Naruto, komm!“

Naruto blickte nur denn Mizukage an, folgte aber den anderen beiden dann nach.

„Wo wollen wir anfangen? “ fragte Haine und blickte sich auf der Straße um.

„Du hast doch gehört. Der Mizukage sucht im Dorf. Wir gehen durch die Wälder.“

„Ich traue diesem Mann nicht“, sagte Naruto mit einem wütenden Blick.

„Aber ich. Ich weiß zwar nicht, was da gestern abgelaufen ist, aber der Mizukage ist ein guter Mensch.“

Damit war das Thema für Kakashi beendet und sie machten sich zusammen auf in Richtung Wald.

Sie durchsuchten jedem Baum, Strauch und Winkel des Waldes, konnten Sakura aber nicht finden.

Also sie schon am verzweifeln waren, kam ein Ninja aus Kiri-Gakure zu ihnen, um ihnen eine wichtige Nachricht zu überbringen.

„So wie es aussieht sucht Sakura nach dem Zrocotta.

In der Bibliothek sagte man uns, dass sie dort war und nach einem Buch über Fabelwesen gesucht hat.

Die Bibliothekarin konnte uns auch zeigen welches Buch es war.

Hinter fehlte eine Seite.

Im Inhaltsverzeichnis stand, dass es sich um die Seite des Zrocotta handelte.“

Verwirrt starrten Naruto und Haine den Ninja an.

„Und was genau ist dieser Zrocotta?“, fragte Haine zaghaft.

Doch nicht der Kiri-Ninja antwortete, sondern Kakashi.

„Der Zrocotta ist ein wolfartiges Wesen, aber sehr viel größer. Er kann die Stimmen der Menschen nachmachen und so seine Opfer in die Falle locken.

Dabei hört er sich an wie ein Mensch der sich übergibt und das Opfer läuft in den Wald um zu sehen, wer dort Hilfe brauch.“

„Und wie tötet er seine Opfer?“

„Er beißt ihnen in die Kehle und reißt ihnen ihre Stimmbänder heraus.

So hat er immer wieder neue Stimmen.

Viele haben schon versucht ihn zu töten. Nicht zu letzt um die Fähigkeiten von ihm zu Nutzen.

Aber alle sind nie wieder gekommen.“

„Was denn für Fähigkeiten? Jetzt sagt doch mal alles und behaltet nicht immer Sachen für euch.“

„Wenn man, so heißt es, sich die Augen des Zrocottas unter die Zunge legt, kann man in die Zukunft sehen.“

Bei dem Gedanken wurde Naruto schlecht.

Und nicht nur ihm, auch Haine wurde blasser.

„Aber warum sollte Sakura nach diesem Wesen suchen?“

„Das fragen wir uns auch die ganze Zeit“, meinte der Kiri-Ninja.

„Darüber grübeln bringt jetzt nichts. Wir müssen Sakura finden. Sie könnte in Gefahr sein.“

„Es gibt nur noch wenige von den Zrocottas und einer von ihnen wird von der Akatsuki kontrolliert. Soweit wir wissen, wird er hier in der Nähe in einer Höhle gehalten und bei Nacht rausgelassen.“

„Können sie uns die Höhle zeigen?“

„Nein. Selbst der Mizukage weiß nicht in welcher Höhle er gehalten wird. Wir haben sehr viele Höhlen hier in der Gegend.“

Zusammen überlegten sie, in welcher Richtung sie anfangen sollte, da es zum aufteilen zu gefährlich war, falls sie diesem Zrocotta begegneten.

„Ich glaube, da kann uns jetzt nur eine gute Nase weiterhelfen“, sagte Haine nach einer langen Schweigeminute.

„Ich habe das Stirnband von Sakura hier, das sie unten in diesem Keller verloren hat. Jetzt brauchen wir nur jemanden mit einer guten Nase.“

„Damit kann ich dienen. Ich kann meinen Nin-Ken rufen, “ meinte Kakashi.

Haine lächelte ihn nur an und biss sich dann selber in den Daumen.

„Das wird nicht nötig sein. Mein vertrauter Geist hat eine bessere Nase.“

Während Naruto sich fragte, was denn außer einem Nin-Ken eine noch bessere Nase haben sollte, vollführte Haine die Fingerzeichen und legte ihre Hand flach auf den Boden.

„Jutsu des vertrauten Geistes.“

Eine kleine Rauchwolke kam auf und als diese verschwunden war, sah Naruto was sie meinte.

Direkt vor ihr saß ein prächtiger Wolf mit silbrigen-grauen Fell und einem kleinen blauen Ring im linken Ohr.

Auf seiner Stirn zeichnete sich in einem fast weißartigen Ton ein seltsames Zeichen wieder, das aussah wie ein Schwert mit verschlungenen Ästen.

Unten am rechten Fuß konnte man eine eiserne Fessel mit einer kurzen Kette sehen, die abgetrennt wurden war.

Vielleicht war der Wolf mal gefangen gewesen, überlegte Naruto.

„Ah, jetzt weiß ich was du meinst. Ein Wolf ist ja der Vorfahre des Hundes und hat einen deutlich präziseren Geruchssinn.“

Haine fing plötzlich an zu strahlen und schlang ihre Arme um den Hals des Wolfes.

„Hallo, Link. Ich habe dich so vermisst.“

Es schien für Naruto so, als würde der Wolf auch Lächeln.

„Ich freue mich auch dich wiederzusehen Haine. Wir haben uns lange nicht gesehen. Drei Jahre ist es her.“

Sie löste die Umarmung und stellte sich wieder hin.

„Wir haben jetzt nicht viel Zeit. Du musst eine Freundin von uns finden. Hier. Das ist ihr Geruch. Kannst du uns helfen.“

Haine hielt ihm das Stirnband von Sakura hin und der Wolf schnupperte daran.

„Ja, natürlich kann ich euch helfen.“

Nachdem er lange genug an dem Band gerochen hatte, schnupperte er mit erhobener Nase gegen den Wind.

„Ich habe sie. Sie ist 15 Grad nördlich von hier und hat einen Vorsprung von ungefähr zehn Minuten.“

Nun wusste auch Naruto, warum der Wolf besser ist als die Nin-Ken. Er kann ganz genau bestimmen wo und wie weit das Ziel entfernt ist.

„Also dann los! Wir müssen Sakura schnell finden.“

Link lief vor raus und die anderen hinterher.

Naruto hoffte, dass der Zrocotta Sakura nicht schon gefunden hatte.

Wenn dieses Tier wirklich einem Wolf ähnelte, dann müsste er Sakura schon gewittert haben.

Doch daran wollte er nicht denken.

So schnell sie konnten sprangen sie von Baum zu Baum und folgten dabei Link.

„Wir sind bald da. Der Geruch wird stärker. Aber da ist noch ein anderer Geruch.“

Narutos Herz setzte kurz aus.

War das der Zrocotta?

Waren sie schon zu spät?

„Was riechst du noch? Ein Tier? Oder einen Menschen?“

Auch Haine schien Angst um sie zu haben, denn ihre Stimme zitterte.

„Es ist ein Mensch. Ein Junge, wenn meine Nase sich nicht täuscht.“

Wieder schnupperte Link länger und sagte dann: „Es müsste ein Junge in deinem Alter sein, Haine. Doch er trägt noch einen Geruch an sich. Nicht nur seinen sondern auch den von einer Schlange.“

„Den einer Schlange? Wie meinst du das?“, fragte Kakashi, der hinter Naruto lief.

„Ich kann das nicht so recht erklären. Er hat den Geruch der Schlangenbeschwörung an sich. Denn Geruch von Orochimaru, wenn mich nicht alles täuscht.“

„Meister Kakashi, könnte das Sasuke sein?“

Naruto hatte es ausgesprochen, noch bevor er wirklich darüber nachgedacht hatte, aber er war sich schon sicher. Das konnte nur Sasuke sein.

Ein Junge im Alter von Haine und der Geruch von Orochimaru an ihm.

„Das könnte sein. Aber wenn das so ist, dann frage ich mich, was er hier will?“

Nun wo er darüber nach dachte, viel Naruto auch kein Grund ein, warum Sasuke hier sein sollte.

Aber wer weiß was für einen verrückten Auftrag Orochimaru für ihn hat.

Sie liefen schnell und flink durch den Wald und nach der Meinung von Naruto hätten sie Sakura schon lange finden müssen.

Der Weg den sie liefen, schien nicht enden zu wollen.

Obwohl Link gesagt hatte, es wären nur zehn Minuten bis zu Sakura, mussten sie schon mindestens zwanzig unterwegs sein.

Abrupt blieb Haine auf dem Waldboden stehen und Link hielt direkt an ihrer Seite an.

„Link. Sag mir, wie weit ist es noch?“

Der Wolf schnupperte ausgiebig in der Luft und meinte: „Hmm. Seltsam. Wir müssten noch fünf Minuten von ihr entfernt sein. Das kann aber nicht sein. Wir müssten schon lange bei Sakura sein.“

Haine blickte sich konzentriert um und als sie jeden Winkel um sich gesehen hatte, huschte ein leichtes Lächeln über ihre Lippen.

„Was hast du, Augenstern? “ fragte der Wolf und blickte sich auch um.

„Die Lösung ist eigentlich so simpel. Sie hat ein Gen-Jutsu um sich gelegt. Deshalb kommen wir nicht näher.“

„Ein Gen-Jutsu?“, fragte der Kiri-Ninja.

„In diesem Zustand? Normaler Weise dürfte sie nicht mal in der Lage sein Chakra zu schmieden.“

Haine sagte nichts, sondern legte die Finger zusammen, ebenso wie Kakashi.

Fast synchron sagten sie: „Jutsu lösen!“ und die Umgebung verändert sich etwas.

Die Bäume um sie herum waren fast alle ausgerissen oder ihre Stämme waren halb zerstört.

Spuren von riesigen Krall zog sich durch das Holz, manche schon älter, andere ganz frisch.

„Ich glaube nicht, dass Sakura das Jutsu gelegt hat. Dafür ist sie zu schwach.

Dieses Jutsu ist wahrscheinlich immer da, um Eindringlinge fernzuhalten.“

„Ja, Kakashi. Genau das glaube ich auch.“

Link schnupperte wieder in der Luft.

„Augenstern. Ich rieche Feinde.“

„Was für welche, Link?“

Naruto begann sich um zu blicken. Nicht das geringste Blatt rührte sich.

„Sehr starke. Zumindest einer von ihnen. Er trägt den Geruch von Fisch an sich.

Die anderen sind wohl eher seine Diener.“

Erneut erhob er die Nase in die Luft und versuchte noch mehr des Geruches in die Nase zu bekommen.

„Sie sind fast an derselben Stelle wie Sakura. Aber wenn wir uns beeilen sind wir vor ihnen da.“

Wie auf Kommando stürmten alle zusammen wieder los.

Fragen kreisten Naruto durch den Kopf.

Warum waren all diese verscheidenden Leute hier?

Was wollte Sakura von diesem Zrocotta?

Was genau suchte Sasuke hier? Und noch einige mehr.

Von all dem Grübeln bekam er langsam Kopfschmerzen.

Link stoppte und alle landeten neben ihm.

„Wir müssten jetzt da sein.“

„Hier ist aber nichts“, sagte der Kiri-Ninja.

„Aber hier endet der Geruch. Sie muss hier sein.“

Sie verteilten sich und suchten in jeder Ecke, aber fanden niemanden.

„Das ist doch nicht möglich. Sie kann nicht einfach verschwinden.“

Keiner von ihnen hatte auch nur eine Ahnung was da los und wo Sakura war.

Kakashi blickte sich um. Jeden Busch und Baum betrachtete er von seinem Platz aus.

Sein Sharinganauge, das sonst immer verdeckt war, blickte über Naruto hinweg zwischen die Bäume.

Leise, so dass nur Naruto und Haine es verstehen konnten, flüsterte er: „Wir sind nicht allein. Ich denke, diese Feinde die Link gerochen hat, sind da.“

Nun blickten sich auch die beiden Chu-Nin um, entdeckten aber nichts.

Und dann flogen ihnen Kunais um die Ohren.

Einen verfehlten Naruto nur ganz knapp unter dem Auge an der Wange.

Ein leichter Schnitt zog sich da lang und blutete leicht.

Haine hatte einen Kunai ins Bein bekommen und Link hatte einen Schnitt an dem rechten Hinterbein.

Kakashi und der Jo-Nin aus Kiri waren ausgewichen und hatten nicht eine Wunde.

Sie stellten sich in einem Kreis, Rücken an Rücken, auf und blickten sich um.

Aus den Büschen kamen nun Ninjas, die bis auf die Augen vollkommen vermummt waren.

Naruto konnte nicht alle sehen und schätze, dass es ungefähr zwanzig sein mussten.

Ein tiefes, kaltes Lachen drang aus dem Busch direkt vor Haine und langsam trat ein großgewachsener Mann heraus.

Er hatte das Aussehen eines Fischmenschens und ein riesiges vermummtes Schwert auf dem Rücken.

Sein schwarzer Mantel mit den roten Wolken, verdeckte am Kragen leicht seinen Mund, aber an den Augen sah man dass er lächelte.

Irgendwoher kannte Naruto ihn, da war er sich sicher.

Zu seinen Füßen stand ein riesengroßes wolfartiges Tier mit dunkelroten Augen.

Sein Fell war dunkel und verfilzt.

Gefährlich knurrte er Naruto und die anderen an.

Dabei sabberte er und seine großen, gelblichen, scharfen Zähne waren zu sehen.

Eine eiserne Kette führte von der Hand des Mannes an den Hals von dem Zrocotta.

Link, der neben Naruto und Haine stand, legte seine Ohren an und fing ebenfalls an laut zu knurren, was den Zrocotta noch wütender machte.

Der große Mann musste beide Hände nehmen um das bärengroße Ungetüm zurück zuhalten.

„Sieh mal an, wer da ist? Kakashi Hatake, der Kopierninja aus Konoha. Und er hat uns Gesellschaft mitgebracht.“

Kampfeslustig lächelte er ihnen entgegen.

„Kisame Hoshigaki. Wo ist Itachi? Ihr reist doch sonst immer zusammen.“

Man hörte deutlich die Verachtung in Kakashis Stimme. Aber auch der andere Shinobi schien nicht viel für Kakashi übrig zu haben.

„Der hat anderweitig zu tun. Aber keine Angst. Du wirst schon noch die Gelegenheit haben gegen ihn zu kämpfen.“

Naruto erkannte ihn jetzt wieder. Das war der Begleiter von Itachi, Sasukes Bruder gewesen, als dieser Naruto vor Jahren mitnehmen wollte.

Er hatte ihn damals in diesem kleinen Gasthaus getroffen zusammen mit Itachi.

Sasuke war ebenfalls gekommen und hatte gegen seinen Bruder gekämpft – und verloren.

Ohne Jiraya wären beide verloren gewesen.

Daher wusste Naruto sehr wohl, dass man diesen Ninja nicht unterschätzen durfte.

„Oder, vielleicht auch nicht. Wir werden ja sehen, ob ihr diesen Tag überleben werdet. Naja, zumindest der Junge dort wird überleben. Denn den brauchen wir ja noch, “ sagte er und zeigte mit dem Finger auf Naruto.

„Nur über meine Leiche, Kisame“, rief Kakashi leicht gereizt.

Kisame lachte laut und boshaft auf, und die anderen Männer stimmten mit ein.

„Hast du nicht zu gehört, oder was? Aber na ja, das lässt sich schon irgendwie arrangieren.“

Wieder lachten die Ninja alle auf. Kisame lauter als alle anderen.

„Wo ist Sakura?“, schrie Naruto, der langsam die Geduld verlor.

Statt zu verstummen, kicherten sie boshaft weiter.

„Sa-wer? Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst.“

Sein Grinsen wurde noch breiter.

„Verarsch mich nicht! Ich bin nicht dumm!“

Naruto verlor langsam die Beherrschung und Kakashi konnte ihn gerade noch zurückhalten.

„Da will jemand wohl unbedingt sterben. Also, wenn du dieses Mädchen meinst, die ist weg. Ich glaube die hatte andere Probleme als uns. Und ehrlich gesagt, die hatten wir auch.

Warum sollen wir einen Gegner, der sowieso schon halb tot ist, von seinen Schmerzen erlösen. So macht das mehr Spaß.“

Erneut drang ein Lachen durch die Reihen der Männer.

Mit aller Kraft befreite sich Naruto aus Kakashis Bemühungen ihn zu halten und stürmte auf Kisame zu.

Der lächelte unentwegt und schon kamen drei der Ninjas auf ihn zu gerannt.

Hinter sich hörte er, wie die anderen sich ebenfalls in den Kampf stürzten.

Seine Gegner warfen Shuriken nach ihm, aber die wehrte er locker mit einem Kunai, das er gezückt hatte, ab.

Der erste der Ninja in Narutos Reichweite wich ihm leichtfüßig aus, als er versuchte ihn mit dem Kunai zu treffen.

Die anderen beiden griffen von links und rechts an.

Naruto sammelte Kraft in den Beinen und sprang hoch, um den Shuriken auszuweichen.

Doch hatte er nicht damit gerechnet, dass alle drei ebenfalls zeitgleich hochsprangen und ihn mit verschiedenen Tai-Jutsus angriffen.

»Die Shuriken waren nur eine Ablenkung gewesen, dass hätte ich mir auch denken können, « dachte er säuerlich, nachdem er einer Attacke nur knapp entkommen konnte.

Ununterbrochen griffen sie Naruto an.

Sie ließen ihm nicht genügend Zeit auch nur ansatzweise eine Attacke zu starten.

Aus dem Augenwinkel sah er gerade noch, dass auch Haine große Probleme hatte Jutsus auszuführen.

Dieser kleine unaufmerksame Moment hatte gereicht, um den Ninjas ein Ziel zu bieten.

Mit einem kräftigen Tritt in den Magenbereich beförderte einer von ihnen Naruto in die Luft.

Danach spürte er nur ständige Tritte und Schläge im Rücken und Bauch.

Immer wieder wurde er durch die Luft, getreten von einem zum anderen, wie ein Fußball.

Nach einigen Treffern fühlte er nur, wie sich eine von den vielen Fäusten ihn stärker als die anderen in seinen Rücken traf und er danach mit voller Wucht auf den Boden prallte.

Naruto konnte kaum noch Atmen.

Stechender Schmerz benebelten leicht seine Sinne, sein Rücken brannte förmlich von dem Prügelgewitter.

Und auch seine Wirbelsäule, so wie seine Rippen schmerzten intensiv.

»Diese Ärsche. Wenn ich die erwische! «

Eine riesen Wut breitete sich in ihm aus, die sogar für kurze Zeit seine Schmerzen betäubte.

Langsam versuchte Naruto aufzustehen, aber ein stechender Schmerz in der

Brust hinderte ihn daran.

Er begann heftig zu keuchen und husten, da er keine Luft mehr bekam.

Dann, beim nächsten Versuch wieder aufzustehen, spuckte er Blut aus.

Vor ihm, im Dreck bildete sich eine kleine Blutlache.

Obwohl er kein Medik-Nin war, wusste er sofort was los war.

»Diese Verletzung kenne ich. Beim Training mit Jiraya hatte ich so eine öfters. Eine von meinen Rippen ist gebrochen. Nach den Atemproblemen und Schmerzen zu urteilen, bohrt sie sich in meine linke Lunge. «

Nur unter größter Mühe und einigen unterdrückten Schmerzschreien, konnte er dann doch endlich aufstehen, aber er hatte keinen guten Halt auf den Beinen.

Eine kräftige Attacke und er würde wieder auf den Boden kippen und so schnell nicht mehr aufstehen können.

Voller Hass betrachtete er die drei grinsenden Ninjas ihm gegenüber.

„Das werdet ihr büßen. Das verspreche ich euch. Jutsu der Schattendoppelgänger!“

Sieben weiter Narutos erschienen und jeweils zwei stürmten auf die Ninjas los.

Der Letzte von ihnen blieb bei Naruto und begann in dessen rechten Hand das gesammelte Chakra in der Handinnenfläche zu bewegen.

Ein kleiner, blauer Ball aus Chakra formte sich langsam und wurde immer größer.

Der Bunshin verschwand und Naruto stürzte sich mit der Kugel in der Hand auf die Ninjas.

„Rasengan!“

So schnell seine Wunde es zuließ, rannte er auf sie los und traf den mittleren Ninja mit dem Rasengan direkt im Magen.

Wahnsinnig schnell drehte er sich in der Luft, nahm seine Kameraden mit und knallte gegen einen sehr weit entfernten Baum.

Alle samt bleiben regungslos liegen.

„Das wäre dann erledigt.“

Mit einem kleinen triumphierenden Lächeln, blickte Naruto sich um und sah, dass Haine nur noch einen Gegner hatte, während Kakashi und der Jo-Nin aus Kiri gegen neun kämpften.

Kisame, der nur zugesehen hatte, blickte sich leicht wütend um.

„Damit hatte er wohl nicht gerechnet“, meinte Naruto grinsend.

Und erst dann fiel ihm etwas Wichtiges auf.

Der Zrocotta war nicht mehr an der Seite seines Herrchens.

Nur noch die Eisenkette des Zrocottas baumelte lässig in Kisames Hand.

Er schaute sich hektisch um, aber fand ihn nicht.

»Verdammt, wo ist das scheiß Mistvieh nur hin! «

Naruto suchte weiter und entdeckte ihn dann endlich leicht versteckt!

Langsam und zaghaft schlich er sich gerade an Haine heran.

„Haine! Pass auf, hinter dir!“

Noch während er diesen Satz schrie, sprang der Zrocotta mit einem Satz auf sie zu.

Die Bestie fletschte mit den Zähnen und Naruto konnte schon vor sich sehen, wie die Kunoichi zerfleischt wurde.

Link tauchte auf, wie aus dem Nichts und verbiss sich, mit einem tiefen Knurren in der Kehle, in den Hals des Zrocottas.

Qualvoll jaulte das Tier auf und schüttelte sich.

Doch der silberne Wolf, der um einiges kleiner war als die Bestie, blieb an der Kehle des Ungetüms.

Naruto ließ die Wölfe in Ruhe und kümmerte sich wieder um die drei Ninjas von vorher, die sich nun wieder aufgerappelt hatten.

Aus dem Augenwinkel erhaschte er noch kurz einen Blick auf Kakashi, wie dieser mit Kisame und einigen anderen Ninjas kämpfte.

Wieder beschwörte er Bunshin, dieses Mal aber Zehn, und bis auf einen, der das Rasengan neu bildete, griffen sie an.

Aber kaum fingen sie an zu kämpfen, lösten sie sich durch einen Schlag der Gegner wieder in Rauch auf.

Doch sie hatten ihren Zweck erfüllte, denn die drei Ninjas standen nun alle Rücken an Rücken zusammen, so das Naruto sie gut treffen konnte.

„Rasengan!“

Der kleine Ball war fertig und Naruto traf damit alle drei, die mit der ganzen Kraft des Rasengan in die Büsche flogen und dabei noch andere ihrer Kameraden mitnahmen.

Jetzt hatte er wieder Zeit sich um zu blicken, um die Lage zu erkenne und sah, dass auch Haine und der Jo-Nin aus Kiri bereits einige erledigt hatten.

Kakashi kämpfte immer noch mit Kisame und schien kaum noch wahrzunehmen, was um ihn herum passierte.

Ein grauenvolles Aufheulen hinter ihm, verriet Naruto, das Link immer noch gegen den Zrocotta kämpfte.

Als er sich umdrehte, um zu sehen ob der kleine Wolf mir dem Zrocotta fertig wurde, sah Naruto Link blutend am Boden liegen, ohne die geringste Bewegung.

„Link! Nein!“

Haine hatte das Heulen ebenfalls gehört und blickte nun auf die regungslose Gestalt ihres Wolfs.

In ihrem Gesicht entstand ein wahnsinniger Blick, der Naruto Angst einflößte und er war froh ihren Zorn nicht auf sich gezogen zu haben.

Sie begann vor Wut am ganzen Körper zu Zittern, ihre Fäuste ballten sich krampfhaft zusammen und sie biss sich stark in die Unterlippe, die nach kurzen Momenten sofort anfing zu bluten.

Ein schrecklicher, wutverzerrter Gesichtsausdruck zeigte sich auf dem sonst so hübschen Gesicht von Haine und sie sah überhaupt nicht mehr aus wie sie selbst.

Um sie herum begann die Luft leicht zu flackern und man sah nur noch wie Haine von einem riesigen Feuerwirbel eingeschlossen wurde.

Zwei der Ninjas nahmen die Gelegenheit war und versuchten Haine angreifen, aber kurz vor ihr stoppten sie und schienen nicht gegen diesen Feuerwirbel an zu kommen. Die Kleidung von den beiden verbrannte, so wie ihre Haut und alles in ihrer Nähe fing ebenfalls Feuer und verbrannte oder wurde mit einer unglaublichen Kraft wegschleuderte, ebenso wie die beiden Shinobi jetzt.

Es war nicht einfach eine Chakrawand oder ein Jutsu, wie man im ersten Moment hätte denken können, sondern es war ein vollkommen echtes Feuer.

Nun wurden auch Kisame und Kakashi, die in der Nähe gekämpft hatten umgerissen und blieben einige Sekunden reglos am Boden liegen.

Naruto spürte die Hitze und den Druck diese Wand bis zu sich und kämpfte darum nicht auch weggeweht zu werden.

Der Stoff seines rechten Armes, mit dem er sein Gesicht schütze, fing leicht Feuer und die Haut darunter begann stark zu schmerzen.

Wie ein Pfeil aus Feuer, stürzte sich Haine auf den nächstbesten Ninja und schlug ihn mit all ihrer Kraft ins Gesicht.

Mit einem schrecklichen Geräusch, als würden Knochen zersplittern, schlug der Ninja gegen einen Baum, nur ein paar Meter von Naruto, ein.

Leicht erschrocken betrachtete er den Shinobi.

Sein gesamtes Gesicht war mit Brandblasen übersät.

Doch erschreckender war die Tatsache, wie er an dem Baum lag.

Der Mund vor Schmerzen weit aufgerissen, ebenso wie die Augen, auch wenn sie durch die Verbrennung nicht gut zu sehen waren.

Seine Beine und Arme waren in de verschiedensten Richtungen verdreht und angewinkelt.

Es drehte Naruto den Magen um, als er sah, dass der Ninja nicht mehr atmete.

Mit nur einem Schlag, hatte Haine einen vollkommen gesunden und sehr starken Shinobi getötet.

Sie hatte eine unglaubliche und höchstwahrscheinlich unkontrollierbare Kraft.

Zum ersten Mal verstand Naruto, warum Tsunade so besorgt gewesen war, Haine freizulassen. Was sie meinte, als sie sagte, sie sein unkontrollierbar und übernatürlich stark.

Dabei wirkte sie doch so zerbrechlich und schwach, wenn man ihr gegenüber stand.

»Das muss die ganze Kraft des »Seven Points« sein. « dachte Naruto, immer noch leicht unter Schock.

Bei dem Gedanken ebenfalls bald solch eine Kraft zu besitzen, juckte es ihn bereits jetzt in den Fingern, aber auch zum ersten Mal seit er mit dem Training angefangen hatte, bekam Naruto bedenken.

Wenn man solch eine Kraft durch den »Seven Points« bekam, könnte er sie denn kontrollieren oder würde er nur eine Gefahr für andere werden?

Doch jetzt war nicht der Moment um über solche Dinge nach zu denken.

Sie waren immer noch mit in einem Kampf.

Narutos Blick wand sich wieder Haine zu.

Sie war so schnell, dass Naruto gar nicht hinterherkam.

Planlos und rasend vor Wut, schien sie einfach alles zu bekämpfen, was ihr im Weg war.

Jedes mal wenn sie einen Ninja traf, gab es wieder ein knackendes Geräusch, wie zuvor bei dem anderen Shinobi und Naruto wollte gar nicht daran denken, ob sie alle tot waren oder einer den Schlag überlebte und danach starke Schmerzen litt.

Während Haine sich nicht zu beruhigen schien und immer weiter machte, hatten Kakashi und Kisame ihren Kampf wieder aufgenommen.

Naruto beobachtete den Kampf kurz, um nicht weiter Haines Wutkampf mit ansehen zu müssen und bemerkte zu spät, dass der Zrocotta sich leise hinter ihn geschlichen hatte.

Mit seinem ganzen Gewicht, sprang er auf Naruto zu und drückte ihn zu Boden.

Das erste was er spürte, war der heiße und faulige Atem des Tieres an seinem Nacken.

Ein paar Tropfen seiner Sabber landeten langsam in Narutos Nacken.

Die scharfen Vorderkrallen bohrten sich langsam und schmerzvoll in Narutos Rücken.

Er hörte den rasselnden, tiefen Atem des Zrocottas und sein zorniges Knurren.

Seine Bewegungen waren eingeschränkt, aber Naruto schaffte es gerade noch ein Kunai aus seiner Tasche zu holen.

Sein Gesicht wurde immer platter und tiefer in das kalte und nasse Gras gedrückt, wobei ihm immer mehr die Luft wegblieb.

Mit dem Kunai in der rechten Hand überlegte er, wie er das Monster schnellstmöglich von sich runter bekam, bevor er ersticken oder gar in Stücke gerissen werden würde.

Das Gewicht drückte ihn viel zu stark auf den Boden.

Der Zrocotta machte sich bereit ihn zu Beißen und Naruto ließ das Glück entscheiden.

Er holte weit mit dem Kunai aus und schlug mit dem Arm nach hinten aus.

Die Bestie brüllte qualvoll auf vor Schmerz und sprang mit einem Satz von Naruto herunter.

Endlich wieder atmend erhob er sich vom Boden.

„Du blödes Mistvieh. Das machst du nicht noch mal!“ brüllte Naruto ihn an.

Knurrend und Zähne fletschend stürzte sich der Zrocotta wieder auf Naruto.

Er schnappte nach ihm, aber Naruto war etwas schneller und wich gerade noch so nach hinten aus.

Doch der Blick nach hinten fehlte Naruto und irgendwann stolperte er über einen Leichnam von den Ninjas die Haine erledigte hatte, was der Bestie eine sehr gute Gelegenheit bot, die es sofort ergriff.

Nochmals sprang er auf Naruto zu und drückte seine mächtigen Pfoten auf dessen Schultern.

Mit voller Kraft fuhr er die Krallen tief in Narutos Schultern hinein.

Einen kleinen Schmerzschrei konnte er dieses Mal nicht unterdrücken.

Sofort trat Blut aus den offenen Stellen an den Schultern raus und färbten Narutos Jacke blutrot.

„Du dämliches, stinkendes Vieh. Das kriegst du zurück, dass verspreche ich dir, “ sagte er kurzatmig.

Der Zrocotta knurrte jetzt noch lauter und der Gestank von verfaultem Fleisch drang in Narutos Nase.

Der heiße Atem legte sich auf sein Gesicht.

Langsam reichte es ihm und er stieß das Kunai, das er immer noch in der Hand hielt, in den Bauch der Bestie.

Erneut jaulte es auf, wich aber dieses Mal nicht zurück.

Im Gegenteil, der Zrocotta bohrte seine Krallen noch tiefer in Narutos Schultern.

Das Gesicht der Zrocottas kam näher und Naruto wusste, dass er ihn töten wollte.

Er zog hastig das Kunai aus dem Bauch und legte es an die Kehle des Tieres, wo ganz leicht durch die Bisswunden von Link bereits eine offene Wunde war und versuchte ihn weg zu drücken.

Das Gewicht des Zrocottas auf ihm wurde schwerer und die Krallen bohrten sich tiefer in sein Fleisch.

„Es reicht jetzt mir jetzt endgültig mit dir, blödes Vieh. Stirb!“

Mit den Worten drückte er das Kunai noch stärker gegen die Kehle und zog es mit aller Kraft einmal quer durch das Fleisch.

Das Blut spritzte sofort aus dem Hals und benetzte Narutos Gesicht und Jacke vollständig.

Der Zrocotta gurgelte durch das Blut in seiner Lunge und brach dann auf Naruto zusammen.

Immer noch strömte das Blut aus der Kehle und lief über Narutos Hals und Gesicht.

Etwas davon bekam er in den Mund und er hätte sich am liebsten augenblicklich übergeben, doch der leblose Körper der Bestie war so schwer, dass er nicht mal in Ruhe atmen konnte.

Ihm wurde noch übeler von dem Gestank des Tieres.

Jeder Versuch sich zu Bewegen endete erfolglos.

Seine beiden Schultern schmerzten höllisch und auch am Rücken brannten die Wunden der Krallen.

„Nein! Was hast du getan, du Rotzlöffel!“

Kisame hatte nun auch den Leichnam seines Haustiers entdeckt.

Naruto sah Überkopf, wie er auf ihn zu gelaufen kam.

Nur ein paar Schritte und schon er wäre da, um ihn zu töten.

Kakashi hatte zu spät bemerkt, wo Kisame hinlief und war zu langsam, um ihn aufzuhalten.

Immer näher kam Kisame, doch dann geschah etwas sehr seltsames.

Kisame und Kakashi schienen in Zeitlupe zu laufen, bis alle beide im Laufen stehen geblieben waren.

Jegliche Farben um Naruto herum verschwanden, alles war nur noch schwarz-weiß.

Niemand bewegte sich mehr.

Wirklich niemand? –Nein!

Im Schatten der Bäume sah er seltsame Wesen, die sich bewegten.

Sie kamen langsam und schleichend näher.

Mit aller Kraft die er noch aufbringen konnte, versuchte Naruto den Zrocotta von sich runter zu bekommen, aber schaffte es nicht.

Die Wesen waren fast da und nun konnte er sie erkennen.

Sie sahen aus wie eine Art riesiger, wandelnder, purpurner Schleim mit schwarzem Höhlen, die wohl den Mund und die Augen darstellen sollten.

Sie hatten einen rasselnden Atem, der einen durch Mark und Bein ging.

Der Schleim, der am nächsten von Naruto war, begann ihn an plötzlich laut anzuzischen.

Leicht verwirrt blickte er sich um, aber nur der eine zischte ihn an.

Immer und immer wieder.

„Wollt ihr mir irgendetwas sagen?“

Das Wesen nickte.

Und wieder zischte es und Naruto konzentrierte sich um zu hören was es sagte.

Er war sich sicher, einige Wörter verstanden zu haben.

Naruto hörte noch angestrengter hin und dieses Mal verstand er etwas.

„Wir danken... dir.

Du hast... den Zrocotta... vernichtet.

Nun... bist .du... unser Meister.“

Ungläubig und total überfordert starrte Naruto die seltsamen Wesen an.

„Was bitte? Euer Meister? Aber was seid ihr eigentlich?“

Als das Ding wieder anfing zu reden, hörte es sich so an, als wäre es einen Marathon gelaufen oder als würde es an Asthma leiden, so stark atmete es ein und aus.

„Wir sind... die Ragnarlorgs.

Wir... sind Tongeister.

Der... Zrocotta hat... uns... zu seinen Opfern… gemacht.

Jeder...der von ihm ...getötet wird ...dem ...reißt er ...die ...Stimmbänder heraus damit ...sie …dem Herrn ...des …Totenreiches ihren ...Namen ...nicht ...nennen können. So... können sie...nicht ...ins Reich ...der Toten .und ...müssen in ...ewiger ...Verdammnis… zwischen den Welten... leben.“

Nun kapierte Naruto gar nichts mehr.

Schön und gut, diese Geister waren Opfer des Zrocottas und leben hier in der Zwischenwelt, aber was hat das alles mit ihm und vor allem mit Sakura zu tun.

„Nehmt… diese ...Schriftrolle.

Darin... steht das...Jutsu... mit dem ihr... uns… rufen könnt.“

Der Ragnarlorg legte eine schwarze Rolle neben Narutos Gesicht und noch bevor der etwas sagen konnte, verschwanden die Wesen und die Zeit holte sich selbst wieder ein.

Kisame lief wieder auf ihn zu und die Welt hatte wieder ihre Farbe zurück.

Kakashi rannte Kisame immer noch nach, um ihn aufzuhalten.

Haine, die sich wieder beruhigt hatte, und der Jo-Nin aus Kiri-Gakure, sahen was los war und handelten in Sekunden.

Da sie näher als Kakashi bei Naruto waren, waren sie schnell bei ihm und zerrten den toten Zrocotta von Naruto.

Es war eine Wohltat, als das Gewicht des Tieres nicht mehr auf ihm lastete und er wieder ruhig und gleichmäßig atmen konnte.

Kisame hatte ihn nun fast erreicht.

Naruto griff mit der blutigen Hand nach der Rolle, die neben ihm lag und richtete sich auf.

Alle drei stellten sich in Kampfposition und dann trat auch Link, leicht humpelt zwischen ihnen.

„Dir geht es wieder gut. Gott sei Dank. Ich hatte große Angst um dich, “ sagte Haine glücklich als sie den Wolf sah.

„Das hättest du aber nicht tun brauchen. Du weißt doch, dass ich nicht so schnell unterzukriegen bin, Augenstern. Unkraut vergeht nicht.“

Kisame zog sein Schwert vom Rücken und schwang es in die Richtung von Naruto, aber erwischte ihn nicht mehr.

Nun hatte auch Kakashi sie erreicht und verwickelte Kisame in ihren alten Kampf.

Erst jetzt bemerkte Naruto, dass alle anderen Ninjas tot oder bewusstlos waren.

Auch Kisame schien das jetzt erst bemerkt zu haben.

„Du bist alleine, Kisame. Deine Leute haben versagt und nun wirst auch du verlieren, “ sagte Kakashi zufrieden.

Mit einem großen Sprung wich der wutentbrannte Kisame zurück auf einen Baum.

„Denk nicht, dass es schon vorbei ist, Kakashi. Ich komme wieder und dann werdet ihr alle sterben.“

Und dann war er auch schon weg.

Dort standen sie nun, in mitten von Leichen.

Das Blut klebte immer noch an Narutos Körper und roch ziemlich stark.

Er sah wohl am schlimmsten aus, auch wenn er nicht die Schlimmsten Verletzungen hatte.

Kakashi hatte nur ein paar Schrammen an Armen und Beinen.

Der Jo-Nin aus Kiri hatte eine tiefe Wunde an der Wange und auch einige an dem linken Arm.

Haine sah vollkommen fertig aus.

Ihr sonst so sauberes goldblondes Haar war vollkommen durcheinander und leicht verschwitzt.

Ihre Unterlippe blutete, ihr Gesicht und Körper war voller kleinerer und größerer Schnittwunden und leicht mit Dreck bedeckt.

Sie war ziemlich blass und zitterte noch leicht.

Auch ihre Augen strahlten nicht mehr wie sonst immer, sondern wirkten ziemlich müde und traurig.

„Das war sehr knapp. Wir hätten alle sterben können. Naruto, bist du schwer verletzt? Du bist vollständig mit Blut bespritzt, “ fragte Kakashi ihn besorgt.

Naruto schüttelte nur mit dem Kopf.

„Nein. Das ist das Blut von dem Zrocotta. Ich habe nur kleine Wunden an den Schultern, aber nichts Schlimmes.“

„Was hast du da in der Hand?“

Kakashis Blick war auf die schwarze Rolle gefallen, die er immer noch in den Händen hielt und wo auch etwas von dem Blut klebte.

Naruto hob sie hoch und betrachtete sie.

Zuerst dachte er, dass er sich das alles nur eingebildet hatte.

Doch es war vielleicht ja doch passiert.

Was und wie viel sollte er von dem eben Gesehenem Kakashi sagen?

Würde er ihm überhaupt glauben schenken?

Selbst für Naruto klang das alles total verrückt und für einen Außenstehenden musste wohl vollkommen wahnwitzig klingen.

„Nur eine Schriftrolle, die mir vorhin aus der Tasche gefallen war“, log er.

Naruto entschied sich dazu es nicht erzählen, zumindest jetzt noch nicht.

Er spürte Haines Blick, der wie immer alles zu durchbohren schien und blickte deshalb stur auf die Leiche des Zrocottas.

„Wir haben Sakura immer noch nicht gefunden“, sagte Haine betrübt und jetzt fiel Naruto auch wieder ein, was sie eigentlich hier suchten.

In der Hitze des Gefechts, hatte er es irgendwie vergessen und das war ihm nun ziemlich peinlich.

„Vielleicht kann ich euch ja helfen, “ sagte eine Stimme nicht weit von ihnen weg.

Blitzschnell blickten sich alle um, in die Richtung, aus der die Stimme kommen musste.

Für einen Augenblick hatte Naruto mit Sasuke gerechnet, aber da auf einem Baum stand ein alter Mann in einem Priestergewand.

Mit der rechten Hand stützte er sich auf einen wunderschönen geschnitzten Stab, der den kleinen Mann noch überragte.

„Ich weiß, wo das Mädchen ist, das ihr sucht.“

„Wirklich? Und wo ist sie? Bitte sagt es uns?“ sagte Kakashi, schneller als Naruto reagieren konnte.

Auch schien er nicht überrascht den alten Mann dort zu sehen.

Vielleicht beobachtete er sie alle schon länger?

Doch bevor der Mann etwas sagen konnte, stürzte Haine vor und fiel vor ihm auf die Knie.

Naruto konnte leise hören, wie sie weinte.

„Meister Avatarius. Ihr lebt! Wie sehr ich mich freue euch lebendig und gesund wieder zu sehen.“

Mit einem Lächeln im Gesicht sprang der alte Mann vom Baum und landete sanftfüßig vor der kauernden Haine.

„Haine, mein Kind. Schön zu sehen, dass du wieder in Freiheit bist. Mein Herz hat um dich getrauert, als ich erfuhr, dass man dich in den Kerker gesperrt hat. Gott sei Dank, hat man nun also doch noch deine Unschuld erkannt.“

Er half ihr hoch und sie umarmte den Mann so stürmisch, dass selbst dieser überrascht war und Lachen musste.

„Man hat mir gesagt, ihr seid tot. Ich bin ja so froh, dass ihr noch lebt.“

Sie löste die Umarmung und trat zurück.

Kakashi nahm die Gelegenheit war und trat vor, bevor Haine wieder anfangen würde zu Sprechen.

Schnell fragte er: „Ihr sagtet, ihr wüsstet wo Sakura ist. Bitte sagt uns wo?“

„Nun mal nicht so hastig. Die junge Dame ist in meinem Tempel und wird von meinen Priesterinnen versorgt. Aber sagt, warum ist sie so schwer verletzt alleine unterwegs?“

„Sie ist aus dem Krankenhaus ausgebrochen um denn Zrocotta zu jagen“, sagte der Jo-Nin aus Kiri und trat ebenfalls vor.

„Ah ja. Tja, das war aber nicht klug von ihr. Obwohl ich nichts von den Heilpraktiken der Krankenhäuser halte.“

„Wieso nicht, alter Mann?“ fragte Naruto und erntete daraufhin ein Schlag von Haine ins Gesicht.

Er war froh, dass sie nicht mehr so stark war, wie zuvor, trotzdem tat der Schlag weh.

„Naruto, du Vollidiot. Rede mit etwas mehr Respekt wenn du mit meine Sensei sprichst, klar.“

Säuerlich rieb Naruto sich die rechte Wange, die von dem Schlag glühte.

„Wie so sollte ich? Ich kenne ihn doch nicht. Und für mich ist er nichts als ein alter Mann mit einem Stab.“

Erneut holte Haine zum Schlag aus, aber Naruto hatte schon damit gerechnet und duckte sich rechtzeitig.

„Ihr müsst wissen, Meister Avatarius ist der Oberpriester der Schutzgöttin.

Und er vertraut nur auf die alte Art zu heilen. Und zwar durch Heilkräuter, “ antwortete Haine, immer noch wütend und nahm etwas abstand zu Naruto, um nicht vollkommen die Beherrschung zu verlieren.

„Und woher kennst du ihn, Haine?“, fragte Kakashi neugierig, um sie etwas abzulenken.

Nicht nur er wollte jetzt wissen, woher die beiden sich so vertraut waren, auch Naruto interessierte es.

Auf dem Weg zum Tempel erzählte Haine es ihnen.

„Der Meister hat mich aufgezogen und mir den Namen Haine gegeben.

Ich wurde mit sechs Jahren vor den Toren von Kumo-Gakure gefunden. Ich wusste gar nichts mehr von mir und der Meister pflegte mich.

Man vermutete, dass ich ein Kriegsopfer war, da ich einige schwere Verletzungen hatte, als man mich fand.

Meinen Namen hat der Meister mir deshalb gegeben, weil ich so voller Feuer war und dieser Name mein Temperament untermalte.

Bis zu meinem zwölften Lebensjahr lebte ich im Tempel der Schutzgöttin und lernte die Heilpraktiken und Rituale der Priester.

Von ihm lernte ich auch den »Seven Points«.

Kurz nach meinem zwölften Geburtstag erhielt ich meine empathischen Kräfte und es gab nur eine Familie, die diese Kraft besaß.

Die Familie des dritten Hokage ist die letzte bekannte Familie mit diesen Kräften und alle erkannten in mir die Enkeltochter des Kages.

Allerdings haben nur die weiblichen Mitglieder der Familie diese Fähigkeiten.

Also machte ich mich auf nach Konoha und verließ den Meister.

Denn Rest wisst ihr.

Ich besuchte meinen Großvater, dieser erkannte mich sofort, obwohl er mich nie gesehen hatte und sagte, er wolle mich nach den Chu-Nin-Prüfungen öffentlich vorstellen.

Dann starb er. Alle dachten, ich wäre mit Orochimaru unter einer Decke und ich wurde gefangen genommen.“

„Der Hokage hatte dich aber nicht erwähnt“, meinte Kakashi und man merkte, dass er das nicht ganz glaubte.

„Wir wollten es für uns behalten. Wir wussten ja nicht, dass so etwas passieren würde. Er wollte mich angemessen den Bewohnern von Konoha vorstellen.“

„Warum bist du damals geflohen? Als Orochimaru uns angriff, bist du geflohen, warum?“

Kakashi schien ihr nicht zu glauben, aber Naruto tat es, obwohl er nicht ganz wusste warum.

„Ich bin geflohen, weil ich Angst hatte. Ich war nicht gut im Kämpfen, da ich die halbe Zeit meines Lebens nur Heilkräuter gemischt habe. Ich hatte keine große Kampferfahrung und wollte nicht besonders gerne so jung sterben. Wenn du das nicht verstehst und mich immer noch als Lügnerin dar stellst, bitte. Ich weiß, was die Wahrheit ist und das reicht mir, “ sagte sie forsch und würdigte Kakashi keines Blickes mehr.

Vor ihnen im Wald erhob sich ein riesigen Gebäuden, das so imposant war, dass Naruto der Mund aufklappte.

Der Tempel war noch größer und prachtvoller als alle Schlösser, die er je gesehen hatte.

Er war aus glänzendweißem Marmor erbaut und hatte auf allen Seiten hohe, rote Säulen mit goldenen Schlangen, die sich um sie ringelten.

