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Geständnis um Mitternacht

von

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Tatendrang

JaeJoong erwachte, weil Sonnenstrahlen seine Nase kitzelten. Zumindest glaubte er dies, in seinem Halbschlaf. Genüsslich räkelte er sich in den Laken. Er fühlte sich gut. Obwohl er gerne noch ein wenig geschlafen hätte, merkte er, dass er aus einem erholsamen Schlaf erwachte. Als er seine Augen, vorsichtig blinzelnd, öffnete, erkannte er, dass es nicht die Sonne, sondern die Deckenbeleuchtung im Schlafzimmer war, welche ihn geweckt hatte. JunSu lag noch immer tief schlummernd im Bett gegenüber. Einzig seine Füße schauten unter der Bettdecke hervor. JaeJoong schmunzelte. Von den anderen Bandmitgliedern war nichts zu sehen, aber kurz darauf zu hören. Die Geräusche machten JaeJoong neugierig und so stand er auf, um zu sehen, was YunHo und Co. so taten.
 

Das Erste, was JaeJoong registrierte, waren verzweifelte Mienen inmitten Chaos. Das Zweite, dass er wohl später die Sauerei wegmachen musste. Seine drei Freunde standen in der Küche und versuchten ein typisch britisches Frühstück zuzubereiten. Einer von ihnen musste mit der Dose Bohnen gekämpft haben, denn die Hälfte der Dose war über die Küchenzeile verteilt. Beim braten des Specks, der verführerisch roch, hatte das heiße, spritzende Fett den Herd verdreckt. Eierschalen lagen ebenso auf der Arbeitsfläche, wie auf dem Fußboden, was JaeJoong daran merkte, dass er barfuß in eine hineintrat.
 

„Was wird das?“, fragte JaeJoong in den Raum und erst jetzt bemerkten ihn die Jungs.

ChangMin wurde rot und sagte nichts, sondern versteckte sich halb hinter ihrem Leader, der das merkwürdige Verhalten zwar registrierte, aber unbeachtet ließ.

„Wir dachten, wir machen Frühstück“, meinte YunHo.

„Britisches?“, hakte JaeJoong nach, der daran denken musste, wie viel sie trainieren mussten, um die Kalorien wieder loszuwerden. Ihr Management schaute ziemlich genau auf ihr Gewicht, ihre Sporteinheiten und ihre Figur. Sie waren schließlich Popstars und Models.

„Ja“, entgegnete YooChun. „Dachten, das würde dir eine Freude bereiten. Du bist ja in letzter Zeit ständig schlecht drauf.“
 

JaeJoong lächelte gequält. Er konnte YooChun und YunHo ja schlecht vor ChangMin erklären, weshalb er so frustriert und deprimiert war. Außerdem wusste er nicht, ob es ihm Freude bereitete, hinterher die Küche putzen zu müssen. Zwar kochte er sehr gerne, aber putzen war dann doch mehr Frauenarbeit. Nicht, dass JaeJoong bei seinen vielen Schwestern die Gelegenheit bekommen hatte, sich davor zu drücken – irgendeine hatte ihn immer an den Ohren gepackt und zur Hausarbeit genötigt. Aber Putzen war definitiv nicht seine Lieblingsbeschäftigung.
 

„Danke“, sagte JaeJoong, welcher es trotz der Nachteile, die ihm diese Überraschung bereitete, tatsächlich so empfand. „Darf ich euch trotzdem etwas zur Hand gehen?“
 

Die Erleichterung war seinen Freunden anzusehen. Mit JaeJoongs Erfahrung wurde sowohl das Frühstück, als auch die Küche gerettet. Das Essen stand gerade auf dem Tisch, als JunSu verschlafen aus dem Schlafzimmer trottete. Er rieb sich noch den Schlaf aus den Augen, als er seine Freunde und das Essen entdeckte. Sofort war wach.

„Wow! Englisches Frühstück.“ Blitzschnell saß er am Tisch und griff sich eine Scheibe gebratenen Speck. Erst als die anderen ihn vollkommen verdutzt ansahen, wurde er sich seines Verhaltens bewusst, errötete und legte die angeknabberte Scheibe auf seinen Teller. „Entschuldigung“, murmelte er.
 

Es war JaeJoong, welcher als erster auflachte. Die anderen schlossen sich ihm an und sogar JunSu fiel ins Lachen mit ein. Ja, JaeJoong fühlte sich in diesem Moment gut. Sein Herz war seltsam leicht und es gelang ihm sogar, in ChangMins Gesicht zu blicken, ohne den Schmerz seiner Verliebtheit zu spüren. ChangMin erwiderte seinen Blick für einen Moment, dann fingen sie alle an zu essen. Sie waren laut dabei, scherzten und alberten, wie sie es schon lange nicht mehr getan hatten.
 

oooOOOooo
 

Eine Weile nach dem Frühstück war JaeJoong in ihrem Ankleidezimmer und überlegte, was er anziehen sollte. Bevor er duschen ging, wollte er sich seine Kleidung richten. Eine Hose hatte er schon ausgewählt, nun überlegte er, ob er zur schwarzen Jeans sein altweißes Leinenhemd anzog oder eher ein dunkelblaues Seidenhemd. Das Wetter war heute eher unbeständig, weshalb er sich letztlich für das Leinenhemd entschied. Er nahm das Hemd gerade vom Bügel, als YunHo und YooChun in den Raum kamen. Sofort schrillten JaeJoongs Alarmglocken. In dem engen Raum hatte die geballte Anwesenheit etwas Bedrohliches an sich. Aber JaeJoong irrte sich.
 

