Zum Inhalt der Seite

Schreibaufgabe 2016

Eine kleine Geschichte pro Tag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
23. März

Thema: Dieb
Serie: Attack on Titan
Charaktere: Jean, Marco
Wörter: 664
Anmerkungen: Gangster AU - habe ich mal vor inzwischen zwei Jahren für einen One Shot benutzt, ich mochte sie und fand es hat sich angeboten. Wen es interessiert: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/452900/325152/ Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tag 54: Dieb (Attack on Titan / Gangster AU)

Eigentlich war ein schönes Wort, eines, das Jean liebte und hasste, denn es sagte alles oder nichts. Obwohl mal davon ausgehen musste, dass es ein sehr gebräuchliches war, musste Jean zugeben, dass er fast der einzige war, der es benutzte.

Für Eren, Mikasa oder Levi gab es kein eigentlich, sie lebten zu sehr im Moment und dem, was war. Für Armin und Erwin war es vermutlich nur ein Gedankenexperiment und für Hanji höchstens etwas zum untersuchen.

Er war der Einzige, der manchmal in einem eigentlich lebte. Wie heute, als geschah, was nicht geschehen sollte. Eigentlich waren sie vorsichtig gewesen, eigentlich hatten sie alle ihr altes Leben und sämtliche Verbindungen hinter sich gelassen und eigentlich galten sie durchweg als tot. Eigentlich hätte hier auch niemand sein sollen und selbst wenn, er hätte ihn eigentlich nicht erkennen dürfen unter der Maske und Brille.

Aber eigentlich funktionierte heute nicht. Er wusste in dem Moment, in dem er Marco auf dem Gehweg erkannte, dass er andersherum trotz aller Verkleidung, Schutzvorrichtung und dem vorgetäuschten Tod auch ihn erkannt hatte. Wie zum Teufel auch immer.

Aber Jean blieb keine Zeit ihm ein Zeichen zu machen oder etwas zu sagen, sie hatten gerade das unmögliche getan und am helllichten Tag eine große Firma überfallen, sie konnten unmöglich warten, bis er Marco alles erklärt hatte und die Polizei hier war.

So warf er ihm nur einen schnellen Blick zu und stürmte mit gezückter Pistole davon, gab einen Schreckschuss ab und hoffte, dass sein früherer Freund ihm nicht folgen würde.

Und es hatte ihm keine Ruhe gelassen, er war so aufgewühlt von der ganzen Sache, dass selbst der Holzkopf Eren es merkte und ihn am Abend darauf ansprach.

Jean sah keine andere Möglichkeit mehr und stahl sich nach Einbruch der Dunkelheit davon. Er musste mit Marco reden, ehe der am Ende noch was sagte und die Polizei seinen Fall neu aufrollte, das war echt das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte.

Und so war er hergekommen, stand vor dem Fenster, das früher zu Marcos Zimmer geführt hatte und wartete, bis dieser endlich die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann versicherte sich Jean, dass ihm niemand zusah und knackte das altmodische Fenster. Marco zuckte zusammen, öffnete den Mund, schrie aber nicht, als er ihn sah, sondern starrte ihn nur fassungslos an.

„Jean“, brachte er dann nach sicher einer halben Minute des Schweigens heraus. Dann, langsam, leise, zögerlich. „Du bist ein Dieb?“

Keine viel zu offensichtliche Frage, ob er nicht tot war. Jean seufzte und strich sich durch die Haare. „Ja, so kann man es wohl auch nennen ...“

Marco blieb erstaunlich ruhig, hob nur die Augenbrauen ein Stück. „Was? Keine Rechtfertigung, dass ihr die Reichen bestehlt, um den Armen zu helfen?“

Jean schnaubte, das war so typisch Marco, dass es fast schon weh tat. Und er hatte gedacht, er hätte den Teil seines Lebens hinter sich gelassen ... „Nein, das tun wir nicht. Also, das mit den Reichen so halb, wir bestehlen korrupte Unternehmen, aber nicht um irgendwem zu helfen ... es sei denn wir zählen als arm?“

Marco sah ihn einen Moment lang schweigend und abschätzend an. „Ich bin froh, dass du nicht tot bist, ich habe nie wirklich geglaubt, dass du so dumm wärst von einem Zug erwischt zu werden, aber ... ein Dieb? Warum hast du nichts gesagt, ich hätte dir geholfen?“

Jean seufzte. Das hatte er kommen sehen.

„So einfach ist es nicht, Marco. Und eigentlich müsste ich dich umbringen, wenn ich dir mehr verrate.“ Da war es wieder. Eigentlich. Eigentlich müsste er ihn sogar jetzt schon umbringen ... „Aber, lass es mich so sagen, es war eine bewusste Entscheidung, kein schlechter Einfluss und wir sind nicht halb so übel, wie es klingt.“ Er lächelte sacht. „Hat ein bisschen was von Mission Impossible.“

Marco schien nicht überzeugt. Konnte Jean im nicht verübeln. Sie waren nicht wirklich böse, sie schadeten nur denen, die andere schadeten, aber es änderte nichts am grundsätzlichen.

Auch ein netter Dieb war und blieb ein Dieb ...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück