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Adventskalender 2013

by Rajani & Tamanna
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
by Rajani
Serie: Beyblade (1. Generation)
Info:
Es wird Haftbefehl erhoben. Gegen Kai! Das chinesische Gefängnis wird zur Tortur - und das so kurz vor Weihnachten... Komplett anzeigen

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Im chinesischen Gefängnis

China, 13. Dezember

Inspektor Chen las sich die Berichte durch, die seit Aufnahme des Falles geschrieben wurden. Die Informationen die sich ihm darlegten, formten in seiner Vorstellung ein klares Bild. Ich krieg dich! Jetzt kann ich dich einbuchten!!

Er legte die Akte beiseite und rief einen Kollegen an. Chen wechselte ins Englische. „...Fahren Sie sofort hin, es besteht vermutlich Fluchtgefahr!“

Der Beamte am anderen Ende der Leitung nahm sofort die Daten auf, die er brauchte und verabschiedete sich, nachdem Chen ihn um eine sofortige Überführung nach China gebeten hatte.
 

China, 14. Dezember

Chen bekam die Nachricht, dass der Tatverdächtige auf dem Weg nach China war. Er war hocherfreut und spazierte, sich die Hände reibend, durch sein konservativ eingerichtetes Büro. Du kannst was erleben, Freundchen! Dich nehm' ich durch die Mangel! Das wird ein Höllentrip... Und zwar solange, bis wir wissen, wo Kon ist!

Tags darauf traf der Tatverdächtige ein und wurde sofort in die Zelle am Ende des Gefangenentraktes 13 gebracht. In Zelle 786 saß seit heute Abend, dem 15. Dezember, Kai Hiwatari...
 

Tyson, Hilary, Kenny, Max und Hiro waren noch am selben Tag hinterhergeflogen, als sie erfuhren, dass man Kai nach China brachte. Festgenommen wegen Entführung und Verdacht auf Mord!

Nun standen Sie in Chens Büro.

„Das muss ein Irrtum sein! Er war es nicht!“, entrüstete sich Tyson.

„Irrtum ausgeschlossen!“, entgegnete Chen hart.

„Kai kann es nicht gewesen sein! Er war die ganze Zeit in Tokyo!“, erwiderte Hilary.

„Nein, nicht die ganze Zeit! Er war auch in China. Und was er da getan hat, weiß nur er und ein anonymer Informant.“, erklärte Chen.

„Anonymer Informant?“, hakte Kenny nach.

Chen nickte. Die Freunde sahen sich fragend an. Wer sollte das sein?

„Können wir wenigstens zu ihm?“, fragte Hiro um das Ganze Palaver an dieser Stelle abzukürzen, denn das war es eigentlich, was sie wollten.

Hiro klang dabei sehr ruhig und besonnen, wohingegen Tyson schon die Fäuste vor Wut ballte.

„Aber nur kurz, wir werden nachher sofort zur Befragung schreiten. Es wird ein Wachmann dabei sein, nicht das Sie alle ihm irgendwas einreden!“, sagte Inspektor Chen und führte sie gemächlich zum Gefangenentrakt 13 und zu Kais Zelle, wo er sie mit dem Wachmann allein ließ.

Kai saß müde auf der Holzbank, neben ihm eine fransige Filzdecke und der Ecke stand ein Krug mit Wasser, das bereits recht abgestanden roch. Er sah auf und alle konnten seine Gedanken sofort erkennen: Holt mich hier raus, bitte. Ich bin unschuldig...
 

Ray war direkt nach ihrem Urlaub abgereist. Nur ein paar Tage darauf rief er Kai an. Doch der konnte ihn zunächst gar nicht verstehen, denn Ray sprach völlig durcheinander wirres Zeug und Kai gab es auf, irgendetwas Verständliches aufzuschnappen. Stattdessen versuchte er ihn in seinem wilden Redefluss zu stoppen.

„Ray... Ray, jetzt... Ray!“, versuchte er es und seufzte. „RAY! … Jetzt halt doch mal die Luft an!“

Ray hörte auf zu reden und schien zu warten, dass Kai endlich etwas sagte. Der seufzte erneut, diesmal erleichtert, und holte tief Luft.

„Meine Güte, du hättest ja gar nicht mehr aufgehört... Was genau willst du mir sagen? Ich hab kein Wort verstanden, drück dich jetzt bitte klar aus.“, bat er ruhig.

