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Kanon Caulfield

Vergangenheitsgeschichte von meinem One Piece EC
von

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Arzt

Sein Leben unter der Donquixote Familie hatte sich Kanon ganz anders vorgestellt. Er hatte erwartet, dass er von Kopf bis Fuß in Arbeit stecken würde. Allerdings war es das komplette Gegenteil. Er hatte so viel Freizeit, dass es für ihn einfach ungewohnt war. Doch statt sich zu beschweren, nutzte er die Chance und besuchte regelmäßig die Bibliothek des Schlosses. Die Anzahl der vorhandenen Bücher war so überwältigend, dass der Schwertkämpfer sicher war, dass selbst er nicht so schnell mit dem Lesen fertig werden würde.

Meistens ließen seine Kollegen ihn auch in Ruhe. Wenn jemand ihn jemals ansprach, dann übergab die Person ihm nur eine Nachricht, welche er Huy weitergeben sollte. Keiner traute seinen Fähigkeiten. Wahrscheinlich war es im ganzen Schloss verbreitet, dass er keine akademische Ausbildung hatte. Nicht jeder schien so offen und tolerant zu sein wie Doflamingo, aber damit konnte der Schwarzhaarige leben.

Da er die Ordination schon fertig geputzt hatte und im Kräutergarten das Unkraut gejätet hatte, schaute er sich im Schloss etwas um. Für die Anderen musste es wohl so wirken als würde er legendlich nur Spazieren ging, aber eigentlich suchte er nach jemandem. Immerhin hatte er nicht vergessen, um welchen Gefallen Mone ihm gebeten hatte. So kombinierte er seinen Rundgang und seine Suche.

Jedoch wünschte er sich, dass die Grünhaarige ihm eine Beschreibung von diesem Vergo hinterlassen hätte. Denn er hatte vollkommen vergessen sich zu informieren, wie dieser aussah, weil er so überrascht war, dass sie ihm irgendeine geheime Aufgabe anvertraut wurde. Trotz Neugier hatte er aber die Box nicht geöffnet und er würde es auch dabei lassen. Er verabscheute Verrat und er wollte Mones Vertrauen nicht missbrauchen.

Schließlich kam er in einem Bereich des Schlosses an, wo keine Menschenseele zu sehen war. Etwas perplex schaute sich der Schwertkämpfer den Ort etwas genauer an. Dadurch entdeckte er einen kleinen Gang, der nach unten führte. Neugierig, was sich dort befand, näherte er sich den Treppen. Gerade wollte er diese herabsteigen, da wurde er von hinten am Hemd gepackt und hochgezogen.
 

„Wohin des Weges?“ verlangte eine unbekannte Männerstimme zu wissen.
 

Etwas irritiert, dass er hochgenommen wurde wie eine Straßenkatze, drehte sich Kanon so weit wie möglich zu der Person. Der Mann war hochgewachsen, hatte schwarzes Haar, welches dieser kürzer trug als er, und hatte eine Sonnenbrille aufgesetzt. Eigentlich würde der Ältere sehr seriös und ernst wirken, würde sein Gesicht nicht so komisch beschmückt sein.

„Ich hab dir eine Frage gestellt“, merkte dieser Herr an.

„Ich hab kein Grund dir irgendetwas zu sagen“, erwiderte der Jüngere. „Lass mich also runter.“

„Du frecher Balg.“ Trotz der Sonnenbrille konnte Kanon durch dessen Augenbraue erkennen, dass der Andere seine Augen wütend verengte. „Du scheinst keinen Respekt vor den Älteren zu haben.“

„Es ist schwer Respekt vor jemanden zu haben, der mit einer Tasse im Gesicht herumläuft“, meinte der Goldgrünäugige und deutete mit seinem Handrücken auf die linke Wange.

Kurz schwieg der Ältere, bevor dieser Kanon auf dem Boden wieder herabsetzte und seine eigene linke Wange abtastete. Der Mann schien nicht so überrascht zu sein, dass sich wirklich eine Tasse dort befand.

„Wie kommt es, dass du so etwas nicht bemerkt hast?“ fragte Kanon mit verschränkten Armen. „Oder eher, wie kommt es, dass es dort kleben geblieben ist?“

„Liegt an der Teufelsfrucht, die ich gegessen habe“, antwortete der Ältere.

„Achso“, gab der Schwertkämpfer unbeeindruckt von sich. Auf der Grand Line gab es viele Menschen mit speziellen Fähigkeiten. Daher war er nicht überrascht, dass es viele Mitglieder in der Donquixote Familie gab, die eine Teufelsfrucht gegessen hatten. Selbst ihr Boss hatte eine vernascht.
 

Als er seinen Gegenüberstehenden etwas genauer anschaute, verengte er seine Augen. Schließlich streckte er seine Hand aus, welche der Ältere etwas verdächtigt beäugte.

„Kann ich einmal deinen Puls haben?“ fragte der Schwertkämpfer.

„Für was?“ wollte der Sonnebrilleträger wissen, aber reichte ihm seine Hand.

