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Maybe...

von

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Hello again (2)

Ihr lieben Leser!

Da bin ich wieder und ich muss mich entschuldigen, dass die Fortsetzung so derart lange gedauert hat! (Mea culpa, mea maxima culpa...) Seid euch sicher, ich schäme mich zutiefst!

Ich bedanke mich bei allen ganz, ganz herzlich, die mir und "Maybe..." treu geblieben sind und trotz der langen Pause weiter lesen und ganz besonders bei Integra-sama und Nerissa, die mich immer mal wieder per ENS oder Gästebuch-Eintrag getreten und gefragt haben, wann es endlich weitergeht).

*seufz* Seit ich wieder beruflich schreibe, habe ich oft (zu oft...) einfach nicht mehr die Energie, noch weiter am PC zu sitzen und meine Stories fortzuführen... Vor allem bei dem Wetter! Ach, der Geist ist willig, aber der Kreativ-Teil meines Hirns ist matt und müde!

Nun aber endlich schnell weiter!

Kommen wir von mir schwachem Menschen zu einem Menschen, der nicht schwach ist (und auch eigentlich gar kein Mensch mehr...)

Wir erinnern uns (erlaubt mir, dass ich in der Geschichte ein paar Absätze zurückgehe), dass Integra (--> frisch gebackene No-Life-Queen) dem guten Maxwell (--> ahnungslos und im Glauben, sie sei tot) einen Besuch abstattet...)
 

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Maxwells Kaffeeservice war von Culani und pechschwarz. Er liebte es, sich darin zu spiegeln. Das schwarze, glänzende Material gab ihm etwas sehr verwegenes... Maxwell nahm die Kaffeekanne behutsam in beide Hände und betrachtete versonnen sein Spiegelbild auf dem glänzenden Bauch der Kaffeekanne.

"Hallo Maxwell." Er sah verwundert auf. Integra stand vor seinem Schreibtisch.

Maxwell warf kurzen Blick auf die Scherben der Kaffeekanne, die ihm aus den Händen gefallen war.

Dann starrte er Integra erneut an. Gedanken rasten in seinem Schädel und schnappten zähnefletschend nacheinander.

Integra wiederum genoss es, zu sehen, wie Maxwell in seinem eleganten Schreibtischstuhl saß, die Armlehnen umklammerte und - um Luft und Fassung ringend - ein Gesicht machte, als hätte ihm gerade jemand die Hose geklaut. Sie setzte sich in den Besuchersessel.

"Lady Hellsing", stammelte Maxwell, "also... oh... ich habe gehört, also... Sie wären tot."

"Wo hörst du so was?" Integra zog spöttisch eine Augenbraue empor.

Sie betrachteten einander schweigend, erwiderten ihre Blicke eine feindselige Ewigkeit lang.

Das kann nicht sein, dachte Maxwell, es ist unmöglich.

"Falsch - es ist möglich. Hier sitze ich um es zu beweisen", sagte sie.

Maxwell schnappte nach Luft. Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab, als er verzweifelt nach einem Satz fahndete.

Aber verdammt - ihre Augen sind blau... Sie sind blau, sie ist kein Vampir. Nein, nein, ist sie nicht. Andersen hat sich versehen. Er hat sie gar nicht umgebracht. Der gute, alte Andersen, ein bisschen wirr im Kopf manchmal... Maxwell kicherte leise und schaute auf die Armbanduhr - hauptsächlich, um diesen blauen Augen zu entkommen.

"Tja", sagte er dann und stand auf, "ein bedauerliches Versehen, offensichtlich, na so was. So sehr ich mich freue, dass Sie mich so überraschend und gesund und... unangemeldet besuchen, muss ich Sie leider darauf hinweisen, dass meine Zeit knapp bemessen ist und ich..."

"Setz dich", sagte Integra.

Maxwell war so verblüfft, dass er sich tatsächlich sofort wieder setzte.
 

Er betrachtete sie. Dieses Weib. Dieses eiskalte Weibsbild, die ihren gewiss sehenswerten Körper in teure Herrenanzüge sperrte. Halt. Irgendwas war anders. Irgendwas, das Maxwell ungemein irritierte.