Naruto dachte, dass dies das perfekte Haus für Orochimaru gewesen wäre.

Einige Fassaden des Daches und der Decke waren ebenfalls Golden umrahmt.

Das Dach war mit roten, glänzenden Steinen versehen.

Die Wände im Inneren des Tempels waren alle samt bemalt.

Auf der größten Wand im Eingangsraum, sah man eine wunderschöne Frau mit goldfarbenen Haaren und eine kleine Grüne Schlange, die sich um ihre beiden Arme wickelte, die sie vor dem Oberkörper hielt. Im Hintergrund war ein riesiges Meer und rechts hinter der Frau eine riesige brennende Stadt.

Auf einer anderen and war dieselbe Frau abgebildet nur in Rüstung und mit einem Schwert und Schild bewaffnet.

Ihr gegenüber stand ein riesiger Mann, doppelt so groß wie sieh.

Er trug nur eine schwarze Hose und ein gigantisches Schwert in der rechten Hand.

Seine Augen waren vollkommen schwarz und seine langen schwarzen Haare wehten um seinen Kopf und erinnerten etwas an Schlangen.

„Das ist unsere Schutz- und Erdgöttin Ephiphania. Sie ist für alles Leben verantwortlich und schützt es, “ sagte Avatarius, als er dem Blick von Naruto folgte.

Naruto wollte dazu nichts sagen, denn er glaubte an so etwas nicht. Aber das war der Glaube dieser Priester und Priesterinnen und das tolerierte er.

Noch dazu wollte er nicht noch mehr Schläge von Haine kassieren, durch seine dummen Sprüche.

„Eure kleine Freundin befindet sich im Krankenzimmer. Dort hinter der Statue der Göttin.“

Mit der Hand wies er auf einen Durchgang hinter einer riesigen Statue von Ephiphania.

Die Statue sah genauso aus wie die erste Zeichnung an den Wänden. Eine grüne Schlange um die Arme und ein langes blaues Gewand, das wie eine Toga gewickelt war.

Ohne weitere Worte lief Naruto zu dem Durchgang und die anderen folgten ihm.

Schnell ließ er den steinernen Durchgang hinter sich und gelangte in ein großes Zimmer, ebenfalls komplett aus Marmor, doch ansonsten vollkommen leer und glanzlos.

Auf einer kleinen Liege lag Sakura. Sie schlief tief und fest. Neben ihr knieten zwei Priesterinnen, die ähnliche Gewänder trugen wie die Göttin.

Doch ihres war weiß und langärmlig.

Erleichtert atmete Naruto auf und blickte sich zu den anderen um.

Haine lächelte matt. Sie war immer noch sehr bleich und erschöpft.

Kakashi und der Jo-Nin redeten kurz miteinander und dann war der Ninja aus Kiri weg.

„Er geht dem Mizukage Bescheid sagen“, meinte Kakashi bei Narutos fragendem Blick und stellte sich zu ihnen.

„Wie geht es ihr, Meister?“, fragte Haine, als Avatarius ebenfalls aus dem Durchgang heraus trat.

„Sie wird bald wieder aufwachen. Sie braucht nur Ruhe. Aber ihr seht mir auch ziemlich mitgenommen aus. Wir werden euch jetzt besser erst einmal versorgen, bevor ihr noch umkippt.“

Die beiden Priesterinnen standen auf und führten Haine zu Sakura, während Avatarius und zwei Priester mit Kakashi und Naruto in einen Nebenraum gingen.

Naruto bemerkte, dass er immer noch die Schriftrolle der Ragnarlorgs in der Hand hielt.

Das Blut an der Rolle war längst getrocknet, ebenso wie das restliche Blut. Nur an wenigen Stellen war es noch leicht nass.

Schnell verstaute er die Rolle in seiner Tasche mit den Kunais.

„Du siehst sehr schlimm aus mit den blutübersäten Anzug“, meinte ein etwas älterer Priester besorgt, als er Naruto sah.

Mit einer besonderen Salbe, die sehr stark nach Fenchel roch, rieb er die Schnittwunden an den Schultern und am Rücken ein.

Diese linderten sofort den Schmerz und stoppten die Blutung.

Naruto war verblüfft, wie schnell seine und auch Kakashis Wunden heilten, ohne irgendwelche Jutsus.

Durch die Kraft des Kyubis war Naruto schon daran gewöhnt, aber selbst bei Kakashi bleiben kaum noch Narben.

Nur für die gebrochene Rippe hatten sie keine Heilung.

Kakashi meinte, er müsse einfach warten, bis sie wieder in Kiri-Gakure ware oder Sakura soweit wieder fit war, um ihn zu heilen. Doch Naruto war sich sicher, dass die Macht des Neunschwänzigen das schon sehr schnell heilen würde.

Beim Anziehen musste er ganz schön mit den Priestern ringen, die wollten nämlich seine Klamotten waschen und ihn in eine von den Gewändern stecken.

„Niemals! Das könnt ihr vergessen! Ich ziehe so etwas nicht an!“

Und auch Kakashi ließ sich nicht für diese Kleidung begeistern.

Schließlich gaben beide auf und zogen diese Gewänder an, nur unter der Bedingung, ihre Kleidung so schnell wie möglich zurückzubekommen.

Als sie den Raum von Sakura und Haine betraten, sahen sie dass auch Haine eines der traditionelles Gewand trug.

Sie war schon nicht mehr so bleich und ihre Kratzer waren auch alle verschwunden.

„Und wie geht es euch jetzt?“, fragte der Meister und trat näher zu den Dreien.

„Schon viel besser. Danke, Meister Avatarius, “ sagte Haine und auch Kakashi und Naruto bedankten sich hastig.

„Ihr seht mir etwas hungrig aus. Kommt. Meine Priester haben ein leckeres Mal für uns vorbereitet.“

Im ersten Moment freute sich Naruto wahnsinnig auf das Essen bis ihm einfiel, dass er nur seine seltsame Milch trinken durfte. Man konnte beschieden sagen, dass er die Nase voll davon hatte.

„Meister. Da gibt es ein Problem. Sowohl Sakura, als auch Naruto lernen gerade den »Seven Points« von mir.“

„Ah, natürlich. Dann für die beiden eben die köstliche Milch und für uns etwas normales. Tut mir Leid, meine junger Freund, “ sagte der alte Priester und lächelte belustigt, bei Narutos säuerlichen Miene.

„Wenn es nicht um diese spezielle Kunst gehen würde, hätte ich schon längst etwas gegessen“, dachte Naruto leise für sich.

Und das war wahr. Wenn er nicht wüsste, dass er danach doppelt so stark sein würde, hätte er schon lange eine seiner geliebten Ramen gegessen.

Da fiel ihm wieder die unglaubliche Kraft von Haine an, die sie im Kampf entwickelt hatte.

Würde er genauso stark sein oder sogar stärker?

Beim Anblick des gedeckten Tisches, wurde er mehr als neidisch.

Dort gab es einfach alle möglichen Köstlichkeiten.

In vielen Schalen entdeckte er Sachen, die er überhaupt nicht kannte. Zu gerne hätte er sie probiert, um zu ob es besser schmeckte als es aussah.

Um sich abzulenken, redete Naruto sehr viel mit dem alten Priester.

Er hörte einiges über die Arbeit von Priestern und auch über die Herstellung von Heilsalben.

Nur leider merkte er sich überhaupt nichts, wegen dem Hunger den er verspürte.

Bis auf eine Sache, die ihn dann doch sehr interessierte.

Die Legende um die Göttin.

Er hatte Avatarius danach gefragt, warum die Göttin eine Schlange als Tier hatte.

Immerhin war sie doch das Zeichen Orochimarus.

„Du musst wissen, mein Freund, die Schlange ist das Sinnbild der Erdmutter.

Auch ist die Schlange die Hüterin der Geheimnisse und der Weisheit.

Früher- und heute ist es auch noch so- werden Schlangen im Tempel gehalten, um die Erdmutter zu ehren.

Bevor Ephiphania zur Erdmutter wurde, war sie eine ganz normale Priesterin.

Sie kümmerte sich um die Schlangen im Tempel in dem sie aufwuchs und machte Weissagungen.

Damals gab es nur wenige Göttinnen.

Ja, es gab nur Göttinnen. Die Welt wurde von Frauen regiert. Anders als heute und wir alle hier im Tempel sind der Meinung, dass nur Frauen das Recht haben sollten zu regieren.

Der erste Gott den es gab, Tripor, der Sohn der Göttin Yadis - sie war die Göttin der Sonne - und einem Sterblichen, in den sie sich leider verliebte, war der Meinung, Frauen gehörten nicht an die Macht, sondern in die Kinderstube.

Männer sind sehr machtgierig. Ja, sehr sogar. Leider... Das liegt in unserer Natur fürchte ich.

Die Göttin Hekabe, die Schlangen- und Erdmutter, die Mutter aller, schickte ihre Große Schlange Siseera in den Kampf gegen Tripor, der versuchte sie zu stürzen und die Macht an sich zu reißen.

Und es gelang ihm auch. Nach einem harten Kampf, der fünf Tage dauerte, tötete Tripor sowohl ihre Schlange, als auch Hekabe selbst.

Du fragst dich jetzt sicher, wie man eine unsterbliche Person töten kann.

Dafür gab es einen besonderen Dolch, der Hekabe gehörte und auch von ihr geschmiedet wurden war.

Er war aus einem ganz speziellen Material. Seine Klinge war aus den Zähnen von Giftschlangen gefertigt. Aber keinen gewöhnlichen, sondern aus den Giftzähnen der Urzeitschlange Saraziha. Sie lebt schon seit Tausenden von Jahren in ihrer Höhle.

Hekabe bat sie um einen Zahn, damit sie die Götter damit stürzen könnte, die sich anmahnten über die Göttinnen zu herrschen. Die Schlange gab ihr drei. Noch heute lebt die Urzeitschlange Saraziha in ihrer Höhle, aber sie verlässt sie nie. Nicht einmal zum Jagen. Versorgt wird sie von ihren viel tausend Kindern.

Dieser Dolch war… ist unglaublich mächtig.

Den Dolch, der den Unsterblichen ihr Leben nahm, stahl Tripor einige Zeit vorher, noch vor ihrem Kampf, aus den Gemächern der Hekabe.

Und als Hekabe starb, starben mit ihr alle Schlangen auf Erden.

Ja, alle. Nicht eine überlebte. Nicht mal die Urzeitschlange.

Ephiphania wollte gerade die Schlangen in ihrem Tempel füttern und war voller Trauer als sie all ihre treuen Freunde tot vor fand.

So kam Tripor an die Macht und die Welt wurde dunkel.

Der Himmel verfinsterte sich und kein Sonnenstrahl kam mehr auf Erden.

Das hatte natürlich Auswirkungen auf alles Leben, doch Tripor interessierte sich nicht dafür.

Alles was ihn interessierte war er selbst.

Die Not der Menschen, Tiere und Natur war für ihn nicht von belang, solange wie es ihm gut ging.

Soviel Macht wie Tripor auch besaß, half nicht gegen das Gefühl der Einsamkeit. Selbst der mächtigste Gott fühlte sich nach langer Zeit sehr einsam.

Er brauchte jemanden an seiner Seite, jemanden der wunderschön und intelligent war.

Also wählte er sich unter all den schönen Frauen, die es gab, die Schönste und Intelligenteste aus und nahm sie zu seiner Frau.

Vielleicht kannst du dir denken, dass diese Frau Ephiphania war.

Oh ja. Sie war die schönste und schlauste Frau, die man je gesehen hat.

Jede Frau beneidete sie um ihre Schönheit und jeder Mann hätte alles dafür gegeben, nur halb so schlau gewesen zu sein wie sie.

Unsere Tempelbilder werden ihr leider nicht gerecht. Das ist sehr Schade.

Aber das kann man nicht ändern. Wo war ich noch mal?

Ach ja, die Eheschließung, nicht wahr. Ja… tja nun, der einzige Grund, warum sie einwilligte Tripor zu heiratete, war Rache.

Rache, dafür das er Hekabe und damit alle Schlangen getötet hatte.

In der Hochzeitsnacht nahm sie Hekabes Dolch, der immer an Tripors Gürtel hing und stach damit in sein Herz.

Tripor war augenblicklich tot.

Der Dolch, der sowohl Leben nimmt als auch gibt, hatte in Ephiphanias Händen große Macht.

Durch die Hochzeitszeremonie hatte sie die Unsterblichkeit der Götter erhalten.

Mit dem Dolch gab sie allen Schlangen und Menschen, die im Krieg zwischen Tripor und Hekabe, aber auch während Tripors Schreckensherrschaft gestorben waren ihr Leben.

Doch sie hatte noch viel mehr Macht.

Sie konnte alles beeinflussen, sogar die Zeit.

Wie sich später rausstellte, war Ephiphania die Tochter von Hekabe.

Sind das nicht ein wenig zu viele Zufälle?

Ja und auch Nein.

Hekabe erkannte die Machtgier des Gottes, schon lange bevor er überhaupt das Knabenalter hinter sich hatte und wusste, dass sie selbst niemals stark genug sein würde ihn zu besiegen.

Auch hatte sie die Gabe des Kimargur, eine Gabe die einen die Macht verleiht Tote wieder zu erwecken und in die Zukunft zu sehen.

Sie nahm sich also einen der schönsten, sterblichen Männern und gebar sein Kind, dass dann bei ihm aufwuchs.

Ephiphania war also eine Halbgöttin, von Geburt an.

Sie hat ihren rechtmäßigen Platz als Göttin verdient.

Bei ihrer Geburt schenkte Hekabe ihrer Tochter all ihre Macht und man könnte sagen, das Geschenk der unendlichen Schönheit und Intelligenz.

Du siehst, Hekabe selber war schon eine kluge Frau und ihre Tochter war noch um einiges klüger.

Sie wusste, dass Tripor Ephiphanias Schönheit nicht wiederstehen könnte, da er ein Mann war.

Ein Mann kann selten etwas wunderschönem widerstehen.

So wie es nur eine wahre Göttin konnte, führte Ephiphania die Erde aus der Finsternis und alle anderen Götter hatten größten Respekt vor ihr.

Niemand wagte es, auch nur an Umsturzpläne zu denken.

Warum auch?

Es war eine zufriedene und glückliche Zeit.

Götter und Göttinnen lebten friedlich mit den Sterblichen zusammen.

Aber anders wie die restlichen Unsterblichen, suchte Ephiphania sich keine Liebhaber oder Ehemänner.

Sie hatte ein zufriedenes Leben auch ohne sie.

Außerdem hatte sie aus der Machtgier Tripors gelernt.

Niemals wollte sie noch einmal einem Mann die Chance bieten an die Macht zu gelangen.

Das war alles. Mehr gibt es über unsere Göttin nicht zu sagen.

Daher ist auch die Schlange ihr Symbol. Durch ihre große Liebe zu diesen Tieren und ihre Macht sie zu beherrschen.

Schlangen werden oft leider als bösartig angesehen. Aber ich denke, dass dies alleine Orochimarus Schuld ist. Nur weil er sie beschwören kann, heißt das nicht, dass er der Meister über alle Schlangen ist.

Er sollte sich niemals anmaßen er wäre etwas Größeres als unsere Göttin.“

Am Schluss der Erzählung wurde Avatarius sehr wütend und schwieg für eine Weile, so dass Naruto seinen Gedanken nachhängen konnte.

Die Geschichte war sehr interessant gewesen, vor allem, da Naruto gedacht hatte, dass nur Orochimaru die Schlangen zähmen konnte.

„Lebt die Göttin noch? Ich meine, beim letzten Mal als Hekabe gestorben ist, da sind alle Schlangen gestorben. Also müsste Ephiphania doch noch leben, oder?“

„Das ist eine gute Frage, mein junger Freund. Ja, sie muss noch leben. Denn sie ist die Erdmutter. Wenn sie stirbt, dann stirbt unsere Erde. Wir vermuten, dass sie bei der Urschlange Saraziha ihr zu Hause hat.“

Naruto dachte erst mal über alles nach, was er gehört hatte.

„Es war eine nette Legende, aber keine die man glauben könnte“, dachte er und schaute sich etwas im Raum um, damit er wieder einen klaren Kopf bekam.

Link hatte sich neben Haine gelegt und die Augen geschlossen.

Naruto betrachtete den schlafenden Wolf eine kleine Weile und da fiel ihm wieder etwas ein.

„Meister Avatarius, ich habe da eine Frage. Wie haben sie Sakura denn im Wald gefunden?“

Nachdem er die Frage gestellt hatte, hörten auch Haine, Link und Kakashi zu, die bisher eher still dem Gespräch von Naruto und Avatarius zu gehört hatten.

Der Priester blickte erstaunt von seinem Essen auf.

„Wir haben sie nicht gefunden, mein junger Freund. Ein junger Mann ungefähr in deinem Alter, mit dunklem Haar und furchteinflößenden Augen hat sie hierher gebracht. Er sagte, dass wir uns solange um sie kümmern sollen, bis ihre Freunde kommen und sie abholen, da er sofort weiter müsse.“

Die Konoha-Nins schauten sich verwirrt an.

„Das war bestimmt Sasuke“, meinte Naruto.

Kakashi nickte. „ Ja, das glaube ich auch. Aber damit ist immer noch nicht die Frage beantwortet, was er hier zusuchen hatte?“

Wieder fingen sie an über diese Frage zu grübeln, aber keiner kam zu irgendeinem sinnvollen Ergebnis.

„Seltsam. Das ist bereits das zweite Mal innerhalb einer Woche, das Sasuke auftaucht. Und das auch nur vor Sakura, “ sagte Haine irgendwann leise vor ich hin und im nächsten Moment, hielt sie sich eine Hand vor den Mund und wünschte sie sich, es nicht gesagt zu haben.

Naruto sprang sofort auf, bereute es aber sofort, da seine Rippe sich wieder in die Lunge bohrte, doch es war ihm egal.

Kakashi schaute Haine ernst an.

„Was?! Was soll das heißen, Sasuke ist schon einmal aufgetaucht? Warum hat das niemand gesagt?!“

In Naruto kochte ein kleiner Funke Wut hoch.

„Wir wollten es dir nicht erzählen, weil wir wussten, dass du dann so reagieren würdest. Wir dachten, dass du dann nicht mehr an der Prüfung teilnehmen wollen würdest, nur um Sasuke zu verfolgen, “ sagte Kakashi ruhig, aber blickte ihn nicht an. Sein Blick ging an Naruto vorbei und fixierte etwas hinter ihm.

Auch Haine blickte in die gleiche Richtung.

Ihr Gesicht hatte etwas an Farbe verloren, aber Naruto nahm es nicht wahr.

Er fühlte sich hintergangen und nahm nichts mehr im Raum wahr.

Nur schwach konnte er seine Wut zügeln.

Alle hatten es gewusst, nur er nicht.

Er geriet jetzt vollkommen in Rage und konnte sich nicht mehr beherrschen.

„Wieso denken immer alle, sie müssten Geheimnisse vor mir haben. Ihr hättet mir trotzdem sagen können, das Sasuke da gewesen war. Oder gibt es einen besonderen Grund, warum ich nichts erfahren durfte?!“

Kakashi und Haine blickten ihn immer noch nicht an. Sie schauten direkt an ihm vorbei, als wäre er gar nicht da.

„Ich habe sie darum gebeten, es dir nicht zu sagen, Naruto, “ drang eine erschöpfte und leise Stimme zu ihm durch.

Vorsichtig drehte er seinen Kopf zurück und sah Sakura an dem Durchgang stehen, ebenfalls in einem Gewand wie Haine.

Sie wirkte leichenblass und ziemlich fertig.

Noch dazu schien sie keine Kraft zum Stehen zu haben, denn sie lehnte sich gegen den Rahmen von dem Türbogen.

Narutos Wut verlosch je und er machte sich eher Sorgen, dass Sakura umkippen könnte.

„Sakura? Aber warum? Ich verstehe nicht...“

Sie blickte Naruto direkt in die Augen ohne auch nur zu blinzeln.

Naruto hielt dem Blick stand und bemerkte, wie sich ihre Augen langsam mit Tränen füllten.

„Ich habe mich so dafür geschämt. Ich wollte nicht dass du es erfährst. Ich glaubte, wenn du es rausfindest, dass du mich nicht länger ertragen könntest. Ich habe mich selbst dafür gehasst, was ich getan habe. Und doch weiß ich nicht, warum ich es getan habe.“

„Ich verstehe immer noch nicht, was passiert ist. Sag es mir, Sakura, “ sagte er mit ruhiger und verständnisvollen Stimme.

„Ich habe ihn fort geschickt. Er ist zu mir gekommen und ich… ich habe ihn wieder fortgejagt!“

So laut sie konnte, hatte sie diesen Satz geschrien. Er hallte immer wieder in Narutos Ohren nach.

„Verstehst du. Er kam zu mir, um zu reden und ich habe ihn wieder fort geschickt.“

Sakura sackte auf der Stelle zusammen und versuchte ihre Tränen mit den Händen zu unterdrücken, während Naruto diese Information in sich aufnahm und versuchte sie zu verstehen.

Haine sprang auf und nahm die weinende Kunoichi in den Arme.

„Naruto. Sakura hatte sich für das geschämt, was sie getan hatte. Und sie bereute es zu tiefst. Sie wollte es dir nicht sagen, weil sie glaubte dich hintergangen zu haben.

Immerhin versuchst du schon so lange, Sasuke zurück zu holen und sie hat ihn einfach so gehen lassen, “ erklärte Haine mit leiser Stimme, aber Naruto hörte es lauter als alles andere.

„Haine und ich, wir waren beide noch wach, als Sasuke im Lager war.

Aber als ich raus wollte, um ihn aufzuhalten, war er bereits weg.

Ich mache Sakura keine Vorwürfe. Sie ist im Moment zu durcheinander.“

Nur halb nahm er das war, was Kakashi ihm erzählte.

Er hatte keine Ahnung, was er denken oder geschweige denn sagen sollte.

Stumm beobachtete Naruto, wie Haine Sakura zurück zu ihrem Schlafplatz brachte, zusammen mit den zwei Priesterinnen im Schlepptau.

Traumdeutung und Kriegsbeginn

8.Kapitel: Traumdeutung und Kriegsbeginn
 

In dieser Nacht schlief Naruto sehr unruhig.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, wusste er zuerst nicht wo er war und das beunruhigte ihn zu tiefst.

Erst nach einigen Minuten fiel ihm alles wieder ein und er entspannte sich etwas.

Der Kampf gegen den Zrocotta. Die Begegnung mit den Ragnarlorgs. Sakuras tränenreiches Geständnis.

Er wusste immer noch nicht so recht, was er davon halten sollte. Sollte er Sakura verzeihen oder ihr Vorwürfe machen?

Aber eins war schon jetzt für ihn klar: Hassen konnte er sie nicht dafür, sowie sie es befürchtete.

Draußen war die Sonne gerade am Aufgehen und während er darauf wartete, dass die anderen wach wurden, wanderte er etwas durch den Garten des Tempels.

Er war riesig und wunderschön.

Noch dazu wuchsen dort die seltensten Pflanzen, die er je gesehen hatte.

Wunderschöne, exotische Vögel flogen zwischen den Bäumen hin und her, Fische tummelten sich in einem Teich und einige Frösche hüpften von einer Seerose zur nächsten.

Es war die reinste Idylle.

Naruto dachte lange darüber nach, wie er mit Sakura reden konnte, um ihr zu zeigen, dass er ihr nicht böse war.

Zumindest nicht so böse, wie sie dachte.

Er hätte es nur gerne früher erfahren. Er hasste die Geheimnistkrämerei.

„Wahrscheinlich war sie mit der Situation, dass Sasuke plötzlich da war einfach überfordert, “ dachte er, um eine Erklärung dafür zu finden, warum sie ihn gehen ließ.

Als er zurück in das Gebäude ging, war die Sonne bereits hoch am Himmel und die Priester und Priesterinnen an ihrer Arbeit.

„Guten Morgen, Naruto. Wie hast du geschlafen?“

Bei der plötzlichen Begrüßung erschrak der blonde Junge und wirbelte herum.

Avatarius stand an der Tür zu Sakuras Raum und lächelte ihn freundlich an.

„Guten Morgen, Meister.“

Naruto hatte keine besonders große Lust mit dem Priester zu reden und ging an ihm vor bei.

„Das ist aber nicht sehr höflich, mein junger Freund.“

„Hören sie, ich möchte gerne alleine sein, wenn es geht.“

Er wusste nur zu gut, dass er ziemlich unhöflich war, aber er wollte nur in Ruhe gelassen werde.

„Ich habe keine Ahnung, was zwischen dir und deinen Freunden ist, aber du solltest nicht vergessen, dass du ein Gast in diesem Tempel bist. Also zeige uns etwas Respekt, so wie wir dir Respekt entgegen bringen.“

Naruto drehte sich um, hatte aber keine Ahnung wie darauf reagieren sollte.

Er konnte Avatarius nicht mal in die Augen sehen.

„Wenn ich dir einen Rat geben darf, du solltest dich mit ihr aussprechen. Das wäre jetzt am besten.

Zieh dich nicht zurück. Das würde alles nur verschlimmern, glaube mir.“

Ohne ein weiteres Wort ging der Priester weiter und ließ Naruto zurück.

Immer noch versunken in seinen Gedanken, ging er weiter und achtete nicht wirklich darauf, wo er hin lief.

Und als er aufschaute, stand er direkt vor der Statue der Erdgöttin.

„Du kannst mir sicher auch nicht helfen, oder?“

Naruto wusste, dass er zu Sakura musste um mit ihr zu reden, aber er wusste absolut nicht, was er sagen sollte.

Ein Sonnenstrahl, der ihn blendete zeigte ihm, dass er nicht alleine war.

Als Naruto aufblickte, glaubte er die Göttin höchstpersönlich zu sehen.

Sprachlos starrte er die Person dort im Licht an.

Das Haar schimmerte wie das reinste Gold und die Augen wie die schönsten Kristalle.

Mit einer überwältigenden Anmut trat sie auf Naruto zu.

Die Stimme die im nächsten Moment sprach, klang zauberhafter als jede Melodie.

„Mein junger Freund. Du wirst irgendwann alle Antworten bekommen, nach denen du suchst. Gib niemals dich und deine Träume auf. Behalte dein Ziel im Auge und verlasse dich auf deine Freunde. So wirst du nie alleine sein, Naruto Uzumaki.“

Das Licht, sowie die Person verschwanden und Naruto blieb wie in Trance zurück.

Was war da eben geschehen?

War ihm eben wirklich die Göttin erschienen?

Erst jetzt bemerkte er, dass Haine an der Säule stand und ihn beobachtete.

Sie schien Kummer zu haben, denn sie starrte traurig zu Boden.

„Sakura schickt mich. Sie will mit dir reden. Ich bitte dich, Naruto. Mach ihr nicht zu große Vorwürfe. Sie leidet so schon genug.“

Haine blickte nicht auf, sondern ging an Naruto vorbei, zu dem Weg in Sakuras Schlafraum.

Stumm folgte Naruto ihr.

Immer noch wusste er nicht so recht, was er zu Sakura sagen sollte.

Wie sollte er nur die richtigen Worte finden?

Sakura saß in ihrem Bett und streichelte nachdenklich Link, der halb auf ihrem Schoß lag.

Als er die Neuankömmlinge bemerkte, schaute Link auf und auch Sakura bemerkte die beiden jetzt.

Sie war ziemlich blass, ihre Augen leicht gerötet und darunter waren tiefe schwarze Ränder.

Naruto merkte, dass sie aussah, als wäre sie am Ende ihrer Kräfte. Ebenso klang ihre Stimme als sie sprach.

„Danke, Haine. Würdet ihr uns alleine lassen?“

Ihre Stimme war sehr leise, fast erstickend und unendlich traurig.

Haine nickte nur. Link stand wie auf Kommando auf und folgte ihr durch den Durchgang, durch den Haine und Naruto zuvor gekommen waren.

Keiner von beiden sagte etwas und so legte sich eine unangenehme Stille über sie.

Naruto fiel auch nichts anderes ein, als zu Boden zu schauen.

Von draußen drangen die Stimmen der Priester und Priesterinnen herein, die beteten und sangen.

Es klang sehr harmonisch und beruhigend, aber so genau nahm Naruto es gerade nicht wahr.

Er betete dafür, dass ihm bald etwas einfiel, was er sagen konnte, um diese Stille zu unterbrechen.

„Ich habe mich entschieden, hier zu bleiben und bei den Priestern zu leben.“

Dieser Satz schlug bei ihm ein, wie eine Bombe.

„Was? Warum denn das? Ich verstehe nicht, was...“

„Genau das ist es ja. Weder du noch, sonst jemand versteht mich. Nicht einmal ich verstehe mein Verhalten noch.

Ich weiß langsam nicht mehr, wer oder was ich bin.

Daher hoffe ich, dass ich es hier herausfinden kann.

Avatarius ist damit einverstanden, dass ich hier bleibe und bei ihm lebe.

Er meinte, dass die Erdgöttin mir vielleicht helfen könnte.

Ich möchte dich bitten, einen Brief für Tsunade mit zu nehmen, in dem ich ihr alles erkläre und mich entschuldige.

Und auch bei dir möchte ich mich entschuldigen, Naruto.

Ich wusste genau, wie sehr du Geheimnisse hasst und doch habe ich dir das Wichtigste verheimlicht.

Ich weiß, nach allem was ich angestellt habe, ist es unverschämt dich darum zu bitten, aber verzeih mir und gib diesen Brief bei Tsunade ab, bitte.“

Sakura schaute ihm direkt in die Augen und hielt ihm einen Brief entgegen.

Jedes Wort von ihr sickerte nur langsam durch ihn hindurch.

Er war nicht mal in der Lage irgendetwas zu sagen.

Als Naruto keinen Ton heraus brachte, sagte sie: „Ich kann dich gut verstehen. Und du brauchst auch nicht mit mir zu reden. Auch den Brief musst du nicht nehmen. Ich werde ihn Haine mitgeben, wenn du ihn nicht nehmen willst.

Dann lass mich wenigsten als Entschuldigung deine gebrochene Rippe heilen.“

Er rührte sich nicht von der Stelle.

Naruto konnte einfach nicht nachvollziehen, was in Sakura vorging.

Noch ehe sie den Arm mit dem Brief wieder zurück nahm, schnappte er ihr diesen aus der Hand und zerriss ihn in der Luft.

Schockiert blickte sie auf die Fetzen ihres Briefes, die auf den Boden flogen.

„Naruto, was...?“

„Du hast Recht, ich verstehe dich nicht.

Ich verstehe nicht, wie du denken kannst, dass ich dich hassen werde, nur weil

du mir nicht sagen wolltest, dass Sasuke da gewesen war.

Ja, ich bin sauer, weil ihr mir nichts verraten habt. Aber ich hasse weder dich, noch einen der anderen beiden dafür, dass ihr mir nichts gesagt habt.

Ich bin nur enttäuscht, dass ihr mir nicht vertraut habt.

Du musst doch nicht hier bleiben, nur wegen so etwas.

Und wenn du trotzdem bleiben willst, bleibe ich auch.

Denn so macht man das unter Freunden und Teammitglieder.

Man unterstützt sich gegenseitig. Klar?!“

Naruto hatte sich alles von der Seele geredet.

Mit einem, für ihn typisch breitem Grinsen, blickte er Sakura an, die vollkommen verwirrt wegen seines Sinnenwandels dreinschaute.

„Naruto, ich...weiß gar nicht, was ich sagen soll.“

Trotz einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht, weinte sie.

„So, jetzt müssen wir das nur noch Meister Kakashi und Haine sagen.“

Er überlegte schon, wo er sie suchen sollte, als Sakura ihn zurück hielt.

„Warte. Soll ich dich denn nicht heilen? So eine gebrochene Rippe tut sicher weh.“

„Stimmt. Das wäre sicher besser. Hehe.“

Naruto setzte sich vor Sakura hin und öffnete seine Jacke, die er heute morgen frisch gereinigt wieder bekommen hatte und unter der er noch ein schwarzes Shirt trug.

Die Kunoichi sammelte grünes Chakra auf ihrer Hand und legte sie flach auf seinen Oberkörper, an die Stelle, wo die gebrochene Rippe war.

Während eine leichte Wärme sich an der Stelle ausbreitete, fühlte Naruto wie sich der Schmerz in seiner Brust löste.

„Sorry, aber schneller geht es nicht. Ich hab mein Chakra und meine Kraft noch nicht ganz zurück.“

„Ach, ist doch nicht so schlimm. Hauptsache, es heilt überhaupt.“

Sakura blickte auf sein Stirnband, das er seit einiger Zeit immer um den Hals trug und fing an zu Lächeln.

„Was ist denn?“

„Nichts. Nur, ich frage mich, wie Hinata darauf reagieren wird, wenn du ihr deine Liebe gestehst, da sie ja sehr schnell eingeschüchtert ist. Ob sie wohl wieder in Ohnmacht fällt?“ fragte sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Narutos Kehle wurde vor Aufregung ganz trocken und musste ein paar Mal Schlucken.

Sie wusste es schon. Hatte Haine etwas ausgeplaudert?

„Wie? Was? Woher weiß du das denn? Hat Haine etwa..?“

Das erste Mal seit langer Zeit musste Sakura wieder richtig laut und ausgiebig lachen.

Naruto wusste schon gar nicht mehr, wie lange das her war, seit er sie so lachen gesehen hat und irgendwie machte ihn das glücklich.

„Nein, Haine hat nichts verraten. Aber ich bin nicht doof. Ich bin ein Mädchen und kann eins und eins zusammen zählen, Naruto.

Erst verbringst du sehr viel Zeit mit Hinata in Suna, dann bist du traurig, weil sie in Konoha keine Zeit mehr für dich hat und jetzt trägst du das Stirnband so wie sie. Da muss man nicht erst Emphate sein, um das zu merken. Dazu brauch man nur weibliche Intuition.“

Jetzt machte er sich Sorgen.

Wenn seine Gefühle so offensichtlich waren, wusste Hinata dann auch schon Bescheid?

Das Chakra von Sakura hörte auf zu fließen und sie ließ ihre Hand sinken.

„So, fertig. Wie neu. Seltsam, aber deine Rippe war vorher schon etwas geheilt. Ich musste nicht mehr viel tun. Ich frage mich, wieso?“

Naruto machte seine Jacke zu und stand auf.

Nicht der geringste Schmerz oder die kleinste Andeutung darauf, dass seine Rippe je gebrochen war.

„Klasse. Tsunade hatte Recht. Du bist der beste Medik-Nin aus Konoha.“

Wieder musste Sakura lachen und Naruto freute es, dass sie endlich wieder so fröhlich sein konnte.

„Sie übertreibt gerne. Sie weiß genau, dass sie der beste Medik-Nin ist.

Es stimmt zwar, dass ich einige Jutsus und Techniken zum Heilen von Wunden und Krankheiten entwickelt habe, aber so gut wie sie sagt, bin ich noch nicht.

Sie ist einfach nur stolz auf mich, weil ich eine ihrer besten Schülerinnen bin.

Aber sie ist ja auch ein ganz schön strenger Sensei. Da lernt man sehr viel.“

Sakura klatschte kurz in die Hände.

„Da fällt mir was ein. Du hast mir noch gar nicht von deiner Reise berichtet.

Wie war denn deine Reise mit Jiraya so?“

Jetzt wo Naruto darüber nachdachte, hatte sie Recht. Er hatte zwar hier und da mal eine Kleinigkeit erwähnt, aber sonst noch nicht großartig darüber geredet.

Durch all die Ereignisse der letzten Wochen, haben die beiden noch gar nicht über seine Reise geredet. Überhaupt haben sie fast gar nicht geredet.

Also, berichtete er erst mal alles ganz genau von seiner Reise.

Von all den Abenteuer und Gefahren, von den Techniken die er gelernt hatte oder zumindest lernen sollte und die Informationen von Akatsuki, die sie gesammelt haben, oder zumindest die die Jiraya gesammelt hatte.

Als er fertig war, ging die Sonne langsam unter.

Haine, die sich langsam Sorgen gemacht hatte, kam kurz rein, um nach ihnen zu sehen und war überrascht, als sie die beiden fröhlich lachend vor fand.

Sie blieb nicht lange, da sie meinte noch etwas Wichtiges erledigen zu müssen.

Aber Sakura und Naruto war nicht entgangen, dass sie etwas verlegen wirkte.

Link hatte sich irgendwann in Haines Bett gelegt, da es ihm nicht gut ging.

Als sie ihn danach fragte, meinte er nur kurz, dass die ganzen Gerüche und Düfte von den ganzen Heiltränken,- salben und –Kräutern ihm in der empfindlichen Nase brannte, so dass er die ganze Zeit unter starken Kopfschmerzen und Übelkeit litt.

„Warum verschwindest du eigentlich nicht zurück in deine Welt?“, fragte Naruto ihn irgendwann, nachdem der Wolf sich wieder über die Gerüche beschwerte.

„Ich möchte bei Haine bleiben. Ich bin ihr bester Freund und treuer Gefährte, daher bleibe ich immer bei ihr.

Die Zeit die wir getrennt waren, nachdem sie eingesperrt wurden war, war schrecklich. Ich habe mich so alleine gefühlt. Und sie sich auch.

Ich benutze mein gesamtes Chakra dafür, um in dieser Welt zu bleiben.“

„Wenn ihr beide auch so einsam gefühlt habt, warum warst du dann erst weg?“

„Wegen der Siegel, Naruto. Die ganzen Siegel an der Verliestür hinderten Haine daran Jutsus einzusetzen.“

Mehr wollte er nicht sagen, da ihm unwahrscheinlich schlecht war.

„Mir wird auch langsam schlecht hier“, meinte Sakura nach einiger Zeit.

„Ich glaube, ich gehe mal raus in den Garten. Frische Luft schnappen.“

„Darfst du überhaupt schon aufstehen? “ fragte Naruto mit besorgtem Blick.

„Ja, aber nicht zu lange und eigentlich nur unter Beobachtung, aber was die nicht wissen...“

Sakura war zu schwach, um allein zu laufen und so half Naruto ihr etwas, indem er sie stütze.

Nur sehr langsam kamen sie voran, aber Sakura versuchte auch so viel wie möglich alleine zu laufen.

Am Ende des Tunnels, blieb Sakura stehen und blickte halb geschockt und halb grinsend geradeaus.

Als Naruto sich umblickte und nach dem Grund Ausschau hielt, klappte ihm der Mund auf.

Mitten im Raum stand Haine, in den Armen eines jungen Mannes mit schwarzen Haaren, in denen ein paar Rabenfedern waren, und küsste ihn innig.

Der Mann war etwas größer als sie, so dass sie sich etwas strecken musste, um ihn überhaupt zu erreichen.

Schnell schaute Naruto, der leicht rot geworden war, weg und fing bewusst an zu pfeifen.

Das Pärchen löste sich von einander und jetzt lief auch Haine rot an.

Noch nie hatte sie so viel Farbe ihm Gesicht gehabt, dachte Naruto und musste ein Lachen unterdrücken, aber das riesige Grinsen im Gesicht konnte er nicht verhindern

Die sonst so unerschütterliche Haine lief rot an wie eine Tomate, wenn nicht noch dunkler.

„Ähm, Hallo, ihr beiden. Wollt ihr raus in den Garten? Das ist aber schön.“

Anscheinend war Haine die Situation leicht peinlich, da sie versuchte ein Gespräch aufzubauen, als wäre nichts gewesen.

Aber Sakura wollte alles andere, als über ihren Ausflug nach draußen reden.

„Ja, ich möchte gerne frische Luft schnappen, um wieder etwas Farbe zu bekommen, aber du schaffst das auch ganz anders, ne? Und wer ist der junge Mann?“

Haine wurde, so weit es ging noch röter.

„Das ist Bleed. Ein Freund aus Kindertagen in Kumo-Gakure.

Er ist der ehemalige Lehrling von Meister Avatarius.“

Der Junge nickte kurz, als sie seinen Namen nannte. Doch seine Miene war eher versteinert.

Für Naruto sah er gar nicht aus, wie ein Priesterlehrling. Er hatte nicht deren Kleidung an.

Bleed trug eine schwarze Hose, einen schwarzen Pullover, eine typische Jo-Nin Weste und die Handschuhe, wie Kakashi sie hatte, nur ebenfalls in schwarz.

„Aha, eine Jo-Nin aus Kumo also? Wie interessant, “ sagte Sakura, immer noch mit einem belustigten Unterton und betrachtete Bleed genau.

„Naja, wir sollten dann mal weiter, nicht wahr. Naruto?“

Sakura gab ihm einen kleinen Ruck, damit er aus seinen Gedanken erwachte und beiden gingen weiter zum Garten.

Da sie den Garten noch nicht gesehen hatte, staunte Sakura über die wunderschöne Pracht.

Naruto setzte sie vorsichtig auf eine Bank, in der Nähe vom Teich, in dem einige Fische schwammen.

Stumm beobachteten beide die kleinen und großen Fische.

Währenddessen wunderte sich Naruto ein bisschen darüber, wie schnell sie die Sache doch geklärt hatten.

Er hatte es sich schlimmer vorgestellt.

Irgendwann entdeckten die Priesterinnen doch, dass Sakura weg war und fanden die beiden.

Auf den Weg in ihren Raum sagte sie ganz leise, so dass nur Naruto es hören konnte: „Ich möchte mich noch bei dir bedanken, Naruto. Weil du mir so schnell verziehen hast. Ich werde auch keine Geheimnisse mehr vor dir haben. Versprochen.“
 

Der nächste Tag brachte einiges mit sich. Unter anderem kam der Jo-Nin aus Kiri zurück, aber nicht alleine.

Ihn begleitete einer der Jo-Nin von Tsunade.

Er hatte eine Nachricht für Kakashi.

Welche es war, erfuhren die drei Chu-Nin nicht. Nur das es wichtig war.

Am Nachmittag brach Kakashi, zusammen mit dem anderen Jo-Nin auf nach Konoha, während die anderen drei dort blieben.

Sakura sollte sich noch weiter ausruhen, Naruto bei Avatarius trainieren und Haine leistete Sakura Gesellschaft.

Einen Tag später sagte Avatarius zu ihm: „Ich werde nun den Unterricht des »Seven Points« bei dir weiter führen.“ Und genau das tat er am Abend auch.

Nach dem Essen nahm er Naruto beiseite und unterrichtete ihn weiter.

„Haine hat mir berichtet, dass ihr bis zum vierten Siegelpunkt gekommen seid.

Der nächste Punkt, den wir also behandeln wollen, ist das Atmungschakra oder auch der Chakrapunkt der Wahrheit.

Sicher kannst du dir ja denke, dass es im Hals sitzt.

Lügen, vor allem Lügen über die eigene Person, sperren diesen Punkt.

Jeder Mensch hat schon mindestens einmal in seinem Leben gelogen. Das kann man nicht leugnen.

Gewollt oder ungewollt.

Alleine, wenn man sagt, dass es einem gut geht, es aber ganz anders ist.

Das ist schon eine Lüge. Eine Lüge um die eigene Person.

Um diese Lügen zu überwinden, musst du die Wahrheit zu geben.

Was hast du über deine eigene Person jemals erfunden?

Was ist eine Lüge?

Versuche alle Lügerei, die du je über dich erzählt hast von dir abzuwerfen.

Gib nur die Wahrheit zu und akzeptiere nur die Wahrheit.

Sprich von diesem Moment an nur noch die Wahrheit. Verstanden? Dann los.“

Naruto fand es ziemlich schwierig, alle Lügen seines Lebens zuzugeben und die Wahrheit zu sagen.

Er wusste gar nicht, wo er anfangen sollte.

Aber irgendwann fiel es ihm einfacher und der Chakrapunkt war gelöst.

Nachdem er diesen auch gelöst hatte, fühlte er sich unglaublich stark.

Er spürte, wie groß und mächtig sein Chakra nun war, seitdem er mit dem »Seven Points« angefangen hat.

Sein Chakra hatte sich mindesten schon verdoppelt.

Manchmal kam es ihm so vor, als ob er vor überschüssiger Energie platzen müsste.

Und immer noch befürchtete er einen solchen Ausbruch, wie Haine ihn gehabt hatte.

Naruto bedankte sich bei dem Priester und ging zu Bett.

In dieser Nacht schlief er wieder unruhig.

Ein Traum, den er schon öfter geträumt hatte, seitdem er im Tempel war, ließ ihn nicht lange schlafen.

Am nächsten Morgen erzählte Sakura ihm, dass auch sie einen unheimlichen Traum gehabt hatte, welchen sie auch schon seit ihrer Ankunft im Tempel hatte.

„Ob das irgendetwas zu bedeuten hat?“, fragte sie ihn zum hundersten Mal.

Haine, die zum ersten Mal die Beschwerden der beiden hörte, da sie die meiste Zeit verschwunden war (Sakura vermutete, dass sie immer bei Bleed war), sagte nur: „Ihr solltet damit zu Avatarius gehen. Er kann die Träume deuten.

Vielleicht sind sie ja von der Göttin geschickt.

Denkt daran, was Avatarius euch gesagt hatte, als ihr angekommen seid.

»In dieser heiligen Stätte spricht die Erdgöttin und Schlangenmutter in fielen Formen zu uns. Passt immer gut auf, denn sie gibt uns nicht umsonst Zeichen. «

Fragt ihn. Er weiß sicher Rat.“

Da fiel Naruto wieder sie Erscheinung ein, die er gesehen hatte – oder zumindest dachte er, sie gesehen zu haben – und fragte sich, ob diese Göttin vielleicht doch existierte.

Doch Naruto und Sakura entschieden sich erst einmal dafür, nichts zu sagen und einfach abzuwarten.

Es vergingen noch drei Tage und drei weitere Nächte mit diesen Träumen bis beide sich dafür entschieden, zu ihm zu gehen.

Sakura konnte endlich wieder laufen und trainieren, hatte aber ihre alte Form noch lange nicht wieder. Doch die kleinen Fortschritte und das leichte Training ließ alle hoffen, bald zurück nach Hause zukehren.

Sakura hatte ihre Gedanken zu bleiben, zum Bedauern von Avatarius, über Bord geworfen.

In der Zeit, die sie da waren, hatten Naruto und Sakura auch bereits beide den sechsten Siegelpunkt lösen können.

Den Siegelpunkt des Lichtes, der zwischen den Augen saß und von Illusionen blockiert wurde.

Naruto war fast verzweifelt und auch Sakura hatte keine Geduld für diesen Punkt gehabt. Es vergingen zwei Tage bis sie es geschafft hatten, aber auch nur nach langem Grübeln und hin und her, hatte es dann endgültig funktionierte.

Nun trennte die beiden nicht mehr viel von der unglaublichen Kraft, die sie jetzt schon fühlten.

Naruto musste jeden Tag schon einen Haufen Kagebunshin erschaffen und noch einige andere Jutsus ausführen, um die viele überschüssige Energie zu verbrennen. Und auch Sakura musste zwischen durch ein oder zwei Jutsus benutzen, da sie noch nicht wieder im Besitz ihrer vollen Kraft war.

