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FFVII: Blue Wanderer - In the lines

von

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Rückschläge

Die folgende Zeit zeichnete sich durch Neudefinitionen auf allen nur erdenklichen Ebenen aus. Im privaten Bereich hatten sich die Welten von Sephiroth und Cutter erneut verändert, und das neue Detail war zu gut, um es aufheben oder verdrängen zu können. Und so versuchten sie weder das Eine, noch das Andere, sondern nutzten jede Möglichkeit, um einander diese neue Art der Nähe zu schenken.
 

Allein den Körper des anderen von all der störenden Kleidung zu befreien glich den Vorbereitungen zu einem uralten, nahezu heiligen Ritual, und jedes Streicheln, jeder Kuss, jede Bewegung ähnelte einem sich öffnenden Tor, hinter dem eine völlig neue Welt lag, erfüllt von Geheimnissen und Überraschungen.
 

Sephiroth und Cutter entdeckten sie zusammen, Stück für Stück. Am verblüffendsten war, dass vieles bereits existierte und nur darauf wartete, gefunden zu werden. Anfänglich hatte Sephiroth damit ein Problem. Er war es nicht gewohnt, sich langen, warmen Schauern hinzugeben, oder tiefen, aber völlig schmerzlosen Blitzschlägen. Auf dem Schlachtfeld eröffnete jeder Moment der Unaufmerksamkeit eine Chance für einen gegnerischen Angriff - aber das hier war kein Schlachtfeld, und es gab Momente, in denen er lange Schauer und Blitzschläge förmlich herbeisehnte. Aber um seiner Freundin begreiflich zu machen, wie gut sich diese Berührung und jene Bewegung anfühlte, musste er einen Teil seiner Kontrolle aufgeben und stattdessen reagieren. Glücklicherweise genügte schon ein leises Stöhnen, um Cutter zu helfen.
 

Cutter selbst hatte, wie üblich, keine Probleme mit der Offenbarung ihrer Gefühle. Sie reagierte, unverfälscht und rein, machte es sich selbst und ihm leicht, und so lernten sie einander völlig neu kennen, erkannten was sie tun mussten, um den anderen dazu zu bringen, leise stöhnend die Augen zu schließen, sich mental fallen zu lassen und einfach nur das ausgelöste Gefühl zu genießen.
 

Gewöhnen, das war beiden völlig klar, würden sie sich niemals daran, denn es gab einfach zu viele Details. Die Küsse, das Streicheln, das leise Geräusch von sich verschiebender Kleidung und das unaufdringliche Rascheln, wenn diese zu Boden fiel, das Gefühl eines fremden und doch so vertrauten Körpers, der sich an den eigenen schmiegte, nackt, ohne Scheu, Scham oder Angst. Die Blicke. Die sich verändernde Atemfrequenz. Der schnellere Herzschlag. Der Augenblick, in dem sich ihre Körper vereinigten, jener Moment, in dem sich alles änderte, intensiver wurde ohne an Sanftheit zu verlieren. Zu klären, wessen Körper fragte und wessen Körper antwortete, war unmöglich. Jede Bewegung veränderte den Blickwinkel. Und jede Bewegung rief neue Reaktionen hervor. Bis zu jenem Moment, der sich aufbaute, dieser jedes Mal anders ausfallend Augenblick, der die Welt für die Dauer von einigen Sekunden dazu brachte, still zu stehen, zu verglühen und sich wieder zu regenerieren, und die Küsse danach, die dem anderen klar machten: `Mehr ... viel, viel mehr von dir!´, und alles erneut begann. Wenn es endete, irgendwann, hatte jeder von ihnen, bewusst oder unbewusst, ein klein wenig mehr über den anderen gelernt, auf eine Art und Weise, die keinen Fremden etwas anging, und die nur ihnen gehörte.
 

Aber sie waren nicht die einzigen, die lernten. Auch das ShinRa Universum musste in seinem Denken Platz für die neue Situation einräumen. Dass General Crescent und Death Walker Tzimmek mehr füreinander waren, als kommandierender Offizier und ausführende Kraft, war irgendwann im Bewusstsein eines jeden ShinRa Mitgliedes vertreten. In manchen Köpfen fand die Information relativ schnell ein verhältnismäßig ruhiges Fleckchen. In anderen wiederum rumorte es länger. So hatten zum Beispiel manche Offiziere auf Cutters Missionen schlagartig ernsthafte Probleme, der Freundin ihres Generals Befehle zu erteilen – ein Zustand, der für Cutter selbst absolut inakzeptabel war. Sie löste das Problem, indem sie den Betroffenen völlig klar machte, wie lange Sephiroth und sie schon zusammen waren und wie viele Missionen sie in der Zwischenzeit absolviert hatte, ohne irgendjemandem wegen eines Befehls Ärger zu machen. Die Strategie ging auf, die Offiziere gewöhnten sich daran, Death Walker Tzimmek/General Crescents Freundin unter ihrem Kommando zu haben. Die Situation entspannte sich.
 

Mit der `Silberelite´ verhielt es sich ein wenig anders. Irgendwie war es irgendjemandem gelungen, an Cutters PHS Nummer zu gelangen, und seitdem piepste das Gerät quasi unaufhörlich. Die Bandbreite der empfangenen Nachrichten ging von höflichen Einladungen zu Interviews, kompletten Fragebogen über Sephiroth, Morddrohungen, guten Wünschen, blankem Neid, Fragen wie: `Warum keine von uns?´ und `Wie ist er im Bett?´ bis hin zu der Bitte, gut auf den General aufzupassen und dafür zu sorgen, dass er immer glücklich war.
 

Auf die ein oder andere Nachricht hätte Cutter gerne geantwortet, aber zum Einen fehlte ihr die Zeit und zum Anderen wollte sie keine neuen Unruhen in Sephiroths Fanclub heraufbeschwören, denn ihres Erachtens nach reichten die jetzigen vollkommen aus. Das eigentliche `Objekt der Begierde´ allerdings brachte seinen aufgescheuchten Fans genau dasselbe Interesse wie immer entgegen: 0,00 %.
 

Zu seiner Verteidigung hätte man sagen können, dass es genügend andere Dinge gab, die seiner Aufmerksamkeit bedurften. Solar Solution war, trotz der verstärkten Präsenz von SOLDIER und Army, weiterhin auf dem Vormarsch und noch immer konnte sich keiner erklären, wie sie es diesmal fertig brachten. Die Midgar betreffenden Makoverbrauchszahlen fielen, aber man musste erwähnen, dass Rufus Shinra hinsichtlich dieses Horrorszenarios nicht einmal mit der Wimper zuckte, sondern wirkte, als habe er die Situation vollends unter Kontrolle. Sephiroth kannte Rufus gut genug, um dieses Verhalten zu übersetzen. Der Präsident der Electric Power Company wartete – aber diesmal nicht auf irgendein Ereignis, sondern ein ganz bestimmtes. Nur worauf genau, konnte der General nicht klar definieren. Es gab zu viele Möglichkeiten. Aber die Zukunft, dessen war er sich absolut sicher, würde düster werden.
 

Was Sephiroths Pläne anging, sah es nicht heller aus. Wenn das schlimmste Szenario, das eines G-Mako bedingten Rückfalls, eintrat ... Cutter konnte alles und jeden in alles und jeden verwandeln. Für eine gewisse Weile. Danach erinnerten sich die Dinge und nahmen wieder ihre ursprüngliche Form an. Was, wenn sie mittlerweile zu einem unverzichtbaren Element – wie G-Mako in einem Körper – geworden waren, Lücken hinterließ. Komplikationen waren unvermeidlich, und je nach Schwere derselbigen drohte sogar der komplette Zusammenbruch. Die Lücke konnte erneut gefüllt werden, aber sie blieb dennoch ein unverdrängbarer Risikofaktor. Es sei denn, man fand eine andere, dauerhaftere Lösung. Was in Cutters Fall nur eines bedeutete: Solange sie leben sollte, durfte Hojo nicht sterben.
 

Sephiroth verbrachte Stunden mit diesbezüglichem Nachdenken, fand aber keine Alternative – nur die Gewissheit, dass es falsch gewesen war, Rufus und Hojo zu verschonen. Der richtige Moment war da gewesen - und er hatte ihn aus Gründen, die mittlerweile völlig lächerlich wirkten, nicht genutzt, sondern seinen zum Aufbruch drängenden Instinkt ignoriert und sich stattdessen von seiner Gier hinreißen lassen, wie ein Anfänger, war geblieben, hatte somit verheerende Konsequenzen heraufbeschworen ... und er fühlte sich schuldig.
 

Er versuchte, sich diesen Zustand nicht anmerken zu lassen und die Sache mit sich selbst zu klären – aber Cutter konnte er nicht täuschen. Sie spürte, was in ihm vorging, und reagierte irgendwann, als sie sich zusammen in seinem Appartement aufhielten, auf eine für sie typische Art und Weise: Sie legte das Buch, in dem sie grinsend, aber friedlich gelesen hatte, beiseite, kletterte auf den Schoß des neben ihr sitzenden Sephiroths, schlang die Arme um seinen Hals und eröffnete leise:
 

„Du grübelst, großer General, und zwar über dich und mich.“
 

Sephiroth schob seine Hände auf ihren Rücken und nickte.
 

„Du denkst“, fuhr Cutter fort, „über die G-Mako Sache nach, und über die möglichen Konsequenzen.“
 

Abermals nickte Sephiroth.
 

„Und du fühlst dich schuldig, weil du Hojo und Rufus nicht getötet hast und nicht mit mir weggegangen bist, weil das deiner jetzigen Ansicht nach den aktuellen Stand der Dinge verhindert hätte.“
 

„Ja“, wisperte Sephiroth, restlos durchschaut.
 

