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Wie die Zukunft wird

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und wieder hat es länger gedauert als geplant T.T Komplett anzeigen

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Die Lösung und Familie

Kapitel 45: Die Lösung und Familie
 

Jessie saß an Setos Bett und beobachtete sein blasses Gesicht. Er hatte sich noch nicht gerührt und es machte ihr Angst, auch wenn der Arzt ihr erklärt hatte, dass der Braunhaarige wohl noch einige Stunden schlafen würde. Er hatte ihr angeboten ins Hotel zu fahren und das Krankenhaus würde sie anrufen, sobald Seto aus der Narkose aufgewacht wäre. Doch das wollte sie nicht. Sie konnte Seto doch jetzt nicht alleine lassen! Was würde passieren, wenn er aufwachte und niemand wäre hier? Vor allem nach der letzten Nacht. Tränen rannen ihr über die Wange. Sie wischte sie nicht weg, ließ es zu, dass sie auf Setos Hand tropften und von dem weißen Mull aufgesaugt wurden. Langsam streicht ihr Daumen über seine Finger, dann hebt sie seine Hand an und schmiegt ihre Wange hinein.

„Ich liebe dich Seto! Ich liebe dich über alles!“ Ihre geschluchzten Worte verhallen ungehört in dem weißen, sterilen Raum, wurden von dem leisen Piepsen der Geräte fast noch übertönt. In der völligen Stille spürt Jessie plötzlich eine Bewegung. Waren das wirklich Setos Finger, die sich ein klein wenig fester um ihre Hand geschlossen hatten? Oder bildete sie sich das nur ein? Langsam drehte sie den Kopf. Sie wollte sich nicht zu viel Hoffnung machen. Doch er sah sie an. Seine Augen geöffnet, den Kopf leicht in ihre Richtung gedreht. Neue Tränen überschwemmten ihr Gesicht, tropften auf die Decke. Ein schwaches, erleichtertes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus.

„Oh Gott, Seto!“ Sie streicht ihm mit einer Hand durchs Haar, während die andere noch immer seine Hand fest gedrückt hielt. Sanft küsste sie seine Stirn.

„Hör auf… zu… weinen… bitte!“ Ein raues Flüstern kam von Setos aufgerissenen Lippen. Jessie verstand ihn kaum, noch mehr Tränen liefen über ihre Wangen benetzten sein Gesicht. Er schluckt schwer, angestrengt. Seine blauen Augen sind trüb und es fällt ihm sichtlich schwer sie offen zu halten.

„Shh, Seto. Ich bin doch nur glücklich!“ Wieder streicht sie ihm durchs Haar.

„Jessica…“ Ihre Finger wanderten über seine Stirn, seine Wangen, strichen tröstend über seinen Hals und blieben dann federleicht auf seiner Brust liegen.

„Rede nicht, das muss dir doch Schmerzen bereiten!“ Er schluckte mehrmals, holte mühsam Luft. Dann sieht er ihr in die Augen und plötzlich ist sein Blick völlig klar.

„Jessica… mein Engel… ich liebe dich!“ Die Worte kommen schleppend, schwerfällig. Jessie reißt überrascht die Augen auf, wieder kommen Tränen. Nie hätte sie mit diesen Worten aus seinem Mund gerechnet! Ihr wurde ganz warm ums Herz.

„Ich liebe dich!“ flüstert er wieder.

„Von ganzem Herzen!“ Jessie beugt sich zu ihm hinunter. Küsste ihn zärtlich, sanft und vorsichtig.

„Ich liebe dich auch, Seto!“ erklärt sie mit fester Stimme und wischt sich die Tränen aus den Augen. Betrachtet nur sein blasses Gesicht, dessen einzige Farbe von einigen Blutergüssen kam, die seine Schläfe und den Kiefer zierten. Der Schmerz stand ihm in den Augen, also griff Jessie nach dem Rufknopf für die Schwester und drückte. Keine Minute später kamen eine Schwester und der Arzt ins Zimmer geeilt.

„Oh, sie sind wach, Mr. Kaiba!“ Jessie rutschte ein wenig zur Seite um dem Arzt Platz zu schaffen. Der reichte Seto erst einmal die Hand.

„Ich bin Dr. White. Wie geht es ihnen?“ Seto blinzelte ihn mühsam an.

„Wie… soll… es mir… gehen?“ murmelte er leise. Der Arzt lächelte beruhigend und nahm das Wasserglas vom Nachttisch.

