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Yume no Sakura: Sekai no Tenshi

von

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Erschienene neue Welt: Nachforschungen (Kiara-hen Part 2)

Kapitel 5: Erschienene neue Welt: Nachforschungen (Kiara-hen Part 2)
 

Takuyas Sicht
 

Ich war so froh gewesen, dass Saku-neechan nichts Ernsteres passiert war… aber für die blutige Nase hätte ich diesen Arschlöchern noch mehr kosten lassen wollen.

Im Krankenzimmer angekommen legte ich sie auf ein freies Bett und betrachtete sie etwas genauer. Sie hatte an all ihren Gliedmaßen blaue Flecken und ihre Sportuniform wurde leicht zerrissen. Bei meiner besten Freundin konnte ich das gleiche Bild erkennen.

Die beiden Mädchen waren so kaputt, dass sie erschöpft auf den Betten lagen und trotzdem friedlich schliefen. „Danke Takuya… dass du meine kleine Schwester gerettet hast.“, bedankte mein bester Freund sich und streichelte Akane-chans Hand. „Ist doch eine Selbstverständlichkeit…“, meinte ich und betrachtete wiederum meine kleine Schwester.

Sie erwachte langsam aus ihrem Schlaf und sah mich leicht müde an. „Wie geht’s dir denn so Saku-neechan?“, fragte ich sie erleichtert und streichelte ihre warmen, weichen Wangen. Die nahmen eine rötliche Färbung und aus Ihren Augen kamen Tränen hervor. „Taku… Taku-nii! Ich hatte solche Angst! Ich hatte so sehr gehofft, dass du kommen würdest! Danke… Danke das du uns gerettet hast.“, schluchzte sie leicht hervor und schmiegte sich nach dem Aufrichten an mich ran. Mir wurde es warm ums Herz… aber gleichzeitig verbitterte mich der Gedanke, dass ich zu unvorsichtig war. Ich musste mehr Acht auf sie geben und sie mit all meinen Mitteln beschützen. Vor allem… wollte ich sie nicht so weinend sehen. Das brach mir das Herz.

Ich umarmte Saku-neechan und meinte: „Tut mir leid, Saku-neechan… Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen…“ Sie sah mich an und gab mir einen Kuss auf die Wange, aber dieses Mal hatte sie ihre Lippen fest an mich gedrückt und mir keinen leichten Kuss gegeben.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Kamamura-sensei hatte mit einen Polizisten mittleren Alters den raum betreten.

Wir lösten uns blitzartig voneinander und senkten peinlich gerührt unsere Häupter. „Tut mir leid, dass ich euch gerade störe, aber der Polizist Murakami möchte euch gerne vernehmen. Geht das in Ordnung?“, fragte er vorsichtig. Wir nickten zur Einverständnis und der Ordnungshüter, der wohl mehr wie ein Kommissar aussah und einen Mantel trug trat hervor und hatte einen Notizblock herausgezogen. „Nun, ich hätte da einige Fragen. Wäre jemand in der Lage, sie wahrheitsgemäß beantworten zu können?“, fragte er uns freundlich. „Ich kann ihnen alles erzählen.“, meinte Saku-neechan und meldete sich.

