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Amnesia

SasoXDei
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich würde mich an dieser Stelle gerne bei meinen Lesern und Kommi-Schreibern bedanken :) Es freut mich, dass die Ff so gut bei euch ankommt :)
In diesem Kappi gibt es wieder etwas Bewegung: Itachi muss los und auch Sasori & Deidara werden sich auf den Weg machen ;) Nächstes Mal wird es dann besonders spannend und man erfährt etwas über Deis Bruder ;)
Viel Spaß beim Lesen

bye
sb Komplett anzeigen

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Sehnsüchtig

Am nächsten Morgen verabschiedete sich Itachi von ihm. Er und sein furchteinflößend wirkender Partner Hoshigaki Kisame mussten zu einer neuen Mission aufbrechen.

Deidara nippte an seinem Tee und warf Itachi, der ihm gegenüber am Küchentisch saß, einen wehmütigen Blick zu. Er war sich sicher, dass der Uchiha ihm fehlen würde. Zwar kannte er ihn noch nicht sonderlich gut, doch was er bisher mitbekommen hatte, gefiel ihm. Itachi war ruhig, besonnen, respektvoll und höflich. Er erinnerte Deidara sehr an seinen älteren Bruder.

Es dauerte nicht lange, bis Itachi sein Frühstück beendet hatte. Elegant erhob er sich von seinem Stuhl und ging mit seinem Geschirr hinüber zur Spüle.

„Ich wünschte, du müsstest nicht gehen, un“, murmelte Deidara niedergeschlagen, während Itachi Wasser in das Becken laufen ließ.

„Die Mission wird voraussichtlich nur zwei Wochen dauern“, erwiderte Itachi ohne sich von der Spüle abzuwenden. „Und du bist ja nicht alleine hier.“

„Das ist ja das Problem, un“, erklärte Deidara, dessen Wangen sich prompt rot verfärbten. Er hatte nicht erwartet, dass Itachi seine geflüsterten Worte mitbekommen würde. „Du bist der einzige, mit dem ich mich hier gut verstehe, un.“

Offenbar hatte er irgendetwas Falsches gesagt, denn er bemerkte wie sich Itachis Schultern anspannten. Doch ehe er zu einer Entschuldigung ansetzen konnte, meinte Itachi mit überraschend sanft klingender Stimme: „Ich kann verstehen, dass dir die Anderen nicht geheuer sind. Vor allem Hidan. Aber vergiss nicht, dass Sasori auch noch da ist.“

Deidara senkte den Blick. „Ich glaube nicht, dass er mich sonderlich gerne mag, un“, fasste er schließlich seine Befürchtung in Worte. „Er ist immer nur genervt von mir, un. Ich mache ihm nichts als Umstände, un.“

„Sasori ist keine einfache Person“, gab Itachi zu. Er griff nach einem Geschirrtuch. „Aber ich finde, dass er sich mit dir sehr viel Mühe gibt. Man spürt, dass du ihm viel bedeutest. Auch wenn er das niemals laut aussprechen würde.“

Vielleicht hatte Itachi damit nicht ganz Unrecht. Immerhin hatte sein Danna ihm seinen Fluchtversuch verziehen und nichts an den Anführer gepetzt. Und er hatte ihm gezeigt wie man seinen Lehm einsetzte. Das hätte er nicht tun müssen. Trotzdem wusste Deidara nicht so wirklich wie er Sasori einschätzen sollte.

Plötzlich öffnete sich die Küchentüre und Kisame steckte seinen unheimlichen, hai-ähnlichen Kopf durch den Türrahmen. „Itachi-san“, meinte er, „seid Ihr soweit? Wir sollten langsam aufbrechen.“

„Ich komme gleich“, erwiderte Itachi und räumte seinen Teller zurück in den Schrank.

Kisame warf einen flüchtigen, neugierigen Blick auf Deidara, ehe die Türe wieder geschlossen wurde.

