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Captain Tsubasa - Der Schwur

Eine Genzo Wakabayashi Story
von

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Schicksal...?

Das Stadion tobte. Wakabayashi hatte das 20. Spiel in Folge kein Gegentor zugelassen. Es waren nur noch wenige Minuten bis zum Schlusspfiff. Da stürmten die Hamburger noch ein letztes Mal auf das Bayern Tor zu. Der Ball flog in die linke untere Ecke. Genzo sprang zum Ball, hielt ihn fest … und krachte mit voller Wucht gegen den Pfosten. Trotzdem hielt er den Ball fest. Und … da ertönte der Schlusspfiff. Genzo ließ den Ball los und wollte sich mit den Armen aufstützen. Da durchzuckte ihn ein stechender Schmerz. Matsuyama und Kaltz jubelten, als der Schlusspfiff ertönte. „Das war wieder ein klasse Spiel. 3:0. Man Genzo hält einfach alles!“ Kaltz umarmte den Abwehrchef der Bayern. Dieser nickte und erwiderte seine Umarmung. Plötzlich fiel sein Blick auf den Torhüter. Dieser lag immer noch mit der Schulter am Pfosten. „Scheiße! Genzo!!!“ brüllte er. Kaltz folgte Matsuyamas Blick erschrocken. Der Bayern Schlussmann lag mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden. „Frank!“ brüllte nun Kaltz in Richtung Bank. Durch den ganzen Freudentaumel hatte niemand bemerkt, dass Genzo verletzt war. Der Mannschaftsarzt der Münchner schaute zu Kaltz, dieser zeigte auf seinen Torwart. Sofort lief Frank zum Tor. „Mensch Genzo, was machst du denn für Sachen…“ Matsuyama kniete neben Wakabayashi. Dieser stöhnte und hielt sich die Schulter. Matsuyama sah seinen Freund an. Das musste verdammt wehgetan haben, wenn der Keeper mit den Tränen kämpfte. Genzo war sicher keiner, der sich freiwillig auf dem Boden rumwälzte. „M…meine Schulter…“ keuchte dieser nun. Frank kam nun auch am Tor an und gemeinsam mit Matsuyama setzten sie Genzo an den Pfosten. Dieser ließ den Kopf hängen und stöhnte. „Scheiße, das war’s wohl erst mal für mich…“ Frank untersuchte die Schulter vorsichtig und tastete sie ab. „Hast du ziehende oder stechende Schmerzen Genzo?“ dieser keuchte weil der Arzt ihn gerade oben auf die Schulter drückte. „Stechende…“ antwortete er. Der Mannschaftsarzt nickte. „Das wird wohl eine LASP Läsion sein. Durch den Aufprall mit der Schulter am Pfosten hat deine Schulterpfanne einen oder mehrere Risse bekommen. Du musst sofort ins Krankenhaus.“ Die Spieler standen geschockte neben ihrem Kapitän, der sie zerknirscht anschaute. Tut mir leid Leute, ich hab’s versaut. Das Finale Champions League kann ich vergessen. Als wenn ich keine Augen im Kopf hätte…“ Der Arzt beruhigte seinen Torhüter. „Hey mal langsam Genzo. Du hast den Ball gefangen und somit ein Tor verhindert. Dem Pfosten hättest du in dem Moment gar nicht ausweichen können. Du musstest dich entscheiden: Ball oder Schulter. Und du hast dich für den Ball entschieden. Wenn es die Läsion ist, die ich vermute, kannst du nach der OP deine Schulter sogar sofort wieder bewegen, auch wenn du noch nicht trainieren darfst.“ Frank und Matsuyama halfen Wakabayashi auf die Beine. Geknickt lief der Mannschaftskapitän der Bayern zum Krankenwagen. So ein Mist… er war gerade so gut drauf.