Der Kommissar hatte sich einen Klappstuhl von der Wand genommen und saß sich neben Saku-neechans Bett hin. „So… Da wäre die Frage, wie heißt du denn überhaupt?“, fing er freundlich an „Ich heiße Otohome Sakura.“, antwortete sie. „Gut… Was hattest du im Geräteraum zu suchen und hattest du da schon ein komisches Gefühl gehabt?“, fragte er sie weiter aus. „Ich hatte mit meiner Freundin hier im Auftrag des Sportlehrers die Pylonen zurückgebracht und nein, da fiel mir nichts komisches auf.“, beantwortete die sie Frage wahrheitsgemäß. „Und… was geschah danach?“, schrieb der Mann sie fragend in seinen Notizblock rum. „Plötzlich hatte sich die Tür verschlossen und der Klassensprecher Hiragana und 3 weitere seiner Freunde waren mit im Raum gewesen. Sie hatten uns mit aller Gewalt festgehalten und wollten uns…. vergewaltigen. Mein Bruder, also Takuya Otohome, der ihnen gegenüber hatte die Tür kaputtgetreten und wollte uns retten.“ Und Akane-chan nickte zur Bestätigung ganz stumm. „Gut… Aber… ich frage mich dann, warum die 4 dann so schwer verletzt worden sind.“, wunderte sich der Mann und sah uns nachdenklich an. „Die Vier hatten mich mit Klappmessern attackieren wollen und ich hatte mich nur verteidigt. Ich sah mich dazu gezwungen, die mit aller Macht außer Gefecht zu setzen… Dabei hatte ich sie wohl ausversehen schwer verletzt.“, begann ich meinen Teil der Geschichte zu erzählen.

„Hm… Verstehe… obwohl… Ich hätte da noch eine Frage… aber die betrifft ein eher anderes Thema.“, fiel ihm noch ein und fragte themenwechselnd: „Wisst ihr, warum das Mädchen Akanaba Kiara die den Flur des Schulgebäudes beschädigt hatte?“ Wir schüttelten unsere Köpfe, dass wir keine Ahnung hätten.

„Nun gut, danke das wollte ich alles wissen… Wenn ich weitere Fragen habe, werde ich dann wieder auf sie zurückkommen. Vielen Dank und gute Besserung.“, bedankte Murakami sich, stand auf mit einer Verbeugung und ging auch wieder in Begleitung unseres Lehrers.

„Warten sie Murakami-san! Wird Taku-nii… Mit einer Strafe rechnen müssen?“, hielt Saku-neechan die Männer noch auf. Sie blieben stehen und er antwortete: „Nein. Er hat ja selbst gesagt, er habe aus Notwehr gehandelt. Deswegen ist es egal, solange er es nicht geplant hat sie mit Absicht zu verletzten.“ Nun… Ich wollte nur meine Stiefschwester retten, aber die Absicht die gar umzubringen hatte ich erst, als ich ihre Verletzungen sah. Saku-neechan sah hingegen erleichtert aus und lag sich entspannt zurück, ehe die Tür zuging.

(Wenn der wüsste, was ich sonnst noch mit denen gemacht hätte…), dachte ich mir und merkte, dass meine kleine Schwester meine Hand hielt.

„Und… Kannst du noch weiter zur Schule gehen?“, fragte ich sie besorgt und streichelte ihre Wangen. „Ja… es müsste gehen…“, antwortete sie. „Und wie sieht es mit euch aus?“, fragte ich darauf die Mabera- Geschwister. „Nein, ich werde sie nach Hause bringen und mit ihr dann für den Rest des Tages zuhause bleiben.“, meinte Souta und seufzte.

Nachdem die Beiden sich von der Schule begeben hatten, hatten wir uns zurück in den Unterricht eingefunden. Der Klasse war, seit die Polizei jeden ausgefragt hatte, schon in Kenntnis gesetzt worden, dass der Klassensprecher und seine Freunde für längere Zeit fehlen würden. „Was wohl mit denen passiert ist…“, flüsterte einer, als wir momentan in japanischer Geschichte unterrichtet wurden. „Ich habe gehört, dass sie zusammengeschlagen worden sind.“, kam es von ein Mädchen. „Wie? Echt? Warum sollte das einer tun?“, kam es geschockt von jemand anderem. „Kann sein, dass es etwas mit den Maberas zu tun hat…“, überlegte ein weiterer Schüler leise.

„Und ich würde gerne, dass ihr aufpassen würdet!“, motzte die Lehrerin die Störenfriede zusammen, wobei die dann mit einem Schrecken still blieben. (Wenn ihr wüsstet… was diese Mistkerle gemacht haben…), knurrte ich gedanklich und mein Stift, den ich hielt, brach entzwei als ich vor Wut zu viel Druck darauf ausübte.

