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No Name

.. insignificant ... nothing
von

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Chapter 11

Konnichi wa Minna-san *verbeug*

Hier kommt also das elfte Kapitel von No Name. Ich hoffe es gefällt euch so sehr, wie euch das letzte gefallen

hat, wenn es euch denn gefallen hat.

So, dieses Mal werde ich wohl Shu-chans Vergangenheit abschließen. Hoffe wir mal, das ich das auch

hinbekomme.

Also, lange Rede, kurzer Sinn - viel Spaß mit dem elften Chapter von No Name.
 

Disclaimer: Die Figuren - insbesondere Shuichi und Ryuichi - gehören nicht mir. Ich leihe sie nur für meine

Geschichte aus. Ich bekommen hierfür auch - leider - kein Geld, obwohl ich das wirklich mal gebrauchen könnte

und mache das ganze auch freiwillig für meine Leser.

Warnings: Shonen Ai, Sad - jedenfalls im Moment - und Shinns Schreibstiel.

Pairing: Shuichi x Ryuichi (wobei ich mal sagen möchte, das die Stellung der Namen nichts damit zu tun hat, wer

passiv und wer aktiv ist! )

Teil: 11 / ?
 

@ Magic_Fairy

Schön das dir das Kap wie immer gefallen hat xD Ich hoffe dieses Gefällt dir auch wie immer xP
 

@ Hsuyen

Jojo , man liest sich xD guter und sogar passender ausdruck xD Nyo und das mit der Heulstimmung stört mich nicht, bei irgendeiner FF sind mir sogar schon mal Tränen aus den Augen gelaufen... Die war so traurig *schluchz*

Tja, ich hoffe dieses Kapitel gefällt dir auch.
 

@ Sweet_Mystery

Freut mich dass es dir gefällt. Ja ich musste Shu-chan ja wieder sprechen lassen, nicht war xD Kann ja nicht für alle Zeiten Stumm bleiben... Nyo, freut mich wirklich xD
 

@ Kunami-chan

Wenn das letzte Kapi klasse war, dann hoffe ich mal, dass dieses Kapitel auch klasse wird... Nyo ich kann nur hoffen xD Ich meine schreiben tue ich das zwar, aber ihr müsst es ja lesen.

Hoffe, das ist nich so eine große Folter für dich.
 

Chapter 11
 

+++ Flashback +++
 

Shuichi und Maiko hatten noch die ganze Nacht, eng aneinandergekuschelt, geschlafen und waren erst spät am

Morgen wach geworden.

Die Sonne hatte an diesem Tag keine Chance durch die Wolkendecke zu brechen, blieb sie doch den ganzen

Tag ungesehen. Shuichi schlug als erster die Augen auf und spürte eine schöne Wärmequelle neben sich.

Langsam hob er seinen Kopf und erkannte Maiko, die noch selig in seinen Armen schlummerte.

Er betrachte sie noch ein kleines Weilchen, bevor er sich gänzlich aufsetzte und Maiko in die dünne Decke

wickelte.

Langsam stand er auf, rieb sich kurz seine Augen und ging schließlich aus dem kleinen Raum. Er stellte sich an

ein Fenster und sah hinaus, währenddessen rieb er sich immer wieder seine Arme, fror er doch entsetzlich in

seinem dünnen Pullover und seinen kurzen Hosen. Als würde er mitten in einem Haufen aus Schnee stehen, der

nicht schmelzen wollte, bzw. konnte. Ungefähr so konnte man sein Gefühl beschreiben.

Auch der Blick aus dem half wenig, um seine Laune zu heben.

Es schneite, und das nicht gerade zu wenig. Dicke Schneeflocken fielen vom Himmel, suchten sich einen Platz

auf der Erde, gesellten sich zu ihren Artgenossen und bildeten eine weiße Schicht, die zwar wie ein einfaches,

dünnes, weißes Bettlacken aussah, allerdings genau das Gegenteil davon bildete.

Schon in ihrem ,Heim' fühlte er die Kälte, die von außen ausging, von den Schneeflocken unterstützt, die die Welt

in eine glitzernde, dennoch eiskalte weiße Schneelandschaft verwandelten.

Kurz warf er noch einen Blick in den Raum in dem seine Schwester schlief, danach machte er sich auf den Weg

zum Bäcker, kaufte allerdings nur ein Brötchen, hatten sie doch nicht mehr genug Geld um sich jeden Morgen

zwei zu leisten.

Seiner Schwester hatte er davon nichts gesagt, erzählte er ihr doch immer, er habe seinen Anteil schon auf dem

Weg gegessen.

Heute wollte er seine Schwester ins Krankenhaus bringen, wollte sich von ihr trennen und würde somit auch -

wenn auch ungewollt - ein Versprechen brechen, welches er ihr vor langer Zeit einmal gegeben hatte.

Er wollte es nicht, nein ganz und gar nicht. Es fiel im schwer, diese Entscheidung zu treffen und es würde ihm

auch schwer fallen seine Entscheidung in die Tat umzusetzen, aber ihm blieb keine andere Wahl.

Wenn er seine Schwester noch eine Weile ohne Medikamente lassen würde, geschweige denn ohne ein richtiges

Dach über dem Kopf, würde sie den Winter nicht überleben, würde sie nicht erleben, wie der Schnee schmolz,

wie der Frühling erwachte und somit neues Leben in die Welt brachte, die Pflanzen zum blühen brachte,

Hoffnung erblühen ließ und vielleicht auch Glück und Zufriedenheit.

Das wollte er auf keinen Fall, wollte er doch nicht seinen letzten Halt, seine letzte Hoffnung nicht verlieren, den

letzten Mensch, der ihm etwas bedeutete.

Wusste er auch nicht, ob er danach noch leben könnte, würde er leben können ohne seine Schwester, die ihm so

viel bedeutete, die ihm immer wieder Mut gemacht hatte, seine Schuldgefühlte etwas gemindert hatte, mit ihrer

sorglosen und dankbaren Art.

Nein, sie wollte er auch keinen Fall verlieren, und um sie bei sich zu behalten, musste er eben sein Versprechen

opfern, es brechen.

Er war sich sicher, das sie es verstehen würde, hatte sie ihn doch schon immer verstanden.

