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Heart of Courage

Stärke im richtigen Moment ist schwer...
von

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Training bis an die Grenzen!

4. Kapitel: Training bis an die Grenzen!
 

Der Monat in Suna-Gakure war schnell und unspektakulär vorübergezogen.

Während Hinata und Sakura die Medik-Nins ausgebildet hatten, verbrachte Naruto die Zeit mit Trainieren oder bei den beiden Mädels im Unterricht.

Er hörte zwar einiges über die Heilküste, aber das war alles zu kompliziert für ihn.

Hinata war besser als Naruto gedacht hatte, auch wenn sie etwas sehr ruhig war.

Team 14 hatte sich nach einigen Tagen erholt und ist auf Befehl von Tsunade nach Konoha-Gakure zurückgekehrt.

Naruto hatte daher keine Zeit sie kennen zulernen. Er hatte sie nur bei der Abreise kurz gesehen, doch er wurde das Gefühl nicht los, dass die Jungs ihn nicht mochten.

Doch während der Zeit in Suna hatte er sehr viel Zeit mit Hinata verbracht.

Sakura war meist mit Unterrichten oder Schlafen beschäftigt und so unternahm er mit Hinata einiges.

Wenn Hinata gerade nicht unterrichtete, gingen sie durch Suna-Gakure, trainierten zusammen oder unterhielten sich einfach über die Zeit die vergangen war seit Naruto mit Jiraya weggegangen war.

Natürlich redete er am meisten, da sie zu schüchtern war, aber es war für ihn ziemlich angenehm jemandem zu haben der einem zuhörte.

Nicht nur das, Hinata schien ihn auch genau zu verstehen, wie er sich fühlte.

Mehrmals versuchte Naruto etwas über sie und ihr Verhältnis zu ihrem Vater zu erfahren, aber sie wich bei diesem Thema immer aus.

Danach folgte immer eine kleine, peinliche Pause. Aber Naruto wollte nicht aufgeben und sie irgendwann anders danach fragen.

Und irgendwie war der Tag der Heimreise zu schnell da.

Zurück in Konoha hatte Hinata so viel zutun, dass beide keine Zeit mehr fanden zum Treffen und Reden.

Nach kurzer Zeit merkte Naruto schon, wie sehr ihm Hinata doch fehlte, die Gespräche mit ihr, das Gefühl jemanden zu haben der einem zuhörte, aber vor allem vermisste er diese Ruhe und Geborgenheit in ihrer Nähe.

Aber in Konoha wartete bereits Jiraya mit Haine und einem speziellen Training auf ihn.

Ein paar Tage nach seiner Ankunft kam Jiraya zu ihm und meinte, dass es Zeit für das Training von Haine war und die Technik die er lernen sollte.

Und so hatte er kaum noch Zeit an sie zu denken.

Doch Naruto war von seinem neuen Sensei nicht so begeistert, wie Jiraya anfangs glaubte.

„Also, ich verstehe immer noch nicht, warum ich Training bei jemanden nehmen muss, der noch nicht mal Chu-Nin oder Ge-Nin ist?“, fragte Naruto ungläubig und betrachtete Haine misstrauisch.

Sie schien auch nicht begeistert über die Aussicht ihn zu unterrichten.

„Weil sie die einzige ist, die dir Dummkopf den »Seven Points« beibringen kann und den benötigst du für deine weiteren Weg als Shinobi. Außerdem bist du auch noch kein Chu-Nin, “ antwortete Jiraya.

Leider hatte er Recht und Naruto fand auch, dass es nicht seine Schuld war,

das er noch kein Chu-Nin war.

„Also Jiraya, ich glaube das wird nichts mit dem Jungen. Wenn er nicht einmal sich selber traut oder dir wie soll er dann mir trauen. Ohne Vertrauen kann ich in nichts lehren.“, sagte Haine enttäuscht.

„Wie jetzt?! Unterrichtet sie mich, oder nicht? Und was heißt hier das ich mir nicht traue?“

Das war Naruto alles zu hoch.

„Bitte Haine. Du musst ihn unterrichten. Ohne dich wird es sehr schwierig ihn weiter zu trainieren.“

Haine merkte jetzt schon, dass sie es nicht leicht haben würde und irgendwie mochte sie diesen Jungen nicht wirklich.

„Na gut, aber dafür muss er alles tun was ich verlange. Bist du dafür bereit, Naruto? Denn die Technik die ich dich lehren werde, wurde vor langer Zeit für die Kages entwickelt und dann irgendwann nicht mehr unterrichtet, weil sie zu mächtig ixt. Außerdem ist diese Technik sehr anspruchsvoll und benötigt viel Konzentration und Zeit. Denkst du, du bist bereit für dieses Training?“

Hoffnungsvoll blickte sie ihn an und wunderte sich über sein Verhalten, als er vollkommen ausflippte vor Freude.

Er jubelt und freute sich als wäre Weihnachten und sein Geburtstag an einem Tag.

„Natürlich bin ich bereit eine Technik zu erlernen, die nur für die Kages ist.“

„Aber denk dran es wird nicht einfach. Vielleicht wirst du es auch gar nicht schaffen“, versuchte sie ihm erklären.

Haine hielt kurz inne und lächelte jetzt etwas.

„Und du, Sakura? Was ist mit dir?“

Sakura, die bis jetzt hinter einem Baum gestanden hatte, erschrak und kam etwas verlegen aus ihrem Versteck.

„Ähm. Ich...ähm... ich würde mich sehr geehrt fühlen, wenn ich am Unterricht teilnehmen dürfte. Nur wenn es keine Umstände macht.“

So hatte Naruto Sakura fast noch nie erlebt, so schüchtern und kleinlaut.

„Gut, dann komm her.“

Sakura setzte sich neben Naruto auf einen Baumstamm und wartete darauf was Haine zu sagen hatte.

