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Rise

von

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Sakura

Sakura

 

 

„Deine Teamkameradin?“, mühsam überlege ich. Meine Erinnerung ist etwas verstaubt, aber ich entsinne mich dunkel. „Das Mädchen mit dem rosa Haar?“

Sasuke nickt mir zu. Wie unsichtbare Geister haben wir das Dorfinnere hinter uns gelassen. Das Geräusch von Sasuke’s Schritten lässt nach. Mein Blick fällt zuerst auf ihn und anschließend auf das Haus vor uns. Umschlossen von hohen Mehrfamilienhäusern, wirkt das Haus klein… unscheinbar. Mit jedem Schritt kommen wir der Haustür näher. Ich kann deutlich die großen  Fächer auf blauem Grund erkennen, die mir verraten, dass es sein zu Hause ist.

Wieder erfüllt mich Aufregung. Aufregung vor dem Unbekannten.

„Komm!“, fordert mich Sasuke auf. „Meine Frau müsste bereits zu Hause sein.“

Es ist immer noch ein komisches Gefühl, diese Sachen aus dem Mund meines jüngeren Bruders zu hören. Er blickte mit so viel Hass auf die Welt. Wieso auch nicht? Ich hatte ihm schließlich allen Grund dazu gegeben. Und nun stehen wir hier. Vor der Tür zu seinem Haus wo Frau und Kind sehnsüchtig auf ihn warten.

Im Eingangsbereich empfängt mich erneut das Fächersymbol unseres Clans.

„Ich bin zu Hause!“, Sasuke’s dunkle Stimme schallt den  Gang entlang.

Während ich meine Schuhe öffne, kann ich hören, wie jemand eine Tür im Gang öffnet. Nackte Füße berühren den Holzboden und scheinen unmittelbar vor Sasuke und mir stehen zu bleiben.

„Liebling, du bist wieder d-.“

Ihre Stimme klingt hell und freundlich. Dennoch erstarre ich. Wie wird sie auf mich reagieren.

„Sasuke-kun, wen hast du denn mitgebracht?“

Ich atmete tief ein und warte den Moment ab, um mich erneut ungläubigen Blicken zu stellen. Ich erhebe mich und erblicke eine zierliche, junge Frau mit rosafarbenem Haar.

Ich erkenne wie sich ihre Augen weiten. Sie scheint zu wissen wer ich bin. Natürlich…

Sie war das junge Mädchen, welches Naruto stets begleitet hatte.

„Was hat dieser Mann bei uns zu suchen?“, ihre Stimme hat sich verändert. Ich kann ihr Unbehagen deutlich spüren.

„Ich werde dir alles erklären, aber lass uns vorher reingehen.“

Die junge Frau nickt unsicher und bittet uns rein. Meine Augen versuchen jeden Winkel des Hauses genauestens zu analysieren. Die großen Fenster lassen jeden Raum hell und offen wirken. Die Einrichtung scheint perfekt auf Raum und Wandfarbe abgestimmt zu sein. Ein kleiner schwarzer Tisch neben einer Küchenzeile wird von vier hölzernen Stühlen gesäumt.

 

„Das heißt er ist-?“, ihre Stimme ist kaum ein Flüstern.

„Ja!“

Ich kann das Erstaunen in ihrem Gesicht deutlich erkennen. Obwohl ich Abseits ihrer Unterhaltung versuche mir nichts anmerken zu lassen, höre ich jedes einzelne Wort.

„Und du bist dir sicher dass-?“

„Ja!!“, Sasuke’s Ton scheint strenger zu werden.

Ihre grünen Augen sind nun auf mich gerichtet. Sie scheint die Situation immer noch beurteilen zu wollen.

„Sakura, ich möchte dass er fürs Erste bei uns bleibt.“

Unsicher reibt sie mit ihrer Hand über ihren linken Arm aber letztlich scheint sie Sasuke’s Bitten zuzustimmen. Ich beobachte, wie sich ihr Brustkorb deutlich hebt. Sie scheint einmal tief durchzuatmen bevor sie direkt auf mich zukommt.

