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Chaotic Feelings 2

Die Gefühle fahren Achterbahn
von

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Unangenehme Gespräche

Frau Higurashi, ihr Vater und ihr Sohn Sota saßen bereits eine ganze Weile am Frühstückstisch. Doch von ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn in Spe war noch immer nichts zu sehen. Jedoch hielt es sie nicht davon ab, ihr Frühstück schweigend zu genießen.

Ganz im Gegensatz zu dem Rest ihrer Familie. Sota und der Großvater waren wild am diskutieren.

„Aber Opa, wirklich. Die haben sich die ganze Nacht gestritten.“

“Ach was, warum sollten sie das denn tun?“

“Was weiß denn ich?! Aber Kagome hat immer wieder seinen Namen geschrieen und Inu Yasha hat öfters so tief geknurrt. Mir standen teilweise echt die Nackenhaare zu Berge. Hast du denn nichts gehört?“

“Sota, ich bin alt. Wie du weißt, kommt da manches nicht mehr in meinen Gehörgängen an. Worüber ich auch nicht böse bin.“, der alte Herr trank in kleinen Schlucken seinen heißen grünen Tee.

Sota wandte sich zweifelnd über das, was er letzte Nacht aus Kagomes und Inu Yashas Zimmer gehört hatte, an seine Mutter:

“Mama, hast du denn was gehört?“

Frau Higurashi schaute lächelnd und wissend auf. Sie ahnte nur allzu gut, was Sota da gehört hatte. Aber sie fand ihn noch etwas zu jung, um ihn darüber genau in diesem Moment aufzuklären.

„Weißt du Sota, du kennst doch die beiden. Manchmal streiten sie sich wegen Kleinigkeiten.“, wich sie stattdessen aus.

„Hm, aber gestern Abend beim Fest waren sie noch ein Herz und eine Seele. Also warum sollten sie sich streiten?“, er schaute sie fragend an.

„Vielleicht solltest du deine Schwester und Inu Yasha lieber selber fragen, wenn es dich so brennend interessiert.“, meinte nun der Großvater erneut.

„Was sollte Sota uns fragen?“

Kagome und Inu Yasha tauchten leicht verschlafen in der Küche auf und ließen sich jeweils auf einen Stuhl plumpsen.

„Warum habt ihr Euch letzte Nacht gestritten?“, kam prompt Sotas ahnungslose Frage.

„Warum gestritten? Wovon redest du?“, der Hanyou hatte sich eine Schale Reis geschnappt, die er nun bis zum Rand mit Teriyaki-Sauce und Fisch anfüllte.

„Na du hast immer so geknurrt. Und Kagome hat schon fast hysterisch deinen Namen gerufen. Immer und immer wieder. Die ganze Nacht lang. Ich konnte nicht richtig schlafen. Deswegen frage ich. Ihr habt noch nie so laut gestritten.“

„Ach das! Kagome und ich haben nur miteinander ge…Aua!“

Kagome hatte ihn gegen das Schienbein getreten. Als sich ihre Blicke trafen, wurde Inu Yasha böse zu Boden gestarrt. Was in diesem Blick lag, verstand er dann allerdings auf Anhieb:

Auf gar keinen Fall erzählst du meinem kleinen, zehnjährigen Bruder davon, dass wir die ganze Nacht Sex hatten, weil du auf meinen Geruch abgefahren bist!

Unauffällig nickte der Hanyou.

„Inu Yasha? Was habt ihr miteinander getan?“, Sota durchbrach die Stille und schaute gespannt von einem zum anderen.

„Ähm, wir haben lange wegen dem Fluch und unseren Feinden diskutiert und waren ab und an eben nicht einer Meinung.“, schnell beugte er sich über seine Schüssel und fing an, sein Essen herunter zu schlingen.

