Zum Inhalt der Seite

Maybe...

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hello again (1)

So, da bin ich auch mal wieder und habe ein neues Kapitel mitgebracht. (OK - erst mal ein halbes, damit "Maybe" endlich weitergeht... )

Es tut mir echt leid, aber in letzter Zeit lief alles unrund. Letztes Jahr dachte ich immer: "Das ist irgendwie nicht mein Jahr..."

Und dieses Jahr denke ich das schon wieder / immer noch.

Das scheint überhaupt nicht "mein Jahrzehnt" zu sein... *hysterisch-kicher*
 

Ich möchte mich ganz herzlich bei den Kommentarschreibern des 19. Kapitels bedanken:

newintegra-chan, Cherry10001, das-schrecken, Jaeckychan, Nex_Caedes, Nerissa, Marishka, Alakreiel, Feurrige, Xell, Brazi, Integra-sama, Ryoko-chan 737, Saiyama, black-snow, kiddo-chan und Lan_14!!! *alle-flausch*
 

Und eine Frage habe ich noch: Wer von euch kommt zur AnimagiC 05?

Ich werde dieses Jahr endlich mal wieder dabei sein (JAAAAAAA!!!) und würde mich freuen, ein paar animexxler "in echt" kennenzulernen! ^______^
 

Und weiter geht's:
 

-------------------------------------------------------------------------
 

Irgendwo im Vatikan.
 

Enrico Maxwell saß in seinem Büro und lümmelte sich in seinen opulenten Schreibtischsessel. Er rückte einige Gegenstände auf seinem pedantisch ordentlichen Schreibtisch gerade. Dann seufzte er. Dann lehnte er sich zurück. An der gegenüberliegenden Wand hing eine Weltkarte. Als er hinsah, bedeckte ein Baumschatten England wie mit den Fingern einer Hand. Ach, England. Ach, Hellsing...

Dem Gebot der Höflichkeit folgend war es allerhöchste Zeit, in irgendeiner Form auf die Vorkommnisse der letzten Zeit zu reagieren.

Ein Brief.

Maxwell legte also einen Bogen seines Briefpapiers vor sich. Natürlich hatte er auch einen PC, aber er liebte es, mit Tinte, Federhalter und Siegelwachs zu hantieren.

Ein Brief, nun gut.

Maxwell kaute unschlüssig auf dem Ende des Federhalters herum.

Aber an wen sollte er schreiben? Integra war von Anderson umgebracht worden.

Und wenn man den allerneuesten Gerüchten trauen durfte, hatte es nun auch diesen obskuren Butler erwischt...

Maxwell schraubte den Deckel vom Federhalter. Die Feder schwebte unschlüssig über dem Papier. Um keinen Preis, dachte Maxwell und fletschte die Zähne, um keinen Preis werde ich an diesen unsäglichen Vampir schreiben, diesen Alucard.

Er räusperte sich und schrieb "To whom it may concern..."
 

-----------------------------------------
 

Walter hatte den Tag begonnen, wie jeden Tag in den letzten Jahren. Allerdings hatte er seinen allmorgendlichen Gang ins Truppen-Hauptquartier an Seras delegiert. Sie würde diese Aufgabe - Besprechung der Vorkommnisse der vergangenen Nacht, das Abholen der Berichte - so lange übernehmen müssen, bis Walters graue Kontaktlinsen fertiggestellt waren.

Vorerst mussten die Mitarbeiter nicht wissen, dass die Leitung der Hellsing-Organoisation mittlerweile vollständig in Vampirhänden lag...
 

Als Walter an diesem Morgen aufgewacht war, hatte sich ihm ein seltsames Bild geboten.

Alucard, Integra und Seras standen rundum sein Bett und betrachteten ihn mit besorgter Neugier.

"Guten Morgen", sagte Integra und lächelte, sobald er die Augen geöffnet hatte.

"Wow, Walter", sagte dann Seras, "rote Augen stehen dir echt gut! Ach, übrigens: Willkommen im Club!" rief sie und Walter merkte zum ersten Mal, wie empfindlich sein Gehör nun war. (Autsch...)

