Hab dich lieb
Hallo!!! Endlich ist der neue Teil da^^. Endlich ist auch der Schulstress vorbei!!!
Vielen Dank für eure Kommentare und ich hoffe ihr schreibt mir wieder welche zu diesem Teil:
Teil 8- ich hab dich lieb
Sie saßen beide da.. warteten auf die Reaktion des Anderen. Bra stand unter Strom. Sie wusste nicht, warum sie Goten jetzt unbedingt eine Massage geben wollte.. eigentlich wusste sie es schon: sie wollte sein Tattoo wieder sehen. Es ist ja sicher noch so wie früher und irgendwie probierte sie in die alte Zeit zu schlüpfen. Auch wollte sie ihm einfach körperlich näher sein. Sie hatte diese naive Idee, dass man sich körperlich nahe sein musste, um seelisch aneinander zu knüpfen. Komischer Gedanke, oder? Aber sie wusste nicht, warum sie ihn ausgerechnet jetzt danach gefragt hat. Sie waren doch noch nicht mal befreundet. War das überhaupt ihr Ziel? Was wollte sie von ihm? Damals hatte er ihr diese Frage direkt gestellt. Damals wusste sie was: eine Beziehung. Aber was heute? Wollte sie ihn denn seiner Freundin ausspannen? Oder wollte sie das nachholen, was beide verpasst hatten? Einen richtigen langen Kuss? Sex? All diese Fragen und sie hatte keine Antwort. Es war als müsste sie all das tun. Dieses Treffen. Diese Frage nach der Massage. Es war als würde diese alte Bra das brauchen um endgültig alte Wunden schließen zu können. Doch ist das überhaupt logisch? Logisch vielleicht nicht, aber es funktioniert:
Goten zuckte mit den Schultern.
„ Ja gut.“ Er drehte ihr den Rücken zu. Sie durfte ihn wirklich massieren! Wow! Inneres Glücksgefühl. Sie hatte etwas erreicht , was sie wollte. Und dazu kommt noch: sie hatte etwas bei Goten erreicht, was sie wollte!
Er trug ein schwarzes Shirt.
„ Zieh es aus.“ Bra zupfte an dem Kleidungsstück. Goten schüttelte den Kopf.
„ Nein.“ Mist! Da war er schon: der Hacken. Kein Tattoo, was sie sehen konnte. Allein ein paar Linien, die sich bis zum Nacken zogen.
„ Aber das ist doch umständlich, über Stoff zu massieren.“ Goten schüttelte wieder den Kopf.
„ Du wolltest mich massieren- so und nicht anders.“ Bra seufzte. Nichts war´s mit dem erreichten, kleinen Ziel. Mist! Durch Stoff zu massieren machte absolut keinen Spaß. Nach ein paar Minuten schon verlor sie die Lust daran. Naja.. oder.. etwa doch nicht? Sie saß hinter ihm. Ihre Hände wanderten zu seinem Nacken. Sie wusste noch wie empfindlich er früher mal da war. Mit einer sehr schnellen Berührung strich sie ihm mit Zeige- und Mittelfinger über den Nacken, über die Ausläufer des Tattoos. Er zuckte zusammen und drehte sich um. Sie kicherte innerlich. Wie früher, als er sie hat ins Wasser fallen lassen, wo sie ihm über das Tattoo gestreichelt hatte. Damals hatte Goten sie auf dem Rücken getragen. Jetzt reagierte er ähnlich.
„ Mach das nicht wieder.“ Er war nicht böse, nur leicht irritiert. Bra grinste. Sie war sich bewusst, dass sie viel riskierte. Sie wollte weitere Treffen und wäre sie zu frech, dann könnte sie sich diesen Wunsch abschminken. Ob er auch so dachte? Keine Ahnung. Damals zumindest noch nicht.
Bra schmollte als Goten sich etwas weiter weg von ihr setzte. Jetzt musste sie sich echt zusammen reißen. Aber nach fünf Minuten probierte sie wieder einen Annäherungsversuch.