"Du erlaubst?" fragte sie, lehnte sich zurück und zündete sich einen Zigarillo an und Maxwell bekam trockene Lippen. Seine Gedanken und Gefühle galoppierten seinem Verstand davon. Er sah Integra an. Integra sah ihn an. Sie saßen einander gegenüber und schwiegen, als spielten sie eine Art geistiges Schach. Ein Sonnenstrahl fiel durch das Fenster hinter Maxwell. Staubkörnchen tanzten auf seiner schrägen Bahn hinab auf die Rückenlehne des Sessels. Integra ließ ihre Blicke aus dem Fenster hinaus wandern, wo Hunderte von Dächern und Türmen sich in einem architektonischen Rausch übereinander zu stapeln schienen. Der Vatikan.

"Sag mir, Maxwell", sagte sie leise, "wie ernst nimmst das alles?"

"Was?"

Integra fuhr mit der Hand durch die Luft und verwirbelte dabei den Qualm des Zigarillos. "Naja", sie zog einen kleinen, silbern glänzenden Gegenstand aus der Hosentasche. "Das Zölibat und all das."

Maxwell starrte sie sprachlos an. Langsam, sehr langsam fanden Integras Worte ihren Weg in seinen erschütterten Verstand. Natürlich. Natürlich, natürlich hatte er schon mal daran gedacht, Integra...

Wie gesagt, daran gedacht... Niemals hätte er es für möglich gehalten...

Maxwell befeuchtete seine Lippen. Er wollte überlegen lächeln, doch alles, was er zustande brachte, war ein nervöses Zucken des linken Mundwinkels. Er fuhr mit dem Finger unter seinen Kragen, der auf einmal entsetzlich eng zu sein schien. Hastig nahm er einen Schluck Espresso, der längst kalt war.

Integra schwang ihr rechtes Bein lässig über die Armlehne ihres Sessels. Den kleinen silbernen Gegenstand legte sie auf ihr Knie, behielt den Finger darauf. Sie ließ Maxwells Gesicht keine Sekunde lang aus den Augen. "Du verstehst allmählich, wie ich deinem Gesichtsausdruck entnehme", sagte sie. "Und - Maxwell?"

Sie beugte sich ein wenig vor und ihre Stimme war wie schwarzer Samt. "Wollen wir dieser Versuchung widerstehen oder ihr lustvoll erliegen?"

Maxwell verschluckte fast seine Espressotasse.

Das war nun wirklich... O madre santissima... Maxwell spürte das Blut in seinen Schläfen klopfen.

"Warte", sagte er. Er hatte überlegen und sehr männlich klingen wollen, klang allerdings eher wie ein Schaf, das sich räuspert.

Er stand auf, durchquerte den Raum, ging zur Tür seines Raumes und schloss sie von innen ab.

Integra lächelte.

Maxwell setzte sich wieder in seinen eleganten Sessel. Integra registrierte, dass er seine obligatorische, violettblaue Weste abgelegt hatte.

Maxwell und sie, beide zurückgelehnt in ihren Sesseln, fixierten einander. Dann drückte Integra den Zigarillo an ihrer Schuhsohle aus, erhob sich und setzte sich auf die Kante von Maxwells Schreibtisch. Mit einer Bewegung ihres Kopfes warf sie ihr langes, helles Haar über die Schulter. Ihr Gesicht näherte sich seinem Gesicht.

"Ehrlich gesagt, Maxwell - ich hatte dich nicht so schüchtern erwartet..."

Maxwell zog eine Augenbraue hoch. "Und ich hatte nicht erwartet, dass du so ... so... naja... Aber ich mag das." Er fand allmählich zu alter Form zurück, rückte näher an den Tisch, näher zu ihr, ließ seine Blicke ungeniert über ihren Körper wandern und grinste dreckig.

Gut, dass Alucard nicht hier ist. Sonst wäre dieses Grinsen dein letztes gewesen...

Noch immer hielt Integra den kleinen silbern glänzenden Gegenstand in der Hand.

"Weißt du, was das ist?" Sie hielt es ihm hin. Die Neugier hatte ihn an die Kante seines Stuhls gelockt. Sie starrten einander in die Augen. Er streckte die Hand aus, berührte ihr Handgelenk. Seine Finger strichen an ihrer Hand hinauf, kreisten in ihrer Handinnenfläche, berührten dann ihre Finger, erreichten schließlich den kleinen, silbernen Gegenstand. Er strich mit den Fingern darüber, liebkoste das kühle Silber. Da war eine Öffnung. Er fuhr mit dem Finger hinein. Integra atmete hörbar ein. Maxwell schluckte.

"Nein", sagte er heiser, "ich habe keine Ahnung. Sag es mir."

"Dies, lieber Maxwell", erklärte Integra sehr sachlich, "ist ein Zigarrenschneider."