Sie hatte ihn auch ohne Worte verstanden, nur durch Gesten, Gesichtsausdrücke, für die meisten Menschen

unbedeutend, für sie beide ein Weg der Kommunikation.
 

Er lief einwenig schneller, beachtete die merkwürdigen und zum Teil, auch skeptischen Blicke der anderen

Passanten nicht, die ihn neugierig und zum Teil mitleidig musterten, sich dadurch auch ihre eigenen Gedanken

dazu machte, die sehr unterschiedlich ausfielen.

Er ignorierte sie einfach, ging seinen Weg und ordnete seine eigenen Gedanken, versuchte seine Gefühle unter

Kontrolle zu halten, sie nicht herausbrechen zu lassen.

Er war an dem Fenster angelangt, der ihnen schon immer als Eingang gedient hatte, kletterte hindurch und

suchte den kleinen Raum auf, in dem seine Schwester schon ungeduldig auf ihn wartete.

Erwartungsvoll blickte sie ihm entgegen, als sie ihn sah, rückte anschließend einwenig zu Seite und ob die Decke

einwenig an und bedeutete Shuichi zu ihr zu kommen, sich einwenig aufzuwärmen.

Im Gegensatz zu Shuichi trug sie lange Sachen, ebenso wärmere.

So fror zwar auch, dennoch nicht ganz so sehr wie ihr Bruder. Sie bedachte Shuichi mit einem Mitleidigem Blick,

bevor sie ihren Blick wandern ließ und schließlich an der Brötchentüte stoppte.

Schmunzelnd gab Shuichi Maiko die Tüte und beobachtete sie dabei, wie sie ihr Brötchen hungrig, dennoch

langsam aß.

In dieser Zeit kroch die Kälte erneut in Shuichi hoch, ließ ihn erzittern und sich einwenig näher an seine

Schwester drücken, ging von ihr doch eine angenehme Wärme aus.

Maiko merkte das Zittern seines Bruders und umarmte ihn, nachdem sie ihr Brötchen vernichtet hatte und dies

sicher in ihrem Magen verschwunden war.

"Shuichi, ich habe eine Bitte an dich!" sagte sie schließlich leise, fast in einem Flüsterton.

Shuichi sah auf, wartete darauf, dass sie weitersprach und ihre Bitte äußern würde.

"Bitte verbringe noch diesen Tag mit mir und bring mich erst am Abend weg, bitte verlass mich noch nicht jetzt

sondern erst später, bitte!" schluchzte sie und drückte sich näher an ihren Bruder, der sie tröstend in die Arme

nahm, sie an sich drückte und ihr beruhigend über den Rücken strich.

"Versprochen" flüsterte er ihr schließlich ins Ohr und durchwurschtelte ihr ihre Haare.

"Ich verbringe diesen Tag mit dir, der verspreche ich!"

Es war kaum mehr als ein Flüstern, doch Maiko hatte es verstanden und wischte sich schließlich die Tränen aus

dem Gesicht.
 

+++ Flashback end +++
 

Ryuichi blickte auf, sah Shuichi in die Augen und versank augenblicklich in dessen violetten Seen, die ihn traurig

und unglücklich zugleich ansahen.

Ryuichi konnte verstehen, wie schwer es Shuichi fiel in seine Vergangenheit einzutauchen und ihm alles zu

erzählen, konnte verstehen, wie er sich im Moment fühlte und dennoch verspürte er selber ein Gefühl der

Zufriedenheit. Shuichi hatte ihm bisher schon relativ viel von seiner Vergangenheit anvertraut und genau das

machte ihn glücklich. Shuichi war ihm einwenig näher gekommen, fing an, ihm zu Vertrauen und darauf war er

Stolz.

Doch seine Gedankengänge wurden unterbrochen, als Shuichi begann, weiter zu erzählen, und erneut war nur

Shuichis Stimme in der Wohnung zu hören, sonst eine unangenehme Stille.
 

+++ Flashback +++
 

Shuichi und Maiko verbrachten den ganzen Tag zusammen, liefen herum, blickten mal in dies und mal in jenes

Schaufenster und ignorierten die Blicke der anderen Menschen, die sie immer wieder mit komischen Blicken

musterten.

Es schneite immer noch und Shuichi fror wie ein Schneemann in der Wüste schwitzen würde. Der Tag neigte sich

zudem auch langsam dem Ende zu. Die Dunkelheit brach langsam über sie zusammen und zusammen mit den

vielen Lichtern von den Straßenlampen und den Ladenbeleuchtungen verwandelte sie die Stadt in einen

einzigen, wenn auch ziemlich kalten, Traum.

Shuichi und Maiko machten gerade erneut eine Pause, konnte Shuichis Schwester doch nicht mehr so viel an

einem Stück laufen. Shuichi ließ seine Blicke umherschweifen, prägte sich die Gegend ganz genau ein, ohne zu

wissen weshalb er das überhaupt tat.

Sein Blick blieb schließlich an einem kleinen Schaufenster hängen, in dem ein Fernseher. Neugierig musterte er

das Schaufenster von seinen Standpunkt aus, konnte jedoch nicht allzu viel erkennen.

Plötzlich spürte er, wie etwas an seinem Pullover zog und sah sich um. Seine Schwester hatte sich neben ihn

gestellt und sah ihn mit einem interessierten Blick an. Ohne überhaupt auf die nächste Reaktion Shuichis zu

warten, zog er ihn hinter sich her zu dem Schaufenster, welches Shuichi kurze Zeit vorher interessiert betrachtet

hatte.

Davor blieben beide schließlich stehen und sahen gebannt auf den Fernseher, in dem gerade life ein Konzert

übertragen wurde, den Sänger und seine Band kannte beide allerdings nicht.

Leise konnte man die Musik durch das Schaufenster hören, dennoch laut genug für beide.

Der Sänger hatte eine schöne Stimme, die gut mit der Musik harmonierte und ebenso klar und deutlich heraus zu

hören war.

"Sie kling so ähnlich wie deine." Stellte Maiko überrascht fest und sah zu Shuichi der , immer noch das Bild des

Fernsehers studierte, nickte.

"Aber du kannst viel schöner singen!" lachte sie und ein Strahlen war in ihrem Gesicht zu erkennen, das allerdings

nicht lange anhielt. Ihr Lachen verwandelte sich in eine Hustenattacke und sie sank in die Knie.

