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Wie die Zukunft wird

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, da bin ich wieder. :)
Erst einmal, sorry das das jetzt so ewig gedauert hat. Aber ich wollte das Kapitel nicht Stückeln, bin allerdings so langsam im Abtippen, dass ich es einfach nicht früher geschafft habe. Aber jetzt ist es ja da!!!!
Viel Spaß beim Lesen

(Achtung: Erwartet jetzt bitte nicht, dass die nächsten Kapitel auch so lang werden. Denn eigentlich wollte ich das in zwei Abhandeln, habs aber nicht zu trennen geschafft. Das nächste wird dann allerdings wieder kürzer. Liegt mir irgendwie mehr, außerdem hört ihr dann öfters was von mir ;D ) Komplett anzeigen

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Arbeit und Vergangenheit

Kapitel 33: Arbeit und Vergangenheit
 

Das Klingeln eines Telefons weckte Jessie. Kurz lauschte sie. Das war nicht ihres und auch nicht ihr Handy. Sie gähnte und warf einen Blick auf die Uhr. Fünf nach sieben. Seto lag noch immer eng an sie gekuschelt, das Gesicht an ihrer Schulter bergraben. Sie hob eine Hand um ihm durchs Haar zu streichen, ließ sie dann allerdings wieder sinken. Er sollte schlafen, solange er konnte. Nur wurde er langsam unruhig. Das Klingeln ging immer noch weiter. Seufzend schlich sie sich aus dem Bett und strich sich durchs Haar.

„Wo zum Teufel kommt das her?“ murmelte sie leise.

„Mein Handy! Es steckt in meinem Mantel!“ stellte Seto ebenso leise fest. Überrascht drehte sie sich zu ihm um.

„Du bist wach!“ Das Klingen brach ab und ging sofort wieder von vorne los. Seufzend lief sie in den Flur und angelte Setos Handy aus seiner Manteltasche. Mit einem gemurmelten `Ja´ ging sie ran.

„Seto, wo zum Teufel steckst du? Ich habe mir Sorgen gemacht! Und…“

„Stopp Mokuba, ich bin`s!“ Kurz war es still am anderen Ende der Leitung.

„Jessie? Seto hat gesagt du wärst im Urlaub!“ Sie lächelte und ging langsam zurück ins Schlafzimmer.

„Ich war ein paar Tage bei meinen Eltern, stimmt!“ Sie setzte sich zu Seto auf die Bettkante. Er hatte sich wieder zusammen gerollt und die Augen geschlossen.

„Warum hast du eigentlich das Handy meines Bruders?“

„Weil er bei mir ist!“ Sie strich Seto sanft übers Haar. Er blinzelte müde und sah sie fragend an.

„Mokuba!“ flüsterte sie ihm leise zu und streckte sich neben ihm aus. Sofort kuschelte er sich wieder an sie.

„Ich will jetzt nicht wissen, was ihr gestern gemacht habt. Aber kannst du mir Seto mal geben?“ Sie hielt ihm das Telefon ans Ohr, er seufzte leise.

„Morgen Mokuba!“ Sofort wurde Mokuba hellhörig.

„Seto? Ist alles in Ordnung? Ist dir wieder schlecht?“

„Nein Moki, mir geht es gut! Bin nur noch nicht richtig wach!“ Er schloss die Augen wieder.

„Ich würde dich gerne schlafen lassen, aber du hast doch dieses wichtige Geschäftsessen…“ Seto stöhnte leise.

„Schon gut, ich steh ja schon auf!“ Mokuba tat es leid seien Bruder aus dem Bett jagen zu müssen. Allerdings bewegte sich dieser im Moment keinen Millimeter. Jessie streichelte ihm sanft den Nacken und nahm ihm dann das Handy ab.

„Was ist denn los Moki?“ Der Junge seufzte leise

„Er hat schlecht geschlafen, nicht wahr?“ Er brauchte Jessies leise Bestätigung nicht, dafür kannte er seinen Bruder viel zu gut.

„Um Neun landen wichtige Geschäftspartner, Seto will sie am Flughafen in Empfang nehmen, dann mit ihnen Mittagessen gehen und dann kommen die Verhandlungen in der Villa…“ Mitleidig sah Jessie auf ihren Freund, der gerade dabei war wieder einzuschlafen.

„Mach mal langsam, das kann ich mir eh nicht alles merken. Von mir bis zum Flughafen braucht man nicht ganz dreißig Minuten. Also reicht es, wenn dein Bruder in einer guten Stunde aufsteht. Allerdings braucht er frische Kleidung!“ Kurz zögerte Mokuba.

„Okay, ich schicke Roland so gegen acht vorbei! Und Jessie…“ Er schluckte schwer.