Sie schob die scharfe Klinge vor, so dass Maxwells Finger in dem Zigarrenschneider festsaß. "Und du", sagte Integra, "wirst mir jetzt zuhören und zu allem Ja und Amen sagen, klar? Solltest du Widerworte haben, werde ich deine widerwärtigen Finger an die Zierkarpfen draußen im Teich verfüttern. Einen nach dem anderen. Und wenn keine Finger mehr da sind, wüsste ich noch eine Alternative..."

Maxwells Gesicht war zu einem grässlich krebsroten Ballon angeschwollen.

"Miststück", zischte er, "babylonische Hure..."

Integra runzelte die Stirn. "Hat Andersen das von dir oder du von ihm? Für jemanden, dessen rechter Zeigefinger in einem Zigarrenschneider steckt, hast du ein ziemlich großes Maul, Verehrtester." Sie schob die Klinge noch ein wenig vor. "Ganz ehrlich, Maxwell - du hast nicht wirklich geglaubt, ich würde so was wie dich verführen wollen, oder?"

Maxwell biss die Zähne zusammen.

Integra saß auf seinem Schreibtisch und betrachtete ihn mit kummervoller Miene, als wolle sie eine Erklärung finden, warum dieser Mann existierte, und bliebe doch letzten Endes ratlos.

"Oh liebe Zeit", sie lachte leise. "Möge dir der Heilige Geist etwas mehr Grips in deinen seltsamen Kopf geben. Und nun hör zu. Hör sehr gut zu, ich sag's dir nur einmal. Ihr, Iscariot, haltet euch aus England fern! Verstanden und akzeptiert?"

"Verstanden und akzeptiert", fauchte Maxwell.

"Und aus dem übrigen Europa am besten auch. Über den Rest der Welt sprechen wir später. Ich habe Zeit, weißt du..."

Sie löste die Klinge. Schnell zog er seinen Finger zurück. Mit seiner linken Hand hätschelte er die rechte, als sei ihr bereits Schlimmes widerfahren.

"Was soll das heißen - du hast Zeit?" knurrte er.

"Nun, es ist so..."

Sie legte den Kopf ein klein wenig schief und lächelte. Sie lächelte ihn an, das zauberhafteste Lächeln, das Maxwell je gesehen hatte - doch dann bemerkte er etwas anderes.

Ihr Lächeln entblößte schrecklich weiße, spitze Fangzähne. Ihre blauen Augen wurden rot...

"Du bist ein winziges Würmchen im großen Tierpark der Weltgeschichte. Nach dem Maßstab der Ewigkeit existierst du gar nicht, Maxwell. Im Gegensatz zu mir."

Maxwell keuchte entsetzt.

"Du bist..."

"Ja." Integra zuckte mit den Schultern. "Es hat sich einiges geändert. Aber das ist immer so."

Maxwell brach der kalte Schweiß aus. Sie war eine Kreatur der Nacht geworden, sie war unsterblich geworden, dieses Weib würde für immer da sein...

Es war, als sei ihm ein sekundenlanger Blick in die Hölle gewährt worden.

Sein Gesicht wurde aschfahl. Ihm war, als sei er um ein ganzes Leben älter geworden. Sein Herz schlug im Takt endloser Alptraumsekunden. Im Stillen betete alles herunter was ihm einfiel.

Integra betrachtete ihn und er tat ihr vorübergehend leid.

Mit einer eleganten Bewegung erhob sie sich von seinem Schreibtisch. Dann stützte sie sich mit beiden Händen auf die Schreibtischplatte und beugte sich ein Stück vor, bis ihre Augen dicht vor seinen waren.

"Pass auf dich auf, Enrico", flüsterte sie. "Menschen wie wir enden manchmal wie ich."

Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und verließ sein Büro.

Maxwells Hirn begann, Blasen zu werfen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2005-10-16T15:59:39+00:00 16.10.2005 17:59
So...ja auch ich schreibe jetzt mal einen kommi^^
habe deine story gestern das zweite mal durchgelesen *g*
ich kann nur sagen klasse
also wirklich einfach nur genial
vor allem die sprücje xon walter *g*
aber wie kanns auch anders kommen natürlich ist shonn ai mit von der parite^^
walter und athur wie krass
wenn integra das wüsste *fg*
und erst die szene mit inti und maxwell, juhu integra macht ihn fertig
so gehört sich das auch *fg*

bin ja mal gespannt wie es weitergeht.
hatte schon die befürchtung du setz die ff auf eis
also dann schreib schnell weiter, ich
werde auf jedenfall weiterlesen


mfg dat snowi
Von: abgemeldet
2005-10-11T15:48:01+00:00 11.10.2005 17:48
FIES! Das ist einfach nur FIES!! Wie kannst du aufhören? das war einfach nur perfekt, wie sie enrico so richtig hat auflaufen lassen.. bestens.. ich hätte zu gern den ausdruck auf alucards gesicht gesehen, wenn er dabei gewesen wäre^^
hihi..

mach bitte, bitte weiter.. soll ich auf knien rumkriechen?? na schön..
*auf knien kriech und mit hundeblick anbettel*

ich warte..