„Stimmt das, Schwesterherz?“

„Ja, stimmt. Du kennst uns doch.“, auch Kagome senkte ihren Blick. Verstohlen schaute sie zu ihrem Liebsten. Wie zufällig kreuzte sie auch noch den Blick ihrer Mutter, die sie breit angrinste. Augenblicklich schoss dem Mädchen die Röte ins Gesicht und fast schon hing sie mit ihrer Nase im Frühstück. Ihr war es mehr als peinlich. Anscheinend wusste ihre Mutter ganz genau, was sie und Inu Yasha die ganze Nacht über getrieben hatten. Doch wenigstens sagte sie nichts weiter zu dem Thema und auch Sota schien sich mit ihrer Bestätigung zufrieden gegeben zu haben, sodass alle zu Ende frühstücken konnten.
 

Nach dem Frühstück, das schweigend beendet wurde, hatte sich Kagome mit einigen alten Büchern ihres Großvaters in ihr Zimmer verzogen. Ursprünglich wollte ihr Inu Yasha folgen, und dabei helfen, eine Lösung für den Fluch zu finden. Aber er wurde von ihrem Großvater aufgehalten, der ihn um Hilfe beim Säubern der kleinen Schatzkammer auf dem Tempelgelände bat. Kagome meinte dazu nur, dass sie ja auch erstmal ohne ihn suchen kann. Er solle einfach nachkommen, wenn sie fertig seien. Und am Nachmittag sei schließlich auch noch genug Zeit.

So stand der Hanyou nun inmitten von Kisten, Kartons und altem Krimskrams. Auf allem lag eine dicke Staubschicht und Inu Yasha wollte schon beim ersten Anblick gar nicht mehr wissen, wie lange nicht mehr sauber gemacht worden war. Er bewaffnete sich mit ein paar Tüchern und einem Schrubber. Als er die erste Ladung von Staub in seine feine Hundenase bekam, musste er mehr als dreimal kräftig niesen.

„Bin ich froh, nur diese neuzeitlichen Klamotten zutragen. Bei dem Dreck hätte nicht mal der Stoff aus Feuerrattenfell eine Chance.“, maulte er.

„Nun red mal nicht so, als ob das hier alles nur Müll wäre. Alles hier hat seine Geschichte und Herkunft. Manches ist Jahrhunderte alt.“

“Aha.“

„Ja, schau nur einmal hier. Diese Vase hat einmal einem mächtigen Mann gehört. Die Legende besagt, dass dieser Mann alles mit dem Loch in seiner Hand aufsaugen konnte.“

Inu Yashas Ohren zuckten:

Ein Loch in der Hand? Klang ganz nach seinem Freund Miroku. Er nahm dem alten Herrn die Vase ab und besah sie sich genauer. Am Boden sah er so etwas wie einen Stempel und las vor:

“Made in China.“

Geschockt von den Worten des Hanyou fuhr der Großvater herum, riss ihm die Vase aus den Händen und starrte ihn entsetzt an.

„Made in China?“, wiederholte er die Worte, „Das kann nicht sein.“

“Na anscheinend doch. Auch wenn ich nicht so genau weiß, was das bedeutet. Aber glaub mir alter Mann, mein bester Freund ist ein mächtiger Mann mit einem schwarzen Loch in der Hand. Und wenn ihm diese Vase gehört hätte, dann hätte er bei so was einen noch schlechteren Geschmack als bei Frauen.“, lachte Inu Yasha ihn an. Dann schlug er ihm freundschaftlich auf die Schulter und erneut geschockt ließ Opa Higurashi die Vase fallen.

„Ah, jetzt ist sie kaputt!“

„Macht nichts, Opa. War doch eh nur Müll.“

Der alte Mann schaute erst auf die Scherben, dann zu Inu Yasha, der sich wieder dem Dreck im obersten Regal zugewandt hatte. Wahrscheinlich hatte er Recht. Es war nur Müll. Und noch wahrscheinlicher war, dass der Hanyou ihm würde helfen können:

Nicht nur damit hier sauber zu machen. Er würde ihm dank seiner guten Sinne auch helfen können, echte Schätze von Schrott zu unterscheiden. Der Junge war ein echter Glücksgriff!
 