Cutter seufzte leise, schüttelte dann aber heftig den Kopf.
 

„Sephy, du bist nicht schuld. Dass ich von einem Insekt gestochen werde und so hochgradig allergisch reagiere, hätte überall und jederzeit passieren können, ganz unabhängig von ShinRa. Hast du daran nie gedacht?“
 

Der General musste zugeben, diese Überlegung nicht in sein Denken mit einbezogen zu haben – aber Cutter hatte Recht. Im Rahmen der Regeneration des Planeten gab es mehr Tiere, als jemals zuvor, nicht alle waren für einen Menschen ungefährlich, außerdem häuften sich die Konfrontationen, und nur in den glücklichsten Fällen verliefen diese friedlich. Aber all diese ihm bekannten Zusammenstöße wurden von Sephiroth auf einer gänzlich anderen mentalen Ebene verarbeitet, als der Cutter betreffende. Denn diese Personen waren Fremde gewesen, deren Schicksal ihn nicht kümmerte, und die irgendwie ersetzt werden konnten. Auf seine Freundin hingegen traf keine dieser Ansichten zu.
 

„Aber ...“, begann der General, verstummte jedoch, als sich Cutters Zeigefinger auf seine Lippen legte.
 

„Kein `Aber´. Es ist nicht deine Schuld! Es war ein blöder Zufall! Wenn ich anders denken würde, meinst du nicht, dass ich dir das längst gesagt hätte? Oder du hättest etwas gemerkt. Vergiss nicht, was für eine miserable Schauspielerin ich bin.“
 

Sephiroth musste unwillkürlich schmunzeln. Es stimmte. Cutter zeigte ihre Gefühle immer offen, speziell ihm gegenüber, außerdem übertrugen sich diese auch auf ihn. Etwas wie ihm geltende `Wut´ war schon lange nicht mehr dabei gewesen. `Liebe´ hingegen schon, jeden Tag, stärker als jemals zuvor. Aber so gut es tat, das zu spüren, es machte Sephiroth nicht blind gegenüber den möglichen Entwicklungen, und dazu gehörte ganz speziell eine ...
 

„Was, wenn du ...“
 

„Einen Rückfall kriegst und wieder wegen des G-Makos ins Labor musst? Darüber denke ich überhaupt nicht nach. Willst du wissen, warum?“ Und als der General nickte: „Weil wir zwei die Guten sind. Und weil ein Rückfall überhaupt nicht ins Szenario passt. Außerdem will ich keinen kriegen. Und ich glaube immer noch ganz fest daran, dass alles gut wird!“
 

Ein typischer Cutter-Gedankengang. Sephiroth schnaubte erheitert und schüttelte den Kopf.
 

„Du weißt, dass grausame Dinge nicht immer nur den Bösen zustoßen.“
 

„Diesmal stehen wir trotzdem nicht auf der Liste. Ich bin topfit und werde es bleiben, mein Wort drauf!“
 

Sephiroth antwortete nicht sofort. Er wusste, wie stark Cutters Glaube war – und wie oft die Realität in der Vergangenheit scheinbar beide Augen zugekniffen hatte, um der jungen Frau Dinge zu ermöglichen, die vielleicht sonst niemals hätten geschehen können, und die niemand für möglich hielt.
 

Unter anderem, dachte der General, hast du Zugang zu mir gefunden, und mich verändert. Du verändert mich selbst jetzt noch. Aber ich kann mich nicht blind stellen. Deine Stärke liegt in der spontanen, begeisterten Reaktion auf irgendein Ereignis, das deinen Pfad kreuzt. Ich hingegen bin ein Stratege, der mit genau dieser Begegnung rechnet und mindestens zwei diesbezügliche Pläne ausgearbeitet hat. Und deshalb werde ich weiterhin wachsam und misstrauisch bleiben, und mit dem Schlimmsten rechnen. Sollte es wirklich eintreffen ... weiß ich, was ich zu tun habe.
 

„Ich hoffe, du hast Recht“, antwortete er leise.
 

„Klar habe ich das!“, lachte Cutter. „Ehrlich, Sephy!“ Dann ließ sie ihren Kopf nach vorne sinken, bis dieser Sephiroths Stirn berührte, und wisperte: „Du bist nicht schuld. Hast du das begriffen?“
 

Ihre Nähe ... ihre Wärme ... ihre auf ihn übergehenden Gefühle ... Die eben noch so stark empfundenen Schuldgefühle verblassten, schufen in Sephiroth Raum für die Gewissheit, wie wichtig und unersetzlich er für seine Freundin war, und, dass sie alles andere ohne zu zögern hergegeben hätte, wenn ihr nur seine Gegenwart dafür blieb. Und so nickte er und verstärkte gleichzeitig seine Umarmung.
 

Cutter zu halten fühlte sich so gut an, dass es beinahe schmerzte, und ihr geflüstertes `Ich hab´ dich so lieb´ ließ die Grenze noch weiter verschwimmen, denn obwohl sich Sephiroth absolut sicher war, genauso zu fühlen, war er doch unzufrieden mit sich selbst.
 

Warum kann ich es nicht einfach sagen? `Ich liebe dich.´ Es sind nur drei kleine Worte, und sie treffen zu. Cutter scheint es auch so zu wissen ... Aber es ist nicht genug. Mir ist es nicht genug. Ich möchte, dass sie mit Sicherheit weiß, mehr für mich zu sein als die Person, die ich liebe. Viel mehr. Nämlich mein fehlender Flügel ... alles, was mich vervollständigt.
 

Die Idee streifte sein Bewusstsein nur am äußersten Rand, aber das mit der Intensität eines Feuers in tiefschwarzer Nacht. Sephiroth griff danach, hielt sie fest, zog sie näher zu sich heran, und je länger er den Einfall betrachtete, je besser gefiel er ihm. Nur, wie? Und aus welchem Material? Das `wie´ war schnell geklärt. Und das Material ... Im Grunde kam nur eines in Frage. Und die ausführende Kraft ... Es gab viele Personen in Midgar, die über entsprechende Fähigkeiten verfügten. Mit Sicherheit mangelte es ihnen auch nicht an Kontakten ... Sephiroth nickte sachte. Der Plan war beschlossen! Und Cutter würde es verstehen. Sofort. Eben erklang abermals ihre leise Stimme.
 

„Und in ein paar Stunden gehst du auf eine Mission, die drei Tage dauert! Ich sehe dich ganze drei Tage lang nicht. Ich darf dich nicht mal anrufen. Und Zack kommt auch mit, und für ihn gilt dasselbe. Ich werde eingehen, ohne euch!“
 

„Das wäre höchst bedauerlich.“
 

„Nimm mich mit! Ich ...“
 

„Du bist in dieser Zeit für andere Missionen eingeteilt.“
 

„Mmmmmh.“
 

„Sag nicht `mmmmmh´. In drei Tagen sehen wir uns wieder.“
 

„Ich hole dich am Heliport ab. Ich bringe Fahnen mit und Luftschlangen und ...“
 

Sephiroth schüttelte sachte den Kopf und schloss die Arme noch ein wenig fester um Cutter. Bewegungen, die überdeutlich `Du allein reichst völlig aus!´ sagten. Einen Moment lang verhielten beide völlig still, versunken in der Nähe des anderen. Dann wandte der General den Kopf, sah zu dem von seiner Freundin weggelegten Buch hinüber – und erstarrte. Dieser Umschlag ...!
 

„Phoenix? Ist das ...?“
 

Cutter begann vergnügt zu kichern. Sephiroth stöhnte leise und ließ seinen Kopf gegen den Oberkörper seiner Freundin sinken, eine Reaktion, die Cutters Heiterkeit nur noch weiter anstachelte. Keiner von beiden wusste, warum sich Zack `darüber´ so klar war, aber `es´ war ihm völlig klar. Seine Reaktion auf die ultimative körperliche Nähe zwischen seinen beiden besten Freunden zeugte von tiefsinniger Überlegung, Takt- und Feingefühl, sowie einer gehörigen Portion Respekt. Er schenkte ein Geschenk. Ein Buch. Ein, wie er betonte, Fachbuch. Mit Seiten. Bildern auf diesen Seiten. Einem Einband. Einem Bild auf selbigem. Und einem Titel. 1st Class SOLDIER Zackary Fair, immer besorgt um das Glück von Personen, die ihm nahe standen, schenkte ... einen Sexratgeber. Für Anfänger.
 

Der sonst so beherrschte Sephiroth hatte den 1st daraufhin durchs halbe HQ gejagt, diesmal fest entschlossen, Zack umzubringen. Lange würde er ihn allerdings nicht leiden lassen. Nur ein paar Stunden. Wo sie doch Freunde waren ... Cutter rettete den 1st, indem sie ihn in einen optisch völlig unauffälligen Gegenstand verwandelte und auf den Anruf des Generals (der sich schon denken konnte, weshalb das Paradebeispiel für Respektlosigkeit schlagartig unauffindbar war) nicht reagierte. Als dieser daraufhin in sein Büro zurückkehrte, fand er seine Freundin in seinem Sessel sitzend wieder, hellrot angelaufen, aber hochgradig interessiert. Vor ihr lag das aufgeschlagene („Fachbuch! Hör doch, Seph, es ist ein Fachbuch!! Hilfeeeee!“) Nachschlagewerk. Sephiroths Neugier war geweckt. Ein letztes, kurzes Zögern ... dann fand er sich neben Cutter wieder, und dann blätterten sie vorsichtig zusammen in dem Buch. Immerhin war es ein Fachbuch! Aber trotzdem ...
 

