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Demon Love

von

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Vor der Tür wartete schon eine Psychologin. „Also, Frau Kobayashi, es hat sich etwas an der Situation geändert. Der Junge hat scheinbar sein Gedächtnis verloren. Jedenfalls was den Tot seiner Eltern und die Umstände angeht.“ Verwirrt sah sie den Doktor an. „Ich verstehe nicht ganz, sagten Sie nicht bei den ersten Untersuchungen dass er sein Gedächtnis behalten würde?“ „Nein, so konkret leider nicht. Die Untersuchungen haben lediglich gezeigt dass er, als er Bewusstlos wurde mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen sein musste. Allerding ist die Verletzung nicht besonders schwer. Er hat nur eine minimale Platzwunde und eine kleine Gehirnerschütterung davon getragen, was in den meisten Fällen eigentlich nicht dazu führt das der Betroffene sein Gedächtnis verliert. Allerdings ist es so, dass er ein höchst traumatisches Erlebnis hatte in solchen Fällen kommt es vor dass das Gehirn des Betroffenen einen Verdrängungsmechanismus zum Schutz vor weiteren psychischen Schäden aktiviert. Ich gehe davon aus dass dies bei dem Jungen der Fall ist. “ ... „Verstehe, das heißt ich muss dem jungen erst einmal schonend beibringen das er seine Eltern verloren hat...“ Zur Bestätigung nickte Iwamatsu. „Und wie geht es dann mit ihm weiter? Wie geht es seinem Bruder mittlerweile?“ erkundigte sich Kobayashi. „Kaname geht es den Umständen entsprechen. Er möchte Kouyou jedoch nicht sehen. Er hält es für möglich das sein Bruder an dem Tod der Eltern verantwortlich sei, da keine Einbruchsspuren, Fingerabdrücke oder andere Indizien gefunden wurde, er hatte seinen Bruder in dem Blutbad gefunden und er hat der Polizei berichtet dass sein Kouyou als er bewusstlos war immer von einem Monster sprach. “ Verdutzt sah die Psychologin den Doktor an. „Das ist doch Absurd, er ist gerade mal 7 Jahre alt. Wie hätte er das denn anstellen sollen?“ „Das fragen wir uns auch. Kaname hatte uns erzählt, dass Kouyou im Alter von 5 schlafwandelte und dabei manchmal Aussetzer hatte in denen er entweder versehentlich etwas anzündete, was bis dahin nur kleinere Dinge waren, oder jemanden verletzte. Daraufhin brachten sie ihn in verschiedene Kliniken, die ihm aber nicht helfen konnten, bis man sie an einen Arzt weiter leitete der mit Hypnose arbeitete. Nach den Sitzungen bei diesem Arzt hörte das schlafwandeln auf und auch die Aussetzer blieben aus. Danach wurde das Verhältnis zwischen den beiden Brüdern wesentlich entspannter und Kaname entwickelte ein großes Verantwortungsgefühl für Kouyou. Deswegen überrascht es mich nun noch doch das Kaname an so eine Möglichkeit denkt. Nun ist es ihre Aufgabe als Psychologin heraus zu finden ob mit dem Jungen etwas nicht stimmt.“ Nachdenklich verschränkte Kobayashi die Arme vor der Brust.

„Halten Sie es denn für möglich dass es ein 7 jähriger Junge in Form einer Persönlichkeitsstörung schafft seine Eltern umzubringen?“ „Nein eigentlich halte ich es eher für unwahrscheinlich, es wäre sehr außergewöhnlich aber eine Erklärung hätte ich nicht dafür, es kommt zwar vor das Menschen mit Persönlichkeitsstörungen andere Mitmenschen verletzen und sich später nicht mehr daran erinnern können, aber das ein sieben jähriger Junge auf Grund dessen die Kraft entwickelt um zwei erwachsene Menschen zu töten halte ich für ausgeschlossen. Aber wir haben die Anordnung der Polizei erhalten um uns darum zu kümmern.“

Kobayashi nahm ihrem Gegenüber die Krankenakte aus der Hand. „Gut, dann werde ich mich darum kümmern. Bitte veranlassen Sie, dass mir der Jungen unterstellt wird und ich ihn rund um die Uhr unter Beobachtung haben kann. Dazu benötige ich auch eine angemessene Umgebung in der sich der Junge wohlfühlen kann.“ Mit diesen Worten ließ sie den Doktor und seine Assistentin stehen und betrat das Krankenzimmer von Kouyou. Dieser sah sie nur irritiert an. „Wer sind sie? Was machen Sie hier? Wo ist meine Familie?“ Mit einem traurigen Lächeln setzte sie sich auf den Stuhl auf dem kurz zuvor auch Doktor Iwamatsu gesessen hatte. „Hallo Kouyou, mein Name ist Natsuki Kobayashi. Kouyou, du musst jetzt ganz stark sein, denn ich habe leider eine sehr traurige Nachricht für dich...“ Alles in dem kleinen Jungen zog sich zusammen und er sah die Ärztin mit großen Augen an. „Wieso denn? Ist denn etwas passiert? Ich will zu meinen Eltern!“ Er hatte Angst, er hatte furchtbare Angst, seine Stimme zitterte und er begann zu schlurzen. Kobayashi stand auf um sich daraufhin neben Kouyou auf das Bett zu setzten.