"Tja, Walter", Alucard grinste und zog, wie so oft, den rechten Mundwinkel ein wenig nach oben, was ihn gleichzeitig charmant und durchtrieben wirken ließ, "das war nur eine Frage der Zeit, nicht wahr?" Er grinste wölfisch und zwinkerte Walter zu.

Walter setzte sich auf - das allmorgendlich, altersbedingte Ziehen und Stechen im Kreuz war verschwunden.

"Guten Morgen, allerseits", sagte er und legte seine rechte Hand auf die Bissstelle an seinem Hals, die natürlich längst verheilt war. Dann sah er Integra an.

"Ich hoffe, es hat gemundet..." Er grinste zaghaft.

Integra senkte züchtig den Blick. "Ich habe nur genippt, sozusagen", sagte sie, "aber ich wage zu behaupten: Ein guter Jahrgang!"
 

-----------------------------------------
 

Walter lächelte und stellte die silberne Teekanne auf den Tisch. Er lauschte auf die kleinen Geräusche in der Stille. Er hatte diesen Gebäudetrakt all die Jahre als erholsam ruhig empfunden. Unglaublich, was man hier doch alles hören konnte...

Nach dem Aufstehen hatte er das gesamte Hellsing-Gelände umrundet. Im Dauerlauf. Er hatte es genossen, diese neue Kraft zu spüren und wie schnell die alte Gewandtheit zurückkehrte...

Walter hätte es nie laut geäußert, aber schon jetzt erfüllte es ihn ein wenig mit Bedauern, dass ihm das nicht schon 30 Jahre eher passiert war...

Walter nahm vorsichtig einen Schluck Tee. Aber der gute alte Earl Grey schmeckte noch. Walter war erleichtert. Trotzdem würde er demnächst auch Blut konsumieren müssen.

Er seufzte.

Dann hörte er Schritte. Sie waren noch eine halbe Etage weit entfernt, und doch konnte Walter genau verfolgen, wie sie die Treppe hinabstiegen, den Flur entlang kamen, die zwei Korridortüren durchquerten und schließlich vor dieser Tür hier Halt machten. Faszinierend.

"Kommen Sie herein, Fräulein Victoria", sagte er, bevor überhaupt ein Klopfen ertönte.

Die Tür öffnete sich. "Hier kommt die Post!" verkündete Seras.

Walter nahm ihr das Postbündel ab und ließ sich mit Vorsicht auf dem Stuhl nieder, als befürchte er, das Möbel werde sich als Illusion erweisen. (Man konnte nie wissen... Schließlich war ... ähm... "seinesgleichen" ja auch in der Lage, Wände zu durchqueren... Faszinierend...)

Dann klemmte er sein Monokel ein - und verstaute es sofort wieder in der Westentasche. Es war überflüssig geworden.

Er ging die Post durch. Seras neben ihm wippte ungeduldig auf den Fußballen.

"Ach du liebe Zeit", sagte Walter und hielt einen der Briefe weit von sich, als wäre er giftig. "Ein Brief von Iskariot! Integra wird toben."

"Genau!" sagte Seras eifrig. "Und sie wird senkrecht durch die Zimmerdecke gehen, wenn sie sieht, was die noch mitgeschickt haben..."
 

Integra und Alucard befanden sich im Arbeitszimmer - bei einer "Dienstbesprechung".

"Du machst dir zuviel Gedanken über diese albernen Valentine-Brüder", sagte Alucard gerade. "Bei nächster Gelegenheit sind die fällig."

"Wir sollten die beiden nicht unterschätzen", gab Integra zu bedenken, "immerhin haben die zu zweit ein Hirn. Ja, bitte!"

Es hatte an die Tür geklopft und nun betrat Walter den Raum.

"Der Vatikan, bzw. die 13. Division, schickt uns das hier..."

In der einen Hand hielt Walter einen Brief - in der anderen eine gigantische florale Kreation. Einen Grab-Kranz, den offensichtlich ein neurotischer Gärtner kre-iert hatte...

Wortlos riss Integra den Brief auf.