„Ok. Dann wollen wir mal. Wo fangen wir am besten an? Ach ja, ich weiß. Also...“

„Haine! Warte mal kurz.“

Das war Tsunade. Sie kam auf die Vier mit schnellen Schritten zu, gefolgt von Kakashi und Shizune.

„Was gibt es denn ehrenwerte Hokage?“

„Du sollst mich nicht Hokage nennen. Sondern Tsunade, “ sagte sie freundlich.

Naruto wusste zwar nicht, was während des einen Monats passiert war, den er nicht da gewesen war, aber Tsunade mochte Haine sehr gerne und holte sich auch gerne ihr Meinung ein und umgekehrt war es auch so.

Für Naruto war es sehr unheimlich zu sehen wie vertraut sie miteinander umgingen, wenn man Tsunades Reaktion vor mehr als einem Monat bedenkt, als Jiraya bat Haine zu befreien.

Nur zu gerne würde es wissen, was passiert war. Aber niemand sagte auch nur ein Wort darüber.

Auch fragen half nichts.

Keiner wollte ihm eine Antwort geben. Er würde es wahrscheinlich nie erfahren.

„Also nun, da deine Unschuld so gut wie bewiesen ist, müssen wir dich ja auch in ein Team einbringen. Außerdem musst du noch die Chu-Nin-Prüfung absolvieren. Wir haben lange überlegt. Und am Schluss gab es für uns nur eine Möglichkeit: Du wirst deine Chu-Nin-Prüfung in Kiri-Gakure ablegen, zusammen Naruto und einer anderen Person. Wegen der Prüfung ist bereits alles mit dem Mizukage abgesprochen.

Und wenn ihr zurück seid wirst du das neue Teammitglied von Team 7.

Immerhin fehlt da ja eine Person.“

Sakura und Naruto blickten traurig zu Boden.

Haine hatte keine Ahnung was los war, aber sie spürte ihre Trauer und ihren Schmerz über ihren verlorenen Teamkameraden.

„Ähm, was ist den Kiri-Gakure?“, fragte sie schnell um das Thema zu wechseln.

„Das ist ein befreundetes Dorf von uns, das am Meer liegt. Man nennt es auch das Dorf unter dem Nebel. Die Chu-Nin-Prüfung fangen bald dort an. Und da du Sakura und Naruto ja unterrichtest, werden sie dich dorthin begleiten. Und Kakashi auch!“

Sie blickten alle zu Kakashi, der sie unter seinem Mundschutz anlächelte.

„Ach ja, die fünfte Person im Bunde, die euer Teammitglied während der Prüfung sein wird, werdet ihr da treffen!“, sagte Tsunade bevor sie sich umdrehte und ging.

„Cool. Das wird bestimmt lustig. Hehe. Ich frage mich, wie diese Person wohl ist, die mit uns die Prüfung macht. Ob die wohl auch so stark ist wie ich? Egal, ich werde mich in Kiri-Gakure erst mal ans Meer legen, “ meinte Naruto als Tsunade und Shizune wieder weg waren.

„Du sollst da trainieren, Naruto. Und nicht Urlaub machen.“, sagte Sakura genervt.

„Sakura hat Recht. Und ihr solltet langsam anfangen, immerhin sollt ihr morgen schon aufbrechen. Meinst du, sie können heute schon etwas lernen, Haine?“ fragte Kakashi.

Sie überlegte kurz.

„Nein, eigentlich nicht. Es bringt nichts heute anzufangen. Wir werden das auf den Tag unserer Ankunft in Kiri-Gakure verschieben.“

„Oh, menno! Ich will aber diese Technik lernen, die nur die Kages lernen dürfen. Sonst kann das ja noch ewig dauern.“

„Hmm. Ist da nichts zu machen, Haine? Immerhin wäre es gut wenn sie schon etwas könnten, “ meinte Jiraya nachdenklich.

Auch Haine überlegte kurz.

Aus irgendeinen Grund, denn Naruto nicht verstand, warf sie Sakura einige besorgte Blicke zu.

So wie es aussah, wusste die auch nicht so Recht was das sollte.

„Eigentlich kann ich mit ihnen jetzt nur die Theorie und die erste Stufe erarbeiten. Mehr geht nicht.“

„Das ist doch schon mal etwas. Dann fang mal an. Ich bin schon gespannt. Ich habe bisher nur wenig, aber großartiges von dem »Seven Points« gehört, “ sagte Jiraya und setzte sich in den Schatten von einem großen Baum neben Kakashi, der bis eben sein »Flirtparadise« gelesen hatte, es jetzt lieber zur Seite legte und ebenfalls gespannt zusah.

„Na gut. Wie ich bereits am Anfang sagte, ist diese Technik sehr anspruchsvoll und gefährlich. Ihr müsst dafür in eure Vergangenheit reisen und schwere Zeiten noch einmal mit mir teilen.“

Wieder blickte sie zu Sakura und dieses Mal schaute diese weg.

Naruto verstand nicht was da abging.

„Ok. Jetzt sagt mir mal, was ihr über die sieben Chakra-Siegelpunkte wisst.“

Erwartungsvoll blickte Haine ihre beiden neuen Schüler an, doch die schienen irritiert.

„Ähm. Sind das vielleicht die Chakrapunkte im Körper? Oder so was ähnliches wie die acht inneren Tore?“, fragte Sakura zaghaft.

Sofort sah man Haines schockiertes Gesicht.

„Ich bin sprachlos! Was wird euch eigentlich an der Schule gelehrt? Kakashi! Sag mir bitte, dass sie einen Scherz gemacht hat?!“

Kakashi kratzte sich an der Stirn und blickte peinlich berührt zu Boden.

„Naja, um ehrlich zu sein, so etwas lehren wir hier gar nicht. Sonst setzten die jungen Ninjas ihre Ziele immer zu hoch. Und da dachten wir, es wäre besser sie darin erst sehr viel später zu unterrichten. Manchmal sogar gar nicht. Haha.“

„Was?! Oh, man! Das habe ich bereits in meinem ersten Jahr an der Akademie von Kumo-Gakure gelernt! Wie kann man so etwas Wichtiges nicht unterrichten?!“

Haine rasteten förmlich aus.

