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Gin x Whiskey

written by crazypark & me
von
Koautor:  Crazypark

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Unexpected Services

Da sind wir wieder und wünschen euch allen ein frohes (verschneites) Osterfest :)

Vielen dank wieder an alle fleißigen Kommischreiber <3 Ihr seid die Besten!!!!

Viel Spaß mit dem Kapitel ^__^
 

***
 

Kapitel 6 - Unexpected Services
 

Kame

 

Die Luft wurde allmählich stickiger, während sich der Wagon mit immer mehr Menschen füllte. Ich wäre schon vor zwei Stationen jede Wette eingegangen, dass es niemand der Wartenden mehr in die Bahn schaffen würde, aber die Oshiya leisteten ganze Arbeit, bis sie auch den Letzten hinter die sich schließende Tür gequetscht hatten.

Jeden Morgen waren es dieselben Gesichter und doch merkte man sich keines davon. Wie die meisten Menschen hatte ich meine Kopfhörer in den Ohren stecken und versuchte mich auf die lauten, eindringlichen Töne einer neuen Metalband zu konzentrieren, welche mir Taka empfohlen hatte. Die Bahn hielt, Menschen drückten sich nach draußen, neue Fahrgäste nach innen. Langsam wurde der Geruch hier drinnen unerträglich. Es mischte sich billiges Parfüm mit Aftershave und Haarspray. Eine Mutige hatte sogar einen Becher Kaffee bei sich, dessen Inhalt sich keine zwei Sekunden später über die Kleidung drei weiterer Leute ergoss. An ihrer Mimik war deutlich zu erkennen, wie begeistert sie über dieses Malheur waren.

Den nächsten Halt nutzte ich, um mich dem großen Fenster zuzuwenden. Ich lehnte meine Stirn gegen die kühle Scheibe, schloss meine Augen und versuchte die restlichen Körperteile, welche sich eng an mich pressten, zu ignorieren. Meine Hand klammerte sich an die Stange über mir, während die andere dafür sorgte, dass sich meine Schultasche nicht verabschiedete. Körperkontakt war in allen Bahnen um diese Uhrzeit unvermeidlich, Privatsphäre völlig unmöglich. Ich hasste es. Wie fast jeden Morgen verfluchte ich meine Großmutter für ihre seltsamen Erziehungsmaßnahmen.

Ich hatte schon lange aufgehört zu zählen, wie viele Hände mich an nicht gerade angenehmen Stellen jeden Tag streiften. Meist geschah dies unabsichtlich und war meinen Mitfahrern ebenso unangenehm wie mir selbst. Meist! Angeblich war der Mensch ja ein Gewohnheitstier, aber ich würde mich nie mit diesem ekelerregenden Gefühl abfinden, welches sich in mir ausbreitete, wenn wieder einmal eine Hand länger als nötig auf meinem Hintern verweilte. Vielleicht sollte ich froh sein, dass es nur mein Hinterteil war, dennoch war es erniedrigend. Ich versuchte, in der Spiegelung der Scheibe den Übeltäter auszumachen, aber in dem Gewirr aus Gesichtern war dies unmöglich. Ich biss mir auf die Lippe und versuchte mich so still wie möglich zu halten. Zu versuchen, sich aus der Misere herauszuwinden, beflügelte den Großteil der Grabscher meist nur noch. Das konnte ich aus Erfahrung sagen. Zum Glück waren es nur noch zwei Stationen.

Es war, als könnte ich immer noch die schmierige Pranke auf mir spüren, als ich schon längst auf dem Weg zum Schulgebäude war. Ich kämpfte den Drang, in die Dusche der Sporthalle zu hechten, nieder. Ich konnte mir nicht erlauben, mich am ersten Tag im neuen Jahr zu verspäten. Schon gar nicht, wenn Akanishi mir meinen Rang ablaufen wollte. Ich hatte mich an die naive Hoffnung geklammert, dass er seine Rede in den Sand setzen würde, denn er wirkte nicht gerade wie der Typ, welcher sich stundenlang mit komplizierten Formulierungen beschäftigte. Mein erster Weg führte mich direkt zu dem Kaffeeautomaten, damit ich mir wenigstens vor der anstehenden Versammlung meine Dosis beruhigendes Koffein gönnen konnte, doch schien heute wirklich jemand etwas gegen mich zu haben. Ein großes Schild mit dem Schriftzug 'defekt' prangte an der Maschine und ich musste mir mit aller Kraft einen gequälten Schreckensschrei unterdrücken. Das durfte doch nicht wahr sein. Der Tag war jetzt wirklich im Eimer. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Dachte ich zumindest, bis ich in der großen Aula saß und mir das Vergnügen zuteilwurde,  mir die geistigen Ergüsse von Akanishi anhören zu dürfen. Die Schülervertretung und Lehrer saßen in der ersten Reihe, aber ich brauchte mich auch gar nicht erst umdrehen, um zu bemerken, wie der dumme Pöbel regelrecht an den Lippen dieses Möchtegern-Ciceros hing. Ich musste zähneknirschend gestehen, dass er seine Ansprache gar nicht mal schlecht gestaltete. Es verstand sich natürlich von selbst, dass sie nichts im Gegensatz zu meiner war, aber überrascht war ich von seinen rhetorischen Fähigkeiten dennoch. Für Begeisterungstürme aus dem Publikum reichte es allemal. Platon-Junior grinste nur Siegessicher und machte Platz, damit sich noch unser Direktor äußern durfte.