"To whom it may concern", murmelte sie. "Verehrte Hellsing-Organisation", las sie weiter. "Gar furchtbare Dinge sind uns zu Ohren gekommen! Sie haben einen Verlust erlitten, der sie bis zur Handlungsunfähigkeit lähmen dürfte. Auch ich würde diesen Verlust eine ganze Weile intensiv beklagen, wenn ich nur Zeit dazu hätte. Aber irgendwer muss sich ja um die Bekämpfung unseres gemeinsamen Feindes kümmern, und da Hellsing über kurz oder lang dazu nicht mehr in der Lage sein dürfte..."

Integra fletschte die Zähne und knüllte den Brief zusammen. Walter hielt ihr den Papierkorb hin.

"Nein", sagte Integra, "oh nein, den nehme ich mit. Diesen Brief werde ich Maxwell höchstpersönlich ins Maul stopfen. Walter, wir fahren in den Vatikan."

"Ich auch?" fragte Alucard hoffnungsvoll.

"Nein", entschied Integra. "Du bleibst und passt auf England auf."
 

Integra und Walter machten sich im Helikopter auf den Weg in den Vatikan.

Trotz Integras Protest flog Walter den Helikopter; Integra war in einem Auto schon gefährlich genug.

Bald darauf betraten sie das Vorzimmer von Enrico Maxwells Büro.

Pater Ronaldo saß dort an einem Schreibtisch und schrieb. Er sah kurz auf, sagte "Was..." und wurde sehr, sehr blass. "Was..." wiederholte er. Und noch einige Male.

"Was... was... wünschen Sie?" stammelte er.

"Darüber möchte ich mit Maxwell persönlich sprechen", sagte Integra.

Pater Ronaldo hatte angefangen, hektisch in einer Schreibtischschublade zu kramen.

"Melden Sie mich bitte an", sagte Integra, "und zwar flott, es liegt mir nicht, länger als eine Zigarillolänge auf jemanden zu warten. Ach Pater Ronaldo", sagte sie dann bekümmert, "Sie mögen mich nicht. Ich seh' das an der Art, wie sie den Revolver halten."

Tatsächlich hielt Pater Ronaldo einen Revolver in seinen zitternden Händen.

"Guter Mann", sagte Walter höflich und nahm Pater Ronaldo ein paar Fusseln vom Ärmel, "Sie glauben doch nicht, dass Sie uns damit aufhalten können?"

Mit metallischem Klingen fiel Pater Ronaldos Revolver - in sieben ordentliche Scheiben zerschnitten - auf den Boden des Zimmers. Sorgfältig ließ Walter die monowires zurück in den Handschuh schnellen.

Pater Ronaldo rannte schreiend hinaus. "Ich werde hier warten", sagte Walter zu Integra, "falls der Gute", sein Kopf deutete kurz Pater Ronaldo hinterher, "mit Verstärkung zurückkommt."

"In Ordnung." Integra lächelte und betrat Maxwells Raum.
 

Maxwells Kaffeeservice war von Culani und pechschwarz. Er liebte es, sich darin zu spiegeln. Das schwarze, glänzende Material gab seinem Spiegelbild etwas sehr verwegenes... Maxwell nahm die Kaffeekanne behutsam in beide Hände und betrachtete versonnen sein Spiegelbild auf dem glänzenden Bauch der Kaffeekanne.

"Hallo Maxwell."

Er sah verwundert auf. Integra stand vor seinem Schreibtisch.

Maxwell warf kurzen Blick auf die Scherben der Kaffeekanne, die ihm aus den Händen gefallen war.

Dann starrte er Integra erneut an. Gedanken rasten in seinem Schädel und schnappten zähnefletschend nacheinander.

Integra wiederum genoss es, zu sehen, wie Maxwell in seinem eleganten Schreibtischstuhl saß, die Armlehnen umklammerte und - um Luft und Fassung ringend - ein Gesicht machte, hätte ihm gerade jemand die Hose geklaut.

"Integ... also... Lady Hellsing", stammelte Maxwell, "also... öhm... oh... ich habe gehört, also... du... Sie wären tot."

"Wo hörst du so was?" Integra wölbte spöttisch eine Augenbraue und ließ sich im Besuchersessel nieder.

Sie betrachteten einander schweigend, erwiderten ihre Blicke eine feindselige Ewigkeit lang.