„Mir ist es nach wie vor unbegreiflich, wie man darüber so offen schreiben kann“, murrte Sephiroth gerade. Für ihn war diese Art von körperlicher Nähe ein Privileg und ein Geschenk, gemacht im tiefsten Vertrauen und ungetrübten, beidseitigem Einverständnis, und keinesfalls ein Thema, das man so sachlich beschreiben konnte, wie es in diesem Buch stattfand. Cutter musste über die Empörung ihres Freundes unwillkürlich erneut lachen, aber beide wussten, dass sie es nicht böse meinte - außerdem begann sie gerade, sein Hemd aufzuknöpfen.
 

„Was wird das?“, erkundigte sich Sephiroth gespannt.
 

„Seite 34.“
 

„Oh, ja ...“, wisperte der General und schloss die Augen.
 

So gut und mitreißend die Ereignisse in Sephiroths Appartement waren, das sonstige ShinRa Universum scherte sich nicht darum und verlangte auch weiterhin die pünktliche Einhaltung gewisser Termine. Für Cutter bedeutete das, nur wenige Stunden später eine ihrer (verhassten) Überprüfungen zur Kontrolle der Reflektorenlines von Rufus Büro aus wahrzunehmen. Die Gesamtsumme der Lines hatte sich jeden Tag erhöht, verkürzte die Zeit bis zum Punkt Null, an dem die Stadt ganz und gar auf Sonnenenergie umgestellt sein würde, und noch immer war niemandem klar, ob es für ShinRa eine Möglichkeit gab, dieses Szenario zu verhindern, aber alle wussten, dass Rufus etwas plante. Das tat er immer ...
 

Dessen völlig ungeachtet ließ es sich Sephiroth nicht nehmen, seine Cutter wenigstens ein Stück auf dem Weg zum Büro ihres Arbeitgebers zu begleiten. Gerade nahm er einmal mehr wahr, wie entspannend es sich anfühlte, der restlichen Welt bezüglich seiner Freundin kein Theater mehr vorspielen zu müssen. Selbiges hätte sich gerade jetzt auch als schwierig herausgestellt, denn seine Phoenix war gerade dabei, sich halblaut völlig absurden Ideen hinzugeben, und der General setzte eben zu einer mehr als passenden Antwort an, entschied sich aber blitzartig anders, als das Duo schlagartig Gesellschaft bekam.
 

„Haben Sie´s nur eilig, oder sind Sie auf der Flucht, Tseng?“
 

Tseng, gerade aus einem Nebenflur auf den Hauptflur gestürmt, bremste jäh ab und wandte sich um.
 

„Guten Tag. Ah ... General, kann ich die Dienste Ihres Death Walkers kurz in Anspruch nehmen?“ Und als Sephiroth nickte: „Danke. Cutter, tu mir den Gefallen und spür Reno für mich auf, ja?“
 

„Reno“, lautete die nur wenige Sekunden später gegebene Antwort, „befindet sich momentan außerhalb Midgars, in einem Jeep. Und er ist ziemlich flott unterwegs.“
 

Tseng seufzte leise. Das Geräusch sagte folgendes aus: `Verdammt.´ `Außerhalb meiner direkten Reichweite.´ und `Ich bring ihn um!´ Sephiroth konnte sich das Grinsen mit äußerster Mühe, einen passenden Kommentar aber keinesfalls verkneifen.
 

„Wenn Sie den Bestand Ihrer Leute selbst dezimieren, bekommen Sie Probleme beim Ausführen der Ihnen zugeteilten Aufträge.“
 

„Kein Problem, ich leih mir Ihren Death Walker.“
 

„Oh ja, oh ja, ich will auch ein Turk sein!“
 

„Das willst du nicht!“, knurrte Sephiroth, der mit dem Aufgabengebiet der Turks wesentlich besser vertraut war, als er es hätte sein dürfen, vor allen Dingen aber besser, als Cutter. Die strahlte Tseng gerade breit an, war ihr doch gerade etwas Wichtiges eingefallen.
 

„Oh, Tseng, da fällt mir ein, ich habe mich noch gar nicht dafür bedankt, dass sie mich vor 4 Jahren ...“
 

Weiter kam sie nicht. Die schlagartig auf ihrem Mund liegende, von schwarzem Leder umhüllte Hand ließ den Rest des Satzes in einem dumpfen `Mmmfp´ enden.
 

„Cutter ...“, grollte Sephiroth, „hast du wirklich gar nichts von mir und dem ShinRa Alltag gelernt?“ Und dann, hinsichtlich Tsengs verhaltenem, aber keineswegs unfreundlichen Lachen, das überdeutlich verriet, sich den Rest des Satzes bereits zusammenreimen zu können: „Man erinnert einen Turk niemals, niemals daran, in seiner Schuld zu stehen!“
 

„Ahum?“
 

„Weil er darauf zurückkommen wird!“
 

„Sofern er es überhaupt vergessen hat“, ergänzte Tseng immer noch schmunzelnd. „Was nicht der Fall ist.“
 

„Was es keineswegs besser macht“, knurrte der General gänzlich unbegeistert und ließ Cutter wieder los.
 

„Aber wenn er drauf zurückkommt“, erkundigte sich diese mit der üblichen Begeisterung, „ist das doch gut? Dann sind wir quitt.“
 

„Mit einem Turk ist man niemals quitt.“
 

„Das ist nicht wahr!“ Und dann, ein wenig unsicher: „Oder, Tseng?“
 

„Zumindest ist ein an einen Turk gerichtetes `Danke´ äußerst selten.“
 

„Ha! Hey, Moment. Das beantwortet nicht meine Frage!“
 

„Und ist somit typisch für die Antwort eines Turks“, schaltete sich Sephiroth ein. „Cutter, du musst hier rechts abbiegen.“
 

„Ich kenn mich hier aus!“, entrüstete sich sein Death Walker. „Ich könnte jetzt hier rechts abbiegen oder da vorne links, oder ich könnte nach 150 Metern den Aufzug nehmen oder ...“
 

„Du! Jetzt! Rechts! Los!“
 

Cutter grinste, zupfte am Kragen der schwarzen Lederuniform, und als Sephiroth den Kopf senkte, küsste sie ihn sanft auf die Wange.
 

„Ich, jetzt, rechts, los. Bis später, Sephiroth. Bye, Tseng.“
 

Dann stürmte sie davon und war nach wenigen Sekunden verschwunden - ganz im Gegensatz zu Tseng, der immer noch völlig gelassen neben Sephiroth stand, als seien sie alte Freunde, und nicht Leiter völlig unterschiedlicher Abteilungen, deren größtes Bestreben es des öfteren war, voreinander Geheimnisse zu haben. Für einen Moment wusste Sephiroth nicht, ob er verärgert oder amüsiert sein sollte, entschied sich aber letztendlich für eine Mischung aus Beidem. Wo Tsengs Gedanken momentan weilten, offenbarte sich nur wenige Sekunden später.
 

„Ihre Cutter ist wirklich sehr ... lebendig“, konstatierte der Turk schmunzelnd. „Und bei Einsätzen vermutlich schwieriger unter Kontrolle zu halten, als Reno.“
 

„Mit einem unschätzbaren Vorteil: Sie kann zerstörte Dinge sofort wieder reparieren.“
 

„Ja“, seufzte Tseng, „das ist wirklich ein unschätzbarer Vorteil.“ Und dann, mit einer Stimme die zu gleichen Teilen erheitert wie ernst klang: „Sie passt gut zu Ihnen, General.“ Einen Sekundenbruchteil später erwiderte er den ihm geltenden, scharfen Blick furchtlos und fuhr völlig gelassen fort: „Menschen mit ihren Charakterzügen sind selten geworden auf dieser Welt. Aber Sie haben eine dieser wenigen Personen gefunden.“
 

Sephiroth zögerte. Tseng war der erste Außenstehende, der es wagte ihn so offen auf seine Freundin anzusprechen. Es fühlte sich gänzlich anders an, als erwartet. Und so unwillig der General war, sich auf dieses Gesprächsthema einzulassen, so konnte er doch nicht leugnen, dass der jetzige Zustand ohne Tsengs im Grunde gänzlich untypisches Verhalten vor 4 Jahren vermutlich niemals möglich gewesen wäre. Er ... verdiente eine Antwort.
 

„Es war ... anders“, korrigierte Sephiroth leise. „Sie hat mich gefunden.“ Und dann, um den Schwerpunkt des Gespräches zu verlagern: „Was ist mit Ihnen?“
 

„Mh ... Die meisten Frauen schätzen es nicht, wenn ihr Freund mehr Zeit mit seinem Beruf als mit ihnen verbringt, und suchen sich schon nach kurzer Zeit jemand Neuen. Jemand der ... nicht Gefahr läuft, bei einer Mission erschossen zu werden, tagelang weg ist, ohne von sich hören zu lassen, etc. etc. Also kurz: Jemanden, der kein Turk ist. Im Idealfall sogar jemanden, der nicht für ShinRa arbeitet.“
 

So sachlich Tseng zu klingen versuchte, Sephiroth meinte, einen Hauch Trauer in der Stimme des Turks zu erkennen. Und er begriff, dass die meisten Menschen sich nach einem Wesen sehnten, das Zeit mit ihnen verbrachte, das sie verstand ... und liebte.
 