„…seid ihr jetzt richtig zusammen? Ich meine nicht nur wegen dem Deal?“ Ernst sah sie auf den friedlich schlafenden CEO neben sich.

„Ja. Ja das sind wir!“ Sie hörte den Jungen fröhlich auflachen bevor sie sich verabschiedete. Rasch stellte sie Setos Handy lautlos und legte es auf den Nachttisch. Dann stand die vorsichtig auf, blickte allerdings sofort in ein paar klare blaue Augen.

„Ich dachte du schläfst schon wieder?!“ stellte sie ein wenig überrascht fest.

„Fast. Warum stehst du auf?“ Sie strich ihm das Haar aus der Stirn.

„Ich geh duschen und mach dann Frühstück. Und später komme ich mit zu dem Geschäftstreffen!“ Er gähnte, schloss die Augen wieder, hielt sie allerdings am Handgelenk fest, als sie endgültig aufstehen wollte.

„Bleib noch ein paar Minuten!“

„Okay, bis du wieder eingeschlafen bist!“ Das dauerte auch nicht lange, dann stand sie auf und trat an ihren Schrank. Dort zog sie eine schwarze Jeans und eine hellblaue Bluse hervor. Dazu konnte sei dann Pumps und ihren Blazer anziehen, den sie sich vorsichtshalber gekauft hatte als sie den Job bei Kaiba bekommen hatte. Dann ging sie schnell duschen. Sie schminkte sich dezent und fasste ihre frisch geföhnten Locken zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen. Sie schlich sich zurück in ihr Schlafzimmer. Seto hatte sich ausgestreckt und beanspruchte das ganze Bett für sich. Die Decke war ihm bis auf die Hüften hinab gerutscht und seine verbundene Linke lag auf seinem Bauch. Jessie beugte sich über ihn und deckte ihn wieder richtig zu. Rasch nahm sie noch die Rosenstecker, die sie von Seto zum Geburtstag bekommen hatte, aus der Schmuckschatulle und schlich dann leise aus der Wohnung. Sie würde erst einmal frische Brötchen holen.
 

Als sie vom Bäcker zurückkam stand eine schwarze Limousine vor dem Haus. Jessie klopfte gegen das Fahrerfenster. Fast sofort wurde es heruntergelassen.

„Morgen, Roland!“ Setos Assistent sah auf seine Uhr. Viertel vor acht.

„Ich bin wohl etwas zu früh!“ Sie lächelte ihn an.

„Macht nichts! Wollen sie mit hoch kommen und noch einen Kaffee trinken?“ Er zögerte einen Moment und stieg dann aus. Aus dem Kofferraum holte er eine Reisetasche und aus dem Fahrgastraum zwei Anzüge. Einen grauen und einen schwarzen. Dann folgte er ihr hinein. Bevor sie die Wohnungstüre aufschloss drehte sie sich noch einmal zu ihm um.

„Seien sie leise. Er schläft noch!“ Jessie nahm ihm die Tasche und die beiden Anzüge ab.

„Sollten sie ihn nicht langsam wecken?“ Kurz schüttelte sie den Kopf.

„In zehn Minuten reicht völlig!“ Roland folgte ihr in die Küche und setzte sich. Jessie deckte den Tisch und stellte ihm eine Tasse Kaffee hin. Dann sah sie auf die Uhr. Fast acht.

„Ich gehe schnell Seto wecken, bedienen sie sich…“ Leise betrat sie das Schlafzimmer und setzte sich auf die Bettkante. Sanft rüttelte sie an seiner Schulter.

„Seto?“ Er grummelte und rieb sich die Augen. Dann sah er sie an. Seine blauen Augen waren noch ein wenig verschlafen und ihnen fehlte jegliche Kälte. Er wirkte mit den verstrubbelten Haaren viel jünger als sonst.

„Wie hast du geschlafen?“ fragte sie. Etwas ungläubig blinzelte er sie an.

„Erstaunlich gut, bis auf… naja du weißt schon!“ Er rieb sich den Nacken.

„Ich sollte wohl langsam mal aufstehen!“ Gähnend setzte er sich auf.

„Hast du meine Brille gesehen?“ Jessie nahm gesuchte vom Nachttisch und reichte sie ihm.

„Roland hat dir einen Anzug gebracht und so!“ Er musterte sie mit zusammengekniffenen Augen.

„Warum hast du dich eigentlich so schick gemacht.“ Sein Blick, blieb an ihren Ohrringen hängen. Überrascht sah sie ihn an.

„Ich hab doch gesagt, dass ich mit komme. Oder hast du etwas dagegen?“ Kurz schüttelte er den Kopf und stand dann auf. Streckte sich erst mal ausgiebig.

„Nein, ich dachte nur nicht, dass du das ernst meinst!“ Jessie verdrehte die Augen.

