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Anders als du denkst

Tora Igarashi x OC.
von

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[Ultimatum 2] Konfrontation auf höchster Stufe!

Mayus Sicht:
 

Der nächste Tag wurde turbulenter. Um einiges sogar, als ich es mir zusammengereimt hatte. Der Posten, als Sekretärin des Schulsprechers zu fungieren, ließ einem auf vieles Einblicke ermöglichen, mit welchem Aufwand Dokumente und Flyer der Schule, sowie andere wichtige Entscheidungen, herum gereicht wurden. Wo doch diese was anderes zu tun hatten, als Tora den Papierkram zu überbringen. Nicht zuletzt auch Kanade meistens nicht weniger von den anderen verschont wurde, diese seinem guten Freund unter Zeitdruck auf seinem Schreibtisch zu legen. Tja, damit musste ich mich nun herumschlagen. Wo doch nun "endlich" jemand blödes wie ich sich dazu erklärt hatte sich dieser Aufgabe anzunehmen. Ich war mir dessen bewusst, dass dies meinem normal verlaufenden Alltag einen Strich durch die Rechnung machen würde - und das in einem beängstigenden Ausmaß -, aber dass es so hart war hätte ich mir nicht träumen lassen...
 

Das bestätigte den Stress von Tora und seinem Umfeld genau so wie ich es mir vorgestellt hatte. Alles in sich zu bereuen sowie auch jammern nützte mir ja nun nichts mehr. Schlicht und ergreifend musste ich nun damit leben. Mich damit zurechtfinden. Ganz einfach. Ich hatte mich in dieses Problem hineingeritten, also musste ich mich diesen Konsequenzen stellen, die diese Aufgabe mit sich zog. Meine Entscheidung zurück zu ziehen wäre demütigend. Nicht nur das, sondern auch beschämend. Das Getuschel der gesamten Schule im Nacken zu haben - was ja auch berechtigt war, das würden nur kleine Kinder machen dem zuzusagen und dann sich anders zu überlegen, weil die Arbeit doch zu hart dafür war als man gedacht hatte, was einem nicht mehr gefiel sich davon abzuwenden - sowie auch diese ständigen Anspielungen von diesem "reizenden" Igarashi meines feigen Entschlusses würden bestimmt nicht auf sich warten lassen. Nein, das kam erst recht nicht in die Tüte! Wer wusste schon was mir blühen würde, würde dieses Gerede bis zu meinen Eltern vordringen.
 

Wenn das geschehen würde, war sicher, dass ich schon mal die Schaufel zu meinem Grab benutzen würde. Von daher fiel diese Idee schon mal gänzlich aus. Nicht zum ersten Mal ertappte ich mich heute meine Idee dazu zu bereuen. Während ich all dem herum scheuchen das Timing genau im Blick behalten musste. Was sich dank meiner Orientierungslosigkeit als ein schweres Unterfangen darstellte. »Noch etwas was schlecht für meine Aufgabe ist. Juhu...« machte sich sarkastische Freude in mir breit. Unglaublich fand ich es, dass es dem Direktor der Miyabigaoka allem Anschein nach nichts anging, sondern alles auf Tora abgewälzt wurde. Und nur so nebenbei bemerkt schoben sich meine Gedanken zu einer mitleidigen Richtung, die ganz gewiss nicht Tora galten. Hätte ich eine Hand frei, so würde ich für meinen bescheuerten Gedankengang mir auf die Stirn schlagen. Für solch einen Unfug hatte ich keine Zeit! Und sowieso sollte man Mitleid aus der Gefühlsliste streichen, wenn es um diesen egozentrischen Tyrannen ging!
 