Das kann nicht sein, dachte Maxwell, es ist unmöglich.

"Falsch - es ist möglich. Hier sitze ich um es zu beweisen", sagte sie.

Maxwell schnappte nach Luft. Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab, als er verzweifelt nach einem Satz fahndete.

Aber verdammt - ihre Augen sind blau... Sie sind blau, sie ist kein Vampir. Nein, nein, ist sie nicht. Definitiv nicht. Andersen hat sich versehen. Er hat sie gar nicht umgebracht. Der gute, alte Andersen, ein bisschen wirr im Kopf manchmal...

Maxwell kicherte leise und schaute auf die Armbanduhr - hauptsächlich, um diesen blauen Augen zu entkommen.

"Tja", sagte er dann und stand auf, "ein bedauerliches Versehen, offensichtlich, na so was. So sehr ich mich freue, dass Sie mich so überraschend und... unangemeldet besuchen, muss ich Sie leider darauf hinweisen, dass meine Zeit knapp bemessen ist und ich..."

"Setz dich", sagte Integra.

Maxwell war so verblüfft, dass er sich tatsächlich sofort wieder setzte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (17)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-06-29T10:37:59+00:00 29.06.2005 12:37
Habe mit Schrecken bemerkt, dass ich zu diesem Kappi meinen Senf noch nicht hinzugegeben habe. Muss ich natürlich sofort nachholen: Es ist super! *gg* Der arme Maxwell..... bin gespannt was du ihm antun willst! ^o^

Ryoko-chan
Von: abgemeldet
2005-06-15T20:13:48+00:00 15.06.2005 22:13
Das FF ist wirklich gut. Erinnert mich teilweise an Tabularasa. Aber ich freue mich schon auf das weitere "Gespräche" zw. den beiden.
Von: abgemeldet
2005-06-12T08:07:37+00:00 12.06.2005 10:07
Oh ich bin schon sehr gespannt was die beiden sich zu sagen haben. xD~
lg
snow
Von: abgemeldet
2005-06-09T20:14:53+00:00 09.06.2005 22:14
Tja, wie heißt es doch so schön? Man sieht sich immer zweimal...
Ich hoffe doch, dass Maxwell sich nun auf einiges gefasst machen kann!? ^^
Von: GLaDo
2005-06-03T07:50:37+00:00 03.06.2005 09:50
Maxwells Gesicht kann ich mir lebhaft vorstellen. Wie gehts weiter? Bitte schreib weiter.
Von:  Honeycat
2005-06-01T15:39:08+00:00 01.06.2005 17:39
Der Vatikan kann einem ja schon beinahe Leid tun abe andereseits.....^^

Ich schließe mich ansonst dem Rest an und appeliere an eine schnelle Fortsetzung!
Von:  Ni_Chan
2005-05-31T17:50:43+00:00 31.05.2005 19:50
nur weiter wie immer ssssssuuuuuupppppeeeeerrrrrrrrr!!!!!!!!!!!!^^ Schnell weiter bitte!!!
Von: abgemeldet
2005-05-31T16:37:37+00:00 31.05.2005 18:37
Echt genial, wie immer ^_______________^ Warte begierig auf neue Kapi!!!!!!!!!!!!!!!
Deine treue Maybe-Süchtig-Leserin XD
Von: abgemeldet
2005-05-31T16:04:26+00:00 31.05.2005 18:04
Go Integra!! XD
"Armes" Maxwell, wird jetzt ordentlich sein Fett wegbekommen. Und auch armes alucarD .. wurde ganz alleine in England zurück gelassen .. ;__;

Super Kapitel!
Von:  Integra-sama
2005-05-31T14:20:39+00:00 31.05.2005 16:20
Ich wusste ja gar nicht, dass Maxwell so modern ist und einen PC besitzt!^^Ich hätte mich fast totgelacht über Maxwells Gestammele als Integra plötzlich vor ihm stand. ^.~ Das Kapitel ist wie immer große Klasse, vielleicht wenn ich etwas bemängeln muss, dann dass es diesmal ein bisschen kurz geraten ist.
Knuddel und beste Grüße, Integra-sama


Zurück