Später als die Lehrerin den Geschichtsunterricht beendet hatte, zogen wir beide unsere Tische zusammen, um das Bento, welches sie heute Morgen zubereitet hatte zu essen. Ich hatte schon einen riesen Hunger gehabt, weil wir ja wegen des Vorfalls die erste Pause im Krankenzimmer verbringen mussten.

In der schwarzen Bentobox, welches sie ausgepackt hatte, staunte ich nicht schlecht, was für Köstlichkeiten sich da alles befanden. (Wie schnell kann sie denn bitte kochen?):, wunderte ich mich und konnte eine Allerlei aus gebratenem Schweinestreifen in Soße, frittierte Ente, geröstetes Gemüse, panierte Shrimps, Omelett, Thunfisch mit Ingwerpanade und Reis erkennen.

Unsere Klasse versprach ebenfalls die Sprache und als mich meine kleine Schwester noch füttern wollte, konnte ich eine Aura des Bösen feststellen und… „Ist was oder warum starrt ihr uns die ganze Zeit an?“, fuhr ich die an, weil es mir langsam reichte, ständig beobachtet zu werden. Mit einen großen Schrecken versuchten sie uns zu ignorieren, doch das fiel der männlichen Belegschaft relativ schwer, weil Saku-neechan mich mit: „Bruderherz, mache ah…“, füttern wollte und mir immer näher kam. Ich konnte schon ihren Duft, ihre wärmende Ausstrahlung spüren. Sie war zwar nicht so ausgeprägt doch ich konnte mir einfach nicht erklären, warum ich trotzdem deswegen eine solche Zufriedenheit fühlte. „Wow… Du kochst echt gut Saku-neechan. Du wärst sicher eine gute Ehefrau mit den Kochkünsten.“, lobte ich sie, worauf sie sich freute und mich herzlichst mit einen „Taku-nii“ umarmte. „Stirb… Stirb… Stirb…“, konnte ich ganz leise vernehmen, worauf ich beschloss, erst mal die Toilette aufzusuchen.

Auf dem Flur vor den besagten Räumen traf ich überraschenderweise auf Akanaba. Sie sah mich erstaunt an, vermied es aber mit mir Blickkontakt zu haben. „Oh… hallo…“, begrüßte ich sie vorsichtig. „Hallo…“, grüßte sie mich mit einer kalten Tonlage. „Ich hatte ja noch vergessen mich vorzustellen. Ich heiße Takuya Otohome.“, stellte ich mich darauf vor und wollte ihr die Hand reichen. Sie jedoch nahm meine Geste nicht an und meinte: „Willst du etwas Bestimmtes von mir?“ „Nun… nicht wirklich… aber wo du schon fragst… Da wäre doch etwas.“, überlegte ich und kratze mich am Kopf. „Dann raus mit der Sprache, ich hab nicht ewig Zeit…“, forderte sie mich auf und ich merkte, dass sich ihre Laune verschlechterte.

„Was hatte sich gestern Abend im Flur abgespielt?“, fragte ich sie ernst. „Das… geht dich einen Scheiß an! Kümmere dich um deine Angelegenheiten!“, fauchte sie mich an und stampfte davon. (Dieses Mädchen… Was hält sie nur für sich…?), dachte ich und sah ihr hinterher. „Otohome-kun?“, konnte ich eine Stimme vernehmen und sah, dass Kamamura-sensei auf mich zukam. Ich sah ihn fragend an, was er wohl von mir wollte. „Tut mir leid, wenn es jetzt so plötzlich kommt, aber mit Akanaba-kun kann man nicht reden, wenn es um die Flurgeschichte geht…“, meinte er und sah mich bedrückt an. „Jupp, das hab ich ja eben live erfahren…“, stimmte ich ihn zu. „Sie redet mit niemandem darüber… Dabei… war sie damals nicht so abweisend zu Menschen gewesen… Also zumindest hatte sie noch einen freundlichen Umgangston mit denen gehabt… bis an den einen Tag…“, begann er zu erzählen.