Nach einigen Minuten rieb sie sich die Schläfen mit den Zeigefingern um sich zu beruhigen.

„Tut...tut mir leid, wenn ich was Falsches gesagt habe, “ meinte Sakura dann etwas kleinlaut.

„Nein, Sakura. Du musst dich nicht entschuldigen, wenn dich diese Vollidioten nicht darin unterrichte haben, “ antwortete Haine mit einem zornigen Blick zu Jiraya und Kakashi.

„Dann werde ich euch das wohl alles beibringen. Und das wirft uns etwas zurück.

Damit werden wir länger brauchen als geplant.

Also, es gibt in unserem Körper sehr viele Chakrapunkte und auch die Acht inneren Tore. Doch es gibt sieben Punkte die anders sind als die Anderen.

Man nennt sie Siegelpunkte, da sie durch übermäßig viele Gefühle versiegelt werden. Es ist wie... ja wie soll ich das erklären? Ähm.“

Haine überlegte kurz, während Naruto jetzt schon angestrengt versuchte mit zu kommen.

„Kommt mal mit!“ sagte sie an die beiden gewandt.

Sakura, Naruto, Kakashi und Jiraya folgten ihr zu den Konoha-Wasserquellen.

Dort entsprang das Trinkwasser und lief durch drei verschieden große Teiche ins Dorf.

Die Durchgänge von den Teichen, wo das Wasser von einem ins andere floss, waren mit heruntergefallenen Blättern verstopft.

Haine holte sich einen großen Stock und stellte sich nahe an den obersten Durchgang.

„Diese Siegelpunkte sind wie diese Teiche und Durchgänge miteinander verbunden. Stellt euch vor das wären die Punkte und diese ihre Passagen.

Und das hier, “ sie zeigte auf die Blätter, welche die Durchgänge versperrten,

„ sind eure angestauten und starken Gefühle. Gefühle, die durch emotionalen Stress dort gelandet sind. Genau so sieht es jetzt in euren Siegelpunkten aus. Und was ich euch lehren will, ist diese Passagen zu öffnen und so mehr Chakra zu produzieren.“

Sie blickte kurz in ihre Gesichter.

Kakashi und Jiraya waren über diese Informationen auch etwas überrascht.

Naruto war nicht nur leicht verwirrt, sondern verstand gar nichts mehr.

Sakura blickte immer noch auf die Blätter.

„Schaut. Ist der Durchgang versperrt, dann fließt das Wasser nicht, aber wenn man die Blätter wegräumt dann...“

Mit dem Stock öffnete Haine den Durchgang.

„...fließt es wieder!“, rief Naruto begeistert.

„Ich glaube ich habe es verstanden. Wenn wir schaffen diese Siegelpunkte zu öffnen, fließt unser Chakra besser!“

„Sehr gut, Naruto! Ja, das stimmt aber nicht ganz.“

Fragend sahen sie alle Haine an.

„Wenn ihr das schafft, dann könnt ihr euer Chakra verdoppeln, wenn nicht sogar verdreifachen!“

Kakashi und Jiraya fielen aus allen Wolken und Naruto zitterte schon vor Aufregung.

Nur einzig Sakura zeigte keine Reaktion.

„Wow, cool! Das ist ja der Wahnsinn! Damit könnte ich super stark werden! Hehe. Ich will das sofort lernen.“

„Ich habe bereits am Anfang gesagt, dass es sein kann, dass ihr diese Technik nie beherrschen werdet. Also könnte es sein, dass es vielleicht nicht funktioniert, Naruto. Es hängt ganz davon ab, wie gut ihr mit eurer Vergangenheit umgeht“, versuchte Haine ihm zu erklären, aber er wollte nicht zu hören.

Während Naruto sich wie vom Affen gebissen freute, sagte Sakura kein Wort und blickte nur auf das fließende Wasser.

„Du musst nicht mit machen, wenn du nicht willst. Es zwingt dich keiner, Sakura.“

Haine hatte sich neben sie gestellt.

Hinter sich hörte sie, wie nun Jiraya und Kakashi versuchten Naruto zu beruhigen.

„Weißt du, keiner hier weiß etwas über meine Vergangenheit. Und ich rede nicht gerne drüber und jetzt soll ich einfach so alles verarbeiten. Das wird nicht leicht für mich, aber ich will es lernen. Ich muss stärker werden!“

In Gedanken setzte sie noch dazu: „Sonst werde ich nie gegen Satomie ankommen.“

Das Treffen mit ihr vor kurzem hatte ihr klar gemacht, dass sie stark werden muss um endlich die Schmerzen der Vergangenheit los zu werden.

Ein kleines Lächeln hüpfte über Haines Gesicht.

„Genau das habe ich von dir erwartet. Um ein guter Ninja zu werden muss man oft durch eine schmerzvolle Zeit gehen. Und ich denke... Nein, ich glaube daran das du es schaffen wirst, Sakura!“

Haine legte ihr aufmunternd eine Hand auf die Schulter.

Ruckartig blickte sie auf und schaute Haine ins Gesicht und dann lächelte auch sie.

„Ja, ich werde nicht aufgeben!“

„Hey, wann beginnen wir endlich mit der ersten Übung, häh!“

Naruto hatten sie vollkommen vergessen.

Er stand einige Meter entfernt und wartete bereits auf die anderen.

„Haha! Ist der immer so, Sakura?“, fragte Haine.

„Oh ja. Und er kann noch viel schlimmer sein.“

„Jetzt kommt schon! Ich will endlich mit dem Training anfangen!“

Wie ein Wilder hüpfte er immer noch auf und ab und alle mussten über diesen seltsamen Jungen mit seinem blonden Schopf lachen.