„Natürlich meine ich das ernst!“ Jessie deutete auf die Tasche, die sie in einer Zimmerecke abgestellt hatte.

„Da sind deine Sachen, ich bin in der Küche!“ Sie war schon fast zur Tür hinaus als sie noch einmal zu ihm sah.

„Ach ja, trödel nicht. Du musst noch frühstücken!“ Seto grummelte etwas, als ob er trödeln würde. Besonders viel Lust hatte er nicht, nicht das ihn das abhalten würde… Halt! Stopp! Was hatte Jessie da gerade gesagt?

„Ich muss frühstücken?!“ fragte er lauernd. Jessie grinste ihn an, doch in ihren Augen sah er wie ernst es ihr war.

„Du hast wieder an Gewicht verloren, also…“ Genervt seufzte er und zog einen Kulturbeutel und frische Unterwäsche aus der Tasche.

„Ich war krank! Musst du mir unbedingte unter die Nase reiben, dass ich kaum etwas hinunter bekommen habe?“ Das Thema gefiel ihm definitiv nicht!

„Das war kein Vorwurf. Ich mache mir doch nur Sorgen um dich!“ Darauf erwiderte er nichts, also wechselte Jessie das Thema.

„Sag mal, was hat Moki dir da eigentlich alles eingepackt?“ Statt einer Antwort reichte er ihr einen gefalteten Zettel, der anscheinend oben auf der Tasche gelegen hatte. Während Jessie ihn auffaltete verschwand er im Bad. Sie las:
 

Guten Morgen Seto,

da du und Jessie jetzt ja zusammen seid, also so richtig, brauchst du doch bestimmt ein paar Klamotten bei ihr. Also kannst du das ja gleich bei ihr lassen! (Dann kam ein dicker Smiley)

Arbeite nicht zu lange! Du bist immer noch nicht wieder ganz fit!

Bis heute Abend!

Moki
 

Das `Arbeite nicht zu lange!´ war ganze drei Mal unterstrichen und Jessie gab dem Jungen recht. Aber da sie ja mitging konnte sie ein Auge auf ihn haben und ihn notfalls auch nach Hause zerren. Die Sache mit den Klamotten entlockte ihr ein Lächeln. Der Kleine wollte also, dass sein großer Bruder öfter mal bei ihr übernachtete. Damit könnte sie leben und genug Platz im Schrank hatte sie auch. Also machte sie sich daran die Reisetasche auszuräumen. Und stieß dabei auf ein Tütchen mit Medikamenten. Da waren normale Aspirin und Imigran. Kurz sah Jessie zum Bad und holte dann den Beipackzettel aus der Packung. Es war ein Migränemittel. Das letzte war ein starkes Beruhigungsmittel. Wofür nahm er das? Wegen dem, was gestern Nacht geschehen war? Nahm er das normalerweise wenn er Albträume hatte? Allerdings war die Packung noch nicht angebrochen. Sie wusste so wenig über ihren Freund, über seine Geschichte. Nach kurzem zögern legte sie die Medikamente auf den Nachttisch. Später würde sie sie in den Arzneischrank im Bad stellen, aber jetzt gab es erst einmal Frühstück. Kurz nach Jessie betrat auch Seto die Küche und ließ sich auf einen Stuhl fallen.

„Morgen Roland! Wissen sie, ob Mokuba meine Migränetabletten eingepackt hat?“ Vorsichtig nippte er an dem schwarzen Kaffee den Jessie ihm nach der durchstandenen Nacht und aufgrund der deutlich erkennbaren Müdigkeit in seinem Gesicht ausnahmsweise zugestand. Sein Assistent zuckte mit den Schultern.

„Der Kleine meinte, er hätte an alles gedacht!“ Jessie horchte auf.

„Ich hab sie auf den Nachttisch gelegt. Soll ich sie holen? Hast du Kopfschmerzen?“ Er musterte das Essen vor sich und nahm sich schließlich ein Brötchen.

„Nimm sie später mit, ich denke ich werde sie brauchen!“ Jessie nickte und nahm sich einen Apfel aus dem Obstkorb.

„Muss ich irgendetwas beachten? Oder sollte ich etwas wissen?“

„Raphael Mendez ist ein Familienmensch. Er geht immer mit seiner Frau auf Geschäftsreise und hat gerne eine lockere, ungezwungene Atmosphäre! Sei einfach du selbst. Und mit seiner Frau Clarice wirst du dich gut verstehen, sie ist wirklich nett!“ erklärte Seto leise.

