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Schicksalswege

Es ist nicht immer leicht - aber es gibt immer einen Weg
von

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Über uns

Keiko
 

„Wir haben ein Problem und zwar ein großes!“

Harunas Ruf ließ uns alle zusammen zucken.

„Warum? Was ist den los?“ fragte Mamoru verwirrt als das Mädchen die Tür zum Clubhaus aufriss und herein stürzte.

„Das Endergebnis vom letzten Viertelfinalspiel ist da, ihr werdet nie im Leben glauben was passiert ist!“

Alle im Raum starrten sie an.

Und mir schwante bereits etwas. Nach allem was Aki uns gerade über die Shuuyou Meito Schule erzählt hatte ahnte ich bereits das das als schwächstes eingestufte Team es ebenfalls ins Halbfinale der Fußball Frontier Vorrunden geschafft hatte.

Und so war es auch. Occult Jr. High hatte eins zu null verloren.

Schon eine seltsame Angelegenheit, ich hatte selber gesehen wie gut Occult Fußball spielte, das sie von einem völlig unbekannten Team geschlagen worden waren machte mich stutzig.

„Okay, last und gehe! Los Leute!“ rief Mamoru.

„Worum geht's?“fragte ich verwirrt und sah in die Runde, doch meine Unwissenheit schien niemanden groß zu interessieren. Um genau zu sein schien niemand mich zu bemerken den die meisten waren rot angelaufen und starrten ihren Kapitän entsetzt oder zumindest verunsichert an.

Irritiert hob ich eine Augenbraue und versuchte wenigstens Blickkontakt zu Aki oder Natsumi herzustellen, von den beiden erhoffte ich mir gerade eine Erklärung, aber auch die beiden sahen Mamoru an und kurz darauf verließ die komplette Mannschaft, bis auf Goenji der nicht da war, das Clubhaus. Wohin hatte ich noch nicht heraus gefunden.

„Wieso hast du sie nicht aufgehalten?“ fragte Natsumi mich.

„Wobei denn? Ich bin gerade ein bisschen desinformiert.“ stellte ich sachlich fest.

„Na ja, die Jungs gehen gerade in ein Flirtcafé.“ erklärte mir Haruna.

„Ah, ja.“ war mein zugegebenermaßen wenig geistreicher Kommentar.

„Und da erhoffen sie sich heraus zu finden warum die Shuuyou Meito gegen Occult gewonnen hat?“ erkundigte ich mich doch ein wenig ungläubig.

„Zumindest scheint Megane-kun zu glauben das sie da etwas finden.“ meine Aki wenig überzeugt.

„So was lächerliches.“ murmelte Natsumi leise.

„Also im großen und ganzen hatte ich eher den Eindruck als wäre Megane-kun bereits hellhörig geworden als das Wort Flirtcafé das erste mal gefallen ist, wenn da das Interesse mal keinen anderen Hintergrund hat.“ mischte sich jetzt Moe ein und ich musste meine Erkenntnis von vorhin verbessern: nicht die gesamte Mannschaft hatte das Clubhaus verlassen, nur die Jungs waren gegangen.

„Na super, und was machen wir jetzt?“ fragte ich leicht gelangweilt.

„Na ja, ich glaube im großen und ganzen gibt es nichts mehr zu tun.“ überlegte Aki.

„Wir haben alle Informationen die man legal kriegen kann und das Team ist auf und davon.“

„Na super.“ wiederholte ich mich und ließ mich in meinen Rollstuhl zurück sinken.

„Was haltet ihr davon wenn wir auch irgendwo hingehen, nen Kaffee trinken oder so was?“ schlug Haruna vor.

Dann zögerte sie.

„Na vielleicht doch lieber ein Eis essen.“ fügte sie dann hinzu.

„Und dabei den neusten Schultratsch aufwärmen?“ echauffierte sich Natsumi.

„Warum den nicht?“ fragte ich leicht hin. Ich hatte zwar keine wirkliche Ahnung vom Schultratsch, der interessierte mich nicht wirklich aber eine bessere Idee was man mit der verbleibenden Zeit anfangen konnte hatte ich auch nicht.

„Na dann last uns mal gehen.“ schlug Aki vor.

„ich kenne da ein nettes kleines Café ganz in der Nähe.“ sie war schon fast an der Tür als sie sich noch einmal zu uns umdrehte.