Zwei Dokumente in den Händen haltend machte ich mich schon eilig auf dem Weg in sein Büro. Das eine war ein Einverständnis dazu, dass einer der Publicity den Lehrern, vor allem ran dem Schulsprecher, Fragen stellte, um zusätzlich noch diese Schule in ein großes Licht zu stellen. Zu dem zweiten brauchte es nur eine Unterschrift dieser gefragten Person, sodass den Musical, Musik und Sport AGs gewisse Gegenstände bewilligt wurden. Doch hier mussten so einige blind in diesem "pompösen Schloss" sein nicht auf das Datum zu achten, was an diesem Tag hinfällig war! Das hatte mir ja wirklich zu meinem Fitness Training gefehlt! Mein Herz hämmerte aufgeregt in der Brust, als ich nun mit einem Klopfen jenes Zimmer betrat. Keiner da. »Nein, nein, nein! Das kann doch nicht wahr sein!!! Gerade dann, wenn man seiner Wenigkeit braucht, ist er nirgends anzutreffen! Ganz ruhig, Mayu! Beruhige dich! Das wird kein Weltuntergang sein!«
 

Lachhaft für manch andere zwang ich mich damit mich nicht wahnsinnig werden zu lassen. Wie ärgerlich, doch mir blieb nichts anderes übrig als ihn zu suchen. Dass ich das mal erleben würde, nun hinter ihm her zu sein. Dieser Sadist würde das allemal lachend genießen, wenn er diesen Anblick sehen würde! So viel war sicher! Da ich hier nichts erreichte machte ich in dem Zimmer kehrt, schloss die Tür wieder und suchte nach jemandem, der weiter wusste wo er war. Ich stellte fest, dass Zeitdruck und Stress eine besonders schlechte Kombination war. Meine Menschenkenntnis kam mir abhanden, was ansonsten mein zuverlässiger Begleiter war. So kam es, dass ich an einige falsche Ansprechpartner geriet. Besser gesagt weibliche. Ich wusste schon, dass einige Mädchen in dieser Schule zu vergessen waren. Dass diese an ihrer Arroganz sowie ihrem Gezicke nicht daran erstickten wunderte mich am meisten.
 

Kommentare wie Ich wüsste nicht was dich das angeht! bekam ich zu hören, bis hin zu dreisten Frechheiten Wozu sollte ich dir das sagen? Ich habe dem ehrwürdigen Tora viel mehr zu bieten, als ein langweiliges Etwas! blieben mir leider nicht erspart. Reinste Zeitverschwendung was ich da tat! Und wirklich, endlich, endlich fand ich einen Jungen, der mir eine normale Antwort darauf gab. Nach einer Wegbeschreibung machte ich mich daran diesen Ort zu finden. Zuvor jedoch zog ich mir entsprechend bequeme Klamotten an, damit ich überhaupt in dessen Räumlichkeiten reingelassen werden würde. In der Judo AG - Ironie des Schicksals ließ grüßen - befand sich der Schulsprecher. Wie seine Reaktion werden würde wollte ich erst gar nicht herausfinden. Nun in der Dojo Sporthalle angekommen beobachtete ich weiter weg das Geschehen wie manch andere Schaulustige, die dem Kampf mit fesselndem Blick zusahen. Es sollte mich seit meiner ersten Begegnung mit der ultimativen Bosheit in Person nicht wundern, dass genau jene nicht mal für einen Moment auf der Matte lag, sondern dessen Gegner auf dem Boden aufschlug. Dennoch tat es das. Womöglich unterschätzte ich ihn wegen seines Verhaltens grundlegend. Zuletzt die Festnageltechnik, die es seinem Gegner chancenlos machte wieder auf zu kommen.
 