Anschließend legte Kanon seine linke Hand unter dem Gelenk des ausgestreckten Armes und legte zwei Finger seiner rechten Hand auf eine bestimmte Stelle des Unterarms des Anderen um dessen Pulsschlag zu kontrollieren.

„Sag einmal… Kann es sein, dass dein Hals sich etwas trockener anfühlt als sonst?“ erkundigte er sich, nachdem er dessen Puls gemessen hatte. „Und dass du ein kratzendes Gefühl hast, welches durch ein bisschen Husten verschwindet, aber wiederkommt?“

„Woher weißt du das?“ gab der Ältere überrascht von sich. „Genauso ist es. Deswegen habe ich auch heute eine Tasse Tee statt Kaffee getrunken.“

„Dann geh jetzt am Besten zu deinem vertrauten Arzt. Du bist dabei eine Erkältung zu kriegen“, meinte Kanon und schaute die Person ernst an.

„So ein Unsinn“, erwiderte der Andere und befreite sich aus dem Griff. „Ich war in meinem Leben noch nie erkältet.“

„Es gibt für alles ein erstes Mal“, versuchte der Schwertkämpfer seine Diagnose glaubwürdig zu machen. „Wenn du jetzt nicht etwas dagegen unternimmst, dann brich die Krankheit in zwei Tagen aus.“

„Als ob“, kam es ungläubig von dem Älteren, bevor dieser sich wegdrehte und ging.

„Ich weiß von nichts“, murmelte der Goldgrünäugige gleichgültig, bevor er den Gang ebenfalls, aber in der entgegengesetzten Richtung verließ.
 

Nach 2 Tagen…
 

Gerade machte Kanon seinen täglichen Rundgang als Baby 5 ihm aus heiteren Himmel ansprach. Sofort blieb er stehen und drehte sich zu der Dame, welche er wortlos anschaute und stumm fragte, was sie wollte.

„Ich dachte ich sollte dich lieber vorwarnen“, begann das Dienstmädchen zu reden. „Seit vorgestern ist Vergo-Sama hier. Du kennst ihn vielleicht nicht, aber er ist ein hoher Offizier.“

Nickend gab der Jüngere ihr zur Kenntnis, dass er zugehört und verstanden hatte. Jedoch atmete er kein Wort, dass er die Person auf Mones Bitte suchte. Denn es sollte ja geheim bleiben.

„Verscherze dich nicht bei ihm. Er ist unglaublich streng und kennt kein Pardon mit frechen Kindern wie dir“, warnte sie ihm und schaute kurz hinter sich als würde sie aufpassen, dass niemand die beiden hörten. „Zwar wirkt er harmlos, aber er ist unglaublich stark. Ein Schlag von ihm und ich glaube er könnte dich ins Jenseits befördern. Deswegen ein Tipp von mir: Wenn du einen großgewachsenen Mann mit Sonnenbrille siehst, zeige dich nur von deiner besten Seite.“

Kurz weiteten sich die Augen des Schwarzhaarigen als er sich an seinem Treffen mit diesem Unbekannten erinnerte.

„Kann es sein, dass dieser Vergo… eine Teufelsfrucht gegessen hat?“ erkundigte sich der Schwertkämpfer.

„Vergo-San für dich, und nein, hat er nicht“, versicherte sie ihm und betonte ihre Verneinung mit einem Kopfschütteln. „Er ist aber sehr gewandt im Haki, vor allem im Busoshoku.“

Erleichtert atmete der Junge auf als er dies hörte. Dann konnte der Mann, welchem er damals getroffen hatte, nicht der hohe Offizier sein.

„Wie dem es auch sei, mach ihm bloß nicht wütend und hüte dich etwas vor ihm“, wies sie ihm an. „Bei deinem plumpen Mundwerk muss man sich Sorgen machen.“

„Danke für die Blumen“, gab der Schwarzhaarige sarkastisch von sich.

„Das war kein Lob!“ schrie die Dame ihn an, die die Ironie nicht herausgelesen hatte.
 

Als er seine Suche fortsetzte hörte er ein lautes Niesen. Dieses Geräusch folgte er und wie erwartet stand dort der Mann, wen er vor zwei Tagen getroffen und gewarnt hatte. Dieser schien seine Präsenz zu merken, da der Ältere sich zu ihm umdrehte.

„Hast du ein Taschentuch?“ fragte der Mann ohne zu grüßen.

„Wie wäre es, wenn du die Packung benutzt, die an deiner Wange klebt?“ schlug der Jüngere vor als er mit seiner Hand auf die rechte Seite seines Gesichts deutete.

Kurz starrte der Ältere ihn überrascht an, bevor dieser seine rechte Wange abtaste und fündig wurde. Kanon fragte sich wirklich, was für eine komische Teufelsfrucht der Andere gegessen hatte, dass die Sachen an ihm hängen blieben ohne dass dieser es merkte.

„Du bist also wirklich nicht zum Arzt gegangen und hast dich erkältet“, schlussfolgerte der Goldgrünäugige.

„Ich bin nicht erkältet“, behauptete der Sonnenbrillenträger. „Meine Nase rinnt nur etwas.“

Etwas irritiert verengte der Jüngere seine Augen. Wie konnte dieser Mann nur so stur sein? Auf dem ersten Blick sah der Typ sehr erwachsen und vernünftig aus, aber im Inneren war er wohl noch ein Kind.