„Sie haben“, fuhr Tseng fort, „mit Cutter also auf einer weiteren Ebene Glück gehabt.“
 

Sephiroth schwieg einen Moment. Sich mit dem Turk über Cutter zu unterhalten, beschwor die Erinnerung an eine ganz bestimmte Situation herauf. Sie lag längst zurück, aber dem General fehlte immer noch eine akzeptable Antwort, und jetzt war der ideale Zeitpunkt, nachzufragen.
 

„Warum haben Sie Cutter vor 4 Jahren nicht an Rufus verraten?“
 

Tseng schwieg einen Augenblick nachdenklich.
 

„Ich hatte keinen direkten Befehl“, antwortete er schließlich. „Außerdem habe ich in meinem bisherigen Leben schon viele Menschen kennen gelernt und mir einen gewissen Blick antrainiert, um durch den Schein sehen zu können. Aber manchmal muss man, um noch mehr sehen zu können, die Augen schließen. Bei Ihrer Cutter schien mir noch irgendetwas in Bewegung zu sein, und möglicherweise wollte ich sehen, wohin es führt.“
 

Er hat es auch gemerkt, dachte Sephiroth. Tseng ist eben ein Turk. Durch und durch. Aber das heißt auch, dass er auf Cutter achtet ...
 

„Geschlossene Augen lassen die Kollisionsgefahr um einiges steigen, Tseng.“ In der Stimme des Generals lag ein Unterton, der bedrohlich hätte sein können. „Ich empfehle daher, von Zeit zu Zeit zu blinzeln.“
 

Tseng wusste genau, dass sich Sephiroth nur in äußerst seltenen Fällen zu einer Warnung herabließ, und fühlte sich fast ein wenig geehrt. Aber gleichzeitig hatte er auch ein neues Stichwort erhalten.
 

„Wir alle sollten unsere Augen möglichst weit offen halten. Die Situation, in der sich die Electric Power Company befindet, ist nicht akzeptabel. Das wird sich in absehbarer Zeit ändern.“
 

Sephiroth warf ihm einen prüfenden Blick zu. Die Turks, und ganz speziell Tseng, arbeiteten enger mit Rufus zusammen, als SOLDIER. Ob sie schon etwas wussten? Vielleicht sogar neue Befehle erhalten hatten? Aber das würde Tseng ihm garantiert nicht so offen erzählen. Jegliche Fragen waren somit sinnlos.
 

„Das wird es mit Sicherheit“, stimmte er daher lediglich zu. „Und mindestens eine Person wird damit ganz und gar nicht zufrieden sein.“
 

Damit wandte er sich zum Gehen, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Ob und was Tseng wusste oder zu wissen glaubte, in diesem Fall war es erst relevant, wenn sich daraus Aktionen ergaben.
 

Etliche Stockwerke über Sephiroth beendete Cutter den täglichen Zählvorgang (9 neue Lines) und verließ das Büro – allerdings nur, um fast mit Hojo zusammenzustoßen. Für einen kurzen Moment sahen sie sich der Wissenschaftler und das undefinierbare, entkommene und viel zu bewegungsfähige Experiment direkt in die Augen. Dann wich Cutter aus, betrat den Aufzug, drückte einen Knopf und wagte erst wieder zu atmen, als sich die Türen geschlossen hatten. Im Grunde wollte Cutter keine Sekunde darüber nachdenken, aber ... Hojo ... Hojo und das Labor. Hojo, das Labor und das G-Mako. Ob diese Kombination wirklich einmalig gewesen war? Allein die Vorstellung, sich wieder in den direkten Wirkungsbereich des Wissenschaftlers zu begeben, ließ kalte Schauer über den Rücken der jungen Frau laufen, und so schüttelte sie heftig den Kopf und wisperte:
 

„Mach bloß keinen Mist, hörst du? Sei gesund!“
 

Dann versuchte sie, sich abzulenken. Hojo war auf dem Weg zu Rufus gewesen. Was er wohl wollte? Ob es um Solar Solution ging? Es war gut zu wissen, dass sich die Diskussion nicht um neue Experimente an Sephiroth drehen würde. Sephiroth ... Morgen würde er zusammen mit Zack auf eine dreitätige Mission gehen. Sie war so schwierig, dass die Vorbereitungen schon seit Tagen liefen, und so geheim, dass der General nicht einmal mit seiner Freundin darüber gesprochen hatte – abgesehen davon, dass alle Missionsteilnehmer, ihm inklusive, nicht über das sonst immer aktive PHS Gerät zu erreichen sein würden. Und das bedeutete: Drei Tage ganz und gar ohne Sephy. Cutter war sich ziemlich sicher, das nicht zu überleben, und daher fest entschlossen, die heute noch stattfindende Mission mit ihrem Freund ganz besonders zu genießen.

Ihre Gedanken standen im krassen Gegensatz zu den Themen, die mittlerweile in Rufus Büro besprochen wurden.
 

Rufus Shinra und Hojo besaßen erschreckend viele Gemeinsamkeiten. Beide waren kaltherzig, machtversessen, äußerst erfolgsorientiert, arrogant, skrupellos und gingen über Leichen. Ihnen war jedes Mittel Recht, um ans Ziel zu gelangen. Das aktuelle Ziel lag zum ersten Mal seit Jahren in greifbarer Nähe.
 

„Das heißt also“, fasste Rufus den vor Eigenlob nur so strotzenden Redeschwall des Professors zusammen, „die S-1 Einheiten werden ShinRa innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung stehen. Sollte es wirklich dazu kommen, wäre ich äußerst zufrieden.“
 

„Es wird definitiv dazu kommen!“ Hojo klang hochgradig beleidigt. Dass dieser verdammte Rufus es immer wieder wagte, Zweifel anzubringen, war eine bodenlose Unverschämtheit. „In ein paar Wochen kann ich Ihnen den Prototyp präsentieren! Denken Sie sich bis dahin eine Testreihe aus, die ihm gewachsen ist!“
 

Rufus lächelte kühl.
 

„Erschaffen Sie einen Prototyp, der es mit meiner Testreihe aufnehmen kann.“
 

Herablassende Blicke kollidierten miteinander.
 

„Wäre der Prototyp schon in der Lage, mit Crescent fertig zu werden, Professor?“
 

„Selbstverständlich!“
 

„Gut. Ich bin schon sehr gespannt auf das erste Treffen.“
 

„Es wird kurz und schmerzhaft werden“, versicherte Hojo. „Aber was wollen Sie mit Tzimmek machen? Bisher zeigt das G-Mako keine Folgereaktionen. Und ohne die laufen wir Gefahr, mehr zu verlieren, als wir verkraften können. Und was haben Sie bezüglich dieser Solarsache vor? Es wäre empörend mitzuerleben, wie all meine Genialität hinsichtlich ein paar lächerlichen Sonnenstrahlen ...“
 

„Sie“, unterbrach Rufus mit einer Stimme, gegen die Eis Plustemperaturen hatte, „kümmern sich um die S-1 Einheiten! Ausschließlich um die S-1 Einheiten, haben Sie das ein für alle Mal verstanden?“
 

„Selbstverständlich, aber ...“
 

„Sie dürfen gehen. Und, Professor? Ich erwarte den ersten Prototyp in spätestens 5 Wochen!“
 

Hojo warf seinem Arbeitgeber einen letzten, zu gleichen Teilen missbilligenden wie auch vernichtenden Blick zu, und schlich davon. Rufus blieb allein zurück. Irgendwann erhob er sich, trat zum Panoramafenster und sah hinaus. Früher einmal hatte ihm diese Stadt ganz alleine gehört. Dass er sie jetzt mit diesem Parasiten Hiwako teilen musste, war eine Frechheit – aber kein dauerhafter Zustand. Unterstützung des Planeten hin oder her, Hiwako würde sterben! Wenn der Plan griff, schon in wenigen Wochen. Rufus Instinkt, der sich momentan wie eine straff gespannte Sehne anfühlte, flüsterte und wisperte, und es gab einen Namen, der immer wieder fiel. `Tzimmek, Cutter´. Wenn alles so lief, wie Rufus es wünschte, würde sie eine zentrale Rolle spielen, und das gänzlich gegen ihren Willen. Der Präsident der Electric Power Company lächelte keinesfalls verhalten. Daten und Pläne. Nur darauf kam es an. Das Endprodukt – er wusste es genau – würde ihn nicht enttäuschen!
 

Die letzten Stunden bis zum Aufbruch des Generals und Zack vergingen viel zu schnell, und irgendwann war Cutter alleine. Die seltsame Gewissheit, ihre beiden besten Freunde nicht im HQ oder auf einer wesentlich kürzeren Mission zu wissen, ließ die junge Frau wie verloren und fast ein wenig niedergeschlagen durch die Gänge wandern, und sie fühlte sich miserabel. Dazu kam, dass sie ihren Freund nicht anrufen durfte. Die Mission, an der auch Zack teilnahm, war kompliziert und hätte durch den geringsten Fehler scheitern können. Dafür verantwortlich zu sein, bloß weil man seine Sehnsucht nicht im Griff hatte ... Das würde der General niemals gelten lassen. Und so riss sich auch sein unglücklicher Death Walker zusammen, so gut es ging.
 

Aber sie vermisste ihn entsetzlich, und so fühlte sich jede Sekunde an, wie eine Stunde. Selbst die Missionen zogen sich schleppend und unspektakulär dahin. Am schlimmsten aber war das leere Appartement. Es half nichts, sich immer wieder zu sagen, dass dieser Zustand nur vorübergehend war - solange er andauerte, hatte er die Oberhand. Trotzdem schaffte es Cutter, den ersten Tag mit den üblichen Tätigkeiten und die erste Nacht allein in dem großen Bett einigermaßen gut zu überstehen.
 