Ihre Augen beginnen zu glitzern. Sie werden deutlich kleiner als sie mich anlächelt.

„Entschuldige, dass ich vorhin so unhöflich war, aber-.“

Ich unterbreche sie mit einer Geste. „Schon gut.“, beteuere ich ihr. „Für mich ist das selbst alles…unbegreiflich.“

Wieder lächelt sie mir zu und hält mir plötzlich ihre rechte Hand hin. Unsicher betrachte ich die junge Frau, die so viel Leben und Freude ausstrahlt, bevor ich ihre Hand ergreife.

„Ich bin Sakura, Sasuke’s Frau.“, stellt sie sich vor. Ich erkenne, dass sie beim zweiten Teil ihres Satzes errötet. Sie scheint ihn sehr zu lieben.

Ich kann das Lächeln meinerseits nicht unterdrücken. Ich schüttele die Hand sanft.

„Freut mich dich endlich auf anderem Wege kennenzulernen.“

Beide scheinen genau zu wissen, wovon ich rede. Schließlich scheint sie mich nur als Ursache für Sasuke’s lang gehegten Hass kennen.

Die Beiden bitten mich zu Tisch. Während Sakura den Tee serviert, kann ich mich von Details in diesem Haus nicht lösen. Einerseits erkenne ich die gradlinige Sterilität die eindeutig Sasuke’s Einfluss zu verdanken sein muss. Andererseits sehe ich viele liebevolle Details: Fotos, Dekoration aus Holz und warmen Naturalien, die der Umgebung so viel mehr geben. Die Beiden scheinen sich gut zu ergänzen.

Nur am Rande nehme ich das Gespräch zwischen Sasuke und Sakura wahr.

„Wo ist Sarada?“

Sakura’s Blick fällt auf die Uhr. „Ihr Team ist auf einer Mission. Sie hat gemeint, sie müssten in der Nachbarschaft bei irgendwelchen Gartenarbeiten unterstützen.“

„Hat sie gesagt wie lange sie weg bleibt?“, ich höre Ungeduld in Sasuke’s Stimme.

„In einer halben Stunde sollte sie eigentlich zu Hause sein.“

Sasuke’s Augen schauen zu mir rüber. Er scheint nachzudenken, aber über was? Seine langen Beine heben ihn empor, während er seinen Stuhl zurück schiebt.

„Ich werde sie abholen gehen. Dann kann ich sie auf das hier vorbereiten.“

Ich beobachte wie Sakura ihn zur Tür begleitet und ihm den Mantel umlegt. Ich muss lächeln. Ihr Umgang ist liebevoll. Sasuke wirft mir noch einen Blick zu, den ich nicht deuten kann, bevor er mich und meine Schwägerin, sozusagen, alleine lässt.

Ich sehe die Unsicherheit in ihrem Gesicht. Stillschweigend setzt sie sich wieder zu mir an den Tisch und betrachtet die grünliche Flüssigkeit in ihrer Tasse. Ich nehme einen Schluck und warte, bis die wohlige Wärme meine Kehle hinabgleitet.

„Sakura?“, setzte ich zaghaft an.

Erschrocken fixiert mich die junge Frau mit ihren Augen.

„Bitte verzeih, aber…“, ich schlucke. „Was ist in den 16 Jahren passiert…vor allem, mit ihm?“

Ihr Gesichtsausdruck ist eine Mischung von Verwirrung und Erleichterung. Wahrscheinlich, weil ich ihr endlich ein Thema gebe, über das sie mit mir reden kann.

Ein Lächeln tritt auf ihr Gesicht. Wieder erkenne ich, dass sie tief einatmet bevor sie beginnt, mir alles zu erzählen.