Shuichi reagierte keine Sekunde zu spät und war sofot neben ihr, nahm sie auf den Arm und drehte noch einmal

den Kopf zum Schaufenster zurück.

Kurz hörte er noch zu, erfuhr dadurch letztendlich auch den Namen des Sängers und seiner Band. Sakuma

Ryuichi mit Nittle Grasper.
 

Shuichi nahm den kürzesten Weg zum Krankenhaus, seine Schwester hatte sch an ihn gelehnt und langsam

wieder beruhigt. Ihre Augen waren geschlossen und sie atmete unregelmäßig, was Shuichi schon Grund genug

zur Sorge gab.

Er beeilte sich und erreichte so innerhalb von zehn Minuten das Krankenhaus, in dem er selber auch schon vor

einigen Jahren gelegen war, als sie ihn nach dem Unfall gefunden hatten.

Mit einem unangenehmen Gefühl im Magen lief er schließlich durch den Haupteingang und wurde sogleich von

einer Welle angenehmer Wärme sowie unangenehmen Geruch empfangen.

Kurz sah er sich um und sah auch sogleich eine Krankenschwester auf ihn zustürmen, die ihn und Maiko mit

besorgten Blicken musterte.

"Kann ich dir helfen mein Junge?" fragte sie mit einer angenehmen Stimme und winkte sogleich auch einen Arzt

herbei, der wohl seine Spätvisite hinter sich gebracht hatte.

Shuichi nickte nur und deutete mit einer Bewegung auf seine Schwester, die sich noch einwenig enger an ihn

kuschelte.

Die Schwester nickte verstehend und auch der Arzt war nun eingetroffen, überflog beide mit einem kritischen

Blick und bedeutete sowohl Shuichi als auch der Krankenschwester hinter ihm her zu kommen.

Der Arzt führte sie in einen Untersuchungsraum und gab Shuichi zu verstehen, das er Maiko auf die Liege legen

sollte.

Während Shuichi mit beruhigenden Gesten versuchte, seine Schwester von sich zu lösen und den ,Befehlen' des

Arztes nachzukommen unterhielt sich der Arzt leise mit der Schwester. Shuichi achtete nicht darauf, streichelte

noch dir Hand seiner Schwester, die ihn aus ihren mittlerweile wieder geöffneten Augen ansah.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Shuichis Gesicht, allerdings kein glückliches sondern ein trauriges,

wehmütiges Lächeln, was auch nach kurzer Zeit wieder verschwand, sich nicht mehr blicken ließ.

Eine Hand auf seiner Schulter ließ Shuichi aufschrecken und er sah auf.

Die Schwester lächelte ihn an und meinte: " Komm Junge, der Doktor untersicht sie jetzt und wir beide warten

draußen, ok?"

Shuichi ließ noch einmal seinen Blick über seine Schwester gleiten und nickte schließlich unsicher und kaum

sichtbar.

Die Krankenschwester führte ihn an der Schulter vor sich herschiebend hinaus und schloss hinter sich die Tür.

Shuichi wurde in ein Wartezimmer geführt, das von zwei hellen Lampen erleuchtet wurde.

In der Ecke stand eine einzige Pflanze, die in dem sonst völlig sterilen Raum absolut fehl am Platz wirkte, einsam,

trostlos.

Shuichi wurde zu einem Stuhl geführt und nahm darauf platz. Wie auch das restliche Zimmer waren die Stühle

weiß, aus weißem Plastik, wie die Tische, nur der Boden, der von grauer Farbe war, die Pflanze und die

verschiedenen Zeitschriften wiesen andere Farben aus, sahen aus, als würden sie nicht zu dem Raum gehören,

passten einfach nicht dazu.

Shuichi sah der Schwester nach, die gerade den Raum verließ um irgendetwas zu holen, er hatte ihr nicht zugehört, war

in seinen Gedanken versunken gewesen.

So bemerkte er auch nicht, wie die Schwester das Zimmer wieder betrat, mit einer Wolldecke und einer Tasse heiße

Schokolade in der Hand.

Er blickte erneut auf, als er die Wärme spürte, die sich um ihn legte - in Form der Wolldecke - und als er das Getränk

roch, welches die Schwester neben ihn auf einen Plastiktisch gestellt hatte.

" Wie heißt du denn?" fragte sie in einem sanften Ton, nachdem Shuichi die Tasse an sich genommen hatte und gerade

daran nippte.

Shuichi überlegte. Sollte er ihr ihren richtige Namen nenne? Sollte er ihr die ganze Wahrheit erzählen? Ok, die konnte

sie sich wahrscheinlich auch schon denken, welches Kind kam denn sonst in kurzen Hosen und einem dünnen Pullover

mit einem Mädchen auf den Armen, dem es nicht sonderlich gut ging , ins Krankenhaus und das zudem noch mitten im

Winter? Während der Schnee gerade auf die Erde fiel und die Welt mit einem weißen Lacken bedeckte?

Aber würde sie dann nicht fragen, in welchem Weisenhaus er wohnte? Woher er kam bzw. warum er alleine mit seiner

Schwester hier antanzte?
 

Während Shuichi seinen Gedanken nachhing und die Krankenschwester dadurch vollkommen vergas, wurde wieder die

Tür geöffnet, allerdings nicht von einem Patienten oder einer anderen Schwester, sondern von dem Arzt, der Shuichis

Schwester untersucht hatte und somit auch um ihren Gesundheitszustand bescheid wusste.

Die Schwester stand auf und warf noch einen Blick auf Shuichi, der immer noch auf den Boden starrend, an der Tasse

nippte und in seinen Gedanken versunken war.

Danach verließ sie zusammen mit dem Arzt das Zimmer und besprach mit ihm die Einzelheiten.

Sie staunte nicht schlecht, als sie erfuhr, was genau dieses nett aussehende Mädchen - wie sie es formuliert hatte - für

eine Krankheit hatte.

Sie überlegte noch kurz, bevor sie wieder ins das Wartezimmer trat und auf Shuichi zuging, sich neben ihn setzte und

ihn leicht an seiner Schulter berührte, ihn somit auf sich selber aufmerksam machte.

Shuichi zuckte kurz zusammen, woraufhin die Schwester ihre Hand sofort wieder wegnahm und ihn traurig ansah.