Liebevoll strich sie ihm über den Rücken. „Naja, weißt du, das geht leider nicht. Deine Eltern hatten einen schlimmen Unfall.“ „Was? Was soll das heißen? Sie waren doch zu Hause.“ Aufgebracht sah er sie an. „Nachdem sie dich ins Bett gebracht hatten sind sie noch einmal Weg gefahren weil sie etwas vergessen hatten und dabei hatten sie einen schweren Unfall.“

Kouyou schlurzte laut auf, inzwischen liefen ihm vereinzelte Tränen über die Wangen. „Und wo sind sie jetzt? Sind sie auch in diesem Krankenhaus? Wann darf ich sie denn besuchen?“

Langsam musste auch Kobayashi mit den Tränen kämpfen. Es kam nicht oft vor das sie so einen Fall wie diesen hatte in dem dazu auch noch alles so unklar war und der sie emotional berührte, denn aus unerfindlich Gründen hatte sie Kouyou schon in ihr Herz geschlossen und wusste genau dass dieser sieben Jährige Junge nicht in der Lage gewesen wäre seine Eltern zu töten, und wenn es dann doch einmal vorkam so hasste sie es. Jeder hatte wohl in seinem Beruf eine spezielle Aufgabe die er nicht mochte oder hasste, in ihrem Beruf waren es Situationen wie diese. „Kouyou, es ist nicht leicht zu verstehen,...“ Sie schluckte hart „... aber deine Eltern liegen weder in diesem, noch in einem anderen Krankenhaus. Deine Eltern sind jetzt an einem anderen, an einem besseren Ort.“ Während sie diese Worte, die ihr immer wieder schwer über die Lippen kamen, aussprach streichelt sie dem kleinen aufgelösten Jungen neben ihr immer wieder beruhigend über den Rücken. „Heißt.. heißt das... dass sie...tot sind?“ Über diese doch direkte und eindeutige Feststellung staunte die sonst so taffe Psychologin. Noch nie hatte ein Kind ihr gegenüber so das Wort tot in Verbindung gebracht. Die meisten wussten noch nicht einmal die nähere Bedeutung. Doch Kobayashi faste sich schnell wieder. „Ähm, ja, das bedeutet es. Kouyou das ist nicht leicht für dich das weiß ich, deswegen möchte ist das du, wenn du mit jemandem reden möchtest, zu mir kommst. Da du noch eine Weile zur Beobachtung hier bleiben musst damit wir sicher gehen können das mit dir auch wirklich alles in Ordnung ist und wir die Ursache klären können weswegen du ohnmächtig geworden bist, werde ich dafür sorgen das du auf meine Station kommst damit du jemanden in deiner Nähe hast.“ „Aber was ist mit meinem Bruder? Er kann doch auch auf mich aufpassen. Wo ist er denn?“ Die Psychologin seufzte. Auch das noch, wie erklärt man einem sieben jährigen Jungen das sein eigener Bruder ihn nicht sehen will?

„Das geht im Moment leider auch nicht Kouyou. Deinem Bruder geht es nicht besonders gut und muss sich auch einer Behandlung unterziehen so wie du die nächsten Wochen. Sobald das alles vorbei ist darfst du natürlich wieder zu deinem Bruder.“ Erneut schlurzte der Kleine auf.

„Das ist unfair.“ „Ich weiß mein kleiner ich weiß. Ich werde gleich ein paar Schwestern zu dir schicken die dafür sorgen das du ein Zimmer auf meiner Station bekommst, ich muss jetzt noch einmal zu deinem Bruder und zu dem Herr Doktor und dann sehe ich noch mal nach dir wenn du auf deinem neuen Zimmer bist okay ?“ Kouyou wischte sich seine Tränen und seine Nase an der Decke ab. „Ja okay. Ähm... Frau Kobayashi ?“ Sie lächelte. „Nenn mich Natsuki.“

„okay... ähm... danke.“ Sie sah Kouyou fragend an. „Danke dass sie... du dich um mich kümmerst“ Nun lächelte sie wieder. „Nicht dafür mein Kleiner.“ Sie strich ihm einmal fürsorglich über den Kopf und verließ darauf das Zimmer. Kouyou war wirklich ein eigenartiger Junge. Für sein alter hatte er die Nachricht dass seine Eltern tot waren sehr gut aufgenommen im Gegensatz zu den anderen Kindern mit denen sie bis jetzt zu tun hatte. Vielleicht war die Theorie seines Bruder doch gar nicht so abwegig... Nein! Mit einem schnellen Kopfschütteln wischte sie diesen absurden Gedanken wieder bei Seite. Er ist ein sieben jähriger junge, woher sollte er denn die Kraft aufbringen? Außerdem war sie sich bis eben ganz sicher dass Kouyou damit nichts zu tun hatte und daran sollte sie auch festhalten. Egal, es war ihr Aufgabe es heraus zu finden ob sie nun der gleichen Ansicht war oder es für absoluten Schwachsinn hielt.
 


