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Schlangenbrüder

von

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Ein ganz besonderer Geburtstag

Am Morgen des 31. Juli erwachte Harry so plötzlich aus seinem Traum, als wenn ihn jemand mit einem Eimer mit kalten Wasser überschüttet hätte.

Er richtete sich verschlafen auf und streckte sich, um die verschlafenen Glieder wach zu kriegen. Er schlug die Bettdecke weg und erhob sich aus dem Bett. Er ging hinüber ins Badezimmer, machte sich dort fertig und ging dann hinunter zu Tom.

Dieser war als natürlicher Frühaufsteher natürlich schon wach und begrüßte Harry mit einem charmanten Lächeln und einer riesigen Torte, die auf dem Tisch stand.

„Alles Gute zum Geburtstag!“, sagte er und begrüßte seinen Schützling.

Dieser strahlte wie die aufgehende Sonne und sah sich die riesige Siruptorte an, die auf dem Tisch stand. Diese war mit einer riesigen Menge an Sahne garniert und auf jeder Sahnerousette thronte ein kleiner, goldener Schnatz aus weißer Schokolade.

„Ich dachte mir, du hättest gerne so etwas zu deinem Geburtstag!“, sagte Tom belustigt, als er Harrys Gesicht sah.

Dieser kam die letzten Stufen der Treppe hinunter und umarmte Tom.

„Danke! Das ist mehr, als ich je bekommen habe! Sonst hat niemand an meinen Geburtstag gedacht. Nur sie!“, sagte er und vergrub sein Gesicht in Toms Hemd.

Dieser schloss Harry in seine Arme und strich ihm durch die Haare.

„Ach Kleiner. Das ist doch nur eine Kleinigkeit. Ich habe hier noch etwas für dich!“, sagte er und überreichte Harry ein großes, eingewickeltes Paket.

Dieser nahm es dankend entgegen und wickelte es langsam aus. Zum Vorschein kam ein Glaskasten, in dem eine Kröte auf einem Hühnerei hockte.

Für einen Moment starrte er Tom ratlos an, doch auch nach längerem Grübeln fiel bei ihm nicht der Groschen.

„Du schenkst mir einen Frosch und ein Ei? Danke, aber was soll ich damit machen?!“, sagte Harry und holte das Hühnerei und die Kröte mit einem ungesagten Schwebezauber aus dem Glasbehälter.

„Lass die Kröte das Ei ausbrüten und du wirst schon sehen!“, sagte Tom und nickte vielsagend.

Tom reichte ihm einen Eierbecher, in dem Harry das Ei schweben ließ und er setzte die Kröte auf das Ei.

Diese versuchte natürlich weg zu hüpfen, doch Harry wandte den Imperiusfluch auf die Kröte an und diese blieb regungslos auf dem Ei sitzen.

In den vergangenen Wochen hatte Tom ihm den näheren Umgang mit dem Imperius- und Cruciatusfluch gezeigt und er hatte ihm auch noch gleich einen praktischen Schweigezauber beigebracht, damit die Ratte dann immer still war, wenn Harry den Cruciatusfluch an ihr anwandte.

Da Tom den Tisch bereits für das Frühstück gedeckt hatte, fingen sie auch an zu frühstücken und Harry fragte Tom, was sie denn heute machen wollten.

Tom lächelte Harry auf eine geheimnisvolle Art an und sagte ihm, dass er es bald erfahren würde.

Gerade als Harry sein Frühstücksei mit dem Messer köpfte, fing das Ei, das noch immer von der Kröte ausgebrütet wurde, an zu vibrieren.

Grüne Funken stoben von dem Ei und die Kröte zuckte nervös, konnte jedoch nicht fliehen.

Risse in der Eierschale erschienen und die Schale platzte plötzlich ab. Die Kröte ließ ein Quaken hören, rührte sich sonst jedoch nicht.

Die Schale des Eis platzt nun vollkommen ab und aus dessen Inneren kam eine kleine, schlammgrüne Schlange.

„Eine kleine Schlange! Aber ich dachte...! Natürlich! Aus einem Hühnerei geboren, das von einer Kröte ausgebrütet wird. Er wird nur von seinem eigenen Spiegelbild oder einem Hühnerschrei getötet. Das ist ein kleiner Basilisk!“, sagte Harry und nahm die kleine Schlange in die Hand.