Kagome brütete über den alten Büchern. Mindestens zehn hatte sie schon durchwühlt, doch noch immer fand sie nichts Brauchbares. Es waren zwar einige nützliche Bannsprüche und Zauber dabei, aber nichts wäre stark genug gewesen für Inu Yashas Fluch. Laut seufzte sie auf.

„Na mein Schatz, wie schaut es aus?“

Kagome drehte sich zur Tür:

“Ach Mama, nichts. Rein gar nichts.“

“Hm, aber alle Bücher hast du ja noch nicht durch.“, lächelte ihre Mutter sie aufmunternd an und legte nebenbei die gewaschene Wäsche von dem Mädchen und dem Hanyou in den Schrank.

„Ja, was für ein Glück. Und Opa hat ja noch mehr in seiner Bibliothek stehen. Juhu!“, meinte Kagome sarkastisch.

„Kopf hoch!“

Ihre Mutter setzte sich auf das Bett und in Kagome kam der Verdacht auf, dass ihre Mutter nicht wegen den Büchern und der Wäsche zu ihr gekommen war. Sie stand vom Schreibtischstuhl auf und setzte sich neben sie.

„Was ist los, Mama?“

„Nichts. Was sollte denn sein?“

“Mama, ich kenne dich seit Ewigkeiten.“

“Nein, du kennst Inu Yasha seit Ewigkeiten. Ich reise nicht durch die Jahrhunderte.“, Frau Higurashi lächelte.

“Das meinte ich so nicht. Warum bist du da?“

„Wegen eurer Wäsche.“

“Mama!“

„Geht es dir gut?“

Kagome schaute ihre Mutter erstaunt an. Was war das denn für eine Frage?

“Du hast kaum geschlafen die Nacht.“

“Ach so. Es geht schon. Ist nicht die erste Nacht, die ich durch gemacht habe. Die meisten Yokai greifen nachts an. Von daher bin ich es mittlerweile gewohnt.“

„Oh, okay. Und sonst so?“

“Sonst so?“

“Sota ist immer noch verwirrt.“

Jetzt ging Kagome ein Licht auf. Ihre Mutter wollte mit ihr wegen der letzten Nacht reden. Sie wollte ein Gespräch von Frau zu Frau führen.
 

„Warum?“, Kagome wollte ein unverfängliche Frage stellen.

„Er fragt sich, warum ihr gestritten habt.“, ihre Mutter lächelte immer noch.

„Haben wir doch gar nicht. Wir haben miteinander geschla…“, Kagome verstummte in sekundenschnelle und wurde rot um die Nase, als sie in das breite Grinsen ihrer Mutter schaute.

„Hör mal, Liebes: Ich will dir auf keinen Fall vorschreiben, was du zu tun und zu lassen hast. Du bist eine erwachsene Frau. Aber passt auf, ja?“

„Äh, ja.“

“Du weißt doch, was ich meine?“

“Ich denke schon.“

„Ihr seid beide noch jung. Also du noch jünger als er. Und ich weiß, dass ihr euch liebt. Aber ihr seid ständig irgendwelchen Gefahren ausgesetzt. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, wenn ihr noch ein Leben in Gefahr bringt. Oder wenn ihr es verlieren würdet.“

„Mama, redest du da gerade mit mir über eine mögliche Schwangerschaft?“

Nun war es ihre Mutter, die ein wenig errötete und verlegen zu Boden schaute:

“Ja.“

“Keine Sorge. Wir passen schon auf und machen das richtig. Wir haben nichts dergleichen geplant.“

“Gar nicht?“

„Nein. Also ich meine jetzt nicht. Später vielleicht.“, murmelte Kagome.

