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Invenire Amator

Jiraiya x Naruto
von

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Liebe heißt vergeben können

Hey Ihr's!! ^.^ Jetzt, wo ich endlich die Nachricht habe, dass ich meine Prüfungen bestanden habe, kann ich mich auch wieder dem Schreiben meiner Fanfiktion widmen. Wird ja auch langsam mal wieder Zeit, oder? :)
 

Vielen lieben Dank an fahnm und cisba, welche so nett waren mir ein Review zu hinterlassen. Allen anderen, die meine Fanfiktion ebenfalls mitverfolgen, kann ich nur sagen, dass ihr euch ruhig trauen könnt mir eure Meinung ebenfalls mitzuteilen. Ich freue mich immer sehr über Review's. Je mehr umso besser! ^.^ Nichts motiviert einen mehr als eine positive Rückmeldung zu bekommen.
 

Nun ja. Wie auch immer. In diesem Kapitel wird es ein bisschen ruhiger zugehen. Ist sozusagen ne Art Überleitung. Deswegen ist dieses hier auch kürzer als alle anderen.
 

Trotzdem wünsche ich euch wie immer viel Spaß beim Lesen.
 

Warnung: keine
 


 

Kapitel 5: Liebe heißt Vergeben können
 

Mit einem Ruck saß Naruto kerzengerade in dem Bett. Seine blauen Augen waren vor Entsetzen und Panik weit aufgerissen und er schnappte verzweifelt nach Luft. Kalter Schweiß bedeckte seinen zitternden Körper und seine strubbligen, blonden Haare klebten feucht an seiner Stirn. Eine leichte Übelkeit erschwerte Naruto das Denken, während er versuchte sich auf seine Umgebung zu konzentrieren.
 

Schließlich blieb sein herumirrender Blick an Jiraiya hängen, dessen Augen sich langsam öffneten und ihn schläfrig anblinzelten.
 

+++
 

Naruto schluckte schwer. Sein Magen schnürte sich auf eine ihm allzu vertraute Art zu… und sein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Mit einem Mal hatte er das Gefühl zu ersticken.
 

Er hatte Jiraiya vergewaltigt.
 

Es war zwecklos sich etwas anderes vormachen zu wollen, denn diese Tatsache konnte der Blonde nicht abstreiten. Er hatte die Person verletzt, die ihm am wichtigsten war… und das bereits zum zweiten Mal. Das erste Mal hatte er den weißhaarigen Sannin beinahe getötet und jetzt… Wie konnte Jiraiya es ertragen auch nur in seiner Nähe zu sein? Am liebsten hätte Naruto jetzt geschrien. So lange, bis seine Kehle sich rau und trocken anfühle würde. So lange, bis er keine Stimme mehr haben würde…
 

„Ich muss gehen… i-ich… ich kann nicht länger hierbleiben.“ Naruto's Stimme klang sehr rau und tränenerstickt. Aber davon mal abgesehen war es für Jiraiya auch so kein Problem die Panik herauszuhören, von der der blonde Jinchuuriki versuchte, sie mehr schlecht als recht zu verstecken.
 

„Naruto… Sag mir, was passiert ist.“
 

Der größere Mann hatte sich mittlerweile aufgesetzt und zog die Stirn in Falten, während er versuchte herauszufinden, warum Naruto so verzweifelt aussah.
 

„Naruto, sprich mit mir! Bitte…“, drängte Jiraiya ihn schließlich mit leiser Stimme und streckte langsam die Hände nach dem Blonden aus, welcher entschieden den Kopf schüttelte und versuchte vor ihm zurückzuweichen. Erschrocken bemerkte Naruto, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Er versuchte nicht zu schluchzen, aber seine Gefühle gerieten immer mehr außer Kontrolle.
 

