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Wie die Zukunft wird

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So jetzt geht es mit der eigentlichen Story weiter...
Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Und dann...

Kapitel 42: Und dann…
 

Um kurz vor Mitternacht verließen Seto und Jessie die Konzerthalle. Jessie trug ein cremefarbenes Kleid und darüber Setos Jackett. Ihre Kleine Hand hatte sie in seine große geschoben und sie lächelte zu ihm hinauf.

„Und was sagst du?“ Seto fuhr sich mit der freien Hand durchs Haar und brachte somit seine strenge Frisur durcheinander. Seine blauen Augen sahen nach vorne auf den großen Platzt auf dem viele Taxen warteten die Konzertgäste in ihre Wohnungen und Hotels zurückzubringen.

„War ganz gut!“ murmelte er leise. Jessie stupste ihn in die Seite.

„Was heißt hier ganz gut? Der Kerl war echt spitze.“ Seto zuckte mit den Schultern.

„Er hat ein paar falsche Töne gespielt!“ erklärte er ruhig. Ihr klappte der Kiefer nach unten.

„Ein paar falsche Töne?“ fragte sie überrascht und verwirrt. Für sie hatte sich das alles richtig angehört.

„Ja, aber du brauchst schon viel Erfahrung und ein gewisses Talent um das herauszuhören!“ Jessie verdrehte die Augen. Was war denn jetzt los!

„Und du hast natürlich beides?“ wollte sie etwas schnippisch wissen.

„Ich spiele seit siebzehn Jahren Klavier! Natürlich habe ich Erfahrung!“ gab er zurück und führte sie zu einem der Taxen.

„Warum spielst du kaum noch?“ Ihre Frage war leise, vorsichtig. Seto blieb abrupt stehen. Sah ihr in die Augen. Dann seufzte er leise.

„Der Flügel gehörte unserer Mutter. Ich saß immer bei ihr wenn sie spielte. Und Dad stand in der Wohnzimmertür, erst alleine, später dann mit Mokuba auf dem Arm. Vielleicht liegt es daran, dass es für mich immer eine heile Welt war. Der Moment wo mir Mum am nähsten ist! Ich war fünf, als sie mich das erste Mal spielen ließ. Ich hatte es schnell raus. Sie war stolz auf mich, dann hat sie gelächelt und mir durchs Haar gestrichen. Also wir ins Waisenhaus kamen hatten wir nichts, der Flügel blieb bei unseren Geldgierigen Verwandten. Und bei Gozaburo… im Musikunterricht musste ich Klavierspielen. Ich habe es gehasst, weil dieser Lehrer kein Gefühl für die Musik hatte. Für ihn waren es einfach nur Töne, sonst nichts. Mum hat mir etwas ganz anderes beigebracht. Musik, wenn du richtig spielst, dann legst du alles hinein was du hast, was du bist. Ich dagegen wurde in eine Vorgefertigte Meinung gepresst, das hat mir die Lust an der Musik verdorben. Ich hab den Flügel bei einem Händler gefunden, vor drei oder vier Jahren. Sie haben ihn für einen Spottpreis verkauft. Ich konnte einfach nicht anders ich musst ihn kaufen, auch wenn er die meiste Zeit ungenutzt herumsteht!“ Jessie legte ihm eine Hand auf den Arm.

„Das Verstehe ich. Es ist ein Erinnerungsstück und er bedeutet dir viel! Er steht nicht einfach ungenutzt herum. Oder würdest du ein Bild an der Wand als ungenutzt bezeichnen? Immerhin hängt es auch nur ungenutzt herum. Aber es ist doch von Bedeutung! Und was etwas Bedeutet ist niemals ungenutzt.“ Seto sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.

„Das klingt total unlogisch!“ Jessie zuckte mit den Schultern.

„Wenn du meinst! Also mal abgesehen von den paar falschen Tönen, wie fandest du das Konzert?“ Er lächelte schwach.

„Es war schön. Er ist ein guter Pianist und er spielt mit Gefühl und Freude. Das letzte Lied. Es war Mums Lieblingslied! Da kamen Erinnerungen hoch… und…!“ Jessie nickte, sie verstand. Sie stiegen in ein wartendes Taxie und Seto nannte dem Fahrer die Adresse ihres Hotels. Dann lehnte er sich in das Sitzpolster zurück. Er war müde. Aber kein Wunder es war kurz nach null Uhr und er war bereits um sechs aufgestanden.

„Hey, was ist los?“ Jessie strich ihm sanft ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er blinzelte und lächelte erschöpft.

„Es war ein langer Tag! Ich bin einfach nur müde!“ ER nahm ihre Hand und umschloss sie fest.

„Aber das Wochenende war einfach nur spitzte! Danke!“ Er beugte sich zu ihr hinüber und küsste sei sanft auf die Lippen.

„Verdammter Idiot, was soll das denn?“ Der Empörte Ausruf des Taxifahrers riss sie auseinander. Neben ihnen auf der Gegenfahrbahn fuhr ein weißer Transporter, genau auf ihrer Höhe. Plötzlich riss der Fahrer des Transporters das Lenkrad herum, hielt genau auf das Taxi zu. Jessie umklammerte Setos Hand. Der Taxifahrer trat auf die Bremse. Der Wagen kam ins Schleudern, verlor die Bodenhaftung. Kam von der Straße ab, rutschte einen Hang hinunter. Jessie sah die Bäume rasend schnell auf sich zukommen, spürte wie sie nach vorne geschleudert wurde und der Gurt sich in ihr Fleisch schnitt, dann war alles schwarz.
 

„…unverletzt! Anders wollte ihn unverletzt!“ Stimmen durchbrachen die Schwärze. Jessie stöhnte, ihr Kopf fühlte sich an, als würde er zerspringen.

„Was kann ich dafür, dass der verdammte Taxifahrer die Kontrolle verloren hat?“ Mühsam öffnete sie die Augen einen Spalt. Die Umgebung war verschwommen. Ihr tat alles weh. Was war passiert? Der Unfall! Seto! Abrupt riss sie die Augen auf. Versuchte sich aufzustemmen. Ihre Hände… irgendwas stimmte nicht. Fesseln! Man hatte ihr Handgelenke und Knöchel zusammengebunden. Und sie lag in einem Transporter. Was war hier los? Mühsam drehte sie sich auf die andere Seite, damit sie aus dem Transporter sehen konnte. Was sich ihr bot war ein Bild des Schreckens. Das Taxi hing ein paar Meter den Abhang hinunter an einem Baum. Total zerdrückt und nur noch ein Haufen Blech. Zwei Männer zerrten gerade Seto aus dem Frack. Er war bei Bewusstsein, wehrte sich gegen die groben Hände. Blut bedeckte seine linke Wange und sein Anzug war zerrissen. Sein rechtes Bein knickte immer wieder unter ihm weg. Trotzdem schaffte er es den einen der beiden abzuschütteln, indem er ihm vors Schienbein trat, doch bevor er sich auch nur dem zweiten zuwenden konnte, warf dieser sich mit vollem Gewicht auf ihn. Setos Schrei gefror Jessie das Blut. Tränen rannen ihr über die Wangen, als sie beobachtete wie sie ihm die Hände und Füße fesselten und ihn zum Transporter schleiften. Unsanft warfen sie Seto neben ihr auf die Ladenfläche. Er stöhnte erstickt auf. Einer der Männer leuchtete in den Transporter. Jessie blinzelte, sah zu Seto. Seine sonst so klaren blauen Augen waren matt und glanzlos und voller Schmerz. Dann war es dunkel, die Tür zugeschlagen.

„Seto!“ flüsterte sie leise, mit tränenerstickter Stimme. Der Wagen setzte sich in Bewegung. Sie hörte Seto aufstöhnen und wie er versuchte sich zu bewegen. Ein wimmern. Anscheinend hatte er starke Schmerzen. Jessie rutschte näher und richtete sich mühsam auf, sodass sie sich an die Wand lehnen konnte.

„Heb den Kopf!“ brachte sie mühsam hervor und hörte wie Seto gehorchte. Sie schob ihre Beine noch ein wenig nach vorne, bis sie direkt unter seinem Kopf ruhten.

„Okay!“ Sie spürte das Gewicht als er zusammensackte. Keuchend.

„Jessie…wie…“ Er hustete keuchte. Sein Atem ging viel zu flach und unregelmäßig.

„Nur ein paar blaue Flecken! Aber was ist mit dir? Das hört sich nicht gut an!“ Er holte vorsichtig Luft.

„Geht schon, nur ein paar gebrochene Rippen!“ Nur? Jessies Augen weiteten sich entsetzt. In der Dunkelheit konnte sie nicht erkennen wie schlimm es wirklich um Seto stand, aber es hörte sich nicht gut an.

„Der Taxifahrer?“ fragte sie vorsichtig.

„Tot!“ keuchte Seto.

„Er hat den Unfall nicht überlebt!“ Eine Bodenwelle, er wimmerte. Jessie zog sich das Herz zusammen. Sie konnte ihn nicht einmal richtig trösten.

„Wer sind die?“ solange sie redete…

„Ich weiß… es nicht!“ Das Auto hielt an, die Klappen wurden wieder aufgerissen und die zwei bulligen Männer zerrten sie aus dem Transporter. Zitternd stand Jessie in der großen Halle und sah sich ängstlich um. ein halbes Dutzend Männer mit geladenen Waffen standen um den Wagen herum und zielten auf sie. Seto hing mehr in den Armen des Entführers, als dass er stand. Es war totenstill, sie hörte nur ihren Atem und den ihres Bewachers hinter ihr. Plötzlich kam Bewegung in das Ganze. Ein Mann trat vor. Klein rundlich mit einer Halbglatze.

„Das ist also der große Seto Kaiba?!“ Er kam näher, packte Setos Kinn und zwang ihn, ihn anzusehen.

„Was… wollen… sie?“ brachte der CEO mühsam hervor. Versuchte dem Blick standzuhalten, was ihm schwerfiel. Denn er konnte die Augen kaum noch offen halten.

„Rache!“ Er trat ihm mit voller Wucht gegen das verletzte Bein. Seto biss sich auf die Lippen. Er würde nicht schreien! Und sackte zusammen. Nur noch von dem stämmigen Entführer aufrecht gehalten. Vor seinen Augen tanzten Sternchen. Er atmete gegen den Schmerz an.

„Wo…wofür?“ brachte er schließlich mühsam über die Lippen.

„Oh, das wirst du schon noch herausfinden!“ Fauchte der Dicke und wandte sich zu seinen Männern. „Ihr wisst, was ihr zu tun habt!“ Von der Decke wurde ein Haken herabgelassen, in den man Setos, nun vor dem Bauch gefesselten Hände einhakte. Dann wurde der Haken nach oben gezogen, bis gerade noch seine Fußsohlen den Boden berührten. Jessie beobachtete das mit vor schrecken geweiteten Augen während sie zu einem Metallkäfig gezerrt und hineingestoßen wurde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  fahnm
2014-09-17T20:02:31+00:00 17.09.2014 22:02
Wow
Das mit der Entführung ist unerwartet.
Von:  Lunata79
2014-09-16T20:18:26+00:00 16.09.2014 22:18
Oh, Gott!!! Wie furchtbar!!!
Die Szene mit der Entführung kam etwas unerwartet. Wer rechnet in seinem Urlaub auch mit einer Entführung.
Bin neugierig, was Seto verbrochen haben soll. Hätte der Entführer nicht eigentlich Englisch sprechen müssen?
Bin schon gespannt aufs nächste Kapitel.

Lg
Lunata79
Antwort von:  kateling
26.09.2014 22:18
Naja, mein Englisch ist so schlecht, dass ich das niemals hätte übersetzten können. Deswegen hab ich mir gedacht Seto muss sowieso gut Englisch sprechen und Jessie war auch gut in der Schule... Also hab ich mich mal schnell darum gedrückt...
Von:  Atina
2014-09-16T19:58:01+00:00 16.09.2014 21:58
Sehr sehr unerwartet und ich muss gestehen, irgendwie ein bisschen unrealistisch... Beschrieben ist es aber gut. :-)
Antwort von:  kateling
26.09.2014 22:15
Sorry, das ich erst jetzt antworte, kam einfach nicht dazu T.T
Also ich hoffe das ganze wird noch realistischer, wenn ihr die nächsten Kapitel lest, aber ganz so leicht mache ichs euch auch nicht...


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