Und wieder entstand das Bild eines wilden Tieres vor mir, dass all die Fluchtmöglichkeiten beseitigte. Schon beängstigend wie viel er auf Überlegenheit wertlegte. Ich musste dann allerdings widerlich von dem Anblick das Gesicht verziehen, als ein Mädchen aus meiner Klasse das durch Schweiß verbrauchte Handtuch Toras zurückbekam und sogleich ihr Gesicht daran anschmiegte. Wie eklig das doch war. Ich hatte Mühe mich nicht zu übergeben. Nun war es amtlich, dass alle Mädchen - von mir ausgenommen - einen Hirnschaden hatten! So bald Igarashi im Mittelpunkt stand waren sie nicht mehr sie selbst. »Wie beschämend für eine Frau!« schimpfte ich still an dieses hobbylose Mädchen gerichtet. Für dem Mädchen ein von sich selbst überzeugtes Lächeln übrighabend, was diesem noch mehr dazu verleitete sich dem Handtuch zu widmen, drehte er sich langsam im Kreis. Ganz deutlich sich dem Sieg zu sonnen und begeisterte Rufe ihm galten. Bis sein Blick auf mich hängen blieb. Augenblicklich legte sich ein schiefes Grinsen auf seinen Zügen. Dieser Kerl regte mich auf! Und das zusehends!
 

Trainer, für heute ist genug. Lasst uns morgen weiter machen! Und heute schließe ich ab. gab er bekannt. »Moment... Bitte was will er???« Ich konnte mit wachsendem Entsetzen nicht fassen was sich während meiner Anwesenheit abspielte. Dieser Mann war doch der Trainer, und nicht er! Und trotzdem gehorchten ihm alle aufs Wort! Nach wenigen Minuten war die Halle leer bis auf Tora und mich. Noch neben mir stehend war mein Gehirn gerade dabei das zu begreifen. Was für eine tolle Leistung du wieder hinbekommst mich mit unerwartetem zu unterhalten! Du gibst dir ja doch noch ordentlich Mühe, mir zu gefallen! Ich bin beeindruckt! Fast hätte ich es aufgegeben zu glauben, dass du dich mal von allein den Weg zu mir machen würdest. Ein hinterhältiges Grinsen begleitete seine Worte. »Natürlich hätte er das!« Aufgestachelt von dem was er sagte ließ ich mich dabei mitreißen. Spar dir die Sprüche, Igarashi! Wir wissen beide, dass ich nicht aus diesem Grund hier bin! Auch wenn ich zugeben muss, dass diese Ironie des Ortes makaber ist!
 

Das ließ ihn nochmal schmunzeln. Kommen wir aber nun zur Sache! Diese Doku- Ach, ich wusste gar nicht, dass du es ohne mich so sehr nicht mehr aushalten kannst, mich zu bitten es mit dir gleich hier und jetzt zu treiben. unterbrach er mich mit vielsagenden Augen. Sowie auch breitem Grinsen. Mit dem Gedanken »Boah ey, kann der an nichts anderes denken?! So ein widerlicher Typ!« riss mir allmählich, welcher ohnehin äußerst dünn vorhanden war, der Geduldsfaden. Allerdings sollte ich es nun tunlichst unterlassen mich falsch auszudrücken. Das ersparte mir wesentlich mehr Unannehmlichkeiten. Und sowieso war ich in Eile, wo ich mir solche unnötigen Sachen nicht leisten konnte. Genervt seufzte ich auf, während ich nicht gut gelaunt sprach: Das meinte ich auch nicht! Bitte sei wenigstens jetzt normal! Gerade jetzt kann ich das am aller wenigsten gebrauchen! Auch wenn ein genervter Ton meiner Stimme zu hören war, so schwang auch leichte Verzweiflung mit. Der Blondhaarige zog mehr an meinen Nerven, als ich jemals gedacht hatte. Zumindest war er nun ruhig auf meine Worte. Doch das ließ mich nicht freuen.
 