Jetzt stell dich nicht so an, er kommt doch wieder!, schimpfte sie in Gedanken mit sich selbst, nachdem sie aufgewacht war und nichts lieber gehört hätte, als Sephiroths dunkle Stimme. Aber es half nichts. Sie vermisste ihn mit jeder Sekunde mehr. Wenn wenigstens Zack hier gewesen wäre ... Der 1st jedoch befand sich auf derselben Mission. Und somit hielt sich Cutter in einem sehr seltenen Zustand der Einsamkeit auf. Früher war diese Leere einfacher zu ertragen gewesen. Aber seitdem hatten sich zu viele Dinge verändert. Am Abend des zweiten Tages war es so schlimm geworden, dass sie nicht einmal mehr Hunger verspürte.
 

„Eben reagier ich über“, murrte die junge Frau, aber es gelang ihr trotzdem nicht, etwas aus dem Kühlschrank zu räumen. „Dieses blöde, doofe, dämliche Vermissen ...“ Sie seufzte leise, aber auch das brachte die Zeit nicht dazu, schneller zu vergehen. Letztendlich fand sich Cutter äußerst schlecht gelaunt vor dem Fernseher wieder, aber auch hier traf keines der Programme ihren Geschmack. Da die nächste Mission bereits in wenigen Stunden stattfinden würde, beschloss sie kurzerhand, schlafen zu gehen. Schlaf war, wenn er sich mit den aktuellen Gegebenheiten vereinbaren ließ, immer eine gute Option, und so streckte sie sich lang auf dem Bett aus, sandte ein lautloses `Gute Nacht, Sephy´ in die Dunkelheit und schloss die Augen. Wenige Momente später war sie eingeschlafen.
 

Alles auf Gaia hatte seine Zeit. Leben. Sterben. Entwicklungen. Freude. Leid. Licht. Schatten. Tag. Nacht. Nichts (oder nur sehr, sehr wenige Dinge) waren von großer Dauer. Zeit konnte sich dehnen oder wie im Flug vergehen. Sie konnte einem entrissen werden in Form von Dingen, die man tat, ohne mit dem Herzen dabei zu sein, oder man konnte sie sich nehmen, indem man andere Tätigkeiten zurückstellte oder gar nicht erst damit anfing. Zeit ließ sich als Geschenk auffassen, oder als Strafe. Aber sie war für keine Sache der Welt in unbegrenzter Dauer vorhanden, und sie war immer in Bewegung. Rückwärts. Auf den Punkt zu, an dem sie enden würde. Es gab jeden Tag Milliarden dieser Enden. Manche betrafen alle Lebewesen, andere wiederum zeichneten sich durch ihre Individualität aus. Einige von ihnen waren freundlich oder wenigstens neutral, andere hingegen einfach nur grausam. Aber alle Enden geschahen. Weil sie gebraucht wurden. Manchmal ließen sie hinsichtlich des Zeitpunktes noch ein wenig mit sich handeln. Aber meistens fanden sie einfach statt. Für Cutter geschah eines dieser Enden völlig unerwartet, um 0336 Uhr, mitten in der Nacht, und es erwischte sie eiskalt.
 

Zuerst wusste die junge Frau nicht, was sie geweckt hatte. Sie blinzelte und lauschte in die sie umgebende Dunkelheit hinein auf der Suche nach einem Grund, wurde aber nicht fündig. Trotzdem blieb das Gefühl. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Und gemessen an der Stärke konnte es nur ratsam sein, den Grund dafür so schnell wie möglich herauszufinden. Die Lines verrieten ihn nicht, und auch der Griff nach der Luna Lance brachte nicht die gewünschte Ruhe.
 

Cutter setzte sich im Bett auf und lauschte nach innen. Diesmal wurde sie fündig. Der Schmerz setzte zwar nicht sofort ein, aber als er es tat, glich er einem dumpfen, aus der Magengegend kommenden Grollen. Es wirkte bedrohlich, ließ sich aber leicht übersetzen: Hunger. Als Cutter wenige Minuten später immer noch kauend aus der Küche kam, war der Schmerz so gut wie verklungen. Die junge Frau kletterte wieder ins Bett, zog die dünne Decke über sich und schloss die Augen.
 

Wenn ich das Sephy erzähle, muss ich´s erklären. `Du wusstest doch, dass ich zurückkomme´, wird er sagen. Und ich werde sagen: `Schon, aber es waren trotzdem 3 ziemlich lange Tage.´ Und dann wird er sagen ...
 

Der Schmerz traf ihr Bewusstsein mit der Kraft einer jähen Flutwelle. Cutter keuchte und setzte sich ruckartig auf.
 

Was zum ... Ich habe doch was gegessen! Warum tut es immer noch weh?
 

Gleichzeitig begann sie, ihren Bauch zu massieren in der Hoffnung, so Linderung zu schaffen. Aber der gewünschte Effekt stellte sich nicht ein. Cutter versuchte, ruhig zu atmen, nachzudenken, einen Schmerzrhythmus zu erkennen. Aber es gab keinen. Der Schmerz schien sich tief in ihr festzukrallen und von dort aus intensiv, aber ohne Takt, loszubrechen, wieder zu verstummen, Kraft für den nächsten Anlauf zu sammeln ... und wurde jedes Mal stärker.
 

In Ordnung, denk nach. Du hast nichts Falsches gegessen. Du hast dich nicht überanstrengt. Du hast auch keinen Sonnenstich. Du bist nicht krank. Du bist nicht schwanger. Du hast sämtliche aktuellen Impfungen. Du bist von nichts gestochen oder gebissen worden. Bis vor ein paar Stunden warst du, bis auf deine Sehnsucht, topfit, aber das hier hat nichts mit Sehnsucht zu tun, das ist ... irgendetwas anderes, das ist ...
 

Und dann weiteten sich ihre Augen in einem Schrecken, der augenblicklich jeden Funken ihres Bewusstseins an sich riss. Sie nahm nicht einmal mehr wahr, wie sie blass wurde und eisige Kälte ihren Rücken empor kroch.
 

„Nein!“, wisperte Cutter und schüttelte entsetzt den Kopf. „Nein ... Alles, nur das nicht. Bitte, lass es nicht das G-Mako sein ...“
 

Aber als sei sein Stichwort gefallen, wurde der Schmerz erneut intensiver. Cutter sprang aus dem Bett, griff nach ihrer Uniform und entnahm ihr Heilmateria und Potion. Schluckte die Potion, ließ sich wieder am Rand der Matratze nieder und verhielt in sich hineinlauschend, völlig bewegungslos, erfüllt von verzweifelter Hoffnung ... die erlosch, als der Schmerz zurückkam. Blieb noch die Heilmateria.
 

„Bitte ...“ Nur ein flüstern. „Bitte!“
 

Sie wandte die Heilmateria an. Und der Schmerz verstummte. Für die trügerische Dauer von 10 Herzschlägen. Dann kehrte er mit doppelter Kraft zurück, als sei dies die Strafe für den Versuch, ihn auszutricksen.
 

„Shit!“, wisperte Cutter. Gleichzeitig kämpfte sie mit dem sich vertiefenden Schock der Erkenntnis. Es war das G-Mako. Wochenlang nicht die geringste Reaktion. Keinerlei Anzeichen, die auf eine bald stattzufindende, neue Behandlung hinwiesen. Und jetzt das! Cutter atmete tief ein und aus und nahm wahr, heftig zu zittern.
 

Ich muss ins Labor. Ich muss wirklich ... Und ich muss Sephy Bescheid sagen, sofort!
 

Sie griff nach dem PHS ... und erstarrte mitten in der Bewegung. Sie konnte Sephiroth nicht informieren. Er befand sich auf einer komplizierten Mission, ebenso wie Zack. Die Vorbereitungen waren äußerst intensiv gewesen. Ihn jetzt über den Rückfall hinsichtlich des

G-Makos zu informieren ... Abgesehen davon war er viel zu weit weg. Und dann wurde ihr klar, was diese Erkenntnis wirklich bedeutete.
 

Ich muss alleine ins Labor gehen. Zu Hojo. Und niemand wird eingreifen können, falls er ...
 

Und doch blieb, außer hier bleiben und sterben, nur diese Möglichkeit. Cutter stöhnte leise hinsichtlich einer neuen, ihren Körper überrollenden Welle aus Schmerz, die wesentlich intensiver als die vorherige war und somit überdeutlich machte, dass nicht mehr viel Zeit blieb. Die junge Frau kleidete sie sich mühsam an, griff nach der Luna Lance und verließ das Appartement.
 

Die Welt drehte und schwankte vor ihren Augen. Dazu kamen Schmerzen, die sich jetzt mit jedem Herzschlag steigerten, kostbare Kraft an sich rissen und jede Bewegung zur Qual werden ließen. Cutter kämpfte sich dennoch vorwärts, wissend, dass ihr nicht mehr viel Zeit blieb. Dank der Luna Lance konnte sie einen der glücklicherweise leeren Aufzüge dazu bringen, den ursprünglichen Kurs zu ändern, auf ihrer Ebene zu halten und sie schließlich, nach Überlistung des Sicherheitssystems, am gewünschten Ort abzusetzen.
 

Cutter trat aus der Kabine, schaltete die Wachposten lange genug aus, um sich vorbeischleichen zu können, und als sie die letzte Tür vor Hojos Laborbereich erreichte hielt sie inne und versuchte sich nicht vorzukommen wie jemand der den Kopf in der Hoffnung, es sei vielleicht stumpf oder kaputt, unter ein Schafott legte. Denn es würde weder das Eine, noch das Andere sein. Dann öffnete sie die Tür.
 