„Was war da passiert?“, fragte ich ihn neugierig. „Sie hatte damals einen Freund gehabt... der wurde von allem Hiroshi genannt… doch…“, verstummte mein Klassenlehrer abrupt und musste laut schlucken. „Ich hab schon von den Gerücht gehört, dass ein Schüler kaltblütig abgeschlachtet wurde.“, beendete ich seinen angefangenen Satz und fügte hinzu: „Aber das er Akanabas Freund war, höre ich zum ersten mal.“ „Ich mache mir sorgen um das arme Mädchen… Ich wünsche mir nur, dass sie nicht in noch mehr Schwierigkeiten kommt…“, seufzte er und ließ seine Schultern hängen.

Seine Worte hatten mich zum Nachdenken gebracht, als ich mich in der Jungs Toilette befand und mir gerade die Hände wusch. (Hängen Hiroshito‘s Tod und der beschädigte Schulflur etwa zusammen? Das ergibt doch keinen Sinn… Es sei denn… Es wäre genau dieser Flur… wo er starb… Könnte es eine Art Ritual sein?), zermarterte ich mir den Kopf und begab mich wieder zur Klasse, wo mich meine kleine Schwester schon sehnlichst erwartete.

Nach den sonnst so ereignislosen Schultag begaben Saku-neechan und ich uns zum Kendo Verein und wollten die nach Informationen fragen, ob die echte Samurai Schwerter besaßen und Akanaba eines eventuell ausgeliehen hatte. „Ja, eines wurde schon ausgeliehen.“, antwortete der Kursleiter und sah uns verwundert an.

„Wissen sie auch, von wem und was für ein Typ Schwert es war?“, forschte ich weiter nach. „Ja, von der Kursbesten: Akanaba Kiara. Die Schwerter die die Schule besitzt sind reine Standart-Schwerter ohne bestimmte Eigenschaften. “, antwortete er.

Wir Beide erschraken und sahen uns ungläubig an. „Das ergibt doch keinen Sinn! Hattest du nicht gesagt, dass nur „Schädelspalter“ eventuell in der Lage wären, Hauswände zu schneiden?, “, fragte mich Saku-neechan. Der Mann, der sich mit sein Übungsschwert abstützte fing an zu Lachen und meinte: „Haha! Das geht nicht! Nicht mal ein „Schädelspalter“ kann Beton spalten!“

„Aber irgendwas muss scharf genug sein, um das zu können… Ihre Schnittverletzung am Arm… Die sieht so aus, aus wäre sie von einer von einer scharfen Klinge verursacht worden… Wie von einer Samuraiklinge zum Beispiel… Das heißt, sie hat zwar die Fenster nicht zerstört, weil sie von den Scherben eigentlich etwas abkriegen müsste, es aber dennoch nicht hat, da es erstens wie schon bestätigt mit einen normalen Schwert nicht geht und zweitens Glasscherben ein anderes Schnittmuster verursachen. Unter anderem schau dir mal den Gang an. Dort muss definitiv ein Kampf stattgefunden haben, wo jemand anderes etwas extrem scharfes benutzt hat, wenn es Akanaba schon nicht war.“, antwortete ich schlussfolgernd.

„Keine konventionelle Klinge der Welt ist in der Lage, Glas und Beton zu schneiden. Das schafft nur ein Hochleistungsschneidelaser. Aber solche Geräte sind tonnenschwer… und es würde auch Brandspuren geben… “, fügte der Kursleiter nachdenkend hinzu.

„Dann ist die Geschichte mit dem Geist in der Schule wohl doch wahr…“, murmelte ein Schüler. „Wie bitte? Kannst du uns sagen was du damit meinst?“, fragte ich ihn überrascht. „Vor einiger Zeit sind auch schon mal im Flur des Schulgebäudes die Fensterscheiben kaputt gewesen und überall waren Schnittspuren zu finden. Man hatte Akanaba-san dafür verdächtigt, aber nachgewiesen konnte ihr das nicht werden. Seitdem geht das Gerücht um, dass unsere Schule verflucht wäre.“, erzählte er.