„ Mir ist kalt.“ Goten lächelte sie an. Was ist denn jetzt? Nimmt er sie in den Arm?
„ Warte.“ Nein -.-.. er nahm seinen Rucksack und holte zwei von sich mitgebrachten Pullover heraus. Einen zog er selbst an, den anderen gab er ihr.
„ Hier.“ Er grinste als hätte er schon vorher gewusst, dass diese Frage kommen würde und hätte sich vorbereitet. Bra zog den Pullover an und schon war sein Geruch um ihr herum. Es war so schön kuschelig.
„ Mh.. hast ja an mich gedacht“ Goten lachte leicht.
„ Na zufrieden?“ Sie sah ihn an. Dachte kurz nach. Ihre Gesichtszüge waren für einen Moment verhärtet, aber dann klärten sie sich auf.
„ Ja. Sehr.“ Bra setzte sich auf die Drehscheibe des Karussells, welche in der Mitte war. Goten saß auf der Karusselbank. Ihre Beine berührten leicht die seinen und sie sah zum ihm herunter, sie saß ja nun auch etwas höher als Goten.
„ Schön, dass wir uns wieder getroffen haben.“ Er zog die Stirn in Falten.
„ Ja finde ich auch.“ Bra sah nach oben. Goten drehte an der Scheibe und drehte sich nun um sie herum. Die Sonne stand schon tief. Sie seufzte.
„ Weißt du.. ich habe mich glaube ich.. selbst etwas verloren.“ Er nickte.
„ Ja, das habe ich bemerkt.“ Sie seufzte wieder.
„ Nach Chris hatte ich keinen Freund wieder.. und Lukas hat jetzt auch eine Freundin.. deswegen schlafe ich mit René.. das ist doch nicht normal. Nur weil es mir schlecht geht..“ Oder schlecht ging? Goten sah ihr ernst in die Augen. Er hörte ihr zu und sie wusste nicht, ob sie wirklich so ehrlich sein durfte.
„ Sex kann nun einmal auch trösten und wenn du Spaß daran hast.. hey warum nicht?“ Sie nickte still.
„ Aber auch er würde mich nicht als Freundin wollen.“ Seine Antwort klang beruhigend. Die Stimme war so schön warm.
„ Mit dem Alter werden die Kerle nicht nur ein Objekt in dir sehen. Du wirst reifer.. weniger naiv.. das werden sie sehen.“ Bra sah ihn an. Natürlich war in ihrem Blick nur eine Frage: , Siehst du es auch?, Aber sein Blick gab keine Antwort.
„ Ich bin mir nicht sicher, warum es zwischen uns nicht geklappt hat.“ Sie schaute weg. Auf das Gras unter ihrem Karussell. Sie atmete tief aus.
„ Das ist vergangen. Jetzt sitzen wir ja hier und.. vielleicht..“ Sie sah ihn an. „ Vielleicht.. werden wir ja Freunde..“ er schaute weder verblüfft, noch düster. Sein Gesicht war ausdruckslos. Ein Pokerface sah auch so ähnlich aus, dachte sie sich.
„ Vielleicht, Bra.“ Sie wollte sich zwar keine Hoffnungen machen, aber sie tat es trotzdem. Vielleicht hatte er gesagt. Also vielleicht JA. Vielleicht auch nein. Sie lächelte mit einem traurigen Funken in ihren Augen. Sie waren sich doch mal so nahe.. oder war das alles Einbildung? Kann ja möglich sein. Als 15 jähriges Mädchen, dass ihren ersten richtigen Schwarm hat, kann man sich doch vieles eingebildet haben.. na ja.. es ist auf jeden Fall beruhigend, mit ihm über all das reden zu können.
„ Oh man.“ Sie lachte.
„ Ich war so eifersüchtig als du dann dieses blonde Mädchen in der Schule hattest.“ Er war nun doch leicht überrascht. Wie kam sie jetzt bitte darauf? Bra hatte auf ihre eigene Frage keine Antwort.
„ Ich war doch nicht mit ihr zusammen.“
„ Aber du hast mit ihr geschlafen.“ Seine Augen weiteten sich.