„Ach wirklich? Ihr wollt zusammen eine Familie haben?“

“Ja, irgendwann. Wenn wir älter sind. Und der Kampf gegen Naraku vorbei ist. Ich hab es auch nicht geglaubt. Aber als wir am Fuji-san waren und im Inneren des Juwelensplitters, sagte es Inu Yasha. Das er auf unsere Kinder besser aufpassen wird und er ihnen eine schönere Kindheit geben will, als er sie hatte. Du kennst ja die Geschichten von ihm. Aber wie gesagt, dass liegt noch weit in der Zukunft.“

„Das ist aber schön. Nur eine Frage habe ich noch.“

„Ja?“

“Die ganze Nacht?“

„Ähm, also das lag an mir. Irgendwie. Weißt du, er hat doch eine sehr feine Nase. Und dann riecht er es auch, wenn ich einmal im Monat…wie sagt man das am besten? Also aus Hundesicht wäre ich läufig, oder so.“

“Läufig?“, Frau Higurashi musste leise kichern.

„Ja. Und dann drehen seine Sinne eben ein bisschen durch. Ist ja jetzt nicht so, als ginge es mir dann anders im Hormonwirrwarr. Deswegen die ganze Nacht. Entschuldige wenn wir so laut waren. Im nächsten Monat sind wir dann besser wieder im Mittelalter, bevor sich Sota erneut sorgt.“, grinste Kagome sie an.

„Ja, das ist wohl besser.“, ihre Mutter stand wieder auf, „Danke, dass wir so offen reden konnten.“

“Sicher. Aber Mama, da ist noch was.“

Erstaunt schaute sie ihre Tochter an:

“Was denn?“

Kagome bedeutete ihr, sich noch einmal hinzusetzen, bevor sie damit begann, ihrer Mutter die Sache mit dem Geruch und dem Denken der Yokai diesbezüglich zu erzählen.
 

Den ganzen Tag über hatte Inu Yasha dem Großvater beim Aufräumen geholfen. Der alte Mann war sehr dankbar für die Hilfe. Sie kamen ein ganzen Stück weiter. Und als beide hörten, dass Kagome hingegen nichts in den bis dahin durchsuchten Büchern gefunden hatte, beschlossen sie, am nächsten Tag weiter zu machen. Genau wie Kagome, irgendwo musste ja eine Lösung zu finden sein.

Nun saßen alle im Wohnzimmer. Bis auf Sota, der sich bereits ins Bett verzogen hatte. Allerdings nicht ohne ein naive Drohung gegen Kagome und Inu Yasha auszusprechen:

“Wenn ihr euch die Nacht wieder streitet, dann dränge ich euch eigenhändig zum Brunnen und dann werd ich ihn hinterher zunageln.“

Die Bedrohten nickten nur brav und wünschten eine gute Nacht.

Nun kamen sie zum unangenehmeren Teil des Abends. Nach dem Gespräch mit ihrer Mutter, hatte Kagome Inu Yasha alles erzählt. Auch das ihre Mutter ihr dazu geraten hatte, offen mit dem Großvater zu reden.

„Opa, ich muss dir was sagen.“

„Was denn?“, er schaute von seiner Zeitung auf.

„Also die Sache ist die.“, begann Inu Yasha. Er hatte Kagome versprochen, es zu erklären. Immerhin kannte er sich besser damit aus:

“Kagome und ich sind ja nun schon eine Zeit lang zusammen. Und wir lieben uns. Da tut man ja nun auch mal gewisse Dinge. So wie letzte Nacht.“

“Ihr habt euch gestritten.“

“Nein, wir haben, ähm, also wir waren uns…ähm…“

„Sie waren sich nah.“, half Frau Higurashi aus.

„Was?“

“Sie waren sich nah. So nah, wie ein junges Paar sich eben sein kann.“

Dem alten Mann entgleisten die Gesichtszüge.

“Du!“, entfuhr es ihm scharf, während er aufsprang und auf den Hanyou zeigte, „Du hast meine kleine Kagome berührt. Wie kannst du es nur wagen?“

Inu Yasha war ebenfalls aufgesprungen:

“Ach komm, du hast es doch geahnt. Kagome und ich sind immerhin schon eine ganze Weile zusammen.“

„Trotzdem hast du nicht das Recht, sie so zu schänden.“

„Opa, er schändet mich doch nicht!“, entfuhr es nun auch Kagome, „Ich will es doch genauso. Meine Güte, ich bin alt genug dafür.“

„Aber wer weiß denn, wie lange das bei euch hält? Dann gehst du berührt in die Ehe mit Hojou-kun.“, heulte ihr Großvater.