„SSsshhtt… Ganz ruhig Kiddo… was auch immer es ist, wir bekommen das hin.“
 

Jiraiya's Stimme klang so unglaublich sanft und liebevoll, das Naruto sich nicht mehr beherrschen konnte. Mit einem leisen Stöhnen der Verzweiflung schloss er die Augen und wünschte sich einfach verschwinden zu können. Gleichzeitig presste er seine Hände auf seinen Mund, um die Geräusche seines Weinens zu ersticken. Salzige Tränen liefen ihm über die Wangen und tropften auf das zerknitterte Bettlaken unter ihm. Auch die große, warme Hand, die sich auf Naruto's Kopf legte und begann seine Haare sanft zu zerzausen, half nicht gegen die Verzweiflung, die in seinem Inneren herrschte. Ganz im Gegenteil. Dadurch fühlte er sich nur noch furchtbarer.
 

Nach einigen Minuten erkannte Jiraiya, dass nichts, was er tat, Naruto half. Der junge Jinchuuriki war völlig außer sich und zeigte bereits Anzeichen einer Hyperventilation. Er musste schnell etwas unternehmen und Naruto beruhigen.
 

Bloß wie?
 

Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf und der Sannin stand hastig auf.
 

Im Bruchteil einer Sekunde stand der Weißhaarige in seiner Abstellkammer und begann hektisch einige Kartons zu durchwühlen, die dort herumstanden. Mit einem triumphierenden Grinsen zog er schließlich seine Kugeldecke hervor. Jiraiya hatte diese Decke früher immer benutzt wenn er Schlafprobleme gehabt hatte oder wenn er sehr unruhig und fast schon depressiv gewesen war.
 

Die beschwerte Decke in der Hand haltend ging Jiraiya zurück ins Schlafzimmer, wo Naruto immer noch heftig weinend auf dem Bett lag.
 

Behutsam zog er den weichen Stoff über den Blonden und begann wieder beruhigend durch dessen Haare zu streicheln. Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, bevor Naruto langsam sein tränennasses Gesicht hob und ihn ansah. Sofort verkrampfte sich Jiraiya's Herz. Er wollte nichts mehr, als Naruto zu trösten… Nein, er musste ihn trösten.
 

Während Naruto noch in die warmen, dunklen Augen des weißhaarigen Mannes starrte, drang dessen Stimme erst nach und nach zu ihm durch.
 

„Beruhige dich, Kiddo… So ist es gut. Versuch ganz langsam zu atmen… Ein… und aus. Ein… und aus.“
 

Letztendlich beruhigte sich Naruto nur sehr, sehr langsam.
 

Der Tränenstrom stoppte nach und nach, aber einzelne Tropfen liefen ihm immer noch über die Wangen.
 

Ab und zu schniefte der junge Jinchuuriki noch, aber wenigstens seine Atmung hatte sich wieder normalisiert und darüber war Jiraiya sehr froh. Es brach ihm das Herz Naruto so traurig und verstört zu sehen. Langsam streckte er die Hände aus und zog den Jüngeren näher zu sich, sodass Naruto seinen Kopf bequem auf Jiraiya's Oberschenkel legen konnte.
 

Weitere Minuten vergingen, ohne dass einer der beiden etwas sagte.
 

Schließlich seufzte der Blonde. Mit der rechten Hand wischte er sich die letzten Tränen aus den Augen und setzte sich dann abrupt auf. Dabei rutschte die Decke von seinen Schultern, welche er nun verwirrt ansah. So eine Decke hatte Naruto noch nie gesehen. Sie wies 20 kleinere Kammern auf, die offensichtlich mit Kugeln gefüllt waren.
 

„Das ist eine Kugeldecke. Jede dieser kleinen Kammern ist mit Kunststoff- und Polystyrolkugeln gefüllt. Die Durchmesser der Kugeln betragen 49 oder 37 Millimeter, sie sind also wirklich ziemlich klein. Größe und Gewicht der Kugeln sowie die Mischung der Kugeltypen in der Decke beeinflussen die Stärke der Reize, die ausgelöst werden.“
 

Naruto blinzelte und lauschte Jiraiya's Vortrag interessiert.
 

„Das mit den Kugeln ist ja ganz interessant, aber wozu benutzt man eine solche Decke?“
 

Daraufhin lächelte der Sannin.
 