„Kai... das mit uns... Ich... Ich glaube nicht, dass wir das weiter durchhalten können. Ich muss für eine Weile hier bleiben und... das... Ich will damit nichts zerstören... Kai...“

Kai hörte entsetzt zu und was Ray gerade gesagt hatte, traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Ray wollte- „Du willst Schluss machen? Das meinst du doch nicht Ernst? Spinnst du? Wir hatten solche Probleme, die wir gemeistert haben und jetzt das? Warum?“, fragte er entsetzt.

Doch er bekam keine Antwort. Die Leitung war unterbrochen.

„Aufgelegt... Ray, was soll das?!“


 

„WO IST RAYMOND KON?!“

Kai zuckte zusammen, als Chen ihm unvermittelt diese Frage an den Kopf warf. Er war extrem laut gewesen, dabei war das gerade die erste Frage im Verhör gewesen. Er senkte den Blick.

„Wo. Ist. Raymond. Kon?“, wiederholte Chen zähneknirschend die Frage.

„Ich weiß es nicht.“, sagte Kai.

Inspektor Chen schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, der bedrohlich wackelte. Kai kniff die Augen zusammen.

„Das kannst du mir nicht erzählen!“, zischte Chen. „Wo ist er?“

Kai schwieg darauf. Doch Chen wiederholte die Frage so oft, bis Kai verzweifelt zusammenbrach. Mürrisch ließ Chen ihn zurück in die Zelle bringen.

Der Inspektor beantragte gleich danach einen vorrangigen Prozesstermin. Um die Weihnachtszeit herum wollte er sich mit dem Typen nicht auch noch rumplagen. Kai wurde das auch umgehend mitgeteilt, ebenso wie seinen Freunden.

Chen führte noch weitere Verhöre durch, die allesamt damit endeten, dass Kai immer wieder schwor, es nicht zu wissen, wo Ray war und letztendlich zusammenbrach. Jetzt, mitten in der Nacht, lag Kai auf der unbequemen Pritsche mit der stinkenden Filzdecke und schaute zum Mond hinauf, den er gerade so durch das kleine vergitterte Fenster erkennen konnte. Ray, wo bist du nur? Was hast du mir hier nur eingebrockt...
 

Tags darauf, nachdem Ray ihn aus China angerufen hatte, rief Kai nun ihn an. Ray schien froh zu sein, seine Stimme zu hören, doch Kai erstickte die Freude sofort wieder. „Was ist los mit dir? Was sollte das gestern heißen, du willst Schluss machen?!“, fauchte er zur Begrüßung.

„Hab ich das gesagt?“, murmelte Ray kaum hörbar.

„Nein, aber genau das hast du gemeint! Ray, ich bin nicht blöd! Das du genau das meintest, hab ich schon verstanden!“

Ray schwieg.

„Sag was dazu! Das kannst du nicht ernst meinen! Ray, ich liebe dich!“

Ein Seufzen am anderen Ende. „Ich dich doch auch, aber... Kai, ich... muss hier bleiben...“

„Warum denn, um Himmels Willen?“, fragte Kai wütend.

„Das... kann ich dir nicht sagen.“, druckste Ray.

„Wieso kannst du mir das nicht sagen? Was ist so schlimm, dass du es mir nicht sagen kannst?“

„Nichts-“

„Vertraust du mir etwa nicht?“

„Doch, aber-“

„Dann sag mir endlich, was los ist!“

Kai war aufgebracht und als Ray nicht anwortete, legte er wütend auf.


 

Kaum, dass Tyson erfahren hatte, dass der Prozess hoffentlich noch vor Weihnachten gemacht werden sollte, machte er sich sofort auf die Suche nach einem Anwalt für Kai. Im Endeffekt war es dann eine junge Anwältin. Noch während des Gesprächs mit ihr, erfuhr er, dass der Termin schon in wenigen Tagen sein würde. Sie hatten also kaum noch Zeit.

Chen hingegen ließ Kai weiter jeden Tag mehrfach in den Verhörraum schleppen. Er stellte ihm jedesmal die selbe Frage und Kai war es leid, ihm darauf zu antworten. Er hatte sich auf ein beständiges Schweigen verlegt. Was nützte es denn, immer die Wahrheit zu sagen, wenn man dann doch immer der dreisten Lüge beschuldigt wurde. Aber er wusste doch selbst nicht, wo sein geliebter Ray war.

Er hatte inzwischen so oft die Frage ertragen müssen, warum sollte er es dann nicht endlich beenden? Er hatte genug davon. Dieser Höllentrip musste aufhören, jetzt. Es war später Morgen und er wusste, dass der Wachmann draußen langsam müde wurde, denn die Ablösung kam erst noch. Er knotete das Laken zusammen, in der Hoffnung, es würde halten. In der Decke fand er einen alten Haken und auch da hoffte er, dass er halten würde. Er stellte den Wasserkrug direkt unter den Haken, kletterte behutsam auf den Krug, der sein Gewicht tatsächlich hielt und legte den Kopf in die Lakenschlinge. Er konnte an nichts mehr denken, er wollte einfach nur noch seine Ruhe haben, weg von diesen grausamen Verhören.