„Ich muss mich jetzt auf den Weg machen“, meinte Itachi und blieb vor Deidara stehen. Seine Stimme klang ruhig und zugewandt. Wie immer, wenn er mit ihm sprach. „Zwei Wochen hältst du sicher durch. Lass dir nichts von Hidan gefallen und nimm Sasori seine unfreundliche Art nicht übel. Und übe weiter deine Kampftechniken. Ich kann mir vorstellen, dass mehr Erinnerungen zu dir zurückkehren werden, wenn du trainierst. Taktile und motorische Reize können Bereiche deines Gehirns aktivieren, die ansonsten unerreicht bleiben würden.“

Itachis Worte sollten ihn aufbauen, das war Deidara klar, doch der Abschied fiel ihm trotzdem schwer. Warum konnte der Anführer nicht Kakuzu und Hidan aussenden? Ihm würde Itachi wirklich fehlen.

„Eine Sache noch, Itachi-kun!“ Deidara hielt den Uchiha auf, der sich in Richtung Küchentüre aufmachen wollte.

Itachi stoppte in seiner Bewegung und warf ihm stumm einen fragenden Blick zu.

Deidara leckte sich über die Lippen. „Ich habe mitgekriegt, dass du dabei gewesen bist, als ich damals gezwungen wurde Akatsuki beizutreten, un. Was ich dich fragen möchte... War ich allein? Also in diesem Tempel, in dem ihr mich aufgegriffen habt? Es war keiner bei mir?“

Itachi wirkte überrascht. Mit dieser Frage schien er nicht gerechnet zu haben. Schließlich nickte er. „Niemand war bei dir.“

Deidara senkte den Blick. In einem Anflug von Verzweiflung beschloss er alles auf eine Karte zu setzen und bohrte weiter nach: „Weißt du, ich habe nämlich einen Bruder, un. Einen älteren Bruder. Und ich wüsste so gerne, was mit ihm geschehen ist, un.“

„Ich kann dir nicht helfen“, antwortete der Uchiha, der plötzlich sehr reserviert wirkte. „Du warst mutterseelenallein, als wir dich fanden. Und über einen Bruder hast du in meiner Gegenwart nie ein Wort verloren. Wenn du mich nun entschuldigen würdest, Deidara-kun. Ich möchte Kisame nicht zu lange warten lassen.“

Er nickte ihm noch einmal zu, ehe er hastig und mit angespannten Schultern die Küche verließ. Deidara seufzte leise auf und umklammerte unglücklich seine Teetasse.

Wie kam es, dass weder Sasori noch Itachi jemals von seinem Bruder gehört hatten? Er hätte Leuten, die er schon seit Jahren kannte, sicher das eine oder andere Mal von ihm erzählt.

Es war zum Mäuse melken.

Deidara erhob sich und kippte den restlichen Tee ins Spülbecken. Er wünschte sich so sehr sich erinnern zu können. Wieso hatte er Iwagakure den Rücken gekehrt? Dass er dazu fähig wäre sein Heimatdorf zu verlassen, hätte Deidara sich nie im Leben ausgemalt. Ebenso wie sein Bruder war er Iwagakure stets treu ergeben gewesen. So waren sie beide erzogen worden, seitdem sie laufen und sprechen konnten. Und was war mit seinem Bruder geschehen? Lebte er immer noch in Iwa? Oder war er genauso wie er ein Nuke-nin geworden?

Deidara durchforstete sein Gehirn, suchte verzweifelt nach Antworten, doch die Erinnerungen in seinem Kopf wollten ihm jedes Mal entgleiten, gerade wenn er sie zu fassen bekam.

Frustriert verließ er die Küche und kehrte in sein Zimmer zurück.
 

Sasori spürte sofort, dass mit dem Balg etwas nicht in Ordnung war. Deidara ließ sich, nachdem er seinen Danna lediglich mit einem matten Kopfnicken gegrüßt hatte, auf sein Bett fallen und vergrub sein Gesicht im Kissen. Selbst für die jüngere Version seines Partners war dieses Verhalten sonderbar.