„Das Gewicht der Kugeln übt punktuell Druck auf den Körper aus und stimuliert dadurch sowohl den Berührungs- als auch den Muskel- und Gelenksinn. Das bedeutet, dass vor allem schwere Decken mit großen Kugeln eine ausgeprägte Sinnesstimulierung bewirken. Das Ganze schafft ein Gefühl von Geborgenheit und wirkt deshalb außerordentlich beruhigend.“
 

Mit der Hand fuhr Naruto über das weiche Material, bevor er schließlich seinen Mut zusammenkratzte und Jiraiya ansah, der seinen Blick geduldig erwiderte. Jiraiya's dunkle Augen, deren Schwärze an Obsidiane erinnerte, sahen Naruto inzwischen voller Sorge an, weil dieser nichts anderes tat als ihn anzusehen. Doch im gleichen Moment als sich Jiraiya etwas nach vorn beugte und die Hand nach Naruto ausstreckte, schwankte der größere Mann und sein linker Arm, mit dem er sich abstützte, gab unter seinem Gewicht nach. Instinktiv griff Naruto nach ihm und fing Jiraiya auf. Schnell schob er den Sannin in eine liegende Position, während sein linker Arm Jiraiya's Kopf stützte.
 

„Jiraiya?“ Ein alarmierter Unterton schwang in seiner Stimme mit, während er ihm eine Strähne seines Haares aus dem Gesicht strich.
 

„… ausruhen…“, murmelte der.
 

„Ich muss mich nur kurz ausruhen.“
 

Dem Weißhaarigen war leicht schwindelig und sein Kopf pochte mit alarmierender Heftigkeit. Er hatte gerade mal 4 Stunden geschlafen und das war bei weitem nicht genug. Nicht bei den Verletzungen, die er gehabt hatte.
 

Mit einem kleinen Seufzen blinzelte Jiraiya und sah zu Naruto, der auf seiner Unterlippe herum kaute und seinen Blick besorgt erwiderte. Dessen wunderschöne blaue Augen weiteten sich, als der Sannin Naruto's Hand von seinem Gesicht wegzog und einen Kuss auf dessen Handinnenfläche drückte. Als der Blonde offensichtlich erschrocken zusammenzuckte, runzelte Jiraiya die Stirn und versuchte herauszufinden, warum sich Naruto so merkwürdig benahm. Hatte er irgendetwas Falsches getan?
 

Der Jinchuuriki entzog Jiraiya seine Hand nicht, aber er nahm eine aufrechtere Haltung ein und wandte sein Gesicht ab.
 

Naruto wusste, dass er nicht ewig schweigen konnte und sein Magen krampfte sich zusammen. Wieder. Was um alles in der Welt sollte er Jiraiya sagen? Schuldgefühle quälten ihn. Er konnte den weißhaarigen Mann nicht belügen – niemals. Nicht ihn. Vor allem nicht ihn.
 

Als die Falten in Jiraiya's Stirn noch tiefer wurden, war das für Naruto das erste Anzeichen dafür das die Zeit des Ausweichens vorbei war.
 

Der Sannin zog sich mit großer Mühe in eine sitzende Haltung hoch und wischte sich mit dem Arm die Schweißperlen von der Stirn. Verdammt noch mal… Wieso bereitete ihm das alles hier so viel Mühe? Er war doch sonst nicht so schwach. Aber sein Körper zitterte bereits vor Anstrengung als er die Arme nach Naruto ausstreckte und den Jüngeren in eine Umarmung zog.
 

„Naruto… möchtest du mir nicht sagen, was du geträumt hast?“
 

Jiraiya hörte, wie sich Naruto's Atmung für einen Moment veränderte, ein scharfes Luftholen und dann ein langsames, tiefes Ausatmen, das verriet, wie aufgewühlt er immer noch war.
 

