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Geständnis um Mitternacht

von

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Erwachen

Vollkommen erschöpft setzte JaeJoong sich auf das Sofa. Ihm war in dieser Sekunde egal, was die anderen Bandmitglieder machten, ChangMin eingeschlossen. Der Tag war fürchterlich lang und anstrengend gewesen. Erst das Fotoshooting, dann drei verschiedene Interviewtermine, die schlecht organisiert waren und sie deshalb zwei Mal das Hotel hatten wechseln müssen und dann noch ein Gastauftritt in einer Fernsehsendung. Zwei Songs hatten sie gesungen – eine Seltenheit, normalerweise bestand ein Auftritt im Fernsehen lediglich aus einem Song und meistens musste dieser auch noch gekürzt werden wegen der Sendezeit. Aber bei ihnen hatte man eine Ausnahme gemacht, da die Fanbase von Dong Bang Shin Ki täglich wuchs. Natürlich freute sich JaeJoong sehr über diese Aufmerksamkeit. Es war noch nicht einmal besonders lange her, dass er um jeden Fetzen Aufmerksamkeit gekämpft hatte, doch inzwischen wusste er auch, wie Kräfte zehrend das war.
 

Er legte seinen Kopf in den Nacken. Seine Lider flatterten und auch wenn er aufrecht sitzend kaum in der idealen Position war, merkte er, wie die Müdigkeit ihn zu überrollen drohte. JaeJoong fehlte die Kraft, sich gegen die Erschöpfung zu wehren, langsam sackte er in sich zusammen und gab sich der Schwere eines tiefen Schlafes hin, obwohl seine Freunde laut redend durch die Wohnung liefen. Irgendwann, er bemerkte es nicht, wurde er von ihnen gefunden und es war YunHo, der ihn gemeinsam mit YooChun in eine angenehmere Position brachte und eine wärmende Decke über den Körper legte.
 

Spät in der Nacht wachte JaeJoong auf. Ihn fröstelte trotz der Kuscheldecke, die über ihm war. Die Heizung musste in den Energiesparmodus übergegangen sein und vom liegen auf der Couch schmerzte sein Rücken. Langsam setzte er sich auf, schüttelte den Kopf und obwohl er nur ein paar Stunden geschlafen hatte, fühlte sich sein Geist wach an. Zuerst fragte er sich, wie er auf das Sofa gelangt war, doch mit dem erinnern daran, überrollte ihn auch die Erinnerung an den Kuss, welchen er am Morgen mit ChangMin geteilt hatte.
 

Es war das zweite Mal seit seinem Liebesgeständnis, dass er den jüngeren Bandkollegen geküsst hatte. Wie gerne hätte er gewusst, was ChangMin darüber dachte und weshalb er seinen Kuss erwidert hatte. Konnte es sein, dass er eine richtige Chance hatte? Schließlich war es doch ChangMin gewesen, der ihn aufgefordert hatte, seinen Worten Taten folgen zu lassen und ihn zu verführen. Jetzt, in diesem Moment, konnte JaeJoong keineswegs ignorieren, dass ChangMin es ernst meinte. Nun, auch er meinte es ernst. Er würde sein Bestes geben, um ChangMin von seinen Gefühlen zu überzeugen.
 

„Ich will, dass du mir mit deinem Körper und deiner Seele beweist, dass du mich liebst.“
 

Diese Worte hallten in JaeJoong wider. ChangMin hatte sie mit Intensivität gesprochen und doch hatte JaeJoong gezweifelt. Er hatte sich stattdessen gefragt, ob der Jüngere die Worte bereits bereut hatte, ob er sich vielleicht sogar vor seiner eigenen Courage ekelte. Mit diesen Gedanken hatte sich JaeJoong blockiert. Selbstzweifel an sich, an den Empfindungen von ChangMin, brachten ihn kein Stück weiter. Er würde nie herausfinden, was in dem Kopf des 20.-Jährigen vor sich ging, wenn er nicht versuchte, der Tatsache auf den Grund zu gehen. Eines der Dinge, die er dazu brauchte, war Gelegenheit, mit ihm alleine zu sein. Leider ein hoch seltenes Gut, in ihrem Leben. Doch wie ein Wink des Schicksales öffnete sich genau in diesem Augenblick die Schlafzimmertür und ChangMin kam verschlafen heraus getrottet.
 

JaeJoong sagte nichts, sondern beobachte lediglich, wie ChangMin kurz im Bad verschwand. Die Toilettenspülung wurde betätigt, das Rauschen des Wasserhahns war zu hören und ChangMin, der ihn offenbar weiterhin nicht bemerkte, tapste in die Küche. Etwas zog an JaeJoong und er folgte ihm die Küche. Als er in den Raum ging, sah er ChangMin am Kühlschrank stehen. Ganz offenkundig hatte er Milch aus der Plastikflasche getrunken und war nun im Begriff, im Stehen einzuschlafen. Für einen Moment ließ JaeJoong das Bild auf sich einwirken. Die Milchflasche im lockeren Griff der Hand, halb auf der Arbeitsplatte, die ihren Inhalt je nach ChangMins Kopfnicken auf dem Holz verteilte. Das ruckartige Kopfheben, weil er ähnlich wie ein niedlicher Welpe, von denen es im Internet so viele Videos gab, versuchte, nicht einzuschlafen. Ein Schmunzeln legte sich auf JaeJoongs Lippen. ChangMin sah so süß aus.
 