„Deidara?“ Bedächtig durchquerte der Marionettenspieler den Raum und blieb neben dem Bett des Balgs stehen. Was sollte er jetzt tun? Sasori war nicht gerade ein Experte, was zwischenmenschliche Interaktionen anging. Er beschloss sich auf die Bettkante zu setzen; das konnte wohl kaum verkehrt sein.

„Ihr müsst Eure Zeit nicht mit mir verschwenden, Sasori no Danna“, hörte er eine traurig klingende Stimme leise murmeln.

„Ist schon gut“, erwiderte Sasori zu seiner eigenen Überraschung. „Was ist denn passiert?“ Er widerstand dem Wunsch über das hellblonde Haar seines Partners zu streicheln. War das Gör vielleicht Hidan über den Weg gelaufen? Sasori konnte sich gut vorstellen, dass dieses Zusammentreffen alles andere als schön verlaufen war.

Doch Deidara schüttelte den Kopf. „Eigentlich ist gar nichts passiert, un“, sagte er und richtete sich vorsichtig in seinem Bett auf. Zwei azurblaue Augen warfen Sasori einen frustrierten Blick zu.

„Und wo ist dann das Problem?“, wollte Sasori mit zusammengezogenen Augenbrauen wissen. Für ihn sprach das Balg in Rätseln; etwas, was der Marionettenspieler überhaupt nicht ausstehen konnte.

„Genau das ist das Problem, un!“, erklärte ihm Deidara mit verzweifelter Stimme. „Inzwischen ist so viel Zeit vergangen und ich habe mein Gedächtnis immer noch nicht zurückbekommen, un! Ich will wissen, wieso ich Iwagakure verlassen habe, un. Und was aus meinem Bruder geworden ist. Ich verstehe einfach nicht, wieso niemand hier von ihm gehört hat, un. Es ist furchtbar... hier zu sein ohne irgendetwas zu wissen...“

„Das verstehe ich“, sagte Sasori, weil ihm spontan keine bessere Erwiderung einfiel. Es verging ein Augenblick, ehe im klar wurde, dass er auch wirklich meinte, was er eben gesagt hatte. Zwar handelte es sich bei ihm von Haus aus um keine sonderlich empathische Person, doch er konnte nachvollziehen wie schlimm diese Situation für Deidara sein musste. Aufzuwachen an einem völlig fremden Ort, ohne Erinnerung an die letzten Jahren, mit einem jähzornigen Partner an seiner Seite... Das war sicher alles andere als leicht. Geschockt stellte Sasori fest, dass er für seinen Partner so etwas wie Mitleid empfand.

„Es wird alles wieder wie früher werden“, versprach er Deidara und bemühte sich um einen tröstlich klingenden Tonfall. „Bald kehren auch deine restlichen Erinnerungen wieder zurück. Und dann werden sich die einzelnen Puzzleteile zu einem Bild zusammenfügen.“ „Bisher habe ich mich bloß an eine einzige Sache erinnern können, un“, murmelte Deidara. „Wer weiß, wie lange es dauern wird, bis ich all meine Erinnerungen wieder zurück bekommen habe...?“

„Vielleicht müssen wir deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen“, schlug Sasori vor. „Als du gestern mit deinem Lehm gearbeitet hast, ist etwas wieder zu dir zurückgekommen, oder nicht? Daran können wir ansetzen.“

„So etwas in der Art hat Itachi heute Morgen auch gesagt, un“, meinte Deidara, der nun nicht mehr ganz so niedergeschlagen wirkte. Er hielt für einen kurzen Moment inne, ehe er plötzlich sagte: „Dieser Tempel... Dieser Tempel, in dem Ihr und Itachi mich vor drei Jahren gefunden habt, un. Ist der sehr weit weg?“