Shuichi sah sie nun erwartungsvoll an, wartete auf die Erklärung dieser Schwester um zu erfahren, warum sie ihn in

seinen Gedankengängen unterbrochen hatte und ihn nun mit einem Blick ansah, der ihm überhaupt nicht gefiel.

Sie nahm einen Zettel und einen Stift und gab diese Shuichi.

Dieser, weil er nicht wusste, was genau er damit machen sollte, sah sie verständnislos an und wartete auf ihre weitere

Handlung.

"Schreib deinen Namen wenigstens auf, wenn du ihn mir schon nicht sagen willst." Meinte sie in einem ruhigen,

dennoch anweisendem Ton und sah ihn durchdringend an, " ich möchte dich nicht die ganze Zeit mit ,Junge' anreden

müssen."

Shuichi nickte zaghaft und nahm den Stift zur Hand, schrieb in sauberen und gut lesbaren Buchstaben seinen Namen

auf das weiße Blatt Papier, welches so gut zu diesem unangenehmen Wartezimmer passte.

Die Krankenschwester nahm ihm das Papier ab, las den Namen und nickte schließlich.

"Shindou Shuichi also, gut, dann komm mal bitte mit mir!" meinte sie und zog ihn an seinem Handgelenk hinter sich her.

Shuichi wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Würde sie ihn jetzt irgendwohin schleppen, bei dem Heim

anrufen und ihn abholen lassen? Was genau wollte sie von ihm und was zum Teufel war mit seiner Schwester?

Wieso verrieten sie ihm nicht, was mit seiner Schwester war?

Sträubend ließ er sich hinter ihr her ziehen, schaute nicht nach recht und nach links, sah einfach in die Richtung, in die

er gezogen wurde, in der Hoffnung, herauszubekommen, wohin ihn die Schwester gerade brachte.
 

Sie blieben vor einer weißlackierten Tür stehen, die auf der Klopfen der Schwester hin geöffnet wurde.

In dem Zimmer stand ein Bett, in welchem seine Schwester zufrieden schlummerte, im Reich ihrer Träume versunken

war. Neben dem Bett stand der Arzt, der ihnen die Tür geöffnet hatte und schaute beide mit einem ernsten

Gesichtsausdruck an.

Die Schwester schloss dir Tür und ließ für diese Handlung Shuichi kurze Zeit los, welcher auch gleich zum Bett seiner

Schwester rannte, ihre zarte Hand nahm und streichelte.

Er setzte sich auf den Bettrand und sah seine Schwester an, die einen so zufriedenen Eindruck machte. Der Arzt

bedeutete der Schwester in der Nähe der Tür stehen zu bleiben, die sich daraufhin gegen die Tür lehnte und somit den

Ausgang nach außen versperrte. Der Arzt drehte sich zu Shuichi um und nahm sich einen Stuhl, setzte sich darauf und

ließ musternde Blicke über Shuichi schweifen, immer wieder skeptisch die Stirn runzelnd.

Shuichi beachtete dies alles gar nicht, war er doch so sehr damit beschäftig die Hand seiner Schwester zu halten und

sie anzusehen. Ihr zufriedener Gesichtsausdruck entfachte eine wohlige Wärme in ihm herinnen , erfüllte ihn mit einer

tiefen Ruhe und ebenso erschein ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht, ein Lächeln das nach kurzer Zeit wieder

verschwand, war es doch nur für seine Schwester bestimmt gewesen und für keinen anderen.

Der Arzt beobachtete ihn noch einen kurzen Moment, bevor er Shuichi mit einem leichten Räuspern auf sich

aufmerksam machte und zu sprechen begann.

"Shindou-kun, wie ich annehme ist das deine Schwester, oder?" fragte er und betonte das Shindou-kun besonders.

Shuichi nickte unsicher, wusste nicht, wie er nun reagieren solle. Würde sie ihn nach seinen Eltern fragen? Würden sie

ihn mit Fragen durchlöchern?

"Gut, nun, deiner Schwester geht es nicht sonderlicht gut," fing der Arzt zu erklären an und Shuichi gab ihm in

Gedanken einen Minuspunkt, für besonders kluge Aussagen.

"Sie leidet an einer Herzkrankheit, die normalerweise nur vererbt wird. Gibt es in deiner Familie eine Herzkrankheit, an

der deine Eltern leiden, oder vielleicht auch deine Großeltern?

"Litten, mein Herr, litten!" verbesserte Shuichi ihn in Gedanken und zuckte nur mit den Schultern. Er hatte tatsächlich

keine Ahnung ob seine Eltern oder seine Großeltern eine Herzkrankheit hatten. Er erinnerte sich nur dunkel daran, wie

seine Eltern einmal etwas ähnliches erwähnt hatte, richtig zugehört hatte er allerdings nicht.

Das Schulternzucken reichten dem Arzt wohl als Antwort, denn er fuhr weiter, ohne auf eine weitere Antwort Shuichis zu

warten.

"Wir werden versuchen, diese Krankheit zu behandeln, so gut wir können, versprechen können wir allerdings nichts.

Ebenso erblindet deine Schwester allmählich, den Grund dafür, können wir dir allerdings nicht nennen, ich denke

allerdings, das sie den Frühling nicht mehr sehen wird, da sie bis dahin wohl vollkommen erblindet ist." Sprach er weiter

und beobachtete interessiert Shuichis Reaktion darauf.

Dieser sackte in sich zusammen, als er die Worte des Arztes gehört hatte, sie langsam in seinen Verstand gesickert

waren und schließlich einen Sinn ergaben.

Der Arzt hier erzählte ihm eigentlich nichts anderes, als das seine Schwester vielleicht nicht mehr lange leben würde,

egal wie schön er seine eigentliche Kernaussage mit Worten verzierte, besser gesagt umschrieb.

Eine einzelne Träne suchte sich den Weg hinab, über seine Wange, tropfte schließlich auf den Boden.

Der Arzt bemerkte dies natürlich, tat allerdings nicht dagegen und wartete, bis sich Shuichi wieder unter Kontrolle hatte.

"Und da du ja auch mit ihr verwand bist, wollen wir dich sicherheitshalber auch untersuchen, nicht das du ebenfalls so

krank bist." meinet er und streckte Shuichi die Hand entgegen um ihn hochzuziehen, nachdem er selber aufgestanden

war.

