Wenn die Turmuhr elf schlägt...
Kapitel 3:
Wenn die Turmuhr elf schlägt...
Der stressigste Morgen des Sommers nahm seinen Lauf. Im Haus der Weasleys, dem Fuchsbau, suchten die Geschwister Ginny und Ron ihre letzten Sachen zusammen, die sie mit nach Hogwarts nehmen wollten, während Mr. Weasley mit seiner Arbeit kommunizierte. Er bat seinen Chef Conelius Fudge höflich darum, einen der Firmenwagen zum Fuchsbau zu schicken, in dem seine Kinder zum Bahnhof King's Cross gefahren werden konnten und Fudge sagte sofort zu.
"Sehr merkwürdig.", nuschelte Mr. Weasley nachdem der Kopf des Ministers aus dem Kamin verschwunden war.
"Was ist merkwürdig, Schatz?" fragte Molly Weasley, die gerade die Küche betrat.
"Fudge schien mir heute Morgen irgendwie ungewöhnlich nett.", antwortete Arthur.
"Also ist ein Wagen unterwegs? Sehr schön.", sagte Molly.
"Aber-" begann Mr. Weasley doch seine Frau schüttelte nur den Kopf.
"Glaub mir, Arthur, das hat nichts zu bedeuten. Es ist ihm anscheinend nur peinlich, dass er Dumbledore und all denen die hinter ihm stehen misstraut hat, was die Rückkehr von du-weißt-schon-wem angeht."
Da fiel Mr. Weasley etwas ein. "Ach ja, Molly, darüber wollte ich noch mit dir reden. Ich habe mir Gedanken über etwas sehr wichtiges gemacht und es wird schwer sein es zu befolgen."
Mrs. Weasley mochte es nicht, wenn man erst lange um den heißen Brei sprach und das ließ sie ihren Mann deutlich spüren. Mit einem so durchdringenden Blick konnte Arthur nicht anders und es sprudelte wie ein Wasserfall aus ihm heraus.
"Schatz, wir sollten du-weißt-schon-wen auch beim Namen nennen. Wir sind schließlich im Phönixorden und versuchen ihn zu vernichten, oder? Albus und Harry tun es doch auch und das ohne sich nur ein Nackenhaar zu sträuben."
Molly dachte darüber nach. Natürlich hatte ihr Mann Recht. Sie wollten du-weißt-schon - na gut, sie wollten Voldemort doch bezwingen und sie würden schon weit aus mutiger wirken, wenn sie ihren Feind beim Namen nennen würden.
"Tun wir's!" Mit diesem letzten Gedanken antwortete sie ihrem Mann.
10 Minuten später stand ein großer blauer Wagen mit Chauffeur vor dem Weasleyhaus. Die Koffer wurden Ginny und Ron sofort abgenommen, damit sie im Kofferraum verstaut werden konnten. Durch die offenen Autofenster verabschiedeten sich Ginny und Ron von ihren Geschwistern und Eltern, dann konnte die Fahrt zum Bahnhof losgehen. Im Auto unterhielten sich die Geschwister über alle möglichen Dinge und zum zigsten
Mal versuchte Ginny herauszubekommen, wem ihr Bruder geschrieben hatte.
"Nun sag schon, Ron.", drängte Ginny hoffnungsvoll, "Wir haben uns doch geschworen, dass wir uns alles sagen!"
"Das musst ausgerechnet du sagen! Du hast kein Wort darüber verloren, dass du mit Michael Corner gehst!" sagte Ron beleidigt.
"Du hast mich nie gefragt." pfiff Ginny als Antwort.
Eine kurze und peinliche Pause trat für Ron ein. Konnte er ihr die Wahrheit sagen? Würde sie ihn auslachen? Nein. Das würde sie definitiv nicht- das lag nicht in ihrer Natur.
Er drehte sich zu ihr um und sah sie an. Ginny war immerhin schon 15 und sie hatte Erfahrung mit so etwas. Vielleicht konnte sie ihm ein wenig zur Seite stehen? Okay Ron- dachte er- du sagst es ihr.