Irgendwann fragte Naruto Haine etwas, was ihn schon lange beschäftige, seit er diese überschüssige Kraft besaß: „Haine, ich will dich gerne mal was fragen. Wir müssen jeden Tag einige Jutsus ausführen, um nicht vor zu viel Chakra und Kraft durchzudrehen. Wie schaffst du das, ohne ein Jutsu anzuwenden?“

„Ohne Jutsus schaffe ich nicht, so ohne weiteres so. Ich habe den »Seven Points« bereits mit zehn gelernt. Damals hatte ich noch größere Schwierigkeiten als ihr, denn ich kannte keine Jutsus, außer dem des vertrauten Geistes. Doch das hat natürlich nicht gereicht. Ich habe mich jeden Tag verausgabt mit irgendwelchen Sportaktivitäten. Und seit ich Emphatin bin, lass ich all mein überschüssiges Chakra und Energie in die Emphatie fließen, um es besser beherrschen zu können und es zu verschärfen. Deswegen kann ich jetzt auch schon Gedanken lesen.“

Naruto konnte nicht anders, sie dafür zu bewundern.

Nach einem Mittagessen, was immer noch aus der Milch bestand und für Naruto ein persönlicher Antrieb war sich zu beeilen, ging er zu den Meditationsräumen und sprach Avatarius auf Traumdeutung an.

Verwundert schaute dieser ihn an und antwortete nur: „Die Traumdeutung, ist sehr umfangreich und manchmal unbegreiflich. Aber ich kann dir gerne helfen, wenn du es unbedingt wissen möchtest.

Erzähl mir von deinem Traum, mein junger Freund.“

Naruto überlegte genau, wie er dies am besten erklärte und versuchte sich auch ein bisschen zu beeilen, denn Sakura würde bald mit ihrem Training fertig sein und auch mit Avatarius sprechen wollen.

„Naja, mein Traum fängt so an:

Ich gehe über ein grünes Feld und die Sonne geht gerade unter.

Dann bleibe ich kurz stehen und pflücke eine Blume.

Aber diese verwelkt dann ganz plötzlich.

Also, gehe ich weiter und komme irgendwann an einem Bach, mit klarem Wasser vorbei, an dem auch ein großer Baum mit schönen Früchten steht.

Unter dem Baum steht Hinata, ein Mädchen aus meinem Dorf und ich sehe, wie die Sonne hinter ihr vollständig untergeht.

In den Händen hält sie einen wunderschönen Blumenstrauß aus weißen Rosen.

Und dann ganz plötzlich und unvorhergesehen beginnt sie im Gesicht, an Armen und Beinen zu bluten. Noch dazu verfärbt sich die Sonne blutrot.

Das ist auch schon alles. An der Stelle wache ich immer auf.

Was glaubst du hat das zu bedeuten?“

Naruto war jetzt doch schon sehr gespannt und sein Herz klopfte ganz schön, während der alte Priester nachdachte.

„Gut, wo fang ich mal an. Hmm.

Das Feld auf dem du am Anfang gehst, steht für Erfolg und Wohlstand in der Zukunft durch intensive Anstrengung.

Das ist schon mal etwas Gutes.

Die untergehende Sonne, verspricht den erfolgreichen Abschluss einer Angelegenheit. Doch welche das ist, kann ich dir leider nicht sagen.

Der Sonnenschein um dieses Mädchen herum, steht für hohes Ansehen.

Und dass die Sonne sich dann blutrot färbt, kündigt schwerwiegende Probleme an.

Nun zu den Blumen. Das Pflücken der Blume verheißt ebenfalls Glück und Erfolg.

Die welkende Blume natürlich das Gegenteil, also Misserfolg und Enttäuschung.

Also wirst du in der Zukunft sehr viel Erfolg, aber auch Misserfolg haben.

Dann der Blumenstrauß in den Händen des Mädchens. Er verspricht eine beständige Liebesbeziehung. Die weißen Rosen stehen für eine »unschuldige« oft schüchterne Liebe.

Und der Schluss, mit dem Blut an dem Mädchen, steht nicht für den Tod oder des ähnlichen, sondern dafür, dass du dir Sorgen um diese Person machst. Mehr nicht. Es ist also kein unheilvoller Traum.“

Naruto war nicht nur leicht verwirrt, sondern sehr stark.

„Und was genau heißt das jetzt. Mal habe ich Erfolg und mal nicht oder was?“

„Ja und Nein. Im Ganzen bedeutet dieser Traum, dass du in der Zukunft durch harte Anstrengung deine Ziele erreichen wirst, dabei aber auch oft Enttäuschungen und Misserfolge hinnehmen musst. Du wirst oft in schwierige Probleme hinein geraten, aber es immer wieder heraus schaffen.

Am Ende, wirst du glücklich werden mit deiner großen Liebe und ein hohes Ansehen haben.

Und im Moment, machst du dir sehr große Sorgen um deine kleine Freundin. Das ist alles. Nicht mehr und nicht weniger bedeutet dieser Traum, das kannst du mir glauben.“

Froh darüber, dass der Traum doch nicht so schlimm war, wie er gedacht hatte, bedankte er sich bei dem alten Priester und ging in den Garten.

So wie es jetzt aussah, wird sich alles für ihn zum Guten wenden und er wird sein Ziel erreichen.

Irgendwann würde er Hokage werden!

Sakura kam ihn entgegen gelaufen und er fragte sich, was wohl Avatarius in ihrem Traum deuten würde.

„Und, was hat er gesagt?“, fragte sie vollkommen außer Atem.

„Das ich alle meine Ziele erreichen werde. Hehe.“

Verdutzt schaute sie Naruto an, aber der grinste nur breit und ging strahlend und bester Laune hinaus in den Garten.

Leicht nervös betrat Sakura jetzt den Raum des Priesters.

Avatarius saß auf einem Kissen auf dem Boden und meditierte, als die Kunoichi eintrat.

Sakura zögerte, da sie ihn nicht stören wollte.

„Du kannst ruhig herkommen, mein Kind. Ich habe schon auf dich gewartet.“

Bei dem Klang seiner Stimme schreckte sie kurz hoch, aber ging dann zu einem Kissen, das ihm gegenüber lag.

Als sie saß, öffnete Avatarius die Augen und lächelte sie aufmunternd an.

„Auch du möchtest ein Traum von mir gedeutet habe, sehe ich das richtig?“

„Ähm, ja. Das würde mir sehr helfen, Meister.“

Sakura merkte, wie sie leicht rot wurde und vermied es ihm direkt in die Augen zu sehen.

„Also dann, berichte mir von deinem Traum. Und denk daran jede Kleinigkeit ist äußerst wichtig.“

„Ok. Mein Traum ist immer der gleiche. Schon seit Tagen ist es ein und derselbe.

Ich liege in einer saftigen, grünen Wiese und betrachte die Sonne, wie sie hoch am blauen, wolkenfreien Himmel steht. Über mir kreist die ganze Zeit ein prachtvoller Adler.

Als die Sonne dann irgendwann untergeht, stehe ich auf und gehe zu einer nahe gelegenen Klippe über dem Meer, auf der ein großer Baum voller Äpfel steht.

Ich pflücke einen davon und esse ihn.

Dann, ganz plötzlich, verfärbt sich die Sonne blutrot.

Und als ich mich umdrehe, um zurück zu der Wiese zu gehen, steht dort ein… Freund von mir.“

Sakura stoppte kurz. Aber Avatarius sagte nichts.

„Seine Augen sind ausgestochen und er ist überall voller Blut.

Ich gehe zu ihm, um ihm zu helfen, aber als ich ankomme, sticht er mich mit einem Messer nieder.

Mit einer stark blutenden Wunde, falle ich rückwärts ins Meer und gehe unter.

Und der Traum endet damit, dass ich wieder aus dem Meer auftauche, ohne die Verletzung.“

Als Sakura fertig war, zog Avatarius die Stirn in Falten und fixierte sie nachdenklich.

„Und das war alles? Hast du vielleicht irgendetwas vergessen. Überlege bitte genau.“

Etwas irritiert, schloss Sakura die Augen und rief sich den Traum in Erinnerung.

Nach ein paar ruhigen Minuten sagte sie dann: „Ach ja, kurz bevor ich in das Meer stürze, fallen die Blätter vom Baum und wirbeln um mich herum. Das war es. Mehr gibt es nicht.“

Ruhe kehrte ein.

Sakura sagte nichts mehr, während Avatarius nach dachte.

„Nun, wie bei dem Freund Naruto, steht das grüne Feld für Erfolg und Wohlstand durch intensive Anstrengung.

Auch der blaue Himmel und die Sonne stehen für bewusstes Leben, das du mit viel Energie und Tatkraft gestaltet. Die Sonne verspricht Erfolg, Lebensfreude und Gesundheit.

Der Untergang der Sonne, symbolisiert den erfolgreichen Abschluss einer Angelegenheit. Dein kreisende Adler über dir zeigt auf eine freudige Überraschung.

Der Baum mit Früchten wiederum verheißt Erfolg durch gute Arbeit.

Und der gepflückte Apfel. Er steht für Lebenserfolg und Freude.

Das du den Apfel isst, wird als Zeichen für Glück in der Liebe verstanden.

Bis hierhin ist alles ehr positiv.

Die blutrote Sonne kündigt schwerwiegende Probleme an.

Und die Klippe, auf der du dann stehst, deutet auf Hindernisse auf deinem weiterem Lebensweg hin, die man nur mühsam überwindet.“

Er wartete kurz, bis sie diese Information verarbeitet hatte.

„Jetzt kommen wir zu dem Teil mit deinem Freund.

Seine ausgestochenen Augen können auf einen drohenden Verlust hinweisen oder einem Verlust, der schon weiter zurückliegt.

Das Blut, das du siehst, zeigt an, dass du dich um diese Person sorgst.

Dadurch, dass er dich niedersticht, kommt zum Ausdruck, dass diese Person Gefahren und Hindernisse radikal aus dem Weg räumen will.

Und du glaubst eine dieser Hindernisse zu seinen.

Das du selbst blutest dagegen ist kein schlimmes Zeichen. Es wird als Anzeichen für Lebenskraft interpretiert.

Nun der Schluss.

Die Umherwirbelnden Blätter sind eine Warnzeichen, dass man innerlich haltlos geworden ist und die Orientierung verloren hat.

Ins Meer fallen warnt vor einem schweren Schicksalsschlag, der noch passiert oder schon geschehen ist.

Im Meer untergehen fordert auf, sich auf sich selbst zu besinnen, damit man glücklicher wird.

Und aus dem Meer wieder auftauchen, zeigt Erweiterung des Bewusstseins und einen Neubeginn im Leben an.“

Auch das sie nun die Bedeutungen der einzelnen Dinge wusste, half Sakura nicht wirklich.

Der Zusammenhang all dieser Dinge wurde ihr nicht klar.

Avatarius schien das nun auch gemerkt zu haben, da Sakura auf sein Lächeln nicht antwortete.

„Ich sehe schon, dass du, wie dein Freund vorher, nicht ganz begreifst.

Um deinen Traum zusammen zufassen: Du wirst in deinem Leben mal Erfolge, Glück, Wohlstand, Ansehen und Gesundheit haben, aber dafür musst du viele Hindernisse überwinden.

Auch das Glück in der Liebe wird dir nicht verwehrt, aber die Person der dein Herz gehört hat dich verraten.

Nun fürchtest du, er könnte dich für immer als Problem oder Hindernis ansehen und dich daher meiden.

Trotzdem wirst du bald eine freudige Überraschung erleben.

Außerdem hast du schon einige schwere Schicksalsschläge hinter dir, aber du hast dich nicht davon nicht unterkriegen lassen.

Im Gegenteil. Du hast dich auf deine eigenen Probleme und Sorgen besonnen, dein Bewusstsein erweitert und dein Leben neu begonnen.

Du bist stärker als du denkst.

Aber leider bist du im Moment sehr halt- und orientierungslos.

Ja, du bist sehr durcheinander. Das kann man dir auch ansehen, auch ohne deinen Traum zu deuten.

Und leider kannst nur du das ändern. Nur du alleine kannst deine Orientierung wieder finden.“

Viel half Sakura diese Information auch nicht. Sie war wirklich sehr durcheinander.

Trotzdem bedankte sie sich bei Avatarius und zog sich in ihr Zimmer zurück, in dem Link wieder schlief, um den Gerüchen auszuweichen.

Sakuras Zimmer schien das einzige zu sein, dass nicht so stark roch wie die anderen.

Und Link störte sie auch nicht wirklich, daher durfte er dort auch schlafen.

Nachdenklich setzte sich Sakura auf ihr Bett.

Ihre Gedanken kreisten nur um die Deutung ihres Traumes.

Immer öfter erwischte sie sich dabei, wie ihre Gedanken zu Sasuke schweiften und sie sich Sorgen um ihn machte.

Seitdem die Träume angefangen hatten, konnte sie nicht anders, als ständig an ihn denke, obwohl sie sich seit der Begegnung, fest vorgenommen hatte nicht an ihn zu denken.

Aber Avatarius meinte, der Traum wäre kein so schlechtes Zeichen, wie sie glaubte.

Insgeheim hoffte Sakura, dass er Recht behalten würde, aber ein Teil ihres Verstandes zweifelte immer noch.

So tief wie sie in Gedanken war, merkte sie auch gar nicht, das Naruto und Haine sie ansprachen und hastig um sie herumwirbelten.

„ Hmm. Was? Habt ihr ebend was gesagt?“

„Mensch, ja. Wir müssen sofort aufbrechen! Pakkun ist gerade angekommen. In Konoha herrscht Krieg!“

Bis die Nachricht Sakura wirklich erreicht hatte, waren einige Sekunden vergangen.

Sie konnte sich nicht vorstellen, warum Konoha im Kriegszustand sein sollte.

„Wie meint ihr das, > im Krieg<? Konoha ist doch eine so ruhige Großmacht. Warum...?“

„Das wissen wir auch nicht. Wir wissen nur, dass Kakashi vor ein Woche deshalb so schnell los musste.“

So schnell waren ihre Sachen noch nie gepackt.

In einem heillosen Durcheinander rannten die drei hin und her.

Als endlich alles eingepackt war und sie startklar waren, verabschiedeten sie sich von Avatarius und den Priestern in der Haupthalle.

„Wir bedanken uns bei ihnen für die Gastfreundschaft“, sagten die drei fast im Chor und verneigten sich.

„Nichts zu danken. Aber wartet kurz. Ich möchte euch noch etwas mitgeben.“

Gespannt blickten alle auf ein silbernes Tablett, welches eine Priesterin hielt und sahen dort eine Art Dolch liegen. Daneben eine kleine schwarz-goldene Schatulle mit außergewöhnlichen Zeichen.

Der alte Priester griff nach dieser und übergab sie Sakura.

„Für dich Sakura Haruno, Konohas großer Heilmeisterin, haben wir einige unserer Heilmittel eingepackt.

Im Inneren wirst du einige Salben und Tränke, so wie die Zettel mit der Anleitung diese Herzustellen, finden.

Wir hoffen, dass du damit den Ninjas in Konoha helfen kannst und so eine große Heilkünstlerin wirst.“

Sakura verneigte und bedankte sich schnell.

Nun griff Avatarius nach dem gebogenen Dolch, der eine goldene Hülle mit vielen Edelsteinen besaß.

Am Griff des Dolches zog sich eine Schlange mit grünen Augen lang.

Im ersten Moment dachte Naruto, dass dies der Dolch aus Avatarius Erzählungen wäre, aber das konnte nicht sein.

Das war nur eine Geschichte gewesen.

„Und für dich Naruto Uzumaki, Konohas starker Kämpfer, der heilige Dolch unserer geliebten Göttin.

Der Dolch der Unsterblichen.

In diesem Dolch wohnt die Kraft unserer verehrten Göttin inne.

Achte gut auf ihn. Es gibt nichts Mächtigeres als diesen Dolch.

Wenn du ihn richtig verwendest, kannst du damit mehr, als nur töten.

Dieser Dolch kann Leben geben und nehmen. Denke immer daran, wenn du ihn benutzt.

In den Händen der Feinde, wäre er eine große Gefahr, also schütze ihn mit deinem Leben, mein Freund.“

Auch Naruto bedankte sich, aber wusste nicht so recht, was er mit dem Dolch anfangen sollte, auch nicht durch die Geschichte von Ephiphania.

Was sollte an dem so besonders sein?

Vielleicht wollte Avatarius ihn nur veralbern?

Ihn reinlegen, nach der Erzählung sich einen kleinen Scherz erlauben.

„Haine, mein Kind. Dir habe ich schon vor Jahren das wertvolle Relikt unserer Göttin gegeben. Du hast es doch sicher noch, oder.“

„Aber natürlich, Meister. Hier. Ich habe es wie mein Augapfel gehütet.“

Mit einem kräftigen Ruck zog sie an dem roten Band, das ihren Zopf zusammenhielt und jetzt sah Naruto erst was es war.

Ein Band, das mindestens zwei Meter lang war.

An der Stelle, wo Haine es festhielt, sah er einen kleinen, metallenen Stab in ihrer Hand.

„Die Geheimwaffe der Priester des Tempels: Kureha.“

Naruto verstand nicht so ganz, was an dem Band so besonders war.

Es sah aus wie jedes andere.

„Gut. Pass auch weiterhin gut darauf auf. Es ist dir eine gute Waffe.

Nun geht und helft eurem Dorf. Ich wünsche euch alles Glück dieser Erde.

Ich werde jetzt zur Göttin beten, dass sie euch helfen möge. Lebt wohl.“

Schnell band sich Haine wieder Kureha ins Haar, während alle drei sich verabschiedeten und dann zum Ausgang rannten.

Dort stand Bleed, ebenfalls mit einem Rucksack und lächelte kampflustig.

„Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, wenn ich euch begleite.

Ich habe schon lange keinen richtigen Kampf mehr gehabt und würde mich über etwas Abwechslung freuen.“

Ein Strahlen zog sich über Haines Gesicht und auch Sakura konnte sich ein Lächeln nicht unterdrücken.

„Klar, wir können immer Kämpfer gebrauchen“, sagte Naruto freundlich.

Also machten sie sich zu viert auf den Weg zurück nach Konoha.

Allen voran Link, der sich freute endlich all diese Gerüche hinter sich zu lassen.

Keiner von ihnen hielt etwas von einer Rast und so liefen sie fast die ganze

Nacht durch.

Irgendwann hielten sie kurz an um zwei, drei Stunden zu schlafen, aber stellten weder Zelte, noch sonst etwas auf, das ‚Zeit kostete.

Sie wollten so schnell wie möglich nach Konoha.

Nur Haine und Link fielen etwas auf. Sakura und Naruto bemerkten, dass die beiden öfters nach hinten als nach vorne schauten, als ob sie das Gefühl hatten verfolgt zu werden.

Aber als Sakura sie darauf ansprach, meinte diese nur: „Ach was, das bildet ihr euch ein. Wer sollte uns denn verfolgen?“

Für Naruto war diese, dass geringste Problem.

Unterwegs fragte er sich immer wieder, ob mit Hinata, Tsunade, Jiraya und den anderen alles in Ordnung war. Vor allem mit Hinata.

„Ich verstehe nicht, warum Kakashi uns nicht sofort mitgenommen hat?“

„Ich weiß es auch nicht, Sakura. Aber er muss seine Gründe gehabt haben, “ meinte Haine, leicht erschöpft nach drei Tagen.

Keiner hatte wirklich einen Einfall, was der Grund dafür gewesen war.

Bleed hielt sich meist aus den Gesprächen raus.

Er war sowieso ein sehr ruhiger Mensch, wie Naruto bemerkte.

Reden tat er eher selten und auch nur, wenn es notwendig war.

Zumindest Naruto und Sakura gegenüber.

Mit Haine redete er sehr viel mehr.

Aber Bleed war jetzt nicht die Sorge von den beiden.

Sie fragten sich ständig, wie es wohl um Konoha stand.

Kurz bevor sie die Grenze von Konoha erreichten, wurden sie von den ersten Gegnern angegriffen.

Sie waren sehr schwach und daher keine große Gefahr für die vier.

Wie sich rausstellte, waren es Ninjas aus Iwa-Gakure.

„Das musste irgendwann kommen“, meinte Sakura in Gedanken versunken zu den anderen.

„Was meinst du damit?“

„Es ist klar, dass du nichts davon weißt, Naruto, weil du lange nicht da warst.

Iwa-Gakure und Konoha haben schon seit einigen Monaten ständige Konflikte.

Der neue Tsuchikage ist sehr machtgierig. Er versucht Konoha Länder und Dörfer wegzunehmen oder auch Krieger.

Er schwächt uns, wo er nur kann.

Tsunade hat schon lange mit einem Krieg gerechnet. Kurz bevor wir losgezogen sind, hatte sich erst wieder alles etwas zugespitzt.“

„Aber warum ausgerechnet Konoha?“, fragte Naruto sauer.

„Das wissen wir auch nicht so genau. Aber sie müssen ihre Gründe haben.“

Von da an mussten sie vorsichtiger sein und einige Male Umwege nehmen, um nicht dem Feind in die Hände zu fallen.

Als Konoha von einem nahegelegenen Berg aus in Sicht war, hielten sie kurz an, um die Lage zu betrachten.

Sakura war vollkommen geschockt, wie zerstört Konoha war.

Ein größter Teil der Mauer war nieder gerissen und die einige Häuser waren in sich zusammen gefallen.

An vereinzelten Stellen stiegen riesige Rauchwolken auf.

Naruto platze fast vor Wut, als er sah, wie Konoha in Schutt und Asche lag.

„Diese Mistkerle. Das werden sie alle bereuen. Das haben die nicht umsonst getan.“

„Beruhig dich, Naruto. Wir müssen erst mal unerkannt ins Dorf kommen. Das wird nicht leicht. Seht. Dort sind überall Wachposten um das Dorf.“

Es schien so, als wäre Konoha eingeschlossen.

Überall waren Wachen und Lager der Feinde.

„Wir werden uns in der Nacht hineinschleichen. So wird es am Besten sein. Aber wir sollten ihnen irgendwie Bescheid sagen, sonst greifen sie uns an, “ sagte Bleed.

Es war das erste Mal das er mehr als nur „Nein“ oder „Ja“ sagte.

„Ich könnte doch hinein laufen und Tsunade sagen, dass ihr hier seid“, meinte Link.

„Nein. Das ist zu auffällig. Ein Wolf der bei Tag ins Dorf läuft. Noch dazu kennt dich nur Kakashi. Das bringt nichts, “ antwortete Haine.

„Lasst mich das mal regeln“, sagte Sakura mit einem kleinen Lächeln im Gesicht.

Alle fragten sich, was jetzt kommen würde.

So wie alle, die einen vertrauten Geist reifen, biss auch Sakura sich in den linken Daumen.

Dann zog sie einen Strich mit ihrem Blut über ihren rechten Unterarm, führte die üblichen Fingerzeichen aus und hielt die Hand flach über den Erdboden.

Naruto überlegte, ob sie wie Tsunade eine Schnecke als Geist hatte, doch die frage wäre gleich beantwortet.

„Jutsu des vertrauten Geistes!“

Ein kleiner Knall war zu hören und eine kleine Rauchwolke zu sehen.

Als sie verschwunden war, sah man einen wunderschönen braunen Adler, mit einem Konoha-Stirnband um den Hals auf dem Boden stehen.

„Hallo, Sakura. Was gibt es den Wichtiges, dass du mich rufst.“

An der Stimme des Adlers zu schließen war dieses Exemplar ein Weibchen.

„Wir brauchen deine Hilfe, Koris. Du musst zu Tsunade fliegen und ihr sagen, dass wir uns heute Nacht nach Konoha schleichen werden, da jetzt kein durchkommen ist. Würdest du das machen?“

„Aber natürlich. Ich helfe dir gerne.“

Und schon spannte Koris ihre Flügel aus und flog elegant in die Luft.

Sie konnten sehen, wie sie nach Konoha hinunter flog und dort über dem Mittelpunkt des Dorfes erst einmal ihre Kreise zog und dann Richtung Erde stürzte.

„Jetzt müssen wir nur noch warten.“

Alle rechneten damit, dass Koris jede Minute zurückkommen musste, aber nichts war von ihr zu sehen.

Die Zeit verging und erst als die Sonne schon am Untergehen war, kehrte das Adlerweibchen wieder zurück.

Doch nicht vollkommen unversehrt.

An einem Flügel hatte sie einige Federn verloren und eine kleine Schnittwunde von einem Kunai, wie Sakura vermutete.

„Tsunade erwartet euch an dem Seiteeingang der Felswand mit den Kageabbildern, wenn der Mond vollkommen aufgegangen ist.

Aber ihr müsst euch beeilen, denn im Dorf wimmelt es nur so von Feinden. Es ist kein Durchkommen, wie ihr seht, “ sagte die Adlerdame und zeigte ihren verletzten Flügel, den Sakura gerade verbunden hatte.

Kaum hatte sie fertig gesprochen, verschwand sie wieder in ihre Welt.

Die Ninja entschieden sich dafür, sich auszuruhen und ihre Ausrüstung zu überprüfen.

Als der Mond endlich seine volle Größe hatte, machten sich alle lautlos auf den Weg zu den Abbildern der Kages.

Koris sollte Recht behalten, denn der Weg war gut bewacht und nur knapp und durch die ständig wachsame Nase von Link, entgingen sie einige Male den Augen der Feinde.

Naruto würde es gar nichts ausmachen, falls sie entdeckt werden würden. Nur zu gerne wollte er diesen Ninjas alles zurückzahlen.

Doch andererseits, wollte er so schnell wie möglich sehen, wie es Hinata und den anderen ging.

Als sie am vereinbarten Platz ware, sahen sie von weitem Tsunade und Kakashi stehen.

Beide sahen nicht gerade taufrisch aus.

Kakashis Kleidung war an einigen Stellen ziemlich mitgenommen, aber Verletzungen schien er nicht zu haben.

Tsunade wirkte sehr müde und zum ersten Mal sah man ihr an, dass sie nicht so jung war, wie sie vorgab.

Ein tiefer Schatten lag unter ihren Augen, der daraufhin wies, dass sie länger nicht mehr geruht hatte.

Als sie Naruto und Sakura erblickte, lächelte sie freundlich, aber die Müdigkeit war ihr ins Gesicht geschrieben.

„Sakura. Naruto. Und auch Haine. Ich freue mich euch gesund zu sehen. Und ihr seit ganz schön schnell zurück.“

„Ja. Wir sind die Nächte fast nur durchgelaufen, um so schnell wie es ging hier zu sein. Wie sieht es aus, Tsunade?“, fragte Sakura besorgt.

Tsunade seufzte erschöpft.

„Nicht gut, Sakura. Wir haben viele Verluste erlitten. Einige gute Kämpfer sind bereits gefallen. Natürlich haben die Feinde auch Verluste, aber sie sind in der Überzahl.

Und sie gehen sehr schlau vor. Sie lassen uns nicht schlafen, indem sie immer wieder Überraschungsangriffe in der Nacht starten. So können wir kaum Wachen entbehren, dass sie Schlaf bekommen.“

„Aber dann müssten sie doch auch erschöpfte Ninjas haben“, meinte Bleed und Tsunade blickte ihn misstrauisch an.

„Wer bist du denn?“

„Das ist Bleed. Ein Jo-Nin aus Kumo-Gakure. Und ein alter Freund von Haine, “ sagte Sakura schnell, um ihre Meisterin zu beruhigen.

Aber dieser misstrauische Blick wich nicht ganz aus ihrem Gesicht.

„Die Frage ist einfach zu beantworten, Bleed. Wie ich schon sagte, sind sie in der Überzahl.

Vielleicht habt ihr bei eurer Ankunft ja die vielen Lager gesehen.

Die sind nicht umsonst da.

Diese Lager wechseln sich mit den Angriffen ab, so dass jedes Pause hat und sich ausruhen kann.“

Tsunade drehte sich halb um und zeigte mit der rechten Hand auf ein riesiges Lager direkt am Haupttor von Konoha.

„Das dort ist ihr Hauptlager. Dort sitzen alle wichtigen Jo-Nin und Anbus.

Sie sind die Anführer der kleinen Lager. Zu dieser Stunde beraten sie sich immer, welches Lager uns angreifen soll.

Das ist unser Ziel, aber wir kommen nicht daran. Es ist gut bewacht und ich habe nicht genug Leute für einen direkten Angriff. Die bisherigen Angriffe haben keinen Erfolg getragen.

Aber genug jetzt. Kommt erst mal mit. Wir müssen uns jetzt mit den anderen treffen und besprechen, was wir jetzt machen.“

Sie folgten Tsunade in ihr Büro, wo schon einige Jo-Nin und auch Chu-Nin waren.

Einige kannte Naruto nur zu gut.

Da war zum Beispiel Neji, der schon zum Jo-Nin aufgestiegen war, wie Naruto von Sakura erfahren hatte.

Aber auch Iruka, Shikamaru, Ino, Shino, Kiba mit Akamaru, TenTen, Lee, Choji, Temari, die immer noch da war und, zu Narutos Erleichterung, Hinata waren da.

Hinata schien nicht verletzt zu sein.

Naruto fiel ein großer Stein vom Herzen.

Neben diesen jungen Ninjas, waren auch einige ältere Jo-Nin und Anbus anwesend.

Einige von ihnen begrüßten Naruto und Sakura freundlich, darunter Kiba und Lee.

Andere, wie die unbekannte Jo-Nin sagten nichts, sondern nickten nur.

Am Fenster konnte Naruto Jiraya und Shizune stehen sehen, die beiden nach draußen sahen.

Tsunade setzte sich hinter ihren Schreibtisch und blickte alle an.

„So, was gibt es Neues zu berichten?“

Einer der Anbus trat vor und fing mit seinem Bericht an.

„Unsere Bemühungen, das Hauptlager erneut zu attackieren, sind leider gescheitert.

Die Shinobi haben bereits auf uns gewartet und uns eine Falle gestellt.

Gott sei Dank, sind wir alle lebend dort raus gekommen, nur einige Verletze.

Aber um die hat sich das Hyuga- Mädchen bestens gekümmert.“

Hinata wurde rot und senkte den Blick, als alle Anwesenden zu ihr schauten.

„Gute Arbeit, Hinata. Und auch ihr habt auch euer Bestes gegeben. Das weiß ich. Ich befürchte nur, dass uns das auf Dauer aber nicht retten wird. Wir müssen etwas unternehmen. Tja, aber leider haben wir schon alle Pläne, die wir ausgearbeitet haben verbraucht, nicht wahr. Was nun?“

Alle überlegte, aber keinem schien auch nur die kleinste Idee zukommen, die noch nicht schon umgesetzt wurden war.

Konnte die Lage wirklich so aussichtslos sein?

Es war so leise, dass man förmlich hören konnte, wie alle nachdachte.

„Tsunade.“

Jiraya sprach sehr leise, aber in dieser Stille erklang seine Stimme so laut, dass Naruto unweigerlich zusammen zuckte.

„Was ist denn, Jiraya?“

„Wir bekommen Besuch. Scheint so, als ob der gute Nachi wieder da ist. Zusammen mit Team 13.“

Blitzschnell erhob sich Tsunade von ihrem Stuhl und ein kleines Lächeln lag auf ihrem müden Gesicht.

„Gut. Ja, sehr gut. Sie kommen zu einem günstigen Zeitpunkt. Shizune, bring sie bitte schnell her.“

Shizune eilte hinaus.

Naruto beugte sich zu Sakura rüber und fragte leise: „Wer ist den dieser Nachi? Und wer ist Team 13?“

„Nachi ist einer der beiden Jo-Nin aus Sorita, einem der »Stranger-Dörfer«.

Das Team 13 stammt auch von dort.

Genau wie Team 14 und ihr Sensei Haru.“

„Und was genau sind diese »Stranger-Dörfer«?“ fragte er, immer noch leicht verwirrt.

„Das sind Dörfer, in denen die Menschen im kompletten Einklang mit der Natur

und den Tieren dort leben.

Sie nutzen die Macht der Elemente zum Kämpfen.

Es ist aber nicht nur so, dass sie mit der Natur und den Tieren leben, sondern sie sind wie sie. Man könnte sagen sie tragen Tier- und Pflanzengene in sich.

Wir, zum Beispiel, brauchen Jutsus und Chakra um uns in Tiere zu verwandeln oder um zu kämpfen.

Sie können dies auch ohne Chakra und Justus. Aber auch nur, wenn sie mit sich selber im Einklang sind und ihre Macht nur für gute Zwecke einsetzten.“

Naruto verstand immer noch kein Wort. Im Gegenteil, er verstand noch weniger.

Als Sakura es ihm noch weiter erklären wollte, ging die Tür auf und Shizune trat ein, gefolgt von einem großen Mann, der vollkommen kühl und gefühllos blickte.

Allein durch sein Erscheinungsbild, schien es im Raum viel kühler geworden zu sein.

Er trug die gleiche Kleidung wie Kakashi und alle anderen Jo-Nin.

An seiner Stirn, sah man das Konoha-Stirnband.

Es wurde leicht von seinem Haar verdeckt, welches braun und ziemlich lang war. So lang, dass er einen Zopf trug. Seine Augen waren dunkelblau gefärbt.

Dadurch wirkte er nur noch kühler und strenger.

Nach ihm kamen drei Mädchen durch die Tür hinein.

Die erste, die eintrat, hatte wie ihr Sensei braune, lange Haare, die sie hochgebunden hatte. Aber ihre Haarfarbe war doch etwas heller.

Sie hatte wunderschöne, hellbraune Augen und wirkte sehr freundlich.

Ihre Kleidung war etwas außergewöhnlich.

Diese bestand aus einem roten weiten Anzug.

Der Anzug endete an den Waden und Ellenbogen. Von dort bis hin zu den Händen und Fußgelenken trug sie Verbände, so wie Lee.

Einmal um den ganzen Hals, zog sich ein großer roter Stoff entlang, wie ein Schal.

Unterhalb davon, in den Anzug eingearbeitet, war ein dreieckiger Netzstoff bis zu ihrem Brustbereich.

Sie trug ihr Stirnband um den Bauch gewickelt.

Neben ihr stand ein Mädchen mit schwarzen, schulterlangen Haaren.

Ihre Augen waren genauso braun, wie die ihrer Teamkameradin, aber sie wirkte nicht so freundlich, sondern eher gleichgültig.

Auch ihre Kleidung war sehr ausgefallen.

Sie trug eine weiße, knielange Hose und darüber ein schwarzes, schulterfreies, langes Top, das bis zu den Oberschenkeln ging und an den Seiten Einschnitte hatte.

Auch dieses Top hatte einen Netzstoff im Brustbereich eingearbeitet. Aber ihres zog sich bis zum Bauchnabel hinunter und war kein Dreieck, sondern ein breiter Strich.

Über die Schultern hatte sie einen Stoff, der außen dunkelviolett und innen weiß gefärbt war.

Dieser Stoff sah aus wie eine selbst gebastelte Jacke und zog sich am Rücken nur bis unterhalb der Schulterblätter lang und die Ärmel, ginge auch nur bis kurz oberhalb der Ellenbogen.

An den Handgelenken war derselbe gefärbte Stoff, wie der von der Jacke befestigt.

Um den Hals war mehrmals ein dünnes, dunkelviolettes Band gewickelt, dessen Enden bis zu ihren Oberschenkeln hing. Dort, am linken Oberschenkel, war auch ihr Konoha-Stirnband befestigt.

Die Dritte im Bunde, schien auch nicht unauffälliger gekleidet.

Sie trug einen roten, geriffelten Rock und darunter dieselbe weiße Hose wie die Zweite.

Ihr Oberteil war ein einfaches, weißes schulterfreies Top, das an den Seiten zwei Netzstoffe eingearbeitet hatte.

Um ihre Arme waren zwei rote Bänder gebunden.

Diese waren um den Mittelfinger der rechten Hand gewickelt, zogen sich über ihren Arm hoch zum Hals- und Brustbereich und ging auf der linken Seite wieder runter zum Mittelfinger der linken Hand.

Auch an den Beinen waren solche roten Bänder gewickelt, wie Schlangen.

In den Kniegelenken waren sie zusammen gebunden und wickelten sich bis zu den Fußspitzen runter.

Sie trug keine Schuhe, sondern nur weißen Stoff unter den Bändern.

Ihre langen, blonden Haare waren auch mit einem roten Band zusammen gebunden.

Wie ihre Kolleginnen hatte auch dieses Mädchen braune Augen, die wie bei der ersten freundlich strahlten.

Ihr Stirnband war ebenfalls um den Bauch gebunden und fiel durch das blau sofort auf.

Naruto hatte noch nie so außergewöhnliche Kleidung gesehen.

„Hallo, Tsunade. Wir sind wieder zurück. Und ich glaube auch, zur rechten Zeit. Am Eingang hatten wir eine sehr freundliche Begrüßung mit Shinobis und sind lieber hinten rum gegangen.“

„Nachi. Ihr kommt wirklich gerade rechtzeitig. Wir können jede Hilfe gebrauchen. Später kannst du mir von eurer Mission erzählen, aber jetzt brauche ich eure Hilfe. Und ihr anderen geht zurück auf eure Plätze.“

Alle setzten sich in Bewegung.

Naruto wollte gerade Hinata folgen, die zurück zum Krankenhaus ging, als Tsunade ihn aufhielt.

„Wartet, ihr vier. Ihr bleibt hier. Ihr müsst mir noch Bericht erstatten und noch dazu könntet ihr uns helfen.

Shizune, holst du bitte Haru Nishikawa und Team 14.“

Und erneut war Shizune weg, um ein Team zu holen.

„Muss das sein“, sagte das Mädchen mit dem roten Anzug, leicht genervt und rollte mit den Augen.

Ihr Sensei blickte sie durch dringlich an und sie verstummte sofort.

„Sag mal, Oma Tsunade. Wer sind denn eigentlich diese Mädchen?“

Naruto begann langsam neugierig zu werden.

Doch bevor sie antwortete, hatte Sakura ihm eine Kopfnuss verpasst.

„Auuaa! Wofür war die denn?“

Narutos Kopf fühlte sich wie gespalten an, so kräftig hatte sie zu geschlagen.

„Naruto, sprich nicht so respektlos mit Tsunade, verstanden.“

Tsunade schüttelte nur den Kopf und sagte: „Du bist immer noch sehr ungezogen. Genau wie früher. Aber zu deine Frage. Das ist Nachi Shigenobu, Jo-Nin. Aber vielleicht solltet ihr euch lieber vorstellen.“

„Ja, ehrenwerte Hokage. Ich bin Kajika Tanimoto. Ein Chu-Nin aus Konoha, “ sagte das Mädchen mit den braunen Haaren und lächelte freundlich, wirkte aber leicht eingeschüchtert.

„Yume Nakamura. Ebenfalls Chu-Nin aus Konoha, “ sagte die schwarzhaarige vollkommen unbeeindruckt und kühl.

Die Dritte mit den blonden Haaren, sagte fröhlich: „Und mein Name ist Minori Yamaguchi. Ich bin auch ein Chu-Nin aus Konoha. Freut mich euch kennen zu lernen.“

Haine, Naruto und Bleed stellten sich auch vor, wobei Haine und Bleed ihren Nachnamen nicht nannten.

Shizune kam zurück und das Team 14 folgte ihr mit ihrem Sensei, denn Naruto ebenfalls nicht kannte.

Auch er trug die typische Jo-Nin Kleidung. Sein Stirnband hing, wie bei seinen Schülern und wie bei Bleed, um den linken Oberarm.

Seine Haare waren anders, als bei den anderen Jungs, denn sie waren hellgrün.

Dazu hatte er blaue Augen, was ziemlich kindlich an ihm wirkte.

Hizuki flippte wie immer bei Sakuras und Haines Anblick vollkommen aus.

Er konnte nicht aufhören sie mit irgendwelchen Liebesgelaber in Ruhe zu lassen.

Aus dem Augenwinkel beobachtete Bleed dieses Verhalten misstrauisch. Und nicht nur er behielt diese Situation im Auge, wie Naruto auffiel, sondern auch Kajika, die mit verschränkten Armen, finster hinüberspähte.

Währenddessen lächelte Haru Nachi an und ging zu ihm.

„Hey, Nachi. Du bist ja wieder da. Na, wie war deine Reise?“

„Haru, das könnt ihr später noch besprechen. Jetzt müssen wir überlegen, wie wir ins Lager der Feinde eindringen können. Und ich denke, dass wir das mit eurer Hilfe schaffen.“

Alles wurde still und selbst Hizuki hörte mit seinem Liebesgeständnissen für einen Moment auf. Das hieß aber nicht, dass er nicht wieder anfangen würde.

„Also, ich weiß nicht wie lange wir für die Vorbereitung brauchen, aber wenn alles klappt, werden wir diesen Krieg bald beenden.“

„Das klingt so, als ob du einen Plan hättest, ehrenwerte Tsunade“, sagte Nachi mit seiner dunklen, gleichgültigen Stimme.

„Ja, genau. Den habe ich.“

Zwei Schwestern

9.Kapitel: Zwei Schwestern
 

„Das ist vollkommen verrückt, Meisterin Hokage. Das wird nicht funktionieren.

Niemals. Dafür sind zu viele Risiken in diesen Plan. Sollte auch nur eine Sache nicht nach Plan laufen, wäre das ganze Dorf in Gefahr.“

Haru versuchte schon seit mehr als einer halben Stunde, Tsunade von ihrem verrückten Plan abzuhalten. Vergebens.

Aber es war offensichtlich, dass niemand außer ihr an den Plan glaubte.

Niemand außer ihr und Sakura.

Sie glaubte an den Plan, den Tsunade ausgearbeitet hatte. Sie schien sogar noch begeisterter von dem Plan als Tsunade selbst.

„Aber es ist ein Versuch wert. Es ist wenigstens eine Chance, diesen sinnlosen Krieg zu beenden.“

„Sakura, dieser Plan ist Irrsinn. Damit schaden wir uns nur selber, wenn es nicht klappt, was hundertprozentig der Fall ist.“

„Woher willst du das wissen. Hast du es schon versucht? Mir egal, was ihr alle sagt, ich werde diesen Plan ausführen und wenn ich es alleine machen muss, dann bitte!“

Dieser Satz brachte erst mal alle zum Schweigen, bis auf Tsunade, die nur müde anfing zu Lächeln.

Schon seit einigen Minuten zogen die Laute des wieder aufgenommenen Kampfes von den Toren bis zu ihnen.

Am Horizont konnte man die ersten Sonnenstrahlen sehen, die das Büro jetzt rötlich färbten.

„Ihr habt mir jetzt alle eure Standpunkte zu meinem Plan ausgesprochen. Die Einzige, die diesen also ausführend wird, ist Sakura. Sehe ich das richtig?“

Es wurden missmutig Blicke ausgetauscht, bis Nachi seine Meinung sagte: „Natürlich lassen wir Sakura nicht alleine diesen Plan ausführen, aber es wird nicht klappen.“

Alle stimmten ihm zu.

Die Explosion von einigen Bomben verriet ihnen, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten.

„Die Personen, die nicht an dieser Mission der Klasse S teilnehmen werden, verlassen jetzt diesen Raum und gehen den anderen helfen“, sagte Tsunade scharf und blickte jeden durchdringend an.

Keiner rührte sich von der Stelle.

„Na, also geht doch. Warum nicht gleich so. Und jetzt beginnen die Teams 13 und 14 mit den Vorbereitungen. Ihr restlichen geht zu der Schlacht runter und helft den anderen, bis ich euch ein Zeichen gebe.“

Sofort stürmten alle aus dem Raum, wobei Nachi und Haru leise über Tsunades psychischen Zustand diskutierten, da sie solch einen Plan erdacht hatte.

Sakura, Naruto, Haine und Bleed liefen in Richtung Haupttor, wo die meisten Kämpfe stattfanden.

Ganz in Ruhe, dachte Sakura auf dem Weg dahin, noch einmal über den Plan nach.

Sie wusste wie alle anderen, dass er Irrsinn war, aber es war ihre einzige Chance.

„Mein Plan sieht wie folgt aus. Wir beginnen damit bei Einbruch der Nacht.

Team 13 und 14, ihr werdet euch aufteilen und an den sechs äußeren Punkten des Dorfes posestieren. Von dort aus, werdet ihr alle das Jutsu für die geheime Barriere eures Dorfes um unseres aufbauen, wenn ich das Zeichen gebe. Ihr wisst natürlich, dass ihr vollkommen Synchron in der Ausführung des Jutsus seien müsst, sonst funktioniert es nicht.

Wenn ihr es nicht schafft, dieses Jutsu Synchron auszuführen, habt ihr keinen Zweiten Versuch. Allein ein Versuch verbraucht mehr als die Hälfte eures Chakras.

Deshalb nehmt ihr auch Funkgeräte mit, damit wir untereinander kommunizieren können.

Sobald die Barriere steht, werden zehn Minuten lang keine Ninjas ins Dorf rein oder raus kommen.

Nachi und Haru, ihr beide werdet so viele Ninjas wie nur irgend möglich von dem Hauptlager weglocken, damit die Anführer der Lager alleine sind.

Die werden schon schwer genug sein, auch ohne Wachen.

Leider werden dadurch mehr Feinde im Dorf sein, als wir Ninjas haben, aber ich glaube an die Stärke jedes Einzelnen in diesem Dorf. Noch dazu werde ich veranlassen einige Fallen aufzustellen.

Ihr restlichen werdet euch außerhalb von Konoha aufhalten, wenn die anderen die Barriere errichten.

Sobald diese steht habt ihr zehn Minuten, um die Jo-Nin und Anbus in den Zelten zu töten oder zumindest außer Gefecht zu setzten.

Ich weiß genau, dass ihr das schafft. Ihr seid viel stärker als die. Vertraut mir.“

Tsunades Plan hatte mehr als nur einen Schwachpunkt.

Doch Sakura betete dafür, dass alles funktionieren würde.

Als sie am Tor ankamen, war dort die Hölle los.

Alle möglichen Chu-Nin, Jo-Nin und Anbus kämpften dort gegeneinander.

Noch mehr lagen verwundet am Boden, oder waren sogar tot.

Sakura sah nur noch, wie Naruto sich in den Kampf stürzte, genau wie Bleed, Haine und Link.

Auch Hinata konnte sie etwas weiter entfernt sehen.

Sie lief herum und versuchte, mit einigen anderen Medik-Nins, die meisten Shinobi von Konoha zu heilen, doch wurde sie immer wieder unterbrochen.

„Hinata. Lass mich dir helfen, “ rief Sakura, als sie näher kam.

Die erschöpfte Kunoichi nickte nur erleichtert und überließ dann Sakura das Heilen, während sie die Gegner, mit ihrem Jutsu der 64 schützenden Hände, fernhielt.

Aber leider gab es einige Konoha-Nins denen man nicht mehr helfen konnte.