„Wie du meinst“, sagte Kanon, bevor er in seiner Hosentasche kramte und ein kleines Fläschchen herausholte, welches er dem Anderen überreichte. „Hier. Nimm ein Löffel von diesem Sirup nach jeder Mahlzeit. Dann solltest du in ein paar Tagen wieder gesund sein.“

„Solltest du mir nicht irgendwelche Tabletten oder Medikamente verschreiben?“ wollte der Ältere wissen.

„Wenn du welche haben willst, dann geh zu einem anderen Arzt“, erwiderte der Schwertkämpfer. „Das ist nicht mein Gebiet.“

„Nicht dein Gebiet? Bist du ein TCM Arzt?“ fragte der Ältere schließlich nach.

„In eine Art und Weise“, gab der Goldgrünäugige mit Schulterzucken von sich. Dann wand er sich ab. „Gute Besserung.“
 

Einige Tage später fand er denselben Mann vor seiner Ordination wieder. Dieses Mal nieste er nicht nur, sondern hustete noch heftig.

„Wie ist es soweit gekommen?“ wollte Kanon wissen. „Deine Erkältung wird nur schlimmer und schlimmer.“

„Ich bin nicht erkältet“, behauptete der Ältere immer noch. „Ich fühle mich nur etwas unwohl.“

Kopfschüttelnd seufzte der Schwertkämpfer auf und schloss kurz seine Augen. Der Mann war ja sturer als ein Esel.

„Dann warum hast du den Sirup nicht genommen?“ erkundigte er sich und schaute den Anderen wieder ernst an.

„Ich hab’s verloren“, antwortete der Sonnenbrillenträger sachlich als würde dieser die komplette Wahrheit sagen.

„Wie kannst du es verloren haben, wenn die Flasche dir an der Backe klebt?“ knurrte der Jüngere wütend, aber immer noch beherrscht und ruhig.

Wie immer starrte der Mann ihn kurz überrascht an, bevor dieser dessen Gesicht abtastete und fündig wurde. Kanon konnte wirklich nicht glauben, wie dumm dieser komische Kauz war. Diese gegessene Teufelsfrucht war wirklich mehr problematisch als hilfreich.

„Komm herein“, meinte der Goldgrünäugige und betrat das Arztzimmer.

Dieses Mal folgte der Ältere seine Anweisungen und schloss die Tür hinter sich. Danach schaute der Mann sich interessiert um.

„Sag einmal, wo bin ich eigentlich?“ wollte er wissen. „Ich war noch nie hier.“

„Du bist hier in der TCM Abteil“, antwortete der Schwertkämpfer ruhig, wobei in seiner Stimme hörbar war, wie gereizt er war. „Bist du nicht von alleine hierher gekommen?“

„Aja, stimmt“, meinte der Andere dann. „Ich bin ja hergekommen, weil ich gewusst habe, dass du als TCM Arzt hier sein solltest.“

Kanon ballte seine Hand zu einer Faust und senkte sein Haupt um seine Wut zu kontrollieren. Denn er konnte nicht glauben, wie dumm sein Gegenüberstehender sein konnte. Zwar wusste er, dass der Andere nicht der Hellste war, aber das übertraf alles, was er in seinem Leben gesehen hatte und Kanon war schon vielen dummen Menschen begegnet. Diese Donquixote Familie war doch wohl der reinste Zoo voller verrückten Tieren.

„Sollte hier nicht noch jemand sein?“ erkundigte sich der Sonnenbrillenträger. „Wo ist Huy?“

„Woher soll ich es wissen?“, gab der Jüngere gleichgültig von sich. Denn er war derzeit nicht in der Stimmung auf seine Wortwahl aufzupassen oder Acht zu geben, was er dem Sonnenbrillenträger erzählte. „Der ist wahrscheinlich wieder irgendwo draußen Alkohol trinken, Wetten oder mit Frauen flirtet wie jeden Tag.“

„Ist es in Ordnung so etwas über deinen Abteilleiter zu sagen?“ fragte der Ältere nach. „Oder willst du nur, dass er Ärger bekommt?“

„Selbst wenn ich es dir sage, ist es kein Problem“, gab Kanon seine Meinung Kund. „Nur die Offiziere dürfen davon nichts erfahren und du bist keiner. Selbst wenn ich es dir sage, wird nichts passieren.“

Denn er bezweifelte, dass Doflamingo auf die Worte von niederrangige Untergebenen achtgeben würde. Daher war es kein Unterschied, ob er dies dem Anderen sagte oder nicht. Denn dieser wirkte nicht wie ein hohes Tier und dieser widersprach ihm auch nicht als er diese Behauptung äußerte.

„Übrigens… Hast du nicht gesagt, dass du noch nie hier warst?“ wollte der Goldgrünäugige wissen. „Woher kennst du dann Huy?“

„Aja, stimmt. Wo du es sagst, ich war doch schon einmal hier“, korrigierte sich der Ältere. „War aber schon lange her.“

Der Typ macht mich wahnsinnig!“ fluchte der Schwertkämpfer in Gedanken.
 