"Nun", begann er, "es ist nicht leicht, aber ich werde dir die Wahrheit sagen." Er atmete tief ein und sagte langsam: "Der Brief den ich schrieb, ging an Hermine. Ich.. ich habe mich in sie verliebt! Und das ist nicht witzig i-ich meine es wirklich ernst!" Er geriet gewaltig ins Stottern und sein Gesicht wechselte von weiß auf orange und schließlich zu feuerrot passend zu seinen Haaren.
Ginny jedoch fand es gar nicht peinlich. Irgendwie hatte sie sich so etwas schon gedacht. Wie sollte es auch anders
sein. Das ist wie in diesen typisch amerikanischen Filmen:
Ein Junge und ein Mädchen sind schon sehr viele Jahre befreundet und beschließen letzt endlich zu heiraten, wenn sie Erwachsen sind. Bei dem Gedanke entfuhr Ginny ein
inneres kichern. Sollte Hermine später mit ihr verwandt sein? Sie wäre die erste von Muggeln geborene Weasley.
Nun meldete sich Ron wieder zu Wort: "Und??" fragte er in der Hoffnung Ginny würde endlich diese unerträgliche Stille unterbrechen.
"Naja.", sagte sie, "wenn's mehr nicht ist."
"WENNS MEHR NICHT IST?!? ICH HABE DIR GERADE VON MEINEN GEFÜHLEN ZU HERMINE ERZÄHLT IN DER HOFFNUNG DU KÖNNTEST MIR HELFEN UND DIR FÄLLT NICHT'S BESSERES EIN ALS: WENN'S MEHR NICHT IST!?!"
Das es Ron so ernst treffen würde, hatte Ginny nicht bedacht. Und das es sich um ein 6-Äugiges Gespräch gehandelt hatte auch nicht. Das würde noch Folgen haben...
Sie kamen gegen halb 11 am Bahnhof King's Cross an. Der Chauffeur verließ zuerst das Auto. Er holte die Koffer aus dem Kofferraum und öffnete den Geschwistern höflich die Tür. Zuerst stieg Ginny aus. Sie bedankte sich herzlich für die Fahrt und wollte grad ihren Koffer nehmen, als der Chauffeur den Kopf schüttelte und sagte: " Ich werde Ihre Koffer zum Zug transportieren, als Dankeschön dafür, dass ich zwei so nette Zauberer chauffieren durfte."
Ginny wurde rot. "Danke Mr. äh"
"Jack. Nennen Sie mich Jack Miss Weasley.", sagte er und nahm seine Sonnenbrille ab.
Mein Gott, ist der noch jung, schoss es Ginny durch den Kopf. Der konnte einfach nicht älter sein als 19 oder 20. Sie blickte in seine strahlend blauen Augen. Er war genau ihr Typ. Cool und muskulös und er hatte blonde Haare wie sie es mochte. Sie schmolz regelrecht dahin.
Erst nach zwei Minuten merkte sie, wie dumm sie aussehen musste. Sie blickte in die Augen eines charmanten Fremden und grinste dabei dumm aus der Wäsche. Jack jedoch ließ sich nichts anmerken.
"Ginny was ist los?" fragte Ron aus dem Auto heraus. "Alles in Ordnung?"
"In bester Ordnung!" erwiderte Ginny und machte ihren Bruder Platz zum Aussteigen.
"Jack hier bringt unsere Koffer zum Zug!" sagte Ginny.
"Jack?" Ron betrachtete den Chauffeur misstrauisch.
"Also gut", Ron räusperte sich kurz, "Jack. Danke für die Fahrt. Komm Ginny!"
Er packte seine Schwester am Arm und zog sie hinter sich her. Er hatte das ungute Gefühl, dass sie Jack den Chauffeur nicht das letzte Mal gesehen hatten...
Ginny, der es allmählich peinlich war, wie Ron mit ihr umsprang, riss sich abrupt von ihm los.
"Was sollte das Ron!", fauchte sie ihren Bruder an.