Als sich alle wieder beruhigt hatten, ergriff Haine wieder das Wort.

„Na gut, unsere erste Trainingseinheit beginnt bei Sonnenuntergang am Wasserfall von der Konohaquelle. Klar?!“

„Ja, “ antworteten Sakura und Naruto im Chor.

„Gut, dann ruht euch jetzt aus. Denn das wird nicht leicht.“

Mit den Worten verabschiedete sich Haine und ging Richtung Wald.

„Sag mal, wo wohnt sie eigentlich jetzt, wo sie nicht mehr im Verlies sitzt?“ fragte Naruto neugierig.

„Ich habe keine Ahnung. Wir müssen sie nachher mal fragen, “ antwortete Sakura und ging auch zu sich nach Hause.

„Ich bin wieder da!“

„Ah, Sakura. Das Essen ist bald fertig.“

„Ja, gut. Ich bin in meinem Zimmer.“

Kaum hatte Sakura ihre Zimmertür geschlossen, legte sie sich auf das Bett und schloss ihre Augen.

Durch ihre Vergangenheit sollte sie reisen.

Wie sollte sie das nur machen?

Ihr halbes Leben hatte sie damit verbracht es zu vergessen und jetzt?

Aber irgendwie musste sie das schaffen.

Sie würde nicht aufgeben.

Niemals.
 

Durch ein Klopfendes Geräusch am Fenster wurde Sakura geweckt.

Erschrocken richtete sie sich auf.

Draußen war bereits Sonnenuntergang.

Immer noch klopfte etwas am Fenster und als Sakura aufblickte, sah sie Naruto vor ihrem Fenster sitzen.

„Naruto? Was machst du denn hier?“

Mit einem Satz hatte sie das Fenster aufgerissen und ihn rein gelassen.

„Ich bin hier um dich abzuholen. Ich dachte mir, wir können doch zusammen zum Training gehen. Hehe.“

Sakura war erleichtert, dass er sie abgeholt hatte.

Sonst hätte sie das Training verpasst.

Schnell machten sich die beiden auf den Weg zu den Wasserfällen von Konoha.

Völlig außer Atem kamen sie da an und schnappten nach Luft.

Sakura hatte starke Seitenschmerzen als sie anhielten.

Auf einem Stein in der Mitte vom Wasser saß Haine und meditierte.

Die Sonne war bereits ganz untergegangen und die ersten Sterne zierten den Himmel.

Die beiden wollten sie nicht stören und sagten nichts.

„Ihr seit zu spät. Ich habe gesagt, >bei< Sonnenuntergang und nicht >nach<.“

„Oh, ähm. Entschuldigung, aber ich habe verschlafen, “ sagte Sakura etwas verlegen.

„Naja, wenigstens bist du ausgeruht. Setzt auch, “ sagte Haine und wies mit der Hand auf zwei Steine vor sich.

Beide nahmen Platz, in derselben Haltung wie sie.

Die Steine waren eiskalt und vollkommen nass von dem Wasserfall.

Sie hatten Glück, wenn sie sich nicht erkälteten.

„Von jetzt an werdet ihr auch nur noch fünf Mal am Tag von dem hier ernähren, “ meinte sie, holte eine Schale hinter sich hervor in der eine milchig-wässrige Substanz enthalten war.

„Was genau ist das?“, fragte Naruto angewidert.

„Das ist Milch mit verschiedenen Kräuterextrakten. Diese reguliert das regelmäßige und kontrollierte Fließen des Chakras und bildet Neues.

Heute braucht ihr das noch nicht, aber ab morgen. Ich habe auch schon jedem von euch fünf Liter davon hergestellt. Ihr nehmt jeweils morgens, mittags und abends, so wie Vor- und nachmittags eine Schale zu euch. Das sind in etwa hundertfünfzig Milliliter pro Schale. Verstanden?“

„Mir knurrt ja jetzt schon der Magen. Allein wenn ich daran denke, meine geliebte Nudelsuppe nicht zu essen. Wie lange soll das denn gehen?“, fragte Naruto entgeistert.

„So lange bis ihr das Training abgeschlossen habt.“

„Was?!“ kam es von den beiden Ninjas gleichzeitig.

„Ja. Wenn ihr nur einmal etwas anderes zu euch nimmt, brecht ihr damit das Training ab und könnt diese Technik niemals erlernen. Dann ist alles vorbei.“

Naruto schien hin- und hergerissen zwischen seiner geliebten Nudelsuppe und der starken Technik, aber am Ende entschied er sich für das Training.

„Gut. Wir wollen jetzt den ersten Siegelpunkt öffnen, falls euch das gelingt.

Dieser Punkt wird Erd- oder auch Wurzelchakra genannt. Es sitzt am unteren Ende des Wirbels und wird durch eure Ängste blockiert. Jetzt schließt bitte eure Augen. Und konzentriert euch... Was sind eure schlimmsten Ängste?“

Beide waren nun ganz vertieft und konzentrierten sich auf ihre Gefühle.

Haine spürte durch ihre Emphatie was sie gerade fürchteten, trotzdem fragte sie nach.

„Habt ihr eure Angst deutlich vor euch? Nun sag mir Naruto, was ist deine größte Angst?“

Naruto zögerte kurz und antwortete dann: „Das mich all meine Freunde wieder verlassen und die Bewohner von Konoha mich niemals respektieren werden.

Ich fürchte mich davor, dass sie mich zurückweisen, wenn ich versage.“

Sakura hatte Naruto noch nie so ernst gehört.

„Ok, und jetzt löse deine Angst. Lass sie los. Wirf sie von dir ab, wie lästigen Ballast.“

Naruto konzentrierte sich und dann sah man eine sehr kleine blaue Chakrawelle, die ihn umgab.

Im nächsten Moment öffnete er die Augen.

Haine lächelte ihn an und er grinste frech zurück.