„Ist jetzt auch egal“, meinte der Jüngere, nachdem er seine Ruhe wieder gefunden hatte. „Komm mit.“ Ohne zu achten, ob der Andere ihm folgte oder nicht, ging er in das angeschlossene Badezimmer und füllte die Wanne mit warmem Wasser. Danach griff er in den stehenden Schrank, holte ein Fläschchen mit türkiser Flüssigkeit heraus und goss ein paar Tropfen in die Wanne, bevor er noch ein sauberes Tuch hineinwarf.

„Nimm zuerst ein warmes Bad. Trink das Wasser nicht und pass auf, dass dir nichts ins Auge kommt“, wies der Goldgrünäugige an und drehte sich zu dem Anderen um, der ihm den Gefallen getan hatte ihm zu folgen. „Dann gebe ich dir eine Heilmassage. Ich warte draußen und sag dir in einer halben Stunde Bescheid, dass du herauskommen sollst. Wenn dir aber schwindelig wird, kannst du ruhig früher aufstehen.“
 

Dreißig Minuten vergingen schnell, welche Zeit Kanon für das Meditieren verwendet hatte. Schließlich stand er auf und klopfte an der Tür.

„Eine halbe Stunde ist um. Zieh dich an und komm heraus“, wies er den Anderen an. Als er keine Antwort bekam, klopfe er noch einmal an der Tür. „Ist alles in Ordnung? Ist dir etwa schwindelig?“

„Ich komm gleich“, kam nun endlich die Antwort, wobei diese schroff klang.

Jedoch ließ sich der Jüngere von dem Älteren nicht mehr irritieren. Als der Mann aber dann nur mit einem Tuch um seiner Hüfte und seiner Sonnenbrille herauskam, riss Kanon den letzten Geduldsfaden.

„Bist du wahnsinnig?! Zieh dich gefälligst an!“ schrie Kanon seinen Patienten an. „Willst du dich noch mehr erkälten?!“

„Hast du nicht gesagt, dass du mir eine Massage geben wolltest?“ fragte der Andere verwirrt nach.

„Ich werde nur einige deiner Akupunkturpunkte drücken um den Heilprozess zu beschleunigen“, erwiderte der Schwertkämpfer. „Dafür brauch ich dich nicht nackt!“

„Sag das doch gleich“, meckerte der Ältere als er wieder ins Badezimmer ging und die Tür hinter sich schloss.

„Ich habe doch gesagt, dass du dich wieder anziehen sollst!!!“ rief der Jüngere ihm nach.

Hinter der Tür hörte er dann dessen Worte: „Aja, stimmt. Das hat er gesagt.“
 

Als der Sonnebrillenträger wieder herauskam, hatte Kanon sich schon wieder beruhigt und führte die Massage aus, wie er versprochen hatte. Nach einigen Minuten war er fertig und stand auf.

„Das sollte reichen“, meinte er und reichte dem Älteren einen Tee zum Trinken.

„Ich bin beeindruckt“, äußerte sich der Patient. „Ich fühle mich um vieles Besser.“

„Unsinn. Wenn man Krankheiten so schnell heilen könnte, dann bräuchte man keine Ärzte mehr“, erwiderte der Jüngere, für welche Aussage er einen Schlag auf dem Kopf bekam. „Itai! Das tut weh! Sag einmal spinnst du? Ist das eine Art jemanden zu behandeln, der dir gerade eine Massage gegeben hat?“

„Ist das eine Art zu antworten, wenn jemand dir ein Kompliment gemacht hat?“ konterte dieser irritiert. „Übrigens, du benutzt keine Öle beim Massieren?“

Kurz war Kanon über den Themawechsel überrascht. Jedoch zeigte er dies nicht und drehte sich weg.

„Öle verwende ich nur, wenn ich nicht nur die Akupunkturpunkte, sondern auch die Energiebahnen massieren muss“, antwortete er wahrheitsgetreu. „Du bist erst gerade von einem warmen Bad gekommen und hast einige Bakterien ausgeschwitzt. Daher war es nicht nötig.“

„Eine Massage wäre mir lieber als ein Bad“, erwiderte der Ältere als er seinen Tee austrank.

„Im Sommer hätte ich es gemacht, aber nicht zu dieser Regenzeit“, gab der Schwertkämpfer als Antwort zurück. „Zu jeder Jahreszeit gibt es eine andere Heilmethode.“

Als es plötzlich still im Zimmer wurde, drehte sich Kanon zu dem größeren Mann fragend um. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sich die Atmosphäre um den Älteren herum etwas verändert hatte. War das legendlich seine Einbildung?
 

„Übrigens“ versuchte der Jüngere die eisige Stimmung zu brechen, „ich hab da was für dich.“

Neugierig stand der Andere von seinem Platz auf und folgte Kanon zu dem Schrank. Dann legte der Goldgrünäugige zwei Fläschchen auf dem Tisch. Eines beinhaltete den Sirup, den der Sonnenbrillenträger schon kannte, und der andere war eine durchsichtige Flüssigkeit. Um die beiden unterscheiden zu können, waren die Behälter in verschiedenen Formen. Während der Sirup in einer breiten Flasche war, befand sich das andere Mittel in einer Langen und Schmalen.