Shuichi allerdings übersah diese Geste gewissenhaft und stellte sich aus eigener Kraft auf die Beine.

Ihm war im Moment allerdings alles egal, wollte er nur, das es seiner Schwester bald besser ging, wie es um ihn stand,

war ihm eigentlich völlig egal.

Der Arzt führte ihn aus dem Zimmer und auch die Krankenschwester folgte ihm, nachdem sie das Licht im Zimmer

ausgeschaltet und die Tür geschlossen hatte.
 

Er führte Shuichi ebenfalls in einen Untersuchungsraum und bedeutete ihm sich auf die Liege zu setzten.

"Na dann zieh doch bitte mal deinen Pullover aus und dein T-Shirt bitte auch!"

Shuichi folgte gehorsam und entledigte sich den beiden Sachen, die die Krankenschwester gleich darauf ordentlich

zusammenlegte.

So wurde auch Shuichi daraufhin untersucht und diese Untersuchung dauerte wesentlich länger als die von Maiko.

Zwar stellte der Arzt fest, das Shuichi glücklicherweise nicht an der Krankheit erkrankt war und auch keineswegs

erblinden würde, allerdings war er viel zu leicht für seine Größe - Fazit: er war untergewichtig.

Besonders groß war Shuichi zwar nicht, dass musste der Arzt auch zugeben, aber dennoch war er einfach zu leicht.

Nach der Untersuchung zog sich Shuichi schnell wieder die Sachen an und wollte schließlich zurück zu seiner

Schwester, doch vor dem einzigen Ausgang aus diesem Raum, stand diese Krankenschwester, die ihn zwar freundlich,

aber dennoch sicher ansah und versperrte, wie vorhin auch, den Ausgang.

Der Arzt kam schließlich erneut zu Wort und fragte ihn nach seinen Eltern, nach seinem Wohnsitz, eben nach den

Sachen, die ein normaler Junge in seinen Alter hatte.

Doch Shuichi antwortete nicht, sagte nicht, blieb einfach stumm. Aber was sollte er auch sagen? Das er mit seiner

Schwester in einem halbzerfallenen Gebäude wohnte? Dass sie aus einem Heim abgehauen waren?

Wie sollte er das denn erklären? Und wenn er dies tat, würde bestimmt einige Zeit später, die Heimleiterin vor der Tür

stehen und ihn wieder in dieses Unangenehme Gebäude stecken.

So also beließ er es dabei, ab und zu mal zu nicken, den Kopf zu Schütteln oder eben die ein Schulterzucken erkennen

zu lassen.
 

Der Arzt gab es letztendlich auf und stellte sich wieder hin, hielt Shuichi allerdings an seinem Handgelenk fest.

"Nun gut, wenn das so ist, dann werde ich dich erst mal zu mir mit nach Hause nehmen bis wir wissen wie es

weitergehen soll. Immerhin muss jemand ja auch den Krankenhausaufhalt bezahlen ebenso die Behandlung.

Das ist ja nicht gerade billig, aber es muss ja sein.

Du wartest hier noch einen Moment bei Schwester Haruka und ich bin gleich wieder da."

Mit diesen Worten verschwand er um sich umzuziehen, den weißen Kittel abzulegen und um nach einigen Minuten mit

seiner Tasche unterm Arm erscheinen.

Er zog Shuichi hinter sich her, der sich immer wieder sträubte, schließlich aber einsah, dass er gegen den Erwachsenen

keine Chance hatte und wiederwillig hinterher trabte.

Im Auto saß er auf dem Beifahrersitz, starrte nach draußen und bewunderte die Landschaft, vergas für einen Moment

den Arzt neben sich, der ihm immer wieder skeptische und zum Teil auch interessierte Blicke zuwarf.
 

Während der Autofahrt erfuhr Shuichi, dass der Arzt einen Sohn in seinem Alter hatte, dieser allerdings einwenig größer

als er sei. Shuichi hörte nur mit einem Ohr hin, war er mit seinen Gedanken doch schon wieder bei seiner Schwester.

Am Haus des Arztes angekommen, parkte der Arzt seinen Wagen vorm Hauseingang und schaltete den Motor aus.

Beide stiegen aus und kurz bevor der Arzt auf die Klingel drücken konnte wurde die Haustür schon geöffnet.

In der Tür stand eine kleine, allerdings sehr hübsche Frau und lächelte beide freundlich an, obwohl das freundlich

anlächeln wohl mehr ihrem Ehemann galt, als Shuichi. Diesen musterte sie mit einem interessierten Blick und trat

bereitwillig zu Seite, als der Arzt Shuichi hinter sich hier ins Haus zog.

Gerade als sie drin angekommen waren und Shuichi sich gerade seinen Schuhen entledigte, hörte er, wie jemand die

Treppe hinunterkam und im Flur stehen blieb.

Scheinbar war der Sohn nun auch runtergekommen, wahrscheinlich wollten sie nun gemeinsam Abendessen.

Shuichi fühlte sich einwenig fehl am Platz, genau wie diese einsame Pflanze im Wartezimmer des Krankenhauses, die

dort ihren trostlosen Alltag fristete.

Er hörte Stimme, allerdings interessierte ihn herzlich wenig, worüber sie sprachen.

Plötzlich wurde er an der Schulter berührt und angesprochen.

Erschrocken sah er auf und blickte in das Gesicht der Frau, die ihnen schon die Tür geöffnet hatte.

"Komm rein Shindou-kun!" meinte sie und schob ihn vor sich hier ins das Esszimmer -jedenfalls sah es aus wie eines -

und gebot ihm, auf einem der Stühle platz zu nehmen.

Neugierige Blicke musterte ihn, als nun auch der Sohn in das Esszimmer kam und ihren Besuch erblickte, doch Shuichi

konnte nicht ganz genau sagen, ob ihm die Blicke nun freundlich gesonnen oder doch ehr einen Krieg zeigen sollten.

Nach einiger Zeit kam auch der Arzt in das Zimmer und nahm direkt neben Shuichi platz, scheinbar um ihn beim Essen

zu beobachten, das war jedenfalls Shuichis Vermutung.
 