„Das war kein Traum… naja, kein richtiger…“, murmelte der Blonde schließlich leise. „Ich hab mich erinnert… an unsere letzte gemeinsame Mission… die vor 3 Monaten, als ich dich ver… verge…“ Zum Ende hin war Naruto immer leiser geworden, bevor seine Stimme brach und er verstummte. Seine Kehle zog sich zu, bis er fast zu ersticken drohte. Er konnte dieses Wort nicht einmal aussprechen.
 

Starke Finger umfassten sanft Naruto's Kinn und zwangen ihn dazu den Kopf zu heben. Zögerlich erwiderte er Jiraiya's Blick und sah den weißhaarigen Mann mit einem schmerzlichen, gequälten Ausdruck in den Augen an.
 

„Was willst du von mir hören, Naruto? Das ich mich an dir rächen werde, sobald sich eine geeignete Gelegenheit ergibt? Das ich dich hasse? Das ich dir niemals vergeben werde? Das ich nie wieder etwas mit dir zu tun haben will?“
 

Naruto's Kehle brannte und seine Augen wurden wieder feucht, während er den Kopf hängen ließ. Es war, als würde sein schlimmster Albtraum war werden.
 

Mit mäßiger Kraft stupste Jiraiya mit seinem Zeigefinger gegen Naruto's Nasenspitze und lenkte die Aufmerksamkeit des Jinchuuriki zurück auf sich. Zeitgleich legte er seine andere Hand auf die Rückseite von Naruto's Kopf und streichelte zärtlich durch dessen blondes Haar. Geduldig wartete er, bis der Jüngere ihm wieder in die Augen sah. Dann erst, redete er weiter.
 

„Was vor 3 Monaten passiert ist, war ein ziemlich erschreckendes Erlebnis, auch für mich… aber es war keine Vergewaltigung… Du hattest keine Kontrolle…“
 

Aber Naruto unterbrach ihn.
 

„VERSUCH NICHT EINE ENTSCHULDIGUNG FÜR MICH ZU FINDEN, JIRAIYA“, schrie er völlig aufgebracht. „ICH HABE DICH VERGEWALTIGT… Daran gibt es nichts zu beschönigen. Glaubst du ich hab die Prellungen vergessen? Prellungen, die ich dir zugefügt habe. Verdammt noch mal ja, du hattest vielleicht einen Orgasmus, aber das ändert nichts daran das ich dich gegen deinen Willen gefickt habe. Ich…“
 

Sanft legte der weißhaarige Sannin einen Finger auf Naruto's Lippen und der Blonde verstummte.
 

„Lass mich ausreden, ok Kiddo?“
 

Jiraiya lächelte ihn an und seine Augen war so sanft und schillernd wie sonst auch.
 

„Vergewaltigung hat nichts mit Sex zu tun – es ist eher eine besondere Form eines Überfalls. Dem Täter geht es nur um Macht. Ein Vergewaltiger will sein Opfer beherrschen, er will ihn oder sie demütigen und erniedrigen. Es geht ihm nicht um den Sex an sich. Sex ist die Waffe, die er benutzt… aber nicht das Ziel. Vergewaltigung ist ein brutaler Akt physischer und psychischer Gewalt. Allein die Tatsache, dass dem Opfer dabei die Kontrolle über die Situation entzogen wird, ist an sich schon sehr beängstigend. Das Opfer fühlt sich hilflos… denn es ist jemanden auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Und die ganze Zeit droht eine zusätzliche Gefahr, nämlich die das dem Opfer noch andere Gewaltverbrechen angetan werden – bis hin zum Mord… Die Hilflosigkeit, nichts tun zu können um sich zu wehren… ist wohl das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann.“
 

Naruto hatte seine Augen mittlerweile wieder geschlossen und versuchte nicht zu zittern, während er dem Sannin zuhörte.
 

„Als Orochimaru mich gefesselt und mir keine Möglichkeit gelassen hat, mich zu wehren… das ich schwach und hilflos war… das war beinahe unerträglich für mich… aber noch viel schlimmer war, dass ich weder dich, noch Sakura oder Kakashi beschützen konnte…“
 

An dieser Stelle zitterte Jiraiya's Stimme leicht.
 