Hojo saß an seinem Schreibtisch und beschäftigte sich gerade mit einigen höchst interessanten, die S-1 Einheiten betreffenden Daten, als die Tür aufschwang. Der Professor hob leicht bis mittelschwer verstimmt über die unangekündigte Störung den Kopf, bereit, den ungebetenen Gast unverzüglich des Labors zu verweisen (es sei denn, die Person stellte sich als Testobjekt zur Verfügung) – und verwarf hinsichtlich des sich ihm bietenden Anblickes alle eben gefassten Pläne. Grinste verschlagen.
 

„Noch so spät unterwegs, Tzimmek? Was führt dich in mein bescheidenes Labor? Langeweile? Oder solltest du etwa Sehnsucht nach meinen Fähigkeiten und G-Mako haben?“
 

Cutter konnte kaum noch atmen und ohne den zusätzlichen Halt der Luna Lance hätten ihre Beine längst den Dienst verweigert. Trotzdem fand sie irgendwie die Kraft, die Zähne zu fletschen und zu antworten.
 

„Ich würde es ... nicht unbedingt Sehn ... Sehnsucht nennen, aber G-Mako kön ... nte helfen.“
 

Hojos Lächeln gewann an Intensität. Rufus hatte exakt hinsichtlich dieses Szenarios klare Anweisungen erteilt. Aber er war momentan nicht hier. Ebenso wenig wie Sephiroth.
 

„Und wer oder was sagt dir, dass ich gerade jetzt Zeit für dich habe? Ich bin ein Genie, wie dir mittlerweile klar sein dürfte, und habe entsprechend wichtige Angelegenheiten zu bearbeiten. Dich und dein kleines Problem stufe ich in eine wesentlich niedere Kategorie ein, zumal ich nicht plane, das G-Mako weiter zu erforschen. Wo bleibt eigentlich dein großer Beschützer? Ist er etwa auf einer Mission? Obwohl er wusste, dass du einen Rückfall bekommen könntest?“ Er kicherte.

„Das muss Liebe sein! Ich bin nicht daran interessiert, dir zu helfen! Und jetzt verlass mein Labor!“
 

Cutter schloss gequält die Augen ... und öffnete sie wieder. Nahm jeden Funken Kraft zusammen, Kontakt zur Line des Professors auf, jagte einen Befehl durch die Line ...
 

„Sie werden mich jetzt ... sofort behandeln, sonst ... sonst bleiben Ihre Hände ... in diesem Zustand!“
 

Hojo starrte auf das, was bis vor wenigen Sekunden noch ideale Greifwerkzeuge gewesen waren. In ihrem jetzigen Zustand konnte er nichts mehr damit anfangen. Vermutlich hatte Präsident ShinRa aus genau diesem Grund so klare Anweisungen erteilt. Die Lines waren nicht zu unterschätzen.
 

„Ich verstehe!“, zischte Hojo zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Primitive Erpressung! Na schön, Tzimmek. Folge mir, wenn du es schaffst!“
 

Er erhob sich betont verächtlich und marschierte in Richtung des anderen Raums. Cutter setzte wesentlich mühsamer einen Fuß vor den anderen. Mittlerweile peitschte sie jede der jetzt viel rascher aufeinander folgenden Schmerzwellen bis an den Rand zur Bewusstlosigkeit. Trotzdem gelang es ihr, den Raum in dem die Makotanks glühten, zu erreichen. Hojo befand sich bereits am Hauptsteuerungscomputer und hob auffordernd die Arme. Wenige Sekunden später konnte er den Computer ganz normal bedienen. Dass sich dafür seine Füße fest mit dem Untergrund verbunden hatten, ignorierte er geflissentlich.
 

„Na los, in den Tank mit dir! Ich habe nicht ewig Zeit!“
 

Für einen kurzen Augenblick überwogen Entsetzen und Furcht in Cutter. Da rein?! Wie viele entsetzliche Dinge mochten in der durchsichtigen Röhre bereits stattgefunden haben? Außerdem war es Cutter nicht möglich zu überprüfen, ob es sich bei der Flüssigkeit, die Hojo in den Tank leiten würde, tatsächlich um G-Mako handelte. Da sie bei der ersten Behandlung bewusstlos gewesen war, fehlte die Vergleichsmöglichkeit. Aber die erste Rettung hatte auch in einem Tank stattgefunden ... Schwankend setzte sie sich in Bewegung ... und hielt inne. Sephiroth hatte ihr erzählt, dass ihre Kleidung dem Mako nicht gewachsen gewesen war.
 

„Nur keine Scham“, kicherte Hojo als Cutter mühsam begann, sich auszuziehen, „ich habe schon genug nackte Körper gesehen. Sie reizen mich nicht.“
 

Die junge Frau vor ihm reagierte mit keinem Wort. Sie ließ lediglich, wie beim ersten Mal, die Flügel erscheinen, entkleidete sich in deren Schutz vollständig und betrat den Tank, griff nach der bereitliegenden Sauerstoffmaske und legte sie mit zitternden Händen an. Cutter versuchte wirklich, nicht zusammenzuzucken als sich die Tür mit einem deutlich vernehmbaren – Klick – hinter ihr schloss. Einen Augenblick lang geschah gar nichts. Dann begann Sauerstoff ihren Mund und nur wenige Sekundenbruchteile später auch die Lungen zu füllen, gleichzeitig sammelte sich Flüssigkeit sich um ihre Füße, stieg rasch höher.
 

Binnen weniger Sekunden war ihr Körper mit G-Mako bedeckt. Es drang durch jede noch so feine Pore, trat von überall her in den Blutkreislauf ein, ließ sich transportieren, suchte. Cutter gab sich alle Mühe, ruhig zu bleiben, gleichmäßig zu atmen und einen gelassenen Puls zu präsentieren. Aber sie war nicht wie Sephiroth. Und sie hatte, trotz ununterbrochenem Kontakt zu dem Mako und Hojos Line, Angst.
 

Das Mako begann, zu finden. Der Schmerz verebbte langsam. Irgendwann trat wieder vollständige Ruhe ein. Dennoch dauerte es über eine Stunde, ehe die leuchtende Flüssigkeit vorwarnungslos wieder abgelassen wurde. Die Tür öffnete sich. Cutter verließ den Tank tropfnass, aber nach wie vor sicher in ihre Flügel gehüllt, zog sich um, ließ die Flügel verschwinden und wandte sich zu Hojo. Löste die Verbindung zwischen seinen Füßen und dem Untergrund ...
 

„Verlass mein Labor! Augenblicklich!“
 

... und trat den Rückweg an. Hojo beobachtete sie aufmerksam, aber keinesfalls besorgt, griff zum Telefon, noch bevor das leise Klicken der sich schließenden Tür verklungen war, und informierte seinen Arbeitgeber über den soeben verschwundenen `Besuch´. In dem am höchsten Punkt des mächtigen ShinRa HQ´s liegenden Büros gestattete sich Rufus ein zutiefst zufriedenes Lächeln.
 

„Sie ist also zurückgekommen.“ Seine Stimme schien vor Selbstgefälligkeit förmlich aus allen Nähten zu platzen. „Damit haben wir beide in der Hand. Besser kann es für unsere Pläne gar nicht laufen.“ Und in Gedanken fügte er hinzu: Ich habe mich, bezüglich Tzimmek, nicht geirrt. Und jetzt wird sie ihren von mir vorbestimmten Platz einnehmen, ob sie will, oder nicht. Ah ... Es gibt doch kein schöneres Gefühl, als den Willen eines Menschen zu brechen!
 

Er legte auf, lehnte sich im Sessel zurück und blickte aus dem herrlichen Panoramafenster. Schon sehr, sehr bald würde die Stadt Midgar wieder ganz und gar ShinRa gehören – und mit ihr die ganze Welt.
 

Cutter hatte auf dem Flur vor dem Labor inne gehalten und sich mit geschlossenen Augen an die Wand gelehnt. Die junge Frau fühlte sich wie durchgekaut und ausgespuckt, dennoch gelang es ihr, sich klar zu machen, es überstanden zu haben. Irgendwann öffnete sie die Augen wieder und griff haltsuchend nach ihrem PHS ... und ließ das Gerät sinken, als ihr klar wurde, dass sie es momentan nicht benutzen durfte. Cutter war immer einigermaßen gut mit den Regeln des Militärs klar gekommen, aber momentan verfluchte sie jede einzelne, und sie war zu erschöpft auf allen Ebenen, um weiterhin stehen zu bleiben. Sie ließ sich an der Wand nach unten rutschen, zog die Knie an den Körper, legte den Kopf darauf und versuchte das Gefühl zu verdrängen, am Rand eines bodenlosen Abgrundes zu stehen.
 

Aber es gelang ihr nicht. Die jüngsten Ereignisse waren einfach zu schwerwiegend. Irgendwann wurde Cutter klar, dass sie weinte. Es war nicht fair! Die ganze Situation war so unwirklich und ungerecht, um wahr zu sein. Aber sie war trotzdem real, und einmal mehr galt es, sich auf die Veränderungen einzustellen, oder daran zugrunde zu gehen.
 

Diesmal allerdings wusste Cutter nicht, ob sie es schaffen würde. Niemals zuvor war sie von einer lebensnotwendigen Substanz abhängig gewesen, und das Bewusstsein, sich jetzt in genau diesem Zustand zu befinden, fühlte sich an, wie ein auf ihre Seele gerollter großer, schwerer Felsbrocken. Viel schlimmer allerdings war die sichere Gewissheit, in ihrer jetzigen Version ein Hindernis für Sephiroth darzustellen. Seine mentale Heilung war so weit fortgeschritten – aber nur der Tod von Rufus und Hojo würde sie vervollständigen. Unter den jetzigen Umständen allerdings ...
 