Plötzlich hörte er draußen Tysons Stimme. Hastig stieß er den Krug weg und sofort spürte er das Laken gegen seine Kehle drücken und ihm die Luft abschnüren. Der Wachmann öffnete die Tür und ließ Tyson herein.

„Oh mein Gott, Kai!“, japste er und versuchte das Laken von seinem Kopf wegzuzerren. Nachdem er Kai erst einmal zu fassen bekommen hatte, zerrte er ihm das Laken wieder über den Kopf und sank mit ihm zu Boden. Der Wachmann stand nur erschrocken über die Szenerie am Zellengitter.

Kai schloss die Augen und Tränen rannen an seinen Wangen herunter. Bitte... musstest du das tun? Musst du mich dazu zwingen, das hier weiter durchzumachen? … Ich will das nicht mehr... Ich kann das nicht mehr hören! Ich will das alles nicht mehr!

„Du Idiot! Was machst du denn?! Du bist unschuldig! Du schaffst das!“, sagte Tyson, dessen Stimme vor Panik immer noch zitterte.

„Nein, nein... Ich kann nicht mehr... Tyson, ich kann das nicht mehr!“, schluchzte Kai.

Tyson zog ihn hoch und drückte ihn fest an sich. „Doch, du kannst. Du musst. Du musst das durchhalten. Der Prozess ist kurz vor Weihnachten. Bis dahin musst du durchhalten! Ich hab eine gute Anwältin für dich gefunden, die holt dich hier raus! In zwei Tagen ist sie hier um mit dir zu reden. Auch wenn das ihr erster Fall ist, du musst ihr vertrauen! Du bist unschuldig! Hörst du!“, redete Tyson auf ihn ein.

Auch das noch... Ihr erster Fall. Wie soll die mich hier rausholen?

„Hast du verstanden? Du musst durchhalten! Sie holt dich hier raus, versprochen!“, sagte Tyson.

Kai schaute ihn schmerzverzerrt an, brachte aber ein verständnisvolles wenn auch geknicktes Lächeln zustande. „Wenn ich dich nicht hätte... Gut, ich werde sehen, ob ich es noch länger aushalten kann. Vielleicht kann sie mir helfen.“, murmelte er.

„Du schaffst es. Wir glauben an dich.“
 

China, 17. Dezember

Als Yuuri Shiuni am späten Nachmittag alle notwendigen Papier unterschrieben hatte und zur Zelle 786 geführt wurde, war ihr zunächst mulmig. Der Wachmann hämmerte mit seinem Schlagstock gegen die Gitter um die Aufmerksamkeit des Häftlings er erregen. Doch der reagierte nicht.

„Hey! 786! Deine Anwältin ist da!“, blaffte er.

Yuuri schaute den Mann finster an. Der Ton in seiner Stimme war abwertend. Noch so einer, der fes davon überzeugt war, dass das kein Beruf für Frauen war! Ihre Aufmerksamkeit lenkte sie jedoch rasch auf den Gefangenen, bevor sie dem Wachmann etwas an den Kopf knallte, dass sie womöglich noch bereuen würde.

„Er redet seit ein paar Tagen kein Wort mehr. Aber wenn Sie unbedingt wollen!“, sagte der Wachmann und öffnete ihr die Tür.

Blödmann! Muss er sich nicht wundern, wenn er ihn nur mit der Zellennummer anspricht! … Armer Kerl! Man sieht ihm regelrecht an, dass er unschuldig ist... Yuuri ging hinein und blieb ein paar Meter vor Kai stehen. „Kai Hiwatari? … Ich bin Yuuri Shiuni, Ihre Anwältin.“

Sie ging zögerlich auf ihn zu und hockte sich vor ihm hin, sodass sie ihm ins Gesicht sehen konnte. Ein seltenes Gut in diesem Gefängnis, wie sie bereits gesehen hatte.

„Wenn ich Ihnen helfen soll, dann müssen Sie mir auch helfen. Erzählen Sie mir, was passiert ist.“

Kai sah auf und in das freundliche Gesicht der jungen Anwältin. Dann erzählte er ihr alles was passiert war...


Nachwort zu diesem Kapitel:
- to be continued -
~owari~ Komplett anzeigen

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