Dieser nahm Harrys Geruch mit ihrer Zunge auf und wandte sich sofort um seinen Mittelfinger.

Tom beobachtete Harrys begeistertes Gesicht und sagte:

„Ich dachte, du hättest vielleicht ein Haustier, mit dem du dich unterhalten kannst. Deine Eule ist ja schön und gut, aber sie bringt dir nur deine Post, mehr auch nicht. Mit einer Schlange kannst du dich unterhalten und sie auf kleine Aufträge schicken, wenn sie groß genug ist!“

Harry strahlte über das ganze Gesicht und beobachtete den kleinen Basilisken, wie dieser sich seine Hand hoch schlängelte und unter den Ärmeln des Shirts verschwand, das Harry trug.

„Lass uns jetzt frühstücken und danach werde ich dir etwas Neues beibringen, dass dir mit Sicherheit ziemlich viel Spaß machen wird!“, sagte Tom, zog seinen Zauberstab und deckte mit einem Schwung des Stabs den Tisch und sie fingen an zu frühstücken.

Außer von Tom hatte Harry keine Geschenke mehr bekommen, denn schließlich war Hermine nicht mehr am leben und mit Ron verstand er sich nicht mehr. Aber das störte Harry nicht wirklich, denn in Toms Gegenwart fühlte er sich ziemlich wohl.

Harry fragte Tom während des ganzen Frühstücks darüber aus, was sie denn heute machen wollten, doch dieser lächelte ihn nur auf seine charmante Art an, verriet ihm jedoch nichts.

Nachdem sie mit dem Frühstück fertig waren, schwang Tom noch einmal den Zauberstab und der Tisch räumte sich von selbst ab.

Danach wuschen sie sich die Hände und Tom bat Harry ihm in den Trainingsraum zu folgen, in dem sie schon die ganze Zeit über Flüche übten.

Tom schloss die Tür und trat vor Harry.

„Das was ich dir jetzt beibringe, würdest du normalerweise erst in ein paar Jahren lernen, aber ich bin mir vollkommen sicher, dass du es bereits jetzt meistern wirst. Ich werde dir jetzt das Apparieren beibringen. Dadurch kannst du in Sekunden von einem Ort zum Anderen reisen und bist nicht mehr auf einen Besen oder auf die Fortbewegungsarten der Muggel angewiesen. Aber ich warne dich. Es ist am Anfang nicht sehr einfach und kann sogar zu Schäden führen. Deshalb musst du dir immer folgende Regel merken: Ziel, Wille, Bedacht. Bevor du apparierst, musst du genau wissen, wohin du willst. Du musst den Ort kennen und ihn in deinen Gedanken genau verankern. Du musst mit jeder Zelle deines Körpers zu diesem Ort wollen, erst dann wird es dir möglich sein, dort hin zu apparieren. Dann musst du dich mit einer bedachten Drehung fortbewegen und somit den Appariervorgang beginnen. Ich zeige es dir jetzt einmal und danach wirst du es üben!“, sagte Tom und schwang den Zauberstab.

Einen Meter von ihnen entfernt erschien ein kleiner Ring auf dem Boden. Der Ring war gerade mal so groß, dass sie in diesem stehen konnten.

Tom ging in die Hocke, drehte sich und verschwand. Fast gleich darauf erschien er wieder in dem Ring und drehte sich zu Harry herum. Dieser staunte nicht schlecht über Toms Leistung und fing an zu Klatschen.

Tom trat aus dem Ring und wies Harry mit einer Handbewegung an, es jetzt zu üben.

So ging Harry in die Hocke, drehte sich und dachte mit aller Kraft an den Ring, in dessen Mitte er landen wollte. Doch alles, was passierte war, dass er das Gleichgewicht verlor und auf seinen Allerwertesten fiel.

„Du musst die Drehung locker aus der Hüfte machen und du musst dabei vollkommen entspannt sein, denn wenn du dich verkrampfst, dann wird es dir nicht gelingen! Versuch es noch einmal!“, sagte Tom und Harry rappelte sich wieder auf.

Er ging wieder in die Hocke, atmete einmal tief durch und konzentrierte sich dann auf die Mitte des Ringes. Er drehte sich aus der Hüfte heraus und konzentrierte sich dabei auf die Mitte des Rings, als er plötzlich ein Reißen hinter seinem Bauchnabel verspürte und der Raum für einen Moment lang seine Form und Farbe verlor.