„Hey“, begrüßte YunHo ihn.

„Hey“, antworte JaeJoong.

„JunSu hat es uns erzählt“, kam YooChun direkt auf den Punkt. Augenblicklich errötete JaeJoong. Sein Blick heftete sich an den Boden, ehe er fragte: „Und?“

„Wir…“, sagte YunHo und klopfte ihm in einer tröstenden Geste auf die Schulter, „wir stehen zu dir.“

„Du bist unser Bruder“, ergänzte YooChun.

„Vielleicht versteh ich es nicht“, meinte YunHo. „Ich finde an Kerlen nichts, aber wenn du ChangMin liebst, dann ist das halt so.“

„Wir werden dir helfen“, fügte YooChun dazu. „Aber sobald wir merken, dass ChangMin deine Gefühle niemals teilen wird, sind wir aus der Nummer raus. Wir wollen ihn zu nichts nötigen.“

„Das weiß ich“, antworte JaeJoong. „Ich möchte ihn doch auch zu nichts drängen. Aber ich will die Chance, die er mir gegeben hat, nutzen. Wenn er nicht darauf anspringt, kann ich es nicht ändern.“

„Gut“, kam es gleichzeitig von YooChun und YunHo.
 

Nun, nachdem dies geklärt war, war die Luft plötzlich von Peinlichkeit gefüllt. Keiner der drei fühlte sich wohl, nachdem so viel Emotionales geklärt worden war. YooChun durchbrach die Anspannung, indem er einen schrillen Ton von sich gab, weil er ein T-Shirt entdeckt hatte, das er angeblich schon sehr lange gesucht hatte. JaeJoong und YunHo wussten, dass dies nur gespielt war, aber da es die Stimmung wieder lockerte, gingen sie darauf ein und wühlten ebenfalls in den Klamotten.
 

Eine ganze Weile waren sie damit beschäftigt und gaben sich gegenseitig Styling-Tipps, als JunSu in den Raum platzte.

„Wo bleibt ihr denn alle? Unser Manager hat angerufen. Er ist in 40 Minuten da.“

„Wir kommen gleich“, sagte YunHo und JunSu verschwand wieder. Nun ganz in der Rolle des verantwortungsvollen Bandleaders, gab er entsprechende Kommandos. „YooChun, du nimmst deine Kleidung und gehst schon mal ins Bad. Du hast noch nicht geduscht.“

„Aye, Aye, Sir“, flachste der Angesprochene, griff nach der Jeans und dem weiten T-Shirt, das er sich ausgesucht hatte, und eilte hinaus.

„Und du“, meinte er zu JaeJoong gewandt, „du kommst mal in die Gänge. Zieh das blaue Hemd an. Heute wird es noch sehr warm. Außerdem steht es dir besser als das Leinenhemd.“ Damit war für YunHo offenbar alles gesagt, denn er wandte sich zum gehen. An der Tür des Ankleidezimmers hielt er jedoch kurz inne. Erstaunt sah JaeJoong auf. Ein merkwürdiges Kribbeln breitete sich in Sekundenschnelle in ihm aus. Er ahnte, dass YunHo gleich noch etwas zu der Sache mit ChangMin sagen würde und wurde nicht enttäuscht.
 

„Es wird wieder alles gut werden.“

„Ja“, lächelte JaeJoong, glücklich darüber, solche Freunde zu haben.

„Aber“, sagte YunHo und das Lächeln schmolz, „das nächste Mal, wenn dich etwas bedrückt, komm früher zu uns. Wir werden nie immer einer Meinung sein, aber wir sind wie Brüder. Wir würden keinen von uns im Stich lassen.“
 

JaeJoong war für einen Herzschlag erstarrt, so viel Dankbarkeit wallte in ihm auf. Worte keimten in ihm auf. Worte, die YunHo zeigen sollten, wie viel ihm dies alles bedeutete, doch als die Worte endlich seine Zunge erreichten und er wieder sprechen konnte, war der Leader verschwunden. Kurz schloss JaeJoong seine Augen, genoss das warme Gefühl von Zuneigung, die ihm entgegengebracht wurde, und als er seine Lider wieder öffnete, war er bereit für einen neuen harten Arbeitstag, denn von jetzt an war er nicht mehr alleine. Seine Brüder waren für ihn da.
 

Fortsetzung folgt…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ^^ Das war es auch schon wieder von mir. Tut mir leid, dass es mit diesem Kapitel so lange gedauert hat. Ich hoffe es hat euch gefallen. Über Kommentare würde ich mich auf jeden Fall sehr freuen. Liebe Grüße Silver Komplett anzeigen

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