„Sehr gut. Du hast den ersten Siegelpunkt gelöst.

Und nun, Sakura. Wovor hast du die meiste Angst?“

Sie brauchte länger als Naruto.

Haine spürte genau, wovor sie Angst hatte, aber solange sie es nicht aussprach und versuchte es zu lösen, blieb sie erhalten.

„Sakura? Sag mir, was du fürchtest!“

Langsam öffnete sie den Mund.

„Ich fürchte.... Ich...“

Haine merkte in dem Moment, dass Naruto etwas zu ihr sagen wollte, aber sie hielt in mit einem scharfen Blick davon ab.

„Ich fürchte mich........ Ich... fürchte mich mehr als alles andere vor meiner Vergangenheit. Ich fürchte mich davor, mich Satomie und meiner Vergangenheit zu stellen. Das irgendjemand sie erfährt und das man mich danach als Bedrohung ansieht. Das ist meine größte Angst, “ sagte sie im leisen Flüsterton.

Dieses Mal umgab Sakura die kleine blaue Chakrawelle und auch sie öffnete ihre Augen, aber sie war nicht so wie Naruto. Sie lächelte nicht, sondern blickte ins Wasser.

„Auch du hast es geschafft. Nun habt ihr eure Ängste gelöst. Lasst sie nicht mehr von euch Besitz ergreifen, denn dann schließt sich der Siegelpunkt wieder. Und zwar für immer. Denkt nicht über das Vergangene nach oder Dinge die vielleicht passieren könnten. Lebt im hier und jetzt.“

Stille trat ein, so dass man nur das Wasser fließen hörte.

Haine dachte über die Ängste nach, von denen sie eben gehört hatte.

Narutos Angst war verständlich.

Er war immer alleine gewesen und hatte nun endlich Freunde, die er schützte.

Doch was fürchtete Sakura in ihrer Vergangenheit.

Durch ihre Empathie konnte nicht sehen, warum sie Angst hatten, sondern nur das sie da war.

Es war ein sehr einseitiges Kekkeigenkai, wie sie immer fand.

„Ich denke, dass war es dann für heute. Vergesst eure Flaschen nicht. Wir sehen uns morgen um aufzubrechen. Bis dann.“

Naruto wollte gerade protestieren, da war sie auch schon verschwunden.

„Na toll. Ich dachte wir lernen heute noch mehr.“

Mit seinem typischen Grinsen blickte er zu Sakura, aber die blickte immer noch ins Wasser.

„Ähm, Sakura? Hast du was?“

Sie schreckte beim Klang ihres Namens hoch, als ob sie geschlafen hätte.

„Was? Nein, nein. Ich bin nur schon wegen morgen aufgeregt, “ sagte sie und versuchte zu sorglos zu erscheinen, aber Naruto wusste das sie es nur spielte.

„Wollen wir gehen? Es ist schon dunkel.“

Damit erhob sie sich und ging genauso nachdenklich zurück nach Konoha.

Naruto ging neben ihr, sagte aber nichts.

Nun kam auch in ihm die Frage auf, was Sakura in der Vergangenheit so schlimmes passiert ist und was diese Satomie damit zu tun hatte.
 

„Oh, Verdammt! Ich komme zu spät!“

Erschrocken war Naruto aus dem Schlaf aufgewacht und hatte festgestellt, dass er bereits zu spät kam.

Normal sollten sie schon seit einer halben Stunde unterwegs sein.

„Oh, man! Warum passiert das immer mir! Gut, dass ich gestern schon gepackt hatte! Echt jetzt.“

So schnell er konnte jagte er zum Tor von Konoha-Gakure.

Unterwegs rempelte er Leute und Stände um, nahm einen falschen Weg und landete stattdessen in seinem Lieblingsnudelrestaurant.

Nach einiger schweren Minuten der Überlegung entschloss er sich doch nichts zu Essen und rannte weiter.

Rechzeitig fiel ihm ein, dass er ja nichts außer der seltsamen Milchsubstanz essen durfte.

Endlich, vollkommen ausgepowert kam er endlich am Tor an.

Dort warteten bereits Sakura, Haine, Tsunade und Jiraya auf ihn. Wer fehlte war...

„Kakashi kommt wie immer zu spät.“, meinte Tsunade.

„Aber du warst auch nicht gerade pünktlich, mein lieber Freunde.“

Tsunade schien irgendwie verärgert, doch es war nicht wegen Naruto.

„Naruto. Hast du deine Milch schon getrunken?“

Haine hatte sich jetzt vor ihm hingestellt.

„Nein, noch nicht. Ich habe total verpennt. Warte ich nehme sie gleich.“

Naruto zog eine von den vielen kleinen Flaschen heraus, die jeweils hundertfünfzig Milliliter von der Substanz enthielt und trank sie in einem Schluck.

Es schmeckte nicht so schlimm, wie er gedacht hätte.

Der Geschmack erinnerte an ein Pfefferminzbonbon mit Milch.

Und es sättigte sehr stark.

Das riesige Loch in seinem Magen war sofort gestopft.

„Boah. Jetzt bin ich aber satt. Das ist ja voll lecker.“ Ungläubig wie diese Milch ihn sättigte blickte er die leere Flasche an.

Haine lächelte ihn an und ging dann zu Jiraya.

Nach einigen Minuten trudelte auch Kakashi ein.

Er entschuldigte sich tausend Mal bei Tsunade, aber eine Erklärung für die Verspätung gab er nicht wirklich ab.

Er sagte immer nur, dass sein Auftrag ihn mehr in Anspruch genommen hatte als erwartet.

Nachdem Tsunade ihn einen dicken und langen Einlauf gegeben hatte, verabschiedeten sich alle von ihr und Jiraya, und zogen los Richtung Kiri-Gakure.

Da der Weg bis zum Dorf unter dem Nebel eine Woche dauerte, beschloss Haine das Training unterwegs fortzusetzen, da es sonst verschwendete Zeit wäre und sie so schneller fertig wären.

Auch fand Naruto sie nach einiger Zeit sehr nett und sympathisch, was er beim ersten Treffen nicht gedacht hätte.

Sie hatte viele interessante Sachen zu erzählen von dem Dorf Kumo-Gakure aus dem sie stammte.

Sie unterhielten sich beide über ihren Unterricht an der Akademie und stellten einige Unterschiede fest.

Nicht nur der »Seven Points« wurde den Konoha-Nins vorenthalten, sondern auch andere Techniken, dessen Name und Wirkung aber sehr komplizierter waren als der »Seven Points«.

„Ich habe mir überlegt, dass ich euch beide einzeln unterrichte, “ sagte sie am ersten Abend am Lagerfeuer.

„Warum das denn, hä?“

„Weil ich es für vernünftiger halte. Ich habe bemerkt, wie unkonzentriert ihr seid, wenn ich euch zusammen unterrichte. Außerdem ist das für mich auch besser. Ich kann intensiver mit jedem einzelnen reden.“

Naruto war von der Idee gar nicht begeistert, anders als Sakura.

Ihr schien diese Idee gut zu heißen und sagte sogar zu, zuerst unterrichtet zu werden.

So kam es also, dass eine halbe Stunde später die beiden Mädchen tiefer in den Wald gingen um das Training weiterzuführen.

„Oh, menno. Das finde ich ziemlich unfair. Echt jetzt.“

Beleidigt saß Naruto auf einem Baumstamm, die Arme verschränkt und blickte zu der Stelle zwischen den Büschen, wo die beiden Mädchen gerade verschwunden waren.

Er wollte gerne mehr über Sakura und ihre Vergangenheit wissen.

Vor allem von dieser Satomie.

Nun da Naruto darüber nachdachte, wusste er so gut wie gar nichts von Sakura.

Nur das, was sie während ihrer Akademiezeit und danach zusammen erlebt hatten.

„Wäre es irgendwie auffällig und unverschämt erst jetzt danach zu fragen?“, dachte er.

Kakashi sagte nichts zu Narutos ständigen Nörgeleien, sondern las nur sein >Flirtparadies< weiter.

Nach einer halben Stunde wurde auch das ganze Beklagen langweilig für Naruto und er startete ein paar Versuche in Kakashis Buch zu lesen.

Doch der Jo-Nin war einfach zu stark für ihn und wimmelte ihn immer gelassen ab, ohne von dem Buch aufzublicken.

„Wie lange wollen die denn noch weg bleiben?“, fragte Naruto nach einer weiteren Viertelstunde.

„Das kann doch nicht so lange dauern.“

„Naruto, wie wäre es wenn du dich ein bisschen in Geduld übst? Sakura hat ziemlich viel durchgemacht und muss das erst verarbeiten.“

Danach kehrte wieder Ruhe ein und Naruto lenkte er sich mit Shurikentraining ab.

Aber es dauerte nicht mehr lange, da kamen Haine und Sakura, die ziemlich blass und müde wirkte, wieder.

„Gut, Sakura. Du legst dich jetzt am besten Schlafen. Naruto, komm folge mir.“

Schnell sammelte er ein paar Shuriken vom Boden auf und folgte Haine durch die Büsche.

Der Wald durch den sie liefen, war ziemlich dicht bewachsen und dunkel.

Ein paar Mal bekam er Äste und Zweige ins Gesicht oder in den Bauch.

Nach einiger Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen, konnte er eine kleine Lichtung vor sich sehen.

Dor strahlte der Mond sehr hell durch die Bäume auf einige Steine herunter.

Haine setzte sich auf einem der größten und nahm den gewohnten Meditationssitz ein.

Naruto machte es ihr nach und setze sich auf einen kleineren Stein ihr gegenüber.

Der Stein war eiskalt und ziemlich unbequem, wie der zuvor in Konoha, nur wer dieser trocken.

„Ok, dann wollen wir mal.“

Haine hatte sich kurz die Hände gerieben und ihn herausfordernd angelächelt.

„Mal sehen wie schnell du diesen Siegelpunkt löst. Wie du sicher bemerkt hast, hat Sakura etwas länger gebraucht als erwartet. Aber am Schluss hat es doch geklappt.

Nun gut. Der nächste Siegelpunkt befindet sich in der unteren Bauchregion.

Es wird das Feuerchakra genannt und ist für deine Willenskraft zu ständig.

Dein Kampfgeist wird oft von diesem Punkt aus freigesetzt. Leider wird dieser Punkt von Scham blockiert.

Also, gibt es irgendetwas wofür du dich schämst? Irgendetwas wo du von dir selbst enttäuscht warst. Oder dich für dich selber geschämt hast?“

Mit ihren strahlend blauen Augen schien sie ihn zu durchbohren.

Langsam bohrten sie sich in seine Gedanken.

Für Naruto war das sehr unangenehm.

Trotzdem versuchte er zu überlegen wofür er sich am meisten schämte.

Es gab einige Momente wo er Scham empfunden hatte, doch welcher war der schlimmste?

„Du darfst nicht nur eine Situation voll Scham vergessen, sondern alle.

Das ist das schwierige an diesem Siegelpunkt.“

Sie sagte das, als ob sie seine Gedanken kennen würde.

Diese Augen schienen ihn wirklich zu durchleuchten.

„Ähm... Wie soll ich den so viel Scham loslassen?“, fragte er etwas irritiert.

„Du musst dich daran erinnern und auch daran denken wie die anderen darauf reagiert haben. Du musst dir das Gefühl wieder richtig wachrufen.

Und dann löst du diese Scham von dir ab, wie eine lästige Oberfläche.

Es ist menschlich Fehler zu begehen und jeder macht so etwas. Und daran musst du denken während du denn Scham von dir abwirfst.“

Das ist leichter gesagt als getan, dachte Naruto grimmig.