Im Krankenhaus wurde er nach seiner Operation auf ein Einzelzimmer verlegt und schaute sich die Sportnachrichten an. Klar, seine Schulterverletzung war bereits Thema. Genervt schaltete er um, als es klopfte. Er drückte die Stummschaltung des Fernsehers und guckte, wer herein kam. Ein blonder Wuschelkopf und zwei blaue Augen lugten durch den Türspalt. „Hey, du bist ja schon wach!“ die Tür ging nun ganz auf und seine liebsten Kameraden standen strahlend im Zimmer. „Hey! Schneider. Hast du Sehnsucht nach mir oder was?“ Genzo musste grinsen. Kaltz schob Schneider zur Seite. „Ja haben wir alle.“ Matsuyama schloss die Tür. „Du weißt doch…wir halten es nicht lang ohne dich aus.“ Schneider und Kaltz nahmen sich die beiden Stühle, Matsuyama setzte sich zu Wakabayashi ans Fußende. „Wir bringen gute Neuigkeiten von der behandelten Ärztin mit, die dich operiert hat…“ begann Schneider. Kaltz grinste. „Die ist übrigens eine echte Augenweide!“ Schneider rollte mit den Augen. „Genzo hat die wahrscheinlich noch nicht mal gesehen, sie meinte, du hättest heute Morgen noch geschlafen, als sie nach dir sehen wollte.“ Genzo schüttelte mit dem Kopf. „Nein, ich hab noch niemanden gesehen heute…außer euch Nervensägen jetzt.“ Er schaute Kaltz an. „Na hast du sie schon zum Essen eingeladen?“ Matsuyama musste lachen. „Ich glaub, sie steht nicht so auf ihn. Seine Komplimente hat sie komplett ignoriert.“ Kaltz sah ihn zerknirscht an. „Das musstest du ihm jetzt natürlich auch erzählen.“ Schneider sprach weiter. „Also du hast nur eine LASP 1 Läsion. Die Fasern sind angerissen und wurden bei der OP geglättet. Du hast ja schon bemerkt, dass du keinerlei Verband oder so was an der Schulter hast. Aber du sollst die Schulter natürlich noch schonen. Training fällt die nächsten drei Wochen auf jeden Fall aus für dich. Aber wenn du Glück hast, kannst du schon das Champions League Finale im Wembley Stadion mitspielen. Das ist in zwei Monaten. Evtl. nur eine Halbzeit, je nachdem wie fit du schon wieder bist, aber möglich ist es.“ Genzo strahlte. „Das klingt ja super! Puh, da hab ich gleich bessere Laune!“ Seine Freunde strahlten ebenfalls. Einerseits weil sie ihren Torhüter so glücklich sahen und andererseits weil ihnen durchaus klar war, dass sie ohne Genzo keine Chance gegen den FC Barcelona mit Tsubasa hatten. Genzo war der einzige Keeper in Deutschland, der Tsubasas raffinierte Schüsse halten konnte. Und zwar alle, die der Japaner auf Lager hatte. Dann klopfte es erneut und die Tür öffnete sich. Herein kam die Ärztin von der die drei Fußballer vorher sprachen. „Oh Entschuldigung. Ich hatte vergessen, dass Sie ja Besuch haben Herr Wakabayashi.“ Sie schaute lachend zu den Männern und schüttelte den Kopf. „Ich sollte es mal mit Gedächtnistraining versuchen. Oh Mann.“ Alle lachten und Genzo sah ihre Augen blitzen. Es verschlug ihm geradezu den Atem, als er diese blauen Augen sah. Schneider drückte ihm kurz aber effektiv auf seine verletzte Schulter. Sofort war Genzo wieder Herr seiner Sinne und schaute Schneider halb zornig halb dankbar an. Der Schmerz in seiner Schulter ließ nach und er erinnerte sich daran, dass Atmen durchaus notwendig sein konnte. „Das bekommst du zurück Schneider.“ Zischte er in die Richtung seines Stürmers. Dieser grinste ihn nur an. „Ich hab dich gerade vor einer peinlichen Situation bewahrt, mit der du wahrscheinlich mehr kaputt gemacht hättest, als du je wieder gut machen könntest. Ich kenne diese Art von Frauen. Taff, selbstbewusst und nur dann romantisch, wenn sie absolut verliebt sind. Ansonsten überaus rational. Wenn sie gemerkt hätte wie du sie anstarrst, bevor du auch nur einen Ton mit ihr geredet hättest, hätte sie dir die kalte Schulter gezeigt.