„Ein ganz normales Café.“ fügte sie zwinkernd hinzu.

Moe und Haruna kicherten über den Nachsatz und Natsumi seufzte. Im ersten Moment hatte ich den Eindruck das sie doch nicht mitkommen würde, doch dann gab sie sich einen Ruck.

Gemeinsamen verließen wir das Schulgelände und gingen zu dem kleinen Café von dem Aki erzählt hatte.

Es war wirklich klein und beschaulich aber auch angenehm und heimelig. Die Wände Innen waren mit Hellem Holz ausgekleidet, auf jedem Tisch stand ein Gedeck aus Blumen und Kräutern die einen angenehmen Duft verströmten und die Fenster waren groß und ließen viel Licht herein. Wir überlegten eine Weile ob wir uns nach draußen setzen sollten, mit Blick auf den nahe liegenden Park, entschieden uns dann aber doch für einen kleinen Tisch drinnen, direkt an einem der geöffneten Fenster.

Das Cafeß war ein Familienbetrieb, die Großmutter und eine Enkelin standen hinter der Theke und die Mutter und ihre andere Tochter bedienten die Gäste. Alle vier waren sehr freundlich und der Kaffee schmeckte hervorragend.

Nach dem ich den ersten Schluck genommen hatte lehnte ich mich zurück.

„Also, was erzählen die Tratschmäuler in der Schule so?“ fragte ich wenn auch eigentlich nur mäßig interessiert.

„Na ja, so einiges in letzter Zeit.“ stellte Haruna gut gelaunt fest.

„Ach ja? Was denn zum Beispiel?“ fragte, zu meiner Überraschung, Natsumi.

„Och nun ja, zum Beispiel wundern sich einige das du den Fußballclub unterstützt, andere sind überrascht das wir ein Mädchen als Spielerin in der Mannschaft haben und anderen wundern sich das wir so oft gewinnen.“ zählte Haruna auf.

„Wow haben die ein spannendes Leben.“ kommentierte ich.

„Na ja, wir sind tatsächlich die erste Mannschaft in Tokio bei der ein Mädchen mitspielt, oder?“ meinte Aki fröhlich.

„Nicht ganz.“ warf Haruna ein.

„Wie, nicht ganz?“ fragte Natsumi verwundert.

„Stimmt,“ ich dachte scharf nach, da hatte ich doch mal etwas gelesen.

„Die Teikoku Gakuen hat auch ein weibliches Mitglied.“ sagte Haruna und sah in die Runde.

„Aber das waren doch alles Jungs.“ entfuhr es Aki überrascht.

„Jetzt erinnere ich mich,“ rief ich aus als mir wieder einfiel was ich da gelesen hatte.

„Мartinez Angel, so heißt sie.“ alle wandten sich zu mir, selbst Moe, die bisher nur stumm an ihrer Tasse genippt hatte.

„Sie hatte sich bei Training verletzt, deshalb hat sie das Freundschaftsspiel nicht mitgespielt, aber seit die Vorrunde angefangen haben steht sie wieder in der Startelf.“

Alle sahen mich verblüfft an.

„Und woher weißt du das?“ fragte mich Natsumi letztlich.

Ich grinste.

„Ich kann ja nicht viel tun, aber immer gründlich informiert sein ist drin.“

Aki lachte fröhlich auf.

„Aber dann verstehe ich nicht das sich die Leute über Takemori wundern.

„Moe.“ alle drehte sich verblüfft zu ihr um, einschließlich mir.

Moe lief rot an und sah in ihre Tasse.

„Ich hieße Moe. Wenn es euch nichts ausmacht...“ stotterte sie.

„Aber nein überhaupt, Moe-chan.“ unterbrach Aki sie und lächelte sie offen an. Moe erwiderte das lächeln schüchtern.

„Irgendwie hab ich das Gefühl, wir wissen alle ziemlich wenig ber einander.“ stellte Haruna fest.

„Nicht allzu viel.“ stimmte Natsumi ihr zu.

„Ja, vielleicht sollten wir mal über uns reden, wann haben wir denn schon mal die Gelegenheit dazu?“ schlug Aki vor.

„Na dann, erzähl mal was über dich.“ sagte ich scherzhaft und lehnte mich auf die Tischkante.