Inzwischen erkannte ich zu gut wann Tora am gefährlichsten war, wenn er nichts mehr erwiderte. Die gelben Augen schienen mich geradezu durchbohren zu wollen. Weist du, zog er es bestimmend in die Länge und mit einem Satz stand er schon vor mir. dass ich hier im Vorteil bin? Dir dürfte doch bekannt sein in welcher AG du dich befindest, nicht wahr? Sein Atem prickelte unangenehm an meiner Haut, was mein Unwohlsein bei diesem Igarashi zusätzlich steigerte. Trocken lachte ich leicht darauf. Eine Drohung. Dein Ernst? Wie alt bist du bitte! Solch ein trotziges Benehmen steht dir als Schulsprecher nicht! Zum Ende hin hoben sich meine Mundwinkel höhnisch. Noch eindringlicher wurde das Gelb in seinen Augen. So weit sogar, dass der Glanz darin nichts harmloses mehr besaß. Die gnadenlose Kälte gepaart mit abmurksender Gefahr befand sich darin. Diesen Ausdruck hatte ich bis jetzt noch nie bei ihm gesehen. Seine erdrückende Autorität ließ gar nichts anderes zu als mich am liebsten fort zu wünschen und schluckte schwer.
 

Doch ich bemühte mich Ruhe zu bewahren. Selbst wenn dies unmöglich klang. Ich wollte heute noch zu einem Ende kommen! Hier die Dokumente von der Publicity auf Anfrage eines Interviews für einen Fragebogen. Zusätzlich von den Musical, Musik und Sport AGs hofft man auf deine Zustimmung. Du musst bei den beiden nur unterschreiben, dann bist du mich los. Auffordernd ließ ich einen Kugelschreiber herum kreisen. Doch das war zu einfach hier zu verschwinden. Ein bösartiges Grinsen erreichte seine Lippen als er sagte: Zwing mich doch. Mit voller Absicht zielte er es mit seiner Provokation darauf ab mich vor dem Kopf zu stoßen. Und das auf erschreckende Weise. Nach seiner glorreichen Idee stellte er sich auf die Matte und wartete, dass ich es ihm gleichtat. Oh nein, so nicht! Was für einen Schwachsinn du wieder von dir gibst! Du musst so oder so unterschreiben! Heute noch! Es hat ja keiner für nötig befunden mal auf das Datum zu schauen! Ich gab es nicht gerne zu, doch der Stress, was dieser Job auslöste, übertrug sich allmählich auf mich. Da vermisste ich mein ruhigeres Leben. Ganz belehrend, so als würde er mit einem Kind reden, kam er mir mit dem Willst du denn so unbedingt meine Unterschrift? und blickte selbstsicher zu mir hinüber. Du bist so unmöglich! Mit dir kann man nicht normal reden! Erschöpft legte ich die Hand, welche noch den Kugelschreiber hielt, auf meine geschlossenen Augen.
 

Ist dir nicht mal der Gedanke gekommen, dass dir diese Forderung nichts bringt? Wie du sicherlich aus meiner Akte herausgefunden hast beherrsche ich keinen Kampfsport. Das wäre dir doch zu langweilig mich so schnell zu besiegen. Im Hintergrund erklang ein tadelndes Schnalzen. Wie kurzsichtig hältst du mich eigentlich? Selbstverständlich weis ich darüber Bescheid. Doch das macht mir nichts. Es erfüllt den Zweck dich zu erniedrigen. Und findest du nicht, dass du dir keine Möglichkeiten aussuchen kannst? Ohne überlegen zu müssen wusste ich schon so auf was der Blondhaarige anspielte. Dafür war der hochnäsige Ton seiner Stimme zu deutlich. Die Hand von meinen Augen weggenommen zeigte ich ihm mit feindlichen Blicken wie mich seine Arroganz ankotzte. »Grrr, dieser Großkotz!« Mir fiel in dem Moment dann aber etwas Entscheidendes ein, was mich misstrauisch die Augenbrauen hochziehen ließ. Moment! Das könnte ja auch eines deiner fiesen Tricks sein mich dir hilflos auszuliefern! Woher soll ich wissen, dass du dann wirklich direkt nach dem Kampf unterzeichnest? Die Arme verschränkend machten es meine Augen dem gleich dieser Person kein Vertrauen zu schenken.
 