“ Genzo musste zugeben, dass Schneider sicherlich Recht hatte. Frauen wie diese reizende Ärztin sind nicht umsonst in solchen Stellungen wie sie es war, Chefärztin der Abteilung Chirurgie. Dazu brauchte man Ehrgeiz, Können, Durchsetzungsvermögen und gesunden Menschenverstand. Männer, die sie wie Schimpansen angaffen waren für sie höchstens ein müdes Lächeln wert. Bei ihr musste er mit Charme und Intelligenz vorgehen. Er nickte Schneider zu. „OK. Ich sollte dir wahrscheinlich dankbar sein.“ Flüsterte er ihm zu. Matsuyama erhob sich. „Wir wollten eigentlich eh gerade gehen oder Jungs?“ Kaltz nickte. „Wir haben gleich Training und wollten nur mal einen Morgengruß an unseren Kapitän da lassen.“ Schneider grinste. „Ihr habt Recht. Bis später Käpt’n. Halt die Ohren steif.“ Er beugte sich zu Genzo und raunte ihm ins Ohr. „Aber nur die Ohren.“ Genzo wollte ihm mit der Hand eins überbraten, spürte jedoch den Schmerz, als er die Schulter zu ruckhaft bewegen wollte und keuchte nur. Erschrocken schauten ihn alle an. „Was hast du Genzo?“ Matsuyama blieb vor der Tür stehen. Der Torhüter lächelte gequält. „Alles gut. Ich wollte nur schneller als meine Schulter.“ Schneider schaute zerknirscht. „Tut mir leid…ich“ Genzo schüttelte den Kopf. „Hey. Ist alles in Ordnung. Mach dir keinen Kopf.“ Erleichtert ging Schneider zu den Anderen. „Na dann lass dich mal gründlich untersuchen und benimm dich. Dass uns keine Klagen zu Ohren kommen.“ Grinsend verließen seine Mannschaftskameraden das Zimmer. Seufzend lehnte sich Genzo zurück. „Oh man. Meine Freunde sind manchmal wie kleine Kinder.“ Entschuldigend schaute er die Ärztin an. „Ja aber dafür total sympathisch.“ Grinste diese verschmitzt. Verblüfft schaute der Bayern Schlussmann zu ihr. Das hatte er jetzt nicht erwartet. Vielleicht war sie doch nicht so kühl wie Schneider sie einschätzte. Sie kam auf ihn zu. „Ich muss Ihre Schulter untersuchen. Bitte ziehen Sie ihr Shirt aus.“ Genzo guckte wohl etwas überrascht. Aber natürlich…für sie war es völlig normal ihre Patienten ohne Kleidung zu sehen. Oh Gott…hoffentlich hatte er zur OP nur den Oberkörper frei. Er verkniff sich das Lachen. ‚Man du hast ja Gedanken…‘ Sie stand direkt vor ihm und schaute ihn fragend an. Erschrocken wollte er sich schnell das Shirt ausziehen und vergaß seine operierte Schulter. Der Schmerz durchschoss ihn von oben bis unten. Tränen schossen ihm in die Augen. Schnell stützte die Ärztin seinen Arm, in dem sie ihn von der rechten Seite aus mit beiden Armen umschlang und seinen linken Arm in der Bewegung festhielt. Genzo konnte nicht mehr klar denken. Er verharrte einfach mitten in der Bewegung. „Einatmen….ausatmen…“ Die Ärztin kniete auf seinem Bett, hielt mit einer Hand seinen Arm, die andere Hand legte sie beruhigend auf seine Brust. So verharrten die Beiden einige Minuten, bis Genzo wieder normal atmete und der Schmerz nachließ. Sie schaute ihm in die Augen. ‚Wow…was wundervolle grüne Augen. Unter den dunkelbraunen Haaren blitzen sie durch den Kontrast besonders.‘ Sie merkte, dass sie immer noch auf dem Bett ihres Patienten kniete und ihn umschlungen hielt. Sie spürte die Muskeln unter seinem Shirt, spürte seinen Atem in ihrem Nacken und merkte, dass er immer noch ziemliches Herzrasen hatte. ‚Ob sein Herz vielleicht wegen mir so schnell schlägt…?‘ Beschämt schalt sie sich. ‚Ein solcher Traummann hat bestimmt eine Freundin, oder zumindest ganz andere Ansprüche als sie ihm geben könnte…‘ Genzo merkte wie sie ihn anschaute und wie sein Herz pochte. Am liebsten würde er sie einfach festhalten. „Ich lasse jetzt Ihren Arm los und helfe Ihnen beim Ausziehen.“ Sagte das Wesen auf seinem Bett, welches ihm gerade den Verstand zu rauben begann. Vorsichtig kletterte sie von seinem Bett runter. Beschämt schaute er weg. Sie hatte seine Tränen bestimmt gesehen. Da hat man mal kurz Schmerzen und heult wie ein kleines Kind… „Sie brauchen sich nicht zu schämen.