„Hm, lass mal überlegen.“ einen Moment sah sie nachdenklich an die Wand. „Ich habe ziemlich lange in Amerika gelebt, und dort auch selber etwas Fußball gespielt.“

lächelnd sah sie in die Runde.

„Und warum hast du aufgehöht?“ fragte Haruna interessiert. Doch Akis Blick verdüsterte sich bei der Frage.

„Einer meiner besten Freunde ist bei einem Unfall gestorben.“ erklärte sie leise. „Danach war es mir lange nicht möglich mich auch nur mit Fußball zu beschäftigen.“

„Oh, tut mir leid.“ Haruna war es sichtlich unangenehm das sie die Frage gestellt hatte.

„Ist schon in Ordnung, seit ich hier auf die Jr. High gehe und Endou-kun kenne geht das wieder. Ich kann mir ein Leben ohne den Fußballclub gar nicht vorstellen.“ beschwichtigte Aki sie sofort.

„Aber wie sieht es bei dir aus? Was kannst du uns so erzählen?“

„Na ja, eigentlich nicht viel.“ Haruna überlegte. „Ich hab immer hier in Tokio gelebt, das einzige was mir je passiert ist...“ an dieser Stelle stockte sie. Natsumi und Aki wurden hellhörig, sie wussten ja nicht das Haruna adoptiert war.

„Das war wohl der Tod meiner Leiblichen Eltern.“ meinte Haruna letztlich gezwungen lächelnd. Wir waren alle einen Moment betreten.

„Ich habe lange in Fukuoka gelebt.“ fuhr ich einfach fort in der Runde.

„Meine Eltern sind wegen ihrer Arbeit kaum zu Hause und als meine Oma vor drei Jahren gestorben ist zog ich hier her zu meiner Tante und ihrer Familie.“

„Und du hast früher Fußball gespielt, du warst im Grundschulfußball doch sogar recht bekannt.“ stellte Haruna fest.

„Ne kleine regionale Berühmtheit.“ schränkte ich ein,konnte mir ein Grinsen aber kaum verkneifen.

„Auf welcher Position hast du damals gespielt?“ wollte Moe wissen.

„Torwart, das liegt bei uns in der Familie, der einzige der da aus der Reihe getanzt ist, ist mein Vater, der hat im Mittelfeld gespielt.“

„And alle anderen Spielen als Torwart?“ fragte Natsumi verblüfft.

„Ja,“ bestätigte ich. „Мamoru-niichan, Ryoichi-niichan und ich, und natürlich hat auch unser Großvater als Torwart gespielt, meine Tante hat nie Fußball gespielt.“

„Wirklich eine Fußballverrückte Familie.“ lachte Haruna und wir andren stimmten mit ein.

„Was ist mit dir Nasumi-san? Jemals wo anders gelebt als hier in Tokio“ fragte ich und sah die Angesprochene dabei an.

„Nein, ich habe immer in Tokio gelebt“ meinte sie und sah auf ihre Tasse.

„Aber es würde mich durch aus auch reizen mir Japan genauer anzusehen, vielleicht sogar im Ausland zu studieren.“

„Oh ja, das klingt spannend.“ stimmte Haruna zu und auch Aki nickte.

„Wenn ich ins Ausland will, sag ich meinem Bruder Bescheid das ich ihn besuchen komme.“ brummte ich leicht.

„Wieso?“ fragte Aki erstaunt.

„Er ist in Amerika, an einem Sportinternat.“ erklärte ich ihr.

„Dann muss er ja ziemlich gut sein.“ meinte Haruna und sah mich abwartend an.

„Er war seiner Zeit der beste Torhüter im Jr. Highschool Fußball.“ erklärte ich ihr stolz.

„Und was ist mit dir Moe-chan?“ wandte sich Aki an das fünfte Mädchen.

Moe überlegte einen Moment.

„Ich denke ich werde nach den Jr High nach England gehen. In meiner Familie ist es Tradition das der älteste Sohn nach England geht um dort eine Weile zu studieren und auch wenn ich weder ein Junge bin noch das älteste Kind würde ich das gerne machen.“

„Dann seid ihr eine sehr traditionsbewusste Familie?“ fragte Aki interessiert.

„Na, manchmal etwas zu traditionsbewusst.“ lächelte Moe leicht gequält.