Oh. Was für ein durchdachtes, kluges Mädchen. Du hast recht. Elegant ging Tora erneut auf mich zu. Und da dem so ist, kann ich gar nicht anders, als dich mit meinem Autogramm zu belohnen. Tse, wie eingebildet! Kurz mit einem erotischen Blick strich er über eines meiner Haarsträhnen bis zu meinem Ohr entlang. Eines der Dokumente nahm er sich aus meiner Hand und unterschrieb - und das im Stehen -, bevor jenes mir zurück gereicht wurde. »Was für eine perfekte Handschrift! Kann der Kerl mal nicht etwas?!« regte ich mich über seine Perfektion auf. Dann machte der Schulsprecher sich zurück auf die Matte. Sah mich süffisant an. Meine letzte Unterschrift bekommst du nach dem Kampf. Nicht, dass du dich gleich aus dem Staub machst. Und das macht es ja auch umso interessanter. War ja sowas von klar, dass er diese Strategie verfolgte. Wie berechnend! Meine Beine bewegten sich auf die Judomatte zu - dabei sachte die Papiere an der Kante vor jener legend, daneben der Kugelschreiber - bis ich ihm gegenüberstand.
 

In dem Dojo gehörend trug ich Sportklamotten der Farbe Blau mit leicht weißen Streifen und an der Seite des Brustkorbs wies ein bedrucktes Logo der Elite Schule auf. Was Gutes hatte es bei dieser Sache nur in diesem Aufzug hier durchgelassen zu werden. Es wäre äußerst unangenehm mit der Schuluniform gegen ihn antreten zu müssen. Nebenbei bemerkt besaß Igarashi die typische Judo Kleidung mit schwarzem Gürtel. »Was für ein Angeber...« Nun nahm ich wie mein Gegenüber eine Kampfstellung ein, die entgegen zu seinem bei weitem keine Anerkennung brachte. Der Illusion gab ich mich erst gar nicht hin Anfängerglück zu haben. Ich war so gut wie geliefert. Eine letzte Verzweiflung an mein mir zugewunkenes Pech schickend »Warum bloß hatte die Miyabigaoka nur diesen Sadisten als Schulsprecher auserkoren?!? Bitte, tut sich doch nur der Boden auf, der mich verschlucken möge, als diese Schmach zu ertragen!« nahm ich große Atemzüge mit der Erwartung der schlimmsten Niederlage, die mich erwartete. Mit der nächsten Bewegung bewies sich wieder, dass mir ein Gefallen wie dieser keineswegs getan wurde. Ein Wimpernschlag und sein Arm schnellte auf mich zu. Als ich einen erschrockenen Laut von mir gab machte ich einen Satz nach hinten, taumelte und machte Bekanntschaft auf der Matte. Abschätzend musterte mich der größte Idiot, den die Welt je gesehen hatte. Seine Hand fuhr über sein blondes Haar. Bedachte mich mit einem hochmütigen Blick. Wie ich sehe braucht es von mir so einige Einzelstunden bis die Eleganz deines Körpers sitzt.
 

Was für eine Frechheit dieser arrogante Flegel besaß! Als würde ich darauf brennen von ihm unterrichtet zu werden! Steh auf. forderte er mich auf. Als ich sicher auf meinen Beinen stand begann er wieder mit rasanter Geschwindigkeit mich zu erwischen. Wie ich dabei tat wusste ich nicht, doch ich konnte jedes Mal knapp ausweichen. Knapp in dem Sinn, da meine Beine ihm unsicher entkamen und wackelnd stoppten. In dem sogenannten Glück seiner Angriffe zu entgehen konnte ich mich nicht konzentrieren. Dafür wühlte mich das Gefühl der Panik zu sehr auf, weshalb meine Augen starr seinen Angriffen folgten. Doch wie vorauszusehen knickte ich mal bei einem meiner Fluchtversuche ein und war im Begriff auf dem Boden zu knallen. Als Tora mit einer geschickten Handbewegung jenes abfing und mich herum wirbelnd an sich zog, sodass mein Rücken seinen Oberkörper berührte. Verheißungsvoll wurde mir zugeflüstert: Wenn ich es mir recht überlege, finde ich diese Position gar nicht mal so übel! Es wäre erfreulich dich noch öfter hier begrüßen zu dürfen, wie du beneidend meinem Training zusiehst. Dann würde dieser Moment nicht nur jetzt auftauchen. Angewidert von der bloßen Vorstellung daran verzog sich mein Mund zu einer Grimasse.
 