„Hojou-kun? Warum sollte ich ihn denn heiraten. Er ist doch eh mit Eri zusammen. Eher heiraten Inu Yasha und ich. Obwohl wir das eigentlich auch nicht mehr müssten. Zumindest nicht im Mittelalter.“

Überrascht schaute der alte Herr seine Enkeltochter und dann deren Geliebten an. Beide wichen seinem bohrenden Blick allerdings aus und schauten weg. Stattdessen übernahm nun Frau Higurashi das Wort:

“Hör mal. Inu Yasha ist ja ein halber Yokai. Und in seiner Welt gelten andere Gesetze. Bei ihm läuft es mehr über die Sinne. Verstehst du?“

“Nein!“

Der Hanyou seufzte auf und ließ sich auf das Sofa fallen. Zog Kagome mit sich.

„Bei uns geht das über den Geruch. Als Kagome und ich zum ersten Mal miteinander

geschlafen haben, ist mein eigener Yokaigeruch in sie übergegangen. Sie ist damit behaftet und jeder andere Yokai oder Hanyou kann das riechen. Sie ist also in deren Augen kein Freiwild mehr.“

Großvater Higurashi schaute immer noch verwirrt drein und nun versuchte es Kagome. Sie setzte sich neben ihn und hatte sogleich seine ganze Aufmerksamkeit.

„Also Opa, es ist so. Jeder Yokai riecht anders. Inu Yasha und unserer Bekannter Kouga, der ein Wolfsyokai ist, können sich zum Beispiel nicht riechen. Kouga wollte mich auch zu seiner Frau machen. Das hätte er auch machen können. Selbst als ich mit Inu Yasha schon zusammen war, hätte er mich dafür entführen können. Doch dadurch, dass Inu Yasha und ich uns nah gekommen sind, ging es nicht mehr. Inu Yasha hat mich durch seinen Geruch zu seiner Gefährtin gemacht. Zu seiner Frau. Hätte er es nicht gemacht, wäre es vielleicht Kouga gewesen. In den Augen der anderen Yokai bin ich jetzt vergeben. Das ist sozusagen ein Gesetz der Yokai. Deswegen sind wir im Mittelalter de facto auch schon verheiratet. Menschen können es nicht riechen, deswegen ist es in unserer Zeit vollkommen egal.“

Langsam verstehend nickte ihr Großvater:

„Kagome, bist du dir sicher, dass er das nicht schon bei anderen gemacht hat. Zum Beispiel bei der Miko, von der du die Reinkarnation bist?“

„Alter Mann, was denkst du von mir?“, mischte sich nun auch Inu Yasha wieder mit ein, „Obwohl ich um einiges älter bin als Kagome, war sie dennoch meine erste Frau. Als ich Kikyo traf, war ich erst gute einhundertfünfzig Jahre alt. Das ist jung für einen Hanyou. Da war ich noch nicht so drauf, dass ich an Heirat dachte. Auch wenn ich es kurzfristig in Erwägung zog. Doch bei Kagome war das anders. Ich war wieder älter und ich liebe sie. Der Reiz bei ihr war stärker für mich. Sie ist also meine erste Frau, die ich berührt habe. Und sie wird auch die einzige bleiben. Versprochen.“

Kagome und sein Blick trafen sich und es war kaum zu übersehen, wie viel Liebe darin lag.

„Kagome, willst du eine Miko werden?“

Erstaunt schaute das Mädchen wieder ihren Großvater an.

„Warum?“

“Eine Miko ist eine junge Frau, die nicht berührt wurde. Sobald sie ihre Unschuld verloren hat, wird sie eine ganz normale Frau.“, erklärte ihr der alte Mann mit festem Blick.