Als der Raum wieder feste Konturen annahm, blickte sich Harry um und sah zu seinen Füßen den Ring liegen.

„Tom, ich hab's geschafft!“, jubelte Harry und Tom nickte.

Danach wies er Harry an, wieder zu der Anfangsstelle zu gehen und es noch drei weitere Male zu üben.

Dies tat Harry auch und es fiel ihm bei jedem Mal leichter. Er probierte es sogar noch ein viertes Mal, bei dem er nicht mehr in die Hocke ging, sondern aus dem Stand direkt in den Ring apparierte.

Als er auch das geschafft hatte, drehte er sich zu Tom um und grinste.

Dieser nickte und lächelte ihn auf eine geheimnisvolle Art an.

„Sehr gut, jetzt weißt du, wie das Apparieren funktioniert. Es gibt noch die Möglichkeit des Seit-an-Seit-Apparierens, wo du mit einem anderen Zauberer zusammen apparierst. Dies werden wir jetzt machen, denn ich werde dir etwas zeigen. Lass uns unsere Sachen holen!“, sagte Tom und gemeinsam verließen sie den Raum und gingen wieder hinauf ins Haus, wo sie ihre Mäntel und Schuhe holten.

Sie zogen sie an und Tom erklärte Harry, dass er sich nur an ihm festhalten müsste, damit sie apparieren konnten.

Harry hielt sich an Toms Arm fest und schon spürte er wieder dieses Ziehen hinter seinem Bauchnabel. Der Flur des Hauses verlor seine Farbe und Form und schon einen Moment später formte sich vor Harrys Augen ein riesiger Wald.

„Wo sind wir?“, fragte er Tom.

„In einem Wald in der Nähe von Laxey. Komm mit!“, sagte Tom und ging zusammen mit Harry durch den dichten Wald.

Als sie am Rand des Waldes angekommen waren, konnte Harry bereits Musik hören und ihm wehte ein süßer Duft nach kandierten Äpfeln entgegen.

„Das hier ist das Fest zur alljährlichen Feier des großen Wasserrades, das in Laxey steht!“, sagte Tom und führte Harry auf das Festgelände, auf dem eine Menge an kleinen Buden stand.

Auch Souvenirläden mit kleinen Nachbildungen des Wasserrades waren aufgebaut worden und so gingen Harry und Tom langsam an jeder Bude vorbei und sahen sie sich genau an.

An einem Geschäft mit Süßigkeiten kauften sie sich jeder eine Schokobanane und gingen dann weiter. Es gab sogar ein Riesenrad, dass genauso aussah wie das Wasserrad.

Nachdem Harry seine Schokobanane aufgegessen hatte, versuchte er Tom zu überreden, eine Runde mit ihm zusammen im Riesenrad zu fahren, jedoch wollte Tom lieber nur zuschauen und so kaufte sich Harry allein eine Karte und stieg in eine der Gondeln. Während er in der Gondel saß, stieg er immer höher und konnte über das gesamte Festgelände schauen.

Er wünschte sich, dass Tom mitgekommen wäre und er jetzt diesen Ausblick mit ihm zusammen genießen konnte. Doch da erregte etwas Anderes seine Aufmerksamkeit. Etwas kroch seinen Arm entlang und sah mit aus dem Fenster der Gondel. Als Harry genauer hinsah, sah er, dass es der kleine Basilisk war, den Tom ihm zum Geburtstag geschenkt hatte. Wenn er etwas intensiver darüber nachdachte, hatte der Kleine noch keinen Namen.

„Wie heißt du eigentlich?“, fragte Harry die kleine Schlange in Parsel.

Diese wandte ihren schuppigen Kopf zu Harry um und zischte:

„Wie willst du mich denn nennen?“

Harry dachte einen Moment lang nach, als ihm ein Name einfiel, der für ihn passend erschien.

„Ich nenne dich Nagini!“, beschloss Harry, worauf der kleine Basilisk zufrieden zischte.

Als das Riesenrad stoppte, verschwand Nagini wieder unter Harrys Shirt und dieser stieg aus seiner Gondel aus, da diese wieder am Boden angekommen war.