Du hast gesagt, du willst keine Welt ohne mich, dachte Cutter unter Tränen. Aber was nützt dir die Welt, wenn du dich nicht frei in ihr bewegen kannst? Ich weiß doch, wie es sich anfühlt, etwas zwar sehen, aber nicht berühren zu können. Es ist schlimmer, als jede Folter. Will ich dir das wirklich zumuten?
 

Für einen Moment war Cutter fest entschlossen, ShinRa zu verlassen ... Dann klingelte ihr PHS. Die junge Frau zuckte zusammen, nahm das Gerät aus der Tasche, warf einen Blick auf das Display, stutzte, nahm das Gespräch aber an.
 

„Phoenix“, Sephiroths Stimme klang völlig ruhig, „was hast du angestellt?“
 

Es spielte keine Rolle, wie groß die Entfernung zwischen ihnen war, Sephiroth wusste, dass etwas mit seiner Freundin nicht stimmte. Das Gefühl war zögernd erwacht, aber im Laufe der vergangenen Stunden immer stärker geworden, und jetzt so intensiv, dass sich der General kurzerhand vom Rest der Truppe entfernt hatte, um (völlig entgegengesetzt zu den aufgestellten Missionsregeln!) herauszufinden, worum es ging. Im Grunde erwartete er nur zwei Varianten, nämlich entweder ein entrüstetet: „Nichts! Außer ...“ – oder dem Schlimmsten, und schon Cutters nächstes, nur geflüsterte Wort genügte, um die Lage zu klären.
 

„Rückfall.“
 

Sephiroth hatte diese Szenario in Gedanken so oft durchgespielt, und trotzdem verwandelten sich seine Gedanken augenblicklich in Eisblöcke und stürzten dem Boden entgegen, gleichzeitig meinte er, Hojo leise kichern zu hören: `Und was willst du jetzt machen, mein kleiner Sephiroth?´, und für einen Augenblick war es dem General, als drehe jemand die Zeit zurück,

bis zu jenem Zeitraum im Labor, als er und Hojo gemeinsam in einen Makotank starrten. Beide hatten dasselbe und doch nicht dasselbe gesehen, und letztendlich mit allen Aussagen, Gedanken und Gefühlen zu gleichen Teilen Recht wie Unrecht gehabt. Aber dieser Moment war vergangen, und jetzt zählte nur noch die Realität. Sephiroth gewann die Kontrolle über seine Gedanken zurück, bremste sie ab, taute sie auf, schickte sie wieder auf die richtige Bahn und erkundigte sich völlig gefasst:
 

„Wo bist du?“
 

„Im HQ.“ Und bevor er die Chance zu weiteren Anweisungen hatte: „Sephy, es ist schon vorbei. Ich bin vor 10 Minuten aus dem Labor gekommen.“
 

Diesmal gelang es Sephiroth nicht, den Sturz seiner Gedanken abzufangen. Cutter war alleine gegangen. Er hatte ihr versprochen, da zu sein, um sie zu beschützen ... und dann war er nicht da gewesen. Hojo hätte sie töten können. Wieder!
 

Und mir wäre es unmöglich gewesen, etwas dagegen zu tun ... Aber er hat sie nicht getötet. Vermutlich, weil sie selbst in ihrem Zustand noch die Kraft gefunden hat, ihm die Schranken zu weisen. Meine Phoenix ...
 

„Sephy“, Cutters leise, nachvollziehbar erschöpft klingende Stimme holte ihn zurück zur aktuellen Situation, „was machen wir denn jetzt? Das passt doch überhaupt nicht in den Plan ... und außerdem kann ich nicht zwischen dir und deiner Rache an Hojo stehen; das geht doch nicht, du brauchst seinen Tod, und außerdem ...“
 

Richtig, dachte Sephiroth. Ich brauche seinen Tod. Aber es gibt eine Sache, die ich noch viel mehr brauche.
 

„Cutter“, unterbrach der General ruhig, „weißt du noch, was ich dir auf der Krankenstation gesagt habe? `Ich will keine Welt ohne dich´. Das habe ich sehr ernst gemeint, und es gilt immer noch.“
 

Denn mein Herz, fügte er in Gedanken hinzu, war eine Wüste, bevor du kamst, und würde ohne dich wieder zu einer werden. Was nützt mir in diesem Zustand die Welt? Ich habe mich damals im Labor für dich entschieden, mit allen Konsequenzen. Was für ein Freund wäre ich, ließe ich dich jetzt allein?
 

Einen Augenblick lang blieb es ganz still auf der anderen Seite des PHS.
 

„Aber deine Rache an Hojo ...“
 

„ ... wird auf unbestimmte Zeit verschoben.“ Der Unterton dieses Satzes sagte überdeutlich: `Ich kriege ihn, gib dich keinen Illusionen hin, und dasselbe gilt für Rufus!´ Und dann, wesentlich zärtlicher: „Du bist mir wichtiger.“
 

Im HQ, immer noch am Boden sitzend, versuchte Cutter gar nicht erst, ihre Tränen zurückzuhalten. Gleichzeitig klammerte sie sich an Sephiroths dunkler, tröstender Stimme fest.
 

„Das ist alles so ... falsch!“
 

„Nicht alles“, korrigierte der General leise.
 

„Nein“, stimmte Cutter zu. „Definitiv nicht alles.“
 

„Und vom Rest lassen wir uns nicht im Geringsten beeindrucken.“
 

Die Selbstsicherheit in seiner Stimme ließ nur einen Rückschluss zu.
 

„Du hast einen Plan.“
 

„Wie immer. Weil du keinen hast.“
 

Cutter schaffte es, kurz zu lächeln.
 

„Wie immer.“ Dann wischte sie sich energisch über die Augen. „Ok. Wie lautet der Plan?“
 

„Wir werden intensive Recherchen bezüglich einer Alternative zum G-Mako betreiben. Bücher, Cutter, keine Comics. Und wir finden etwas, du wirst sehen.“
 

„Ok.“
 

„Geh in mein Appartement. Es ist für die Zeit nach einer Makobehandlung ideal ausgerüstet. Und mach dich darauf gefasst, dass dein Körper Gelüste entwickelt, die du noch nicht kennst.“
 

„Ich merke es schon. Ich will Schokoladenriegel und Ketchup, zum Dippen. Wie kann man nur so eine widerliche Kombination essen wollen?“
 

„Dein Körper spielt völlig verrückt wegen des Makos. Wehr dich nicht dagegen, es ist sinnlos. Tu einfach alles was nötig ist, um die Zeit zu überstehen.“
 

„Mach ich.“
 

„Hojo hat dich nicht freiwillig behandelt, oder?“
 

„Hinterher schon.“ Ein Grinsen glühte in ihrer Stimme. „Ich lasse mich nicht von Hojo ärgern! Wenn er sich nächstes Mal sträubt, verpasse ich ihm einen Rattenschwanz und Schnurrhaare!“
 

„Von diesem Anblick möchte ich ein Photo.“
 

„Kriegst du. Ach, hoffentlich hat er es nicht jetzt schon begriffen, es wäre einfach zu schade!“
 

„Cutter, ich werde deine Missionen annullieren, bis die Nebenwirkungen des Makos verklungen sind. Ruh dich aus. Ich bin bald zurück.“
 

Sie beendeten das Gespräch, und dann ließ Sephiroth das PHS langsam sinken, gestattete sich ein tiefes Seufzen. Cutter hatte einen Rückfall erlitten – aber sie lebte, wenn auch hörbar angeschlagen. Von etwas felsenfest überzeugt zu sein und dann das genaue Gegenteil erleben zu müssen, war eine der größten Herausforderungen, denen sich ein menschlicher Geist stellen konnte, und Cutter war sich ihrer Sache so sicher gewesen ... Zumal sie nicht das Geringste falsch gemacht hatte. Zu verkraften, dass der eigene Wille so brutal überrannt wurde, ließ sich nicht in ein paar Sekunden bewerkstelligen. Bisher hatte Cutter der Glaube an eine bessere Zukunft Kraft gegeben, um alle diesbezüglichen Ereignisse zu verarbeiten – aber jetzt? Der Plan, einen Ersatz für das G-Mako zu finden, war lediglich ein Plan, ein gewagter noch dazu, und wenn Sephiroth auf seinen Instinkt lauschte, so empfing er kein beruhigendes Gefühl.
 

Trotzdem, dachte der General grimmig, müssen wir es wenigstens versuchen! Alles andere ist nicht akzeptabel!
 

Er wandte sich um und kehrte zur Truppe zurück. Zack, dem das Verschwinden seines besten Freundes nicht entgangen war, trat unauffällig neben ihn, warf ihm einen fragenden Blick zu – und wurde fast sofort über die neuesten Entwicklungen informiert. Der 1st stöhnte leise, fuhr sich in einer hilflosen Geste mit beiden Händen durch die Haare, schüttelte den Kopf und konstatierte leise:
 

„So ein Mist. Wenn ich jetzt versuche, dich tröstend zu drücken, lande ich auf dem Allerwertesten, oder?“
 

„In einem ca. 10 Meter tiefen Krater, ja.“
 

„Alternativ ein tröstendes Wort? Oder, äh, besser einen tröstenden Satz? Fertig? Ich würde ein gesamtes Monatsgehalt drauf verwetten, dass sich letztendlich eine Möglichkeit auftut, Cuttie zu retten und Hojo zu killen!“
 

Ein gesamtes Monatsgehalt? Ziemlich finstere Prognose für jemanden, der schon ganze Monatsgehälter beim Chocoborennen gesetzt und verloren hat.“
 

„Und daraus lernte! Jetzt wette ich nur noch, wenn ich mir absolut sicher bin.“ Er grinste breit. „Ihr dürft euch also geehrt fühlen!“
 

Sephiroth war sich alles andere als sicher, und das Gefühl gefiel ihm nicht. Er wusste nur, dass er die Mission zu Ende bringen wollte, so schnell wie möglich. Um zu der Person zurückkehren zu können, die ihn liebte und jetzt dringender brauchte, als jemals zuvor.
 