„Das würde… einen Sinn ergeben…“, fügte Saku-neechan nachdenklich hinzu und ich fragte den Kursleiter darauf hin: „Können wir uns die anderen Schwerter ausleihen?“

„Das geht nicht, ihr müsst Kendo- Erfahrungen haben. “, antwortete er und fragte stutzig: „Warum wollt ihr überhaupt die Schwerter?“ Ich nahm mir eines der Schwerter, zersägte elegant und in Windeseile eine Reisstrohpuppe zu einem Häufchen Elend und antwortete monoton: „Ich möchte gerne etwas überprüfen.“ Der sah mich nur baff an und meinte schließlich: „E-e- einverstanden!“

So lieh ich mir ein Schwert aus und meinte, als Sakura sich auch eins ausleihen wollte: „Ich weiß nicht, was uns da erwartet, aber kämpfe nur passiv mit, sonnst kann ich dich nicht beschützen.“, da ich ja wusste, was wir beide ja wollten: Wir wollten mitten in der Nacht, wenn die Zeit dazu gekommen war, die Schule besuchen und herausfinden, was dort wirklich gespielt wurde. Das mit den Geistern konnte ich nicht so wirklich glauben, aber wir sollten nichts unversucht lassen. „Warum Taku-nii… Ich will dir helfen…“, schmollte sie traurig. Ich seufzte und lächelte mit: „Naja gut… Aber bitte pass dann auf dich auf…“, obwohl ich eigentlich dagegen war, dass sie mitkam… Nun denn… Ihr konnte ich die Bitte ja schlecht abschlagen…

So machten wir uns auch auf den Weg nach Hause.

Mich ließ der Gedanke über die Geistergeschichte einfach nicht los… Etwas Immaterielles… was Beton und Glas schneiden könnte… Das war doch zum verrück werden! Sowas funktionierte doch nicht! Es musste eine logische Erklärung dafür geben!

„Warum siehst du denn so nachdenklich aus Taku-nii?“, fragte Saku-neechan mich neugierig, als sie sich leicht vorbeugte und mir ins Gesicht sah. „Ich kann… die Geistergeschichte nicht wirklich glauben…“, antwortete ich und blickte der abendlich untergehenden Sonne entgegen.

Obwohl Shinjuku ein relativ belebter Ort war, hatte es auch seine Ruhezeiten gehabt. Besonders dann, wenn es um die Flussseite des Stadtteils ging. Denn dies war unser Schul- als auch Nachhauseweg.

Einzig und allein konnte man jeden orange-gelb-roten Abend die Rufe der schwarzen Krähen hören, die immer Richtung Sonne flogen. Am Fluss konnte man die Spiegelung des benachbarten Stadtteils und die abendsonnenliche Farbe sehen.

Wenig später an einer Seitengasse abseits des Weges am Fluss konnten wir fluchende Männerstimmen und Schläge und Tritte hören. „Was ist denn da los?“, wunderte meine kleine Schwester sich. Wir rannten auf die Quelle des Lärms zu und da sahen wir, dass Akanaba gegen Tokome und dessen Clique kämpfte. Sie hatte dieses Mal keine Chance, etwas machen zu können. Sie wurde nämlich von fünf Personen umkreist, festgehalten und kassierte einen Schlag nach den anderen ein. Sie sah schon sehr lädiert aus und mehrere blutige Schürfwunden bedeckten ihren Körper.

Ich sah mir das nicht mit an und griff mit: „Hey! Lasst Akanaba in Frieden!“ ein. Den Ersten packte ich am Arm, machte einen Überwurf und er landete bewusstlos auf den Boden.