Dem machte das auch noch Spaß! Wie abartig! Hm. Verzeih, aber deine Wahnvorstellung zerstöre ich mehr als alles andere! Zudem glaubst das auch nur du andere mit deinem Können in Staunen zu versetzen! verteidigte ich mich zumindest mit Worten, wozu ich gerade mit meinem Körper nicht in der Lage war. Der Blondhaarige lachte jedoch heiter, ohne dass meine Aussage etwas gebracht hatte. Wie ärgerlich! Meine kleine Mayu, du irrst dich mit dem Glauben, es wäre nicht so. Zu jeder Zeit steht es mir frei ohne Mühe Menschen wie dir ein Staunen zu entlocken. Den belustigten Ton nur wenig von meinem Ohr entfernt war der Rest seiner davor lachenden Stimme. Angeberei ist das, nichts weiter! Durch so etwas angebetet zu werden ist keine große Kunst wie Schleimer wie dir! Dir dürfte durch diese billigen Frauen an deiner Seite ja sicherlich klar sein, dass allein dein Einfluss sie dazu bringt wie ein Magnet an dir zu kleben. Dein wahres Gesicht, so wie du es mir zeigst, würde keiner dazu bewegen freiwillig bei dir zu bleiben! Wozu auch? Sich mit dir abzugeben ist absolute Zeitverschwendung!
 

Mit jedem Wort mehr, wo ich mich dem Ende näherte, verspannte sich seine Muskulatur meiner schroffen Wortwahl. Gerade würde ich gerne Mäuschen spielen an was Igarashi wohl dachte. Es würde mich zufrieden stimmen zu sehen, dass mein ungewöhnlich langes Gerede sich in seinem Kopf festsetzen würde. Doch was machte ich mir denn vor. Natürlich würde so etwas ihm nicht zum Nachdenken bringen was er an sich ändern müsste, um ehrliche Freude anderer zu spüren. Ganz und allein der Zorn meiner unverschämten Art ihm nicht zu gehorchen würde sich blicken lassen. Und wie der Zufall es so wollte bewahrheitete sich das, als ich an meinem Ohr ein gefährliches Brummen hörte. Wie es aussah versuchte der Tyrann sich unter Kontrolle zu halten. Doch das kümmerte mich herzlich wenig. Gerade jetzt kam ich so richtig in Fahrt ihm meine Meinung zu sagen wie die Wahrheit um ihn nun mal stand. Und die konnte bekanntlich bitter sein.
 

Auf diese Aufmerksamkeit, die du bekommst, brauchst du dir nichts einzubilden! Wenn du es tust, bist du nur zu bemitleiden! Freundlichkeit und Liebe kann man sich nicht erkaufen! Solche, die dich stets begleiten, dann aber ansonsten nicht für dich da sind, wenn es darauf ankommt. Wenn dich das stolz macht auf solche Art angeschmachtet zu werden, dann bist du ja noch erbärmlicher als ich dachte! Sein Griff um meinen Bauch verfestigte sich. Und zwar so sehr, dass sich so langsam ein äußerst unangenehmer Schmerz breitmachte. Was mich dazu brachte mehr und mehr Luft einzusaugen. »Oh, da hab ich ja wohl einen wunden Punkt erwischt.« meldete sich meine schadenfreudige innere Stimme zu Wort. Nichtsdestotrotz von den Schmerzen breitete sich ein triumphierendes Lächeln auf meinem Gesicht aus. Hatte ich nun doch was gefunden mit dem ich sein Ego treffen konnte. Von der Wut seinerseits eingenommen wurde seine Stimme verzerrt, als man von ihm hörte: Was macht dich nur so faszinierend, dass ich dich nicht dafür bestrafe! Eines sollte dir jedoch bewusst sein, allzu lange werde ich deine scharfe Zunge nicht so hinnehmen! Dann wirst du mich nur mehr anflehen freundlicher zu dir zu sein! Merke dir: Keiner hatte es heil überlebt sich mit mir anzulegen! Daraufhin ließ er mich abrupt los.
 