Als er Tom erblickte, strahlte er wieder über das ganze Gesicht und gemeinsam gingen sie weiter.

„Tom, ich hab meiner Schlange einen Namen gegeben! Sie heißt Nagini!“, sagte Harry leise, während sie sich durch die Menschenmassen drängten.

Da er vor Tom lief, war ihm auch nicht das erkennende Funkeln in dessen Augen aufgefallen, als er den Namen von Harrys Schlange hörte.

„Ein sehr guter Name für eine Schlange. Komm, ich habe ganz in der Nähe eine Geisterbahn entdeckt, die würde ich gerne mit dir testen!“, sagte Tom und führte Harry zu einer riesigen Geisterbahn.

Als sie vor der Geisterbahn standen, stellten sie sich in der Schlange an und Tom kaufte für sie am Schalter zwei Karten.

Danach betraten sie die Geisterbahn und sie mussten gleich darauf feststellen, warum es Geisterbahn hieß, den kaum dass sie in dessen Inneres getreten waren, umhüllte sie absolute Dunkelheit. Nur in der Ferne konnten sie einen Lichtkegel erkennen, auf den sie zugingen. Jedoch bewegte sich der Lichtkegel immer weiter und immer wieder sprangen ihnen Horrorgestalten aus den Ecken an und als sie um eine Ecke bogen, stieß Harry gegen jemanden.

Er rieb sich den Kopf und als ein schemenhaftes Licht aufleuchtete, japste er und rief:

„Tom, das ist die Schreckschraube aus dem Supermarkt!“

Dabei zeigte er auf die Frau und trat einen Schritt zurück.

Die Frau fluchte, jedoch konnte man es aufgrund des aufheulenden, falschen Werwolfs hinter ihr nicht hören. Da kam Tom eine brilliante Idee und er beugte sich zu Harry herunter.

„Willst du es der Frau heimzahlen, wie sie dir gegenüber sich damals benommen hat?“, fragte er leise in Harrys Ohr.

Dieser senkte den Kopf und dachte darüber nach. Dann, kaum merklich, nickte er und Tom zog seinen Zauberstab. Da es noch immer stockdunkel war, konnte die Frau dies natürlich nicht sehen und Tom Schwang seinen Zauberstab und stieß die Frau so zur Seite. Diese brach durch die dünne Wand und stolperte in einen Raum mit lauter Requisiten.

„Was erlaubt ihr euch eigentlich? Ich werde euch anzeigen!“, spie sie aus und versuchte sich wieder aufzurichten, da sie das Gleichgewicht verloren hatte und hingefallen war.

Harry und Tom stiegen durch das Loch und Letzterer reparierte noch das Loch, so dass sie ungestört waren. Die Frau starrte sie fassungslos an.

Tom drehte sich zu Harry herum und sagte:

„Erinnere dich daran, wie sie mit dir im Supermarkt umgegangen ist. Niemand wird es dir verdenken, wenn du sie spüren lässt, wie sehr dich ihre Worte verletzt haben. Keiner wird es dir übel nehmen. Ganz im Gegensatz dazu! Du hast sogar das Recht dazu, es ihr heimzuzahlen!“, sagte Tom und sah, wie die Frau immer rasender wurde und sie immer wieder beleidigte.

„Du kleine Missgeburt! Du wurdest mit Sicherheit im Suff gezeugt!“, schrie sie Harry an.

Das brachte bei Harry das Fass zum Überlaufen. Ein rücksichtsloser Zorn hatte ihn gepackt und hinzu kam nun ein rasender Hass auf diese Frau. Er hob seinen Zauberstab und brachte die Frau mit einem Schweigezauber endlich zum Schweigen.

Der Mund der Frau bewegte sich noch, doch jetzt kam kein Laut mehr heraus.

„Sehr gut Harry! Du kennst den Fluch! Zeig ihr, wie sehr sie dich verletzt hat!“, flüsterte Tom leise in Harrys Ohr.

Dieser nickte langsam und richtete den Zauberstab wieder auf die Frau.

„Crucio!“, dachte Harry.

Der ungesagte Fluch traf sofort sein Ziel.

Sofort verkrampfte sich die Frau und sie fiel auf den Boden.