„Das ich mich vor Orochimaru derart schwach gezeigt habe, war auf meiner Wunschliste auch nicht unbedingt auf Platz 1, aber das lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Ich weiß, dass du das im Moment noch anders empfindest, aber… DU. HAST. MICH. NICHT. VERGEWALTIGT… Hast du mich verstanden Naruto? Es war nicht deine Schuld. Es ging nur um Sex…“
 

Der junge Jinchuuriki presste sich eine Faust vor seinen Mund, um nicht zu protestieren.
 

Egal, was Jiraiya auch sagte… egal, was Naruto's Verstand auch sagte… sein Herz wusste, dass er dem weißhaarigen Mann Gewalt angetan hatte. Die Ausrede, dass Kyubi seinen Körper benutzt hatte, zählte für Naruto nicht. Es war völlig bedeutungslos. Wichtig war nur, dass Jiraiya durch seine Schuld verletzt worden war. Verdammt noch mal. Er hatte ihn wie eine Hure behandelt und zum damaligen Zeitpunkt war es ihm auch völlig egal gewesen, ob er Jiraiya verletzte oder nicht. Allein darüber nachzudenken machte Naruto ganz krank. Wenn er nur ein bisschen brutaler vorgegangen wäre, dann hätte er Jiraiya's schwer verletzen können. Von dem seelischen Trauma ganz zu schweigen.
 

Naruto schluckte schwer.
 

Diese ganze Situation war einfach unerträglich.
 

„Kannst du das, was passiert ist, wirklich einfach so vergessen?“, flüsterte Naruto mit derart leiser Stimme das sich Jiraiya anstrengen musste um ihn überhaupt zu verstehen.
 

„Ich weiß es nicht“, antwortete der erwachsene Mann.
 

„Aber ich versuche es… und zwar weil ich nicht möchte das diese ganze Geschichte zwischen uns steht.“
 

Ein leichtes Schaudern durchlief Naruto, als er Jiraiya's warmen Atem an seinem Nacken spürte. Dessen Finger streichelten federleicht über Naruto's Arme und versuchten offenbar den Auffuhr in ihm zu beruhigen, aber seine Augen brannten immer noch von nur mühsam unterdrückten Tränen und es funktionierte nicht wirklich.
 

Langsam zog Jiraiya den Jüngeren dichter zu sich und drehte Naruto so, dass dessen Gesicht an seinem Herzen lag. Das gleichmäßige Pochen würde dem Blonden helfen sich zu beruhigen. Fast wünschte er, er könnte Naruto helfen, aber diese Hürde musste der Blonde allein nehmen. Er konnte im Moment nichts anderes tun als Naruto Zeit zu geben. Zeit um Mut zu fassen und das Vertrauen in sich selber zurückzugewinnen.
 

„Naruto?“
 

Jiraiya's Stimme klang unendlich warm und einfühlsam.
 

„Fällt es dir wirklich so schwer mit mir zu reden?“, fragte er leise.
 

Naruto schüttelte kaum merklich den Kopf.
 

„Es tut mir leid“, flüsterte der Blonde, während er sich eng an Jiraiya schmiegte. „… aber ich glaube dir nicht. Ich kann dir nicht glauben. Es mag ja sein, dass Kyubi die Kontrolle über meinen Körper hatte… aber das bedeutet nur, dass ich schwach bin. Wenn ich stärker wäre, wären wir gar nicht erst von Orochimaru gefangen genommen worden und dann wäre das alles nicht passiert.“
 

Schweigend dachte Jiraiya über Naruto's Worte nach.
 