„In der“ bei der Aussage hob Kanon den Behälter mit der durchsichtigen Flüssigkeit, „ist ein ätherisches Öl drinnen. Schmier dir ein paar Tropfen davon unter die Nase und an den Schläfen. Wenn deine Nase zu sehr rinnt, dann gib ein paar Tropfen auf ein Stofftuch und halt dir es unter die Nase. Dadurch sollte es aufhören und du solltest besser atmen können.“

Dann holte er zwei weitere Fläschchen heraus, die genauso aussehen wie die Vorherigen. „Das erste Set ist für den Fall, wenn sie dir wieder im Gesicht kleben. Das Zweite ist dafür da, wenn du es vielleicht verlegst“. Im nächsten Moment holte er weitere Sets heraus. „Das Dritte ist für den Fall, wenn du es verlierst. Das Vierte ist dafür da, wenn du es unabsichtlich ausschüttelst. Das Fünfte dient als Reserve. Das Sechste soll dafür sorgen, dass du es wirklich nimmst.“ Nachdem er sein Handeln erklärt hatte, drehte er sich zu seinem Patient. „Keine Ausrede mehr, warum du es dieses Mal nicht genommen oder benutzt hast.“

„Sag einmal“ gab der Ältere etwas provoziert von sich, „du hältst mich für sehr dumm, was?“

„Bei dir weiß man es nicht“, erwiderte Kanon, wofür er einen weiteren Schlag auf dem Kopf bekam. Am Ende scheuchte er den Erkrankten aus der Ordination nur um zu merken, dass er wieder vergessen hatte nach dessen Namen zu fragen.
 

Eine Woche verging und der Schwertkämpfer war immer noch nicht in der Lage diesen Vergo zu finden. Die Regenzeit war um und der Frühling stand schon vor der Tür. Trotzdem war er immer noch nicht fündig geworden. Das konnte ja nicht wahr sein.

Vom Garten aus hörte er laute Stimmen und Geräusche. Als er aus dem Fenster schaute, sah er, dass viele Menschen um den Swimmingpool versammelt waren. Gerade wollte er weggehen, da sah er im Augenwinkel eine grünhaarige Dame im Garten.

Mone“, dachte er und holte aus seiner Hosentasche die Box heraus, die sie ihm anvertraut hatte. „Am Besten ist sag ich ihr gleich, dass ich diesen Vergo nicht gefunden habe. Besser jetzt als später.

Mit diesem Entschluss machte er sich auf dem Weg zum Erdgeschoss.
 

Unten angekommen wollte er aus der Tür schreiten, da blockten ihm zwei Männer den Weg.

„Wer zur Hölle bist du?“ wollte einer von ihnen wissen. „Ich habe dich hier noch nie gesehen.“

Kanon starrte die Türsteher mit verengten, kühlen Blick an. Eigentlich hatte er gedacht, dass alle ihn als unwissenschaftlichen und ungeschulten Balg kannten. Doch wie es aussah, hatte er sich geirrt.

„Hey, mein Kumpel hat dir eine Frage gestellt“, zog der zweite Mann seine Aufmerksamkeit auf sich. „Wer bist du?“

„Kanon“, antwortete der Schwertkämpfer schließlich wortkarg. „Arzt.“

„Arzt?“ wiederholten die zwei älteren Männer, bevor sie sich anschauten. Dann kam einer von den Türstehern auf ihn zu und umkreiste ihn. „Weder deine Klamotten hat das Zeichen, noch scheinst du ein Tattoo zu haben. Ein Neuling?“ Zu dieser Frage nickte der Jüngere legendlich. „Dann können wir dich hier nicht durchlassen. Das hier ist eine Party nur für Offiziere.“

„Na gut. Dann ruft Mone hierher“, wies der Junge sie an. „Ich muss mit ihr reden.“

„Sag einmal für wen hältst du dich? Kommst einfach her und gibst uns Befehle“, beschwerte sich einer der Türsteher. „Und noch dazu willst du einfach mit Mone-Sama reden? Du hast sie wohl nicht alle! Als würde sie mit einer kleinen Wurst wie dir reden wollen!“

„Es ist nicht mein Stil Kollegen zu verletzen“, sprach der Schwarzhaarige ruhig, aber bedrohlich während er seine Gegenüberstehende mit seinem kalten Blick durchbohrte. „Entweder ihr lässt mich hier durch oder ihr ruft sie her. Entscheidet euch.“
 

„Was geht denn hier vor?“ verlangte eine tiefe, bekannte Männerstimme zu wissen.
 

Sofort wanderte sein Blick zu dem weinroten Sofa, auf welchem der blonde Hüne saß. Der Rücken des Bosses war zu ihnen gewendet, aber der Broker hatte seinen Kopf etwas zur Seite gedreht um sie anzuschauen.

„Waka-Sama, es tut uns schrecklich Leid“, kam es sofort von einem der Türsteher.

„Dieser Junge hier möchte unbedingt zur Pool-Party und hört nicht auf uns“, gab der Andere von sich.