„Opa, das ist mir ehrlich gesagt egal. Ich hatte nie vor, eine Miko zu werden. Und ich weiß, dass das Unsinn ist. Zumindest in meinem Fall: Denn obwohl ich mit Inu Yasha schlafe, sind meine Mikokräfte nicht verschwunden. Im Gegenteil. Ich habe manchmal das Gefühl, dass sie sogar stärker geworden sind.“

„Dann bist du keine Miko im klassischen Sinne.“

„Nein, wollte ich auch nie sein.“

Großvater Higurashi nickte nur murmelnd. Er schwieg, während Kagome und ihre Mutter in die Küche gingen, um für alle eine Tee zukochen.

„Meinst du, er versteht und akzeptiert es?“, fragte das Mädchen vorsichtig seine Mutter.

„Ich glaube schon. Gebt ihm ein bisschen Zeit.“

„Okay.“
 

„Werdet ihr irgendwann nach menschlicher Ansicht heiraten?“, fragte der Großvater dann nach einer Weile, als alle wieder um den Wohnzimmertisch vereint waren und ihren heißen Tee vor sich hatten.

„Sicher. Nur noch nicht in absehbarer Zeit. Wir haben viel zu viel drüben zu tun.“, lächelte Kagome antwortend und umarmte den alten Mann.

„Familie?“

“Bestimmt, alter Mann. Vorausgesetzt, Kagome darf ein Kind von mir erwarten.“

“Kann ich es denn verhindern?“

“Nein!“, grinste Inu Yasha ihn an und sein Grinsen wurde tatsächlich erwidert.

„Gut, von mir aus. Solange ich mein Urenkelchen auch mal zu Gesicht bekomme.“

“Natürlich.“, kam es von Inu Yasha und Kagome wie aus einem Mund.

Sie saßen noch eine ganze Weile so zusammen und unterhielten sich. Doch das Intimleben seiner Enkelin und ihres Angetrauten wurde nicht mehr angeschnitten. Stattdessen überlegten sie zusammen, in welchen Büchern Kagome noch nach Lösungen suchen könnte. Das Mädchen merkte an, das sie ja auch erstmal zur Schule gehen könnte. Doch der Hanyou schüttelte den Kopf:

“Sei mir nicht böse, aber du solltest dich wirklich nur auf eine Sache konzentrieren. Wenn du den ganzen Tag in deiner seltsamen Schule hockst, geht nur wertvolle Zeit verloren, die wir nicht haben.“

Der Rest ihrer Familie pflichtete diesem Argument zu, sodass Kagome keinerlei Widerspruch einlegen konnte.
 

Es war fast Mitternacht, als alle in ihren Betten lagen.

Kagome hattes ich an Inu Yasha gekuschelt.

„Ich bin froh, dass er es verstanden hat.“, murmelte Inu Yasha, der schon im Halbschlaf war.

„Ja, und es war fast einfacher als gedacht. Außerdem hätten wir es ihm früher oder später sowieso sagen müssen.“

„Später wäre mir lieber gewesen.“

“Ja mir auch. Aber woher sollte ich denn wissen, dass meine Mutter wegen letzter Nacht mit mir reden wollte. Konnte ja keiner von uns beiden ahnen. Und ich war auch nicht gerade erpicht darauf.“

„Ich weiß.“, seufzte der Hanyou und strich ihr versonnen über den Rücken, „Wann?“

„Wann was?“

„Wann willst du nach menschlicher Tradition heiraten?“

„Wenn alles vorbei ist. Der Kampf mit Naraku. Wenn das Shikon no Tama verschwunden ist. Wenn Kohaku befreit wurde. Und wenn ich die Oberschule abgeschlossen habe. Dann werden wir heiraten. Einmal hier bei meiner Familie und dann drüben im Mittelalter.“

“Wenn das drüben alles geklärt ist, ja. Aber wie lange dauert das mit der Schule?“

Das Mädchen schmiegte sich enger an ihn, vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Er konnte ihren Atem auf der Haut spüren, als sie antwortete.