Ihre Verletzungen waren zu schwerwiegend.

Hinzu kam, dass es nicht lange dauerte, bis Hinata vollkommen am Ende ihrer Kräfte war.

Diese war auch nicht gerade verwunderlich für Sakura, denn sie heilte und kämpfte schon seit fast zwei Wochen im Dorf.

Zwischen all den Trümmern gab es kaum noch Ninja, denen man helfen konnte, doch taten Sakura und Hinata ihr Bestes.

Nach einiger Zeit, zogen sich die Feinde zurück und das hieß für Konoha, eine kleine, sehr kleine Atempause.

Alle Krieger die noch stehen konnten, brachten die Verletzten ins Krankenhaus.

Es gab zu viele von ihnen und zu wenig Betten, so dass einige auf Tischen oder sogar auf den Boden liegen mussten.

An den meisten Stellen, konnte man den Boden gar nicht mehr erkennen, da er blutüberströmt war. Überall hatten sich riesige Larchen gebildet.

Über diese Zustände waren Sakura und die anderen drei so geschockt, dass sie es nicht länger erwarten konnten, denn Plan auszuführen.

„Sakura. Komm doch bitte mal her. Ich muss mit dir reden.“

Tsunade kam gerade komplett erschöpft aus der OP.

Schnell lief Sakura zu ihr hin.

„Es geht um die Mission. Ich möchte dich bitten hier zu bleiben. Ich brauche dich und deine Heilkünste hier dringender. Es gibt zu viele Verwundete. Und ich habe zu wenig Medik-Nins hier. Bitte, du musst hier bleiben.“

„Aber Tsunade. Ich war es, die doch unbedingt diese Mission wollte. Außerdem muss ich mit, um die anderen zu heilen, falls ihnen was passiert.“

„Ich wusste, dass du das sagen würdest. Und daran habe ich auch gedacht. Deshalb werde ich Hinata mit ihnen gehen lassen, aber dich brauche ich hier, verstanden?“

Sakura sagte nichts weiter, nickte aber kurz.

Sie war unwahrscheinlich wütend auf Tsunade.

Sie hatte diese Mission doch gewollt und jetzt sollte Hinata an ihrer Stelle mitgehen.

Für sie war das einfach nur ungerecht.

Natürlich wurde Sakura dort gebraucht, aber wenn der Feind besiegt wäre, könnte sie sich anschließend doch noch um die Verletzten kümmern.

Oder zweifelte Tsunade am Schluss doch selbst an ihrem Plan?

Sakura war hin- und hergerissen zwischen ihrem Wunsch mit den anderen Kämpfen zu gehen und dem dort zu bleiben und Tsunade zu helfen.

Sie hatte ja gesehen, welche Zustände im Krankenhaus herrschten.

Sakura entschied sich dafür doch zu bleiben, auch wenn sie dies nur wiederwillig tat.
 

„Deswegen geht Hinata mit euch. Noch dazu kann sie euch mit ihrem Byakugan sehr nützlich sein.“

Tsunade erklärte gerade Naruto, wieso Hinata anstatt Sakura mit auf die

Mission kam.

Irgendwie gefiel ihm der Gedanke ganz und gar nicht.

Er war froh, gewesen Hinata hier im Krankenhaus in Sicherheit zu wissen.

Jetzt wurde es auch für sie gefährlich, denn sie hatten ja keine Ahnung, was in diesem Lager auf sie wartete.

Die letzten Sonnenstrahlen drangen durch die Fenster hindurch und allen war klar, dass es bald losgehen würde.

Die Teams 13 und 14 hatten sich an ihren Punkten posistiert, während sich Naruto und die anderen drei fertig machten.

Sie würden sich außerhalb des Waldes verstecken, bis die Barriere errichtet sein würde.

Und dann mussten sie blitzschnell ins Lager und dort die Anführer auslöschen.

Es war ganz und gar nicht einfach, aber auch nicht vollkommen unmöglich. Sie durften nur nicht zu früh erwischt werden. Am besten sollte man sie gar nicht erwischen, aber das würde nicht ewig funktionieren, da war sich Naruto sicher.

Aber seine Gedanken waren noch nicht ganz bei dem Auftrag, sondern bei Sakura.

Bestimmt war sie ziemlich sauer über Tsunades Entscheidung, denn sie hatte diesen Plan doch so gerne ausführen wollen.

Aber Tsunade hatte schon Recht, sie braucht Sakura dort.

„Hey, Naruto! Wo bist du denn schon wieder mit deinen Gedanken? Wir wollen los. Die Sonne ist endlich untergegangen.“

Haines Stimme erschreckte ihn etwas, da er so in Gedanken gewesen war und auf nichts geachtet hatte.

Also war es jetzt soweit.

Schnell und leise machten sich die Fünf in den Wald auf, um sich dort zu verstecken.

Naruto fiel auf, dass Hinata blass und etwas unruhig war.

Eigentlich hatte er vorgehabt noch im Dorf mit ihr zu reden.

Er konnte seine Gefühle nicht länger für sich behalten, da er meinte platzen zu müssen.

Ständig fragte er sich, wie sie darauf reagieren würde.

Wäre sie sprachlos?

Würde sie wieder rot werden?

Würde sie wieder in Ohnmacht fallen?

Empfand sie so wie er?

Wenn nicht, wäre ihre Freundschaft danach vorbei?

Würde sie überhaupt noch mit ihm sprechen?

Nur zu gerne hätte er schon jetzt die Antworten auf diese vielen Fragen.

Aber jetzt war etwas anderes viel wichtiger, denn immerhin hing das Ende dieses sinnlosen Krieges an dieser Mission.

Da es noch einige Zeit bis zum Angriff dauerte, suchten die Fünf sich ein schönen, versteckten Platz und ruhten sich dort aus.

Plötzlich, ganz ohne Grund, wünschte er sich Sasuke wäre dort, um mit ihm

zusammen für Konoha zu kämpfen.

Beide Seite an Seite, könnten sie um ihr Heimatdorf kämpfen und sie würden zusammen sicher siegen.

Sie könnten, wenn Sasuke damals nicht zu Orochimaru gegangen wäre.

Und doch war er bereits zweimal in ihrer Nähe aufgetaucht.

Wenn nicht schon öfter, ohne das sie je etwas bemerkt hatten.

Von ihrem Ruheplatz hatten sie einen guten Ausblick auf Konoha und ihrem Ziel, das Lager der Iwa-Nins.

Noch stand die Barriere nicht.

Vielleicht waren die Fallen noch nicht alle aufgebaut oder Nachi und Haru hatten noch nicht alle Wachen aus dem Lager gelockt. Es gab genug Gründe dafür, trotzdem machte Naruto sich einige Gedanken.

„Hier. Wir sollten jetzt die Funkgeräte anschließen. Tsunade will mit uns in Kontakt bleiben.“

Haine reichte ihnen allen ein Funkgerät, das Naruto nur zu gut kannte.

In einer seiner früheren Team 7 Mission musste er eines davon tragen.

Damals mussten sie einen entlaufenen Kater fangen.

Erneut landeten seine Gedanken bei Sasuke.

Einige Fragen verfolgten ihn immer.

Was machte er gerade?

Ging es ihm gut?

Wann würde Orochimaru ihn als Traumgefäß nutzen?

Wieder einmal durchbrach Haines Stimme seine Gedanken.

„Naruto, ich finde deine Erinnerungen und Gedanken an euren verlorenen Teamkameraden gehören hier nicht hin. Konzentrier dich bitte auf unsere Aufgabe. Die ist so schon schwierig genug, ohne das du mit deinen Gedanken andauert woanders bist.“

Normalerweise wäre Naruto jetzt sauer auf sie, da sie sich einfach so einmischte, aber er hörte ihre Anspannung und wusste, dass sie sehr aufgeregt war.

Naruto spürte wieder diesen bohrenden Blick auf sich lasten und wusste, dass sie Recht hatte.

Nachdem die Funkgeräte alle befestigt waren und sie Kontakt mit Tsunade hatten, mussten sie nur noch auf das Zeichen warten.

Die Zeit verging und zwischen den Bäumen konnte man den leichten Schein des Mondes wahrnehmen.

Naruto beobachtete gerade die Schatten der Bäume auf dem Boden.

Da kam das Zeichen von Tsunade.

Innerhalb weniger Sekunden hörten alle die Stimmen der sechs Chu-Nin durch die Funkgeräte, die das Jutsu aussprachen.

Hizuki sagte die Zeichen vor und die anderen, so hofften sie, würden diese hoffentlich gleichzeitig einsetzten.

„Hase. Affe. Schlange. Drache. Hahn. Ratte.

Jutsu der Elementaren Schutzbarriere.“

So wie es aussah hatte alles geklappt.

Von allen Sechs Punkten baute sich ein leuchtender Strahl zur Mitte der Stadt auf.

Als alle aufeinander trafen bildeten sie einen riesigen Kristall um das Dorf.

Diese Barriere sah einfach unbeschreiblich schön aus. Sie schimmerte in den verschiedenen Farben des Regenbogens.

Haines Stimme gab das Startsignal.

„Also, dann beginnt es jetzt. Los!“

Mit großen Sprüngen zogen sie Richtung Hauptlager.

Sie mussten sich wahnsinnig beeilen, denn die Zeit lief gegen sie.

Am Lager bemerkten sie gleich, dass irgendetwas entweder zu gut geklappt hatte oder es dort irgendwie zu leer war.

Es konnte doch nicht sein, das Nachi und Haru alle Wachen dort wegbekommen hatten?

Bleed schien dasselbe zu denken.

„Das kann nicht sein. Hier müssten mindestens noch drei oder vier Ninjas sein.

Ich glaube, das ist eine Falle. Man hat uns erwartet.“

Alle hatten das gleiche gedacht und er hatte es ausgesprochen.

„Ich schlage vor, wir gehen trotzdem ganz vorsichtig zum Zelt.“

Link ging voraus, um eventuelle Fallen sofort zu entdecken.

Doch nicht einmal eine Falle fanden, sie bis zum Zelt geschweige denn eine Wache.

Ihr Misstrauen wuchs mit jedem Schritt.

Ein heller Schimmer verriet ihnen, dass jemand im Zelt sein musste.

Durch das Licht des Feuers sah man Bewegungen im inneren des Zeltes.

An der einen Zeltseite standen Haine und Bleed und an der anderen Naruto und Hinata.

Ein knallendes Geräusch von drinnen erschreckte Hinata, die hinter ihm stand und Naruto spürte wie sich ihre Faust um seinen linken Oberarm schloss.

Er musste dem plötzlichen Impuls sie zu Umarmen unterdrücken und tat so, als ob nichts gewesen wäre.

Dann hörte man leise Stimmen nach draußen dringen.

„Und? Was geht da vor sich, Kabuto?“, sagte eine eiskalte, weibliche Stimme.

Bei dem Namen setze Narutos Herz kurz aus.

Kabuto? Hatte etwa Orochimaru was mit diesem Krieg zu tun?

Wenn ja, war Sasuke dann auch dort?

Aber wem gehörte diese unbekannte Frauenstimme?

„Die Ninjas aus Sorita haben eine unüberwindliche Barriere geschaffen. Deshalb haben uns die Konoha-Nins so einfach ins Dorf gelassen.

Es war eine Falle.“

„Und wann wird diese Barriere verschwinden?“ fragte diese Stimme vollkommen ruhig.

„Ähm. Das kann ich ihnen nicht sagen, Meisterin Satomie. Das ist unterschiedlich.

Es kommt auf die Kraft der Ninjas an, die dieses Jutsu einsetzten.“

Satomie?

Denn Namen kannte Naruto. Irgendwann hatte er ihn schon mal gehört.

Aber wo nur?

Er blickte zu Bleed und Haine rüber, um zu wissen, was sie von dem Gespräch hielten.

Haine stand der Schock noch im Gesicht.

Ihre Augen waren weit geöffnet und sie war leichenblass geworden.

Geistesabwesend schüttelte sie langsam den Kopf.

„Haine? Was hast du?“

Doch sie schüttelte noch energischer mit dem Kopf, als Naruto sie flüsternd gefragt hatte.

Was sollten sie den jetzt machen?

Haine schien unter einem Schock zu stehen.

Naruto überlegte, einfach das Zelt zu stürmen, denn noch wusste der Feind nicht dass sie da waren.

„Dann müssen wir eben warten, bis sich dieses Jutsu löst. Schade. Und ich hatte schon die Hoffnung gehabt heute mit diesem dämlichen Krieg fertig zu werden. Da kann man wohl nichts machen.

Und solange wir warten, können wir uns ja etwas mit unseren kleinen Gästen beschäftigen.“

In Bleeds und Haines Gesicht, sah Naruto denn selben Schock, den er fühlte.

Sie sind doch entdeckt worden, aber wie?

Noch bevor einer von ihnen reagieren konnte, wurden die Wände des Zeltes geöffnet und im nächsten Moment nahm irgendjemand Naruto in den Schwitzkasten und nicht nur ihn. Alle wurden hinein gezogen.

Kein Mensch zog sie dort hinein, sondern seltsame Wesen, wie Naruto auffiel.

Hässliche, riesige Kreaturen mit zwei Hörnern auf dem Kopf und furchtbaren langen, dünnen und spitzen Krallen.

Ihre Körper schienen aus dunkelblauen Kristallen zu sein.

Einige waren dünn und groß, andere dick und klein. Oder auch anders rum.

Naruto schätze, dass es ungefähr zehn sein mussten, da er nicht in alle Ecken des Zeltes sehen konnte.

Seine Sicht war sehr eingeschränkt, da diese Kreatur ihn mit beiden Armen fest umschlungen hielt.

Neben sich konnte er Hinata gerade noch so sehen, die von einem riesigen, dünnen Exemplar festgehalten wurde.

Sie schien starr vor Angst und versuchte nicht mal sich zu befreien.

Das wäre sowieso zwecklos gewesen.

Alle Bemühungen sich aus der Umklammerung zu lösen halfen nichts, dass Wesen ließ nicht locker.

„Herzlich Willkommen, meine kleinen Freunde. Ich freue mich, dass unsere Opfer so bereitwillig in unsere Mitte kommen. Da erspart ihr uns einen langen Weg.

Vor allem du hilfst uns sehr, Fuchsjunge.

Du weißt ja gar nicht, wie nett es von dir ist, dass du freiwillig zu uns kommst.“

Naruto blickte von Hinata auf, zu der Quelle, wo diese kalte Stimme herkam.

Ihm gegenüber, hinter dem Feuer, stand eine wunderschöne Frau.

Man musste es einfach so sagen, denn ihre Schönheit haute einen glatt um.

Ihre blasse Haut erinnerte stark an Porzellan und ihre Haare an pures Gold.

Ihre vollen Lippen schienen die Röte der untergehenden Sonne zu haben.

Doch am außergewöhnlichsten waren ihre Augen.

Naruto vermutete sofort ein Dou-Jutsu, ein Augen-Jutsu.

Ihr Augen war vollkommen schwarz, bis auf die Pupille und drei rautenförmige Schlitze, die mit einer Spitze zur Pupille zeigten.

Diese waren in einem eiskalten, hellen Blau gefärbt.

Es wirkte unheimlich und verursachte einen Schauer über Narutos ganzer Haut und doch faszinierte es ihn vollkommen.

Das nächste, das Naruto auffiel, war ihre Kleidung.

Es war dieselbe wie die von Kisame.

Ein langer, schwarzer Mantel mit roten Wolken darauf.

Also war sie auch ein Mitglied von Akatsuki.

Einige Meter neben ihr stand Kabuto, Orochimarus treuster Diener.

Etwas verwundert über diese vielen „Gäste“, stand er stumm da.

„Ihr könnt sie jetzt loslassen, Oni. Ich denke nicht, dass sie so einfach fliehen können.“

Kaum hatte die Frau ihren Befehl ausgesprochen, da löste das Wesen seinen Griff und alle standen wieder normal auf dem Boden.

Schnell stellten sich die Onis an die Wände der Zelten zurück.

Hinata wich einige Schritte zurück, als ihr Blick auf den Boden vor Kabuto landete.

Durch das Feuer sah Naruto erst nichts.

Als er näher hin sah, erkannte er die Leichen von sehr vielen Iwa-Nins.

Quer durchs Zelt lagen wohl hunderte Leichen.

Ihr eigentliches Ziel war schon längst tot!

Auch Haine und Bleed hatten die toten Körper schon gefunden.

Ein boshaftes Lächeln legte sich auf das Gesicht der Frau. Boshaft und doch wunderschön.

„Tut mir leid, aber wir hatten noch keine Zeit hier aufzuräumen.

Außerdem brauche ich doch genug zu trinken.

Aber ich muss zu geben, dass dieses nicht so köstlich ist, wie das von einer ganz bestimmten Person.

Einer Person, die dort unten im Dorf bestimmt schon auf mich wartet.

Eigentlich dachte ich, sie würde mit hierher kommen, aber ich habe ihren Mut wohl überschätzt. Hahaha.“

Dieses Lachen war so bösartig und schrecklich, dass es unter die Haut ging und einem Angst macht.

Naruto fühlte sich genauso gelähmt, wie damals bei der Begegnung mit Zabuza.

„Sie hat mehr Mut als du denkst, Satomie. Doch wird sie noch benötigt.

Bestimmt wäre sie mit gekommen, wenn sie gewusst hätte, dass du hier bist.“

Haine schien sie fast anzuschreien. Alle Angst war von ihr abgefallen, so schien es zumindest.

Naruto war sich nicht ganz sicher, aber konnte es sein, dass Haine diese Frau hasste?

Für einen Moment schwörte er, einen Funken von Hass und Mordlust in Haines Augen gesehen zuhaben.

Bleed fasste sie bei den Schultern, da sie versuchte auf Satomie loszustürmen.

„Hmm. Du bist entweder sehr mutig oder verdammt dumm, Kleine. Sich mit mir anzulegen ist nicht sehr schlau. Aber, sag mir doch bitte, woher soll ich wissen, dass du von der gleichen Person sprichst, wie ich.

Woher soll ich wissen, dass du von meiner kleinen Schwester Sakura redest?“

Diese Nachricht ließ einen bleibenden Eindruck bei Naruto.

Das konnte und wollte er nicht glauben.

Sakura, die Schwester von dieser bösartigen Frau?

Oder konnte es doch sein?

Das Foto, das er bei Sakura im Zimmer gefunden hatte, fiel ihm sofort ein und die dazu gehörige Inschrift.

Und jetzt fiel ihm wieder ein, wo er den Namen Satomie schon gehört hatte.

Sakura hatte ihn damals an der Konohaquelle erwähnt, als sie ihren ersten Chakrapunkt geöffnet hatten.

Nein, das war eine Lüge. Das konnte nur eine Lüge sein. Sonst nichts.

„Was hast du da gesagt? Schwester? Du spinnst doch. Sakura ist ein Einzelkind.“

Naruto wollte das nicht glauben. Niemals.

Er redete sich selber ein, dass dies alles nur eine Lüge war.

Aber irgendwo, tief in seinem Herzen, wusste er die Wahrheit schon.

Wieder erfüllte ein erschauderndes Lachen das Zelt.

„Mein kleiner, naiver Junge. Sakura ist alles andere als ein Einzelkind.

Sie ist meine Schwester. Meine kleine, törichte Schwester.

Ihr wahres Ich hat sie euch immer schon verheimlicht, die arme Kleine.

Schämte sich für ihre Verwandtschaft. Für ihre Herkunft.

Ihr wahrer Name lautet Sakura Suomi. Somit ist sie das jüngste Familienmitglied der Suomis von Kiri-Gakure.

Das sind ihre Wurzeln und das wird sie niemals verleugnen können.

Egal, wie lange sie noch davor wegläuft.

Das Blut der Suomis fließt durch ihre Venen. Ihr Kekkeigenkai. Ihre Mordlust. “

„Halts Maul. Du lügst. Sakura ist niemals das, was auch immer du da sagst. Sie gehört nach Konoha. Sie ist keine Suomi. Sie ist Sakura Haruno. Und nichts von dem, was du sagst wird das ändern.“

„Lass es, Naruto.“

„Wieso Haine? Willst du etwa, dass diese Frau Lügen über Sakura erzählt.

Oder glaubst du ihr das etwa? Die lügt doch, sobald...“

„Sie lügt eben nicht, du Idiot!“

Haine hatte so laut geschrien, wie sie nur konnte. Es war das erste Mal das sie überhaupt Naruto anschrie.

„Was? Was sagst du denn da?“

„Sie lügt nicht, Naruto. Sakura ist das, was sie sagt, “ sagte sie nun wieder vollkommen ruhig.

Fassungslos schaute Naruto von Haine zu Satomie.

Die schien über diese kleine Diskussion sehr belustigt.

„Tja, dass ihr jetzt die Wahrheit kennt, ist auch nicht mehr wichtig, da ihr jetzt alle sterben werdet.

Wem soll ich zu erst das Blut aussaugen?

Ach ja, wie wäre es mit der jungen Dame dort. Da sie so ruhig war, soll sie eine Belohnung bekommen.

Du siehst außerdem so aus, also ob dein Blut köstlich wäre.“

Ihr Finger war direkt auf Hinata gerichtet und man sah, wie ihre Eckzähne länger und spitzer wurden. Noch bevor Naruto handeln konnte, war sie weg.

In einem winzigen Augenaufschlag, war sie verschwunden und dann hörte Naruto nur noch Hinatas Schrei.

„Hinata!“

Ruckartig drehte er sich um und blickte zu der vollkommen erstarrten, blassen Hinata.

Blut tropfte von Satomies Mundwinkel langsam zu Boden.

Aber es war nicht Hinatas Blut, das sie dort genüsslich trank.
 

Sakura war es langsam zu viel.

All diese Toten und Verwundeten auf dem Schlachtfeld.

Es gab so viele und zu wenige konnte man noch retten. Es war schrecklich.

Die Heilsalben von Avatarius waren bereits aufgebraucht.

Sämtliche Arzneimittel im Krankenhaus leer.

Sie hatten nichts mehr, um die Schmerzen und Wunden der Verletzen zu

lindern.

Ein Blick aus dem Fenster verriet Sakura, dass die Barriere immer noch nicht stand.

Im Moment waren alle damit beschäftigt die Fallen aufzustellen.

Auch Tsunade war mit ihnen draußen und gab ihren Kriegern Anweisungen.

Und da die Verwundeten ihm Krankenhaus gerade versorgt waren, meldete Sakura sich bei Shizune ab und ging Richtung Haupttor, um zu helfen.

Doch am Tor waren alle schon fast fertig.

„Du bist umsonst hierher gekommen. Du wirst im Krankenhaus mehr benötigt. Geh zurück. Ich werde auch gleich nachkommen.“

Enttäuscht drehte Sakura sich um und wollte zurück, da fiel ihr etwas im Schatten eines Baumes ins Auge.

Eine hässliche, große Kreatur mit Hörnern und Krallen.

»Ein Oni? Hier? Ich dachte, die Leben nur im Limbus. «

Das kristallartige Wesen stand keine hundert Meter von Tsunade entfernt.

„Tsunade, pass auf. Hinter dir. Da ist ein Oni.“

Der Oni war entdeckt und die Ninja warfen ihre Kunais auf ihn.

Doch sie prallten an seinem harten Körper einfach ab.

Er schien wirklich aus Kristall zu sein.

Als würde er nichts merken, ging er einfach weiter auf Tsunade zu.

Die angreifenden Konoha-Nins hatten keine Chance und wurden alle von ihm, mit einem einzigen großen Schlag der rechten Hand, erledigt.

Mit großen Schritten lief Sakura zu ihrer Meisterin und stellte sich zwischen ihr und dem Oni.

Sie war jetzt noch das Einzige, was zwischen Tsunade und dem riesigen Ungetüm stand.

„Lass Sakura. Damit werde ich auch alleine fertig. Du musst ins Krankenhaus.“

„Bist du sicher, Sensei. Ich kann doch helfen.“

„Nein, geh du zurück. Das ist ein Befehl.“

Tsunade schien sehr gereizt und Sakura wollte sich nicht mit ihr anlegen.

Sie drehte sich vorsichtig um und wand sich Richtung Krankenhaus.

Doch sie war keine drei Schritte gegangen, da flog Tsunade an ihr vorbei gegen eines der zerstörten Häuser und bewegte sich nicht mehr.

„Scheiße, Tsunade!“

Sakura kniete sich neben sie und suchte nach schwerwiegenden Verletzungen.

Doch sie war zum Glück nur bewusstlos und hatte ein paar kleinere Kratzer. Sakura begann damit, Chakra zu sammeln und sie zu heilen.

Aber sie hatte kaum angefangen, da kam auch schon der Oni auf sie zu.

Seine lange, dünnen Krallen rasten auf Sakura zu und einige Sekunden später bohrte sich einer von den dreien durch ihren Rücken und kam im Bauch wieder heraus.

Der Oni hatte sie auf seiner Kralle aufgespießt.

Unwahrscheinlich starker Schmerz pochte von der Stelle, wo die Kralle steckte bis hin in die kleinste Faser ihres Körpers.

Mit einem kräftigen Ruck zog er die Kralle wieder heraus.

Ihr Blut tropfte langsam auf Tsunade und den Boden.

Sakura versuchte aufzustehen, um mit Tsunade zu fliehen, aber schon die kleinste Bewegung versuchte höllische Schmerzen.

Und durch jede Bewegung verlor sie mehr Blut.

Ihre Kleidung war schon stark von dem Blut getränkt, als sie den Oni hinter sich hörte, wie er nur boshaft kicherte.

Erneut hob er die Krallen, als Sakura sich umblickte, vermutlich um sie zu töten.

Der Schmerz hinderte Sakura immer noch daran auszuweichen.

Und auch wenn sie keine Verletzung gehabt hätte, konnte sie nicht ausweichen.

Tsunade wäre sonst in Gefahr.

Schnell flogen die Krallen des Oni wieder auf sie zu.

Sakura schloss ihre Augen und hoffte auf ein Wunder.

Sie zählte schon die Sekunden bis sie sterben würde.

Aber statt des tödlichen Stoßes spürte sie nichts, sondern sie hörte Metall auf Metall treffen.

Sie war aus einem unbegreiflichen Grund gerettet!

Langsam und ungläubig, dass sie noch lebte, öffnete sie die Augen.

Die Krallen des Oni waren nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt.

Doch zwischen ihr und den Krallen war noch ein Schwert.

Es stoppte den tödlichen Angriff des Wesens.

Sie folgte dem Lauf des Schwertes und es lag in den Händen von...

„Sasuke!“

Er hatte sie und Tsunade gerettet.

Und nun leistete er dem Oni mit dem Schwert Wiederstand.

In seinem Gesicht konnte Sakura das Lächeln sehen, dass er immer hatte, wenn er kämpfte.

„Sakura. Schnell heil dich und Tsunade. Ich halte ihn solange auf.“

Sasuke konzentrierte sich auf den Kampf, während Sakura damit begann Tsunade zu heilen.

Schon nach wenigen Sekunden war Tsunade wieder wach.

Ein bisschen benommen, schaute sie von dem Oni zu Sasuke, der ihn mit dem Schwert attackierte, zu der verwundeten Sakura.

Ihr Blick fiel auf die Wunde, die der Oni verursacht hatte und ohne groß nachzudenken, handelte sie.

Und das keine Sekunde zu spät.

Sakura war kurz davor gewesen, das Bewusstsein zu verlieren.

„Was ist denn passiert? Und was zum Geier macht Sasuke eigentlich hier?“ fragt Tsunade während sich Sakuras Wunde langsam schloss. Sie schien verwirrt ihn dort zu sehen.

Das war auch kein Wunder, Sakura selber war total durcheinander.

„Er kam gerade noch rechtzeitig. Wir wären fast von dem Oni getötet worden. Sasuke hat uns gerade noch so gerettet.“

Diese Worte erfüllten Sakura mit Hoffnung und Freude.

Vielleicht bestand doch noch Hoffnung, dass Sasuke zurückkehren würde.

Es könnte ja sein, dass er deswegen hier war. Er wollte Tsunade um Verzeihung bitten.

Sakura beobachtete den Kampf, während Tsunade sie heilte.

Zum Glück, war die Kralle nicht dicker gewesen als ein Speer, sonst wäre die Verletzung schwerwiegender, wenn nicht sogar tödlich gewesen.

In dem Kampf von Sasuke und dem Oni schien es so, als würde es so schnell keinen Sieger geben.

Sasuke war sehr stark, aber der Oni war auch nicht gerade schwach.

Aber die Frage war immer noch: Woher kam der Oni?

„Sakura, komm schnell. Wir heilen die anderen, während Sasuke dieses… dieses Etwas ablenkt.“

Leise und schnell liefen sie von einem zum anderen Ninja und versorgten ihre Wunden

Einige waren nur leicht verletzt und sofort wieder einsatzfähig, zum Glück für Tsunade.

Manche hatten ähnlich schwere Verletzungen wie Sakura.

Der Verlust des Blutes machte sich langsam bemerkbar.

Immer wieder wurde ihr Schwarz vor Augen.

Ihr fielen die Blutpillen ein, die sie in ihrer Tasche für Notfälle aufbewahrte, seitdem Satomie sie damals fast komplett ausgesaugt hatte.

Sie nahm schnell eine davon und auch denn starkblutenden Shinobis gab sie welche.

Schon nach ein paar Augenblicken ging es ihr wieder besser.

Sie spürte ihr Blut pulsieren und wie sich ihr Zustand stabilisierte.

Nur noch drei Ninjas waren verwundet.

Die meisten ruhten sich kurz aus.

Andere beobachteten neugierig den Kampf zwischen Sasuke und dem Oni, aber keiner schien auch nur die Anstalt zu machen ihm zu helfen.

Es war schon erstaunlich, wie gut Sasuke gegen den Oni ankam, denn immerhin war dieser fast drei Meter groß.

Doch das Schwert schien ihm nicht wirklich etwas anhaben zu wollen.

Sasuke konnte ihn damit zwar in Schach halten, aber das Monster hatte nicht einen Kratzer.

Es geschah ganz plötzlich und ohne jedes Anzeichen.

Der Oni holte zum Schlag aus und erwischte Sasuke in der Luft, als dieser gerade einem Angriff auswich.

Eine Sekunde später hing Sasuke dort an seiner Kralle.

Sie hatte sich, wie bei Sakura, einmal durch ihn durchgebohrt.

„Sasuke!!!“

Der Oni lachte siegessicher auf.

Nun begannen einige der Jo-Nin damit sich doch einzumischen und den Oni anzugreifen.

Aber es half nichts. Der Oni wollte sein Opfer nicht so schnell wieder hergeben.

Sasuke schien das aber anders zu sehen und löste sich geschickt von der Kralle.

Taumelnd landete er auf dem Boden und schloss die Augen für einen kurzen Moment.

Sakura fiel auf, dass er etwas schwerfällig atmete.

Es schien ihm nicht besonders gut zu gehen.

Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu, aber Tsunade umfasste ihre rechten Oberarm mit viel Nachdruck und hielt sie zurück.

„Was soll das, Sensei? Ich muss ihm helfen.“

„Warte einen Moment. Hörst du das nicht?“

Sakura wusste erst nicht was sie meinte, aber als sie genauer hinhörte, nahm sie es auch war.

Das Geräusch war ihr bekannt, da dieses immer zu hören war, wenn Sasuke Chidori einsetzte.

Aber dies war kein normales Chidori, wie Sakura schon nach wenigen Sekunden auffiel.

Sasuke kombinierte es mit dem Schwert, das jetzt so aussah, als würden Blitze aus diesem herauskommen.

Mit einem Lächeln im Gesicht, öffnete er die Augen wieder und Sakura sah die Sharingan-Augen von ihm.

Sasuke holte mit dem Schwert aus und schnitt damit die Kralle von der Hand des Oni, die ihn kurz zuvor getroffen hatte.

Der Oni schrie vor Schmerzen auf und Blut kam aus der offenen halben Kralle herausgeströmt.

Jeder im Umkreis bekam etwas davon ab.

Aber am meisten Sasuke, der direkt unter dem Oni stand und Sakura, die sich aus Tsunades Griff befreit hatte und nun zu ihm eilte, um ihn zu helfen.

Sasuke stützte sich einen Moment auf das Schwert, um auszuruhen.

Doch diesen unachtsamen Moment nutze der Oni aus.

Er nahm seine unverletzte Hand und zielte damit hasserfüllten Gesicht auf Sasuke.

Sakura hatte keine Ahnung warum, aber plötzlich wusste sie, was sie tun musste, damit der Oni besiegt werden konnte.

Es war als läge diese Antwort schon die ganze Zeit parat und erst jetzt bemerkte Sakura sie.

Nur ein Oni konnte einen Oni töten, da war sie sich sicher.

Sie tauchte ihre Hand in das Blut auf dem Boden und rieb beide Hände gründlich damit ein. Leise hörte sie Tsunade hinter sich, entsetzt über Sakuras Geste, wie sie Sakura fragte, was sie da tat.

Ohne zu reagieren legte sie die Finger zusammen, konzentrierte sich und führte die Fingerzeichen aus, die sie aus einer Schriftrolle, die der Mizukage seinem Jo-Nin mitgegeben hatte, als sie im Tempel gewesen waren, wusste.

„Hund. Pferd. Drache. Ratte.

Yokaigan!“

Es war das erste Mal, dass sie Yokaigan einsetzte.

Der Mizukage hatte sie gewarnt, dass es schmerzhaft werden könnte, aber es war nicht so schlimm, wie in der Nacht, als das Siegel gelöst worden war.

Ein starker, schmerzhafter Druck lag wieder auf ihren Augen und dann sah sie nur noch schwarz-weiß.

Nun würde sie das Jutsu einsetzten, dass alle Suomis, vor allem Satomie, in jedem Kampf eingesetzt hatten.

Sie hoffte nur, dass sie die Macht eines Onis kontrollieren konnte.

Erneut formte sie mit den Fingern ein paar Zeichen.

„Hase. Affe. Ochse. Eber. Hahn.

Jutsu des unterwürfigen Geistes.“

Es war ein ähnliches Jutsu, wie das des vertrauten Geistes, nur das die Oni für ihre Unterstützung viel Blut als Opfer verlangten.

»Aber davon ist genügend vorhanden«, dachte Sakura, als sie sich umsah.

Bevor sich die Rauchwolke fast aufgelöst hatte, erhob sich ein Oni daraus und überragte alles andere.

Dieser war sehr viel größerer als der, der sie angegriffen hatte.

Die Krallen des angreifenden Onis prallten am Körper des anderen ab.

Verdutzt blickten beide sich kurz an, bis der kleinere zu sprechen begann.

„Funi. Was machst du denn hier, du Verräter! Hast dich mal wieder mit den Menschen verbunden, waah. Immer das Gleiche mit dir. Du hast einfach keinen Stolz. “, knurrte der kleinere Oni missmutig.

„Dieses Mädchen hat mich gerufen. Ich muss ihr dienen. Das weißt du genau. Sie ist jetzt meine Meisterin. Da kann ich nichts machen, Wotan.“ sagte der Oni, den Sakura beschworen hatte. Aber in seiner Stimme schien keine Verwunderung zu liegen, dass er dorthin gerufen worden war. Auch schien er dem anderen Oni nicht wohlgesonnen.

„Tss. Red keinen Quatsch. Die einzigen, die uns rufen können, ist die Familie Suomi. Aber die Suomis sind bis auf die ehrenwerte Meisterin Satomie alle tot. Du bist eben immer noch ein elender Verräter und Menschenfreund. Du hast uns schon vor Jahren verraten. Und jetzt stellst du dich wieder gegen mich.“

„Satomie ist alles andere als ehrenwert!! Sie hat ihre eigene Familie verraten und getötet. So einer Person will und werde ich niemals dienen!!“, schrie Funi aufgebracht.

„Wie du meinst, aber Verräter bleibt Verräter. Und du dienst nun diesem Mädchen dort. Hahaha. Lächerlich. Doch frage ich mich, wie ein normaler Mensch unseres Gleichen rufen kann?“ Der Oni namens Wotan starrte interessiert zu Sakura hinunter.

Seine kleinen, boshaften Augen verengten sich zu Schlitzen, als er sie musterte.

Im nächsten Moment riss er sie wieder weit auf.

„Aber... das ist doch nicht möglich. Sie besitzt das Yokaigan! Dieses Mädchen hat die Macht des Yokaigans!! Das heißt... sie ist also doch eine Suomi!!“ schrie Wotan auf und zeigte mit einer Kralle auf die erstarrte Kunoichi.

»Jetzt haben sie mich entdeckt! Sie wissen wer ich bin! «, dachte Sakura vollkommen erschrocken.

Sie merkte sofort die Blicke der anwesenden Ninjas, Sasuke und Tsunade, die ihr am nächsten standen, eingeschlossen.

Sakura dachte nur noch daran, dass der Oni so schnell wie möglich getötet werden muss. Sonst würde er noch mehr verraten.

Doch es war nicht nur ein Gedanke. Es war reine Mordlust die sie durchfuhr.

Sie wollte nur noch töten.

Ihre Fäuste begannen sich durch die Kraft, die sie aufwenden musste, um sich zurückzuhalten, zu verkrampfen.

Nur unter großen Mühen, konnte sie sich davon abhalten auf irgendjemanden loszugehen.

Sakura wollte nur, dass alles vorbei ist.

„Wie du möchtest, Sensei. Ich werde ihn für dich töten.“

»Das kann nicht sein!

Der Oni hat meine Gedanken gelesen. «

Im nächsten Moment stoß Funi seine Krallen in den Hals seinen Kameraden und dieser fiel, nach einem qualvollen Aufschrei, reglos zu Boden, nicht ohne vorher noch einen riesigen Blutsee zu hinterlassen.

Funi drehte sich langsam zu Sakura um und musterte sie eine Weile, ehe er etwas sagte.

„Du siehst ihr ziemlich ähnlich. Weißt du das? Du bist das genaue Ebenbild deiner Mutter Sayori. Ich werde dich im Kampf gegen Satomie unterstützen, Sensei Sakura. Ruf mich, wenn du meine Hilfe benötigt. Nun werde ich in meine Welt zurückkehren.“

Mit einer kleinen Verbeugung Richtung Sakura, verschwand Funi in einer Rauchwolke, so schnell wie er erschienen war.

Sakura löste das Yokaigan und ihre Augen normalisierten sich wieder.

Der starke Druck verschwand und sie konnte wieder normal sehen.

Und auch dieser plötzliche Impuls zu Morden war zu ihrer Beruhigung wieder weg.

„Was war das denn plötzlich? Sakura. Weißt du was hier vor sich geht?“

Tsunade beobachtete die irritierte Sakura.

Auch sie hatte keine richtige Ahnung, was dort eben passiert. Nur eine Vermutung.

Sie schüttelte energisch den Kopf. Zu energisch, wie ihr auffiel und sie wusste, dass Tsunade ihr nicht glauben würde, dass sie nichts wusste.

Aber die Onis waren ihr gerade egal. Etwas anderes beschäftigte sie mehr.

Was war das denn nur gewesen?

Diese schrecklichen Gefühle. Dieser Blutdurst. Diese Mordgier. Dieses tiefe Bedürfnis zu töten. Einfach nur zu töten. Als wäre alles andere nebensächlich.

Das war sie nicht, oder doch?

Und Sorgen machte ihr auch dieser Funi. Er kannte ihre Mutter. Er kannte Sakuras Namen!

Nicht nur das, er wusste alles über Satomie!

Inständig hoffte sie, dass keiner sie danach ausfragte.

Sakura war in Gedanken, aber trotzdem hörte sie die anderen Jo-Nin in ihrem Nacken tuscheln.

Sie fühlte deren Blick auf ihrem Rücken. Und zum ersten Mal seit ein paar Tagen fühlte sie sich wieder so alleine.

Alle schienen gegen sie zu sein und niemand würde ihr glauben, dass sie nichts mit dem ersten Oni zu tun hatte.

Hinter sich hörte sie aber noch etwas anderes, nämlich wie Sasuke aufstand und sie drehte sich zu ihm um.

Auch in seinen Augen konnte Sakura Verwirrung sehen.

Es war eine unheimliche Stille eingetreten, denn keiner wagte es auch nur ein Wort Sakura gegenüber zu erwähnen.

Alle verdächtigen Sakura, dass sie beide Onis beschworen hatten.

Aber das war sie nicht gewesen.

Irgendwann wand Tsunade sich von den anderen ab, aktivierte ihr Funkgerät und gab allen das Zeichen für den Start der Mission, da es schon spät war und die Zeit drängte.

In kurzer Zeit erschienen helle Strahlen um das Dorf und dann waren sie in einem riesigen regenbogenfarbenen Kristall eingesperrt.

„Wir gehen. Die anderen brauchen unsere Hilfe.

Sakura. Geh zurück ins Krankenhaus.“

Tsunade schien Sasuke zu ignorieren. Als wäre er gar nicht da.

Alle Shinobi taten genau dasselbe und zogen an den beiden ohne weitere Worte vorbei.

Sakura und Sasuke blickten sich nur stumm an.

Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte.

Vor allem nicht nach das, was gerade passiert war. Aber auch ihre letzte Begegnung war noch nicht vergessen.

Noch dazu kreisten die ganze Zeit Fragen in ihrem Kopf herum.

Erst als Sasuke leicht auf der Stelle einknickte, fiel ihr wieder seine Verletzung ein.

Schnell vergaß sie die Sache von eben und sammelte den Rest ihres Mutes, um ihn anzusprechen.

„Ich kann dich heilen, wenn du willst. Aber dafür müsstest du mit ins Krankenhaus kommen. Nur wenn es dir nichts ausmacht.“

Er sagte nichts.

Es war zum Heulen.

Da war Sasuke, ganz in ihrer Nähe und doch fühlte es sich an, als wäre er Meilen weit weg.

„Es wird auch nicht besonders lange dauern.“

Er sagte immer noch nichts.

Sakura wusste nicht mehr, was sie jetzt sagen sollte und ging einfach los in Richtung Krankenhaus.

Sasuke folgte ihr stumm.

War er immer noch sauer auf sie?

Wollte er nie wieder mit ihr reden?

Würde es jetzt ewig so weiter gehen?

Sakura wusste es nicht. Aber sie würde gerne wissen, was in ihm vorging.

Den Grund erfahren, warum er zurück war.

Der übliche Weg zum Krankenhaus war durch die Trümmer der zerstörten Häuser versperrt und sie mussten kleinen einen Umweg machen.

Die Barriere stand jetzt schon ungefähr drei Minuten und Sakura fragte sich, ob Naruto und die anderen schon im Lager waren und das Zelt erreicht hatten.

Vom Westen her konnte man die Kämpfe hören und sehen.

Sie erkannte sofort Tsunades Schnecke und Jirayas Frosch.

Sie kämpften alle für Konoha.

Shizune war nicht mehr im Krankenhaus, wie sie von den aufgebrachten Schwestern hörte. Sie war Tsunade aufs Schlachtfeld gefolgt.

Doch das kümmerte Sakura weniger. Sie suchte erst Mal nach einen ruhigen Raum um Sasuke zu behandeln, da die Schwestern am Eingang schon sehr feindselig auf ihn reagiert hatten.

Sie fand einen leeren Untersuchungsraum sehr weit hinten im Gebäude.

Sasuke setze sich sofort auf die Liege, während Sakura die Tür schloss und nach ihrer letzten Blutpille in ihrer Tasche suchte.

Sie fand die Dose, öffnete sie und reichte Sasuke die Tablette, ohne ein Wort zu sagen.

Stumm nahm er sie an.

Sakura wusste beim besten Willen nicht, was sie sagen sollte.

Es war eine so seltsame Situation für sie.

Und sie glaubte auch, dass Sasuke sich nicht gerade wohl fühlte.

Er zog sein weißes Hemd etwas aus, damit die Wunde frei lag.

Sie war größer und tiefer als Sakuras zuvor.

Immer noch schweigend setze sie sich neben ihn und schmiedete erst mal genug Chakra in ihrer rechten Hand.

Sasuke hatte seinen Kopf gegen die weiße Wand gelehnt, aber ließ die Kunoichi bei der Heilung nicht aus den Augen.

„Als ob er mir nicht vertrauen würde“, dachte Sakura enttäuscht.

Die Wunde war nicht einfach zu heilen, da sie einmal komplett durch ging.

„Ich weiß nicht, ob ich sie komplett heilen kann. Dafür ist sie zu tief und mein Chakra zu schwach.“

Wieder sagte er nichts, sondern beobachtete sie nur stumm.

Was sollte sie noch sagen, um das Eis zu brechen?

Oder wollte er am Ende gar nicht mit ihr reden?

Ihr fiel nur noch eines ein, was sie in dem Moment noch sagen konnte.

„Danke. Für die Hilfe. Du hast mich und Tsunade gerettet.“

Immer noch keine Reaktion.

„Er will also den Schweigsamen spielen. Bitte. Soll er doch. Ich zwinge ihn nicht dazu mit mir zu reden, “ dachte Sakura leicht säuerlich.

Sie atmete enttäuscht aus und keiner von beiden sagte mehr ein Wort.

Sakura sah zu, wie die Wunde sich langsam zu schließen begann.

Die Zeit lief langsam weiter, aber keiner von beiden sagte auch nur ein Wort.

Diese Stille war unendlich bedrückend und für Sakura unerträglich.

Sie wollte doch so gerne mit ich reden, vor allem über die Nacht im Lager.

Nur zu gerne hätte sie versucht, ihm ihr Verhalten zu erklären, aber sie wusste ja selber immer noch nicht, was mit ihr losgewesen war.

Sasukes Wunde schloss sich nun vollkommen, die Heilung war zu Ende.

Doch eine kleine Narbe blieb zurück.

„Tut mir leid, aber noch besser bekomme ich es nicht hin. Dafür fehlt mir ein Großteil meines Chakra.“

Sasuke blickte kurz auf die Narbe auf seinem Bauch und zog sein weißes Hemd wieder richtig an, machte aber nicht die geringste Anstalt zu gehen.

Er blieb einfach auf seinem Platz sitzen und blickte aus dem Fenster auf ein paar zerstörte Häuser von Konoha.

Es sah so aus, als ob er nicht im Geringsten daran dachte zu verschwinden.

Sakura war verwirrt.

»Ich dachte eigentlich, er könnte es gar nicht erwarten sofort davon zurauschen, sobald ich mit der Heilung fertig wäre. Warum bleibt er hier so entspannt sitzen? «

Sasuke wurde ihr mehr und mehr zum Rätsel.

Erst tauchte er plötzlich auf und half ihr und Tsunade, dann sprach er kein Wort mit ihr und jetzt blieb er einfach da sitzen, als ob nichts wäre.

Nachdenklich stand Sakura von dem Behandlungsbett auf und wand sich zum Gehen, da griff Sasuke nach ihrem linken Handgelenk.

Sakura erschrak und drehte sich wieder zu ihm um.

Sasuke sah sie mit einem dieser Blicke an, den man nicht deuten konnte.