„Außerdem dürfen sie ihren Freund…“ Dabei sah Roland seinen Chef vielsagend an. „…ruhig ein wenig umsorgen. Das schafft eine freundliche Atmosphäre. Und die ein oder andere kleine Pause tut ihm gut!“ Seto wiedersprach seinem Assistenten nicht. Der Ältere kannte ihn schon lange genug, dass er wusste wann es seinem Chef nicht so gut ging. Jessie kniff fragend die Augen zusammen.

„Sie meinen Tee bringen, oder sie überreden sich dem Garten anzuschauen?“ Die beiden Männer nickten.

„Okay, das bekomme ich hin!“ Sie sah auf die Küchenuhr und begann dann den Tisch abzuräumen.

„Langsam sollten wir uns fertig machen!“ Seto stand auf.

„Roland schieben sie noch irgendwo einen Arzttermin dazwischen!“ Sein Assistent nickte, während Jessie und Seto noch einmal in das Schlafzimmer gingen. Seto nahm sein Jackett vom Bügel. Er trug den dunkelgrauen Anzug, ein weißes Hemd und war gerade dabei sich die blaue Krawatte zu binden.

„Nimm das Beruhigungsmittel auch mit!“

„Warum?“ fragte Jessie überrascht, die gerade die Migränetabletten in ihre Handtasche hatte gleiten lassen.

„Es ist Gozaburo Villa!“ Damit ließ er sie stehen, als wäre das Erklärung genug. Was meinte er damit? Was sollte das heißen? Es ist Gozaburo Villa? Sie gehörte doch ihm? Oder? Jessie lief ihm in den Flur nach, wo er gerade seine Schuhe anzog. Sie wollte gerade nachhaken als ihr sein hartes Gesicht auffiel. Dass ließ sie wohl besser erst einmal bleiben. Stattdessen zog sie ihre Pumps an und griff nach seiner Hand. Drückte sie beruhigend. Schwach lächelte er sie an.
 

Die Fahrt zum Flughafen verlief schweigend. Seto blätterte in den Unterlagen für die kommende Verhandlung und Jessie beobachtete ihn. Sein konzentriertes Gesicht, seine zielsicheren Bewegungen. Dann wurde die Trennwand zur Fahrerkabine heruntergelassen.

„Master Kaiba, wir sind da!“ Zur gleichen Zeit bremste Roland ab und brachte die Limousine zum Stehen. Der Motor erstarb. Seto packte seine Unterlagen zusammen und stieg aus. Jessie folgte ihm. Sie standen mitten auf dem Rollfeld vor einer privaten Maschine, deren Türen gerade geöffnet wurden. Etwas unsicher sah Jessie sich um. Seit wann kam man so einfach auf ein Rollfeld? Als sie vor Jahren einen Schulausflug zum Flughafen gemacht hatten, da waren sie mit so einem Besucherbus über das Rollfeld gefahren. Aber vorher mussten sie auch durch sämtliche Sicherheitskontrollen durch. Sie wurden gefilzt und durchleuchtet. Und diesmal? Nichts! Nicht mal ihren Ausweis hatte man kontrolliert. Seto bemerkte ihren fragenden Blick und beugte sich ein wenig zu ihr hinunter.

„Das ist der Vorteil, wenn man Kaiba heißt!“ Woher wusste er worüber sie gerade nachgedacht hatte? Doch bevor sie sich darüber Gedanken machen konnte, verließ ein älteres Ehepaar den Flieger. Setos schlanker Körper straffte sich und er ging den beiden entgegen.

„Willkommen in Domino, Misses Mendez.“ Er gab der rotblonden Frau in dem schlichten Kostüm die Hand und wandte sich dann ihrem Mann zu.

„Mister Mendez.“ Auf dem Gesicht des Herrn mit dem bereits ergrauten Bart erschien ein breites Grinsen.

„Mister Kaiba! Lange nicht gesehen!“ Dabei klopfte er dem jüngeren auf die Schulter. Jessie sah wie Seto zusammenzuckte und sich der Berührung des Anderen entzog.

„Jessica?“ Sie trat an seine Seite und lächelte die Gäste freundlich an.

„Guten Morgen!“ Raphael Mendez Blick war voller Überraschung als Seto ihre Hand ergriff.

„Darf ich ihnen meine Freundin vorstellen? Jessica Brown!“ stellte Seto mit ruhiger Stimme vor.

„Jessica. Raphael und Clarice Mendez!“ Dann wandte er sich wieder seiner Limousine zu.

„Kommen sie, meine Mitarbeiter werden sich um ihr Gepäck kümmern!“ Das Ehepaar folgte ihnen zum Wagen. Roland hielt ihnen die Tür auf. Legte Seto allerdings eine Hand auf die Schulter.

„André schiebt dich so früh wie möglich dazwischen. Also in…“ Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr.

„In fünfundvierzig Minuten!“ Kurz sah Seto zu Jessie, die bereits im Auto saß und nickte.

„Okay, sag ihm zu, aber dann musst du unsere Gäste ein wenig beschäftigen!“ Statt einer Antwort zückte Roland sein Handy.

„Ah, André…“ Er schloss den Wagenschlag und ging dann um die Limousine herum. Seto schnallte sich an und nahm Jessies Hand. Auf der Fahrt zurück in die Stadt war es sehr still im Wagen. Bis die Limousine hielt und Roland die Trennwand zur Fahrerkabine herabließ.

„Master Kaiba, wir sind da!“ Mister Mendez sah skeptisch aus dem Fenster.

„Das ist nicht ihre Villa!“ Seto schnallte sich ab und öffnete die Tür selbst.

„Nein, ich habe noch einen wichtigen Termin. Mein Assistent wird sich solange um sie kümmern. Jessica kommst du?“ Er war ausgestiegen, bevor irgendjemand etwas erwidern konnte. Jessica folgte ihm auf den Fuß.

„Was für ein Termin ist das denn?“ Er zog sie eine Straße weiter und blieb dann vor einem schlichten vierstöckigen Gebäude stehen.

„Eine Arztpraxis?“ Er atmete tief durch.

„Andrés Praxis!“ Oh. Jessie griff nach seiner Hand. Er wollte also wirklich wegen den Schnittwunden zu seinem Arzt! Gemeinsam betraten sie die Praxis, sofort kam ihnen eine der Empfangsdamen entgegen.

„Mister Kaiba, wenn sie bitte mitkommen!“ Sie führte sie in ein geräumiges Behandlungszimmer und bot ihnen einen Stuhl an.

„Doktor Berg wird gleich bei ihnen sein. Kann ich bis dahin irgendetwas für sie tun?“ Auf Setos knappes Kopfschütteln verließ sie das Zimmer. Seto setzte sich auf einen Stuhl, der gegenüber eines kleinen Schreibtisch in einer Ecke des Raumes stand und lehnte sich zurück. Jessie sah sich um. Da war ein großer Schrank hinter dem Schreibtisch mit einer Ablagefläche und einem Waschbecken. Mitten im Raum stand eine Behandlungsbank und an der Wand neben der Tür ein Regal mit Modellen des Menschlichen Körpers und Fachliteratur. Seto fuhr sich unruhig durchs Haar, Jessie trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Alles in Ordnung?“ Kurz nickte er, rieb sich den linken Unterarm.

„Ich mag das sterile nicht, deswegen kommt er meistens zu mir!“ murmelte er.

„Ich wäre auch diesmal zu dir gekommen Seto!“ Die Tür schloss sich hinter dem Arzt wieder und er setzte sich ihnen gegenüber.

„Wie waren in der Nähe!“ Seto lehnte sich in seinem Stuhl zurück und Jessie setzte sich auf den zweiten neben ihm.

„Wie geht es dir? Hast du immer noch Magenprobleme?“ Fragte der Arzt sanft und Seto biss sich auf die Unterlippe.

„Eigentlich nicht!“ Er fühlte sich sichtlich unwohl.

„Was soll das heißen?“ Seto wich seinem ernsten Blick aus, antwortete nicht.

„Hast du noch einmal gebrochen?“ Jetzt nickte der braunhaarige zögernd.

„Ja, aber…“ Er schluckte schwer, sah zu Jessie.

„Was aber, Seto?“ André lehnte sich über den Tisch zu ihm, suchte seinen Blick. Seto wich ihm aus.

„Wenn du nicht sagst was los ist, kann ich dir auch nicht helfen!“ Hilfesuchend sah er zu Jessica, die gerade antworten wollte, als Seto das Wort ergriff.

„Alpträume!“ murmelte er leise und stand auf um sein Jackett auszuziehen, er nestelte an seinem Hemdsärmel und krempelte ihn dann hoch. André wurde eine Spur blasser, als Seto ihm seinen verbundenen Unterarm entgegenstreckte. Mit zitternden Fingern wickelte er die Mullbinde ab. Erstaunt und sichtlich erleichtert sah er auf.

„Nur drei? Zeig mir deinen anderen Arm!“ Seto gehorchte.

„Was ist passiert? Du hast das schon ewig nicht mehr gemacht!“ Keine Antwort. Der Arzt verband die Wunden fachgerecht und Seto zog sich wieder vollständig an.

„Okay, sagst du mir wenigstens, warum es nur drei Schnitte sind?“ Seto zögerte, zeigte dann auf Jessie.

„Sie hat mir die Klinge abgenommen!“ Mit großen Augen sah André sie an.

„Du hast was?“ Jessie zuckte mit den Schultern.

„Ich habe ihm die Klinge abgenommen!“ André sah die beiden ernst an.

„Das war gefährlich! Aber ich bin froh, dass du das getan hast Jessica. Du scheinst ihm seht geholfen zu haben!“ Sie nickte, aber was hätte sie auch anderes tun sollen? Ihn sich weiter selbst verletzen lassen?

„Und jetzt zurück zu dir!“ Er fokussierte Seto.

„Was hast du geträumt?“ Seto schluckte schwer und wurde ganz ruhig. Er starrte auf seine Hände, doch sein Blick war verschleiert. Und in Gedanken…
 

Ich laufe durch die Villa, wenn Gozaburo mich so erwischen würde, könnte ich mich auf etwas gefasst machen. Ich bin allerdings sowieso schon zu spät zum Frühstück. Schweratmend halte ich vor der Tür zum Speisesaal. Ich hole tief Luft und drücke die Akten fester an meine Brust, dann klopfe ich entschlossen an die Tür. Entkommen konnte ich sowieso nicht! Gozaburo saß am Tisch, für mich war nicht gedeckt, aber was hatte ich auch anderes erwartet? Ich bin zu spät zum Frühstück, also würde ich den ganzen Tag nichts bekommen, das war die erste Lektion, die ich hatte lernen müssen. Gozaburo hebt den Blick, sieht mich an. Seine Augen glänzen vor Vorfreude. Mein Magen zieht sich zusammen, ich versuche den Brechreiz zu unterdrücken. Mit starren, emotionslosen Augen erwidere ich seinen Blick. Ich werde ihm meine Angst nicht zeigen.

„Die Arbeit?“ Ich unterdrücke das Zittern meiner Hände und lege die Akten bedacht wortlos vor ihn auf den Tisch. Kurz blättert er sie durch.

„Da fehlt eine!“ Ich schweige, was soll ich auch antworten? Er würde keine Ausrede gelten lassen. Langsam steht er auf, die Fäuste geballt.

„Warum ist die Akte noch nicht fertig?“ Weil ich mit der Arbeit nicht hinterherkomme! Ich hatte die ganze Nacht an meinem Schreibtisch gesessen, und trotzdem… Das war einfach zu viel! Seine Ohrfeige trifft mich unvorbereitet. Ich hatte ihn nicht ausholen sehen. Aber eigentlich hatte ich nichts anderes erwartet. So fängt es immer an.

„Du kleinere Versager!“ Ich beiße mir auf die Unterlippe, als er meinen Arm packt. Die alten Prellungen sind noch nicht verheilt. Er versetzt mir einen Stoß ich stolpere zurück. Sein nächster Schlag trifft meinen Magen. Meine Knie knicken ein. Das leise Wimmern kann ich nicht unterdrücken. Wellenartig zieht der Schmerz durch meinen Körper.

„Steh auf!“ faucht er mich an. Noch bevor ich mich ganz aufgerappelt habe schickt er mich mit einem Tritt in die Rippen zurück auf den Boden. Es knackt. Mein Atem wird flach und unregelmäßig. Meine Rippen geben nach. Gut dass Mokuba im Internat ist! Ich will nicht, dass er jemals so etwas erleben muss! Gozaburo zerrt mich hoch und zur Tür. Ich stolpere ihm nach, halte mich nur mühsam auf den Beinen. Tränen schwimmen in meinen Augen, ich dränge sie zurück. Ich würde nicht weinen. Nicht vor ihm! Niemals! Er zieht die schwere Kellertür auf, stößt mich die Stufen hinunter. Ich beiße mir auf die Lippen, schmecke Blut. Am Fuß der Treppe bleibe ich liegen. Alles tut weh. Und trotzdem bin ich wie taub. Ich habe das schon viel zu oft erlebt. Schwer sind seine Schritte auf den Holzstufen über mir zu hören. Meine Muskeln verkrampfen sich. Ich kann kaum atmen! Wieder zerrt er mich hoch. Ich wehre mich nicht.

„Stell dich an die Wand!“ Ich gehorche, während er sich dem Tisch zuwendet. Ich stützte mich mit den Händen ab, schließe die Augen. Die Peitsche knallt nur wenige Zentimeter neben meinem Ohr. Ich fahre zusammen, der nächste Schlag würde mich treffen!

„Du zählst mit!“ Faucht er mich an! Ich schlucke schwer.

„Und wenn du schreist, schicke ich Mokuba in ein Ferienlager!“ Mokuba! Er soll heute Abend kommen. Für sieben Tage. Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen! Langsam, entschlossen nicke ich, kralle meine Finger in die raue Wand. Die Peitsche knallt, ich biege den Rücken durch, beiße mir auf die Lippen.

„Eins!“ flüstere ich mühsam.

„Lauter!“ Wieder schlägt er zu. Ich schließe die Augen, stelle mir Mokubas kleines lachendes Gesicht vor.

„Zwei!“ Meine Stimme zittert ein wenig. Ich bemühe mich es zu unterdrücken.

„Drei!“ Blut läuft über meinen Rücken drängt mein zerrissenes Hemd.

„Vier!“

„Fünf!“ Meine Knie geben nach. Ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten.

„Sechs!“ Hart schlagen meine Knie auf dem rauen Boden auf. Ich spüre es kaum.

„Sieben!“ Ich keuche, falle nach vorne. Meine Stirn donnert gegen die Wand.

„Acht!“

„Neun!“

„Zehn!“ Ich darf keine Schwäche zeigen!

„Elf!“ Nicht vor ihm!

„Zwölf!“ Niemals!

„Dreizehn!“

„Vierzehn!“ Die Wand vor mir verschwimmt. Ich blinzele mühsam.

„Fünfzehn!“ Mir wird schwarz vor Augen.

„Sechzehn!“
 

„S…Set…to!“ Irgendjemand ruft nach mir. Alles um mich herum ist dunkel.

„Seto! Wach auf!“ Mühsam zwinge ich meinen Geist zurück. Schmerzen überrollen mich. Ich würge. Eine Hand streicht mir sanft übers Haar. Ich blinzele angestrengt. Ich liege noch immer im Keller. Auf dem Boden. Der kalte Stein drückt in meine Seite. Mit zusammengebissenen Zähnen versuche ich mich aufzurichten, doch angenehm warme Hände halten mich zurück.

„Ruhig Seto! Ich will mir erst deine Rippen ansehen!“ André Berg, Gozaburo Hausarzt beugt sich über mich. Traurig sieht er mich an. Er hilft mir. Jedes Mal. Ich weiß, dass Gozaburo ihn mit seiner Familie zum Stillschweigen erpresst. Trotzdem hat er mir schon so oft angeboten ihn anzuzeigen. Ich will das nicht. Ich muss es alleine schaffen! Alleine! So wie immer! Seine Hände tasten sanft über meinen Brustkorb. Meine Augen fallen wieder zu, André rüttelt mich an der Schulter.

„Hey, sieh mich an! Du kannst schlafen sobald ich dich verarztet und ins Bett gebracht habe!“

„Gozaburo!“ Ich fahre auf, stöhne, halte mir unter Schmerzen die Rippen. André legt mir beruhigend einen Arm um die Schultern.

„Ruhig, er ist nicht da! Kannst du aufstehen?“ Ich nicke, brauche aber trotzdem seine Hilfe um mich auf den Beinen halten zu können. Als ich über die erste Stufe stolpere, nimmt er mich wortlos hoch und trägt mich in mein Zimmer. Ich widerspreche nicht. Ich weiß, dass ich es niemals ohne seine Hilfe schaffen würde! André legt mich auf meinem Bett ab. Vorsichtig zieht er mir die blutgetränkten Kleider aus. Ich beiße die Zähne zusammen. Mein Rücken brennt höllisch.

„Himmel Seto! Warum lässt du dir das immer wieder gefallen!“ Seine Stimme klang tonlos.

„Nicht mehr lange!“ murmele ich leise und keuche auf, als er beginnt, die Wunden zu desinfizieren. Ein paar Wochen, dann bin ich frei. André beendet seine Arbeit und schiebt mir ein Kissen so in den Rücken, dass ich mich nicht auf die Striemen rollen kann. Ich bin ihm dafür dankbar. Von den Schmerzen ist mir schlecht, trotzdem verweigere ich das Schmerzmittel, das er mir anbietet. André setzt sich neben mir auf die Bettkante.

„Ich kann das nicht mehr mit ansehen, Seto! Mit jedem Mal wird es schlimmer!“ Wieder streichelt er mir sanft über das Haar. Die einzige tröstende Berührung die ich von ihm dulde.

„Natürlich wird es das! Er weiß, dass er verliert!“ Kurz hält eine Hand inne. Langsam, mühsam öffne ich die Augen, sehe zu ihm auf. Blicke in sein verwirrtes Gesicht. André ist einer der wenigen denen ich vertraue. André und Roland.

„Was heißt er verliert?“ Meine Augen fallen wieder zu, sie offen zu halten ist viel zu anstrengend. Ich beginne weg zu dämmern. Mein Körper fordert die Ruhe, die ich ihm viel zu lange vorenthalten habe!

„Er wird alles verlieren!“ murmele ich in meine weichen Kissen.

„Weil ich stärker bin als er und weil er mich unterschätzt hat!“ Natürlich befriedigte ihn diese Antwort nicht, aber er fragt nicht weiter. Er streicht mir ein letztes Mal übers Haar und steht dann auf.