Als ich mir dann den Nächsten vorknöpfen wollte, hielt mich Tepei auf und drohte mit: „Halt, wenn du noch einmal etwas macht’s, dann wird Akanaba und deiner kleinen Freundin da etwas Schreckliches zustoßen!“ Ich sah, dass sie und Saku-neechan von Tokomes Männern mit Gewalt festgehalten wurden.

„Taku-nii!“, rief sie vor Angst nach mir und mein Beschützerinstinkt aktivierte sich. Ich musste sie um jeden Preis beschützen, egal ob ich die jetzt töten musste.

„Lasst meine Schwester aus dem Spiel!“, rief ich wütend und schlug den Nächsten eine gebrochene Nase. Der Bandenführer fragte mich frech: „Soso, was passiert wohl, wenn ich sie mal anfasse?“ „Wag es ja nicht, oder ich bringe dich um!“, drohte ich wutentbrannt und ging mit der ausgeliehenen Katana in Angriffstellung. Ich wollte nicht mal dran denken, was der Schläger mit ihr machen würde und ich bemerkte, wie verzweifelt Saku-neechan mich ansah… Na warte… Dafür würde der mir noch büßen müssen… Er lachte mich nur aus und meinte: „Wenn das so ist, dann schlagen wir dich dafür zusammen, dann lassen wir sie in Ruhe!“ „Wenn du die Beiden dann gehen lässt, dann gut!“, war ich damit einverstanden und sichtlich erleichtert, so dass ich meine Waffe zurückpackte. „Taku-nii! Bitte tue das nicht!“, schrie sie verzweifelt und war den Tränen nahe, als der erste Schlag in die Magengegend ging. Ich steckte es leicht weg und lachte: „Das war alles? Du schlägst ja schlechter als ein Mädchen!“ Er wurde wütend und schlug mich mitten ins Gesicht. Beide Mädchen konnten schon nicht mehr und sahen weg. Mittlerweile hat sich schon der Rest der Bande auch dazu entschieden, mich mit zu verprügeln. Zwar spürte ich jeden einzelnen Tritt und Schlag, den ich abbekam, aber dennoch keinen Schmerz. Mein Adrenalinspiegel hatte mich gegen Schmerzen unempfindlich gemacht.

Die ganze Prozedur ging so lange weiter, bis ich zu Boden ging und mich nicht mehr bewege konnte. So ließen sie von uns ab und verschwanden wortlos. Sakura rannte auf mich zu und weinte: „Warum machst du so ein Blödsinn? Wieso hast du sie nicht fertig gemacht?“ „Ich… konnte nicht… euch zu liebe…“, antwortete ich schwach, weil ich auch wirklich ne Menge einstecken musste und sah, dass ich aus dem Mundwinkel blutete.

Akanaba meinte erstaunt: „Wieso denn? Ihr habt mit alldem nichts zu tun!“ „Ganz einfach… Ich kann einfach nicht zusehen, wenn Mädchen geschlagen werden…“, erklärte ich schwach und musste von Saku-neechan abgestützt werden.

Sie wollte gehen, doch ich hielt sie auf und fragte: „Warum hast du vom Kendo-Club ein Samuraischwert ausgeliehen? Was hat es mit der Gespenstergeschichte zu tun?“ Sie blieb stehen und rührte sich nicht mehr. Es herrschte eine Totenstille, bis sie antwortete: „Nichts Besonderes…“ und ging schließlich.

Wir taten das gleiche und Zuhause versorgte Sakura meine Wunden. „Bestimmt hat dieser Sazura seine Finger im Spiel gehabt!“, kam es wütend von ihr. „Das ist gut möglich… Wir sollten die Beiden im Auge behalten…“, stimmte ich ihr zu und zuckte, als sie eines meiner Wunden desinfizierte.

Sie überlegte kurz und fragte darauf neugierig: „Taku-nii. Du hattest heute doch erwähnt, dass er irgendwelche dunklen Geheimnisse hat.“ „Ja, er ist nicht so sauber, wie er oft vorgibt. Er hat mit schmutzigen Mitteln, die ich aber nicht beweisen kann, weil die Beweise dazu fehlen, den Posten als Schülerratspräsident bekommen und nutzt es auch zu seinen eigenen Vorteil aus. Er hat angeblich auch die Leute Mundtot gemacht haben, die ihm zu gefährlich geworden sind.“ „Das ist ja furchtbar!“, meinte sie entsetzt.

