Antworten, Versöhnung, Krankenhaus
Antworten, Versöhnung, Krankenhaus
Piep, piep, piep....
Neben meinem Ohr hörte ich es monoton piepen. Mein Kopf schmerzte höllisch, so, als würde er explodieren. War ich etwa tot? Wenn ja, den Tod hatte ich mir wesentlich anders vorgestellt. Ich war enttäuscht. Eigentlich müsste ich jetzt mit flauschigen Flügeln bestückt, gekleidet mit einem weißem Gewand auf einer Wolke sitzen und der Wind müsste mir um die Nase fegen. Nichts. Stattdessen fühlte ich mich so elend wie noch nie. Ich wollte meine Augen öffnen um zu sehen, wo ich mich befand, allerdings wollten meine lieben Lider nicht hochgehen.
Ich hatte das Gefühl, nicht richtig atmen zu können, irgendetwas Schweres lag auf meiner Brust.
Vorsichtig bewegte ich meine Hand und tastete mich voran, bis ich auf etwas Rundes, Haariges stieß. Ich zuckte zurück und da ich meine Augen immer noch nicht hatte öffnen können, sah ich auch nicht, was dieses Etwas auf meiner Brust war. Vielleicht würde es mich beißen.
Kraftlos sank meine Hand auf die Decke zurück. Moment? Decke? Ich versuchte mir so gut es ging die Augen zu reiben, dann blinzelte ich ein paar Mal und die Welt hatte wieder ein Gesicht.
Ich befand mich in einem weißem, extrem steril gehaltenen Raum und wie vermutet lag ich in einem ebenso weißen und sterilen Bett. Der Geruch von Desinfektionsmittel stieg mir in die Nase, der typische Geruch bei Arzt und CO, den ich noch nie leiden konnte. Ganz klar: Ich befand mich in einem Krankenhaus.
Dumpf kamen die Erinnerungen an das Geschehene zurück:
Ein Spaziergang im Dunkeln, mein Haus, Feuer, das mich einkesselte und zum Schluss starke Arme. Ich erinnerte mich an den beißenden Rußgestank und wie auf Kommando fing ich an zu husten. Da war mir der Arztgeruch doch lieber.
Nun ließ ich meinen Blick auf das schwere, haarige „Dings“ auf meiner Brust wandern. Ich war überrascht.
„Ten Ten!“, wollte ich freudig schreien, aber aus meinem Mund kam nur ein Flüstern. Sie lag mit dem Kopf auf meiner Brust und war wohl eingeschlafen.
Ich bewegte meine Hand, in welche eine Infusoinsnadel führte, auf ihren Kopf zu, was von einem Stich in meinem Arm quitiert wurde. Er stammte von der Verbrennung, die ich mir zugezogen hatte.
Langsam begann ich ihren Körper zu schütteln. „Ten.“, brachte ich etwas lauter heraus. Ihr Kopf bewegte sich, sie schaute mich an. Ihr verschlafener Blick hellte sich sofort auf. „Sakura!“, rief sie „Du lebst, du lebst! Oh mein Gott, du bist wach!“ Ich sah, wie ihr die Tränen in die Augen traten. Sofort umarmte sie mich stürmisch. „Au, Ten Ten, das tut weh.“, sagte ich schwach, woraufhin sie von mir abließ und mich mit ihren feuchten Augen ansah.
„Wie lange war ich bewusstlos?“, fragte ich sie. „Drei Tage.“, antwortete sie knapp.
„Was!?“ Ich konnte es nicht fassen. Ich hatte drei Tage lang, ohne mich zu rühren, im Krankenhaus gelegen. Ich war ja als Langschläferin bekannt, aber einen ganzen „Winterschlaf“ hatte ich noch nicht hinter mir gehabt.
„Und du hast die ganze Zeit hier gesessen?“, fragte ich sie. Ten nickte. „Sie haben mich vom Unterricht freigestellt. Ab und zu bin ich natürlich aufs Klo gegangen, aber sonst saß ich hier.“ Sie grinste leicht.
Sofort überkam mich eine Woge aus Schuldgefühlen. Mir geisterte die Gemeinheit im Kopf herum, die ich am Tag, wo ich sie mit Neji erwischt hatte, abgelassen hatte und wie zickig ich mich benommen hatte.
„Ten, es tut mir Leid.“ Anscheinend wusste sie genau, wovon ich sprach, denn sie antwortete: „Alles vergeben, Sakura. Ich muss mich auch entschuldigen, ich war auch nicht besonders nett zu dir. Ich glaube, ich war etwas eifersüchtig, weil du dich plötzlich so für Sasuke interessiert hattest, jedenfalls schien mir es so.“ Mist, die Frau merkte aber auch alles. Dabei hatte ich das Gefühl gehabt, ich wäre nicht auffällig gewesen.