JaeJoong trat in die Küche ein. Gleichwohl er dabei leise war, hob ChangMin plötzlich seinen Kopf und blickte recht erschreckt. Erst als er erkannte, dass es JaeJoong war, der dort stand, löste sich der Ausdruck des Erschreckens von seinem Gesicht. Weitere Sekunden verstrichen, ehe ChangMin errötete. Es war so offenkundig, dass er an den Kuss dachte und auch JaeJoong dachte an nichts anderes. Obwohl er schon seit Monaten in ChangMin verliebt war, hafteten seine Gedanken jetzt zum ersten Mal richtig körperlich an ihm. Fast schien es, als wäre mit dem zweiten Kuss ein Damm in ihm gebrochen. Einer, der seine sonst so typisch koreanische Zurückhaltung zerbröckeln ließ. Er wollte ChangMin. Begehrte ihn. Und dieses Begehren loderte aus seinen Augen, er konnte es in ChangMins reflektieren sehen.
 

„Hallo“, sagte dieser, nun endgültig wach, und stellte die Milch zurück in den Kühlschrank. Automatisch beobachtete JaeJoong jede einzelne von ChangMins Bewegungen und fragte sich erstaunt, ob der Jüngere sich schon immer so grazil bewegt hatte. Selbst als ChangMin ein feuchtes Tuch holte, um die verschüttete Milch wegzuwischen, war JaeJoong angetan von den Bewegungen. Der Gedanke blitze in ihm auf, wie ChangMin sich wohl unter ihm bewegen würde. In diesem kurzen Augenblick erkannte er, dass er gehen sollte. Er war nicht mehr Herr seiner Sinne, aber dann ging ChangMin auf ihn zu.
 

„Lässt du mich vorbei?“, fragte ChangMin und erst da fiel JaeJoong auf, wie sehr er in seinen Beobachtungen versunken gewesen war.

„Ja“, entgegnete er und machte Platz. Ihre Körper berührten sich nicht, als ChangMin vorbeiging, doch JaeJoong atmete den Duft von ihm ein. Er kitzelte seine Nase. Weckte das Bedürfnis nach Nähe. Wie erstarrt blieb er stehen, erst als ChangMin schon um die Ecke war, kam Bewegung in ihn.
 

Ein paar große Schritte benötigte es, um ChangMin kurz vor der Schlafzimmertür aufzuhalten.

„Was?“, fragte dieser verdutzt, doch es war bereits zu spät. Mit pochendem Herzen hob JaeJoong seine Hand, streichelte eine Strähne von ChangMins Haar hinter dessen Ohr. Scham brannte auf ChangMins Wangen, die JaeJoong nur entzückend fand. Als ChangMin seine Hände zögerlich auf JaeJoongs Brust legte, um ihn fortzustoßen, hielt dieser ihn nicht auf. Doch ChangMin stieß ihn nicht fort.

„Du hast den Kuss genossen“, stellte JaeJoong leise flüsternd fest. Das Rot auf ChangMins Wangen vertiefte sich und JaeJoong beugte sich vor. „Das ist in Ordnung. Ich habe ihn auch genossen.“ Sein warmer Atem streifte ChangMins Ohr, welcher schauderte.

„Ich bin nicht schwul.“ ChangMins Stimme war kratzig.

„Macht nichts“, antwortete JaeJoong keck, „ich auch nicht.“ ChangMin wollte noch etwas sagen, doch ganz gleich, was es war, JaeJoong erstickte es mit seinen Lippen. Waren ihre ersten Küsse sanft und weich, dieser war es kein Stück. Sinnlich fordernd lockte JaeJoong und es dauerte keinen Wimpernschlag, da ging ChangMin auf dieses Spiel ein. Das wilde Tier brach aus ChangMin heraus, küsste mit einer Heftigkeit, die JaeJoong erhofft, aber nicht gekannt hatte. Unwillkürlich drängte er sich enger an ChangMin heran. Presste seine Lenden gegen die des Jüngeren, dann plötzlich und unerwartet, wurde JaeJoong weggestoßen.
 

„Was?“, fragte er vollkommen verdattert, doch da verschwand ChangMin auch schon im Schlafzimmer. Die Tür fiel laut zu und JaeJoong hoffte, die anderen wurden durch diese Aktion nicht geweckt. Als jedoch erneut Stille in der Wohnung herrschte, wusste er, dass niemand aufgeweckt wurde. Er stand nun unsicher im Flur und wusste nicht, ob er sich in sein Bett legen sollte, was bedeutete, dass er im gleichen Raum wie ChangMin schlief, oder sich wieder auf die Couch begeben sollte. Ein paar Minuten stand er so da, in der vagen Hoffnung, ChangMin würde ihm eine Antwort geben, doch als diese nicht erfolgte, drehte er sich um und lief ins Wohnzimmer. Mit Decke und Kissen machte er es sich bequem. Schlafen konnte er allerdings noch sehr lange nicht. Ihn quälte die Frage, ob er mit seinem Verführungsversuch zu weit vorgestoßen war. Hatte ihn dieser dritte Kuss wieder zurückgeworfen? Und musste er wieder von vorne beginnen? Erst als der Morgen graute, fiel JaeJoong erneut in einen unruhigen Schlaf und träumte Dinge, an die er sich nach dem Aufstehen glücklicherweise nicht mehr erinnern sollte.
 

Fortsetzung folgt…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen! ^^ Das war mein neues Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Kommentare würden mich freuen. Von Lob bis zu Kritik ist alles erlaubt. Im Übrigen würde ich mich sehr freuen zu sehen, ob diese Story auf Animexx noch jemand liest. ^_____^. Liebe Grüße Silver Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2015-11-13T13:52:21+00:00 13.11.2015 14:52
Gut geschrieben ,mal sehen wie es weiter geht !!!
Antwort von:  SilverMoon21
13.11.2015 18:30
Hey ^^

Vielen Dank für dein Kommi. ^.^ Ja, ich hoffe, ich kann das nächste Kapitel nächste Woche präsentieren. ^^

Liebe Grüße

Silver


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