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Schreibaufgabe 2016

Eine kleine Geschichte pro Tag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
18. März

Thema: Abgrund
Serie: Naruto
Charaktere: Naruto
Wörter: 526
Anmerkungen: Abgrund AU (ja, das ist ... frei erfunden? Erinnert vielleicht ein wenig an Magi, hat aber tatsächlich nichts damit zu tun, ich dachte nur, das wäre ein cooles Setting) Komplett anzeigen

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Tag 52: Abgrund (Naruto / Abgrund AU)

Die Worte seines Vaters rangen noch in seinen Ohren nach, auch wenn es inzwischen über zehn Jahre her war, dass er sie ausgesprochen hatte.

„Wir wissen nicht, was jenseits liegt. Es herauszufinden mag ein Abenteuer sein, aber es ist auch Wahnsinn und lebensmüde.“

Als kleines Kind hatte es ihn eingeschüchtert. Gut, was redete er sich ein, irgendwo tat es das noch heute. Aber weniger die Worte seines Vater, sondern mehr der Blick nach unten.

Er war da gewesen, seit er sich erinnern konnte, seit sich die ältesten im Dorf erinnern konnten und es gab einen Haufen erzählter und geschriebener Geschichten, die alle eine Gemeinsamkeit hatten. Den großen Abgrund.

Wie eine unverheilte Wunde zog er sich durch das Land, riss es entzwei, tief genug, dass man den Boden nicht sehen konnte - wenn es denn einen gab, weit genug, dass die gegenüberliegende Seite im Horizont verschwand.

Naruto wusste nicht, wie viele Menschen vor ihm schon hier gestanden hatten oder dem tiefen Loch so nah gekommen waren. Die meisten taten es nicht, sie umgingen dieses Gebiet in einem weiten Bogen und Kindern wurde früh eingeschärft dem tiefen Abhang nicht zu nahe zu kommen.

Wind wehte ihm um die Nase und trug den Geruch von Fels und Kälte mit sich. Vor ihm lang nur noch genau das. Der Abhang lag direkt an einer Bergwand, sodass es nach oben und unten nur an der grauen Steinwand steil hinauf und hinab ging. Hier wuchs fast nichts, als hätte der Abgrund auch alles Leben geschluckt.

Kalt und tief und voll von der Urangst der Menschheit: Dem Unbekannten. Naruto grinste schief. Auch in ihm reagierte etwas auf die gähnende Tiefe und ein Schauder lief über seinen Rücken, während Adrenalin in seine Adern schoss. Es würde nicht mehr lange unbekannt sein, zumindest nicht für ihn.

Er war absolut nicht sicher, ob er hinterher in der Lage sein würde irgendjemand davon zu erzählen, was er erleben oder sehen würde, aber zumindest er selbst würde es wissen. Er schlug mit Schwung einen Haken in die Wand und testete den Halt. Er war kein Bergsteiger, aber er ging nicht unvorbereitet vor. Seit sein Vater ihm vor seinem Tod Geschichten über den Abgrund erzählt hatte, hatte er wissen wollen, was dort unten war.

Inzwischen war er erwachsen und hatte sich vorgenommen das Rätsel zu lösen. Wenn es ihn das Leben kosten würde, war er darauf vorbereitet, aber er hatte nicht vor einfach so zu sterben.

Die Dorfbewohner hielten ihn für verrückt, aber das hatten sie ohnehin schon immer getan, spätestens aber nach dem Tod seiner Eltern. Er ließ nichts zurück, das er schmerzlich vermissen würde. Auch wenn er sich mit einigen Bewohnern gut verstand, so war doch niemand darunter, den er zu wirklich engen Freunden zählen würde, was sich schon daran zeigte, dass niemand versucht hatte ihn aufzuhalten.

Er wünschte sich wirklich, er würde zurückkommen, nicht wegen den Leuten, sondern um ihnen zu zeigen, dass er geschafft hatte, wovor sie sich so sehr fürchteten: Das Geheimnis des Abgrunds zu lüften.

Er nickte zu sich selbst, griff das Seil fest und stieß sich vom letzten Stück Boden ab, ließ sich fallen, tiefer, hinein in die Finsternis und das Unbekannte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2016-03-19T00:50:07+00:00 19.03.2016 01:50
Spitzen Kapitel


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