Er hatte trotzdem noch immer nicht ganz verstanden was Haine meinte.

Noch einmal konzentrierte er sich auf alle Ereignisse wo er Scham empfunden hatte.

Es dauerte einige Zeit bis er alle beisammen hatte. Jetzt fühlte er sich ziemlich schlecht, durch all diese Situationen, in denen er sich geschämt und oft auch versagt hatte.

Und dann tat er das was Haine gesagt hatte und sagte sich, dass das natürlich war und versuchte die vielen Schamgefühle von sich abzuwerfen.

Nach einigen unglücklichen Versuchen, spürte er ein Art Kribbeln in der unteren Bauchgegend und er fühlte sich so frei von all diesen Momenten.

Naruto öffnete ein Auge und blickte dadurch Haine an die ihn anlächelte.

„Und? Hab ich es geschafft?“

Sie nickte kurz.

„Ja, aber der Siegelpunkte öffnete sich nicht so sauber wie der Erste. Es war mehr ein Quetschen. Ja, als ob das Chakra sich durch den Punkt quetschte.

Aber trotzdem eine gute Leistung.“

Haine stand auf und kämpfte sich durch den dichten, dunklen Wald zum Lager zurück ohne ein weiteres Wort, während Naruto dessen Hinterteil von dem hartem Stein weh tat, ihr folgte.

Als sie ankamen, war Haines Hose am unteren Teil einer ungünstigen Stelle von den Ästen zerrissen und beide hatten viele Kratzspuren im Gesicht.

Narutos Hand hatte eine besonders große Schnittwunde von einem Dornenbusch abbekommen.

Im Lager brannte kein Feuer mehr und sowohl Kakashi als auch Sakura schliefen bereits tief und fest.

Naruto legte sich zu Kakashi mit ins Zelt, während Haine ihm eine Gute Nacht wünschte und sich dann in das Mädchenzelt begab.
 

Am nächsten Morgen weckte Kakashi Naruto kurz nach Sonnenaufgang.

Vollkommen verschlafen machte er sich daran seine Schlafsachen einzupacken

und mit seinem Sensei das Zelt zu verstauen.

Die beiden Mädchen waren längst fertig und holten frisches Wasser, dass einzige was Sakura und er zu sich nehmen durften außer dieser Milchmischung.

Schnell trank Naruto seine Substanz um sein schreckliches Hungergefühl zu hemmen und wurde schon etwas munterer.

Als Sakura und Haine wieder da waren, brachen sie wieder auf.

Sakura schien wieder etwas fröhlicher seit der Entführung.

Sie war auch nicht mehr so blass wie den Abend zuvor.

Für Naruto verging die Zeit sehr schnell und schon war die Sonne wieder untergegangen.

Ein bisschen störte ihn diese ruhige Reise.

Er hatte gehofft unterwegs etwas Spannendes zu erleben.

Aber jetzt war es für ihn viel zu langweilig.

Kakashi hatte ein leckeres Essen für sich und Haine gezaubert, während die beiden anderen mit der Milch klar kommen mussten, die ihnen schon jetzt zum Hals raushing.

„Das war verdammt lecker. So etwas traut man dir gar nicht zu Kakashi,“ meinte Haine, nachdem die zwei alles weggeputzt hatten, wobei Naruto beim Geruch und Anblick das Wasser im Mund zusammen gelaufen war.

„Puh, ich bin voll. Also,“ sagte sie und klatschte dabei in die Hände, „dann wollen wir mal, ne. Sakura willst du wieder anfangen?“

Sie nickte kurz und wieder verschwanden beide in den Wald.

Naruto hatte sich darauf schon eingestellt und fing jetzt sofort an zu trainieren ohne groß rumzunörgeln.

Wie zuvor saß Kakashi am Feuer und las sein Buch, wobei er ab und zu lachte.

Aber dieses Mal schienen weder Sakura noch Haine zurückzukommen.

Nach zwei geschlagenen Stunden blickte auch Kakashi von >Flirtparadies< auf.

„Ich frage mich, was da so lange dauert?“

Naruto lies kurz seinen Schattendoppelgänger los, den er im Schwitzkasten hatte und starrte zu seinem Sensei auf.

„Was denken sie, Meister Kakashi? Sollten wir sie suchen gehen?“

Für einen Moment schloss Kakashi sein sichtbares Auge und überlegte.

„Ich denke, wir warten noch ein paar Minuten. Dann suchen wir sie.“

Erneut vertiefte er sich in sein Buch und Naruto prügelte sich weiter mit seinen neu beschworenen fünf Doppelgängern.

Irgendwann brannte im Feuer nur noch eine leichte Glut und so konnte Kakashi nicht weiterlesen.

Er erhob sich und weckte Naruto, der vor Erschöpfung nach dem Kampf gegen seine Doppelgänger eingeschlafen war.

„Was is´ ´n los? “

Noch schlaftrunken reckte er sich und gähnte herzhaft.

„Ich denke, wir sollten losgehen und die Mädchen suchen,“ sagte Kakashi kurz.

Hinter ihm im Busch begann es zu rascheln und beide schnappten blitzschnell zu ihren Kunais.

„Wer ist da?“

Die Stimme von Kakashi erstarb leicht in dem dunklen Wald.

Niemand antwortete ihm.

Eine Gestalt kam aus dem Gebüsch und er warf sein Ninjamesser nach ihm.

Klonk.

Das metallene Messer steckte nur einige Zentimeter neben Sakuras sowieso schon bleichem Gesicht im Baum. Sie verlor jegliche Farbe im Gesicht. Mit einem entsetzten Blick betrachtete sie das Kunai.

„Sag mal, seid ihr jetzt total verrückt geworden? Wie könnt ihr mich so erschrecken? Ich hätte verletzt werden können.“

„Tut mir leid, aber ich dachte, dass ihr irgendwelche fremden Angreifer seid.“

Ohne ein weiteres Wort und leicht gereizt ging Sakura ins Zelt und zog den Reißverschluss zu.