„Das hab ich nicht gesagt“, kommentierte Kanon gelassen und schloss kurz seine Augen. „Ich habe gesagt, dass ich mit Mone reden will und dass man sie entweder herholen soll oder mich kurz hinein lassen soll. Mehr nicht.“

Anschließend stand Doflamingo von seinem Platz auf und ging auf den Jüngeren zu. Die Türsteher wichen sofort zur Seite, aber der Schwarzhaarige blieb furchtlos auf seinem Fleck stehen.

Obwohl Kanon dies nicht offen zeigte, er empfand großen Respekt vor diesem Mann. Er kannte Joker noch nicht lange und dieser hatte seine Macken, inklusive einen schrecklichen Modegeschmack. Doch trotzdem konnte der Schwarzhaarige nicht anders als die Überlegenheit und Charisma des Anderen anzuerkennen. Wahrscheinlich lag es an dessen Ausstrahlung, die er spürte. Doch in Gegensatz zu Huy, gab Doflamingo ihm das Gefühl, dass er diesen Mann respektieren musste.

Laut einem Buch über Kulturwissenschaft, welches er als Kind gelesen hatte, würde er diese Ausstrahlung Aura nennen – Autorität, Einzigartigkeit, Distanz, Authentizität, etwas was man nicht reproduzieren oder kopieren konnte. Er hatte dies noch nie bei jemandem Anderen verspürt als bei seiner Mutter und bei Sister Angela bis er auf den Shichibukai traf. Der Schwarzhaarige selbst wusste nicht, ob er sich diese Ausstrahlung nur einbildete oder ob diese wirklich existierte. Doch es änderte nicht den Fakt, dass er so etwas spürte und für ihn real wirkte.

Der Jüngere merkte erst wie lange sie sich angestarrten hatten als der blonde Hüne plötzlich sein typisches Lachen erschallen ließ.

„Du willst also Mone sehen“, sprach sein Boss und schaute auf ihm herab. Das konnte Kanon ihm nicht übel nehmen. Immerhin war der Mann um vieles größer als er. „Hast du sie so sehr vermisst, dass du sie jetzt unbedingt sprechen musst?“

„Eigentlich geht es um etwas Berufbedingtes“, erwiderte der Schwertkämpfer. Sein Griff um sein Schwert verfestigte sich etwas. Denn irgendwie ließ Doflamingo ihm dastehen als wäre er ein kleines Kind, der gekommen war um seine beschäftigte Mutter in der Arbeit zu sehen. Allerdings war Mone nicht seine Mutter und er war auch kein kleines Kind. Nur der Gedanke alleine ließ ihm eine Gänsehaut bekommen. „Etwas worüber ich mit ihr unter vier Augen sprechen muss.“

„Nicht einmal mir kannst du es verraten?“ wollte der Shichibukai wissen. Seine Stimme klang wie immer gelassen, aber trotzdem bestimmend und unnachgiebig.

Auf diese Frage wusste Kanon aber keine Antwort. Zwar hatte sie gesagt, dass er dies ‚den Anderen’ nicht verraten sollte, aber war Doflamingo auch darin inkludiert? Ohne zu antworten schaute er weg und blieb schweigsam.

Jedoch erlaubte der Ältere ihm dieses Verhalten nicht. Denn dieser packte ihn am Kinn, drehte seinen Kopf zurück und hob sein Haupt etwas damit sie sich wieder in die Augen sahen.

„Nun, ich warte, Kanon“, verlangte der blonde Hüne nach einer Antwort und tippte mit einem Finger auf seine Wange. Auch wenn der Andere nichts sagte wusste der Jüngere, dass sein Boss ungeduldig wurde.
 

„Waka-Sama, ist irgendetwas nicht in Ordnung?“
 

Sofort schaute der Broker über seine Schulter und grinste breit als dieser die grünhaarige Dame hinter sich sah.

„Mone, du kommst wie gerufen“, meinte Doflamingo und deutete ihr näher zu kommen. „Unser Problemkind hier vermisst dich und möchte dich sehen.“

„Ach wirklich?“ kam es amüsiert von der Dame. „Wie süß.“

„Er behauptet, dass er mit dir etwas Berufbedingtes besprechen müsste, worüber selbst ich nicht wissen darf“, setzte der Boss fort in einem Singsang sprechenden Ton. „Weißt du vielleicht etwas davon?“

„Ich glaube Kanon hat da etwas missverstanden“, kicherte die Dame und neigte ihr Kopf etwas zur Seite. „Ich habe gemeint er solle es den Anderen in der Familie nicht verraten, aber von Ihnen war nicht die Rede, Waka-Sama.“

„Dann kann ich ja zuhören“, schlussfolgerte der blonde Hüne und schaute den jüngeren Mann an. „Also, um was geht es?“

„Ich habe diesen Vergo nicht gefunden und daher die Box, die sie mir gegeben hat, nicht weiterreichen können“, berichtete Kanon. „Daher wollte ich Mone die Box zurückgeben, da sie wieder hier ist.“

„Vergo? Der ist ja auch hier. Wie wäre es, wenn wir ihm herrufen, hm?“ meinte der Ältere, bevor dieser Kanon wieder los ließ und sich Richtung Garten drehte. „Hey, Vergo, komm mal her! Jemand braucht hier etwas von dir.“
 

Nun trat der Schwarzhaarige etwas zur Seite um zu sehen, was für eine Person dieser Offizier war. Immerhin musste diese Person eine besondere Persönlichkeit sein, wenn er ihn all der Zeit nicht finden konnte. Seine Augen weiteten sich vor Schock als er den bekannten, großgewachsenen Mann mit Sonnenbrille und schwarzem Haar traf.