„Ruh dich aus, damit du halbwegs fit bist, wenn dein Bruder heute Abend kommt!“ Ich nicke schwach und überlasse mich dem Schlaf.
 

Seto atmete tief durch, versuchte das dumpfe Gefühl der Erinnerungen abzuschütteln. Er spürte etwas Warmes an seiner Hand, Jessie hielt sie leicht gedrückt, sah ihn aufmerksam an. Er zog sie an sich, vergrub das Gesicht in ihrem Haar. Sie hielt ihn fest in ihrer Umarmung. Er fühlte sich geborgen.

„Das letzte Mal!“ antwortete er André auf seine Frage. Der Arzt schluckte schwer. Er erinnerte sich an jedes einzelne Mal, dass er Seto verarztet hatte, aber damals war es wirklich schlimm gewesen.

Das letzte Mal.

Ja, es war tatsächlich das letzte Mal gewesen.

Gozaburo hatte verloren, wie Seto gesagt hatte.

Zuerst hatte er sein Ansehen verloren.

Dann seine Firma.

Sein Vermögen.

Und schließlich hatte er Selbstmord begangen.

Seto hatte gewonnen.

Wie er gesagt hatte.

Aber welchen Preis hatte der damals erst Fünfzehnjährige dafür bezahlen müssen.

Welchen Preis bezahlte er noch immer? Jetzt fast sieben Jahre danach.

André wusste es nicht. Er beobachtete wie Jessie ihrem Freund beruhigend über den Rücken strich. Ihrem Gesicht waren die Fragen anzusehen, doch sie stellte sie nicht. Hielt ihn nur schweigend im Arm.

Sie war ihm nahe.

Näher, als er Mokuba in seinen schwachen Momenten ließ.

Näher, als ihm jemals ein Mensch gekommen war.

Vielleicht wären sie ewig so verharrt, wenn nicht Setos Handy die Stille durchbrochen hätte. Ohne zu zögern ging er ran.

„Ja?“ Noch während er telefonierte erhob er sich und zog Jessie mit sich. Kurz nickte er André zu und verließ dann die Praxis.

Am Telefon war Roland.

Die Arbeit rief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lunata79
2014-05-13T06:07:15+00:00 13.05.2014 08:07
Schöne Situation am Morgen, auch wegen Seto´s Alptraum in der Nacht.
Die Erinnerungen von Seto sind wirklich nicht schön. Kein Wunder, dass er das immer noch nicht verarbeitet hat und deshalb Alpträume hat. Wenigstens war André der Arzt da, der in verarzten durfte, weil sonst wäre Seto vielleicht gestorben. War vielleicht auch der Grund, warum Gozaburo ihn holen ließ. Weil er Seto noch brauchte.
Dass Seto Jessie so sehr vertraut, ist wirklich rührend. Endlich ist jemand da, der sich Seto annehmen kann und ihm vielleicht sogar helfen kann, über seine Vergangenheit hinwegzukommen.
Hoffentlich kommt auch der Moment, wo sich Seto ihr wirklich öffnen kann und ihr alles aus seiner Vergangenheit erzählen kann, ohne selbst darunter zu leiden oder wieder Alpträume zu bekommen. Tja, Wunden solcher Verletzungen dauern wirklich recht lange, bis sie verheilen, weil auch die Seele mitverletzt wurde. Ich hoffe dennoch, dass es Seto bald wieder besser geht, dank Jessie. Ich glaube, Jessie tut ihm wirklich gut.
Dass Seto Jessie wirklich zum Geschäftsessen mitnimmt, zeigt doch eigentlich schon ziemlich deutlich, dass Seto ihr vertraut, nicht wahr? ^^
Bin gespannt, wie das Geschäftsessen ablaufen wird.
Freue mich schon aufs nächste Kapitel.

Lg
Lunata79

Von:  Atina
2014-05-12T20:58:05+00:00 12.05.2014 22:58
Auf den ersten Seiten dachte ich, ich würde sie nie mit zu einem Geschäftstreffen mitnehmen. Ich meine, ich mag Jessie, aber bisher hat sie noch keine wirkliche berufliche Qualifikation - warum sollte sie auf so ein wichtiges Treffen? Aber du hast das sehr gut mit dem familienliebenden Geschäftspartner erklärt. ^^

Der zweite Teil des Kapitels mit den Erinnerungen ist natürlich sehr unschön. Allerdings gefällt mir sehr gut, wie du die Beziehung zu Jessie beschreibst und dass er ihr vertraut, dass er ihr nah ist. Top!
Von:  fahnm
2014-05-12T19:48:39+00:00 12.05.2014 21:48
Klasse Kapi^^
Freue mich schon aufs nächste kapi
Antwort von:  kateling
13.05.2014 19:16
Danke


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