Harry lenkte seine gesamte Wut und seinen rasenden Hass auf die Frau und verstärkte den Fluch noch so. Die Frau wälzte sich immer stärker auf dem Boden und versuchte zu schreien, doch der Schweigezauber, mit dem sie belegt war, verhinderte dies.

Neben dem Hass und der Wut, die er verspürte, stieg in Harry wieder dieses euphorische Glücksgefühl auf und er konnte nicht anderes, als beim Anblick der sich am Boden herum wälzenden Frau zu grinsen.

Doch noch bevor er wieder in einen euphorischen Lachanfall ausbrach, legte Tom seine Hand auf Harrys Schulter und bat ihn mit einer Geste seiner Hand, den Fluch zu beenden.

Harry ließ den Zauberstab sinken und Tom trat hinter ihn. Als Harry zu der Frau hinab sah, sah er, wie sich die dicke Frau immer noch auf dem Boden wandte. Das euphorische Glücksgefühl wallte noch immer durch seinen Körper. Jedoch schob sich plötzlich eine Hand vor seine Augen und er hörte ein unheimliches Sirren.

Als die Hand wieder von seinen Augen verschwand, war auch die Frau spurlos verschwunden.

„Wo ist sie hin?“, fragte Harry und sah sich im gesamten Raum mit den Requisiten um.

Tom trat vor ihn und sagte:

„Sie ist weg und wird dich nie wieder beleidigen! Lass uns jetzt weiter gehen! Ich habe nachher noch eine Überraschung für dich!“

Harrys Miene hellte sich sofort auf und er fragte hibbelig:

„Was denn für eine Überraschung? Was hast du für mich?“

Tom setzte wieder sein charmantes Lächeln auf und sagte:

„Das wirst du noch früh genug erfahren. Wenn ich es dir jetzt sagen würde, wäre es keine Überraschung mehr und jetzt komm!“

Mit diesen Worten schwang er seinen Zauberstab, erschuf so wieder einen Durchgang zur Geisterbahn und schob Harry durch den Durchgang.

So liefen sie weiter durch die Geisterbahn und Harry erschreckte sich einmal fürchterlich, als ein falscher Werwolf durch die Wand krachte und ein ziemlich echt anhörendes Heulen von sich ließ.

Als sie dann endlich aus der Geisterbahn traten, atmete Harry erleichtert auf und streckte sich.

Sie schlenderten weiter über das Fest und als sie es einmal komplett besichtigt hatten, rieb sich Harry den Bauch.

„Hast du Hunger?“, fragte Tom, dem Harrys Bewegung aufgefallen war.

Dieser errötete, nickte aber leicht.

Tom schlang seinen Arm um Harrys Schulter und sagte:

„Na dann komm. Ich zeig dir jetzt einen ganz besonderen Ort, wo wir essen können!“

Harry nickte, dann kam ihm aber ein alberner Gedanke.

„Das wäre dann aber wie ein Date!“, sagte er und sah Tom an.

Dieser sah ihn verdutzt an und fing dann an zu Lachen. Als er sich wieder beruhigt hatte, sagte er:

„Ich denke nicht, dass man es als Date bezeichnen würde, wenn ich meinen jüngeren Bruder zum Essen ausführe!“

Harry musste daraufhin schmunzeln und nickte.

Tom führte ihn zurück in den Wald, wo sich Harry an seinem Arm festhielt und sie beide apparierten. Nur einen Augenblick später kamen sie in einer engen, kleinen Gasse an. Tom führte Harry die Gasse entlang und sie kamen an einer Promenade heraus, die direkt am Strand lag.

„Wow, hier ist es einfach fantastisch!“, sagte Harry und ließ sich den Wind, der vom Meer kam, durch die Haare wehen.

Tom nickte und führte Harry die Promenade entlang auf ein Restaurant zu.

Als sie vor dem Restaurant standen, musste Harry staunen, denn es war vollkommen luxuriös eingerichtet und zeigte dies auch bereits von außen. Es gab sogar eine Terrasse, die von der Promenade begehbar war und so betraten Harry und Tom zusammen die Terrasse des Restaurants.

Sofort kam eine Kellnerin auf sie zu und begrüßte sie.

„Guten Tag. Mein Name ist Tom Cole. Ich hatte reserviert!“, sagte Tom zu der Kellnerin, die bestätigend nickte.