Was er wohl gerade dachte?

Er war so nahe und doch so unerreichbar.

„Du hast dich irgendwie verändert. Das ist mir sofort aufgefallen. Schon im Lager vor ein paar Wochen. Was ist denn mit dir passiert, Sakura?“

„Ich verstehe nicht ganz, was du meinst.“

„Ich meine, dass du anders bist als früher. Du bist so nachdenklich und still geworden. Das passt nicht zu dir. Die Sakura, die ich kannte war anders. Die hätte wenigstens versucht mich aufzuhalten, wenn ich gehen wollte.

Sie hätte nicht bei dem Versuch, ein Gespräch aufzubauen, aufgegeben. Also, was ist mit der Sakura, die ich von früher kannte?“

Sie sah ihn nur an und begriff nicht ganz.

Seine Frage war nicht ohne Grund, dass wusste sie.

Ja, sie hatte sich verändert, aber der einzige Grund dafür, gehörte zu ihrer Vergangenheit, die vor kurzem wieder in ihr Leben getreten war und die sie nicht preisgeben wollte. Sakura blickte stur aus dem Fenster.

Wie sollte sie das denn nun erklären?

Nach einer langen Pause, in der sie gründlich überlegte hatte, was sie antworten sollte, sagte sie nur: „Diese Sakura gibt es nicht mehr. Sie ist bei einem großen Zwischenfall während einer kleiner Mission verloren gegangen.

Und sie wird auch so schnell nicht wieder kommen, denn sie muss vorher etwas sehr, sehr wichtiges erledigen.“

Sakura blickte ihn nicht an, denn sie hatte Angst sich um Kopf und Kragen zu reden, stattdessen waren ihre Augen immer noch nach draußen gerichtet.

Sie wusste, sie würde ihm alles erzählen, wenn Sasuke sie weiter danach fragen würde.

Sasuke stand von dem Bett auf und stellte sich ihr gegenüber hin, um ihren Blick abzufangen.

Seine Hand umschloss immer noch ihr Handgelenk, das langsam anfing unter der Berührung zu glühen. Aber warum wurde es so warm? War es seine Berührung?

Sie wusste es nicht, wie sie schon so vieles nicht wusste.

Langsam kam es ihr so vor, als würde sie gar nichts mehr wissen.

Mühsam versuchte sie, Sasuke nicht in die Augen zu sehen.

„Hat es etwas mit diesen Wesen von vorhin zu tun?“

Sakura schloss kurz die Augen und hoffte inständig, dass er nicht weiter fragen würde.

„Was meinten diese beiden… Dinger damit, als sie von diesen Suomis sprachen. Wer ist Satomie? Und diese Sayori, der du ähnlich sehen sollst? Sakura, was genau bedeutet das denn alles?“

Sakuras Gedanken überschlugen sich.

»Was soll ich ihm nur sagen? Was soll denn ich bloß tun? «

Sie vermied es, so gut es ging immer noch ihn nicht anzusehen.

Stattdessen starrte sie nun die Wand an rechts neben sich an.

„Sakura?“

Hatte sie sich verhört, oder machte er sich wirklich Sorgen um sie?

So kannte sie ihn gar nicht.

Sollte sie ihm doch etwas sagen? Nur ein klein bisschen?

„Ich kann dir diese Fragen nicht beantworten. Nur so viel kann ich dir sagen...“

Sakura atmete einmal ganz tief durch und brachte es über sich, ihm doch noch in die Augen zu sehen.

„...ich bin nicht die, die ich vorgebe zu sein.“ Dieser Satz schien Sasuke den Rest gegeben zu haben.

Fragend und durcheinander schaute er ihr in die Augen.

„Das verstehe ich nicht. Was meinst du denn damit?“

„Mein Name ist Sakura Suomi und nicht Sakura Haruno. Ich wurde vor fünfzehn Jahren von den Harunos adoptiert. Mein Wurzeln liegen in dem Dorf Kiri-Gakure. Mehr kann ich dir nicht sagen.“

Sie hatte es geschafft!

Zum ersten Mal hatte sie jemandem ihre wahre Identität verraten.

Es war so, als würde ihr ein riesen Stein vom Herzen fallen.

Sasuke wollte etwas darauf erwidern, da flog die Tür zum Zimmer auf und Shizune kam völlig außer Atem herein.

Sasuke ließ ihre Hand so plötzlich los, als hätte er sich daran verbrannt und blickte zur Tür.

Sakura drehte sich zu Shizune um, die völlig außer Atem war.

„Sakura! Gott sei Dank, da bist du ja. Ich hab dich schon überall gesucht.

Du musst sofort zum Lager der Iwa-Nins.“

„Wieso? Was ist denn passiert, Shizune?“

„Die Barriere. Sie ist seit einigen Minuten schon aufgelöst, aber Naruto und die anderen sind immer noch nicht wieder da.“

Sakura schwante übles. Sie müssten eigentlich schon zurück sein. Oder zumindest Link, der im Ernstfall Verstärkung holen sollte.

Sie versuchte sich zu beruhigen und redete sich ein, dass alles in Ordnung sein würde.

„Aber das ist es nicht, was Tsunade und mich so beunruhigt.“

„Nicht? Aber was denn dann, Shizune?“

Ungeduldig ging Sakura ein paar Schritte auf Shizune zu.

„Tsunade hat aus einem der Iwa-Nins Informationen herausgeholt.

Im Zelt der Anführer soll es nur eine einzige Anführerin geben.“

„Ja, aber das ist doch gut, oder nicht?“

Sakura verstand nicht ganz vorauf Shizune hinaus wollte, aber ein ängstlicher Blick von ihr schien alles zu sagen.

„Sakura. Diese Anführerin ist Satomie!“

Für Sakura war es, wie ein eiskalter Schlag ins Gesicht.

Sie hatte Naruto und die anderen in ihr Verderben geschickt und das nur, weil sie unbedingt diese Mission erfüllen wollte, an der sie schließlich doch nicht teilnehmen konnte.

Sakura betete dafür, dass es noch nicht zu spät war.

Shizunes Stimme war ziemlich aufgeregt.

„Sakura! Du musst dich beeilen und zu den anderen ins Lager gehen.

Tsunade hat keine Zeit, denn sie muss die restliche Mauer schützen.

Außerdem kannst nur du gegen Satomie ankommen.

Immerhin ist sie deine Schwester.“

Sakura konnte ganz leise hören, wie Sasuke hinter ihr tief einatmete.

Nun war noch ein Geheimnis gelüftet.

„Shizune, woher weißt du davon?“

Leicht biss sich shizune auf die Unterlippe, als bereue sie, was sie gesagt hatte.

„Tsunade und ich wissen es schon lange. Wir haben Aufzeichnungen des dritten Hokages gefunden, in denen stand, dass du nicht das leibliche Kind der Harunos bist. Tut mir leid. Aber das ist jetzt egal. Du musst dich Satomie stellen. Sonst tötet sie Naruto und die anderen. Wenn es nicht schon zu spät ist…“

Sakuras Körper begann zu zittern, aber nicht aus Angst, sondern aus Wut und Hass auf Satomie.

»Wenn sie den anderen etwas getan hat, dann...«

„Sag Tsunade, dass ich mich sofort darum kümmern werde.“

Schnell schritt sie zur Tür, da sprach Shizune sie leise an: „Und was ist mit ihm? Soll ich ihn gefangen nehmen.“

Für einen Moment blieb sie noch einmal stehen und blickte zurück zu Sasuke.

Er stand da und beobachtete die beiden stumm.

Seine Mimik war wieder undefinierbar.

„Ich denke, wir lassen ihn gehen. Wir haben wichtigeres zu tun, als ihn gefangen zu nehmen.“

Shizune nickte und beide rannten den langen, weißen Flur hinunter.

So schnell ihre Beine konnten, stürmte Sakura den Weg zum Lager hoch.

Doch es war kein einfacher Weg. Immer noch wurde überall gekämpft.

Sie musste durch alle möglichen Kämpfe durchlaufen.

Aber sie schaffte es den vielen Kämpfen gerade noch auszuweichen und folgte dem Weg zum Hauptlager hoch.

Langsam war das große Zelt zu sehen und Sakura hoffte inständig, dass noch alle am Leben waren.

Kurz vor dem Zelt verlangsamte sie ihre Schritte etwas und hielt am Eingang ganz an.

Von drinnen waren Stimmen zu hören.

Sakura lehnte sich leicht an die Zeltwand und lauschte.

„Halts Maul. Du lügst. Sakura ist niemals das, was du sagst. Sie gehört nach Konoha. Sie ist keine Suomi. Sie ist Sakura Haruno. Und nichts von dem, was du sagst wird das ändern, “ hörte sie drinnen Naruto schreien.

Also lebten sie alle noch.

Sakura fiel ein Stein vom Herzen, aber worüber redeten sie gerade?

„Lass es, Naruto.“

„Wieso Haine? Willst du etwa, dass diese Person da Lügen über Sakura erzählt.

Oder glaubst du ihr das etwa? Die lügt doch, sobald...“

„Sie lügt eben nicht, Naruto!“

Das war Haine gewesen. Aber warum ist sie denn so wütend?

Sie redeten über Sakura, soviel hatte sie schon mitbekommen.

Aber was war es?

Sakura blickte nun durch einen kleinen Spalt im Zelt.

Satomie stand gegenüber von Naruto, hinter einer Feuerstelle.

Vor ihren Füßen lagen hunderte von Leichen und neben ihr stand ein leicht verängstigt Kabuto.

Sie hatte schon erfahren, dass er der Handlanger von Orochimaru ist, aber was machte er bei Satomie?

Haine und Bleed standen etwas weiter weg von Naruto. Und Hinata stand fast vor Sakura. Das einzige was zwischen ihnen war, war der Stoff des Zeltes.

Von drinnen hörte sie jetzt Satomie sprechen.

„Tja, das ihr jetzt die Wahrheit kennt, ist auch nicht mehr wichtig, da ihr jetzt alle sterben werdet.

Wem soll ich zu erst das Blut aussaugen?

Ach ja, wie wäre es mit der jungen Dame dort. Da sie so ruhig war, soll sie eine Belohnung bekommen.

Du siehst so aus, also ob dein Blut köstlich wäre.“

Ihr Finger war direkt auf Hinata gerichtet und man sah, wie ihre Eckzähne länger und spitzer wurden.

Sakura handelte sofort, denn sie wusste was nun passieren würde und sie wollte nicht, dass es Hinata so erging wie ihr.

Hinata hatte nämlich mit all dem überhaupt nichts zu tun.

Mit einem speziellen Jutsu des Tausches, das sie von Tsunade gelernt hatte, tauschte sie mit Hinata den Platz.

Satomie war gerade verschwunden, als sie das Jutsu einsetzte.

Sakura hob den linken Arm zum Schutz vor ihren Hals und ihr Gesicht.

Und das keine Sekunde zu spät.

Satomies Zähne bohrten sich schmerzhaft in ihren linken Unterarm.

Im ersten Moment war Satomie vollkommen überrascht Sakura vor sich zu sehen und nicht ihr eigentliches Opfer, aber dann sah mein ein Lächeln um ihren blutverschmierten Mund herum. Nicht nur Satomie schien verwirrt über Sakuras plötzliches Erschienen.

Naruto und die anderen schienen es nicht glauben zu können.

Noch dazu kam, dass auch Sasuke wenige Sekunden nach Sakura eintrat.

Sein Auftauchen erschreckte alle noch um einiges mehr, vor allem Naruto.

Nur eine nicht.

Genüsslich saugte Satomie weiter Sakuras Blut. Sie spürte, wie ihr Blut zu der Wunde am Arm strömte und immer schneller pulsierte, je mehr Satomie es aussaugte.

Aber dieses Mal, würde Sakura sich das nicht gefallen lassen, denn sie konnte sich - im Gegensatz zum letzten Mal - dieses Mal bewegen.

Mit ihrem rechten Arm holte sie aus und schlug damit kräftig in Satomies Gesicht.

Ein ekelhaftes Knacken war zu hören, als Sakuras Faust auf Satomies Nase traf.

Sakura spürte, wie die spitzen Zähne von Satomie aus ihren Arm gerissen wurden und langsam Blut herausquoll.

Satomie taumelte etwas zurück, konnte sich aber gerade noch so auf den Beinen halten.

Als sie sich wieder gefangen hatte, wischte Satomie sich mit der rechten Hand das Blut vom Mund und schaute zu ihrer Kontrahentin.

Ihre Nase war etwas deformiert und schon wirkte sie nicht mehr ganz so hübsch.

„Du hast dich also doch hergetraut, mein liebes kleines Schwesterherz.“

Während sie sprach, breitete sich ein kampflustiges Lächeln auf ihrem Gesicht aus und sie bog mit einem weiteren üblen Knacken ihre Nase zurecht.

Man sah nicht im Geringsten, dass sie zuvor gebrochen gewesen war.

Nicht einmal Blut trat aus den Nasenlöchern, aber bei einem Vampir war das wohl auch nicht ungewöhnlich, dachte Sakura bedauerlich.

„Ich würde doch niemals die Gelegenheit verpassen dich zu töten, Schwester“, antwortete Sakura sarkastisch.

Sie achtete gar nicht auf die anderen, die alle geschockt waren über das, was dort vor sich ging, oder auf ihren blutenden, linken Arm.

Sakura wollte nur noch eins: Satomie so schnell wie möglich töten, damit die anderen nicht in Gefahr waren.

„Mich töten? Wie amüsant du doch bist, Sakura. Wie willst du mich töten ohne besondere Kräfte oder Fähigkeiten.

Ich glaube, du verwechselst es damit, dass ich dich töten werde.“

Immer noch in Angriffsposition, beachtete Sakura zuerst gar nicht, dass die anderen versuchten sich in den Kampf einzumischen, bis Haine, Bleed und Link neben ihr standen und die anderen drei etwas weiter hinter ihr.

Satomie lachte hämisch auf, als sie Sakuras Verstärkung sah.

„Pah, hast du jetzt nicht mal mehr genug Mumm in den Knochen den Kampf alleine gegen mich auf zu nehmen? Braucht Sakuralein eine Leibgarde? Wie drollig. Hahahahahaha.“

Sakura legte Haine, die sich zum Kampf bereit machte, eine Hand auf und hielt sie leicht zurück.

„Ihr werdet euch aus diesem Kampf komplett raushalten. Und zwar alle, “ sagte sie mit Nachdruck und blickte auch zu Naruto und Sasuke, die dicht hinter ihr standen.

„Sakura, hast du den Verstand verloren. Diese Tussi ist verdammt schnell und stark. Du müsstest erstmal ihre Gedanken hören. Sie sucht schon seit ein paar Minuten, die qualvollste Art uns alle zu töten. Ich werde dich ganz bestimmt nicht alleine kämpfen lassen.“

„Und ich auch nicht, “ sagte Naruto hinter ihr.

„Nein. Ihr werdet euch alle raushalten. Denn dieser Kampf geht nur mich und sie was an. Sonst niemanden. Ich werde nicht zulassen, dass einer von euch meinetwegen stirbt. Nicht, wenn ich es verhindern kann. Verstanden.“

Bevor Haine oder Bleed die Hand nach ihr ausstrecken konnten, ging Sakura ein paar Schritte auf Satomie zu.

Zeitgleich kamen Onis aus den Ecken und jeder von ihnen hielt einen der anderen fest.

Sakura schaute von den anderen, die sich laut protestierend gegen die Oni wehrten zu Satomie, die hocherfreut über diese Wendung schien.

„Ich dachte mir, so sind wir schon eher ungestört, findest du nicht auch?“

„Bin ganz deiner Meinung.“

Sakura bemerkte sofort das Yokaigan bei Satomie.

Und sie wusste, dass sie ohne es nicht gegen ihre Schwester ankam.

Doch sie wollte noch nicht ihre Geheimwaffe ausspielen, denn noch wusste Satomie nicht, dass auch sie ihr Kekkeigenkai endlich einsetzten konnte.

„Also, auf Los geht es los, würde ich sagen.“

Bevor Sakura antworten konnte, war Satomie bereits verschwunden.

„Sakura, pass auf. Sie wird hinter dir erschienen!“

Haines Fähigkeiten Gedanken zu lesen, würde ihr noch sehr helfen, dachte Sakura und machte einen Satz nach vorne.

Doch zu spät, wie sie bemerkte. Sie spürte, wie ein Kunai ihr Oberteil von oben nach unten in zwei Teile spaltete.

Schnell reagierte Sakura und legte ihre rechte Hand auf ihre linke Schulter, damit es nicht vollkommen auf den Boden fallen würde.

Damit hatte Satomie sich gerade einen riesigen Vorsprung verschaffen.

Mit einem blutendem Arm konnte sie nicht kämpfen und würde sie den rechten Arm benutzen, würde ihr Oberteil sich ganz verabschieden.

Innerhalb eines Blinzelns stand Satomie mit einem breiten, zufriedenen Lächeln erneut vor ihr.

Hinter sich konnte Sakura hören, wie alle erschrocken einatmeten und Haine sogar leise flüsterte: „Oh mein Gott, Sakura. Was…?“

Diese Reaktion kam nicht auf die Tatsache, dass Sakuras Oberteil sich verselbstständigte, sondern von den unzähligen Narben von ihrem Rücken.

All die Brand – und Stichnarben, die sie mit sich trug, seit sie fünf war.

Alle eine Erinnerung an Satomie und ihre kleinen „Spielchen“ von früher.

„Du kleine, hinterhältige Schlampe. Du hast ja das Siegel lösen lassen und sagst mir nichts davon. Das ist aber nicht nett, Sakura.“

An der Art wie Satomie dies sagte, hörte sich eher an, als würde sie einen Witz erzählen.

Mit immer noch breitem Grinsen, kam sie immer näher auf Sakura zu und streichelte ihr zärtlich, fast liebevoll die Wange.

Ihre Hand war kälter als Eis und jagte Sakura eine Gänsehaut über die Haut.

„Das hättest du früher sagen können. Dann wäre der ganze Kampf von Anfang an interessanter geworden. Aber nun, da ich Bescheid weiß, gehen wir diesen Kampf ganz neu an.“

Zielstrebig ging sie weiter und hielt vor Hinata an.

Ihr Oni ließ sie los und wartete, darauf, dass Satomie etwas machte.

Ganz langsam streckte Satomie die Hand nach der verängstigten Hinata aus.

„Wag es ja nicht ihr etwas anzutun, “ kam es fast zeitgleich von Naruto und Sakura.

„Wo denkt ihr denn hin? Ich möchte nur etwas von der kleinen haben.

Würdest du mir bitte deine Jacke geben, Kleines. Ich denke nicht, dass Sakura so kämpfen kann.“

Mit einem Nicken des Kopfes, wies sie auf Sakura, die immer noch versuchte ihr Oberteil halbwegs oben zu behalten.

Mit zitternden Händen zog Hinata ihre Jacke aus und reichte sie der blonden, kalten Frau vor sich.

„Ich danke dir. Und auch Sakura wird dir sicher dankbar sein.“

Mit einem Griff hielt der Oni Hinata wieder fest und Satomie kam mit deren Jacke auf ihre Schwester zu.

„Hier. Damit wir endlich richtig anfangen können zu kämpfen, Schwesterchen. Wir wollen ja einen fairen Kampf, nicht wahr.“

Ohne ein Wort nahm Sakura die Jacke mit der linken Hand entgegen und drehte sich mit dem Rücken zu den anderen.

Sie verschwendete keinen Gedanken an die Jungs hinter sich, als sie das Oberteil fallen ließ und Hinatas Jacke überzog.

Immerhin hatten sie ja nur ihren Rücken gesehen, also war halb so wild und außerdem hatte sie ganz andere Sorgen im Moment.

Satomie wusste nun doch Beschied.

Sie hatte geplant, Sakuras Rücken zu entblößen und nachzusehen, ob das Siegel noch da war, in dem Punkt war sich Sakura zu hundert Prozent sicher.

Als Sakura daran dachte, erinnerte sie sich an eine ihrer Unterhaltung von ihr und Satomie, als sie damals in diesem Raum gelegen hatte.

„Wieso lässt du mich gehen? Du könntest mich so einfach töten.“

„Ist das denn nicht offensichtlich? Ich will keinen einfachen Sieg und kein so einfaches Ende für dich. Ich will, dass du Qualen leidest. Ich will, dass du gegen mich kämpfst und verlierst. Und dann wirst du nach dem Tod betteln. Es gab nur einen Grund, warum ich dich herholen ließ. Ich wollte nur etwas überprüfen und dich ein wenig leiden sehen. Und das habe ich.“

Sie hatte damals etwas überprüfen wollen?

Hatte sie etwa nach dem Siegel gesehen? Ob es noch da gewesen war?

Satomie stand immer noch ein paar Meter hinter ihr und sie drehte sich um, als sie die Jacke geschlossen hatte.

„Vor drei Monaten, diese Entführung. Sie hatte nur einen Zweck nicht wahr? Du hattest nur überprüfen wollen, ob das Siegel immer noch da war, oder irre ich mich, Satomie?“

Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen.

„Du begreifst ja sehr schnell. Ich bin beeindruckt.

Ja, ich hatte dich damals zu mir geholt, damit ich überprüfen konnte, ob dein Kekkeigenkai immer noch versiegelt war, oder nicht. Was für ein schlaues Mädchen du doch bist.“

Da schlich sich ein Gedanke ein, der Sakura erschrecken ließ.

„Und wenn das Siegel damals schon gelöst gewesen wäre, was hättest du dann gemacht. Hättest du mich getötet?“

„Das ist eine gute Frage. Und die Antwort ist auch sehr gut. Und nein, ich hätte dich nicht sofort getötet.

Es wäre darauf angekommen.“

Sakura wartete, aber sie sprach nicht weiter.

„Darauf angekommen? Worauf denn?“

„Na, ob du dich mir angeschlossen hättest, oder nicht.“

Als sie den ratlosen Ausdruck im Gesicht von Sakura sah, fuhr sie fort.

„Sakura, wir sind die letzten lebenden Suomis. Unsere Familie stirbt aus. Da ist doch klar, dass ich versuche unsere Familie aufrecht zu erhalten. Und da ich tot bin und nicht mehr fruchtbar, bleibst ja nur du, die unsere Familie weiterführt nicht wahr.“

Es brauchte ein paar Sekunden, bis Sakura die Bedeutung dieser Antwort begriff.

„Du hättest mich zum Erhalt einer längst aussterbenden Familie gefangen gehalten. Sehe ich das richtig?“

Satomie nickte gleichgültig.

„Ja, ist das nicht offensichtlich.“

Hinter Satomies Rücken erspähte Sakura einen Blick auf ihre Freunde, die alle ziemlich angewidert aussahen, genauso, wie Sakura sich fühlte.

„Und wenn ich mich geweigert hätte.“

„Och bitte, Sakura. Beleidige mich nicht. Ich bin nicht doof. Ich hätte mir auch so denken können, dass du dagegen bist.

Aber ich habe so meine Mittel und Wege dich für neun Monate Ruhig zu stellen.

Und spätestens wenn dein Kind dann auf der Welt gewesen wäre, hättest du dich zur Zusammenarbeit entschieden.

Ich habe mich auch etwas erkundigt. Schon wenige Monate nach der Geburt könntest du wieder schwanger werde. Das wäre doch sehr gut. Und dann könntest du locker zwanzig Kinder kriegen. Dann würde unsere Familie wieder leben. Wäre das nicht fantastisch.“

Sakura musste den Reflex, sich zu Übergeben stark unterdrücken.

Ihr Magen brauchte einige Minuten, um sich zu normalisieren.

„Das heißt, du hättest mich zu einer Art… Zuchtstute gemacht.“

Wieder kündigte sich ihr Magen an, als sie das Wort aussprach.

„Oh nein. Nicht hätte, sondern werde. Ich habe es immer noch vor. Deshalb macht es auch keinen Sinn dich jetzt schon zu töten. Ich brauche dich noch lebend. Und nun da das Yokaigan bei dir auch frei gesetzt ist, muss ich dich ja nur noch mitnehmen.

Und wenn du dich schnell ergibst, könntest du nächste Woche um diese Zeit schon schwanger sein.“

Satomie sagte es mit soviel Begeisterung, als wäre das die normalste Sache der Welt.

„Das kommt aber auch nur darauf an, ob du denn geeigneten Vater gefunden hast, “ sagte Sakura sarkastisch und grinste zornig.

„Oh, denn habe ich schon. Du kennst ihn sogar. Du hast ihn in Kiri-Gakure kennen gelernt. Hayato wird bestimmt eine Bereicherung für unsere noch recht kleine Familie. Und da du ja nun freiwillig mitkommst, wird es sogar noch besser.“

Sakura konnte nicht anders, als über ihre Schwester lachen.

Es schüttelte sie so stark, dass sie einige Minuten brauchte, um sich zu beruhigen.

„Satomie, das nennt man Sarkasmus. Ich werde bestimmt nicht mitkommen und so was wie deine kleine Zuchtstute spielen. Vor allem nicht mit diesem hirnlosen Idioten Hayato, nur damit du eine Armee Suomis aufstellen kannst.“

Satomie konnte man die Enttäuschung ansehen.

„Wirklich schade, Sakura. Ich hätte das gerne anders mit dir gelöst. Denn es macht doch nur halb soviel Spaß, wenn du von der Schwangerschaft nichts mitbekommst. Aber nun ja, wenn es nicht anders geht. “

„Es wird gar nicht erst dazu kommen, denn ich werde dich jetzt besiegen, damit ich meine Ruhe habe.“

Ohne weiteres Gerede konzentrierte Sakura ihr Chakra und formte die Fingerzeichen, die sie erst vor kurzer Zeit unten in Konoha eingesetzt hatte.

„Hund. Pferd. Drache. Ratte.

Yokaigan!“

Erneut spürte sie einen Druck auf den Augen, dieses Mal aber nicht so stark und alles um sie herum wurde schwarz-weiß.

„Auch damit wirst du nicht gegen mich ankommen.

Ich bin einfach zu stark für dich, Schwesterchen.“

„Das, meine liebe Schwester, werden wir ja noch sehen.“

Alle folgten gespannt dem Gespräch der beiden Kunoichi.

Und doch waren alle vollkommen ratlos, worüber die beiden sprachen.

Doch über zwei Punkt waren sich alle einig.

Erstens, Sakura würde alleine nicht gegen Satomie ankommen und zweitens, sie durften nicht zulassen, dass Satomie sie mitnahm und zur `Zucht` benutzte.

„Lass mich raten, der Mizukage hat bestimmt das Siegel gelöst, nicht wahr. Dieser alte Sack. Und ich hatte ihm noch gesagt, er solle sich daraus halten.“

„Was? Wie meinst du das?“

„Naja, ich hatte den alten Mann vor einiger Zeit einen Besuch abgestattet. Und als ich erfahren habe, dass du dort bald auftauchen würdest, habe ich ihm gegenüber meinen Standpunkt klar gemacht.“ Ein kühles Lachen konnte sie sich nicht verkneifen, bevor sie weitererzählte.

„Falls du es nicht verstanden hast, ich habe ihm klar gemacht, wenn er das Siegel lösen sollte, würde es das letzte sein, was er tut. Und das war es ja auch.“

Nochmals lachte sie auf. Dieses kalte, hohle Lachen verursachte bei Sakura immer noch eine Gänsehaut, obwohl sie es schon so gut kannte.

„Hast du... ihn getötet?“

Das breite Lächeln auf ihrem Gesicht verriet mehr, als alles andere.

Sakuras Mund wurde trocken und sie meinte, nicht mehr sprechen zu können.

„Heißt das, dass der nette, alte Mann tot ist?“, fragte Naruto ungläubig.

„Ja, das ist er. Der Mizukage der vierten Generation ist nun entgültig Geschichte. Als ich vor ein paar Tagen da war, nervte er mich irgendwie. Außerdem musste ich doch dem Vater meiner zukünftigen Nichten und Neffen einen guten Job besorgen.“

Nun war auch Narutos Wut stärker geworden. Am ganzen Körper zitternd, wehrte er sich noch heftiger gegen den Griff den Onis, um zu entkommen.

„Was? Wie hast du das angestellt? Er ist doch gerade erst Chu-Nin geworden.“

„Du musst wissen, ich habe gute Verbindungen. Das war nicht schwer, Hayato zum nächsten Mizukage zu machen.“

Sakura überlegte nicht mehr lange.

„Es wird Zeit, dich zu bekämpfen.“

Das eiskalte Lachen ihrer Schwester bohrte sich in jeden Knochen.

„Hahaha. Ist das dein ernst?! Fast acht Jahre, hast du versucht vor mir zu fliehen und mich zu vergessen und jetzt willst du ganz ehrlich gegen mich kämpfen? Dann mach dich bereit, denn ich werde dich nicht mehr schonen, Schwesterchen.“

„Dann solltest du dich auf einen harten Kampf einstellen, denn ich werde dieses Mal nicht aufgeben.“

Als wäre dies das Startsignal gewesen, verschwanden beide, wie Satomie zuvor, innerhalb eines Augenaufschlages und tauchten immer wieder in den Ecke des Zeltes auf.

Nach einigen Minuten, in denen keiner der anderen dem Kampf folgen konnte, blieben die beiden im hinteren Teil des Zeltes stehen.

Sakuras rechte Faust war ausgestreckt, wurde aber von der linke Hand Satomies aufgehalten.

Auch Sakuras linke Hand hielt die rechte Faust von Satomie fest.

„Du bist stärker geworden, dass gebe ich zu, aber es wird dir nicht gegen mich helfen.“

„Das werden wir ja noch sehen, Satomie.“

Erneut verschwanden beide und tauchten wo anders auf.

Diese Mal waren sie keine zwei Meter von Naruto entfernt.

Anscheinend versuchten sie sich gegenseitig mit Taijutsu zu besiegen.

Satomie wehrte den Tritt von Sakuras rechtem Bein mit ihrem Arm ab.

„Ist das schon alles?“

Naruto fiel erst jetzt auf, das Sakura dieselben Augen hatte wie Satomie.

Sie beherrschte also dieses Dou-Jutsu ebenfalls.

»Dann hatte diese Satomie also doch die Wahrheit gesagt. «

Und wieder verschwanden beide.

„Es ist ein Kekkeigenkai“, sagte Haine.

„Was?“

„Die Augenkunst der beiden. Das ist ihr Kekkeigenkai. Das Bluterbe der Suomis. Das ist auch das Siegel gewesen, das der Mizukage geöffnet hatte.“

Alle blickten sich suchend nach den beiden um, dabei fiel Haine etwas auf.

„Sag mal, wo ist den Kabuto hin?“, fragte sie die anderen.

Jetzt fiel es Naruto auch auf.

„Dieser Feigling. Er hat sich aus dem Staub gemacht.“

Sakura tauchte neben Hinata und ihrem Aufpasser auf.

„Ich muss sagen, dass du unser Taijutsu gut beherrscht. Aber wie sieht es mit der Macht des Kekkeigenkais aus. Zeig mir, wie gut du es einsetzten kannst.“

Die Onis der anderen ließen diese los und schritten alle auf Sakura zu.

Sie bildeten einen undurchdringlichen Kreis um sie herum.

»Jetzt oder nie! «, dachte sie.

„Hase. Affe. Ochse. Eber. Hahn.

Jutsu des unterwürfigen Geistes.“

Keine Minute später stand Funi vor ihr, doch für ihn war das Zelt zu klein.

Schnell stürmten alle raus ins Lager, während es in sich zusammen fiel.

Funi rang mit dem Zelt auf seinem Kopf und Sakura versuchte gegen diese

Mordlust, die wieder in ihr geweckt wurde, anzukommen.

Inständig hoffte sie, dass die anderen weit von ihr weg blieben, damit sie nicht noch einen von ihnen verletzte.

Satomie war auf einen der Bäume geflohen und beobachtete, wie Funi das Zelt von seinem Kopf riss und sich umblickte.

„Aha, du hast dich also mit dem Verräter Funi zusammengeschlossen.

Das hätte ich mir ja auch gleich denken können.

Ein wirklich tolles Team. Verräter und Verräterin kämpfen Seite an Seite.“

Erst jetzt schien der riesige Oni, der sich endlich vom Zelt befreit hatte, Satomie zu bemerken.

„Du, Satomie!! Ich hätte wissen müssen, dass du hinter all dem steckst. Du hast es ja schon immer geliebt andere Menschen zu vernichten. So wie du es mit deinen Eltern getan hast. Nicht wahr?“

„Gut erkannt, mein Lieber. Menschen zu töten ist das einzige, was mir Spaß machte und mich erfüllt.

Und auch du wirst das bald merken, Sakura. Ich wette mit dir, dass du schon das Verlangen nach Blut und Morden spürst. Das du es kaum noch zurückhalten kannst. Oder?“

„Du scheinst mich mit dir zu verwechseln“, sagte Sakura zornig, aber sie hatte Recht. Sie musste sich stark zusammen reisen, um nicht die Kontrolle zu verlieren.

Sie wusste auch gar nicht mehr, wie lange sie noch weiter kämpfen konnte.

Ihr linker Arm wurde langsam taub, durch das austretende Blut.

„Tja, Schwesterherz. Jetzt ist deine Zeit gekommen. Ich werde dich besiegen und dann mitnehmen.

Und dieses Mal wird dich kein Itachi retten könne, denn der ist sehr schwer beschäftigt.“

Sakura hatte gehofft, dass sie seinen Namen nicht nennen würde, doch zu spät.

Sie blickte sich um zu den anderen.

Sasuke und Naruto schienen beide übermäßig geschockt, aber Sasuke schien diese Information mehr zu treffen.

„Oh, das ist aber sehr interessant. Hat euch Sakura schon wieder nichts erzählt?

Euch, als ihre Teammitglieder. Tz, Tz, Tz. Schäm dich, Schwesterherz. So was ist aber nicht fair.

Hast du ihnen denn gar nichts aus deiner Vergangenheit erzählt?

Bist wohl ein bisschen schweigsam was das betrifft, wa?“

Satomie schien es unheimlich lustig und befriedigend zu finden, dass sie die einzige war, die über Sakura bescheid wusste.

Noch dazu machte es ihr sichtlich Spaß ihre kleine Schwester so zu quälen.

„Also, wenn du es ihnen nicht erzählen willst, dann mach ich es.“

„Halt´s Maul! Jetzt reicht es. Ich bin hergekommen, um dich zu töten und nicht um über alte Zeiten zu plaudern. Funi, erledige sie.“

„Ja, Sensei.“

Funi stürmte auf Satomie zu, ehe sie wieder was sagen konnte, aber diese wich ihm gekonnt aus.

„Das ist ein Fehler.“

Siegessicher stand Satomie auf dem Baum und starrte Sakura in die Augen.

„Ich zeige dir jetzt ein sehr interessantes Jutsu. Es wird dir bestimmt gefallen. Ich zumindest liebe es.“

Sakura konnte sehen, wie Satomie Chakra an ihren Fingerspitzen sammelte und langsam formte.

Aber es war kein normales Chakra.

Es war vollkommen schwarz - was auch eine andere Farbe haben könnte, da Sakura keine Farben sehen konnte- und pulsierte wie die Adern in einem menschlichen Körper.

An ihren Fingerspitzen begann das geschmiedete Chakra sich immer mehr zu formen.

Sakura erkannte, dass sie aus dem Chakra solche Krallen formte, wie sie Funi und die anderen Oni besaßen.

Sie wuchsen immer weiter, bis sie zu ihren Füßen reichten.

Jetzt hatte sie schwarze, spitze Krallen an den Händen, die komplett aus Chakra bestanden und zu leben schienen, da sie wie verrückt pulsierten.

„Hübsch, nicht wahr? Das sind meine Todeskrallen. Sie bestehe komplett aus meinem Chakra und sind tödlicher als alles andere. Ich kann unglaublich viele Jutsus damit ausführen. Und gleich wirst du sie zu spüren bekommen.“

Satomie sprang vom Baum auf Sakura zu, aber Funi hatte sich schon zwischen sie gestellt.

Zur selben Zeit begannen die kleineren Onis gegen Naruto, Sasuke, Haine, Bleed und Link zu kämpfen.

Funi nutze seine eigenen großen Krallen, um gegen Satomie zu bestehen, aber sie war einfach zu schnell für ihn.

Mit ihren Krallen versuchte sie den Oni zu erwischen, aber er war nicht so langsam, wie man denken würde, bei solch einem großen Wesen.

In dem Durcheinander hatte es Hinata irgendwie geschafft, sich unerkannt zu Sakura zu schleichen.

Ohne groß Worte zu wechseln, begann Hinata damit die Versiegelungskunst vorzubereiten, mit der sie schon die Bisswunde an Sakuras Hals versiegelt hatten.

Keiner der anderen merkte etwas davon, da alle zu vertieft in ihre Kämpfe waren.

Satomie war vollkommen mit Funi beschäftigt und die restlichen Onis kümmerten sich um Naruto und seine Kameraden.

Die Vorbereitungen dauerten länger als Sakura gedacht hatte.

Als sie endlich abgeschlossen waren, schmiedete Hinata genug Chakra da sie für dieses Jutsu jede Menge benötigte.

Ihr gesamtes Chakra befand sich nun in ihrer rechten Hand.

„Jetzt musst du ganz still sitzen bleiben. Es könnte auch sein, das du Schmerzen haben wirst.“

„Das ist egal. Beeil dich, bitte. Ich muss Satomie so schnell wie möglich töten.“

Hinatas Hand legte sich auf die Bisswunde.

Zuerst war es eine angenehme Wärme, doch die wurde zu einem starken Brennen.

Schon nach wenigen Sekunden schien es ihr, als würde der ganze Arm brennen.

Diese Schmerzen bohrten sich bis in den Knochen und erinnerten Sakura an die

Schmerzen im Keller des Mizukages.

Bei den Gedanken an den netten, älteren Mann wurde ihr Herz schwer und es lenkte sie ein paar Momente von dem Brennen im Arm ab.

Es war ihre Schuld, dass er nun tot war.

Doch irgendwann holte sie das Brennen in ihrem Arm zurück. Der Schmerz schien nun an seinem Höhepunkt angekommen zu sein.

„Jutsu der Fluchversiegelung!“, sagte Hinata etwas leise.

Ein Stoß ging durch ihren Arm, der so stark war, dass Sakura dachte, ihre Knochen müssten brechen, doch nichts der gleichen war.

Zufrieden lächelte Hinata sie an.

Ihr Arm blutete nicht mehr und die Schmerzen ließen langsam nach.

„Hinata! Du bist ein Genie!“

Freudig umarmte sie die etwas erschrockene Hinata.

Leider war dieser Freudensausbruch von Sakura nicht ganz unbemerkt geblieben.

Satomie hatte die beide nun doch bemerkt.

„Nein! Was hast du getan. Du kleines Miststück. Das wirst du bereuen.“

Schon lange hatte Sakura ihre Schwestern nicht mehr so wütend gesehen.

Noch ehe sie oder einer der anderen reagieren konnte, war Satomie verschwunden.

Selbst Sakura konnte sie nicht sehen. Sie war unglaublich schnell.

Und dann erschien sie hinter Hinata, mit einem unheimlichen Lächeln.

Hinata bewegte sich nicht, sondern starrte stumm und mitweit geöffneten Augen Sakura an.

Verwundert schaute Sakura sie an, da nichts passierte oder passiert war.

Doch es war schon etwas geschehen.

Unerwartet lief aus Hinatas Mundwinkel Blut hinunter.

„Hinata?! Was ist? Was....?!“

Sakura hatte sich etwas zur Seite gelehnt und sah nun was passiert war.

Satomies Todeskrallen bohrten sich in den Rücken ihrer Freundin.

„Erwischt! Hehe… Das hast du davon, kleine Rotzgöre!“

Sie bohrte die Krallen noch weiter in Hinatas Körper, so dass sie aus ihrem Bauch wieder heraus kamen und Hinata Blut zu spucken begann.

Mit einem kräftigen Ruck zog sie ihre Krallen aus Hinata heraus, die kopfüber in Sakuras Arme fiel.

„Nein, Hinata. Bitte sag doch was. Du darfst nicht sterben. Bitte...“

„Sakura, was ist passiert? Was.....?“

Naruto hatte erst jetzt bemerkt, dass irgendwas nicht stimmte.

Satomie trat einen Schritt zur Seite und nun konnte auch er sehen, was dort geschehen war.

An den Krallen von Satomie klebte noch das Blut von Hinata.

Sie lag in den Armen von Sakura, die unter Tränen versuchte mit ihr zu reden.

Es war, als würde die Welt stehen.

Naruto konnte nichts sagen, sich nicht bewegen, geschweige denn irgendetwas fühlen.

Für ihn war es, als hätte man ihm mit einer einzigen Bewegung das Herz herausgerissen.

Der Anblick von Hinata verursachte einen Schmerz in seiner Brust, der ihn nicht atmen ließ.

Er konnte an nichts denken, außer daran, dass er gerade dabei war, die wichtigste Person in seinem Leben zu verlieren.

Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen und dann rannte er.

Er rannte einfach um bei ihr zu sein. Ihr irgendwie zu helfen.

Um sie noch mal Lächeln zu sehen.

Naruto kniete sich neben sie und nahm sie Sakura aus den Armen.

Ihr Körper war schon leicht abgekühlt.

Aber sie atmete noch!

Sie lebte!

„Hinata. Bitte. Du darfst nicht sterben.“

Er konnte nur ein Flüstern herausbringen. Seine Stimme war vor Trauer und Schmerz schon gebrochen.

Er spürte einen unheimlich dicken Kloß im Hals als er sprach.

Und schon liefen ihm die ersten Tränen die Wange herunter.

„Naruto...“

Hinata war sehr schwach und ihre Stimme fast kaum noch vorhanden.

„Sag, jetzt nicht. Du musst deine Kräfte sparen um gesund zu werden. Und das wirst du. Ganz sicher.“

Obwohl er es sagte, glaubte er es nicht.

Fragend blickte er Sakura an.

Die schüttelte nur den Kopf und vergrub ihr Gesicht in den Händen, um ihr Schluchzen zu unterdrücken.

Hinter sich hörte er Haine, die auch dazugekommen war, ebenso wie Sasuke und Bleed, die aber nur stumm da standen.

Satomie hatte sich auf einen Baum zurückgezogen und beobachtete alles mit einem riesigen zufriedenen Lächeln.

„Naruto... ich will... dir noch etwas... sagen.“

Mit letzter Kraft öffnete sie ihre Augen noch einmal ganz und blickte ihn an.

„Das wird wohl... meine letzte Chance... dafür sein.“

Naruto spürte, wie Haine ihre Hand auf seine rechte Schulter legte.

Sie wusste schon, was nun kommen würde.

Doch bevor sie etwas sagen konnte, mischten sich zwei Onis ein.

Und dann hörten sie Satomies Stimme von dem Baum rüber wehen.

„Ich fühle mich langsam vernachlässigt. Sie ist doch bloß irgendein Ninja. Was soll’s?! Eine Kunoichi weniger. Davon geht die Welt nicht unter. Kommt schon, ich langweile mich.“

Naruto wäre sofort aufgesprungen, um sie für alles zu Rechenschaft zu ziehen, aber er wollte nicht weg von Hinata.

Sie brauchte ihn nun.

„Lass, wir machen das schon“, sagte Sasuke. Das erste Mal, dass er Naruto ansprach und dann in so einer Situation. Er verwickelte die Onis mit Bleed zusammen in einen Kampf, um den anderen Zeit zu verschaffen.

Naruto spürte, wie Hinatas Atemzüge unregelmäßiger und schwerer wurden.

„Hinata. Bitte, gib nicht auf. Ich werde einen Weg finden dich zu retten.“

Er wusste selbst, wie unmöglich das klang, aber er konnte alleine den Gedanken ohne Hinata in Konoha zu sein nicht ausstehen.

Hinata brachte ein kleines Lächeln über die Lippen, doch schon dies schien für sie zu anstrengend.

„Naruto... ich will das du weißt...Ich liebe dich.... Ich habe dich...schon immer geliebt. Seit ich dich kenne... habe ich dich bewundert und... geliebt.

Ich wollte nur das... du dies weißt. Auch wenn ich für dich... immer nur eine Freundin war... Oder vielleicht noch nicht mal das.“

Der Druck von Haines Hand verstärkte sich und Naruto war innerlich dankbar für diese kleine Geste.

Sie gab ihm Kraft.

„Hinata. Ich liebe dich auch.“ Er hatte es etwas zu schnell und zu laut gesagt, aber zumindest hatte er es gesagt.

Endlich hatte er es ihr sagen können, nur nicht so, wie er es eigentlich wollte.

Hätte er es ihr doch nur früher gesagt.

In ihren Augen konnte er die ersten Tränen sehen.

„Es tut mir Leid, dass ich es dir erst jetzt sage. Ich wollte es dir früher sagen, aber ich hatte nicht die passende Gelegenheit dazu gefunden.

Hinata, bitte. Ich liebe dich. Du darfst nicht sterben. Ich brauche dich hier. Ich kann nicht ohne dich weiterleben.“

Ein Moment war Stille. Man hörte nur das Schluchzen von Sakura und Haine.

„Ich danke dir...“

Naruto überraschte dieser Satz etwas.

Er schaute Hinata an, die nicht minder als alle anderen weinte.

„Ich danke dir... Ich wollte nur wissen... ob ich überhaupt... jemals eine gute Freundin...für dich gewesen war.

Und du hast mir... mehr gegeben, als ich... je gehofft hatte.

Was würde ich... nicht dafür geben weiter mit dir... und den anderen in... Konoha weiterzuleben.

Aber... ich bin stolz darauf... im Kampf für Konoha... gestorben zu sein.

Ich hoffe, mein Vater kann... jetzt endlich stolz auf mich... sein.“

Mit ihrer letzten Kraft hob sie ihre Hand und legte sie auf Narutos Wange, um die Tränen mit ihrem Daumen wegzuwischen.

Noch ein letztes Mal lächelte sie. Nur für ihn.

„Naruto...“

Dies war das letzte was Hinata Hyuga sagte, bevor ihr Leben in Naruto Uzumakis Armen endete.

Ihre Hand fiel zu Boden und alle Gliedmaßen entspannten sich augenblicklich.

Kein Atemzug erfüllte mehr ihre Lungen.

Auch ihr Kopf fiel locker nach hinten und sie regte sich nicht mehr.

Haine wand sich um und begann wie Sakura heftig zu weinen.

Link kuschelte sich an seine Freundin, um sie zu trösten.

Sakura hatte aufgeblickt und beobachtete durch einen Tränenschleier den Leichnam von Hinata in Narutos Armen.

Sein Gesicht konnte sie nicht sehen, doch einzelne Tränen tropften von seinen Wangen auf den leblosen Körper in seinem Arm.

In Naruto breitete sich eine Leere aus, die er nicht kannte.

So eben wurde ihm das genommen, was er mit seinem Leben hätte beschützen sollen.

Der Gedanke nie wieder mit Hinata zu reden oder sie zu sehen, schmerzte höllisch, stärker als alles was er je erleben musste.