“ Schien sie auch noch Gedanken lesen zu können. „Wenn man Schmerzen hat, darf man auch weinen.“ Sie schaute ihn tief in die Augen. „Ich mag Männer, die ihre Gefühle nicht vor allem verbergen.“ Erschrocken realisierte sie, dass sie das laut gesagt hatte. Was war denn bloß in sie gefahren. Erstaunt schaute der Torhüter sie an. ‚Na das hab ich ja toll hinbekommen…‘ dachte sie sich. ‚Jetzt laber ich wie aus einem Groschenroman.‘ Genzo schaute sie lächelnd an. „Danke.“ Flüsterte er leise. Aber sie hatte ihn trotzdem gehört. Vorsichtig half sie ihm sein Shirt auszuziehen. Wie lang war sie jetzt eigentlich bereits bei diesem Patienten? Ihre Kollegen mussten ja sonst was denken. Aber das war ihr interessanterweise mal völlig egal. Das erste Mal war ihr egal, was andere von ihr dachten… oha. War sie etwa verliebt? Plötzlich fiel ihr ein, dass sie sich noch gar nicht vorgestellt hatte. Sie stellte sich vor sein Bett und schaute ihn ernst an. „Ich bin übrigens Nina. Nina Schneider.“ Genzo musste lächeln. Es war zu goldig wie sie sich plötzlich gerade hinstellte und sich förmlich vorstellte. Sie musste ebenfalls lachen. „Entschuldigung, ich hatte mich noch gar nicht vorgestellt. Irgendwie funktionieren meine Synapsen nicht richtig in Ihrer Gegenwart.“ Genzo antwortete lachen. „Sie sind mir ja eine überaus sympathische Ärztin. Mein Name ist Genzo Wakabayashi, aber das wissen sie sicherlich schon.“ Er hatte sein Shirt mit ihrer Hilfe ausgezogen und spürte ihren Blick auf seinem Körper ruhen. Sie musste zugeben, dass er verdammt gut aussah. Es passte alles, seine Muskeln, die Augen, der sinnliche Mund, die Haare, die ihm leicht in die Augen fielen, sie mussten sehr weich sein, fielen sie doch egal, wie er sie durch wuschelte immer wieder in ganz leichten Wellen sanft um seinen Kopf. Erst seine Frage riss sie aus ihren Gedanken. „Gefällt Ihnen was Sie sehen? Oder bin ich durchgefallen?“ Nina lief rot an und stammelte. „Ähm…ich…Scheiße das gibt’s doch nicht.“ Der Kapitän der Bayern lachte laut los und sah sie belustigt an. „Sie sind wirklich süß, wenn sie verlegen sind.“ Nina wusste nicht, ob sie ärgerlich sein sollte, oder mit ihm lachen sollte. Das war ihr bisher noch nie passiert. Sie verlor ja regelrecht die Contenance vor diesem Mann. Allerdings merkte man, dass er Promistatus genoss. So wie er mit ihr umging würde sich ein „normaler“ Patient nicht trauen mit einer Ärztin zu reden. ‚Ich muss mich jetzt wirklich mal zusammen reißen.‘ Sie nahm den Arm des Torhüters und bewegte ihn vorsichtig hin und her. „Tut das sehr weh?“ Genzo schüttelte den Kopf. „Nein, es geht. Aber jetzt bewegen Sie ihn ja auch langsam. Als ich ihn vorhin zu schnell bewegt hab, war es wesentlich schmerzhafter.“ Nina nickte. „Das ist klar. Da haben Sie ja überhaupt nicht mehr dran gedacht, dass sie eine Wunde in der Schulter haben. Sie können zwar den Arm und auch die Schulter vorsichtig bewegen, aber ruckhafte Bewegungen und Bewegungen über Kopf sind verboten. Beim Anziehen holen Sie bitte Hilfe von den Schwestern, oder von mir.“ Sie schauten sich an und sagten beide nichts mehr zu ihren letzten Worten. Sie weil sie merkte, dass sie das eigentlich gar nicht hätte sagen sollen. Für solche Tätigkeiten gab es eigentlich die Schwestern, er weil er sich dachte, dass er sich am Liebsten nur von ihr an und ausziehen lassen würde. Schließlich war sie fertig mit ihrer Untersuchung. „Sie bleiben noch drei Tage zur Beobachtung im Krankenhaus, dann dürfen Sie nach Hause.