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Geständnis um Mitternacht

von

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Berührung

Obwohl das Shooting in vollen Zügen lief und sie erst gemeinsam und nun jeder einzeln fotografiert wurde, hatte JaeJoong es geschafft, einen dieser seltenen Momente des Alleinseins zu ergattern. Es war ihm keineswegs unangenehm, dass er diese Stille auf der Herrentoilette des Fotostudios gefunden hatte. War man in der Situation eines Prominenten, in der JaeJoong sich befand, dann nutze man jeden Ort, jede Sekunde, um die Stille auf sich einwirken zu lassen, da diese Gelegenheiten einfach viel zu selten waren.
 

Er hatte das Fenster im Raum geöffnet und war erstaunt, dass er keine kreischenden Fans oder Paparazzi davor fand. Das Rauschen der Autobahn in der Nähe war ein lautes Surren, das in einer Dauerschleife hing. Aber es war besser als die ständigen Anweisungen, die ihm bedeuteten, den Kopf hier oder da hinzudrehen, weniger arrogant zu blicken und dann mehr, das permanente Gezupft an den Kleidungsstücken, die er trug oder der Hinweis seitens des Managements, er möge bitte an seine Rolle denken. Nein, in diesen Augenblicken war selbst das Geräusch hunderter Autos Erholung für ihn. Die Aussicht hingegen war schrecklich. Alles war grau, nur ganz vereinzelt gab es etwas Grün zu sehen. Sie waren in einem Industriegebiet und das Studio befand sich in einer riesigen Lagerhalle. Hier teilten sich zwei sehr bekannte Starfotografen die Fläche, weshalb auch öfters mehrere Shootings auf einmal stattfanden. Neben Dong Bang Shin Ki war auch noch eine ganz neue Gruppe hier, die JaeJoong weder kannte, noch jemals von ihnen gehört hatte. So viele Bands kamen und gingen innerhalb kürzester Zeit. Das Business war hart und nur die Stärksten und Besten überlebten, wenn sie das Glück hatten, auf den richtigen Nerv der Fans zu drücken.
 

JaeJoong schloss seine Augen. Für eine kleine Weile wollte er die Welt, wie sie war, ausblenden, doch sobald er seine Lider geschlossen hatte, erfüllte ihn Sehnsucht. In seinem Inneren sah er ChangMin und er fragte sich, ob diesem aufgefallen war, wie er ihn vorhin beim Shooting heimlich angesehen hatte. JaeJoong war sich darüber im Klaren, dass es für einige Minuten nicht geglückt war, seine Gefühle zu verbergen. Erst JunSu, welcher zu ihm getreten war und ihn freundschaftlich umarmt hatte, war es gelungen, die tiefen Gefühle aus JaeJoong zu vertreiben. „Kopf hoch“, hatte JunSu gesagt und JaeJoong matt angegrinst. Es war einfach gut, dass seine Freunde informiert waren.
 

Das Öffnen der Tür holte JaeJoong aus seinen Gedanken zurück. Automatisch richtete er sich auf, drehte sich um und dann stand er vor ChangMin.

„Oh“, hauchte dieser, „du bist es.“

„Ja“, entgegnete JaeJoong, dem keine sinnvollere Antwort einfiel.

Kurze Zeit sahen sie sich einfach nur an, dann unterbrach ChangMin ihren Blickkontakt, indem er zum Waschbecken ging und sich die Hände wusch. „Haargel“, erklärte er.

„Kenn ich“, meinte JaeJoong. Er mochte es auch nicht, wenn die zuvor gestylte Frisur seine Hände mit klebrigem Gel beschmutze. „Ich gehe dann…“

„Okay.“
 

JaeJoong lief an ChangMin vorbei, doch mit der Türklinge in der Hand blieb er stehen. Irgendetwas zog an ihm, verhinderte, dass er einfach ging. Leicht drehte er seinen Kopf. Aus dem Augenwinkel konnte er ChangMin sehen, der einfach so tat, als wären seine Hände noch immer dreckig, auch wenn sie längst sauber sein mussten. Ohne besonderes Zutun stellte JaeJoong wieder einmal fest, wie hübsch er ChangMin doch fand. Die schlanke Gestalt hatte etwas graziles, wobei JaeJoong auch das Raubtier unter dieser jungen, schönen Hülle wahrnehmen konnte. Mochte ChangMin stets so tun, als wäre er beherrscht, gefühlskalt, JaeJoong konnte das Temperament und die Leidenschaft unter dieser Schale spüren. Es reizte ihn, dieses Feuer zu entfesseln. Wie von alleine führten ihn seine Schritte zurück.
 

„Was willst du?“, fragte ChangMin, welcher nun seinerseits den Blick vom Badezimmerspiegel löste und direkt in JaeJoongs Augen blickte.

„Ich…“, setzte JaeJoong an, unterbrach sich jedoch selbst.

„Was?“

Das Bedürfnis, ChangMin zu berühren, wuchs in ihm, je länger er ihn ansah. Wie unter Zwang hob er seine Hand, streifte mit seinem Handrücken die zarte Wange und ChangMin lief rot an, schwieg jedoch. JaeJoongs Pulsschlag beschleunigte sich, wurde schneller, unregelmäßiger und eine Schwingung breitete sich zwischen ihnen aus, die fast greifbar wurde.

„JaeJoong?“, fragte ChangMin unsicher.

„Willst du noch immer, dass ich dich verführe?“

Die dunklen Augen weiteten sich vor Überraschung und nun war es an ChangMin, zu stammeln. „Ich… Also… Ich…“
 

Ohne seinem Freund weitere Gelegenheit zu geben, seinen Gedanken Ausdruck zu verleihen, tat JaeJoong das Einzige, was er in diesem Moment machen konnte, er gab der drängenden Sehnsucht in seinem Herzen nach und beugte sich vor. Mit seinen Lippen berührte er die ChangMins, kostete die Süße, von der er so lange geträumt hatte. Das erstickte Keuchen ignorierte er, während er neugierig und sanft zugleich mit seiner Zunge über die sinnlichen Lippen strich. Er wartete nur darauf, dass ChangMin ihn von sich stieß, doch dann geschah das Unglaubliche. Zaghaft gewährte ChangMin ihm den Zugang und JaeJoong fühlte sich wie im Himmel. Das vorsichtige Erwidern seines Kusses überwältigte JaeJoong. Er hätte keineswegs damit gerechnet, dass ChangMin auf seinen riskanten Vorstoß einging, umso mehr genoss er diese süße Liebkosung, bis die Tür aufgerissen wurde.
 

Blitzschnell brachten sie Distanz zwischen sich, wenngleich sie beide nicht verhindern konnten, rot zu werden. Jedem musste bewusst sein, dass sie hier gerade etwas Verbotenes getan hatten. Erleichtert atmete JaeJoong auf, als er erkannte, dass es JunSu war, welcher ins Bad getrampelt war. Er wollte ChangMin schon sagen, dass alles in Ordnung war, als dieser auch schon wie von der Tarantel gestochen aus dem Raum rannte. Dies ging so schnell, dass JaeJoong unfähig war, einzugreifen. Verwirrt blickte JunSu zwischen JaeJoong und der offenen Tür hin und her.
 

„Hab ich euch gestört?“
 

Fortsetzung folgt…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey! ^.^ Das war mein neuestes Kapitel. Das Folgekapitel poste ich nächstes Wochenende. Wahrscheinlich Samstag oder Sonntag. ^^ Über Kommentare würde ich mich sehr freuen. Liebe Grüße Silver Komplett anzeigen

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