Sein Herz fühlte sich schwerer an als Blei.

Kein Geräusch drang zu ihm durch.

Es war als würde er alles außer Hinata nicht mehr wahrnehmen.

Weder Sakura und Haine, die weinten, noch von Sasuke und Bleed, die immer noch kämpften.

Nicht mal die gehässige Stimme von Satomie erreichte ihn.

Naruto verfiel stumm seiner Trauer, ohne jegliche Möglichkeiten sich zu bewegen oder etwas anderes als Hinata wahrzunehmen.

Sakura hatte genug. Schon zu viele Menschen waren wegen ihrer größenwahnsinnigen Schwester gestorben.

Es wurde Zeit ihr Einhalt zu gebieten.

Mit einem letzten traurigen Blick auf Naruto und Hinata stand sie auf und schritt auf Satomie zu.

Diese sagte hämisch: „Das Mädchen hat sich aber tapfer geschlagen. Niemand hat bis jetzt länger als zehn Sekunden überlebt, nachdem ich ihn mit meinen Krallen durchbohrt hatte.“

Sakura blickte hasserfüllt ihre Schwester an.

Das Yokaigan wirkte immer noch und steigerte ihre Mordgier nur noch mehr.

Sie sah, wie Satomie ihre rechte Hand zu ihrem Gesicht hob.

Langsam glied ihre Zunge an der schwarzen Kralle hinauf.

Sie leckte genüsslich das Blut von ihrer Mordwaffe.

Etwas von Hinatas Blut klebte an ihrem Mundwinkel, aber auch das leckte sie ab.

„Köstlich. Wirklich sehr köstlich. Eure kleine Freundin hatte wirklich sehr leckeres Blut. ZU schade nur, dass ich sie nicht aussaugen konnte. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.“

Ein lautes und hämisches Lachen konnte sie nicht unterdrücken, ehe sie weitersprach.

„Sobald ihr alle tot seid, werde ich euch aussaugen. Und bei dir, Schwesterchen, wird es mir ein besonders großes Vergnügen sein.“

Das war zu viel für Sakura.

Sie wollte Satomie einfach nur noch große Schmerzen zu fügen.

Sie sollte nicht einfach nur schnell sterben. Nein. Lang und qualvoll sollte es sein. Sie sollte all die Schmerzen zurückbekommen, die sie anderen angetan hatte.

Noch bevor Sakura angreifen konnte, tauchten Jiraya, Tsunade und Kakashi vor ihr auf.

„Ihr kommt ziemlich spät.“

„Tut uns leid, aber die Ninjas im Dorf waren ziemlich hartnäckig“, entschuldigte sich Jiraya.

„Wow. Was für ein Abend. Ich bekomme immer mehr Opfer zum Töten und Aussaugen. Noch dazu Hokage die Fünfte. Ich glaube, dass ist ein sehr erfolgreicher Abend.“

„Ach sei still, Satomie. Du bist wieder mal zu weit gegangen.

Heute wirst du hier dein Ende finden.“

„Ja, dass wird sie, aber durch meine Hand, Kakashi.“

Die drei Shinobi waren überrascht von dieser Aussage von Sakura und blickten sich zu ihr um.

„Das ist doch nicht dein ernst. Sie ist zu mächtig, als das du sie allein besiegen könntest.“

Sakura öffnete den Mund um zu wiedersprechen, da sprach Tsunade etwas anderes an. Etwas, dass ihr erst jetzt da sie sich von Satomie weggedreht hatte, ins Augen gefallen war.

„Oh mein Gott. Kakashi. Jiraya. Ist das Naruto dahinten?”

Die beiden andern folgten Tsunades Blick.

Nur Sakura wagte es nicht sich umzudrehen. Sie konnte dort nicht hinsehen.

Sie konnte nicht mehr den Anblick, von Hinata tot in Narutos Armen liegend ertragen.

„Ja. Das ist Naruto. Aber was....?“

Die Augen der drei weiteten sich, als sie erkannten, wer in seinen Armen lag.

„Ach, du heilige...! Das kann nicht sein.

Sakura, bitte sag mir nicht, das Naruto da Hinatas Leichnamen im Arm hält.“

Sakura antwortete nicht. Das konnte sie nicht selbst, wenn sie gewollt hätte.

Sie brauchte ihre Kraft, um nicht wieder in Tränen auszubrechen.

Ihr Schweigen schien den dreien alles zu verraten.

„Ich gehe zu ihm. Ihr beide helft Sakura hier.“

Und dann war Jiraya auch schon weg.

Tsunade war total weiß im Gesicht und sah um vieles Älter aus.

„Satomie, du bist ein Monster. Du tötest aus einer Laune heraus und spielst mit Menschenleben.“

„Danke für das nette Kompliment, Tsunade. Es freut mich das dir das aufgefallen ist, wo ich mir immer so viel Mühe dabei gebe.“

Ein breites verächtliches Lächeln konnte sich Satomie nicht unterdrücken.

„Tsunade. Kakashi. Verschwindet. Sofort.“

„Was?! Sag mal Sakura, spinnst du. Du wirst niemals alleine gegen dieses Biest da ankommen. Du....“

Kakashi stoppte als er den wilden Blick in Sakuras Augen aufglimmen sah.

Einen Blick, den er bei seiner Schülerin nie zuvor gesehen hatte.

Diesen Blick der Suomis, wenn sie das unbändige Verlangen hatten zu töten.

„Ihr sollt verschwinden. Und zwar alle. Sonst werde ich euch auch noch töten. Und das wäre das Letzte, was ich will.“

Man konnte deutlich sehen, wie stark sie sich anstrengen musste um niemanden zu töten.

„Aber Sakura....“

„Ich sagte: Sofort!!!“

Sakura schrie Tsunade aus voller Kraft an.

Zumindest mit der Kraft, mit der sie sich nicht zurückhalten musste, die Menschen um sich herum zu töten.

„Gut, wie du willst. Wir werden uns etwas zurückziehen, aber sollte es gefährlich werden, greifen wir sofort ein.“

Sakura nickte.

Die beiden Neuankömmlinge wandten sich zu den anderen und gingen ein paar Schritte, als Sakura sich noch einmal an ihre Lehrmeisterin wand.

„Tsunade. Warte kurz. Kann ich dich noch schnell sprechen. Allein.“

Ein Blick von Tsunade zeigte Kakashi, dass er gehen sollte.

Somit verschwand auch er und stellte sich mit zu Jiraya, der versuchte Hinatas Leichnamen aus Narutos Umarmung zu lösen, aber egal was der San-Nin sagte, Naruto ließ nicht locker.

Sasuke und Bleed, sowie Haine und Link waren auch dort, da kein Oni mehr da war, außer Funi.

Aber Funi schien nicht mehr genügend Kraft zum Kämpfen zu haben.

„Tut mir leid, Sensei Sakura. Ich bin am Ende meiner Kraft. Ich muss zurück in meine Welt, um mich zu regenerieren. Verzeiht mir.“

„Ist schon gut, Funi. Du hast getan was du konntest. Ich danke dir für deine Hilfe.“

Und dann verschwand Funi wieder in einer Rauchwolke.

Es herrschte kurz Stille, in der Satomie sich um sah und merkte, dass sie allein war.

Das erstmal in dieser Nacht schien sie doch etwas beunruhigt.

„Tsunade. Ich möchte dich um etwas bitten. Ich kenne nur einen Weg, um Satomie zu töten. Aber das Jutsu, das ich anwenden werde, wird mir die gesamte Kontrolle über mein Bewusstsein nehmen. Ich weiß dann nicht mehr, wen ich angreife.“

Sakura stoppte kurz. Sie wusste nicht, wie sie Tsunade das sagen sollte.

„Du musst alle von mir fern halten. Und sollte ich Satomie besiegen oder sie zumindest vertreiben, weiß ich nicht ob ich mein Bewusstsein jemals wiedererlange.

Falls dies der Fall ist und ich versuchen sollte euch zu töten, bitte ich dich darum, dass du, bevor ich euch etwas antun kann, mich zuerst tötest.“

Tsunade sagte nichts.

Sie schaute nur bestürzt auf ihre Schülerin.

Als sie dann doch sprach, war ihre Stimme zittrig und Sakura hätte schwören könne, dass sie den Tränen nahe war.

„Das kannst du nicht von mir verlangen. Bitte, Sakura, verlang das nicht von mir.“

„Tsunade. Das ist das Beste. Glaub mir. Selbst wenn ich dieses Mal mein Bewusstsein wieder bekomme, könnte es sein, dass ich es beim nächsten Mal, wenn ich das Yokaigan einsetzen sollte, es nicht mehr schaffe. Ich bin eine zu große Gefahr. Für das Dorf und auch für die Menschen, die mir nahe stehen.

Zu viele Menschen sind schon meinetwegen gestorben und ich will nicht dass es so weiter geht.“

Obwohl Sakura sich vorgenommen hatte, nicht zu weinen, konnte sie ein paar Tränen nicht unterdrücken.

„Der Mizukage und Hinata sind schon tot und das nur wegen mir. Das kann niemand leugnen. Es ist meine Schuld, dass sie tot sind. Ich will nicht für noch mehr tote Freunde verantwortlich sein. Das könnte ich nicht ertragen. Mein Herz ist jetzt schon zu schwer vor Schuld. Noch mehr ertrag ich nicht. Verstehst du das, Tsunade? Ich ertrage nicht noch mehr. Das geht nicht. Ich kann nicht mehr.“

Sakura blickte ihrem Sensei direkt in die Augen und sah, dass auch ihr die Tränen in den Augen standen.

„Bitte. Das ist das Beste. Du brauchst nicht um mich weinen. Ich hatte ein schönes Leben. Ja, manchmal ist einiges verdammt schief gelaufen, aber es war ein sehr angenehmes und spannendes Abenteuer, mein ganzes Leben. Tsunade. Du musst mich töten, wenn es soweit ist. Und erkläre es bitte den anderen.“

„Sakura. Das ist unmöglich, was du da von mir verlangst. Ich kann dich doch nicht töten.“

„Glaube mir, Tsunade. Wenn du erstmal siehst, wie Mordlüstern ich werde, dann kannst du es.

Ich möchte dir für alles Danken, was du für mich getan hast. Du hast mir so viel gezeigt und gegeben. Danke, Sensei Tsunade!“ Sakura verbeugte sich ein letztes Mal vor Tsunade.

Nun konnte auch Tsunade nicht länger ihre Tränen zurückhalten.

Bevor sie etwas sagen oder tun konnte, stand sie neben Jiraya und Kakashi, die verwundert zu ihr blickten.

„Was? Wie kommst du den so schnell hierher?“, fragte Jiraya verwundert.

Tsunade, die selber verwundert darüber war, drehte sich ruckartig um und rief nach ihrer Schülerin: „Sakura!“

Das Kimagur

10. Kapitel: Das Kimargur
 

Tsunades Blick war auf ihre Schülerin geheftet.

Wie konnte sie nur so etwas von ihr verlangen?

Niemals könnte sie Sakura töten.

Noch bevor sie los rennen konnte, um ihr zu helfen, bildete sich eine Schutzbarriere um Sakura und Satomie, die von Letzteren errichtet wurden war.

„Sie hat ein Kekkai errichtet, damit wir nicht in den Kampf eingreifen.“

„Ja, Kakashi. Leider. Sag mal, was hat Sakura mit dir besprochen, dass du weinen musst, Tsunade?“

Tsunade bemerkte erst, dass die Tränen an ihren Wangen runter liefen, als Jiraya sie ansprach.

„Sie hat.... Sie will ein bestimmtes Jutsu anwenden. Doch dadurch wird sie die Kontrolle über ihr Bewusstsein verlieren. Sie würde alles töten, was in ihrer Nähe ist. Und.....“

„Und was? Was hat sie noch gesagt?“

Dieses Mal fragte Sasuke sie und es war das erste Mal, dass sie ihn wahrnahm.

Sie musterte ich kurz, ehe sie weiter sprach.

„Sie verlangt von mir, dass ich sie töte, falls sie die Kontrolle über sich nicht wiedererlangt.“

Alle waren geschockt, selbst Naruto regte sich etwas, als er das gehört hatte.

„Sie hat, WAS von dir verlangt? Ist sie denn vollkommen verrückt geworden?“, fragte Jiraya Tsunade ungläubig.

„Nein, sie ist nicht verrückt. Sie will nur beschützten was ihr wichtig ist. Und das um jeden Preis. Sie handelt nur, wie sie es für richtig hält.“

Alle Augen waren nun auf die beiden Schwestern gerichtet, selbst Naruto schaffte es halbherzig hinzusehen.

Satomie war von ihrem Baum herunter gekommen.

Ihre Krallen waren bereits verschwunden, da es für sie wohl zu viel Chakra zu verbrauchen schien.

„Was soll denn die Schutzbarriere? Hast du etwa Angst, die anderen würden sich in unseren Kampf einmischen?“

„Nein. Ich habe vor nichts Angst. Ich dachte nur, so ist es lustiger. Nur wir beide wie in Alten Zeiten, nicht wahr, Sakura? Also dann. Zeig mir, was du alles bei Tsunade gelernt hast.“

Das ließ sich Sakura nicht zweimal sagen.

Sie schmiedete ihr restliches Chakra, hielt ihre Hand knapp über den Erdboden und murmelte unverständliche Worte.

Daraufhin erhob sich eine Erdbarriere um Sakura.

„ Oh Mann, was soll denn das jetzt? Spielst du etwa schon wieder verstecken? Ich dachte, dass hätten wir hinter uns. Oder willst du doch nicht.....“

Satomie verstummte. Sie spürte und sah dasselbe wie alle anderen.

Durch eine kleine Öffnung am oberen Ende der Barriere konnte man die große Menge an Chakra sehen, die sie konzentrierte.

„Das ist unglaublich. Fühlt ihr auch diese gewaltige Ausmaße von ihrem Chakra. So etwas habe ich noch nie erlebt. Obwohl wir so weit weg sind, verursacht diese Konzentration an Chakra mir eine Gänsehaut, “ meinte Jiraya vollkommen fassungslos.

„Sie hat es also getan. Sie hat den siebten und letzten Chakra-Siegelpunkt

gelöst. Ich habe ihr extra vor der Mission erklärt, wie er zu öffnen ist. Damit sie ihn eventuell alleine öffnen kann und so mehr Kraft zum Kämpfen hat.“

Aber auch Haine schien überrascht, wie stark sich Sakuras Chakra erhöht hatte.

Mit einer riesigen Explosion flog die Erdbarriere um Sakura weg.

Aber das war nicht das einzige, was die Explosion mit sich nahm.

In einem riesigen Umkreis riss es alle Bäume aus dem Boden und die Erde wurde komplett aufgerissen.

Jiraya schützte den immer noch bewegungslosen Naruto, während alle anderen versuchten, nicht weg zu wehen.

Auch Satomie musste mit großer Mühe gegen diese Explosionswelle ankämpfen.

„Unfassbar. Und seht nur wie fassungslos Satomie ist. Die scheint ja ziemlich geschockt, “ meinte Haine etwas munter, nachdem sich alles wieder beruhigt hatte.

In der Tat sah Satomie sehr geschockt aus.

Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie die Verwüstung an, die ihre Schwester angerichtet hatte.

Sakura stand nur da und lächelte ihre Schwester hämisch an.

Sämtliche Kratzer und Wunden, die sie vorher hatte waren weg.

Sie war wieder voller Energie und nicht im Geringsten, sah man ihr die Müdigkeit mehr an. Sie sah aus, als wäre sie gerade aus dem Bett aufgestanden.

„Überrascht? Auch ich habe ein paar nette neue Tricks gelernt. Die werde ich dir auch gleich mal zeigen.“

„Du miese, kleine Schlampe. Denkst du wirklich, dass du mich besiegen könntest.

Dann bist du noch dümmer als ich dachte. Aber das werden wir ja gleich sehen. Kämpfe endlich, du falsch Schlange.“

Und wie schon vorhin im Zelt, verschwanden beide und tauchten dann wieder woanders auf.

„Das kann doch nicht das Jutsu sein wovon sie gesprochen hatte, oder? Ich meine, sie ist doch noch normal.“

„Ich denke nicht, dass dies das Jutsu ist, von dem sie gesprochen hatte. Vielleicht hofft sie ja, Satomie ohne Hilfe dieses Jutsus zu besiegen, “ antwortete Kakashi auf Tsunades Frage.

Immer wieder tauchten die Mädchen auf, bekämpften sich auf einem sehr hohen Tai-Jutsu Niveau und verschwanden wieder.

Sie ließen keinen Gewinner zu. Man konnte auch nicht erkennen, ob eine von ihnen im Vorteil war oder nicht, da sie einfach zu schnell waren.

Aber diese Geschwindigkeit verlangte zu viel Kraft von ihnen, so dass sie schon bald wieder da standen und sich nur ansahen.

Beide waren vollkommen außer Atem, aber Satomie schien erschöpfter.

„Wieso gibst du nicht einfach auf? Das wäre besser für dich und erspart mir die Arbeit.“

„Das hättest du wohl gerne, Satomie. Ich werde niemals aufgeben. Und weil ich kein undankbares Ding bin, zeige ich dir jetzt auch eins meiner speziellen Jutsus. So Fairness halber, da du mir eines von deinen gezeigt hast. “

„Das muss doch nicht sein. Außerdem wird es dir nichts bringen.

Egal was du tust, ich bin stärker, kleines Drecksstück. Hehehe.“

„Das, Schwesterchen, werden wir ja gleich noch sehen.“

Sakura schloss ihre Augen, legte ihre Finger vor dem Gesicht zusammen und konzentrierte sich.

Ihr Herz schlug wie wild.

Das waren wohl ihre letzten Minuten in vollem Bewusstsein. Nun war die Zeit wohl gekommen ihre Freunde und das Dorf zu schützen.

Alles hing von diesem Jutsu ab.

Aber wenn sie daran dachte, dass sie jetzt vielleicht sterben würde, dass dies ihre letzten Minuten im vollen Bewusstsein waren, wurde sie ängstlich und traurig. Ihr Herz schlug so schnell wie noch nie, als ob es ahnen würde, dass dies seine letzten Schläge seien könnten.

Wusste es, dass es bald nicht mehr zu arbeiten brauchte?

Sakura dachte zurück. Der Tag als sie erfahren hatte, dass sie mit Sasuke in ein Team war, aber auch mit Naruto. Sie hatte gemischte Gefühle gehabt. Sie hatte sich gefreute mit Sasuke in einem Team zu sein. Aber Naruto.

Damals konnte sie ihn nicht ausstehen. Nun, jetzt war er ihr bester Freund geworden.

Und sie war schuld daran, dass der Mensch, der ihm so viel bedeutete gestorben war. Es war ihre Schuld und das war nicht rückgängig zu machen.

Auch war es für Sakura nun an der Zeit ihre Pflicht gegenüber Konoha und gegenüber allen Menschen, die ihr etwas bedeuteten zu erfüllen. Sie musste Satomie besiegen und dafür ihr Leben lassen.

Aber vielleicht ging ja auch alles gut und Sakura würde nicht sterben.

Nun war die Zeit also gekommen, für das Jutsu, das sie eigentlich nie einsetzten wollte.

Der Gedanke, dass sie gleich sterben könnte, erinnerte sie daran, was sie eigentlich noch alles in ihrem Leben vor gehabt hatte.

Nun war es für so vieles zu spät.

„Noch einmal tief Luft holen, Sakura. Genau. Und jetzt, Konzentration.

Drache. Schlange. Hahn. Pferd. Ratte. Eber. Affe.

Jutsu der Naturdämonenunterwerfung!“

Es geschah sehr schnell.

Sakura spürte, wie eine große Kraft sie aus ihrem Körper riss und sie die Kontrolle über ihren Körper verlor. Im nächsten Moment fühlte sich schwerelos.

Sie merkte nichts davon, wie der Dämon sich ihres Körpers bemächtigte.

Ab dem Moment war es, als würde sie nicht existieren.

Sie spürte keinen Herzschlag mehr. Nichts. Doch sie war nicht vollkommen verschwunden. Noch war sie nicht komplett von dieser Welt verschwunden.

Als sie die Augen öffnete, stand sie an der Stelle, an der sie zuvor in ihrem Körper gestanden hatte.

Satomie blickte an ihr vorbei. Und als sich Sakura umdrehte, sah sie auch wohin.

Ihr eigener Körper hing an der Wand der Barriere.

Ihr Körper war übersät mit grünen Schuppen und ihre Augen glühten in einem gefährlichen rot und die schwarzen strichartigen Pupillen ließen sie unheimlich bedrohlich aussehen.

Statt Fingern hatte sie spitze Krallen bekommen, die sich in die Barriere bohrten, damit sie dort hingen blieb.

Ihre Zunge sah aus wie die einer Schlange und bewegte sich auch so zwischen ihrer Lippen auf und ab.

Daneben ragten spitze Zähne heraus.

Und sie ging auf allen vieren, wie eine Echse.

Sie sah furchterregend aus. Unheimlich und furchtbar.

Sie selber war wohl ein Geist, da niemand der anderen sie wahrnahm.

Zumindest Tsunade und die anderen sahen sie nicht. Aber andere schienen sie zu beobachteten.

Aus den Bäumen, Büschen und Winkeln, des zerstörten Waldes blickten sie viele Augen an.

So viele verschiedene Augenfarben und –formen hatte sie noch nie gesehen.

Einige schauten sie interessiert an, andere böse und wieder andere verwundert oder ängstlich.

Stimmen wehten zu ihrem Geist hinüber, während Sakuras Körper anfing auf Satomie loszugehen.

Mit einem gefährlichen Knurren, was gut zu ihrem veränderten Körper passte, schlug sie mit den Krallen nach ihrer Schwester.

„Das Menschenwesen ist hier.“

„Was will sie nur?“

„Holt sofort Koron.“

„Wird sie uns etwas antun?“

Die verschiedensten Tierlaute waren zu hören während die Augenpaare in den Büschen sich hin und her bewegten.

Sakura zwang sich nun auch etwas zu sagen. Es dauerte aber etwas, bis sie ihre Stimme gefunden hatte.

„Entschuldigung. Könnte mir vielleicht jemand sagen, wo ich bin?“

„Es spricht zu uns.“

„Das Menschenwesen hat uns angesprochen.“

„Nicht antworten, bis Koron hier ist.“

„Bleibt alle versteckt. Nachher will es uns noch töten.“

Sakura war etwas gekränkt. Sie war doch kein Ding und auch wollte sie niemandem etwas antun. Sie wollte nur Antworten auf ihre Fragen.

„Ich will euch nichts tun. Bitte. Ihr könnt ruhig herauskommen und mit mir reden.“

Doch in den Büschen rührte sich nichts mehr.

„Sie werden nicht herauskommen, weil sie dir nicht vertrauen, Menschentochter.“

Es war eine tiefe Stimme, die zu ihr sprach und obwohl sie leiser als alle anderen redete, übertönte sie alles.

„Koron ist da. Nun wird alles gut.“

Es wurde ruhig und ehe Sakura etwas sagen konnte, bewegte sich etwas hinter einem der Büsche vor ihr.

Aus einem der Schatten trat etwas heraus, was Sakura noch nie zuvor gesehen hatte.

Es sah aus wie ein Hund und doch war es keiner. Statt Fell hatte er Flammen, die sich um seinen Körper schlangen.

Sakuras erster Gedanke war es, jemand mögen den armen Hund löschen, bis ihr auffiel, dass dies wohl tatsächlich sein Fell sein musste.

Auf der Stirn ragte ein goldenes Horn heraus und die bernsteinfarbenen Augen des Wesens blickten direkt in ihre.

Sein Blick war scharf und wachsam.

„Wie meinst du das? Warum vertrauen sie mir nicht? Habe ich irgendetwas getan?“

Aus den Büschen und Bäumen hörte sie wütende Schreie, Gekreische und allerlei andere Geräusche.

Der brennende Hund kam einen Schritt näher.

„Du bist unhöfflich, Menschentochter. Erst zerstörst du unseren Wald, dann forderst du unsere Hilfe in dem Kampf gegen deine Schwester und jetzt bist du so dreist und redest in so einem respektlosen Ton zu mir ohne dich vorzustellen, Sakura Suomi.“

„Wieso sollte ich mich vorstellen. Das hast du doch eben für mich getan, “ antwortete Sakura leicht gereizt. Sie fand diese Wesen ebenfalls unhöflich. Einfach in ihren Verstecken zu bleiben und sie zu beobachten, war für sie auch keine höflich Art.

„Werde nicht noch unhöflicher. Es ist eine Frage des Anstandes und Respekts, da du immerhin unsere Hilfe gefordert hast und in unsere Mitte getreten bist.

Doch nun genug. Ich bin nicht hier um mich mit dir zu streiten, Menschentochter.

Mein Name ist Koron. Ich bin der Sprecher der Kudans, die hier leben.“

Sakura wusste nicht wieso, aber dieses Wesen machte ihr etwas Angst.

„Der was, bitte? Was sind den Kudans?“

Wieder Gemurmel in den Bäumen.

„Du wirst nicht freundlicher, Sakura. Haben dir die Menschen nicht beigebracht anständig und höflich zu fragen und zu reden? Oder sind am Ende alle so wie du.“

Säuerlich dachte Sakura an die Ausdrucksweise von Naruto und fand, dass sie doch noch sehr normal fragen und reden konnte.

Im Gegenzug fand sie Koron auch nicht sehr höflich, wie er sie zu Recht wies.

Irgendwie mochte sie diese Wesen nicht.

Sie waren so seltsam. Und versteckten sich die ganze Zeit.

„Könntest du, Koron, mir sagen was Kudans sind? Bitte.“

Es kostete Sakura schon etwas Überwindung, die Frage so auszudrücken und nicht stattdessen loszuschreien. Trotzdem konnte sie einen gewissen Unterton nicht unterdrücken. Aber sie wollte sich nicht noch mehr Feinde machen.

„Ja, das kann ich“, antwortete Koron, der den Unterton trotzdem bemerkt hatte, aber sich nun dazu entschloss zu reden.

„Kudans sind Naturgeister. Wir wachen über die Elemente. Über die Natur. Über jene Natur, die ihr Menschen als so leichtfertig und selbstverständlich hinnehmen. Ohne uns wären eure Wälder schon lange ausgestorben. Eure Flüsse ausgetrocknet. Eure Felder leer. Eure Luft unrein. Ohne uns würdet ihr nicht leben können und doch wisst ihr nicht,

dass es uns gibt. Ihr nehmt alles so selbstverständlich hin.

Ihr denkt wirklich, ihr würdet all diese Naturwunder hervorrufen. Das ihr so gut die Felder bestellen könntet. Aber ihr wisst nichts. Alles verdankt ihr nur uns Kudans.

Und dann kommst du und zerstörst auch noch unseren Wald.“

Koron war während seiner Rede sehr zornig geworden und seine Augen waren nur noch Schlitze. Außerdem war er ein paar Schritte auf Sakura zu gegangen. Sie selber war ängstlich zurückgewichen.

„Aber das war nicht meine Absicht. Ich wollte nur an Stärke gewinne, um Satomie zu töten. Denn immerhin zerstört auch sie immer wieder Wälder und Dörfer. Es war nicht meine Absicht euren Wald zu zerstören und es tut mir leid.“

Sakura verbeugte sich rasch und wartete auf eine Antwort.

Sie spürte, wie Koron sie musterte.

„Ich weiß, dass du dies nicht mit Absicht getan hast und daher werden wir dir nichts tun.“

Erleichtert erhob Sakura sich wieder.

Aus den Büschen und Bäumen hörte Sakura lautstarke Proteste.

„Ruhe!“

Koron hatte seine Stimme nicht wesentlich erhöht, aber sofort verstummten alle.

„Doch warne ich dich. Solltest du es nochmals wagen unseren Wald zu verwüsten oder einen anderen, werde ich nicht mehr so gnädig sein.“

Sakura nickte ängstlich. Dieser Koron machte ihr wirklich Angst.

Da er nichts mehr sagte, blickte sie auf den Kampf zurück.

Ihr Körper, der von dem Dämon gelenkt wurde, attackierte Satomie ohne Unterlass.

Es hatte etwas gebracht.

Satomie hatte einige Schnittwunden aus denen Blut heraustropfte.

Sakura merkte, wie Koron sie beobachtete.

Nach einer Weile, in der sie zusahen wie Sakuras verwandelter Körper weiter auf Satomie losging, fragte Koron sie interessiert: „Wie hast du vor sie zu töten?“

Die Frage kam unerwartete und Sakura wusste nicht, was genau er meinte.

„Was, wie meinst du das denn, Koron?“

„Ich fragte, wie du Satomie töten willst. Sie ist immerhin ein Vampir. Sie hat keinen Herzschlag. Sie lebt nicht mehr. Sie ist bereits tot. Wie willst du sie so also vernichten?“

Die Frage war so logisch, dass Sakura sich fragte, wie sie selber noch nicht darauf gekommen war. Satomie war bereits tot. Wie soll man jemanden töten, der schon seit Ewigkeiten nicht mehr lebt?

„Ich... ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Daran habe ich nicht gedacht. Ich wollte sie nur so schnell wie möglich vernichten, habe aber nicht daran gedacht, dass sie schon tot ist. Was soll ich denn jetzt machen?“

Wieder trat eine Stille ein.

Verzweifelt fragte sich Sakura, ob es nicht einen Weg gab, wie sie Satomie töten konnte.

Die dämonische Sakura schien nicht müde zu werden, anders als ihre Schwester. Diese schien schon am Ende ihrer Kräfte, aber sie konnte nicht mehr sterben.

Was nun? Sie hatte ihren Körper an einen Dämon abgegeben. Ohne zu wissen, dass er Satomie nicht töten konnte. Ihr Opfer war also völlig sinnlos.

„Es gibt einen Weg sie zu töten.“

Koron sprach langsam, aber seine Worte gaben Sakura wieder Hoffnung.

„Wirklich?! Und wie? Bitte sag es mir Koron. Ich muss es wissen.“

Koron zögerte mit der Antwort etwas. Sakura hätte ihn am liebsten gepackt und es aus ihm herausgeschüttelt, wenn sie nicht Angst vor ihm gehabt hätte.

„Das einzige was sie im Moment am Leben hält ist ihre Seele. Du musst ihr die Seele nehmen, dann wird sie endgültig diese Welt verlassen.“

Die Hoffnung, die sich eben in Sakura ausgebreitet hatte, verlosch je.

Wie sollte sie ihrer Schwester ihre Seele nehmen, wenn sie schon Schwierigkeiten damit hatte sie zu bekämpfen.

Koron fiel wohl Sakuras Zweifel und sagte noch: „Es gibt ein altes Artefakt.

Ein Artefakt, das einst der Göttin Ephiphania gehörte. Es kann den Toten und den Lebenden ihre Seele nehmen und für immer versiegeln.

Oder auch in die Unterwelt schicken, wo sie irgendwann weidergeboren wird.

Doch das Artefakt ist schon seit langer Zeit verschwunden. Du müsstest dich auf die Suche machen und es finden.“

Sakura wollte unbedingt wissen, wo es war, aber bevor sie fragen konnte, wo sie dieses Artefakt finden kann, da sah sie, wie sich alles um sie herum langsam auflöste.

Ein Blick zu ihrem Körper zeigte ihr, dass Satomie es geschafft hatte sie auf den Boden zu drücken.

Eine ihrer Hände ruhte auf ihrer Stirn. Die andere, mit den Todeskrallen ruhte auf dem Boden.

Der Dämon schrie und wand sich vor Schmerzen auf dem Boden.

Er wollte den Körper nicht wieder frei geben.

Aber Satomie ließ nicht locker.

Dann hörte Sakura die ängstlichen und verzweifelten Schreie von Tsunade und den anderen. Selbst Narutos Stimme vernahm sie. Zwar leiser als die anderen, aber er rief nach ihr.

Sakuras Körper wurde wieder zu ihrem eigenen, die Schuppen verschwanden, ihre Augen wurden wieder normal.

Und dann war sie wieder zurück in ihrem Körper. Sie spürte überall Schmerzen.

Ihr Kopf schien zu platzen, so wie er schmerzte. Sämtliche Muskeln brannten und sie konnte sich vor Erschöpfung nicht mehr bewegen.

Sie war Bewegungsunfähig.

Als sie all dies fühlte, konnte sie einen schrecklichen Schmerzensschrei nicht unterdrücken.

Obwohl er aus ihrer eigenen Kehle kam und sie wusste, dass er von ihr kam, versuchte ihr dieser Schrei eine Gänsehaut.

Alleine durch diesen Schrei konnte man sich vorstellen, welche Schmerzen sie hatte.

Schweiß lief über ihr Gesicht und ihren Rücken.

Der Dämon hatte bis zum letzten um den Körper gekämpft, aber Satomie hatte zum Schluss gesiegt.

Die Kälte der Nacht legte sich auf ihre offenen Wunden und linderten den Schmerz nur ein klein wenig.

Sie konnte Satomies wahnsinniges Gesicht direkt an ihrem sehen.

Ein vollkommen verrücktes Lächeln lag auf ihren Lippen und ihre Augen funkelten als wäre sie vollkommen wahnsinnig.

Auch auf ihrem Gesicht glitzerte etwas Schweiß.

Sie schien ganz schön außer Atem, als sie sprach.

„Willkommen zurück, du kleines Dreckstück. Ein interessantes Jutsu, aber gegen mich wirst du damit nicht ankommen.

Nichts kann dir gegen mich helfen.“

„Wie recht du doch hast, du fürchterliches Weibstück, “ dachte Sakura wehmütig.

Hinter sich hörte sie immer noch die Stimmen der anderen, die ihren Namen riefen.

Auch sie schienen gemerkt zu haben, dass sie wieder zurück war.

Die Last von Satomies Körper erdrückte Sakura und sie konnte kaum noch atmen.

Dann, ganz langsam erhob sich ihre Schwester von ihr und blickte wieder vollkommen kühl.

An der einen Hand konnte Sakura ihre Todeskrallen erkennen.

Satomie erhob sie und hielt ihr die Krallen kurz vor die Nase.

Doch sie zögerte. Sie bohrte ihre Krallen nicht sofort in Sakura, wie sie es bei Hinata gemacht hatte.

„Eine bessere Gelegenheit mich zu töten wirst du nicht mehr kriegen. Also worauf wartest du?“

Erneut zog sich ein verspieltes Lächeln um Satomies Mund.

„Du weißt doch, dass ich dich nicht töten werde. Und wenn, dann erinnere dich daran, was ich dir in der Höhle gesagt hatte. Ich will dich leiden sehen, ehe du stirbst. Und nun was könnte dich mehr quälen als die Wahrheit über unsere Vergangenheit.

Deine Freunde wären sicherlich sehr stark daran interessiert.“

Sakura blieb das Herz stehen. Alles nur nicht das. Ihr Mund war trocken und sie konnte nicht mehr reden.

„Ich denke, deine Freunde möchten das auch gerne hören.

Deshalb werde ich auch schön laut reden. Hehehe.“

Überkopf konnte Sakura ihre Freunde sehen. Alle schauten geschockt und irritiert zu ihr hinab, doch keiner schrie mehr. Keiner sagte mehr ein Wort.

Nun war es also soweit. Ihre Vergangenheit sollte ans Licht kommen.

Pure Verzweiflung breitete sich in ihr aus.

Wie konnte sie Satomie davon abhalten, die Wahrheit ans Licht zu bringen, bevor es zu spät war?

Doch es war ein anderes Licht, dass in dem Moment auftauchte.

Über den Baumwipfeln kam die Morgensonne heraus.

Ihre Röte zog sich über den ganzen Himmel.

Das war ihre Rettung!

Satomie schien sie auch zu spüren.

Hass breitete sich in ihrem sonst so hübschen, weißen Gesicht aus und ließ sie schrecklich aussehen.

„Du hast noch mal Glück gehabt, Schlampe. Die Sonne rettet dich. Aber das war noch nicht alles. Ich komme wieder, denn ich habe, da ja ein interessantes Zuchtprogramm für dich zusammengestellt. Wir müssen und sputen, sonst wird es zeitlich etwas eng.“

Mit einer ausschweifenden Bewegung der Hand verschwanden die Krallen und sie ging in die Dunkelheit des Waldes, während sich die Barriere um sie herum auflöste.

Noch nie in ihrem Leben, war Sakura so froh gewesen, die Sonne aufgehen zu sehen.

Im nächsten Moment standen auch schon Tsunade, Kakashi, Haine und Link neben ihr.

Kakashi nahm sie auf den Arm, während Jiraya es schaffte, Naruto mit Hinatas Leichnamen beim Aufstehen zu helfen. Keiner sagte ein Wort, als sie zurück ins Dorf gingen.

Doch fiel ihr auf, dass Sasuke verschwand, als die anderen sich zum Dorf aufmachten.

Nun war er doch weg.

Sakura legte den Kopf in den Nacken und schon umfing sie Dunkelheit. Schlafen... nur für kurze Zeit, dachte sich Sakura. Die Dunkelheit war verlockend. Sie verhieß Frieden. Einen kurzen, aber schönen Moment des Friedens.
 

Haine stürmte mit tränennassen Wangen aus dem Krankenzimmer. Hinaus an die frische Luft. Sie konnte nicht länger in dem Zimmer bleiben.

Die Trauer aller Anwesenden schien sie zu erdrücken.

Wieder ein Nachteil der Empathie, dachte sie säuerlich, als sie nach einer kurzen Strecken in einer dunklen Gasse zwischen zwei Häusern an einer kalten Mauer Halt machte.

Sie schloss ihre Augen, während sie sich daran lehnte.

Langsam ließ sie alles Revue passieren.

Satomie und Sakura. Die beiden Schwestern im ewigen Kreis des Hasses eingeschlossen.

Und nun war Hinata wegen diesem Hass und diesem Kampf tot.

Sakura tat ihr leid. Denn jeder wusste nun, dass sie Schuld an dem Tod ihrer Freundin war.

Hinatas Vater und alle anderen Verwandten waren im Krankenzimmer.

Haine wusste um die Probleme von Hinata und ihrem Vater und war umso verwirrter gewesen, als dieser in Tränen ausbrach.

Er war ziemlich aufgelöst gewesen.

Ebenso -zu allen Verwunderung- zeigte auch ihr Cousin Neji einen leichten Anflug von Trauer.

Nur ihre Schwester Hanabi konnte überhaupt keine Gefühle zeigen. Sie stand stumm da und starrte nur auf den Leichnam ihrer Schwester.

Kein einziges Gefühl war ihr anzusehen, aber was sie innerlich alles fühlte, war schrecklich.

Soviel Trauer und Schmerz. Haine litt mit ihr.

Die ganze Trauer. Das hatte Haine nicht ausgehalten. Es zerriss ihr förmlich jeden Nerv. Und die Gefühle, die sie in sich spürte, waren nicht alle ihre eigenen.

Am schlimmsten von allem war die Trauer von Naruto.

Sie verletzte Haine am meisten. Er litt so sehr unter ihrem Tod.

Haine wünschte sich, sie könnte Hinata wieder zum Leben erwecken.

Das sie einen Weg finden würde, sie wiederzubeleben.

Das es irgendetwas geben würde, dass....

Und da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.

Es gab einen Weg Tote wiederzubeleben.

Doch es war nicht einfach. Sie hatte von Meister Avatarius davon gehört und wurde in dieser Technik bereits von ihm schon leicht angelernt, war aber noch nicht weit genug, um sie durchzuführen.

Nur einer konnte sie!

Und er musste es einfach für sie tun.

Voller Zuversicht und schon etwas fröhlicher rannte sie den Weg zum Krankenhaus zurück.

Sie hoffte er würde noch da sein.

Vorbei an den Krankenschwestern und den Medik-Nins, die sie freundlich aufforderten nicht so zu rennen.

Doch Haine hörte nicht darauf.

Die Tür war zu sehen. Schlitternd hielt sie davor an und presste eine Hand auf die Seite.

Sie war zu schnell gelaufen. Höllisches Seitenstechen machte sich breit.

Dadurch fiel ihr das Atmen schwerer.

Als sie wieder halbwegs genug Luft bekam, klopfte sie an und öffnete vorsichtig die Tür, als Tsunade ein leises „Herein!“ verlauten lies.

Es waren noch alle im Raum. Zumindest schien es auf dem ersten Blick so.

Doch beim zweiten fiel Haine auf, der er nicht da war.

Naruto war immer noch in einer der dunklen Ecken. Neji, Hinatas Vater und Schwester an ihrem Bett, alle waren wieder beruhigt und Tsunade mit Jiraya und Kakashi neben der Tür, an der eben Haine aufgetaucht war.

„Was gibt es denn, Haine. Warum bist du so außer Atem? Ist etwas geschehen“ fragte Tsunade besorgt.

Man sah ihr an, dass sie noch mehr Vorfälle nicht hören wollte.

„Nichts Wichtiges. Habt ihr zufällig Bleed gesehen?“

Tsunade legte die Stirn etwas in Falten.

„Er hat kurz nach dir das Zimmer verlassen. Er wollte nach dir sehen. Warum?“

„Ach nichts. Ich wollte ihn nur etwas fragen. Entschuldigt bitte die Störung.“

Noch ehe einer der anderen eine weitere Frage an sie richten konnte, schloss Haine die Tür wieder.

Schnell hastete sie wieder den Flur hinunter und zur Ausgangstür.

Unterwegs beschwerten sich die Schwestern wieder, sie solle nicht laufen, dieses Mal aber nicht so freundlich.

Doch sie kümmerte sich nicht darum.

Etwas langsamer ging sie die Straße runter und dann sah sie ihn.

Er war am Ende der Straße und bog gerade in die Gasse ab, in der sie sich vorher ausgeruht hatte.

Sie lief erneut etwas schneller hinterher und bog ebenfalls um die Ecke.

Dabei stieß sie mit Bleed zusammen.

Lächelnd half er ihr wieder auf die Beine.

„Vorsicht. Du musst doch nicht so rasen. Ich lauf schon nicht weg.“

„Ich weiß“, sagte Haine, während sie sich ihr Steißbein rieb auf das sie gefallen war.

„Was gibt es denn, dass du so herumsaust?“

„Ich muss mit dir reden. Es geht um Hinata.“

Bleed wand sein Blick schnell von ihr ab. Sein Lächeln verschwand je und er schien bedrückt.

„Ich dachte mir, dass du mich darauf ansprechen würdest. Aber ich weiß nicht, ob ich dir helfen kann.“

Haines kleiner Hoffnungsschimmer wurde schwächer.

„Was? Warum nicht? Du hast die Macht dazu. Oder willst du diesen Menschen nicht helfen. Was ist es Bleed? Bist du schon so kalt, das es dir egal ist, was mit anderen ist?

Ich dachte, ich kenne dich. Oder habe ich mich so in dir getäuscht?“

Er schien geschockt über das was sie sagte.

„Nein, nein. Das ist es nicht. Ich kann nicht...“

„Was? Was kannst du nicht? Sag es mir Bleed!“

Ein kurzes Schweigen trat ein und Haine fragte sich, ob sie den Mann vor sich wirklich kannte.

War das wirklich ihr geliebter Bleed? Der zwar immer kalt und verschlossen wirkte, aber doch ein Herz voller Liebe und Mitleid hatte.

„Ich kann die Technik nicht, die du von mir verlangst.“

Der Satz traf sie wie ein Blitz.

„Wie? Du hast doch vor Jahren gesagt, dass Avatarius dich in dieser speziellen Kunst unterweisen will.“

„Das ist es ja. Er wollte, aber ich nicht. Ich wollte diese Macht nicht. Ich habe sie abgelehnt. Ich wollte nicht so viel Verantwortung haben. Ich wollte nicht über Leben und Tod herrschen. Deshalb habe ich abgelehnt. Und es war mein gut Recht das zu tun.“

Er versuchte sich damit zu rechtfertigen.

Und irgendwie tat er ihr leid. Sie hatte es von ihm einfach erwartet, dass er diese Kunst lernte.

Sie hatte nie danach gefragt, ob er es auch wollte.

Sie war davon ausgegangen, dass er diese Macht haben wollte.

Wahrscheinlich hatte sie es von ihm erwartet, weil sie selber es nicht schaffte die Kunst zu meistern.

„Tut mir Leid. Ich dachte nur, du würdest die Kunst gerne lernen. Ich wusste nicht, dass du dich dagegen entschieden hast.

Nun können wir Hinata doch nicht helfen.“

Sanft legte er seine Hände auf ihre Wangen und hob ihr trauriges Gesicht hoch, so dass die beiden sich ansahen.

Es war seine erste zärtliche Berührung seit sie im Tempel gewesen waren.

Sie waren auch das erste Mal seit dem wieder alleine.

Stumm blickte Haine ihn seine grauen Augen.

„Du musst dich nicht entschuldigen. Ich hätte es dir früher sagen können. Aber weißt du was? Wir haben noch genug Zeit. Hinatas Seele ist erst in drei Tagen verloren. Bis dahin kann ich die Technik noch lernen.“

„Was? Aber wie willst du in drei Tagen von hier zum Tempel, dort diese Kunst lernen und zurückkommen. Man braucht alleine eine Woche hin und zurück.“

Ein Lächeln zeigte sich auf seinem sonst so ernsten Gesicht.

„Dafür brauche ich deine Hilfe. Du musst mich mit Hilfe von Kureha zum Tempel bringen.“

Natürlich! Warum war sie nicht früher darauf gekommen?!

Kureha konnte sie oder andere Personen jederzeit in die Heiligen Stätten der Ephiphania hinüberwandeln und sie zurück an den Ort bringen, wo sie herkamen.

Dazu war nur jede Menge Chakra und Konzentration nötig.

„Du bist ein Genie. Und du glaubst, dass Avatarius dir die Technik beibringt und das in drei Tagen.“

„Das muss er. Sonst wird er mich mal wütend erleben. Und während ich mich mit Avatarius rumärgere, wirst du hier allen erklären, was wir vorhaben. Sie dürfen Hinata nicht beerdigen. Das weißt du, oder?“

„Ja, natürlich. Ich bin schon auf ihre Gesichter gespannt.“

Bleed senkte sein Kopf und gab Haine eine kleinen, liebevollen Kuss.

„Dann muss du mich jetzt wohl fort schicke. Wir sehen uns in drei Tagen.“

Haine löste das Band aus ihrem Haar, das nun glatt herunter hing und hielt es in den Händen.

„Mit offenen Haaren siehst du noch schöner aus“, sagte Bleed und strich mit einer Hand sanft über die langen, blonden Haare.

Haine war froh, dass es dunkel in der Gasse war, so konnte er nicht sehen, wie sie rot anlief.

„Wir sehen uns in drei Tagen. Und denk dran. Du musst genau an der Stelle stehen, an der du jetzt dort ankommst, “ sagte sie und dann ließ sie ihr Chakra in das Band fahren, dass augenblicklich anfing zu glühen.