 

„Natsuki ?“ Sie lächelte leicht. „Ja Kouyou ?“ Man sah dass er ein wenig unsicher war. „Ähm... also...Erst einmal wollte ich mich für das tolle Zimmer bedanken, es ist wirklich klasse und nicht so doof und weiß wie das davor... und ähm naja.... Ich bin doch jetzt schon soo lange hier...mmhm... Wann darf ich denn endlich Kaname sehen?“ In seinem Blick lag so viel Hoffnung, Erwartung und Traurigkeit die Kobayashi nur zu gut verstand, doch bis jetzt haben es sie und der Doktor vermieden Kouyou mit seinem Bruder in Kontakt zu bringen, da Kaname immer noch davon ausging das Kouyou an dem Tod ihrer Eltern schuld sei. Immer wenn Kobayashi versuchte das Thema bei Kaname anzusprechen sagte dieser nur überdeutlich, dass er seinen Bruder nie wieder sehen wolle. Die Kälte die jedes Mal hinter diesen Worten steckte ließ Kobayashi immer wieder zusammen zucken. Sie seufzte. „Das kann ich dir leider nicht sagen. Solange mir Doktor Iwamatsu nicht sagt das, dass okay geht, darf ich dich leider auch nicht zu deinem Bruder bringen.“

Nun bildeten sich vereinzelte Tränen in den braunen Augen Kouyous. „Aber warum ist das denn nicht okay? Kaname will mich doch bestimmt auch sehen.“ Sie senkte den Kopf. „Kouyou ich verspreche dir, dass ich nachher noch einmal mit dem Arzt spreche und dann sehen wir weiter. Aber jetzt sollten wir los, deine nächste Untersuchung steht gleich an.“

Man konnte sehen wie schwer es ihm viel nicht weiter nachzufragen, doch er nickte kaum merklich bevor er sich erhob.
 


 

Sie fuhren mit dem Fahrstuhl drei Etagen nach oben in den fünften Stock, dort befand dich die psychiatrische Untersuchungsstation für Kinder. Doch als sich die Fahrstuhltüren im vierten Stock öffneten, geschah das was man vermeiden wollte: Dort stand Kaname mit seinem behandelnden Arzt und unterhielt sich mit ihm über die nächsten Schritte.

Die Augen von Kouyou begannen augenblicklich zu leuchten und er stürzte aus dem Fahrstuhl. „Kaname !“ So schnell in seine Füße tragen konnte lief er auf seinen Bruder zu, welcher ihn nur irritier musterte. Kurz darauf viel Kouyou seinem großen Bruder in die Arme.

Kanames rührte sich nicht und sein Blick wurde von Sekunde zu Sekunde kälter. Kouyou ließ etwas von Kaname hab und sah zu ihm hinauf. „Was ist denn los Kaname? Freust du dich denn gar nicht?“ Die Enttäuschung über die herzlose Begrüßung seines Bruders war kaum zu überhören und sie schnürte Kobayashi die Kehle zu. „Was macht er hier? Ich habe Ihnen doch gesagt dass ich ihn nicht mehr sehen will.“ Der kleine Junge ließ seinen großen Bruder los. „Was sagst du denn da Kaname? Wieso sagst du so was?“ Unendliche Traurigkeit schwang in diesen Worten mit.

Nun sah Kaname seinen jüngeren Bruder an. „Warum ich so was sage? Ich sage es dir jetzt ganz direkt. Du bist ein Monster Kouyou, ein Freak. Was du unseren Eltern angetan hast werde ich dir nie verzeihen. Inzwischen wünschte ich du wärst nie geboren, als du noch nicht da warst hatten wir keine Problem, aber du musstest ja schon immer anders sein. Kouyou ich will dich nie wieder sehen hast du das verstanden? Nie wieder. “ Entsetzt sah Kouyou Kaname an, Kobayashi und Doktor Iwamatsu ging es nicht anders, auch ihnen war das Entsetzen über diese harten Worte des 16 jährigen deutlich anzusehen. „Was redest du denn da? Wie kannst du nur so gemein sein, ich bin doch dein Bruder...“ Ein Anflug eines traurigen Lächelns huschte über Kanames Lippen.

„Du bist nicht mehr mein Bruder...“ Mit diesen Worten drehte er sich einfach um und ging. Kobayashi konnte sich gerade noch rechtzeitig fangen um zu verhindern das Kouyou hinter seinem Bruder her rannte. Die verzweifelten Rufe nach seinem Bruder hallten auch noch einen Tag später in der Station nach...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-04-25T10:17:39+00:00 25.04.2014 12:17
Der FF hört sich sehr gut und spannen an.^^
Gefällt mir bist jetzt.^^

Werde mal weider lesen.^^

Lg^^


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