„Hier trinken sie erst einmal einen Schluck!“ Seto gehorchte, auch wenn DR. White seine Hand über Setos hielt, als er das Glas zum Mund führte.

„Danke! Wie sieht es… aus?“ Abwartend sah er den Arzt an, während die Schwester die Infusion wechselte und das Zimmer verließ.

„Sie haben mehrere Rippenfrakturen, dann die Weichteilverletzungen an ihrem Rücken, Hämatome im Brust und Bauchraum. Außerdem Schürfwunden an den Handgelenken von den Fesseln. Ihre Knieverletzung ist kompliziert, es wurden Bänder und die Menisken verletzt, allerdings konnte das in der OP alles behoben werden. Und dann sind da noch die Verletzungen im Intimbereich.“ Bei dem letzten Satz stockte der Arzt kurz und Seto kniff die Lippen fest zusammen.

„Sie bekommen über die Infusion ein Schmerzmittel, sodass sie einige Stunden schlafen können, danach werde ich sie noch einmal untersuchen und alles weitere mit ihnen besprechen!“ Seto nickte und schloss erschöpft die Augen.

„Miss Brown, sie sollten zurück in ihr Hotel und auch etwas Schlafen!“ Sofort riss Seto die Augen wieder auf und umklammerte Jessies Hand wieder fester.

„Nein! Jessie!“ Der Arzt beobachtete wie Jessie sich über ihn beugte und ihm beruhigend übers Haar fuhr.

„Unter den gegebenen Umständen, werde ich veranlassen, dass man ein weiteres Bett in dieses Zimmer stellt. Dann können sie hier bleiben! Aber nur heute Nacht!“ Dankbar sah Jessie dem Arzt in die Augen und Seto entspannte sich langsam wieder. In den frühen Morgenstunden schliefen Seto und Jessie dann ein. Jessie Seto zugewandt die Hand noch immer auf Setos.
 

Als sie erwachten war es schon später Nachmittag und Jessie fuhr erst einmal in ihr Hotel um sich umzuziehen und für Seto das nötigste zusammen zu packen. An der Rezeption erfuhr sie, dass Roland ihren Aufenthalt auf unbestimmte Zeit verlängert hatte. Sie war froh darum, denn sie hätte wohl nicht daran gedacht. Sie wollte Seto nicht allzu lange alleine lassen, also beeilte sich und fuhr zurück ins Krankenhaus. Gemeinsam mit einem Polizisten betrat sie Setos Zimmer. Der CEO saß von mehreren Kissen gestützt in seinem Bett, gut sah er nicht aus, aber er hatte etwas mehr Farbe, als am Abend zuvor. Sie setzte sich neben ihn auf die Bettkante und überließ dem Polizisten den Stuhl.

„Guten Tag, mein Name ist Collin Bernard. Ich bin der Einsatzleiter von letzter Nacht! Können sie mir erzählen, was gestern Nacht geschehen ist?“ Seto wich seinem Blick aus, verkrampfte sich ein wenig. Jessie griff nach seiner Hand und übernahm das reden. Detailliert erzählte sie was geschehen war und spürte wie Seto sich immer mehr verkrampfte. Der Polizist schrieb mit und sah dann die beiden an, als Jessie verstummte.

„Haben sie noch etwas hinzuzufügen?“ Seto schüttelte den Kopf und verbarg das Gesicht an Jessies Schulter.

„Wer war der Mann?“ fragte Jessie schließlich leise.

„Sagt ihnen der Name Kai Anders etwas?“ Jessie nickte.

„Das war der Kerl, der vor einigen Monaten die KC in die Luft sprengen wollte!“ Collin Bernard nickte.

„Ja. Der Entführer heißt Mikel Anders. Er ist Kai Anders älterer Bruder. Er hat gestanden, dass er Rache wollte für das zerstörte Leben seines Bruders. Und die Schuld daran hat er ihnen angelastet Mr. Kaiba!“ Jetzt sah Seto doch wieder auf.

„Kai Anders hat bereits für Gozaburo gearbeitet, er ist süchtig nach Glücksspielen. Ich habe versucht ihn zu unterstützen. Erfolglos! Er hat mich für meine Probleme verantwortlich gemacht. Das liegt anscheinend in der Familie!“ Nach einigen Minuten des Schweigens, verließ der Polizist das Zimmer und Jessie betrachtete Seto genau.