„Natürlich. Das weiß ich.“

Das Band bewegte sich wie eine Schlange, nur nach ihrem Willen.

Langsam legte es sich auf den Boden und begann sich um Bleed herum zu einem unbekannten Zeichen zusammenzuknoten.

Haine wusste genau was das für ein Zeichen war.

Das Chakra entlud sich um den jungen Shinobi und schon verschwand Bleed in dem hellen Licht.

Haine wartete kurz und verspürte einen kleinen Stich, als Bleed weg war.

Jetzt konnte sie drei Tage nicht mehr mit ihm reden.

In Gedanken fragte sie sich, wie sie es den anderen sagen sollte.

Schnell band sie ihr Haar wieder fest zusammen und ging, dieses Mal langsam, zurück zum Krankenhaus.

Haine versuchte die passenden Worte zu finden.

Allen auf einem erklären, was sie mit Bleed ausgemacht hatte, würde zu lange dauern.

Und zu viele Fragen würden aufkommen.

Noch dazu kamen die ganzen verschiedenen Gefühle dazu.

Nein, alle auf einmal würde sie nur zu sehr erschöpfen.

Haine musste erst mit Tsunade reden.

Dann mit den anderen.

Dieses Mal sprach keine der Schwestern sie an, da sie sehr langsam durch die Flure ging.

Nochmals zurück an der Tür, klopfte sie dieses Mal sehr zaghaft an.

Erneut kam das leise „Herein!“ von Tsunade.

„Ach Haine. Da bist du ja wieder. Hast du Bleed gefunden?“

Haine beschlich so das Gefühl, das eben eine lange peinliche Stille in dem Raum geherrscht haben muss.

Tsunade hatte sich so schnell an sie gewandt, dass Haine leicht überrascht war.

„Ähm.. Ja, ich habe ihn gefunden.

Tsunade, kann ich kurz mit dir alleine sprechen?“

Verwundert über diese Bitte, schaute sie Haine an, als ob sie diese erst jetzt wahrnahm.

„Oh.. ähm.... Ja, natürlich.“

„Könnten wir dafür in dein Büro gehen? Hier sind mir zu viele Menschen. Du verstehst doch sicher, dass das zu anstrengend für mich ist.“

Tsunade nickte, immer noch etwas verwirrt über diese Bitte und ging voraus aus der Tür hinaus.

Bis zu ihrem Büro, sagte keiner von beiden ein Wort.

Haine wollte nichts sagen, bevor sie nicht alleine waren.

Im Büro war es dunkel, eben so wie draußen.

Die Sonne war hinter riesigen, schwarzen Wolken verschwunden, als ob sie wusste, was für ein schrecklicher Tag war.

Erschöpft setzte Tsunade sich in ihren Stuhl und schaute dann Haine wartend an.

„Also, was gibt es so wichtiges?“

Obwohl sie lange darüber nachgedacht hatte, wusste Haine nicht recht, wie sie anfangen sollte.

Nach ein paar Minuten der Stille entschied sie sich es gerade heraus zu sagen.

„Bleed und ich kennen eine Lösung, um Hinata wieder ins Leben zurückzuholen.“

Haine hatte es so schnell gesagt, dass sie sich fragte ob Tsunade etwas davon mitbekommen hatte.

Diese hob nur ihre Augenbrauen hoch, sagte aber erstmal nichts dazu.

Tsunade atmete kurz tief ein und aus.

„Haine, es gibt nichts, dass Menschen wiederbelebt. Ich bin selber Ärztin und eine der besten, wenn ich das sagen darf. Es gibt nichts, was...“

„Doch! Das gibt es. Du hast nur noch nie davon gehört, wie die meisten Menschen. Es ist eine Uralte Kunst der Priester. Und noch dazu ist sie gefährlich. Aber es gibt sie. Und man kann damit andere wiederbeleben.“

Sie schien nun doch endlich Tsunades Interesse geweckt zu haben.

„Erzähl mir mehr.“

Etwas erleichtert, dass Tsunade ihr doch zuhörte fuhr Haine fort.

„Diese alte Kunst nennt sich Kimargur. Sie ist sehr vielfältig und gefährlich, aber wird sie von einem wahren Meister eingesetzt, kann man damit Menschenleben retten. Macht man es falsch landet man selber im Totenreich.“

Im nächsten Moment bereute Haine es, dieses Detail mit erwähnt zu haben. Würde Tsunade einer Technik zu stimmen, die Bleeds eigenes Leben bedrohte?

„Und du möchtest mir jetzt sagen, dass du diese Kunst beherrscht? Dann sage ich dir, dass ich nicht unbedingt dafür bin. Du könntest selber sterben und dann hätten wir wieder ein Verlust mehr und keinen weniger.“

„Nein. Nicht ich will das Kimargur einsetzten, denn ich beherrsche es noch nicht vollkommen. Aber Bleed ist gerade zu unserem Meister aufgebrochen, um die Kunst zu lernen...“

„Also kann er sie noch nicht?“

Tsunades Frage ließ Haine kurz verstummen.

Also hatte sie mit ihrer Vermutung Recht. Tsunade würde diese Kunst nicht dulden, da Bleed ebenfalls in Gefahr war.

„Nein. Er will sie jetzt aber lernen.“

„Das heißt im Klaren also“, sagte Tsunade leicht gereizt, „dass keiner von euch die Technik in Perfektion beherrscht.

Bleed kann ebenfalls bei dem Versuch sterben. Und wenn er es nicht lernt, diese Kunst zu beherrschen? Dann würden wir den anderen umsonst Hoffnung machen.“

„Ja, aber...“

„Nein, Haine. Ich danke dir, dass du uns helfen willst, aber keiner von euch soll sein Leben opfern ohne Sicherheit, dass dieses Kimargur was bringt.

Es war gut, dass du zuerst mit mir alleine reden wolltest. Aber meine Antwort auf euer Angebot ist: Nein. Das kannst du auch Bleed sagen.“

Haine konnte es nicht fassen.

Sie hatte von Tsunade gedacht, dass sie es voll und ganz unterstützten würde.

„Das geht nicht. Bleed ist bereits weg. Er kommt erst in drei Tagen zurück, um die Kunst dann an Hinata anzuwenden.“

Geschockt sprang Tsunade von ihrem Stuhl auf.

„Wie bitte? Das habt ihr einfach so entschieden? War euch nicht klar, dass ihr dafür die Erlaubnis der Familie braucht. Was habt ihr euch dabei gedacht.“

Tsunade schrie sie an und in Haine flammte eine Welle von Wut auf.

Aber nicht die ihres Gegenüber, sondern dieses Mal war es ihre eigene.

Sie begann nun selber zu schreien.

„Was wir uns dabei gedacht haben? Wir dachten daran eine Familie wieder zu vereinen! Wir dachten daran, Naruto den Menschen wiederzugeben, der ihn mehr als alles andere bedeutet! Wir dachten daran, einen wunderbaren, gütigen Menschen wiederzurückzuholen! Wir dachten daran einem Menschen das Leben zurückzugeben, der es nicht verdient hatte zu sterben!

Wir dachten all das! Und ich dachte du würdest uns unterstützen. Ich dachte, Hinata wäre dir auch wichtig gewesen.

Aber ich habe wohl falsch von dir gedacht.“

Haines Wutausbruch hatte Tsunade vollkommen aus der Bahn geworfen. Sie war geschockt und unsicher.

„Aber… wenn ihr dabei sterben würdet, dass könnte ich nicht zu lassen.“

Wie sie so sprach war Tsunade sehr kleinlaut und in dem Moment tat sie Haine leid.

„Tsunade, daran haben wir auch gedacht. Und wir sind uns des Risikos bewusst. Aber aufhalten kannst du uns nicht mehr.

Also, bleibt >Nein< deine endgültige Antwort?“

Tsunade blickte sie an und Haine starrte ohne zu blinzeln zurück. sie war fest entschlossen Tsunade zu überreden.

Egal wie...

Lumi der Erdgeist

11. Kapitel: Lumi, der Erdgeist
 

Es schien für Sakura wie Ironie, dass heute ein so regnerischer und dunkler Tag war.

Die Regentropfen, die an ihr Fenster prasselten, zog langsam ihre Bahnen.

Ihr Blick war leer und voller Trauer.

Tsunade war vor einer Stunde hier gewesen um mit ihr zu reden, aber sie hatte sie wieder rausgeschickt.

Sie wollte niemanden sehen. Einfach nur alleine sein und ihre Gedanken sammeln, war alles was sie jetzt wollte.

Ihr Zimmer lag in vollkommender Dunkelheit.

Sakura saß auf einem Stuhl am Fenster und mit ihren Armen umschlang sie ihre Knie.

Die Schuld an Hinatas Tod schien sie zu erdrücken.

Ihre Augen waren rot von den vielen Tränen, die auf ihrer Wange ruhten.

In ihrem Hals schien ein riesiger, steinerner Kloß zu sitzen, der sie am

Atmen und Reden hinderte.

Erneut klopfte es an der Tür, aber Sakura fand nicht die Kraft etwas zu sagen.

Sie wollte alleine sein, konnte das hier keiner begreifen?

Alleine wollte sie ihrem Schmerz erliegen.

„Sakura?“

Es war Haines Stimme, die durch die Tür zu ihr durchdrang.

„Ich weiß, dass du wach bist. Tsunade hat es mir gesagt. Kann ich rein kommen? Ich möchte dir etwas Wichtiges erzählen.“

Die Türklinke wurde runter gedrückt und ein Spalt von dem Licht auf dem Flur zeigte sich auf dem Fußboden.

„Ich will niemanden sehen“, sagte Sakura leise, mit erstickender Stimme.

„Bitte, Sakura. Ich habe Neuigkeiten.“

Sakura sagte es noch einmal, aber mit einer abweisenderer Stimme, aber Haine beharrte darauf mit ihr zu sprechen.

„Glaub mir, danach wird es dir besser gehen.“

Haine war nun ins Zimmer getreten und das Licht des Flures fiel auf Sakura und den Stuhl auf dem sie saß.

Selbst im Dunkeln spürte sie Haines mitleidigen Blick.

Sie wusste selber, welch ein erbärmlicher Anblick sie sein musste.

„Verschwinde...“

Es war nur ein Flüstern, aber Haine hatte es sehr wohl gehört.

Während Haine beruhigend auf sie einsprach, kam sie näher.

„Sakura, bitte. Hör mir zu. Ich muss dir etwas sagen...“

„Ich sagte: Verschwinde. Lasst mich doch alle einfach in Ruhe. Ich will nichts weitert als meine Ruhe. Versteht ihr das nicht. Ich will alleine sein. Und jetzt verschwinde endlich!“

So weit es ihre Stimme zu ließ, hatte sie Haine angeschrien.

Diese war nun etwas zurückgewichen, aber nicht gegangen.

„Sakura..“

„Nein. Kein Wort mehr. Geh einfach. Geh, ja. Lass mich in Ruhe.“

Mit einem letzten traurigen Blick, ging sie auf den hellen Flur und zog die Tür zu.

Und wieder umfing Sakura die Stille und Dunkelheit des Raumes.

Die Regentropfen schlug nun noch stärker gegen die Fenster.

In Gedanken vertieft, beobachtete sie die vielen Tropfen.

Und dann sah sie etwas aus dem Augenwinkel.

Im Zimmer bewegte sich ein kleiner Schatten an den Wänden entlang.

Was konnte es sein?

Einen Moment ergriff Sakura Panik und sie begann am ganzen Körper zu zittern. Vielleicht war es Satomie.

Nein. Sie war zu erschöpft und noch dazu leicht verletzt, um jetzt schon wieder anzugreifen.

Aus einer Ecke des Raumes schlich sich der Schatten langsam an.

„Zeig dich. Ich weiß das du da bist.“

Ihre Stimme war immer noch bedrückt und leise.

Direkt vor ihren Füßen flog etwas auf ihre Gesichtshöhe, das sie so erschrak, dass sie fast mit dem Stuhl rückwärts gestürzt wäre.

„Hallo. Wie geht? Hast du dich erschrocken. ´Tschuldigung. War nicht meine Absicht. Aber du hast gesagt »Zeig dich« also, dachte ich mir, mach ich das mal.

Ich find es echt interessant, dich kennen zu lernen, da du ja mein Medium bist und so. Also, ich weiß ja nicht, ob du es schon wusstest, aber wir sind jetzt Partner. Verstehst du, oder vielleicht auch nicht?“

Sakura war vollkommen geplättet.

Mit erstarrtem Gesicht beobachtete sie was dort war.

Vor ihr in der Luft schwebte eine kleine, grüne Eidechse mit Flügeln aus Blättern, die so aussahen wie die von Palmen.

Es hatte grüne Augen mit schwarzen Schlitzen als Pupillen.

Auf dem Kopf hatte es zwei kleine grüne Hörnchen und direkt auf der Stirn funkelte ein kleiner rautenförmiger Smaragd.

Als es sprach war eine lange, gespaltene, dünne Zunge zu sehen.

Und an den Füßen und Händen hatte es spitze Krallen.

Dieses kleine, seltsame Wesen sprach so aufgeregt, dass es Sakura in ihrer momentanen Situation überforderte.

„Warte, warte, warte. Halt. Wer bist du überhaupt? Und was redest du da von wegen Partnern?“

Einen Moment blickte es sie an, als ob es die Frage nicht verstanden hätte.

„`Tschuldigung. Wo sind nur meine Manieren geblieben. Koron wäre bestimmt wieder sauer auf mich. Ich muss auch immer alles überstürzen.“

Sakura setzte ihre nackten Füße leicht auf den kalten Boden auf.

Ihre Zehen begannen sofort zu frieren, aber das war ihr im Moment egal.

„Was? Du kennst Koron? Dann bist du auch ein Kudan?“

„Jap. Ich bin Lumi. Der Erdgeist. Koron hat mich hierher geschickt. Es ist nämlich so, dass jeden den Koron für gutmütig und rein hält, ein Kudan als Partner an seine Seite bekommt. Wir helfen euch und ihr helft uns.

Und deswegen bin ich hier. Und ich find es toll dein Partner zu sein. Das ich ausgesucht wurde dich zu begleiten, finde ich toll.“

Der kleine Lumi redete ohne Punkt und Koma und grinste Sakura jetzt freundlich an.

Sie versuchte zurückzulächeln, aber es ging nicht so recht.

Lumi schien das wohl zu bemerken.

„Warum bist du so traurig? Kann ich dir irgendwie helfen, damit es dir wieder gut geht?“

Betrübt starrte Sakura zu Boden.

„Nein. Keiner kann mir helfen. Ich bin Schuld an dem Tod einer Freundin. Eigentlich müsste ich an ihrer statt tot sein.

Und nun muss ich ein Artefakt finden, das seit Jahrhunderten verschollen ist, um ihre Mörderin zu vernichten, die bereits tot ist und irgendwie versuche ihre Seele zu stehlen.

Ohne jeden Anhaltspunkt. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.“

So wie Sakura all das eben gesagt hatte, kam es einen wirklich Hoffnungslos vor.

Lumi flog etwas tiefer, um in das traurige Gesicht der Kunoichi zu blicken.

„Also, wenn du willst helfe ich dir. So wie ich dir schon in deinem Kampf gegen deine fiese Schwester geholfen habe.“

Ruckartig schaute Sakura wieder auf. Dabei wirbelte der kleine Lumi etwas in der Luft herum.

„Das warst du? Du hast meinen Körper kontrolliert?“

Erneut grinste Lumi.

„Jap. Das war ich. Da ich ja dein Kudan bin, habe ich mich mit dir vereinigt.

Gott sei Dank, noch bevor einer der Dämonen es geschafft hat, sonst wärst du noch gestorben. Denn du hast sicher die Schmerzen gefühlt, als du in deinem Körper zurück warst. Bei einer Dämonenkontrolle wärst du vor Schmerzen sofort gestorben, sobald du zurückwärst. Hätte aber so sein können, dass er deinen Körper behalten hätte.

Naja, ich habe mich dann mit dir vereint und so versucht dir zu helfen. Bin ja immerhin dein Partner. Konnte aber leider nicht so viel ausrichten.“

Irgendwie wirkte der kleine Lumi nun auch etwas betrübt.

Und obwohl Sakura ihn noch nicht lange kannte, hatte sie die kleine fliegende Eidechse jetzt schon ins Herz geschlossen.

„Ich finde du hast das ganz toll gemacht. Gegen Satomie hätte auch kein Dämon besser kämpfen können.“

Freudiges strahlend kehrte in die kleinen Augen zurück und nun konnte auch Sakura endlich ein bisschen Lächeln.

Eine kurze Pause trat ein und Sakura wunderte es, dass Lumi seinen Mund so lange halten konnte, denn er kam ihr doch etwas zu gesprächig vor.

„Sag mal, Lumi. Kannst du jederzeit mit Koron und den anderen Kontakt aufnehmen?“

„Ja. Immer. Wieso?“

Sakura hatte gehofft, dass er dies sagte.

„Könntest du nicht für mich zu Koron gehen und ihn fragen, ob er weiß wo ich das Artefakt der Ephiphania finde, mit dem ich Satomie töten kann?“

Lumi schaute sie unverständlich an.

„Aber das kannst du doch auch.“

„Wie, was...? Wieso könnte ich das auch?“, fragte Sakura verwundert.

„Na, Koron ist doch das Kudan von deiner Freundin Haine. Hast du das nicht gewusst?“

„Nein. Ich hatte keine Ahnung. Haine hatte so etwas nie erwähnt.

Und ich habe ihn auch nie bei ihr gesehen.“

„Das liegt daran, dass wir Kudans, die Fähigkeit haben uns unsichtbar zu machen, wenn wir wollen. Je nach Stärke und Alters des Kudans sind seine Fähigkeiten ausgeprägter.

Koron ist der Älteste und Mächtigste von uns allen, daher kann er sich für immer unsichtbar machen, wenn er will. Und da er unser Anführer ist, ist er eher selten bei Haine. Sie ist auch so schon Stark genug. Aber falls sie wirklich in Gefahr ist, dann spürt er es sofort und ist bei ihr.

Auch wir anderen können irgendwann unsere Partner auf großer Distanz wahrnehmen, aber auch das kommt mit dem Alter und der Erfahrung.

Außerdem brauche ich ihn nicht mehr fragen. Er hat mir schon gesagt, wo wir anfangen müssen zu suchen. Er wusste nämlich, dass dich das interessiert und hat es mir verraten bevor ich herkam.“

Erwartungsvoll blickte Sakura in an. Doch er sprach nicht weiter sondern flog wieder gedankenverloren im Zimmer herum.

„Und was hat Koron dir gesagt, Lumi?“

Er flog noch eine elegante Schleife und kam dann vor ihr in der Luft zum Stehen.

„Er sagte, dass man dieses Artefakt das letzte Mal in einem kleinen Dorf in dem Land Kolchis gesehen hat. Das ist alles was er weiß.“

Nicht besonders viel, aber schon mal ein Anhaltspunkt, dachte Sakura nachdenklich.

Lumi flog wieder im Zimmer auf und ab, während sie über den nächsten Schritt nachdachte.

Den anderen von ihrem Plan zu erzählen, wäre dumm. Entweder würde sie Sakura nicht gehen lassen oder mitkommen wollen.

Aber zu viele Begleiter würden sie nur aufhalten, noch dazu war dies ihre Aufgabe.

Außerdem würden die meisten nun hier bleiben wegen Hinatas Beerdingung, aber Sakura konnte keine Zeit mehr verlieren.

Sie musste sofort los.

Doch alleine wäre sie nicht auf der Reise.

Mit einem kleinen Lächeln schaute sie auf Lumi, der in allen möglichen Kreisen im Zimmer umherflog.

Er würde sie sicher begleiten.

Entschlossen stand sie auf, zog das weiße Nachthemd aus und ihre Kleidung, die ziemlich zerrissen und mit Blut befleckt war, wieder an.

In ihrer Hand hielt sie das rote Konoha-Stirnband.

Sie würde es auf ihrer Reise nicht brauchen.

Aber sie fühlte sich ohne es so seltsam.

Sie behielt es in der Hand.

Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, ging sie zum Fenster und öffnete es.

Der kalte Regen und Wind schlugen ihr heftig ins Gesicht.

„Lumi. Wir müssen uns jetzt auf den Weg machen. Willst du mich begleiten?“

Die kleine Eidechse legte sich um ihren Nacken.

Er war so klein, dass er gut dort liegen konnte.

Seine Hinterbeine und sein Schwanz hingen bis kurz über ihre Brust, seine Vorderbeine aber waren zu kurz, um so weit zu reichen.

Lumis schuppige Nase streifte nun sanft ihre Wange und sie spürte die Wärme seines Atems.

„Natürlich. Wir sind doch Partner. Wo du bist, da bin auch ich.“

Ein Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht.

„Das habe ich mir schon gedacht. Aber vorher, muss ich noch einige Sachen aus meinem Zimmer holen.“

Sakura sprang mit einem Satz aus dem Fenster und landete vorsichtig auf dem nassen Boden.

Ihre Füße und Schuhe wurden sofort nass und kalt.

Der Regen drang durch ihre Kleidung und legte sich auf ihre Haut.

Sofort fing sie heftig an zu frieren, aber sie ignorierte es.

Alles war unwichtig außer ihrem Ziel.

Aus ihrem Haar tropften kleine Wassertropfen auf ihr Gesicht und auch auf den kleinen Lumi, der versuchte sich unter ihrem Haar zu verstecken.

Der Wind pfiff in ihren Ohren und der Regen peitsche ihr ins Gesicht während sie den Weg zu ihrem Haus lief.

Wer weiß, vielleicht bin ich heute das letzte Mal dort drin, dachte Sakura während sie die Straße hinunterlief.

Die Kälte des Regens und Windes drang in ihre Haut und Knochen.

Als sie endlich angekommen war, war sie vollkommen durchnässt und fror heftig.

Sie wollte nicht die Haustür benutzten, denn ihre Eltern sollten nicht merken, dass sie da war.

Also kletterte sie auf das Dach des Nachbarhauses und stieg durch ihr Fenster ins Zimmer. Wie immer war das Fenster nicht verschlossen und sie konnte leicht hinein schlüpfen.

Sofort tropfte Sakura den ganzen Fußboden voll.

Ihre Haare, ihre Kleidung, alles tropfte und war nass.

Hastig sammelte Sakura ein paar Sachen zusammen und legte sie in einen kleinen Rucksack. Ganz oben legte sie ihr rotes Konoha-Stirnband.

Es war seltsam für sie es nicht mehr zu tragen. Aber sie wollte nirgends sofort als Konoha-Ninja erkannt werden.

Sie wollte sich als einfache Reisende ausgeben.

Kolchis war kein Land der Ninjas. Dort lebten wenige bis gar keine, aber unerkannt.

Und Ninjas waren dort nicht gerne gesehen.

Es lag weit im Norden und allein die Reise dorthin würde Wochen dauern.

Viel Geld hatte Sakura nicht. Sie müsste also unterwegs Essen klauen oder arbeiten gehen.

Einen letzten Blick ließ sie durch ihr altes Zimmer schweifen. Auf ihrem Schreibtisch stand das alte Foto von Team 7.

Sakura nahm es hoch und betrachtete es.

Viel Zeit war seit damals vergangen.

Schritte im Flur ließen sie aufhorchen.

Vor ihrer Tür war jemand.

Dann hörte Sakura ihre Mutter: „Glaub mir doch. Ich habe Schritte aus Sakuras Zimmer gehört.“

Der Türgriff senkte sich langsam.

Sakura überlegte nicht lange und sprang aus dem Fenster.

Mit dem Foto in der einen Hand und dem Rucksack in der anderen rannte sie bis zum Tor.

Dort hielt sie kurz an und legte auch das Foto in den Rucksack.

Sakura war durch die nasse Kleidung und dem Wind sehr kalt, nur eine Stelle nicht.

Der Nacken in dem Lumi lag war gewärmt von dem Geist.

Aber wie war das möglich? Haben Geister etwas wie Wärme? Sie hatten doch kein Leben mehr. Und wie konnte es sein, dass sie einen Geist spüren konnte.

Doch Sakura wollte Lumi nicht jetzt danach fragen.

Auch wenn es jetzt nichts mehr bringen würde, zog sie einen schwarzen Umhang aus ihrem Rucksack warf ihn sich über die Schulter, so dass auch Lumi bedeckt war und zog die Kapuze über die nassen Haare.

Er sollte zumindest etwas Kälte abhalten.

Dann legte sie den Rucksack auf eine Schulter und verließ Konoha durch das große Tor ohne einen Blick zurück.
 

Tsunade und Haine hatten lange diskutiert und letztendlich hatte Tsunade in den Plan von Haine und Bleed eingewilligt.

Nun mussten sie nur noch den anderen davon berichten. Tsunade hatte sich überreden lassen, die Stelle zu verheimlichen, die sie gegen diesen Plan hat stimmen lassen.

Haine würde versuchen es schnell zu erklären und dann wieder zu gehen. Sie durfte nicht zu lange mit ihnen in einem Raum bleiben.

Auf dem Weg zu den anderen, dachte Haine an Sakura.

Sie hatte vorhin, als Tsunade nicht da war, versucht ihr zu erzählen was sie mit Bleed geplant hatte, aber Sakura war so abweisend gewesen.

Tsunade öffnete die Tür und trat in die Stille des Zimmers.

Obwohl sie fast ein Stunde weg gewesen waren, hatte sich nichts verändert.

Alle waren noch auf ihren Plätzen.

Als die beiden eintraten, waren alle Augen auf sie gerichtet.

Jiraya trat zu den beiden und war der erste der sprach.

„Was habt ihr beide solange besprochen? Das muss ja sehr wichtig gewesen sein.“

„Ja, das war es.“

Tsunade ging an Jiraya vorbei zum Bett von Hinata und Haine folgte ihr.

Hinatas Vater hatte zwar aufgehört zu weinen, aber man konnte sehen, dass es ihm nicht gut ging.

Haine fragte sich, wie er auf die Nachricht reagieren würde.

Dieses Mal schien Tsunade nicht so recht zu wissen, wie sie anfangen sollte.

„Ich weiß nicht genau, wie ich dass sagen soll, aber Haine und ich haben uns lange unterhalten und beraten.

Haine kennt einen Weg, Hinata wiederzubeleben.“

Der Satz hatte eine starke Wirkung.

Naruto war aus der Ecke hervorgesprungen, Hanabi blickte zu Haine hinüber und Jiraya und Kakashi tauschten überraschende Blicke aus.

Nur Hinatas Vater zeigte nicht die geringste Regung.

Es trat genau das ein, was Tsunade und Haine schon befürchtet hatten.

„Es ist wirklich sehr ergreifend, dass sich das Mädchen darüber Gedanken gemacht hat, aber es ist nicht nötig an so etwas zu denken.

Hinata wird morgen beerdigt.“

Wenn davor schon Spannung im Raum war, hatte sie sich jetzt verdoppelt.

Haine konnte deutlich Narutos Wut und die Fassungslosigkeit der anderen spüren.

Doch am meisten spürte sie die Gefühle einer eher unauffälligen Person im Raum.

Keiner beachtete die kleine Hanabi und merkte wie sie sich zurückhalten musste, um ihren Vater nicht ins Wort zu fallen.

Bevor Naruto oder einer der anderen das Wort ergriff, wand sich Haine an Hinatas Vater.

„Ich könnte verstehen, wenn sie nicht daran glauben, dass wir sie retten können, aber in drei Tagen kommt mein Freund wieder und wird dann eine alte Macht der Priester besitzen, mit der wir Hinata wiederbeleben können.

Man nennt diese alte Macht Kimargur. Damit ist es der Person möglich in die Zukunft zu sehen und Tote wieder ins Leben zu holen.

In drei Tagen könnte Hinata wieder leben.“

„Sie verstehen mich nicht. Meine Tochter soll nicht wieder leben. Sie hat ihre Aufgabe gegenüber Konoha und ihrer Familie erfüllt. Sie ist ehrenhaft im Kampf gestorben. Das ist mehr als wir je bei ihr gehofft hatten. Auch wenn ich in Trauer über ihren Tod bin, bin ich stolz auf sie.

Somit hat sie beweisen meine Tochter gewesen zu sein.“

Haine wusste nicht recht, ob sie ihn nun bemitleiden oder hassen sollte.

Wie konnte ein Vater stolz über den Tod seiner Tochter sein?

Wie konnte er seine Tochter nur als so minderwertig betrachten?

Narutos Wut war nun unhaltbar und jeden Moment würde er explodieren, aber es war nicht er, der Hiashi Hyuga die Stirn bot, sondern Hanabi.

Ihre Hände waren zu Fäusten geballt und voller Zorn trat sie ihrem Vater entgegen.

„Vater, wie kannst du nur so über meine große Schwester reden?

Hinata hat stets alles gegeben, um gut genug für deine hohen Ansprüche zu sein.

Sie ist über sich hinaus gewachsen und hat ihre eigene Stärke entwickelt.

Sie hat alles gegeben um dir zu beweisen, dass sie auch etwas wert war.

Hinata hat so hart an sich gearbeitet, um von dir Bestätigung zu bekommen, dass du sie doch als deine Tochter akzeptierst.

Aber du hast nie ein gutes Wort für sie übrig gehabt.

Wenn du sie schon nicht als deine Tochter wieder haben willst, dann gib mir

wenigstens meine Schwester zurück. Bitte. Ich habe nie etwas von dir verlangt, aber dieses eine Mal bitte ich dich um etwas. Vater, bitte gib ihnen die Erlaubnis meine Schwester ihr Leben wieder zu geben.“

Hanabis Wut ging nun in einer Welle Tränen unter.

Die ganze Zeit hatte sie nicht weinen können, aber nun konnte auch sie die Tränen nicht zurückhalten.

Haine musste sofort mit weinen. Sie konnte sich nicht zurückhalten.

Die Gefühle von Hanabi waren so stark, dass sie ihr eigenen übermannten.

Aber das erste Mal bereute Haine es nicht Empathin zu sein.

Es dauerte einige Minuten, bis Hanabi sich wieder etwas gefasst hatte.

Immer noch war es still im Zimmer und außer dem Schluchzen der beiden Mädchen und dem Wind draußen war nichts zu hören.

Hisashi blickte nachdenklich auf Hinatas blasses, lebloses Gesicht.

Tsunade wollte gerade etwas zu ihm sagen, als er aufstand und zur Tür ging.

Bevor er diese öffnete, sagte er ziemlich kalt: „ Ich gebe euch die Genehmigung Hinata wiederzubeleben.“

Er machte eine kurze Pause und alle im Raum begann freudestrahlend zu Lächeln.

„Aber…“ sagte er weiter und alle hielten den Atem an.

„Aber, sie wird jetzt komplett unter deinem Schutz stehen, Tsunade. Das heißt auch, dass sie aus meinem Haus ausziehen wird.“

Von Hanabi hörte man nur ein leises „Aber, Vater!“, da schloss sich auch schon die Tür hinter ihm.

Die Freude, die eben noch in dem kleinen Zimmer geherrscht hatte, war nun etwas gedämpft.

Obwohl alle nun glücklich waren, dass Hinata in drei Tagen wieder leben würde, konnte es keiner so recht zeigen.

Die Müdigkeit und Erschöpfung war von der Trauer unterdrückt worden, aber nun spürte jeder im Raum, wie erschöpft er doch war.

Tsunade meldete sich als erstes zu Wort: „ Na gut, dann werde ich mich jetzt noch um einige Dinge kümmern und dann endlich etwas schlafen. Und das solltet ihr auch machen.

Vor allem du, Naruto.“

Der blonde Junge schaute sie müde, aber schon wieder etwas froher an und nickte.

Er war immer noch sehr blass und man konnte sehen, wie ihn dieser Tag zugesetzt hatte, aber der alte Naruto schien doch wiederzukehren.

Daraufhin verließen alle das Zimmer und suchten sich Schlafplätze.

Da viele Häuser zerstört waren, mussten viele Menschen im Krankenhaus schlafen.

Haine rannt Tsunade hinterher und ging dann neben ihr.

„Tsunade. Darf ich noch mal versuchen mit Sakura zu reden. Vielleicht hört sie mir dieses Mal zu.“

Tsunade sagte zuerst gar nichts, sondern ging nur weiter den Gang hinunter.

„Das kannst du gerne versuchen. Ich denke aber nicht, dass sie dir zuhören wird.

Trotzdem möchte ich, dass du mir dann sagst wie sie reagiert hat.

Du kommst sofort zu mir.“

Haine nickte kurz und ging neben Tsunade her, bis der Gang sich nach links und rechts gabelte.

Tsunade ging nach rechts zum Ausgang und Haine nach links.

Sie folgte dem langen Gang, bis zur letzten Tür auf der rechten Seite und blieb davor stehen.

Haine merkte sofort, dass etwas nicht stimmte.

Ein eisig kalter Luftzug kam unter dem Türschlitz durch.

Auch pfiff der Wind sehr stark in dem Zimmer.

Haines Herz klopfte aufgebracht.

War irgendetwas geschehen?

Haine klopfte an, aber nicht so zaghaft wie vor einer halben Stunde, sondern lauter.

„Sakura. Ich bin es. Haine. Lass mich bitte rein. Ich muss dir etwas sehr wichtiges erzählen.“

Sie wartete ein paar Sekunden, aber keine Antwort kam.

Nicht einmal eine Aufforderung zu gehen.

Haine klopfte und fragte nochmals. Wieder keine Antwort.

Mit wild schlagendem Herz drückte Haine die Klinke runter und versuchte die Tür zu öffnen, aber der Wind wehte mit solch einer Kraft gegen an, dass sie sich mit dem ganzen Gewicht gegen lehnen musste.

Im Zimmer war es immer noch dunkel.

Noch dazu war es eiskalt und es regnete rein.

Haines Herz stockte vor Schreck.

Es war leer!

Sakuras Zimmer war verlassen.

Der Stuhl und das Bett waren leer.

Das Fenster war geöffnet und die Vorhänge zur Seite gezogen.

„Oh, nein. Sakura.“

Es war nur ein Flüstern, dass über ihre Lippen huschte.

Haine rührte sich nicht vom Fleck.

Sie war wie gelähmt.

Hätte sie sich vorhin doch nicht so abwimmeln lassen.

Hätte sie ihr doch gesagt, was sie eben Naruto und den anderen erzählt hatte.

„Du hättest nichts dran ändern können. Der Tod des Mädchens ist nicht der Grund, warum sie gegangen ist.“

Haine rührte sich nicht, als sie die Stimme hörte.

Sie kannte diese Stimme sehr gut.

Dann fühlte sie Wärme an ihrer rechten Seite.

„Und warum ist sie dann gegangen, Koron“, fragte sie leise und kraulte den flammenden Hund hinter den Ohren.

„Das weißt du doch. Sie will ihre Schwester töten, für das was sie getan hat. Sie sucht nun nach dem Weg sie zu töten.“

Haine atmete tief aus.

Es herrschte für eine Weile Stille, während Haine Koron streichelte und aus dem offenen Fenster sah.

„Wer begleitet sie? Ich meine, welchen Geist hat sie bekommen, “ fragte sie nachdenklich.

„Lumi. Lumi begleitet sie.“

„Mmh. Lumi also. Er hat ein gutes Wesen. Ja, er ist perfekt für sie. Er wird ihr bestimmt helfen können, wieder etwas munterer zu werden. So und nun, sollte ich Tsunade Bescheid sagen, dass Sakura weg ist.“

Mit einem letzten Blick zurück, schloss Haine die Tür und sah, wie das Zimmer wieder von vollkommener Dunkelheit erfasst wurde.

„Ich wünsche dir viel Glück, Sakura!“
 

Langsam ging Naruto den Weg vom Krankenhaus zu seinem Zuhause.

Neben ihm, sehr still, ging Hanabi, die sich wieder gefangen hatte.

Kakashi hatte in gebeten, sie nach Hause zu begleiten, da es draußen immer noch nicht vollkommen sicher war.

Naruto wusste nicht recht, was er sagen oder gar denken sollte.

In ihm war ein Chaos, dass im Unbekannt war.

Er konnte sich leicht vorstellen, wie Haine sich mit ihrer Empathie fühlte.

So viele verschiedene Gefühle auf einmal, auch wenn es seine eigenen waren.

Naruto hätte vor Freude Bäume ausreißen können.

Er konnte die drei Tage gar nicht abwarten.

Hanabi ging vollkommen ruhig neben ihm.

Naruto wollte zu gerne mit ihr reden, wusste aber nicht, wie er anfangen sollte.

Er fand einfach nicht die richtigen Worte und sagte einfach irgendwas.

„Du warst wirklich mutig dich so gegen deinen Vater durchzusetzen.

Du musst deine Schwester ja sehr lieben.“

Es kam keine Antwort und Naruto verlor den Mut wieder etwas zu sagen.

Hanabi war eine der wenigen Menschen, wo er nicht so Recht wusste, was er sagen sollte.

„Die meisten im Dorf denken, dass Hinata und ich uns nicht leiden können.

Das kommt wahrscheinlich daher, dass Vater mich ihr vorgezogen hat, was den Platz des Oberhauptes der Familie angeht.

Aber es ist ganz anders. Hinata ist der wichtigste Mensch für mich. Ich konnte immer zu ihr kommen, wenn ich Probleme hatte oder es mir nicht gut ging. Sie war immer für mich da, selbst wenn es ihr auch mal nicht so gut ging.

Hinata war auch nicht wütend, dass Vater mich bevorzugte.

Sie fand selber, dass ich viel Talent hatte. Mehr als sie. Und sie konnte Vaters Entschluss mich als Erbin zu ernennen nachvollziehen. Zuerst war sie enttäuscht, dass Vater sie so wenig schätzte, aber sie freute sich für mich.

Das war das Mindeste, was ich für sie tun konnte, nach allem was sie für mich getan hat.“

Naruto wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Auch er hatte bis jetzt gedacht, dass die Hyuga Schwestern sich nicht leiden konnten.

Wie sich jetzt zeigte, lag er die ganze Zeit falsch.

Hanabis Worte spuckten noch lange im Kopf herum in dieser Nacht.

Aber dies war nicht das einzige was ihn beschäftigte. Die ganzen Geschehnisse dieser langen Nacht lagen wie ein dichter Schleier über ihm, der ihn nicht zur Ruhe kommen ließ.

Naruto fand keinen tiefen Schlaf in dieser Nacht.

Es war eher ein Halbschlaf vermischt mit seinen Erlebnissen von diesem riesigen Kampf.

Er sah den Kampf von Satomie und Sakura immer wieder, doch jedes Mal hatte er ein anderes Ende.

Mal starb Satomie, dann Sakura oder alle anderen wurden von Satomie getötet. Aber eine Sache blieb in jedem Traum bestehen, wie eine schreckliche Tatsache.

Hinatas Tod fand in jedem einzelnen Traum erneut statt.

Immer wieder sah er wie sie in seinen Armen starb und er nichts dagegen tun konnte.

Selbst im Schlaf spürte er ihren leblosen Körper in seinen Armen, der langsam immer kälter wurde.

Die Züge ihres toten Gesichtes schienen sich in seine Augen gebrannt zu haben und wichen nicht mehr aus seinen Träumen.

Tief in seinem Kopf hörte er ihre erstickende Stimme, die dem Tod do nahe war. Die leise heisere Stimme sagte immer wieder dasselbe zu ihm.

„Naruto... ich will das du weißt...Ich liebe dich.... Ich habe dich...schon immer geliebt..... Seit ich dich kenne...... habe ich dich bewundert und.....geliebt.

Ich wollte nur das...du dies weißt....... Auch wenn ich für dich......immer nur eine Freundin war....... vielleicht noch nicht mal das.

Ich wollte nur wissen...... ob ich überhaupt..... jemals eine gute Freundin.....für dich war.

Und du hast mir.....mehr gegeben, als ich..... je gehofft habe.

Was würde ich......nicht dafür geben weiter mit dir.......und den anderen in.... Konoha weiterzuleben.

Aber... ich bin stolz darauf......im Kampf für Konoha.....gestorben zu sein.

Ich hoffe mein Vater kann.....jetzt endlich stolz auf mich... sein.

Naruto.....“

Ein paar Mal erwachte er schweißgebadet und geplagt von den Träumen auf.

Naruto glaubte sogar Haines Stimme einmal vor der Tür gehört zu haben.

Doch als er nach sah, war niemand da.

Aber er irrte sich, den vor wenigen Sekunden war jemand da gewesen.

Es war Haine gewesen, die von Tsunade geschickt wurden war ihn über Sakuras Verschwinden zu berichten. Nun rannte sie eilig die Straße zur Hokage-Villa entlang.

„Und was nun, Augenstern? Willst du alleine hinter ihr her laufen?“

„Nein, Link. Das kann ich gar nicht. Ich wüsste gar nicht wie ich sie finden sollte. Koron will mir nicht helfen und du kannst sie nicht aufspüren, solange Lumi seinen Schutzzauber über sie gelegt hat. Und wenn du ihre Fährt nicht aufnehmen kannst, schafft das auch kein Nin-Ken.“

Haine verlangsamte ihre Schritte.

Tsunade war außer sich gewesen, als sie von Sakuras Verschwinden gehört hatte.

Noch wütender war sie, als sie von Haine den Grund für ihr Verschwinden erfuhr und das man sie nicht aufspüren konnte.

Als Haine von Tsunade weggeschickt wurden war, war sie alleine mit Shizune gewesen.

Aber als Haine jetzt zögerlich eintrat, waren auch Jiraya, Kakashi und Guy da.

Neben Kakashi saß Pakkun und schnupperte im ganzen Raum herum.

„Haine, wo ist denn Naruto?“

„Tut mir leid Tsunade. Aber er hat nicht aufgemacht.

Vielleicht ist er einfach zu erschöpft um aufzustehen.

Außerdem würde es nichts bringen ihn zu wecken. Wir können Sakura nicht folgen. Solange ihr Kudan sie schützt kann kein Nin-Ken ihre Spur aufnehmen.“

Tsunade wollte gerade heftig protestieren, als Kakashi sich einmischte.

„Sie hat Recht, Tsunade. Pakkun und alle anderen Nin-Ken können ihre Spur nicht aufnehmen. Wir wissen nicht wo sie hin will. Wir haben keinen Anhaltspunkt um eine Suche nach ihr zu starten.“

Tsunade sagte nichts mehr. Erschöpft setzte sie sich in ihren Stuhl und blickte zu Kakashi.

„Tja, Kakashi. Deine ehemaligen Schützlinge haben ja einen starken Drang dazu das Dorf heimlich zu verlassen. Sieht so aus als wäre dir nur Naruto geblieben. Und vielleicht kannst du mir ja auch sagen, wie wir Naruto davon abhalten wollen Sakura zu suchen.

Er wird niemals so vernünftig sein und hier bleiben, auch wenn es nicht einen Anhaltspunkt über ihr verbleiben gibt. Ein weiteres Teammitglied von ihm ist verschwunden und er konnte wieder nichts dagegen tun. Ich glaube nicht, dass Naruto das so einfach wegsteckt und weitermacht als wäre nichts passiert.

Er hat ja bis heute nicht mit der Suche nach Sasuke und Orochimaru aufgegeben.

Und sagen müssen wir es ihm. Er würde es früher oder später herausfinden.

Also, was rätst du mir Kakashi. Was soll ich tun?“

Alle Augen richteten sich nun auf den Jo-Nin. Vollkommen gelassen stand er da und schaute Tsunade in die Augen.

„Ich habe keine Ahnung, Tsunade. Da bin ich überfragt. Ich bin genauso ratlos wir du.“

Wiederaufbau...

12. Kapitel: Wiederaufbau
 

Als Naruto aufwachte, war es schon heller Tag. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es bereits nach eins war.

Doch das war ihm ziemlich egal.

Er hatte trotzdem nicht sehr viel Schlaf bekommen.

Langsam zog Naruto sich an, holte eine von den Milchflaschen heraus und leerte diese in einem Zug.

Er hoffte bald mit diesem Siegelpunktentraining fertig zu sein. Er wollte endlich wieder seine leckeren Ramen von Ichirakus essen.

Naruto schnappte seine Ausrüstung und öffnete die Tür.

Davor stand Haine, vollkommen erschrocken und mit erhobener Hand.

Anscheinend wollte sie gerade klopfen.

„Hey, Naruto. Du hast mich erschrocken. Hast du gut geschlafen?“

„Naja, nicht sonderlich gut. Was machst du hier, Haine?“

Haine sagte nichts. Sie schien genau zu überlegen, was sie als nächstes sagen sollte.

„Ich wollte mit dir über einiges Reden. Komm doch bitte nachher zum Flussoberlauf. Da wo wir mit dem Training angefangen hatten. So in einer Stunde. Wäre das für dich in Ordnung?“

„Ja, klar. Ich wollte vorher aber noch Sakura besuchen und mal nach ihr sehen.“

„Nein!!!“ Haine wurde ganz bleich und nervös.

Irritiert blickte Naruto sie an.

„Nein, das geht nicht. Sakura braucht ganz viel Ruhe. Die lassen Niemand zu ihr. Anweisung von Tsunade.“

„Dann frage ich Tsunade eben, ob sie bei mir eine Ausnahme macht“, sagte Naruto und ging an Haine vorbei um zur Hokage-Villa zu gehen.

„Nein, Naruto. Warte. Tsunade will von Niemandem gestört werden. Im Moment ist sie zu beschäftigt.“

Naruto achtete gar nicht auf sie, sondern ging einfach weiter.

Er hörte, wie Haine im hinterher lief.

„Naruto, bitte. Warte doch. Du kannst nicht zu Sakura. Das wird Tsunade nicht erlauben. Sie braucht jetzt viel Ruhe. Das musst du verstehen. Bitte. Naruto! Hörst du mir überhaupt zu? Naruto? Naruto! Bleib gefälligst stehen wenn ich dich anschreie!! Hörst du mich?! Naruto!!!“

Haine hatte ihn eingeholt und stand ihm nun wieder gegenüber.

„Sag mal, was ist denn heute mit dir los, Haine? Sakura wird sich ja wohl nicht aufregen, wenn ich kurz nach ihr sehe. Das wird ihre Ruhe nicht unbedingt stören. Oder hat das etwa andere Gründe, he? Warum willst du mich von ihr fernhalten? Außer natürlich sie ist…“

Haine bleib das Herz fast stehen. Hatte er es etwa schon raus gefunden?

„Das ist es! Sie ist ängstlich, nicht wahr. Sie will mich nicht sehen, weil sie sich für den Tod von Hinata immer noch verantwortlich fühlt. Das ist es doch, oder Haine.“

Haine brauchte einen Moment, bis sie begriff wovon er sprach und selbst wieder sprechen konnte.

„Ja, genau das ist es, Naruto. Sie schämt sich einfach dich zu treffen. Du bist ja so schlau. Dir kann man nichts vormachen, nicht wahr?“

„Ja, ja. Ich krieg alles mit. Bin voll dabei. Aber wenn das so ist, muss ich sogar unbedingt mit ihr reden, damit sie sich nicht mehr schuldig fühlt.“

Haine biss sich leicht auf die Zunge und bereute, dass sie ihm zugestimmt hatte.