„Du? Was machst du zur Hölle hier?“ fragte Kanon verwirrt und wich einen Schritt zurück. „Ich dachte du bist kein Offizier.“ Immerhin hatte der Andere nicht reagiert als er behauptet hatte, dass er nur den Hochrangigen nichts über Huys Freizeit erzählen durfte. Erst dann bemerkte er, was er getan hatte und schluckte etwas schwer.

„Ich bin ja auch keiner“, meinte der Angesprochene und verschränkte seine Arme hinter den Rücken.

„Ah, aber du gehörst doch zu den vier Obersten Offizieren der Familie“, kommentierte Mone amüsiert. „Oder etwa nicht, Vergo?“

„Aja, stimmt. Wo du es sagst“, korrigierte sich der zweitgrößter Mann der Gruppe. „Ich bin ja einer der vier Obersten Offizieren der Donquixote Familie.“

„Du hast mich also angelogen. Warum-“ Dann stoppte Kanon in seinem Satz als er registrierte, wie Mone den Mann genannt hat. „Du… Du bist Vergo? Hast du nicht gesagt, dass du eine Teufelsfrucht gegessen hast?“ Denn er konnte sich gut erinnern, dass Baby 5 behauptet hatte, dass der Oberste Offizier keine Teufelsfrucht gegessen hatte, aber spezialisiert in Haki war. Jedoch hatte der Mann mit dem schwarzem Haar und Sonnenbrille ihm erzählt, dass dieser eine Teufelsfrucht konsumiert hatte.

„Ja, habe ich“, versicherte Vergo ihm. „Was ist damit nicht in Ordnung?“

„Du hast doch gar keine gegessen“, korrigierte Doflamingo seinen Untergebenen schmunzelnd.

„Aja, stimmt. Wo du es sagst, Dofy“, stimmte dieser seinem Boss zu als wäre es keine große Sache. „Ich habe ja gar keine gegessen.“

„In anderen Worten, du hast mich von Anfang an angelogen“, meinte der Jüngere mit verengten Augen und wütendem Blick, obwohl seine Stimme noch sehr ruhig war.

Er konnte nicht glauben, wie unvorsichtig er war. In dessen Anwesenheit hatte er vieles gesagt, was er nicht hätte sollen und vieles getan, was er vielleicht nicht hätte tun sollen. Obwohl Baby 5 ihm gewarnt hatte, hatte er sich Blöße gezeigt. Doch über ausgeschüttelte Milch trauerte er nicht nach. Da es schon soweit gekommen war, hatte es kein Sinn sich zu verstellen. Es würde keinen Unterschied mehr machen. Der Offizier hatte ja schon seinen wahren Charakter gesehen. Wiederum bezweifelte er selbst, dass er sich absichtlich anders verhalten hätte nur um seinen Vorgesetzten zu gefallen, auch wenn er die Identität seines Gegenüberstehenden vorher gewusst hätte. Das war nicht sein Stil.

„War das auch ein Art Test oder bist du einfach so, Vergo?“ wollte er wenigstens wissen, wenn er schon vollkommen hereingelegt wurde.

„Jetzt spiel dich nicht so auf. Außerdem, korrigiere dich“, verlangte Vergo, bevor dieser Kanon wieder einen Schlag auf dem Kopf verpasste. „Es ist Vergo-San für dich. Hab mehr Respekt vor deinen Vorgesetzten.“
 

„Itai!“ gab der Schwertkämpfer von sich. Sofort legte er seine freie Hand auf dem Kopf und rieb die Stelle etwas, wo er geschlagen wurde. „Hör auf mich zu schlagen.“

„Dann zeig mehr Respekt, du Balg“, wies der Angesprochene ihm einfach an als hätte dieser überhaupt nichts Falsches getan.

„Mich nennst du Balg? Du musst gerade reden“, konterte Kanon kühl. „Wer hat sich wie ein trotziges Kind verhalten und bis zum bitteren Ende geweigert einzusehen, dass er eine Erkältung hatte?“

„Ich hatte nie eine Erkältung“, behauptete der Ältere und blickte zur Seite. „Mir ging es nur nicht gut.“

„Und du verneinst es immer noch!“ verlor der Goldgrünäugige nun endlich seine Geduld und Ruhe. „Und dann willst du noch Respekt, Vergo?“

„Vergo-San für dich“, wiederholte der Oberste Offizier sich und wollte ihm noch einen Schlag auf den Kopf verpassen, aber dieses Mal konnte der Jüngere ausweichen.