„Mmmhh… vielleicht bin die Sache falsch angegangen“, murmelte er schließlich leise. „Bevor wir schlafen gegangen sind hast du zu mir gesagt, dass du mir vertraust, aber nicht dir selber… Du vertraust dir nicht, wegen dem Biju-Geist, den du in dir trägst. Du siehst ihn und dich als zwei verschiedene Wesen. Das eine ist Kyubi: unglaublich stark, gefährlich, voller Entschlossenheit und absolut desinteressiert daran, was andere in ihm sehen. Das andere Wesen bist du, der Mensch, der völlig allein aufgewachsen ist und es trotzdem geschafft hat das Licht in seiner Seele zu bewahren. Aber viel wichtiger… du sehnst dich nach Geborgenheit und Akzeptanz.“
 

An dieser Stelle unterbrach sich Jiraiya und begann mit den Fingerspitzen sanft durch Naruto's blondes Haar zu streichen.
 

„Du bist noch so jung, Naruto…“, hauchte er mit leiser, aber ernster Stimme.
 

„… du hast es nicht besser gewusst, aber von Anfang an hast du einen entscheidenden Fehler gemacht. Sobald du von ihm wusstest hast du den Menschen und Kyubi als zwei getrennte und völlig verschiedene Wesen gesehen. Aber das sind sie nicht, DU bist es nicht. Du bist beides. Als der Vierte Hokage Kyubi in dir versiegelt hat, hat er das Siegel so entworfen, dass du das Chakra des Neunschwänzigen für dich nutzen und es zu deinem machen könntest. Aber du hast dich mit allem, was du hast, gegen Kyubi gewehrt und als er durch Orochimaru die Möglichkeit dazu hatte, ist Kyubi ausgebrochen… Du und er, ihr müsst eins werden. Du musst lernen ihn zu akzeptieren und du musst dich selber akzeptieren. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das, was vor 3 Monaten passiert ist, noch einmal geschieht… und zwar, weil ihr immer kämpfen werdet. Und zwar darum, wer die Kontrolle hat.“
 

Naruto rieb sein Gesicht an Jiraiya's Brust, bevor er ein kleines Stückchen von ihm weg rückte und die Hand hob, um liebevoll über die Wange des weißhaarigen Mannes zu streicheln.
 

„Vielleicht hast du recht… aber das entbindet mich nicht von meiner Schuld, Jiraiya. Ich kann nicht so tun, als wäre das alles nicht passiert… Es ist passiert… Ich habe dich verletzt… und ich werde den Rest meines Lebens damit verbringen dir zu zeigen, wie viel du mir bedeutest. Wie sehr ich bedauere was passiert ist.“
 

Der Sannin reagierte, indem er sich zu Naruto beugte und ihn küsste.
 

Der Blonde erwiderte den Kuss nur zu bereitwillig. Er liebte wie Jiraiya schmeckte. Wie von selbst öffnete sich Naruto's Mund, als der größere Mann den Kuss vertiefte und mit seiner Zunge zart über seine glitt.
 

Jiraiya küsste ihn immer wieder, bis sie beide keuchend nach Luft rangen.
 

Inzwischen kniete Naruto auf dem Bett und hatte mit seinen Händen Jiraiya's Gesicht umfasst. Mit dem Daumen strich er sanft über die roten Linien auf dessen Wangen, bevor er sich wenige Zentimeter zurückzog und den Weißhaarigen mit einem winzigen Stirnrunzeln ansah.
 

„Du bist erschöpft“, stellte er schließlich mit einem besorgten Unterton fest.
 

Erst in dem Moment wurde Jiraiya wieder bewusst, wie müde und ausgelaugt er immer noch war. Bis dato hatte er das gar nicht so gemerkt… aber jetzt konnte er nur zu deutlich spüren wie wund seine Muskeln immer noch waren. Ohne sich dessen bewusst zu sein verlagerte er sein Gewicht, ließ sich auf das Bett zurücksinken und schloss schließlich die Augen.
 

Schnell half ihm Naruto dabei sich auf der Matratze auszustrecken, bevor er nach einer Decke angelte und sie über Jiraiya's Beine und Hüften zog. Seine rechte Handfläche legte er auf dessen Stirn, um zu überprüfen, ob der Sannin vielleicht Fieber bekommen hatte, aber das war zum Glück nicht der Fall. Jiraiya hob eine Hand, legte sie auf Naruto's und hielt sie fest.
 