Das ganze Essen über sagte Shuichi kein Wort, kein Laut glitt über seine Lippen. Er fühlte sich beobachtet. Schon die ganze Zeit, sowohl von dem Arzt , Dr. Mertens wie er erfahren hatte, als auch von dessen Frau Kimiko und deren Sohn Kim, der ihn die ganze Zeit anstarrte als sei er ein Außerirdischer.

Warum beobachteten ihn denn alle? Nur weil er ein ach so armes Weisenkind war, das gerade um der Leben seiner Schwester zitterte? Weil er mehr nach einem Mädchen als nach einem Jungen aussah?

Oder war es doch wegen seiner Haarfarbe? War die denn so ungewöhnlich? Zugegeben, Rosa war keine weitverbreitete Haarfarbe, aber die von diesem Sänger - Sakuma Ryuichi - die war ja auch nicht gerade häufig gewesen, wer hatte denn schon grüne Haare?

Ob die wohl gefärbt waren?

In seinen Gedanken versunken stocherte er lustlos in dem Essen rum, achtete nun nicht mehr auf die anderen. Warum auch? Was sollte es denn ändern?

Und Hunger hatte er eh nicht. Ob ihm Dr. Mertens Ehefrau wohl extra soviel gegeben hatte? Hatte er denn wirklich so abgenommen? Nun ja, war ja eigentlich kein Wunder, immerhin hatte er die letzten Tage nichts gegessen und davon immer nur ein Brötchen oder ähnliches.

"Schmeckt es dir nicht Shindou-kun?" unterbrach eine sanfte Stimme seine Gedankengänge und brachte ihn wieder zurück in die Gegenwart.

Shuichi schaute auf und sah in das freundlich dreinblickende Gesicht Kimikos, die ihm schräg gegenüber saß.

Shuichi schüttelte nur stumm den Kopf und legte sein Besteck zur Seite. Aus seinen Augenwinkeln bemerkte er, das er wieder von Kim beobachtet wurde. Er drehte seinen Kopf langsam in dessen Richtung und ihre Blicke trafen sich kurz, bevor Kim seinen Blick wieder senkte und sich seinem Essen widmete.

Auch Dr. Mertens beobachtete ihn mit einem skeptischen Blick, besonders, nachdem er seinen Teller angesehen und noch über die Hälfte des Essens darauf vorgefunden hatte.

"Du solltest noch einwenig essen Shuichi, du bist zu leicht!" meinte er schließlich in einem ernsten Ton und sah ihn streng an.

Shuichi allerdings schüttelte nur müde den Kopf. Was war daran denn schlimm, wenn er keinen Hunger hatte? Wenn seine Schwester sterben würde, wäre er ganz alleine auf der Welt, würde es denn irgendeinem etwas ausmachen, wenn er auch streben würde? Ob nun untergewichtig oder nicht?

Würde sich überhaupt irgendeine Sterbensseele darum kümmern, wenn er verscheiden wäre?

Wahrscheinlich nicht, immerhin kannten ihn kaum welche und außer seine Schwester war ihm eh keiner wichtig. Immerhin waren es die anderen Menschen gewesen, die dafür gesorgt hatten, das sie ihre Eltern verloren hatten. Wären sie damals langsamer gefahren, würden seine Eltern vielleicht noch Leben. Es waren auch die anderen Menschen gewesen, die ihn und seine Schwester in ein Weisenhaus gebracht hatten.

Aber war es überhaupt gerecht, den anderen die Schuld zu geben? Alle anderen waren schuld nur er nicht?

War das denn überhaupt gerechtfertigt? Immerhin war er es gewesen, der sich gewünscht hatte ans Meer zu fahren. Hätte er sich das nicht gewünscht, dann wären sie nie dahin gefahren, hätten nie diesen Autounfall gehabt und wären heute vielleicht noch eine glückliche Familie.

Auch er war es gewesen, der mit seine Schwester - die noch dazu krank war - aus dem Weisenheim zu fliehen, als Straßenkinder in einem verrotten Haus zu leben, kaum etwas zu Essen oder etwas zu trinken. Auch daran war er Schuld , war es doch seine Idee gewesen, die seiner Schwester mehr geschadet, als geholfen hatte.

Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr wurde er in den Strudel von Gefühlen gezogen, als hätte dieser Strudel kein Ende, würde ihn immerweiter hineinziehen, bis er schließlich darin ertrunken war.

Und doch kam er nur zu einem Schluss, Fazit - er gab sich die Schuld für alles und jedem.

Abwesend starrte Shuichi auf seinen Teller, mit leeren Augen beobachtete er seine Gegend, war zwar Körperlich allerdings nicht Geistig anwesend.

Ein Rütteln an seiner Schulter brachte ihn zurück in die Wirklichkeit, durchbrach seine Gefühle und seine Gedankengänge wie ein Hieb mit einem Schwert. Er blickte auf und sah in das besorgte Gesicht des Arztes, dessen Hand immer noch auf seiner Schulter lag. Ihm war es unangenehm, das seine Hand auf seiner Schulter lag, ihm auf irgendeine, ihm nicht bekannte Weise, Trost und Geborgenheit spendete.

Er wollte es nicht, sah es nicht als gerecht an gegenüber seiner Schwester. Und dennoch beließ er es dabei, ließ den den Arzt gewähren.

"Ist irgendetwas mit dir los Shuichi?" fragte er mit einer durchdringenden dennoch freundlichen Stimmer und rüttelte erneut an seiner Schulter.

Kim beobachtete das Geschehen interessiert, war es doch nicht wirklich häufig, das sie Besuch von einem Weisenkind bekamen. Und dennoch war er einwenig irritiert über dessen Verhalten, ebenso über das Verhalten seines Vaters. Warum machte sich diese solche Sorgen um diesen Shuichi? Immerhin kannte er ihn eigentlich gar nicht, na ja jedenfalls war Kim davon überzeugt, das sein Vater Shuichi nicht kannte, genau wissen konnte er es ja nicht.
 

"Kim, könntest du Shindou-kun vielleicht ein paar Sachen von dir leihen? Er kann doch nicht weiter in kurzen Hosen rumlaufen und das mitten im Winter!" sprach Kimiko ihren Sohn nach einer Weile an und wartete auf dessen Antwort, die auch kurz darauf folgte und besagte, das er ihrer Bitte nachkommen würde.