Ich nickte. Nun waren wir auch zu seiner Zielscheibe geworden, da ich selber schon im Allgemeinen zu viel wusste und nun auch noch meine Schwester mit reingezogen hatte. Ich hatte schon gewusst, dass es von nun an schwieriger wurde, weil er bestimmt uns aus dem Weg räumen wollte und wir irgendeinen Bezug zu der Kendokämpferin hatten.

So zog sich der Abend hin, bis es vor der Haustür klingelte. Ich machte die Tür auf und sah, dass mein Großvater da vor stand. „Ojii-san… Was führt dich hier her?“, fragte ich ihn verwundert. „Ich wollte Sakura ihre Ersatzkleidung vorbeibringen, da die alten Sachen ja verbrannt wurden. Und was ist mit dir passiert? Wieder Mal eine Schlägerei?“, antwortete er lächelnd und überreichte mir ein Karton, den ich annahm. Es stimmte schon, was er sagte, denn seit der einen Woche, wo sie hier lebte, hatte sie eigentlich nichts, außer ihre Schuluniform und mein altes, ausgeleiertes Hemd an gehabt und ich prügelte mich, wie Akane-chan meiner Stiefschwester bereits erzählt hatte, ab und zu mal mit Straßengangs, wenn sie die Gegend hier terrorisierten (war dafür auch Ortsbekannt).

„Das hat dich nichts anzugehen Ojii-san. Und jetzt verschwinde!“, blockte ich ihn ab. Er senkte traurig seinen Kopf und ging wortlos weg.

Darauf hin brachte ich den Karton hoch ins Zimmer und rief: „Saku-neechan! Ojii-san hat dir deine Ersatzkleidung vorbeigebracht!“ Sie kam sofort aus dem Schlafzimmer gestürmt und begutachtete den Karton. Ich legte ihn hin und sagte zu ihr: „Nun muss du Abends alleine sein, weil ich Nachtschicht habe. Abendessen habe ich in die Mikrowelle getan“ Sie nickte und ging mit den Karton zurück ins Zimmer.

So ging ich dann los und machte mich auf den Weg zu meinem Arbeitsplatz. Okay, ich hatte ja bis jetzt vorenthalten, als was ich ja arbeitete, aber jetzt sage ich es euch: Ich war ein Koch in einen mittelklassigen Restaurant, welches auch nachts offen hatte. Diesen Job zu bekommen war nicht einfach, weil ich ja noch zur Schule ging, aber ich konnte meinen Chef doch noch davon überzeugen, mich einzustellen und hatte es bis jetzt nicht bereut, weil ich auch gleichzeitig sein Wachpersonal war.

Unterwegs ließ mich wiederholt die Gespenstergeschichte nicht mehr aus dem Kopf. Es musste doch einen Zusammenhang zwischen Akanaba und den Vorfall geben, da war ich mir sicher… Ihre Verschlossenheit konnte man nur… mit dem Tod ihres Freundes erklären… Mir tat das Mädchen irgendwie Leid… Ich hatte gehört, dass sie immer vermieden wurde… So wie ich einsam war… Nicht das ich irgendwelche Gefühle für sie hätte, aber… Ich hatte mich mit ihr identifiziert gefühlt…

Am Arbeitsplatz angekommen, machte ich da meinen Job, hatte es mit einigen betrunkenen Leuten zu tun und schuftete meine Dienstzeit ab (Sie betrug für mich nur 4 Stunden, weil ich so gesehen der Liebling vom Chef war) und ging auch wieder. Es war noch eine gute Stunde, bis es Mitternacht wurde und da erinnerte ich mich, dass ich noch etwas tun wollte…



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