Die Kellnerin führte Harry und Tom zu einem kleinen Tisch für zwei Personen, der in einer Ecke stand und von dessen Plätzen man beste Sicht auf das Meer hatte. Sie setzten sich und die Kellnerin reichte ihnen beiden jeweils eine Karte. Danach notierte sie sich, was sie trinken wollten und verschwand.

Danach sahen sich Harry und Tom die Speisekarte an und Harry konnte sich bei der reichhaltigen Auswahl an Speisen gar nicht entscheiden. Als die Kellnerin dann an ihren Tisch trat und sie ihre Speisen notieren wollte, musste sich Harry schnell entscheiden und so fiel seine Wahl auf die Jumbospieße mit Balkanreis und Krautsalat.

Als er dann seine Karte der Kellnerin wiedergab, fiel sein Blick auf Tom und ihm fiel auf, dass sich dieser das Grinsen verkneifen musste.

„Was ist denn so lustig? Hab ich etwas falsch gemacht?“, fragte Harry irritiert, woraufhin Tom den Kopf schüttelte.

„Es sah einfach nur sehr komisch aus, wie sehr du die Karte angestarrt hast. Als wolltest du, dass sie plötzlich Feuer fängt.“, erwiderte Tom.

Harry errötete leicht und blickte dann statt Tom lieber das Meer an.

Um Harry nicht noch weiter in Verlegenheit zu stürzen, widmete auch er dem Meer seine Aufmerksamkeit und so beobachteten sie die glitzernde Oberfläche des Wassers.

„Es ist so schön!“, sagte Harry leise.

Tom nickte und erwiderte:

„Ein weiterer Grund, um das zu schützen, dem wir uns verpflichtet haben. Diese Schönheit wäre sonst für ewig verloren!“

Dabei hob er seinen Arm und sah das Armband an, dass er seit dem Ritual immer trug.

Auch Harry sah zu dem goldenen Armband hinunter, in dem der grüne Smaragd in der Sonne leuchtete.

„Das ist aber ein schönes Armband!“, sagte eine weibliche Stimme und Harry schreckte hoch zu der Person, der die Stimme gehörte.

Er sah die Kellnerin, die ihnen jetzt ihre Speisen servierte.

„Ich wünsche euch einen guten Appetit!“, sagte sie freundlich und verließ sie dann wieder.

Harry nahm sein Besteck in die Hand und fing dann an zu essen und es schmeckte einfach köstlich. Auch Tom fing an sein Zanderfilet zu schneiden und es zu kosten.

Während des Essens unterhielten sie sich darüber, was sie noch machen wollten und Tom offenbarte Harry, dass sie morgen eine kleine Reise antreten würden.

Harry war darüber hin und weg und fragte Tom immer wieder, wohin die Reise ginge, doch dieser lächelte ihn nur geheimnisvoll an und aß weiter.

Nachdem sie ihre Hauptspeise verzerrt hatten, bestellten sie sich noch ein Eis als Nachtisch. Nachdem auch dieses gegessen war, bezahlte Tom die Rechnung und sie machten sich auf den Heimweg.

In der engen Gasse, in der sie angekommen waren, apparierten sie auch wieder direkt in ihr Haus, denn als Besitzer konnten nur sie dies tun, jedoch kein anderer Zauberer.

„War das Essen jetzt die Überraschung?“, fragte Harry neugierig und zog sich seine Jacke und seine Schuhe aus.

Tom, der sich ebenfalls seine Jacke und seine Schuhe ausgezogen hatte, schüttelte den Kopf und sagte:

„Komm mit, dann zeige ich dir, was die Überraschung ist!“

Er ging den Flur entlang und die Treppe hoch in den ersten Stock.

Von dort aus ging er in sein Zimmer und Harry folgte ihm. Tom setzte sich auf sein Bett und bat Harry mit einer Handbewegung, es ihm gleich zu tun.

„Die Überraschung, die ich für dich habe ist ein Mal. Es sorgt dafür, dass wir über längere Distanzen miteinander geistig kommunizieren können und wenn wir mit dem Finger drauf drücken, dann signalisieren wir dem jeweils anderen, dass er sofort kommen soll.“, sagte Tom und zog seinen Zauberstab.