Kimiko erhob sich und trug das Geschirr vom Esstisch, Kim half ihr und somit waren Shuichi und Dr. Mertens wieder alleine.

"Nun sag schon Shuichi-kun, ist irgendetwas? Fühlst du dich nicht gut?"

Shuichi schüttelte nur den Kopf, diesmal deutlich langsamer und mühsamer als vorher.

Jonichiro, wie Dr. Mertens mit Vorname hieß, deutete dies, als Müdigkeit und nahm Shuichi einfach auf seine Arme, trug ihn dir Treppe hoch zum Gästezimmer.

Shuichi wehrte sich nicht mehr, hatte der Schlaf ihn doch schon längst in seine Arme geschlossen.
 

+++ Flashback end +++
 

Erneut machte Shuichi eine Pause, sah Ryuichi einen Moment lang an und nahm schließlich ein anderes Photo aus dem Ledernen Buch. Es zeigte ebenfalls eine Glückliche Familie, nur war diese kleine als Shuichis.

"Das ist Familie Mertens, sie haben mir dieses Photo geschenkt, als ich sie wieder getroffen habe." Erklärte er und Ryuichi schaute interessiert auf das Photo, das nur wenige Zentimeter von ihm entfernt auf dem Tisch lag.

Es zeigte einen schon etwas älteren allerdings freundlich dreinblickenden Mann , der eine kleinere,schwarzhaarige Frau in die Arme geschlossen hatte. Vor dem Ehepaar stand ein Junge, der ungefähr die Größe seiner Mutter erreicht hatte. Auch er lächelte wie die anderen beiden in die Kamera.

Ein leichtes Schmunzeln schlich über Ryuichis Gesicht.
 

Shuichi setzte schon dazu an, weiter zu erzählen, als Ryuichi ihn kurz unterbrach und aufstand. Shuichi beobachte jede seiner Bewegungen, Unwissenheit spiegelte sich in seinen Augen wieder.

Ryuichi ging lächeln zu einem Schrank, holte zwei Tassen raus und stellte sie neben sich auf eine Arbeitsfläche. Danach werkelte er noch einwenig in er Küche herum, bis er wohl sein Ziel erreicht hatte und kam schließlich mit zwei dampfenden Tassen wieder zurück.

Eine setzte er vor Shuichi ab, die andere stellte er vor sich selber auf den Tisch und nahm erneut wieder auf seinem Sitzplatz platz.

Shuichi nach die Tasse, schnupperte leicht und ein lächeln schlich sich über sein Gesicht.

"Arigatou Ryu-chan!" meinte er schließlich und trank einen kleinen Schluck von der heißen Schokolade.
 

+++ Flashback +++
 

Shuichi wohnte jetzt seit genau zwei Tagen bei Familie Mertens, wollte allerdings bald wieder verschwinden. Er wollte ihnen nicht zu Last fallen, auch wenn sowohl Jonichiro als auch Kimoko immer wieder beteuerten, dass er sie überhaupt nicht störe.

Auch mit Kim hatte er keine Probleme. Die beiden verstanden sich ganz gut, auch wenn Shuichi nicht viel Sprach.
 

Eines Abends kam Kim auf die Idee, in einen Klub zu gehen, der erst vor kurzem geöffnet hatte. Einer aus seinem Freundeskreis hatte davon gehört und fragte nun rum, wer denn mitkommen wolle.

Kim fragte ebenso Shuichi, welcher anfangs eher zögerlich, nach Kims Überredungskunst bestimmender zusagte.

Um nicht gerade in zu großen Sachen in der Gegend herumzulaufen, da Shuichi zum Teil immer noch Shuichis sachen trug, hatte Kimiko zugestimmt, das sie sich etwas kaufen konnten.

Freudig hatte Kim Shuichi an der Hand gepackt und durch die Läden gezogen bis sie schließlich glücklich und zufrieden , das jedenfalls betraf Kim, aus den Läden traten und sich auf den Rückweg machten.

Nach einem kurzen Abendessen machten sich die beiden auf den Weg, Kim sehr sicher, Shuichi nicht so sehr, hatte er doch ein flaues Gefühl im Magen.

Zu seinem bzw. dem Glück seiner Schwester ging es Maiko schon wieder etwas besser, dennoch konnte sie Mittlerweile kaum noch etwas sehen, nahm die Blindheit doch schnell zu, lief wohl nun zur letzten Phase an.

Kim merkte, das Shuichi mal wieder in seinen Gedanken versunken war und stupste ihn an, um auf sich aufmerksam zu machen.

"Hey, denk heute mal nicht nach, dieses Gesicht steht die nicht!" meinte er und nahm sein Handgelenk, zog ihn hinter sich her und musste bei der Erinnerung an Shuichis Überraschtes Gesicht, als er das zum aller ersten Mal gesagt hatte, lächeln.
 

Bei dem Klub selber angekommen wartete seine Freunde schon, begrüßten beide freudig und schon schmuggelten sie sich in den Klub, was besonders bei Shuichi ein Problem war, da er gerade mal 16 war und das noch als weit entfernt von der Zulassungsgrenze galt.

Dennoch ließ Kim mal wieder seinen Überredungskünsten freien Lauf und kurz darauf fand sich die kleine Gruppe im inneren des Gebäudes wieder.

Laute Musik dröhnte, die Leute tanzten und unterhielten sich.

Shuichi ließ sich einfach von der Stimmung treiben, hatte seine Gedanken abgestellt und fand sich auch schon einige Zeit später auf der Tanzfläche. Kim tanzte in seiner Nähe, dessen Freunde waren irgendwo im Klub verstreut.

Sich von der Musik leiten lassend passte sich Shuichi dem Rhythmus der Musik an und tanzte passend dazu. Seine Bewegungen waren flüssig und einfach mit der Musik harmonierend, seine Gedanken abgestellt und seine Augen geschlossen. So merkte er auch nicht, wie er aus einem Winkel des Klubs beobachtete wurde, von zwei blitzenden Augen, die jede seiner Bewegungen verfolgten.

Nach einiger Zeit merkte Shuichi, wie er einen gewissen Drang verspürte und suchte nach dem kleinen Schild, das ihm helfen würde, den Ort zu finden, wo er sich erleichtern konnte.