„Jetzt hör auf mir auf den Kopf zu schlagen!“ verlangte Kanon wütend. Bevor er weiter sprach, schulterte er sein Schwert etwas, da dieses sich bei seiner schnellen Bewegung von seiner üblichen Position weggerutscht war. „Was ist, wenn ich wertvolle Gehirnzelle verliere? Wenn du mich schon schlagen musst, dann schlag mich in den Magen oder schleudere mich durch die Wand, aber verschon meinen Kopf!“

„Ist ja schön dass du etwas reflektierst“ erhob Mone nun das Wort, „aber findest du nicht, dass deine Denkweise in die falsche Richtung geht?“
 

Das Lachen ihres Bosses sorgte dafür, dass alle drei verstummten und den blonden Hünen anschauten.

„Wie dem es auch sei, wolltest du Vergo nicht etwas geben, Kanon?“ erinnerte der Boss ihm. „Wo ist denn die Box?“

„Einen Moment“, antwortete der Jüngere. Er steckte seine Hand wieder in seine Hosentasche und holte die Box heraus. „Hier ist sie.“ Mit seiner nächsten Bewegung überreichte der Schwertkämpfer Vergo das Objekt. „Damit wäre ich hier auch fertig. Tut mir Leid für die Störung.“

Gerade wollte Kanon weggehen, da wurde er an der Schulter festgehalten. Sofort blieb er stehen und drehte sich zu seinem Vorgesetzten fragend um.

„Ja, Doflamingo?“ fragte er mit einer hochgehobenen Augebraue, was dieser von ihm wollte.

„Nenn Dofy nicht so vertraut“, kam es sofort von Vergo, der ihm dieses Mal am Ohr hochzog.

Kanon knirschte seine Zähne zusammen um nicht aufzuschreien, aber seine Augen verengten sich schmerzhaft. „Waka-Sama für dich!“

„Jetzt lass doch den armen Jungen, Vergo“, befahl der blonde Hüne wie immer gelassen, aber unnachgiebig. „Solange er Respekt zeigt, ist es mir egal, wie er mich nennt.“

Schließlich ließ der Oberste Offizier Kanon los und trat zur Seite. Sofort rieb der Schwertkämpfer an sein verletztes Hörorgan und gab den Schuldigen einen wütenden Blick, bevor er sich wieder zu seinem Boss wandte.

„Du wolltest was von mir?“ wiederholte sich der Schwarzhaarige. „Willst du mich etwa bestrafen, weil ich meinen Job nicht ordentlich gemacht habe?“

„Fufufu! Das wäre sicher auch lustig, aber dieses Mal nicht“, meinte Joker schmunzelnd und beugte sich etwas hinunter zu dem Jungen. „Da du schon hier bist, warum gesellst du dich nicht zu uns?“

„Die Feier ist doch nur für Offiziere. Ich habe da doch gar nichts ver-“ Doch bevor der Goldgrünäugige seinen Satz vollenden konnte, wurde er schon durch die Tür in den Garten geschoben.

„Jetzt sei doch nicht so“, gab sein Boss belustigt von sich und drückte ihn mit wenig Mühe, aber erfolgreich weiter hinaus. „Je mehr Leute in einer Party sind, desto besser.“
 

Egal wie er das Blatt drehte und wendete, Kanon glaubte nicht, dass er noch entkommen konnte. Seufzend nickte er und blieb bei dieser lauten Gruppe. Er konnte nur hoffen, dass keiner seiner älteren Kollegen, die keine Offiziere waren, herausfand, dass er trotz seines niedrigen Status in der Familie an einer Feier für Hochrangige teilgenommen hatte und ihn deswegen lynchen wollte.

Dann sah er im Augenwinkel eine Dame, die er nicht erwartet hatte.

„Baby 5 ist ja auch hier“, merkte er ruhig, aber etwas überrascht an. „Also ist die Feier doch nicht nur Offiziere.“

„Doch, ist die Party“, korrigierte Mone ihm als sie zu den Jüngeren näher trat. „Baby 5 gehört ja zu den Offizieren. Sie ist ein Mitglied der Pica Armee.“

„Sie… ist gar kein Dienstmädchen?“ fragte er etwas perplex und geschockt.

„Doch, aber eigentlich ist sie eine Offizierin wie ich“, kicherte die grüne Dame amüsiert.

Der Schwarzhaarige konnte es nicht glauben. Ohne zu merken hatte er mit zwei Offizieren geredet als wären sie gleichrangige Kollegen. Doch er konnte sich auch selbst nicht die Schuld geben dies nicht bemerkt zu haben. Denn weder Baby 5, noch Vergo hatten sich entsprechend ihres Ranges verhalten. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass logisches Denken ihm in dieser Familie nicht weiterhelfen würde. Er konnte nur diesen einen Gedanken wiederholen: Diese Donquixote Familie war der reinster Zoo.
 

„Übrigens, Kanon“, brachte Mones Stimme ihm wieder zurück zur Gegenwart. „Ich habe hier etwas für dich.“ Sie streckte ihre verschlossene Hand aus und wartete bis Kanon seine geöffnet vorstreckte. Dann ließ sie eine Kette mit einem ausgestrichenen Smiley in seine Handflächen gleiten. „Willkommen in der Donquixote Familie, Kanon.“



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