~*rikardasan*~
Von: abgemeldet
2005-08-13T23:10:45+00:00 14.08.2005 01:10
Hach ich liebe solche kleinen Streitgespräche zwischen den beiden. Einfach zu amüsant. *gg*
Der spuckt wohl sobald keine großen Töne mehr... den Vatikan kann Inti also von ihrer Liste der Ärgernisse streichen. xD~
Bleibt nur die Frage was mit den Valentine-Brüdern ist und wie das Ganze enden soll. Hoffe es geht schnell weiter, ich bin sehr gespannt. ^___^
snow
Von: abgemeldet
2005-08-12T12:33:47+00:00 12.08.2005 14:33
Höhöhö.... Das Kappi ist echt wieder der Knüller. Der arme Maxi..... Eine Runde Mitleid: *Stille* Okay, lassen wir das mit dem Mitleid. *fiesgrins* Mach schnell weiter! Büdde!
Ryoko-chan
Von:  Ni_Chan
2005-07-20T17:30:28+00:00 20.07.2005 19:30
WWWWWWWWWWEEEEEEEEEEEEEIIIIIITTTTTTTTTTTTTTEEEEEEEEERRRRRRRRR schreib schnelle weiter!!!^^ Es war einfach wieder genial!!!!!
Von: abgemeldet
2005-07-19T17:58:15+00:00 19.07.2005 19:58
der arme maxwell... ^^
der letzte satz fand ich geil, sein hirn begann blasen zu werfen xD
super tolles kapitel, ich bin echt froh, dass es weitergeht ;) hatte schon alle hoffnung verloren. (naja fast xD)
jedenfalls schreibst du wie immer erstklassig!

deine ala
Von:  Xell
2005-07-15T18:06:13+00:00 15.07.2005 20:06
"Und du wirst mir jetzt zuhören und zu allem Ja und Amen sagen, klar? Solltest du Widerworte haben, werde ich deine widerwärtigen Finger an die Zierkarpfen draußen im Teich verfüttern. Einen nach dem anderen. Und wenn keine Finger mehr da sind, wüsste ich noch eine Alternative..."
Man, das war geil! XD Ich hab mich totgelacht! Da jetzt Integra ein Vampir ist, wird Maxwell sie nicht so schnell los. :D Ich fand auch Maxwells Reaktion superwitzig als die gute Integra ihm ihre Fangzähne gezeigt hat. Das muss man sich einfach bildlich vorstellen! XD
Im Anime wirkt sie ziemlich steifarschig aber im Manga ist sie einfach nur gottverdammt cool! XD Ich liebe ihre Mischung aus Arroganz und Coolness.
Von: abgemeldet
2005-07-14T18:25:10+00:00 14.07.2005 20:25
Also das Kapitel war echt sowas von...
von SPITZE!!!
Das ist echt eine gelungene Fortsetzung.
Die Situation zwischen Integra und Maxwell,
einfach super ^_^
Schreib ganz schnell weiter

Cu Saiya
Von: abgemeldet
2005-07-13T20:42:15+00:00 13.07.2005 22:42
Jaaaa! Es geht weiter! Das Kapitel ist klasse!!!!! Ich liebe es, wie du Integra mit Maxwell umspringen lässt! (She's really cool!) Der Arme kann einem wirklich "vorübergehend" Leid tun! ;)
Und Textstellen wie "Integra ließ ihre Blicke aus dem Fenster hinaus wandern, wo Hunderte von Dächern und Türmen sich in einem architektonischen Rausch übereinander zu stapeln schienen. Der Vatikan." oder "Sein Herz schlug im Takt endloser Alptraumsekunden." sind einfach sehr, sehr gut. *schwärm*
Von:  das-schrecken
2005-07-13T15:30:49+00:00 13.07.2005 17:30
Herrlich immer wieder das neue Kapitel zulesen. Macht immer einen riesen Spass. Schnell weiterschreiben!
Mfg


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