„Was is´ ´n mit der los?“, fragte Naruto immer noch müde.

Haine zuckte nur mit den Schultern und drehte sich auf der Stelle um.

Schnell ging sie wieder in den Wald und Naruto, der blitzartig aufgesprungen war, hatte Schwierigkeiten ihr zu folgen.

Dieses Mal war der Wald nicht so stark bewachsen und sie kamen schnell durchs Gebüsch.

Unterwegs musste Naruto einige Male herzhaft Gähnen.

Obwohl der Weg weiniger bewachsen war, war er um einiges Länger als der Erste.

Ab und zu huschte etwas von dem Mondlicht durch die Blätter der verschiedenen Baumarten oder ein Waldbewohner lief ihm über den Weg.

„Wie weit is´ denn das noch?“

Naruto wurde langsam ungeduldig. Er war saumüde und hatte einen leichten Muskelkater von dem kalten Boden auf dem er geschlafen hatte.

„Nicht mehr weit. Wir sind gleich da.“

Nun hörte auch Naruto die Müdigkeit in Haines Stimme.

Weiter sagten sie aber nichts.

Nach einigen Minuten hörte er Wasser rauschen.

Und dann konnte er einen wunderschönen Fluss sehen.

Haine setzte sich dieses Mal auf den Boden.

Naruto tat es ihr gleich und spürte auch schon den kalten und nassen Boden des Flussufers unter seinem Hinterteil.

„Ok. Ich hoffe du bekommst diesen Siegelpunkt auch wieder so schnell hin. Ich bin nämlich verdammt müde.“

Sie blickte ihn direkt an, erwartete aber keine Antwort.

„Also gut. Der Siegelpunkt denn wir heute durchnehmen gehört zum Wasserchakra.

Dieser sitzt in der oberen Bauchregion, in der Nähe deines Magens und steht für die Freude.

Diesen Punkt merkt man auch oft, da man bei einem großen Glücks- oder Freudegefühl immer >Schmetterlinge im Bauch hat< wie man so schön sagt.

Du hast das sicher auch schon gespürt, dass dein Magen vor Freude oder Glück

ziemlich gekribbelt hat.“

Naruto nickte. Er kannte dieses Gefühl sehr gut. Das hatte er meistens, wenn er eine neue Mission bekam.

Sein Magen knurrte kurz und er legte eine Hand auf seinen Magen.

„Mein Chakrapunkt der Freude würde gerne etwas anderes zu Essen bekommen, als diese Milch.“

Haine lächelte ihn verständnisvoll an.

„Du weißt genau, dass das nicht geht. Also jetzt konzentrier dich.

Dieser Punkt wird durch Schuld versperrt. Wenn du dir für irgendwas die Schuld gibst, dann verschließt sich dein Siegelpunkt der Freude.

Hier musst du wieder die Stärkste von allen Schuldgefühlen finden.

Du kannst nicht alle Schuld von dir weisen, dafür würdest du zu lange brauchen.

Also suche die Erinnerung wo du deiner Meinung nach am meisten Schuld hast.“

Naruto hätte nicht gedacht, dass es so kniffelig werden würde.

Es gab einige Sachen wofür er sich die Schuld gab.

„Naja, ich glaube ich gebe mir am meisten die Schuld für...“

„Du darfst es nicht glauben. Du musst es wissen. Außerdem musst du es mir nicht sagen. Das ist nicht wichtig. Es kommt darauf an, dass du es weißt.“

Naruto nickte kurz und schloss wieder seine Augen um sich besser zu konzentrieren.

Dabei musste er sich zusammen reißen nicht einzuschlafen, da ihn die Müdigkeit immer wieder übermannte.

„Hast du die Schuld gefunden, wo du dir sicher bist das sie am stärksten ist?“

Naruto nickte und versuchte diese Schuld so deutlich zu spüren wie nur möglich.

„Überlege genau, ob du wirklich dafür die Schuld trägst. Ob du dir nicht einfach die Schuld auflastest, um eine Ausrede für geschehene Dinge zu haben. Und falls du dir sicher bist wirklich die Schuld zu tragen, dann denk daran was passiert ist. Ist es eine starke oder eine schwache Schuld? Hast du diese Schuld verleugnet oder direkt zugegeben?“

Sie saßen eine ganze Weile da und versuchten alles Mögliche damit sich Narutos Schuld von ihm löste, doch nichts half.

Irgendwann sahen beiden ein, dass es heute nichts mehr bringen würde und gingen zurück zum Lager.

Naruto fühlt sich ziemlich schlecht.

Wenn er jetzt schon nicht weiterkam, wie sollte es beim nächsten Siegelpunkt sein?

Er war am Boden zerstört.

„Sag mal. Hatte Sakura diesen Punkt auch nicht gelöst?“

Seine Stimme klang hohl und ziemlich müde.

„Doch sie hat es geschafft, aber sie hat sehr lange gebraucht.“

Weiter sprachen sie kein Wort.

Nun fühlte sich Naruto ziemlich schwach. Er hatte es nicht geschafft. Aber Sakura hatte auch mehr Zeit gehabt.

Zurück bei den Zelten kroch Naruto sofort unter seinen warmen Schlafsack, da er ziemlich durchgefroren war und versuchte zu Schlafen.

Doch er wühlte sich fast nur hin und her.

Diese Schuldgefühle die er sich ins Gedächtnis gerufen hatte lagen wie Blei auf ihm.

„Nur Mut!“, sagte er zu sich selbst, „morgen wirst du es schaffen.“

Aber er traute auch seinen eigenen Gedanken nicht so wirklich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2009-07-13T14:12:10+00:00 13.07.2009 16:12
Das mit dem Chakra punkten kommt mir bekannt vor.
Hast du es aus Avatar?
ist ne super idee.
*grins*

mfg
fahnm


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