„ Wie kommst du darauf?“ Sie lächelte überlegen. Schön, dass sie das Thema in gewisser Weise gewechselt hat.
„ Das sieht man.. man sieht, wenn zwei Menschen miteinander ins Bett gehen.“ Er zuckte mit den Schultern.
„ Sie hatte einen Freund.. es war nichts Festes.“ Bra schrie förmlich heraus.
„ Sie hatte WAS?“ Goten sah sie ausdruckslos an.
„ Ja. Einen Freund.“
„ Aber warum habt ihr dann?“ Er sagte noch ausdrucksloser.
„ Weil ich mit ihr den besten Sex überhaupt hatte.“ Bra schluckte schwer. Da war er wieder. Der Stich ins Herz. Diesmal kein dumpfer, sondern ein sehr spitzer. Versagerin! Sagte sie zu sich selbst. Versagerin! Loser! Du hättest mit ihm schlafen sollen oder wenigstens ordentlich rumknutschen! – Bra schüttelte den Gedanken aus ihrem Kopf. Nein.. sie hat alles damals richtig gemacht.. eigentlich nicht.. aber was bringen jetzt noch Vorwürfe? Sie sind im hier und jetzt und hier sitzt er. So gewandelt. So lieb.. so zuhörend. Diese Drehung um 180 Grad fällt doch jedem auf.
„ Bra, noch da?“ Goten drückte sein Bein kurz gegen das ihre. Sie zuckte weg und lächelte dann wieder.
„ Ja.. mir geht’s gut. Ich könnte ihr nur jetzt noch eine reinhauen.“ Er schaute wieder verblüfft.
„ Immer noch eifersüchtig?“ Bra wurde rot.
„ Nein.“
„ Ach komm, ich sehe doch deine Gesichtsfarbe von hier. Du lügst.“ Sie lachte.
„ Naja.. alte Geschichten halt.. ich. .wir..“ sie war nachdenklich.
„ Wir haben uns nie richtig geküsst.“
„ Einmal.“
„ Na ja.. zweimal.. aber nie lang.. und.. richtig..“ Er zuckte wieder mit den Schultern.
„ Das werden wir auch nicht.“ Glaubt er selbst, was er da sagt?
„ Ich mein das so, wie ich es sage.“ Kann er auch noch Gedanken lesen?
„ Schau nicht so..“ Sie sah weg. Ohne nachzudenken sagte sie die nächsten Worte.
„ Ich hab dich lieb, Goten.“ Stille. Nach einer Weile kam dann.
„ Ich dich auch, Bra.“ Beide sahen sich an. Er drückte seine Beine gegen die ihre und sie lächelte. Er auch. Er hat sie lieb. Immer noch.
Nach weiterem Reden über ihre Familien und wie es allen so geht, standen sie auf und verabschiedeten sich mit einem Küsschen auf die Wange.
„ Gibt es.. ein weiteres Treffen?“ Bra war nun wieder sehr schüchtern und vorsichtig mit ihrer Frage. Er lächelte. Sie standen sich noch gegenüber. Er beugte sich zu ihr herunter und strich ihr wieder eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie ließ ihre Haare gern ins Gesicht fallen. Sein Hand umfasste ihr Kinn und er sah ihr in die Augen. Sie spürte den Blick, der ihr durchs Mark ging. Sein Kopf kam näher und sie spürte seinen Atem auf ihren Lippen. Sie stand starr, konnte sich nicht bewegen. Ihre Augen starrten ihn an. Seine Lippen kamen noch näher. Kurz vor ihren blieben sie stehen. Es dauerte eine Ewigkeit von Sekunde bis er die Lippen öffnete und sie ein Wort formten.
„ Ja.“
Dann wandte er sich schnell von ihr ab und drehte ihr den Rücken zu. Während er ging, sah er nicht noch einmal zu ihr und sie atmete aus, genoss den kleinen Adrenalinschock, der ihr durch den Körper ging.
Fortsetzung folgt.