„Wie geht es dir mit dem was passiert ist?“ Er zuckte mit den Schultern und lehnte sich in den Kissen zurück.

„Momentan beschissen, aber die Erinnerungen werden verblassen und irgendwann wird es nur noch eine dunkler Schatten mehr in meiner Vergangenheit sein. Ein paar Narben mehr auf meiner Haut! Ich möchte mich einfach nur an die schönen Dinge erinnern, die wir dieses Wochenende zusammen erlebt haben!“ Jessie beugte sich zu ihm.

„Gemeinsam schaffen wir das!“ Dann küsste sie ihn. Er legte ihr einen Arm um den Nacken und zog sie näher zu sich heran.

Plötzlich hallte ein lauter Knall durch das Krankenzimmer. Die beiden fuhren auseinander.

„Pff, also deswegen hätten wir nicht herfliegen müssen!“ Joey stand in der Tür und betrachtete die beiden mit einem gespielt angeekelten Blick. Hinter ihm Mokuba und Jessies Mum. Jessie sprang von ihrem Stuhl auf und fiel ihrer Mutter um den Hals. Tränen liefen ihr über die Wangen.

„Mum, Mum…!“ Mrs. Brown strich ihrer Tochter beruhigend über den Rücken und beobachtete wie ihre beiden Begleiter sich vorsichtig Seto näherten. Das war also der junge Mann in den sich ihre Tochter verliebt hatte. Sie musste zugeben, dass er schon sehr attraktiv war. Bis auf die blauen Flecken.

„Willst du mich nicht vorstellen?“ Jessie führte sie an das Bett.

„Mum, das ist Seto Kaiba! Seto, meine Mutter Helena!“ Seto richtete sich mühsam etwas auf und hielt ihr die Hand hin.

„Madam!“ Einen Moment sah Helena den jungen Mann an, dann breitete sie die Arme aus.

„Bei uns umarmt man sich, junger Mann!“ Jessie hielt die Luft an, würde Seto das zulassen? Einen Moment zögerte er, dann lies er es zu, dass Helena ihn an ihre Brust zog.

„Willkommen in der Familie!“ Einen Moment war er steif wie ein Brett, dann lächelte er leicht und erwiderte die Umarmung vorsichtig.

„Danke!“ Helena war ihrer Tochter sehr ähnlich, oder eher Jessie ihrer Mutter. Sie hatten die gleiche schlanke Statur, das gleiche blonde Haar, die gleichen grünen Augen. Er fühlte sich sofort wohl in der Nähe der Älteren.

„Wie lange musst du im Krankenhaus bleiben?“ fragte Joey schließlich leise in die entstandene Stille.

„Vierzehn Tage, wenn es keine Komplikationen gibt! Danach darf ich nach Hause, allerdings bin ich vier bis sechs Monate krankgeschrieben!“ Jessie wechselte einen vielsagenden Blick mit Joey und wie aus einem Mund antworteten sie.

„Sechs!“ Helena lachte.

„Tja, Seto den beiden würde ich nicht widersprechen!“ Seto lächelte. Er war glücklich. Jessie war bei ihm, sie liebte ihn. Er hatte eine neue Familie gefunden und sein bester Freund stand grinsend im Zimmer. Und auch Moki schien glücklich mit der ganzen Situation.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und wer hat mit diesem Täter gerechnet? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  fahnm
2014-10-11T21:46:07+00:00 11.10.2014 23:46
Super Kapi^^
Von:  Lunata79
2014-10-11T15:12:41+00:00 11.10.2014 17:12
Wow, das ging aber schnell. Joey wurde echt schnell Seto´s 'bester' Freund. XD
Ein Glück, dass die Situation so schnell aufgeklärt werden konnte, durch den Polizist.
Jetzt kann es ja nur noch besser kommen.

Lg
Lunata79
Von:  Atina
2014-10-11T08:45:22+00:00 11.10.2014 10:45
Also, ich nicht. :-D
Das mit der Sprengung des Büros hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm... ist eben doch schon ein Jahr, seit die Story läuft. ^^
Antwort von:  kateling
11.10.2014 13:02
Ja, da hast du recht! Ist wahrscheinlich klarer, wenn man alles am Stück ließt unddd nicht über so lange Zeit stückelt.
In der Geschichte sind da ja nur knapp zwei Monate dazwischen.


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