Knapp 36 Stunden später betrat der General wieder das ShinRa HQ. Seit seinem letzten Aufenthalt hier waren nur wenige Tage vergangen, und doch hatte sich so viel verändert ... Aber Sephiroth zweifelte keine Sekunde an seiner Entscheidung – nicht einmal, als er um eine Kurve bog und sich urplötzlich mit Hojo konfrontiert sah. Das Lächeln des Wissenschaftlers war nicht einfach nur herablassend, es war infernalisch herablassend, und zusätzlich eines von der `Ich habe es doch gesagt!´ Sorte. Und Sephiroth, so sehr er sich eine Alternative gewünscht hätte, konnte diesem Lächeln momentan nur pure Ignoranz entgegenstellen. Als er Hojo ein paar Schritte hinter sich gelassen hatte, konnte er hören, wie der Professor zu kichern begann – eine Reaktion, die allerdings aufgrund ihrer Vorhersehbarkeit jegliche Boshaftigkeit verlor.
 

Auch du bist sterblich, Hojo, dachte der General finster. Eines Tages werde ich dich daran erinnern!
 

Er betrat den Aufzug, verließ ihn nur wenige Sekunden später wieder und öffnete die Tür zu seinem Appartement, um nach Cutter zu sehen – ordnungstechnisch auf das Schlimmste gefasst. Er sollte sich nicht irren. Der Couchbereich wies wahre Krümelgebirge auf. Dazu kamen viele angebrochene Getränkedosen und Flaschen. Die Küche an sich war aufgeräumt, aber im Kühlschrank befanden sich alle nur erdenklichen, angebrochenen Gerichte, von süß bis sauer über mild bis hin zu feurig. Sicherer Hinweis darauf, dass der ShinRa Essensservice bestens funktioniert hatte. Alles in Allem entsprach das aktuelle Aussehen des Appartements dem typischen Beweis für eine stattgefundene Makobehandlung. Man wollte alles. Sofort. Gleichzeitig. Die Begierden kam oft so rasend schnell aufeinander, dass man kaum Zeit hatte, sie zu definieren.
 

Sephiroth folgte der Krümelspur aus Xyflas Keksen (die mit dem exotischen Büfkageschmack!) ins Schlafzimmer und öffnete vorsichtig die Tür. Cutter lag im Bett und kämpfte mit einer Tüte Wavryscrackern, hob aber sofort den Kopf.
 

„Sephy!“
 

Der General ließ sich wortlos am Rand des Bettes nieder und es dauerte nur Sekunden, ehe sich Cutters Arme um seinen Hals schlossen und sich ihr Körper an ihn schmiegte, ihm die Gelegenheit gab, seinerseits die Arme um sie zu legen.
 

„Ich bin so froh, dass du wieder da bist!“, murmelte Cutter.
 

„Und ich, dass du noch da bist. Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du wirklich einen Hang zu dramatischen Auftritten hast?“
 

„Das muss mir niemand sagen“, murrte Cutter, „das weiß ich auch so.“ `Aber diesmal´, sagte ihr Tonfall, `war´ s sogar für meinen Geschmack ein bisschen zu dramatisch!´
 

„Gut“, schmunzelte Sephiroth, „dann sparen wir uns das. Dein Körper spielt immer noch verrückt, oder?“
 

Cutter murrte leise und zog die Bettdecke über den Kopf.
 

„Verstehe“, übersetzte Sephiroth. „Dir wird heiß und kalt. Dir ist übel, aber trotzdem hast du Hunger. Du willst Wasser und sofort nach dem ersten Schluck dann doch lieber Saft. Verschiedene Geschmacksrichtungen. Und dann koffeinhaltiges Kaltgetränk. Ebenfalls verschiedene Sorten.“ (Die Bettdecke begann vorsichtig, sich zurückzuschieben. Cutter Haaransatz wurde sichtbar.) „Du willst dich bewegen und dann doch lieber nur still liegen. Das TV Programm behagt dir nicht. DVDs behagen dir nicht. Du willst Musik und zwei Sekunden später völlige Ruhe. Du möchtest etwas Saftiges essen, und dann doch lieber etwas Trockenes.“ (Die Decke rutschte weiter. Jetzt zeigten sich bernsteinfarbene Augen.) „Süß. Oder doch lieber salzig. Mit Soße. Aber nicht die im Programm befindliche. Dann doch lieber keine Soße. Und du willst Knabberkram. Alles. Dazwischen Schokolade. Verschiedene Geschmacksrichtungen.“ (Mittlerweile waren Cutters Nase und Mund zu sehen.) „Aber am Schlimmsten“, fuhr Sephiroth jetzt grinsend fort, „ist: Du willst Sex!“ Die Decke zog sich wieder über das ganze Gesicht.
 

„Jaaaaa!“, jammerte Cutter darunter. „Mehr als alles andere!“
 

„Worauf wartest du noch?“ Er hakte den Zeigefinger in die Bettdecke und zog sie vorsichtig nach unten. „Ich stehe dir voll und ganz zur Verfügung.“
 

„Das wäre wie ausnutzen!“
 

„Du willst also lieber leiden, ja?“
 

„Nein! Aber ...“
 

Sephiroth beendete die Diskussion, indem er Cutter kurzerhand küsste und die Bettdecke ganz beiseite zog. Er realisierte keinerlei Protest. Nur einen Körper, der förmlich nach ihm schrie.
 

Etliche Kilometer entfernt, in seiner Wohnung irgendwo in Midgar fuhr Destin aus dem Schlaf hoch, erschrocken, nassgeschwitzt, am ganzen Körper zitternd und mit wild klopfendem Herzen. Erst nach etlichen Sekunden gelang es ihm, seinen wachen Zustand zu realisieren, und er atmete tief auf und versuchte, sich wieder zu entspannen. Aber der Traum tobte noch immer in seinem Bewusstsein wie ein rasendes Ungeheuer. Destin hatte Blut gesehen, wahre Ströme von rotem Blut, das durch die Straßen Midgars floss und reglose Körper transportierte, ein Bild wie aus einem Horrorfilm, und Destin wusste nicht, ob es nur ein Albtraum oder eine Warnung des Planeten gewesen war.
 

Er griff nach der in liebevoller Handarbeit angefertigten Miniaturmodell der Stadt. Jedes mit Solarenergie versorgte Haus über und, dank intelligent angebrachter Technik, auch unter der Platte, war mit einem gelben Punkt versehen. Viele punktlose Häuser waren nicht mehr übrig.

Der Sieg war schon so nahe! Zu nahe für eine derartige Warnung des Planeten.
 

Ich verarbeite meinen Stress, dachte Destin. Ich verarbeite nur meinen Stress. Nichts weiter. In ein paar Wochen ist ShinRa´s Herrschaft über die Stadt gebrochen. Wir sind schon zu weit, als dass man uns jetzt noch aufhalten könnte ...
 

Ihm war nicht bewusst, dass er soeben die wichtigste Grundregel im Kampf gegen die Electric Power Company missachtete. Sie lautete: `Unterschätze niemals Rufus Shinra!´ Und er war zu siegessicher, um das in der Luft liegende Geräusch wahrzunehmen. Es glich knirschenden Schutzvorrichtungen, die etwas Furchtbares von der Welt fernhalten sollten, und nun langsam gelockert wurden. Und was auch immer hinter dahinter lag ... es galt ihm und dem Planeten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sahva
2010-11-15T10:07:36+00:00 15.11.2010 11:07
Ein wundervolles Kapitel, ich war wie immer völlig gebannt. Ich hatte ja irgendwo mit Cutter gehofft, dass alles gut werden würde, aber auch auf der anderen Seite gewusst, dass da noch was kommen würde...
Die Sache mit dem "Sachbuch" war einfach nur genial, aber auch die tatsache, dass Sephiroth selbst die aufgestellte Funkstille bricht, weil er die Probleme spürt. Einfach nur genial.

Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Kapitel, auch wenn ich mich Aruna anschließen muss und befürchte, dass die Zukunft der beiden nicht gut verlaufen wird.
Du hast in mir auf jeden Fall einen treuen Fan gefunden.
LG, Sahva
Von:  Aruna
2010-11-14T19:59:02+00:00 14.11.2010 20:59
Es war so klar. Der Rückfall musste ja kommen, wenn Sephiroth nicht da ist. Aber was soll man machen. Er kann sie ja nicht rund um die Uhr bewachen.
Ich würde Hojo übrigens zu gern mit Rattenschwanz und Schnurrhaaren sehen. Auch wenn das eine Beleidigung für die Ratten wäre :)
Und den Schluss fand ich wieder genial.
„Du willst Sex!“
„Jaaaaa!“
Ich lag vor Lachen unterm Tisch.
Aber mein ungutes Gefühl, wenn ich an die Zukunft der beiden denke, wächst mit jedem Kapitel. Und jetzt muss ich wieder eine Woche warten.
Aber es lohnt sich :)
lg Aruna

Von:  fahnm
2010-11-14T03:03:15+00:00 14.11.2010 04:03
Hammer Kapi!^^


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