Kurz umgesehen und schon gefunden. Genau das geschah Shuichi in diesem Augenblick und kurz darauf war er auch schon im Badezimmer angekommen und kurze Zeit später hatte er sich der Belastung auch schon entledigt.

Gerade als er sich die Hände wusch, hörte er , wie die Tür aufgestoßen wurde und noch jemand das Klo betrat, sich allerdings weder den Toiletten noch dem Pissoir näherte, sondern ihm selber.

Angespannt beobachtete Shuichi jede Bewegung des Fremden im Spiegel über dem Waschbecken und als der Mann genau hinter ihm stand, drehte er sich langsam um.

Der Fremde musterte ihn genau, ließ sich genug Zeit um seine Blicke über Shuichi gleiten zu lassen, sich vorzustellen, wie er wohl ohne Kleidung aussehen musste.

"Was wollen sie?" Shuichis Stimme klang keineswegs sicher, dennoch wollte er nicht mehr lange dem Blick dieses Fremden ausgesetzt sein.

"Ich wollte dir ein Angebot machen!" antwortete der andere sofort und ein Grinsen erschien auf dessen Gesicht.

Shuichi sah ihn fragend an und wartete darauf, das der andere weiter sprach.

"Ich habe dich tanzen gesehen und ich muss schon sagen, du tanzt wirklich gut! Mein Chef hat mich hergeschickt, wir suchen noch ein paar Tänzer für unseren Klub und ich glaube, du wärst wie dafür geschaffen!" lautete die Erklärung und Kai, so des Mannes Name, beobachtete interessiert das Mienenspiel von Shuichi. Dieser überlegte kurz. Eigentlich sollte er das Angebot einfach abschlagen, andererseits, vielleicht war das die Chance auf die er gewartet hatte um endlich aus dem Haus der Mertens auszuziehen.

"Und ich bekomme auch ein Gehalt, von dem ich mir eine Wohnung mieten kann?" fragte Shuichi geradeheraus und wartete ungeduldig auf eine Antwort, die Stimme seiner Vernunft verdrängend.

"Natürlich, hier unsere Karte, komm vorbei wenn du es dir überlegt hast!" war die Antwort und Shuichi bekam eine Karte in die Hand gedrückt.

Neugierig las er sie sich durch und nickte anschließend, Kai verschwand und Shuichi sah ihm noch einige Minuten nach, bevor er sich auch wieder auf den Weg in den Klub machte."
 

+++ Flashback end +++
 

"Und dann habe ich dort halt angefangen zu Arbeiten, ohne mich fremden Männern hinzugeben, dieses Angebot kam von dem Chef erst später und ich habe leichtsinniger Weise zugesagt, weil die Krankenhauskosten gestiegen sind." Shuichi stoppte kurz und verzog das Gesicht, die Erinnerungen an sein erstes Mal waren nicht gerade die Schönsten, deshalb wollte er auch nicht weiter darauf eingehen. Ryuichi respektierte das und fragte auch nicht weiter nach.

"Naja, ich habe Maiko dann jeden Tag im Krankenhaus besucht, ihr erzählt, was ich den ganzen Tag über gemacht habe und ich habe mir auch noch einen Job im Blumenladen gesucht, damit ihr erklären konnte, womit ich das Geld für die Behandlung auftrieb.

Dr. Mertens traf ich auch wieder, einige Tage, nachdem ich mir meine Wohnung gesucht hatte.

Und na ja, nach einiger zeit habe ich dann halt dich im wahrsten Sinne des Wortes umgerannt."
 

Damit endete Shuichi seine Erzählungen, wollte nicht noch weiter in seinen Gedanken rumwühle, waren in diesen doch so viel Schmerz und Trauer verborgen.

Ryuichi saß noch eine Weile schweigend neben ihm und Shuichi trank noch seine heiße Schokolade aus, bevor sich beide auf den Weg ins Bett machten um das Erzählte bzw. die Erinnerungen zu verarbeiten, sie zu verdauen.
 

So, das war also das elfte Kapitel von No Name.

Ich hoffe es hat euch gefallen auch der Schluss. Ich weiß, das dieses Ende irgendwie abgehackt ist, aber bitte verzeiht mir das mal ja *euch lieb anguck*

Also denn

Fortsetzung Folgt.

Sayounara Shinn

Ach und Kommis sind immer erwünscht xD *euch alle drück*



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kilika
2007-06-27T13:42:04+00:00 27.06.2007 15:42
Soo tolles Kapi hat mir gefallen.
*auf zum nächsten*
MFG Aki
Von:  Norileaf
2005-10-18T14:57:56+00:00 18.10.2005 16:57
*mich leise reinschleich*
SHINN! *wechknuddel*
*aufsteh und mir die Klamotten abklopf*
*hüst*
Aaaaalso... Ich bin leider kein großer Freund von langen Flashbacks (wobei ich den Grund selber nicht weiß), aber natürlich hab ich alles brav gelesen und dafür scheint morgen die Sonne. ^^
Wie immer schön geschrieben, ein sehr niedriger Fehlerquotient und jetzt wissen wir die ganze Geschichte. ;-)
Ich freue mich natürlich schon wieder riesig auf die Fortsetzung (deine FF is einfach so süß ^^) und hoffe, du benachrichtigst mich wie immer.
Bis dann, halt die Ohren steif und locker deine Tipsefinger.
Kat =^.^=
*davonspring*
Von: abgemeldet
2005-10-17T11:15:05+00:00 17.10.2005 13:15
tja, was soll man noch groß sagen? ich schließe mich einfach mal magic_fairy und kunami-chan an, ne? also, daumen hoch und weiterschreiben ^__^
*knuddeli*
hsu
Von: abgemeldet
2005-10-16T16:20:12+00:00 16.10.2005 18:20
ich hab wie immer nur dass gleiche zu schreieben:
es ist wieder ein klasse kappi..
dein schreibstill find ich richtig klasse
und ich freu mich schon auf den nächsten teil!!

danke noch mal für die ens!!!!

bye kunami
Von:  Magic_fairy
2005-10-15T19:00:18+00:00 15.10.2005 21:00
ja das war auch wieder ein spietzen kapi. *wie immer sehr gespannt ist wie es weiter geht*

LG
Magic_fairy


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