"Es war nur zu deinem besten. Der Typ war mir alles andere als geheuer. Du hast etwas weitaus besseres verdient, als so einen Schleimer, verstehst du?"
Vielleicht, so dachte Ginny, hatte Ron recht mit dem was er sagte. Sie hatte sich nur von seinem Charme überwältigen lassen und von seiner Sympathie und seiner Ausstrahlung und seinem optischen Aussehen und seiner Höflichkeit und seiner - okay sie gab es ja zu, sie hatte sich in ihn verguckt, aber mehr auch nicht.
Urplötzlich stieß sie jemand von hinten fast um. Sie drehte sich wütend auf ihren Absatz herum, um demjenigen eine Standpauke zu erteilen der sie angerempelt hatte.
"KANNST DU NICHT AUFPASSEN WO DU HINLÄUFST! DAS HAT WEHGETAN!"
"Hör auf dich so künstlich darüber aufzuregen, Weasley, ich bin in Eile!"
Ginny erstarrte, und das nicht, weil es Malfoy war der sie angestoßen hatte. Ihr Blick wanderte an Malfoy vorbei zu der Bahnhofuhr ein paar Meter weiter. Sie schlug gerade 11 Uhr.
"Oh nein!" Das war das einzige was Ginny jetzt noch heraus bekam. Sie hatte den Zug verpasst.
"Oh doch!", sagte Malfoy , "Natürlich war ich in Eile. Der Zug kommt nämlich jeden Moment!"
"Falsch! Er ist gerade weg!" sagte Ginny.
"Was? Was redest du da?", wunderte sich der Slytherin.
Ginny hatte sich so langsam aber sicher mit dem Gedanken abgefunden, dass sie soeben ihren Zug nach Hogwarts verpasst hat und nun mit Draco Malfoy persönlich in gewaltigen Schwierigkeiten steckte, aber sie versuchte ruhig Blut zu bewahren. Vor allem weil Malfoy dabei war.
"Also was machen wir jetzt?" fragte Ginny.
"WIR machen überhaupt nichts, Weasley. Nur weil DU ebenfalls in der Patsche steckst und tu nicht so als wäre es dir egal, das ist es nämlich nicht, heißt das noch lange nicht, dass wir uns jetzt als Team nach Hogwarts durchschlagen werden, verstanden!" Malfoy war nun völlig aus der Puste.
"Dass es kein WIR gibt, weiß ich selber und das es immer so bleiben wird weiß ich auch!" motzte Ginny und begann den Bahnsteig auf und ab du laufen, in der Hoffnung ihr würde etwas einfallen.
"Das hört sich ja fast so an, als wärst du traurig darüber." Es war jetzt wieder an Malfoy etwas zu sagen.
"Halt's Maul, Malfoy! Ich habe eine Idee!"
"Oh nein."
"Was ist denn jetzt schon wieder?"
"Die Ideen von Gryffindors führen immer zu einem gewaltigen Chaos!"
Gereizt verdrehte Ginny die Augen.
"Na dann alles gute Malfoy!" sagte Ginny und lief von dannen.
"Wo willst du hin?" rief ihr der Slytherin hinterher.
"Nur so eine blöde Idee eines Gryffindors!" sprach Ginny fröhlich, dann verschwand sie spurlos.
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Ich hoffe das Kapitel gefällt jedem der es liest... leider hab ich für die beiden vorigen nur ein Kommentar bekommen, ich würde mich freuen von allen eins zu bekommen die diese FF lesen.
An die Kommentarin: Erstmal danke schön für dein Kommentar! Leider muss ich dir mitteilen dass es sich bei der FF sehr wohl um das Draco/Ginny Pairing handelt... ich hoffe du ließt sie trotzdem weiter. Mir ging es früher wie dir ich hab immer nur Draco/Hermy gelesen... eines Tages bin ich jedoch auf eine so schöne Ginny/Draco Ff gestoßen dass cih jetzt kaum noch etwas anderes lese... vielleciht geht es dir genauso... Wenn du wissen möchtest, welche FF das war schreib mir ne ENS...
deine kazu-hattori