Harrys Augen wurden groß und er fragte:

„Und wie sieht dieses Mal aus?“

Tom lächelte und erwiderte:

„Es ist eine Schlange, in der Form eines Kreises. Der Kreis steht für das ewige Leben, das uns erwartet und in dem Kreis befindet sich ein einzelner Funke, der die Magie symbolisiert. Bist du bereit für das Mal?“

Harry überlegte nicht lang und nickte, worauf ihn Tom anwies, seinen Zauberstab zu ziehen.

Sie legten beide die Unterseite ihres Unterarms aneinander und Tom sagte:

„Morsvandrate!“

Auch Harry nannte schnell den Zauber und aus beiden Zauberstäben flossen goldene Fäden, die sich in die Haut bohrten und sich dort zu dem Symbol formten. Gleich nachdem es sich gebildet hatte, spürte Harry eine angenehme Wärme in sich aufsteigen und eine Stimme hallte in seinem Kopf wieder.

„Es hat funktioniert. Nun können wir uns in der Schule auch miteinander verständigen, wenn du im Unterricht bist und ich in der Kammer bin. Das war die Überraschung, die ich noch für dich hatte!“, sagte Toms Stimme in Harrys Kopf.

Harry war vollkommen glücklich darüber, dass er nun mit Tom auf diese Weise kommunizieren konnte, doch er war viel zu müde, um sich noch weiter darüber zu unterhalten, denn er gähnte ausgiebig.

Tom, dem dies natürlich auffiel, lächelte Harry an und sagte:

„Vielleicht gehst du jetzt lieber in dein Bett. Es war ein langer Tag und du bist müde!“

Harry wollte protestieren und sagte:

„Ich bin überhaupt nicht müde. Ich bin nur...!“, doch da war er vor Müdigkeit bereits auf Toms Bett eingeschlafen.

Tom musste schmunzeln und ließ Harry durch einen Schwebezauber in dessen eigenes Bett schweben. Mit einem leichten Schlenker seines Zauberstabs wechselte Harrys normale Kleidung zu einem Schlafanzug und er legte ihn ins Bett. Leise, so dass er Harry nicht weckte, machte sich Tom auf den Weg hinunter in die Küche, wo noch immer Harrys Torte stand.

Sie war noch nicht einmal angeschnitten und Tom konnte nicht den Drang unterdrücken, einmal von der Torte zu kosten. Als er den ersten Bissen in den Mund nahm, verzog er angewidert das Gesicht.

„Buaaaah, ich hab doch Zucker mit Salz verwechselt! Das muss ich bis morgen noch korrigieren!“, dachte sich Tom und schwang seinen Zauberstab, worauf die misslungene Torte verschwand und er machte sich an die Arbeit eine neue Torte zu kreieren, die nicht versalzen war.
 

Ende des 8. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SakuraxChazz
2014-03-14T17:03:55+00:00 14.03.2014 18:03
Das ist ein wirklich schön schrecklicher Geburtstag für Harry. Jetzt hat er auch einen ständigen Begleiter. Das er ihn ausgerechnet Nagini nennt. Nett.
Das in der Geisterbahn war auch nicht von schlechten Eltern. Es ist aber schon leicht verstörend wie leicht sich Harry formen lässt. Das mit dem Mal ist echt gruselig. Aber jetzt haben wir ja einige Merkmale, die die Todesser und den Lord Voldemort auszeichnen. Das Mal, die Schlange und sein Verhalten. Dass das Foltern Spaß macht. Es ist schrecklich mitansehen zu müssen, wie leicht sich Harry verleiten lässt. Aber es ist auch gleichzeitig total gut. Also ich les es gerne will ich damit zum Ausdruck bringen.
Das mit der Torte war lustig xD
Sorry nochmal, das es so lange gedauert hat. Ich hatte einfach keine ruhige Minute dafür.

LG Saku^^
Von:  sternsonne
2014-03-06T20:56:51+00:00 06.03.2014 21:56
Au wei...Zucker und Salz verwechselt? Die Torte muss scheußlich schmecken.
Aber ich finde es faszinierend, dass Tom Harry so einfach beeinflussen kann, ohne, dass dieser misstrauisch wird. Mal schauen, wie sich das noch entwickelt.
Ansonsten kann ich nur sagen, dass dein Schreibstil sehr angenehm zu lesen ist. Weiter so! Ich werde die Geschichte auf jeden Fall weiter verfolgen.
Liebe Grüße,
sternsonne


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