Kurz war ich dabei mein Gleichgewicht zu finden, bis ich es schaffte und ruhig vor ihm stand. Mein Blick wanderte zu seinen verdunkelten Gesichtszügen, dazu noch seinen stechenden Augen. Das Gelb darin empfand ich in diesem Moment als unerträglich weiter dort hinein zu sehen. Dennoch senkte ich meinen Blick nicht. Jedoch bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Mir wurde mit Schrecken bewusst was ich mit meinem berechtigten Konter ausgelöst hatte. Ganz schleichend langsam hallten seine warnenden Worte von damals in meinem Inneren wider.
 

'Sollte einmal etwas nicht nach meinen Vorstellungen sein fliegst du.'
 

»SCHEIßE!!! Was habe ich bloß getan?!?!« machte sich die Panik in meinen Gedanken bemerkbar. Dass Tora all das, was ich ihm hasserfüllt spüren ließ, nicht gefiel sah doch ein Blinder. Wenn ich Pech hatte würde genau das passieren wovor ich mich fürchtete. Aus der Schule hinaus geworfen zu werden... Starr blickte ich weiter in seine Augen, die von der unfassbaren Kälte nicht abließen. Für wie lange wir so standen wusste ich nicht. Nach und nach änderte sich der Ausdruck seiner Augen, um dann eine ausdruckslose Miene anzunehmen. Noch mehr geriet ich in Panik einen furchtbaren Fehler begangen zu haben. Recht wenig gab er mir mit Worten zu verstehen ihm auch das letzte Dokument unterschreiben zu lassen. Den Kugelschreiber ebenfalls in die Hand nehmend übergab ich ihm beides und der Schulsprecher machte das was er versprochen hatte. Seine unnahbare Maske wurde nicht weniger, als mir beides zurück gereicht wurde. Wirklich unheimlich ihn so zu sehen. Den Bogen hatte ich nun gewaltig überspannt.
 

Einem verzogenen reichen Bengel wie ihm würde es nicht schaden mal nicht mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Doch es war wohl zu direkt gewesen... Seine Hand langte zu meinem Kinn und zog es grob zu sich hoch. Du wirst es bereuen mir so entgegen zu treten! Wahrscheinlich wirst du schon bemerkt haben mit was für einem Fehler du mich nun herausforderst! Zusätzlich packte eine Hand nach meinem Haar, wickelte es um dieser und zog kräftig daran, sodass mein Kopf mit schmerzendem Pochen stark nach hinten gebracht wurde. Der Schmerz verteilte sich peinigend und ein Zischen meinerseits zeigte die Wirkung seines Handelns. Meine zugekniffenen Augen öffnend funkelte ich dieses Scheusal mit solch einer Abscheu an, die ich aufbringen konnte. Was dieser seinerseits mit einem sadistischen Blick sowie grausamen Lächeln quittierte. Als Zeichen dafür wie sehr er es genoss mich leiden zu sehen. »Bastard!« Seine dunkle Stimme senkte sich lauernd, büßte keineswegs die angespannte Atmosphäre ein, die sich zwischen uns wie elektrische Stromschläge breit gemacht hatte. Und eines sollte dir klar sein! fuhr er fordernd fort. Bedachte die Tatsache, dass ich die Luft anhielt mit einem wissenden Grinsen. Ich verliere nie!



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