Damit hatten wir ein Thema gefunden über das wir eine ganze Weile reden konnten, Familien und Traditionen.

Und wir redeten ziemlich lange darüber, bis uns irgendwann auffiel wie spät es geworden war. Rasch bezahlten wir und verließen das Café

Unsere Wege trennten sich jetzt, Natsumi ging zurück zur Schule, von wo aus der Butler ihrer Familie sie nach Hause bringen würde, Haruna musste auch ein Stück in diese Richtung und Moe musste wiederum in eine ganz andere Richtung.

Aki und ich hatten eine ganze Strecke weit den gleichen Weg und so gingen wir gemeinsam heim.

Gesprochen haben wir nicht mehr viel, jetzt da wir nur noch zu zweit waren, und dann auch noch wir zwei, die wir uns ja schon ein Jahr lang kannten gab es für diesen Abend nicht mehr viel zu sagen.

Als ich zu Hause ankam, war Mamoru bereits da. Er stand in seinem Zimmer uns starrte das Bild von unserem Großvater an das auf seiner Kommode stand.

Ich ließ mich auf sein Bett fallen.

„Und?“ fragte ich ihn. „Irgendetwas spannendes raus gefunden in dem Flirtcafé?“

Mamoru seufzte. Dann wandte er sich zu mir um. Sein Gesichtsausdruck war schwer zu beschreiben, eine Mischung aus Unverständnis, Verwirrung und Unglauben, so schien es mir zumindest.

„Ich weiß nicht so wirklich.“ meinte er zweifelnd. Und dann erzählte er: Das sie in den Hinterzimmern des Café die gegnerische Mannschaft getroffen hatten, das die alle etwas freakig gewesen waren und das der Rest der Raimon Elf die nicht wirklich ernst nahm.

„Das schlimmste ist das ich mir selber nicht ganz sicher bin ob man die jetzt ernst nehmen kann oder nicht.“ schloss er resigniert und setzte sich neben mich.

Ich schwieg. Das klang wirklich alles etwas skurril.

„In erster Linie immer ernst nehmen.“ zitierte ich dann meinen Bruder.

„Dann bist du auf der sicheren Seite.“ ich wandte ihm mein Gesicht zu und grinste.

Einen Moment zögerte er, dann erwiderte er mein Grinsen.

„Recht hast du.“ er stockte. „Äh recht hat Ryoichi-niichan.“

Dafür stieß ich ihm meinen Ellenbogen in die Seite.
 

„Das kann doch jetzt nicht euer Ernst sein!“ Entgeistert starrte ich die Managerin der Shuuyou Meito Mannschaft an.

„Ich soll also allen ernstes so etwas anziehen?“ fragte Natsumi kaum weniger entsetzt.

„Da das Spiel in unserem Stadion stattfindet müssen alle Weiblichen Manager ein solches Kostüm tragen.“ erklärte uns eine Shuuyou Meito Managerinnen während zwei ihrer Kolleginnen auch Haruna und Aki Maiduniformen reichten.

„Sag mir bitte das es eine Regel gibt die uns davor schützt.“ flehte ich Natsumi an doch diese hatte gar keine Zeit mir zu antworten.

„Es ist eine Voraussetzung um hier antreten zu dürfen.“ fuhr die andere Managerin sanft fort.

„Wer hat sich den diese bescheuerte Regel ein fallen lassen?“ giftete Natsumi los, sie war richtig aufgebracht. Aber mir war das nur recht, ich stand nicht im Kreuzfeuer und wollte auf gar keinen Fall ein Maidkostüm tragen, ich mochte es nicht Röcke zu tragen, die Schuluniform war bisher das höchste der Gefühle!

„Unser Herr, ups...“ verbesserte sich das M臈chen kichernd. „Ich meinte natürlich ich meinte unser Coach.“ damit deutete sie zur Seite wo ein recht korpulenter Mann auf einer Kiste saß und Melonen aß.

Mamoru und ich zogen lange Gesichter und Natsumi kochte vor Wut.

Aber ändern tat das nicht, wir Mädchen wurden in eine spezielle Umkleide komplimentiert in der wir uns Umziehen konnten.

Ich wurde sogar aufgefordert es ruhig zu sagen wenn ich Hilfe bräuchte.

Das fing ja großartig an!

Die reinste Katastrophe!



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