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Rise

von

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Sarada

Sarada

 

 

„Wie? Aber… Ihr kennt euch bereits?“, Sakura’s Augen sind unnatürlich geweitet. Im Spiegelbild ihrer Iris erkenne ich mich selbst.

Ich nicke bevor ich ihr die irritierende Situation erkläre. „Sie… sie hat mich heute morgen angesprochen und…ihre Hilfe angeboten.“

Sakura’s Miene wird weicher, liebevoller. „Ja, das passt zu ihr…“, ihre Stimme ist leise.

Gedankenverloren wende ich mich wieder dem Bild zu. Das Puzzle in meinem Kopf fügt sich auf logische Weise zusammen. Daher also das vertraute Gefühl…

Schon die Intensität ihres Blickes erinnerte mich an jene Personen die ich vor ewigen Zeiten noch als meine Familie ansah. Meine Fingerspitzen streichen über das kühle Glas des schützenden Rahmens. Mein Erinnerungsvermögen kehrt zu dem Zeitpunkt zurück, wo mich das Mädchen aus meiner Orientierungslosigkeit rausgeholt hatte.

 

„Sie kommen nicht von hier, oder?“

Ich drehe mich um und betrachte das junge Mädchen, welches mich eben angesprochen hat. Ihre Brillengläser reflektieren die bunte Reklame der Verkaufsstände.

Unsicher versuche ich zu lächeln. „Eigentlich, bin ich hier geboren... ich bin nur... sehr lange nicht mehr hier gewesen.“

Das junge Mädchen rückt ihre Brille zurecht. Das Spiegelbild der Werbebanner verschwindet und erlaubt mir ihre großen, schwarzen Augen zu betrachten.

„Vielleicht kann ich Ihnen helfen?“

Das Mädchen lächelt mich an.

 

Mein Körper schien mir instinktiv schon verraten zu wollen, dass das Mädchen ein Teil meiner Familie ist.

„Wir sind wieder da!“, die helle Stimme einer jungen Frau dringt an meine Ohren und holt mich aus meinen Träumereien. Die Stimme lässt keinen Zweifel zu, dass es sich um das junge Mädchen von heute Morgen handeln muss.

Wildes Geflüster dringt an meine Ohren. Aus dem Augenwinkel erkenne ich wie Sakura ihr Gesicht unter ihrer Hand versteckt und den Kopf schüttelt.

Mit jedem knarrenden Geräusch der Holzdielen des Flurs werde ich nervöser… aber warum? Ich habe sie doch schon kennengelernt… Doch wusste sie bis dato überhaupt von mir? Von meiner Existenz? Oder meinen Taten?

Unsicher reibe ich meine schwitzigen Hände an dem kühlen Stoff meiner Hose. Sekunden verstreichen wie Minuten, Tage, Stunden. Ich versuche meinen Klos im Hals zu versenken als die Tür aufschwingt und Sasuke mir die Sicht auf meine Nichte verwehrt.

Mit gesenkten Lidern, tritt das Mädchen von heute Morgen in mein Sichtfeld. Ihre linke Hand verstärkt den Griff um den Arm ihres Vaters. Zögerlich treffen ihre Augen meine.

Ihr dunkles Haar und ihre großen Augen erinnern mich an Mutter. Ihr ernster Blick könnte das Ebenbild meines Vaters sein, aber genau so gut der von Sasuke.

Ich knie mich zu ihr nieder um mit Sarada auf Augenhöhe zu sein. Ich räuspere mich um meine innere Unruhe zu dämmen.

„Sarada…“, setze ich leise an. Sie wendet mir unmittelbar ihr Gesicht zu. „ Ich-.“ Zu meinen Lebzeiten hätte ich nie erwartet, dass mein kleiner Bruder derjenige sein würde, der mir Sicherheit gibt, aber sein warmes Nicken bestärkt mich. Noch einmal schlucke ich. Mir gelingt ein tiefer Atemzug bevor ich mich meiner Nichte endlich vorstellen kann.

„Ich bin Itachi… dein Onkel…“, es ist ungewohnt mich selbst so zu bezeichnen, aber in der Tat bin ich es.

Sarada blickt mich ausdruckslos an. Ich schmunzle. Es erinnert mich wieder an das unvermeidliche Erbe der Uchiha. Zweifelsohne ist sie seine Tochter!

Ihr erstarrter Körper beginnt sich zu bewegen. Sie kommt mit erhobenen Händen auf mich zu und ich spüre ihre warmen Handflächen auf meinen Wangen. Mit kritischem Blick scheint sie mein Gesicht bis ins kleinste Detail zu mustern und zu analysieren.

Sie sieht aus wie Sasuke!

Ihre Haut ist weich und ihre Wärme reicht bis zu meinem Herzen. Es gab in meinem ganzen Leben nur eine Person, die dieses Gefühl erweckte… Sasuke. Plötzlich stockt sie in ihrer Bewegung und das ernste Gesicht verraucht. Zurückbleibt ein zaghaftes Lächeln bevor ihr Gewicht mich beinah zu Boden reißt. An meine Ohren dringt nur noch ein verständnisvolles Kichern von Sasuke und Sakura, die die Szene scheinbar genauestens beobachten. Erst jetzt beginne ich das Ausmaß zu verstehen.

Mein Bruder, der mich 16 Jahre lang tot geglaubt hat, scheint mir meine Taten vergeben zu haben. Und nun 16 Jahre danach, halte ich meine Nichte im Arm, die ihr Gesicht an meiner Brust versteckt und sehe nur noch Sasuke, wie er seine Frau liebevoll im Arm hält und mir zusieht.

Der Frieden, für den ich mein Leben lang gekämpft und gelitten habe, ist da!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Blue_StormShad0w
2018-03-29T11:32:53+00:00 29.03.2018 13:32
Fertig!
Na, dass war eine schöne Begrüßung!
Ein nervöser Itachi konnte ich mir nur schwer vorstellen. (^~^)
So, lese mal schnell den Rest, bis gleich!


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