„Apropos Sasuke.“, sagte Ten plötzlich, „Wusstest du, dass er dich gerettet hat? Er ist bei der freiwilligen Feuerwehr, zusammen mit zwei anderen aus unserer Klasse. Shikamaru und Kiba.“ „Kiba!??“, rief ich ungläbig, „Der Tunichtgut, der Klassenclown Kiba? Sprechen wir von der selben Person?“ „Ja unglaublich, ich weiß. Aber es scheint seine große Leidenschaft zu sein.“, erwiderte Ten.
„Als nächstes wird Naruto noch Messdiener.“, dachte ich.
Meine Gedanken schweiften nun zu Sasuke.
Deswegen waren mir diese schwarzen Augen so bekannt vorgekommen.
Ein seltsames Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Ich wusste nicht was es bedeutete.
„Ten.“ Meine Freundin blickte auf. „Ich möchte kurz alleine sein.“ Sie nickte verständnisvoll, stand auf und verließ den Raum.
Ich seufzte. Nun starrte ich schon geschlagene 20 Minuten auf dasselbe, kleine Bild, welches gegenüber von meinem Bett an der Wand hing. Es stellte einen etwas dämlich grinsenden Clown dar.
Sasuke hatte mir das Leben gerettet. Er hatte sich wegen mir in Gefahr begeben, nicht zu vergessen, hatte ich andere Leute in Gefahr gebracht, nur, weil ich so dumm gewesen war in das brennende Haus zu laufen. Eine Welle von Schuldgefühlen schien mich zu ertränken.
Weswegen war ich eigentlich ins Haus gelaufen? Ich fuhr mir mit einer Hand durch das Haar und überlegte angestrengt.
Ein plötzliches Ziehen in meinem Bauch quitierte die Erinnerung, welche mir ebenso plötzlich wieder einfiel: Meine Eltern!
Ich musste schlucken. Was war mit ihnen geschehen? Ich hatte sie im Haus nicht finden können, aber wer konnte sich schon auf meine Suchkünste verlassen?
Die Ungewissheit schien mich aufzufressen und als ich den Kampf gegen die kommenden Tränen bereits aufgegeben hatte, klopfte es an der Tür.
Ich wischte mir flüchtig über das Gesicht und rief mit schwacher Stimme: „Herein.“
„Sakura?“
Das Herz rutschte mir in die Hose vor Erleichterung, am liebsten wäre ich aufgesprungen, leider hinderte der Tropf mich daran dies zu tun.
„Mama! Papa!“, rief ih jetzt schon viel munterer. Meiner Stimme war allerdings ein leichtes Zittern anzumerken.
„Sakura, Schatz, du bist aufgewacht!“ Die Stimme meiner Mutter ließ auf schlaflose, verzweifelte Nächte schließen.
Wieder wurde ich umarmt und ich schloss die Augen, um die Wärme dieser zu genießen.
Nachdem ich meine Eltern lange genug im Arm gehalten hatte, und sie mich ebenso genauso lange, fing ich an die Fragen zu stellen, die mir die ganze Zeit auf der Seele gelegen hatten: „Geht es euch gut? Wo wart ihr gewesen? Warum hat das Haus gebrannt? Seit ihr verletzt? Wieviel ist von dem Haus übrig? Geht es euch auch wirklich gut?“
Meine Eltern mussten kichern und beantworteten mir meine Fragen geduldig.
Es stellte sich heraus, dass ich beim Hinausgehen den Fernseher vergessen hatte auszuschalten, was vielleicht nicht weiter schlimm war, allerdings hatte es einen Kurzschluss gegeben und dann musste ein Funke auf den leicht entflammbaren Teppich in der Nähe gekommen sein...
Meine Eltern waren zu dem Zeitpunkt kurz weg gewesen und als sie das Feuer bemerkt hatten, hatten sie einfach instinktiv die Feuerwehr gerufen und am Ende der Straße auf sie gewartet. Dummerweise hatte ich das nicht bemerkt.
„Von dem Haus ist nicht besonders viel übrig.“, sagte mein Vater etwas niedergeschlagen. „Aber Hauptsache ist, dass wir noch uns haben. Außerdem haben wir schon eine kleinere Wohnung gefunden, inder wir erstmal wohnen können.“
Ich lehnte mich zurück ins Kissen und seufzte erleichtert. Meine Augen brannten, meine Lider fühlten sich schwer an, als ob sie aus Blei bestehen würden. „Schlaf jetzt etwas, du siehst erschöpft aus mein Kind.“, hörte ich die Stimme meines Vaters, welche mich auf dem Weg ins Traumland begleitete...
Hi, alle miteinander. Also, ich bin jetzt kein Brandspezialist, ich hoffe, dass das mit dem Fernseher irgendwie funktionieren kann, wenn nicht, nenn ich es einfach künstlerische Freiheit. Muhahah!^^
Dieses Kappi war glaube ich nicht besonders interessant, schließlich hat es nur im Krankenhaus gespielt und was richtig Spannendes ist nicht passiert. Für alle, die auf Sasuke warten, er kommt im nächsten Kappi vor, versprochen, ich wollte ihn jetzt nicht im Krankenhaus auftauchen lassen.
Ich danke allen, die diese FF lesen.
lg Isa