„Wenn es dir gelingt mit deiner C1-Technik einen Vogel für die Fortbewegung zu erschaffen, könnten wir ihn in etwa zwei Tagen erreichen“, antwortete Sasori ihm wahrheitsgemäß. „Aber was hast du dort vor?“

„In diesem Tempel hat alles angefangen, nicht wahr, Sasori no Danna?“, erklärte ihm Deidara. „Vielleicht kehren noch mehr Erinnerungen zu mir zurück, wenn ich dorthin gehe, un.“

Das war keine allzu schlechte Idee, musste Sasori anerkennen. Vielleicht würde es dem Gör wirklich weiterhelfen noch einmal an diesen Ort zurückzukehren. „Einen Versuch ist es wert“, entschied er schließlich. „Und ich werde Pain fragen, ob es in der Nähe des Tempels für uns etwas zu tun gibt. Dann ist die lange Reise im Zweifelsfall wenigstens keine Zeitverschwendung gewesen.“

Das Balg warf ihm einen verwunderten Blick zu. „Ihr wollt mich begleiten, Sasori no Danna?“

Sasori nickte. „Es ist zu gefährlich für dich, wenn du dich allein auf den Weg machst“, erklärte er ihm. Er könnte es sich nicht verzeihen, wenn Deidara etwas zustieß. Jedenfalls nicht bei dem Durcheinander, das zurzeit im Kopf seines Partners herrschte. „Wir können nicht ausschließen, dass ein neuer Trupp Ninja losgeschickt wurde, um zu beenden, was die Anderen angefangen haben. In deinem jetzigen Zustand hättest du im Kampf keine Chance.“

Deidara musterte ihn mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck. Es verging ein Moment, ehe er schließlich zögerlich lächelte. Es war das erste Mal, dass Deidara -dieser Deidara- ihn anlächelte. „Danke, Sasori no Danna.“

„Du brauchst dir darauf nichts einzubilden.“ Sasori wandte demonstrativ den Kopf ab. Das Balg sollte bloß nicht meinen es könnte sich bei ihm einschleimen. „Ich möchte nur endlich meinen alten Partner zurückbekommen. Der ist im Gegensatz zu dir wenigstens ein fähiger Ninja und zu irgendetwas zu gebrauchen. Und jetzt los: Pack deine Sachen, während ich mit Pain spreche. Ich hasse es ineffizient zu arbeiten.“

Das Lächeln auf Deidaras Lippen gefror, doch er nickte, verbeugte sich leicht und machte sich daran Proviant und Waffen für ihre Reise zusammenzusuchen.
 

bye

sb



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SasoriFan
2019-06-14T16:38:58+00:00 14.06.2019 18:38
Itachi als Psychologe passt aber voll gut^^ und finde es toll das du Saso-Chans herz richtig interpretiert hast^^
Antwort von:  kleines-sama
14.06.2019 20:32
Danke für deinen Kommentar :)
Itachi ist einfach ein kluger Kopf, egal worum es geht :D und ich denke auch Sasori ist nicht so emotionslos wie er gern wäre

bye
sb
Von:  Scorbion1984
2019-06-14T06:39:50+00:00 14.06.2019 08:39
Sasori ,kehrt immer wieder de Unnahbaren heraus ,Itachi ist super ,obwohl er ein Unbehagen spürt ,falls Deidara wirklich seine Erinnenerungen zurück bekommt ! Ihm ist der jetzige Deidara sympathisch , einer der ihm nicht hasserfüllte Blicke hinterher schmeisst !
Bin gespannt ob der Tripp zum Tempel hilft !
Antwort von:  kleines-sama
14.06.2019 16:59
Danke für deinen Kommentar :)
Ich denke, Itachi ist aus persönlichen Gründen auch das Thema "Bruder" unangenehm ;)
Über den Abstecher zum Tempel erfährst du mehr in den folgenden Kappis

bye
sb


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