Naruto ging erneut einfach an ihr vorbei und auf die Hokage-Villa zu.

Haine verzweifelte. Sie hatte mit Tsunade ausgemacht, ihm erst mal nichts zu sagen. Wie sollte sie diesen Dickkopf nur vom Krankenhaus fernhalten?

Und dann entschied sie sich einfach aufzugeben. Sollte sich Tsunade doch damit rumschlagen.

„Hey, Naruto. Vergiss nicht unsere Verabredung nachher an dem Flussoberlauf, ja?“, rief sie ihm noch hinterher.

„Ja, ich denke schon dran. Bis dann.“

Dann war er auch schon um die Ecke gebogen.

Haine machte sich auf den Weg zum Treffpunkt. Link wartete dort bestimmt schon auf sie.

Insgeheim hoffte sie nur, dass Tsunade mit Naruto fertig wurde.
 

„Meine Antwort ist und bleibt Nein, Naruto. Sakura braucht jetzt viel Ruhe. Und du bist alles andere als ruhig. Du würdest sie nur wieder aufregen. Und das kann sie nun gar nicht gebrauchen.

Geh jetzt bitte. Ich muss arbeiten.“

Doch Naruto dachte nicht daran, das Zimmer zu verlassen, ohne die Erlaubnis Sakura zu besuchen.

„Ist sonst noch etwas, oder willst du jetzt in den Streik treten? Dann sag ich dir gleich, der Fußboden ist nicht so bequem, wie er vielleicht aussieht.“

„Ach, was sind wir doch heute wieder witzig, was Tsunade?“

Aber mit einem bösen Blick brachte Tsunade Jiraya, der am Fenster neben ihr stand, schnell wieder zum Schweigen.

„Ich lasse mich nicht so einfach abwimmeln, Tsunade. Ich will zu Sakura. Und du hältst mich nicht auf.“

„Naruto. Ich mache das nur zu Sakuras Schutz. Ich will dich nicht irgendwie von ihr fernhalten. Ich würde dich gerne zu ihr lassen, aber ihre Verfassung lässt das nicht zu. Sie ist nervlich vollkommen am Ende. Vertrau mir. Geh lieber und Trainiere oder mach etwas anderes nützliches.

Aber nerv mich nicht länger, bevor ich meinen letzten Nerv verliere und an die Decke gehe, klar.“

Wutschnaubend verließ Naruto das Büro und ließ es sich nicht nehmen, die Tür ziemlich laut zuknallen zu lassen.

Ein paar Sekunden dachte er darüber nach, einfach ins Krankenhaus zu gehen und sich irgendwie in ihr Zimmer zu schleichen, aber dann fiel Naruto ein, dass er mit Haine verabredet war.

Er war sogar schon viel zu spät dran. Die Diskussion mit Tsunade hatte länger gedauert als gedacht.

Nicht sonderlich begeistert stampfte er zu dem vereinbarten Treffpunkt.

Auf den langen Weg dorthin, nahm er sich vor, nach dem Treffen mit Haine, in Sakuras Zimmer zu schleichen.

Was konnte Tsunade ihm schon anhaben?

Eine Standpauke würde er locker wegstecken.

Und Strafarbeiten konnte sie Naruto auch nicht verpassen, dafür brauchte sie im Moment jede freie Hand, um das Dorf wieder aufzubauen.

Am Flussbett standen Haine und Link und warteten auf ihn, wie er es sich schon gedacht hatte.

„Also, was gibt es jetzt so Spannendes, das du mir erzählen möchtest.“

Narutos schlechte Laune, nahm Haine etwas den Mut.

Er schien jetzt schon ziemlich genervt und Haine wollte sich gar nicht ausmalen, wie seine Laune erst sein würde, wenn er von Sakuras Verschwinden erfahren würde.

Haine hatte lange nachgedacht und sich dafür entschieden ihn jetzt sofort alles zu beichten.

So war es besser, als würde er es von irgendjemand zufällig erfahren oder dadurch, dass er versuchen würde sich heimlich in ihr leeres Zimmer zu schleichen.

Schon von weitem hatte sie seine Gedanken gelesen und sein Vorhaben nach diesem Treffen mitbekommen.

„Folg mir. Ich möchte dir etwas zeigen… und anschließend etwas beichten. Wir müssen ein Stück in den Wald rein.“

Nachdem sie gesprochen hatte, hatte Haine Narutos Aufmerksamkeit sofort wieder auf sich gezogen.

Während sie vorausging zu ihrem Ziel, fragte er sich die ganze Zeit, was sie mit `Beichten` meinte.

Nach einem kurzen Stück, durch den Wald zog sich vor ihnen eine kleine Lichtung dahin.

Und am Rande dieser kleinen Lichtung stand eine kleine Hütte aus Holz.

Das Holz war noch sehr hell und das Haus schien noch nicht lange dort zu stehen, überlegte Naruto, als sie näher traten.

Ohne zu Zögern ging Haine darauf zu und öffnete die Tür.

„Willkommen in meinem beschiedenem Zuhause. Es ist nichts großartiges, aber für mich und Link reichte es.“

Naruto trat vor ihr in die kleine Hütte ein und blickte sich um.

Der erste Teil der Hütte bestand aus einem großen Zimmer.

In der Mitte stand ein großer Tisch mit vier Stühlen drum herum.

Rechts an der Wand stand ein kleines Sofa.

Auf der linken Seite stand eine kleine Küche, die schon etwas älter wirkte, als alles andere in dem Raum.

In einzelnen Ecken standen kleine Pflanzen und Blumen.

Drei riesige Fenster boten Licht für den ganzen Raum.

Das auffälligste aber in dem Zimmer war, ein großes Bild gegenüber der Eingangstür.

Es schien schon sehr alt. Darauf zu sehen war dieselbe Frau, wie Naruto sie einst in dem Tempel in der Nähe von Kiri-Gakure gesehen hatte.

Auf dem Bild sah man eine wunderschöne Frau mit goldenem Haar und einer kleine Grüne Schlange, die sich um ihre beiden Arme wickelte, die sie vor dem Oberkörper hielt.

Als er das vertraute Bild von Ephiphania betrachtete, dachte er an den alten Priester Avatarius.

Wie es ihm wohl ging?

Erst jetzt viel Naruto sein Geschenk wieder ein, das er zum Abschied von Avatarius bekommen hatte.

Der Dolch lag noch immer eingepackt in seinem Rucksack in seiner Wohnung.

Später würde er ihn auspacken und noch mal genauer betrachten.

Geduldig wartete Haine immer noch an der Tür und beobachtete Naruto, während er sich umschaute.

„Und wo führen diese beiden Türen hin?“ fragte er und deutete auf die beiden Türen links und rechts vom Bild.

Haine trat nun ganz ein und schloss die Eingangstür hinter sich.

„Die linke führt in mein Schlafzimmer. Und die rechte in Bad. Setzt dich ruhig, “ sagte sie freundlich und wies auf einen Stuhl an dem runden Tisch.

Haines Anspannung wurde immer schlimmer.

Und ihren Mut schien sie wohl vor der Tür gelassen zu haben.

Während sie und Naruto am Tisch Platz nahmen, legte sich Link auf das Sofa, als wollte er ein bisschen schlafen, aber seine Augen waren auf und beobachteten die beiden am Tisch.

Haine atmete tief durch und bereitete sich auf das vor, was gleich kommen würde, in der Hoffnung, sie würde den Raum in einem Stück verlassen.
 

Die Bauarbeite rund um Konoha lief gut voran, wie Naruto fand.

Langsam schlenderte er die Straße von seiner Wohnung hinunter Richtung Hokageturm.

Drei Tage war es nun her, das Haine ihm die Schreckensnachricht überbracht hatte, dass Sakura fort war.

Anders wie alle erwartet hatte, stürmte er nicht sofort los, um sie zurückzuholen.

Ja, er war verdammt sauer gewesen und auch enttäuscht, dass Sakura einfach so verschwunden war.

Aber nachdem er sich länger mit Haine darüber unterhalten hatte, dass Sakura losgezogen ist, um einen Weg zu finden Satomie zu töten, hatte er sich bereits entschieden sie nicht zu verfolgen.

Obwohl Haine ihm das nicht hatte glauben wollen.

Noch sehr lange hat sie ihm ausführlich erklärt, dass man Sakura auf keinen Fall folgen oder finden konnte.

Dieser Geist – Kudan hatte Haine es genannt – verbarg sie vollkommen, so dass man sie nicht finden konnte.

Nach seinem Gespräch war er zu Tsunade gegangen und hatte noch eine Weile mit ihr darüber geredet.

Auch sie war vollkommen geplättet, dass er nicht vor hatte ihr zu folgen.

Aber Naruto hatte seine Gründe, auch wenn immer noch ein Teil in seinem Inneren ihn anschrie ihr zu folgen.

Nein, das war eine Sache zwischen Sakura und ihrer Schwester.

Es war ihre Reise – ihre Geschichte.

Sakura musste dieses Mal ganz alleine ihren Weg finden.

Außerdem war ihr Verschwinden etwas anderes als das von Sasuke.

Sasuke hatte sich einem Nuke-Nin angeschlossen. Er hatte sein Dorf verraten – darin machte sich Naruto nichts mehr vor.

Sasuke konnte man wahrscheinlich nur noch mit Gewalt zurückholen.

Aber Sakura war aus einem anderen Grund gegangen.

Sie suchte einen Weg Konoha zu schützen. Sie würde wieder zurückkommen.

Wenn sie das gefunden hatte, was sie so dringend brauchte.

Aber ihn bedrückte schon etwas.

Sakura war mit dem Gewissen Hinata „getötet“ zu haben gegangen. Auch wenn es nicht stimmte. Denn sie traf keine Schuld. Und das hätte Naruto ihr zu gerne noch gesagt. Sie sollte wissen, dass keiner ihr die Schuld gab. Warum auch? Sie hatte doch selber ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um sie alle zu retten. Und dasselbe hatte Hinata auch getan.

Doch das schlimmste war zu wissen, dass Sakura gegangen war im Glauben, das Hinata für immer verloren war.

Aber das war sie nicht. Nicht mehr…

Dank Bleed und Haine.

Narutos Puls beschleunigte sich sofort an den Gedanken, dass Hinata schon heute Abend wieder unter ihnen Weilen würde.

Tausend kleine Schmetterlinge breiteten sich in seinem Magen aus, wenn er nur daran dachte, Hinata heute Abend wieder in die Augen sehen zu können.

Der Tag konnte nach seiner Meinung nicht schnell genug vorbei sein.

Mit hoffnungsvollen Gedanken machte er sich mit mehr Elan auf den Weg zu Tsunade.

Seit die Wiederaufbauarbeiten angefangen hatten, war die Stimmung schon etwas entspannter in Konoha.

Einen Tag nach dem Rückzug der letzten Überlebenden der Iwa-Nins, hatte eine frohe Nachricht Konoha erreicht.

Der alte, machtsüchtige Tsuchikage war gestürzt worden und schmorrte jetzt für immer im Kerker eines Hochsicherheitsgefängnisses.

Seinen Posten hat ein jüngerer, aber weiserer Shinobi namens Ora Kudo eingenommen.

Nur ein paar Stunden nach seiner Ernennung traf eben dieser Ninja ein, um sich mit Konoha zu versöhnen.

Er entschuldigte sich aufrichtig für das geschehene und bot zur Versöhnung seine besten Shinobi und Handwerker an, um beim Aufbau zu helfen.

Dankend hatte Tsunade das Angebot angenommen und noch lange mit dem neuen Tsuchikage geredet.

Ein neues Bündnis soll am Ende entstanden sein, wie Kakashi Naruto später erzählt hatte.

Er wusste nicht viel darüber, aber nun herrschte zumindest wieder Frieden zwischen den Dörfern.

Diese Neuigkeit brachte neuen Lebensgeist für alle Bewohner von Konoha.

Sie wussten, dass nun keine Gefahr mehr von Iwagakure zu erwarten war.

Doch keiner wusste die Wahrheit. Zumindest niemand, der an jenem Abend nicht mit auf dem Hügel gewesen ist, wo Satomie gelauert hatte.

Denn nur Naruto und die Anderen wussten, wer wirklich hinter diesem Krieg steckte.

Bei den Gedanken an Satomie drehte sich Naruto der Magen um.

Niemals in seinem Leben, hätte er gedacht, dass solche Wesen wie Vampire existierten.

In seinem ganzen Leben, hatte er noch nie solch ein gefährliches und blutrünstiges Wesen gesehen, wie Sakuras Schwester es war.

Und solange sie noch lebend – falls man es so nennen konnte – dort draußen war, war niemand, besonders Sakura, in Sicherheit.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder zuschlagen würde, hatte Tsunade vor zwei Tagen gesagt.

Und damit hatte sie Recht.

Satomie konnte jederzeit wieder zuschlagen. Und wie schlimm es dann werden würde, konnte man noch nicht ahnen.

Aber es würde verheerend sein.

Dessen waren sich alle sicher.

Ihre einzige Hoffnung, dieses Monstrum zu vernichten, lief nun alleine durch die Wälder auf der Suche nach einem Relikt, dass schon nur noch eine Legende war…
 

Langsam wurde Haine auf dem Stein doch kalt.

Schon seit drei Stunden meditierte sie auf einem großen Stein in der Nähe der Wasserfälle.

Ihre Gedanken waren immer noch etwas durcheinander.

Naruto hatte so anders reagiert, als erwartet.

Zuerst dachte sie, es wäre nur eine Finte, aber als sie seine Gedanken und Gefühle gelesen hatte, wusste sie, dass es sein ernst war.

Glücklich, dass es doch nicht zu einer Verfolgungsjagd mit ihm gekommen ist, hatte sie sich noch lange mit ihm unterhalten.

Das hätte ihnen noch gefehlt. Naruto hinterherzu jagen, der Sakura verfolgte, die nicht gefunden werden konnte.

Als Haine die Augen öffnete, war die Sonne schon langsam dabei unterzugehen.

Noch zwei Stunden, dann war es soweit. Dann würde sie Bleed zurück beschwören.

Aufregung machte sich in ihr breit.

Bald würden Naruto und Hinata wieder vereint sein.

Und das war einfach schön zu wissen.

Leider wurde ihre Freude etwas getrübt bei dem Gedanken, dass Sakura irgendwo da draußen war. Auf sich gestellt und nach einem Relikt suchte, das seit Jahrhunderten keiner mehr gesehen hatte.

Wie sehr wünschte Haine sich, ihre Freundin könnte heute hier sein und die Wiederauferstehung von Hinata miterleben.

Seufzend erhob Haine sich und Link, der neben ihr gedöst hatte, hob den Kopf.

„Ich denke wir sollten uns langsam auf den Weg machen,“ meinte sie und berührte sanft das rote Band in ihrem Haar.

Link nickte und stand auf.

Langsam trotteten sie los nach Konoha.

Als sie das Tor passierten, das schon fast wieder repariert war, schweifte ihr Blick umher.

Viele Trümmer waren schon fortgeschafft wurden. Und an diesen Stellen standen schon Gerüste und alle möglichen Materialien zum Bauen.

Die wenigen Häuser, die diesen Krieg überstanden hatten, waren bereits restauriert worden.

Obwohl in diesem Krieg so viele etwas verloren hatten, beklagte sich niemand.

Mit viel Tatendrang bauten alle das halb zerstörte Konoha wieder auf.

Dank Hinata, Sakura und vielen anderen Medic-Nin war die Zahl der Toten sehr gering.

Die Trauerfeier aller Gefallenen – auch die der Iwa-Nins – würde in zwei Tagen sein.

Hinatas Tod war so weit es ging geheim gehalten wurden.

Denn man konnte sich ausmalen, dass viele Hinterbliebene sofort kommen und ebenfalls nach der Wiederbelebung der Gefallenen fragen würden, wenn das publik werden sollte.

Aber dafür würden Bleed Kräfte nicht reichen. Und noch dazu war es schon gefährlich genug, nur eine Person aus dem Reich der Toten wiederzuholen.

Nein, am Ende würde das nur zu Streit führen.

Stattdessen, hatten sich Tsunade und Haine geeinigt zu erzählen, dass Hinata schwer verletzt im Krankhaus lag und momentan kein Besuch haben könnte.

Wiederwillig hatte Hiashi eingewilligt, den Tod seiner Tochter zu verheimlichen und die gleiche Geschichte zu erzählen, wenn Fragen nach ihr aufkamen.

Naruto, Kakashi, Jiraya und Shizune verriet auf Tsunades Befehl auch nichts.

Und sollte das Kimargur doch nicht mehr wirken, dann…

Nein, daran wollte Haine gar nicht denken.

»Es wird klappen. Es wird klappen. « redete sich Haine immer wieder ein.

Zielstrebig ging sie auf das große Krankhaus zu und ging in ihrem Kopf schon mal alles wichtige durch, was ihnen heute Abend noch bevorstand.
 

So, endlich nach einem Jahr oda länger ein neues Kapitel.. -.-

Ich hoffe die Schreibblockade is jez endlich weg, was diese Geschichte betrifft.

Vielleicht schaffe ich es ja nun auch regelmäßig etwas hochzuladen. :D

Naja, hoffe es gefällt euch^^

Is nich unbedingt spannend, aber trotzdem wichtig für spätere Kapitel.

Also, bis zum nächsten Mal. :D

Lg eure Laura

Haine und Sasuke

Je mehr es auf Sonnenuntergang zuging, desto nervöser wurde Naruto.

Ungeduldig lief er immer wieder auf und ab, während er, Tsunade und einige andere im Raum darauf warteten, dass Haine mit Bleed wiederkam.

Schon vor Stunden, hatten sie alles vorbereitet für Hinatas Wiederbelebung.

Denn immer noch hatte sie die tödlichen Wunden am Körper, die wie Tsunade ihm erklärt hatte, nur heile konnte, wenn ihr Körper wieder lebte.

Das bedeutete, dass sie und Shizune schnell handeln mussten, sobald Hinatas Herz wieder schlug.

Sonst wäre diese ganze Sache umsonst.

„Naruto, jetzt hör endlich auf hier rumzulaufen. Du machst mich noch ganz verrückt damit,“ schnauzte ihn Tsunade von der Tür aus an.

Brummend hielt der blonde Chaosninja an und schaute aus dem Fenster hinaus, zum dunkelroten schon leicht bläulichen Himmel.

Wenige Sterne waren schon am Horizont zu sehen.

Die Minuten zogen sich endlos lange hin.

Die Stille im Raum wurde unterbrochen von Schritten im Gang.

Sofort sahen alle gespannt zur Tür.

Langsam näherten sich die Schritte und verstummten vor der Tür.

Die Klinke wurde heruntergedrückt und mit hämmernden Herzen beobachtete Naruto, wie sich die Tür langsam öffnete.

Mit einem fröhlichen, aber auch leicht angespannten Gesicht trat Haine ein, gefolgt von einem ziemlich erschöpft wirkenden Bleed.

Die Atmosphäre im Raum spannte sich sofort an.

Bleed nickte ihnen zur Begrüßung zu.

Keiner im Raum sagte etwas. Alle starrten nur gebannt auf die beiden Neuankömmlinge.

Haine stellte sich an Hinatas Bett und Bleed folgte ihr.

Bevor irgendeiner der beiden irgendetwas machte, wand sich Haine zu ihnen um.

„Ich muss euch leider bitten jetzt den Raum zu verlassen. Bis auf Tsunade und Shizune. Wir brauchen Ruhe und Konzentration.“

Mit einem entschuldigenden Lächeln schaute sie alle im Raum einmal an.

Naruto wollte zuerst protestieren, aber er sah schon von alleine, dass es wirklich besser war, sie in Ruhe zu lassen.

Von Haine hatte er erfahren, dass diese ganze Sache sehr gefährlich für Bleed war und es deswegen auch solange gedauert hatte, Tsunade zu überzeugen.

Naruto konnte nicht anders, als Bleed gegenüber viel Respekt und Dank zu empfinden.

Immerhin setzte er sein eigenes Leben aufs Spiel um Hinata zu retten.

Wahrscheinlich würde er das niemals gut machen können bei dem geheimnisvollen Ninja aus Kumo-Gakure.

Nach und nach verließen erst Hisashi, Hanabi, Jiraya, Kakashi und dann er den Raum.

Sofort nahmen die anderen auf den Bänken vor dem Raum Platz.

Aber Naruto konnte sich beim besten Willen nicht hinsetzten.

Dafür war er einfach zu aufgebracht.

Bald würde er Hinata wieder haben. Seine Hinata…

Lange Zeit war es vollkommen still. Sowohl in dem Zimmer als auch draußen auf dem Flur.

Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.

In diesem Moment hätte Naruto zu gerne Haines Fähigkeiten gehabt.

Ihn würde brennend interessieren, was die anderen dachten.

So tief in Gedanken, schweifte er ab und wie schon öfters heute, dachte er an Sakura.

Was sie wohl gerade tat?

Wo war sie?

Ging es ihr gut?

Nein, sicher nicht. Immerhin war sie mit dem Wissen gegangen, dass Hinata für immer verloren war.

Er hoffte, dass sie wohlauf war.

Und das sie keine allzu großen Schwierigkeiten bekam auf ihrer Reise.

Hektische Bewegungen im Zimmer rissen Naruto aus seinen Gedanken.

Vorsichtig näherte er sich der Tür ein paar Schritte.

Auch die Anderen hatten es wahrgenommen und blickten jetzt zur Tür auf.

Dahinter konnte man Tsunades hektische Stimme hören, die Anweisungen an Shizune gab.

Und obwohl sich Naruto nicht sicher war, meinte er ab und zu ein leises, schmerzhaftes Stöhnen zu hören.

War es schon geschafft?

Narutos Herz schlug hart gegen sein Brustbein und nahm ihm immer mehr die Kraft richtig zu Atmen.

Seine Hände waren bereits schweißnass von der Nervosität, die in jeder Faser seines Körpers pulsierte.

Sein Mund und seine Kehle fühlten sich ausgedörrt an.

Gott, er hatte nicht erwartet, dass dieses Warten so Nervenaufreibend werden würde.

Still blickte er auf die Tür und wartete auf eine Antwort auf seine stumme Frage.

Er verlor jegliches Zeitgefühl, während er einfach da stand und die Tür nicht aus den Augen ließ. Aber draußen herrschte nun schon sehr lange eine drückende Dunkelheit.

Also musste es doch schon eine gute Stunde, wenn nicht sogar mehr, vergangen sein.

Endlich, nach einer Ewigkeit wie es ihm schien, öffnete sich die Tür und Haine kam mit Shizune heraus.

Nervös fuhr der blonde Chaot sich über die Lippen und wartete.

„Und?“ fragte Kakashi, der sich jetzt auch von seinem Platz erhoben hatte.

Beide hatten undurchdringliche Mienen. Bei diesem Anblick verkrampfte sich Narutos Herz?

Hatte es nicht geklappt?

War irgendetwas schief gegangen?

Doch dann schlich sich ein kleines Lächeln auf Haines Gesicht und er fasste neuen Mut.

„Es ist geschafft. Bleed hat es geschafft. Hinatas Herz schlägt wieder.“

Die frohe Kunde ließ alle aufatmen. In Naruto platze ein Knoten auf und er spürte, wie ihm die Knie weich wurden.

Ein Glücksgefühl, wie er es noch nie zuvor gespürt hatte, erfasste ihn von Kopf bis Fuß.

Sein Blut pulsierte so stark in seinen Adern und all seine Lebensgeister schienen wieder neu aufzuleben.

Hanabi war in Tränen ausgebrochen und ihr zierlicher Körper wurde von heftigen Schluchzern erfasst.

Hisashi legte tröstend eine Hand auf ihre Schulter.

Alle waren sichtlich erleichtert.

Mit einem typischen Naruto-Grinsen, blickte der blonde Ninja Haine an.

„Wie geht es ihr?“ fragte er mit leicht brüchiger Stimme.

Alle wanden sich an Shizune und ihr Blick verriet nichts Gutes.

Innerhalb einer Sekunde hatte sich die Stimmung im Raum wieder gedreht.

Sah es so schlecht für Hinata aus?

„Sh-Shizune?!“ fragte Naruto jetzt unsicher, ob er es überhaupt hören wollte.

Die braunhaarige Jo-Nin seufzte kurz und blickte dann kurz zu Haine, dann erst sprach sie.

„Ihr Zustand ist stabil. Tsunade und ich konnten die Verletzungen noch rechtzeitig heilen. Sie ist eigentlich schon so gut wie gesund…“

„Aber…?!“ kam es nun von Kakashi, da Naruto keinen Ton heraus bekam.

„Aber leider scheint die Erfahrung mit dem Tod ihre Nachwirkungen zu haben.“

„Was genau bedeutet das?“ fragte Jiraya, als er sich ebenfalls von der Bank erhob.

Naruto wurde immer mulmiger zumute.

„Sie leidet unter retrograder Amnesie. Sie kann sich an nichts erinnern.

Es bleibt abzuwarten, ob sie jemals ihr Gedächtnis wieder bekommen wird.“

Absolute Stille.

Naruto wusste gerade einfach nicht, welches Gefühl in ihm überwiegen sollte.

Freude darüber, dass Hinata lebte oder Besorgnis um ihr verlorenes Gedächtnis.

„Und was genau, bedeutet das für sie?“ fragte nun Hiashi, der immer noch Hanabis tröstete, die aber schon etwas ruhiger geworden war.

„Sie erinnert sich noch an alle grundlegenden und lebenswichtigen Dinge, wie Schreiben, Essen, Kochen und solche Dinge. Daher wird sie in Alltagssituationen keine Probleme haben.

Wie es nun mit ihren kämpferischen Fähigkeiten aussieht, können wir erst prüfen, wenn sie wieder körperlich fit genug ist.

Aber sie hat keinerlei Erinnerungen an ihre Vergangenheit.

Sie wird sich an keinen von uns erinnern können.

An niemanden.“

„Gibt es denn eine Hoffnung, dass sie sich irgendwann wieder erinnern kann?“ fragte Kakashi nach einer kleinen Weile.

„Nun ja. Hoffnung gibt es immer. Aber man darf sie zu nichts drängen. Sie muss sich von alleine wieder erinnern können. Aber es kann auch sein, dass sie sich nie wieder erinnern wird. Das kann man nicht ganz sagen.“

Hanabi bewegte sich das erste Mal, seitdem sie das Zimmer verlassen hatten und ging auf Shizune zu.

„Kann ich zu ihr?“ fragte sie mit immer noch leicht gebrochener Stimme.

Shizune nickte stumm und öffnete ihr die Tür.

„Tsunade hat zugestimmt das erst einmal drei Leute zu ihr dürfen.“

Sie blickte die restlichen vier Leute an.

Hiashi ging zur Tür und verschwand dahinter, als Shizune sie wieder schloss.

Naruto stand wie angewurzelt da.

Er wollte so gerne zu ihr. Jede Faser seines Körpers – seines Herzens – schrie danach in diesen Raum zu gehen.

Aber es durften nur drei zu ihr.

Also würde er wohl warten müssen.

Als eine Hand auf seine rechte Schulter landete, blickte er sich halb um.

Jiraya lächelte ihm aufmunternd zu.

„Na los, geh schon rein. Man müsste blind sein, um nicht zu sehen, dass du da unbedingt rein möchtest,“ meinte er breit grinsend.

Langsam wand Naruto seinen Blick wieder zur Tür.

„Geht nicht. Sind schon drei Leute drinne,“ sagte er

Leise.“

Verwirrt blickte ihn Jiraya an und dachte nach.

„Er meint Bleed ist noch da drinne,“ erklärte Haine ihm.

Verstehend nickte der San-Nin.

Mit einem Lächeln wand sich Haine an Naruto.

„Du kannst ruhig hinein. Bleed zählt nicht dazu. Er kann sich im Moment nicht so sehr bewegen. Er ist erschöpft.“

Shizune, die nun auch etwas lächelte, hielt ihm die Tür auf und glücklich schlüpfte Naruto in das Krankenzimmer.
 

„Entschuldige mich, Shizune. Aber ich muss kurz raus,“ sagte Haine und verschwand Richtung Ausgang, noch ehe sie das Nicken der Jo-Nin gesehen hatte.

Zitternd ging sie die Korridore so schnell wie möglich hinunter.

Sie brauchte dringend einen ruhigen Platz.

Eine starke Migräne kündigte sich bereits an.

Vielleicht war es doch keine gute Idee von ihr gewesen, anwesend zu sein, während Bleed Hinata wiederbelebte.

Denn kaum, dass ihr Herz wieder geschlagen hatte, spürte sie deutlich ihre Schmerzen am eignen Körper.

Nur mit Mühe hatte sie die Schmerzensschreie zurückhalten können.

Es war schon seltsam Schmerzen zu empfinden von einer Wunde, die nicht vorhanden war.

Aber Avatarius hatte ihr bereits einmal erzählt, dass sie an diesen Schmerzen entweder sterben oder wahnsinnig werden würde, wenn sie ihre Empathie nicht im Griff hatte.

Schon einmal waren die Schmerzen zu groß geworden.

Deutlich hatte Haine wieder ihre Verurteilung im Kopf.

Damals wäre sie fast vor Schmerzen verrückt geworden.

Aber das war etwas anderes gewesen.

Anders als damals war sie es nun gewohnt von mehreren Menschen umgeben zu sein.

An diesem schwarzen Tag damals, waren die vielen Gefühle im Raum es gewesen, die sie fast um den Verstand gebracht hätten.

Sie war ausgrastet. Unkontrollierbar und unaufhaltsam war sie auf alles und jeden losgegangen.

Der Grund war einfach, sie wollte alleine sein. Wollte nicht mehr, dass all diese Gefühle auf sie einstürmen.

Dieses Mal zog sie die Notbremse. So weit weg wie möglich, das war ihr Ziel.

Nur eine kleine Zeit alleine sein und wieder beruhigen.

Auch wenn sie sich schon stark gebessert hatte, war sie immer noch nicht hundertprozentig sicher im Kontrollieren der Empathie.

Und sie wollte im Moment keine Risiken eingehen.

Nicht wo sie gerade endlich wieder frei war und Tsunades Vertrauen genoss.

Haine hatte sich fest vorgenommen, Tsunade immer treu zu dienen. Nie wieder wollte sie weggesperrt werden.

So tief in Gedanken hatte sie gar nicht bemerkt, dass sie sich bereits dem Konoha-Tor näherte.

Langsam nahm sie den Pfad hoch zu den Konoha-Quellen.

Link würde bestimmt überrascht sein, dass sie schon zurück war.

Aber Hinata lebte wieder, wenn auch mit etwas anderem Ergebnis als erhofft.

Doch Haine zweifelte nicht daran, dass Naruto ihr tatkräftig unter die Arme greifen würde.

An der Quelle angekommen hielt Haine inne und beobachtete das fließende, klare Wasser.

Deutlich konnte sie sich wieder mit Sakura und Naruto dort sitzen sehen.

Wie die beiden ihren ersten Siegelpunkt gelöst hatten.

Schmunzelnd erinnerte sie sich zurück, dass sie Naruto damals nicht hatte leiden können und sich zuerst weigern wollte ihn zu unterrichten.

Nur aus Angst dann wieder im Kerker zu landen und aus Dankbarkeit Jiraya gegenüber hatte sie eingewilligt, ihn unter ihre Fittiche zu nehmen.

Und nun war er mehr oder weniger schon ihr bester Freund.

Und Sakura…

Sakura war von Anfang an anders gewesen.

Sie war für Haine damals wie ein kleines, spannendes Geheimnis gewesen, dass man lüften musste.

Zu der Zeit, als sie noch nur Gefühle der anderen wahrnahm, hatte sie diese unendlich tiefe Traurigkeit, Einsamkeit und diesen tiefgreifenden, langvergrabenen Schmerz gespürt.

So etwas hatte Haine noch bei keinem gefühlt.

Nach ihren ersten Anfängen schon merkte Haine, dass sie nicht einfach nur ein Geheimnis lüften wollte, sondern Sakura endlich von diesen Gefühlen befreien wollte.

Sie wollte ihr die Freiheit, die sich so sehr wünschte, wiedergeben.

Freiheit von ihrer Vergangenheit.

Ihr ganzes Inneres hatte sie an jenem Tag von diesem Baum aus angeschrien – angefleht – ihr zu helfen.

Und Haine war diesem Hilfeschrei nur zu gerne gefolgt.

Vielleicht hatte Hinata ja Glück mit ihrem Gedächtnisverlust.

Keine Vergangenheit, die sie plagte, keine Erinnerungen, die man lieber vergessen wollte.

Ein Neuanfang. Und sie alleine konnte ihren Weg gehen.

Haine erinnerte sich zurück, wie es ihr vor Jahren ergangen war.

Als sie damals mit sechs Jahren im Wald von Kumo-Gakure gefunden worden war, hatte sie nichts mehr, außer den zerrissenen, dreckigen Klamotten am Leib.

Keine Erinnerungen, keine Familie, keinen Namen, keine Besitztümer.

Keine Vergangenheit… Nichts.

Avatarius hatte ihr alles gegeben, als man sie in seinen Tempel gebracht hatte.

Einen Namen, ein Zimmer und eine Zukunft.

Die ersten beiden Jahre wuchs sie in den Frauenzimmern der Priesterinnen auf.

Sie kümmerte sich um die Gärten zusammen mit einer älteren Priesterin namens Imatra.

Die liebe, alte Priesterin, die immer etwas nach Lavendel roch, brachte ihr alles über Heilkräuter und normalen Blumen, Bäumen und Kräutern bei.

Imatra war wie eine Großmutter für Haine gewesen. Noch heute hörte sie das kräftige, tiefe Lachen von Imatra beim Geruch von Lavendel.

Liebevoll erklärte sie Haine alles und war geduldig gewesen, egal wie lange es auch gedauert hatte, diese Dinge zu lernen.

Nach den zwei Jahren begann ihr Training bei der etwas jüngeren Xenia.

Die junge Priesterin war eher drauf bedacht gut auszusehen, als das sie Haine in Weissagungen und Opfergaben unterrichtete.

Das meiste hatte sie sich in der Zeit selber breigebracht.

Diese Zeit war um einiges anstrengender gewesen und viele Male hatte sie Imatra als Lehrmeisterin vermisst.

Wie oft hatte sie die ältere Priesterin bei gelegentlichen besuchen angefleht, sie wieder zu unterrichten.

Doch jedes Mal wurde sie freundlich, aber bestimmt abgewiesen.

Imatra sagte immer nur, sie verstehe selber nicht so viel von Weissagungen und Opfergaben.

Sie war eben mehr auf Heilung spezialisiert gewesen.

Völlig in Gedanken verloren hatte Haine sich auf den Stein gesetzt, auf dem sie sonst auch immer saß.

Sterne waren überall am Horizont verstreut und funkelten um die Wette.

Eine klare nächtliche Brise umspielte ihr blondes Haar und ließ sie etwas frösteln.

„Genug in Erinnerungen geschwelgt. Zeit nach Hause zu gehen.“

Langsam machte sie sich auf den Weg zu ihrer kleinen, aber warmen Hütte.

Die Dunkelheit des Waldes drückte schwer auf ihre Sicht, aber Haine verspürte keine Angst.

Denn immerhin würde sie merken, wenn sich ihr jemand nähern würde.

Oder so wie er es jetzt tat, sich im Dunkeln versteckte und auf sie wartete.

Sie war nur einige Meter gegangen, als sie seine Präsenz gespürt hatte.

Und die Fragen hörte, die in seinen Gedanken kreisten.

Unter einer großen Eiche hielt die blonde Kunoichi an.

„Sie ist nicht mehr hier, Sasuke,“ sagte Haine in die Stille der Nacht hinein.

Bewegungen aus dem Blätterdach über ihr, ließen sie aufblicken.

Auf einem Ast stand der seltsame Shinobi, der einst ein Teamkollege gewesen war von Naruto und Sakura.

Er hatte einen sehr ausdruckslosen, kalten Gesichtsausdruck, aber das beeindruckte Haine nicht.

Er konnte sich nach außen hin vielleicht perfekt verstellen, doch sie sah deutlich, wie es in Sasukes innerem aussah.

„Du bist das Mädchen, das mit Naruto und diesem anderen Kerl in dem Zelt gewesen war. Wer bist du?“

Seine Stimme war ebenso kalt wie sein Gesichtsausdruck.

Ein perfekter Blender, wenn es um seine Gefühle ging.

Zumindest nach außen hin.

Deutlich fühlte Haine denselben Schmerz in seinem Inneren, wie bei Sakura.

Haine hatte schon vieles gehört aus seiner Vergangenheit.

Ob nun all diese Geschichten wahr waren, wusste sie nicht.

Aber vielleicht konnte sie es irgendwann herausfinden.

„Meine Name ist Haine.“

Pechschwarze Augen musterten sie in der Dunkelheit und versuchten sie einzuschätzen.

„Woher hast du gewusst, was ich denke?“ fragte der Uchiha verwirrt.

Er ließ sich wirklich keine Zeit mit dummem Gerede und kam gleich auf dem Punkt.

Ein typischer Sammler von Informationen. Nur das nötigste musste er wissen.

Haine wand ihren Blick von ihm ab und ging ein, zwei Schritte nach vorne, als sie sprach: „Ich hab die Gabe der Empathie. Ich kann alles fühlen, was du fühlst. Und ich kann deine Gedanken lesen, wenn ich das will.“

Sie spürte deutlich seine Neugier, als er sie beobachtete.

„Das kannst du vergessen,“ beantwortete Haine seine stumme Frage.

Ein kleines Schmunzeln glitt über seine sonst so kalten Gesichtszüge.

„Schade. Du wärst sicher nützlich.“

Haine schnaubte abwertend und lehnte sich an einem Baum ihm gegenüber.

Immer noch stand er auf dem Ast und beobachtete sie.

„Ich weiß es auch nicht so genau.“

Sein unterschwelliger Zorn zeigte ihr, wie wenig es ihm gefiel, dass Haine in seinen Gedanken las.

Doch er beherrschte sich und versuchte ruhig zu bleiben.

„Gibt es jemanden, der es weiß?“ fragte er kalt.

„Kann sein das ich vielleicht jemanden wüsste, der es weiß.“

„Aber du wirst es mir nicht verraten, richtig?“

Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf Haines Gesicht, als sie zu ihm aufsah.

„Ich verlange eine Gegenleistung für diese Informationen,“ sagte sie leise.

Deutlich war zu sehen, wie sich Sasuke etwas anspannte.

„Es ist nichts schlimmes, Sasuke. Ich bin bereit zu tauschen.

Informationen gegen Informationen.“

Es dauerte eine Zeit ehe er antwortete.

Deutlich bekam Haine seinen inneren Konflikt mit.

Er wollte sichtlich den Aufenthaltsort von Sakura wissen, aber er wusste nicht `was Haine im Schilde führte`, wie er es nannte.

„Ich führe nichts im Schilde, Sasuke. Ich will nur ein paar Fragen beantwortet habe, so wie du.“

Wieder dachte er über ihre Worte nach.

Sie hörte seinen Gedanken, ehe er in aussprach.

„Das ist eine gute Idee.“

„Hör auf damit. Du hast nicht das Recht, meine Gedanken zu lesen.“

Seine dunkle Stimme klang drohend, aber Haine beeindruckte es nicht.

„Tut mir Leid, alte Angewohnheit.“

Sasuke musterte sie.

Deutlich spürte sie, das er ihr nicht vertraute, aber das war auch nicht so wichtig für Haine.

Sie wollte nur ein paar Dinge wissen.

„Also. Du stellst die erste Frage, Sasuke. Und ich beantworte sie. Danach darf ich eine stellen.

Jeder hat drei Fragen. Einverstanden?“

Stumm nickte er und dachte nach.

In seinem Kopf brannten hunderte Fragen, die nach Antworteten suchten, aber er suchte sich die wichtigsten raus.

„Diese Frau, Satomie. Ist sie wirklich Sakuras Schwester?“

Haine nickte.

„Ja, es ist wahr. Auch wenn es nicht so einfach zu glauben ist.

Nun denn, dann bin ich wohl dran.“

Haine überlegte. Auch sie wollte ihre drei Fragen nicht vergeuden.

Auch wenn sie vieles in seinen Gedanken und Gefühlen lesen konnte, sah sie doch nicht alles.

Er war wirklich ein Meister der Täuschung.

„Nun gut. Warum bist du damals, an unserem Lagerplatz, Sakura erschienen?“

Seine Miene veränderte sich nicht, aber sein Unbehagen über die Frage spürte sie sehr wohl.

„Ich hatte meine Gründe,“ sagte er nach einer Weile.

„Das ist keine Antwort, Sasuke.“

Zornig funkelte der Uchiha sie an.

„Du kannst die Antwort doch in meinen Gedanken lesen.“

Haine seufzte. Also hatte er noch nicht ganz verstanden, warum sie sich genau darauf eingelassen hatte.

Informationen hin oder her.

Sie wollte ihm helfen sich etwas zu öffnen. Seinen Gefühlen etwas mehr auf den Grund zu gehen.

„Du musst es schon aussprechen, um es selber zu verstehen, Sasuke.

Du führst Gedanken und Gefühle mit dir, die sehr wichtig sind.

Aber wenn du es nicht schaffst sie auszusprechen, wirst du sie weiter verleugnen, obwohl sie da sind.“

Der Uchiha verstand was sie meinte, das fühlte sie, aber auch seinen inneren Wiederstand.

Er wand zum ersten Mal den Blick ab und starrte in die Dunkelheit des Waldes.

„Ich wollte sie sehen,“ flüsterte er und Haine fing an zu Lächeln.

Trotz all seiner Barrieren und Gegenwehr, hatte er zum ersten Mal deutlich etwas ausgesprochen, was er fühlte und wirklich dachte.

„Und war es so schwer?“

Keine Reaktion des Uchiha.

Als er sie nach ein paar Minuten wieder ansah, war seine kalte Maske immer noch da.

Wahrscheinlich würde sie auch nicht so leicht zu durchbrechen sein.

„Wo ist sie und was tut sie dort?“

Stur war er auf jeden Fall, dachte Haine.

„Eigentlich sind das schon zwei Fragen, aber wollen wir mal nicht so sein.

Sie ist auf der Suche nach einem alten Relikt, der die Kraft besitzt Satomie endgültig zu vernichten. Da es aber schon seit Jahren verschwunden ist, weiß niemand wo es sich zurzeit befindet.

Der letzte bekannte Aufenthaltsort von dem Relikt war Kolchis. Ich denke mal, dass sie sich auf dem Weg dorthin befindet.“

Der Uchiha nahm die Informationen auf und wartete auf ihre nächste Frage.

„Hast du vor wieder nach Konoha zurückzukehren, wenn du deine Rache erhalten hast?“

Einen Augenblick lang schien er verblüfft über die Frage.

Und dann dachte er darüber nach.

„Ich denke schon. Wenn man mich wieder aufnehmen würde.“

Haine nickte verstehend und schaute ihm direkt in seine schwarzen Augen.

„Deine letzte Frage, Sasuke.“

Dieses Mal überlegte er länger. Schien die beste und wichtigste Frage herauszufiltern.

„Ja.“

Haine antwortete auf seine stumme Frage, die er sich schon seit einer kleinen Weile nicht zu fragen wagte.

Schon die ganze Zeit dachte er nur daran und versuchte vergebens sie beiseite zu schieben.

Sasuke schaute sie an.

Er schien nicht mal sauer, dass Haine seine stumme Frage beantwortet hatte.

„Nach all der Zeit?“ flüsterte er ruhig.

Haine nickte mit einem traurigen Lächeln.

„Immer,“ antwortete sie ihm leise.

Der Uchiha blickte zu Boden.

„Ehe du nun gehst, Sasuke würdest du meine letzte Frage beantworten?“

Er nickte ohne aufzusehen.

„Würdest du Sakuras Leben schützen, wenn es notwendig wäre?“

Erschrocken fuhr sein Kopf hoch und er musterte Haine mit diesen tiefen schwarzen Augen.

Versuchte sie zu ergründen.

Er schwieg über ihre Frage.

Die Antwort hatte sie schon längst gehört, aber er sollte es sagen.

„Würdest du?“

Sein Blick bohrte sich in ihren, während er sich dazu überwand es auszusprechen.

„Ja.“

Nun konnte sich Haine ein breites Grinsen nicht verkneifen.

„Also, was suchst du dann noch hier?“ sagte sie und drehte sich der Dunkelheit des Waldes zu.

„Wie meinst du das?“

Sie warf einen Blick über ihre Schulter und sah wie er vom Baum runterkam.

„Sakura könnte Unterstützung gebrauchen bei ihrer Suche.

Es ist sehr gefährlich für sie alleine zu reisen. Und Kolchis liegt in gefährlichen Gebieten.

Und auch wenn sie es abstreiten wird, sie braucht Hilfe.

Und du bist der Einzige der ihr diese Hilfe geben kann.“

Der Uchiha dachte über ihre Worte nach, als Haine ihren Weg nach Hause wieder aufnahm.

Die Dunkelheit verschluckte sie und ließ einen nachdenklichen Sasuke zurück.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (13)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2011-11-29T19:57:18+00:00 29.11.2011 20:57
Klasse Kapi^^
Von:  fahnm
2011-08-29T20:08:14+00:00 29.08.2011 22:08
Hammer Kapi^^
Mach weiter so^^
Von:  fahnm
2009-07-19T02:04:20+00:00 19.07.2009 04:04
Sakura was machst du da?
du wirst dich auf deinem Weg der Rache selbst vernichten.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2009-07-17T01:52:02+00:00 17.07.2009 03:52
Hina kann gerettet werden.
Ein Glück.
Aber was ist mit Sakura passiert?
Mal sehen wie es weiter gehen wird.
Freue mich schon auf das nächste kapi.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2009-07-16T01:19:02+00:00 16.07.2009 03:19
Scheiße das ist Hart.
Hinata darf nicht tot sein.
*heul*
Das ist nicht Fair für Naruto.
Ich bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2009-07-16T00:51:47+00:00 16.07.2009 02:51
Das ist ja Übel hoffentlich werden sie die ungebetenen Gäste schnell wieder los.
Freue mich schon auf das nächste kapi.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2009-07-15T02:36:56+00:00 15.07.2009 04:36
Ich hoffe das Sasuke wieder kommen wird.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.
Freue mich schon auf das nächste kapi.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2009-07-15T02:31:17+00:00 15.07.2009 04:31
Oh weh das kann was werden.
Mal sehen was rasukommen wird.

Von:  fahnm
2009-07-15T02:22:39+00:00 15.07.2009 04:22
Stomie ist also Sakuras ältere Schwester und Sakura kommt ursprünglich aus Kirigakure.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2009-07-13T14:12:10+00:00 13.07.2009 16:12
Das mit dem Chakra punkten kommt mir bekannt vor.
Hast du es aus Avatar?
ist ne super idee.
*grins*

mfg
fahnm


Zurück