„Sasuke erschien plötzlich auf dem Schlachtfeld. Wie aus dem Nichts schien er sich dafür entschieden zu haben, wieder ein Teil unseres Teams zu sein…“

Sie berichtet mir von dem Kampf gegen Kaguya. Wie sie Sasuke mittels ihres Siegels aus der Wüstendimension rettete. Das er, was mir bisher nicht auffiel, Träger des Rinnegans ist. Während sie mir von dem Kampf gegen Naruto erzählt erkenne ich, wie sich ihr Gesichtsausdruck eine bittere Note hat.

„Er ließ mich in der Illusion glauben, er würde mein Herz rausreißen.“, Ihr Lächeln hat einen bitteren Beigeschmack. „Als wir die Beiden dann im Tal des Endes gefunden hatten, haben sie in einer riesigen Blutlache gelegen. Naruto schien ihm endlich wieder einen klaren verstand eingetrichtert zu haben… Jedenfalls, hatte er um meine Vergebung gebeten…“

Ein kalter Schauer läuft über meinen Rücken, während ich die ganzen Geschehnisse Revue passieren lasse. Sakura mustert mich besorgt. Ich erwache erst aus den Tiefen meiner Gedanken als sie ihre zarte, warme Hand auf meine legt.

„Du solltest dir keine Vorwürfe machen. Dank dir und Naruto ist er erst wieder nach Hause gekehrt.“

Unsicher betrachte ich ihre weichen Gesichtszüge und versuche meinen Kummer runterzuschlucken.

„Bitte erzähl weiter…“, fordere ich sie auf.

Ich kann erkennen, dass sie lächelt. Ich habe eine Vorahnung, dass mich nun die 180-Grad Wendung erwartet.

„Sasuke wurde vom Urteil der fünf Kage verschont. Kakashi und Naruto hatten sich für seine Freilassung eingesetzt. Er hat das Dorf für zwei Jahre verlassen. Von seinen Reisen kann ich dir leider nicht viel erzählen, nur das, was ich von Kakashi weiß. Du kannst dir sicher vorstellen, dass er nicht so gern darüber redet.“

Ich muss lächeln. Zu gut kenne ich diesen Charakterzug von ihm. Mutter hatte bei Sasuke immer alles dafür getan, dass er nicht so wortkarg, wie ich und mein Vater wurden, aber leider scheint dass ein unausweichliches Erbe der Uchiha Männer zu sein.

Ich nicke Sakura zu und bedeute ihr, weiterzusprechen. Ich genieße jede Sekunde ihres gesprochenen Wortes. Denn mit jedem weiteren Wort, wird mir klar, dass Sasuke ein Held für dieses Dorf ist. Die Menschen erkennen ihn an und laut Sakura ist er ein Vorbild für viele junge Menschen, denn er gilt neben Naruto, als stärkster Shinobi.

„So, das war die Kurzfassung!“, Sakura atmet tief durch. Auch sie scheint den gesamten Wortschwall erst verarbeiten zu müssen. Ich schaue auf die Uhr. Laut dieser, sollte mein Bruder bald mit meiner Nichte zurück sein. Ich rutsche unruhig hin und her. Ich möchte sie unbedingt kennenlernen.

„Du bist gespannt auf sie oder?“

Ich nicke nur stumm. Sakura steht auf und geht zu einer Anrichte und greift nach einem, der unzähligen Bilderrahmen.

„Hier, das ist sie!“, ich kann den Stolz in ihrer Stimme deutlich hören.

Nervös wage ich einen Blick auf das Bild bevor ich kurzerhand erstarre.

„Das ist doch… das Mädchen von heute Morgen!“

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Blue_StormShad0w
2018-03-29T11:26:19+00:00 29.03.2018 13:26
Fertig!
Den Gesichtsausdruck und die anschließende Reaktion von Sakura, als sie Itachi erkannte, konnte ich mir gut vorstellen.
Wie das Aufeinandertreffen von Onkel und Nichte wohl ausgeht?
Ich bin gespannt.


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