“ Nina schaute ihn wehmütig an. ‚Und dann bin ich für ihn bestimmt nur eine weitere Nummer auf dem Schreibtisch…‘ Traurig wandte sie sich ab und verließ sein Zimmer. Irritiert schaute Genzo ihr nach. Er hatte die Veränderung in ihrem Blick durchaus bemerkt. War sie etwa traurig, dass er bald nach Hause durfte? Empfand sie vielleicht mehr für ihn als für andere Patienten? Er seufzte. Das wäre so wunderbar…vielleicht konnte er sie danach einmal zum Essen einladen… Er schüttelte den Kopf. Solche Frauen sind vergeben Genzo. Was denkst du dir eigentlich? Bei ihr hast du Null Chancen. Nin Schneider. Ein schöner Name…Schneider… ‚ Ich kenne diese Art von Frauen…‘ Schneider. Sie hatte blonde lange Haare und blaue Augen. Augen so tiefgründig wie die von seinem Bayernkameraden. Waren sie etwa…? Das würde allerdings erklären, weshalb er so genau über sie Bescheid wusste. „Nein. Das glaub ich jetzt nicht.“ Genzo schaute aus dem Fenster. Schneider sprach oft von seiner Schwester. Sie standen sich sehr nah. Aber Genzo hatte sie bisher nie kennen gelernt. Obwohl sie schon einige Jahre bei den Bayern zusammen spielten. Auch in Hamburg hatte er nicht viel von ihr erzählt. Nur dass sie … München…wohnt. Genzo schlug sich mit der Hand an die Stirn. Ihm fiel es wie Schuppen von den Augen. Er hatte mal erzählt, dass sie ihm Krankenhaus in München ist. Er hatte damals gedacht, sie wäre als Patientin in der Uniklinik weil sie ja dort wohnte. Warum hatte er das nie erwähnt, dass sie Ärztin ist? Verwirrt beschloss der Torwart seinen Freund morgen danach zu fragen.

Inzwischen war das Training der Bayern vorbei. „Man man, Genzo fehlt echt hier. Der hätte dreiviertel der Bälle sicher gehalten, den Rest wahrscheinlich auch irgendwie…“ Kaltz seufzte. Schneider stimmte ihm zu. Der Kapitän fehlte nicht nur im Tor. Er war auch eine Stütze auf und neben dem Feld. „Nina wird sich schon um ihn kümmern.“ Grinste er. Er hatte wohl bemerkt, wie Genzo auf seine Schwester reagierte. Kaltz legte seine Hand auf Schneiders Schulter. „Na? Hast du Angst, dass du deine kleine Schwester an unseren Wakabayashi verlierst?“ Schneider schaute Kaltz ernst an. „Genzo wäre der Einzige, bei dem ich absolut sicher bin, dass er meine Schwester auf Händen tragen würde.“ Er seufzte. „Wenn sie es schafft, ihre schlimmen Erinnerungen an diesen Mistkerl von Bayer zu vergessen, dann wäre Genzo der einzig richtige Mann für sie.“ Kaltz schaute seinen Freund verwundert an. Schneider hielt viel von ihrem Keeper, das war Kaltz schon klar, aber dass er ihn gern mit seiner geliebten Schwester zusammen sehen würde… das haute ihn aus den Socken. „Warum hast du ihm eigentlich nicht erzählt, dass sie deine Schwester ist.“ Schneider schaute ihn ruhig an. „Weil sie dann keine Chance bei ihm hätte. Genzo würde sie aus Respekt vor unserer Freundschaft nicht mehr umwerben. Matsuyama hat mir mal irgendwann erzählt, dass Genzo sich niemals an die Schwester eines Freundes ranmachen würde. Er sagte mir damals nicht, warum das so ist, aber Genzo hat sich wohl irgendwann mal geschworen, dass ihm die Freundschaft zu einem Freund wichtiger ist, als dass er sie wegen einer Beziehung aufs Spiel stellen würde.“ Kaltz nickte langsam. „Das sieht ihm ähnlich.“ Verwundert hielt er Schneider am Arm. „Aber du hast doch schon in Hamburg nicht viel von deiner Schwester erzählt.“ Schneider drehte sich langsam rum. „Das stimmt. Ich hab keine Ahnung weshalb, aber ich glaube, dass das wohl einen tieferen Sinn hatte. Ich glaube es ist Schicksal, dass ich damals nichts erzählt hab und er ausgerechnet bei ihr im Krankenhaus von ihr operiert und behandelt wird. Jedenfalls hoffe ich das für mein Schwesterherz…und für Genzo. Sie wären ein tolles Paar. Ein Paar auf Augenhöhe.“ Matsuyama rief die Beiden. „Hey, kommt ihr auch noch?“ Kaltz und Schneider nickten sich zu und gingen gemeinsam mit ihrem Abwehrchef in die Umkleide.



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