„Wenn alles gut geht in drei Jahren. Und für dich als Hanyou wird das sowieso nur ein Wimpernschlag in der Zeit sein.“

“Hm. Okay!“

Eng zog er sie zu sich. Schon während des Gespräches hatten beide ihre Augen geschlossen. Die letzten Worte, der Gute-Nacht-Gruß und die Liebesgeständnisse waren nur mehr gemurmelt. Beide waren von der letzten Nacht im Liebestaumel zu geschafft. Hinzu kam der nicht gerade ruhige Tag.

Langsam glitten sie hinüber ins Traumland. Dahin wo alles ruhig war und sie keine Feinde hatten. Wo sie schon verheiratet waren und eine strahlende Zukunft vor ihnen lag.


Nachwort zu diesem Kapitel:
=> Tadai ima!!! ^______^
Gomen nasai, dass es doch noch ein wenig länger gedauert hat. Aber es gab in meinem Privatleben (also als arbeitende Ehefrau und Mutter) doch einiges nach dem Urlaub zu regeln.
Apropos Urlaub: Ich hab nur 2 oder 3 an meine FF gedacht. Da hatte ich kurz ein Date mit meiner Muse, ansonsten war ich ziemlich faul ^.~ Ich hab also so richtig abgeschaltet. Dafür wurde ich dann seit letzter Woche (kaum wieder mit arbeiten angefangen...) von der Muse geküsst und heraus kam oben zu lesendes Kapi. Ich dachte, nach meinem Urlaub fang ich ein bisschen leichter an. Aber die Kapis nehmen dann wieder zu. Allerdings, dass muss ich dazu sagen, werd ich wahrscheinlich nur mehr ein Kapi die Woche schaffen, wegen der Arbeit. Ich hoffe, ihr könnt es verstehen?!
Auf jeden Fall wünsche ich euch ganz viel Spaß beim Lesen und freue mich auf neue Kommis von euch!
Ich hab euch lieb,
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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  cupcake1504
2013-09-22T12:33:25+00:00 22.09.2013 14:33
Deine FF gefallen mir echt gut.
Ich lese Sie total gerne & ich finde dein Schreibstill echt gut.

Bin schon auf das nächste Kapital gespannt :)

LG
Ela
Antwort von:  Vienne
22.09.2013 19:18
Hallo Ela :)
Super das es dir gefällt. Ich werd nächste Woche am nächsten Kapi werkeln.
Lg Vienne
Von:  ilay2007
2013-09-12T19:27:36+00:00 12.09.2013 21:27
hi schön das du wieder da bist :-)
hoffe hast dich gut erholt.
finde das Kapitel super habe so gelacht an manchen Stellen.
also bitte weiter so und ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende :-)
LG
Antwort von:  Vienne
12.09.2013 21:29
Danke :)
Ich musste beim Schreiben auch öfters breit grinsen.
Dir auch ein schönes Wochenende.
Lg Vienne
Von:  InuKa93
2013-09-12T05:43:46+00:00 12.09.2013 07:43
Erste! ;D
Also erstmal... schön, dass du dich in deinem Urlaub so toll erholen konntest. Muss ja schließlich auch mal hin und wieder sein. ;)
Und nun zu deinem Kapi!
Es war wieder suuuuuper! ^.^
Ich fand es so lustig, dass Sota dachte, Kagome und InuYasha hätten sich die ganze Nacht gestritten. xD
Und wie er den beiden dann gedroht hat, sie eigenhändig in den Brunnen zu schmeißen, wenn sie sich wieder so laut "streiten" würden. Schon die Vorstellung allein ist komisch. :D
Das Gespräch mit Opa Higurashi war bestimmt auch ziemlich unangenehm für die beiden. Aber wenigstens haben sie es jetzt hinter sich. ^-^
Bin ja schon sehr gespannt wie es jetzt weiter geht! Ob sie wohl was in den Büchern finden werden? Na mal sehen. ;)
Freue mich jedenfalls auf dein nächstes Kapi! :3
Antwort von:  Vienne
12.09.2013 09:01
Moin ^.^
Schön das es dir gefällt. Jaja...es ist schon witzig, wenn man sich das alles mal vorstellt.
Nächstes Kapi kommt dann nächste Woche...vorraussichtlich.
Lg


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