„Es tut mir so leid, Jiraiya“, flüsterte der Jinchuuriki.
 

„Du bist immer noch verletzt und dein Chakra-Level ist nachwievor so verdammt niedrig, dass es mir Angst macht… Du brauchst Ruhe und kein Kind, dass dir hysterisch die Ohren vollheult.“
 

Der weißhaarige Mann schloss seine Finger fester um Naruto's Hand und zog sie an seinen Mund, um einen Kuss auf dessen Handfläche zu hauchen.
 

„Glaubst du das wirklich, Naruto?“
 

Er zog den Jüngeren zu sich, bis der neben ihm lag. Dann schlossen sich Jiraiya's Arme tröstlich um Naruto. Wieder begann er mit sanften Händen durch das chaotische, blonde Haar zu streicheln.
 

Es überraschte Naruto immer wieder, wie sanft der Sannin mit ihm umging. Für Naruto, der weder Sanftmut noch Fürsorglichkeit gewohnt war, war dies ein völlig neues Gefühl. Bevor er Jiraiya kennengelernt hatte, war eher das Gegenteil der Fall gewesen. Der Blonde hatte nicht gewusst, dass er irgendjemanden gegenüber etwas Derartiges empfinden konnte, so wie er es jetzt tat… und schon gar nicht, dass er diese Gefühle für einen Mann empfinden würde. Es lag ganz allein an Jiraiya, dass Naruto's Leben so viel besser geworden war. Er hatte endlich ein Zuhause. Ein Leben. Oder zumindest bot sich ihm die Gelegenheit, nach diesen Dingen zu greifen, wenn er den notwendigen Mut dazu aufbrachte, es durchzuziehen. Bevor der weißhaarige Mann in sein Leben getreten war, war Naruto nicht wirklich lebendig gewesen. Er war nicht wirklich unglücklich, dazu wusste er einfach nicht genug, um es zu sein… aber er hatte nur vor sich hin gelebt, anstatt sein Leben zu genießen.
 

Die Liebe in Jiraiya's dunklen Augen erschütterte Naruto fast so sehr wie dessen Freundlichkeit.
 

Naruto schob sich ein kleines Stückchen nach oben und leckte mit seiner Zungenspitze sanft über Jiraiya's Unterlippe. Nur um seinen Geschmack auszukosten.
 

„Ich habe Angst, Jiraiya. Angst, dass das Glück, was ich momentan empfinde, nur von kurzer Dauer sein wird.“
 

„Im Leben gibt es keine Garantien… aber wer nichts riskiert, wird nie erfahren, was er hätte haben können“, erwiderte der Sannin leise.
 

Der weißhaarige Mann strahlte eine ruhige Kraft aus. Er würde keinen Rückzieher machen und niemals von dem Pfad abweichen, den er gewählt hatte.
 

Ein schläfriges Gähnen unterbrach Naruto's Gedanken. Die Hand in seinem Haar kam zum Stillstand und Jiraiya's Atem wurde ruhiger. Langsam verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln, während der Blonde den tiefen Atemzügen lauschte. Schließlich schloss auch Naruto wieder die Augen, während er Jiraiya's Geruch einatmete, diesen schwachen maskulinen Duft aus freier Natur und Pfeifentabak. Vor dem Einschlafen war sein letzter Gedanke, dass vielleicht doch alles gut werden würde.
 

TBC
 

Na was meint ihr? Trotzdem ein Review wert?

Wir sehen uns dann beim nächsten Kapitel wieder - hoffe ich zumindest. ^.^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2013-02-26T20:58:19+00:00 26.02.2013 21:58
Super Kapi^^
Von:  Hamsta-chan
2013-02-26T11:49:16+00:00 26.02.2013 12:49
uiui ich kann mir vorstellen was für schuldgefühle naruto haben muss... ich an seiner stelle würde der person wahrscheinlich nie wieder unter die augen treten wollen, aber jiraya lässt nicht zu dass naruto geht und das is auch gut so, er konnte schließlich nichts dafür.
Also ein schönes Kapi

LG Hamsta-chan


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