„Nette Rede“, versuchte ich so beiläufig wie möglich zu flüstern, als sich Akanishi auf dem freien Stuhl schräg hinter mir niederließ, während Kitagawa das Mikrofon einstellte.

„Nur nett?“, schmunzelte dieser selbstsicher.

„Verbesserungswürdig.“ Als ob ich diesem eingebildeten Hammel noch mehr Triumphe geben würde.

„Dann sollte ich sie vielleicht das nächste Mal von dir schreiben lassen. Nakamaru scheint langsam nachzulassen.“ Mir klappte die Kieferleiste auf den Schoß bei dieser Dreistigkeit, mit welcher er auch noch zugab, sich nicht einmal selbst abgemüht zu haben. Das war doch wirklich die Höhe. Dieser …! Zum Glück fing in jenem Moment die Ansprache unseres Rektors an, welcher ich keine Sekunde lang folgen konnte. Ich war viel zu sauer, um mich noch auf irgendetwas konzentrieren zu können.

 

***

 

„Es ist nicht mal sieben.“ Taka setzte sich an den Tisch und schaute erst mein beinahe leeres Glas Whiskey und dann mich an. Wie immer war nicht ein Funken Vorwurf in seiner Stimme, höchstens Besorgnis.

„Und es ist nicht mein erstes.“ Ich war direkt von der Schule zum GODZ. Ab und an lohnte es sich doch, ein paar Wechselklamotten im Spint zu haben. Nach so einem Tag half nur noch Hochprozentiges.

"Verrätst du mir, was dir über die Leber gelaufen ist?"

"Nicht was. Wer", berichtigte ich ihn. Meine Laune sank sofort wieder auf den Nullpunkt bei dem Gedanken an diesen Blödhammel.

"Okay", gab der Schwarzhaarige langgezogen von sich und wartete scheinbar auf weitere Erklärungen, welche bereitwillig aus meinem Mund sprudelten. Verdammter Alkohol.

" ... und dieser aufgeblasene Gockel hatte sich noch nicht mal die Mühe gemacht, sie selbst zu schreiben", endete mein Gezeter und ich spülte die Erinnerung an diesen furchtbaren Tag mit dem letzten Schluck hinter. Bloß schnell Nachschub.

"Nur mal zum Verständnis: Du bist sauer, weil du nicht deine freie Zeit opfern musstest, um eine dämliche Rede zu schreiben, der sowieso keiner folgt." Manchmal hasste ich meinen besten Freund wirklich.

"Ich hatte sie schon fertig. Seit Wochen", stellte ich feierlich klar und hoffte wenigstens jetzt auf ein wenig mehr Mitgefühl. Taka schaute mich kurz verquer an und fing plötzlich an, in meinem Gesicht herumzutatschen.

"Fühlt sich echt an", stellte er darauf fest und grinste dümmlich.

"Haha, sehr witzig."

"Manchmal könnte man wirklich meinen, du wärst ein Roboter."

"Roboter trinken nicht so viel."

"Außer Bender, aber an dem sollte sich kein Schuljunge ein Beispiel nehmen." Wenn man es genau nahm, gab es da schon einige Gemeinsamkeiten, aber ich weitete dieses Thema lieber nicht weiter aus.

"Ja, ja Mama", erwiderte ich daher nur. Ich wusste, dass er Recht hatte. Selbstmitleid brachte mich auch kein Stück weiter.

„Soll ich dich fahren?“, fragte mich Taka nach einem kurzen Augenblick der Stille. So viel zum Thema Nachschub. Das würde wohl bis zu Hause warten müssen. Sicherlich hatte meine Großmutter auch gegen Wehleidigkeit einen Schnaps.

„Wäre toll.“ Ich umging die U-Bahn nur zu gerne, wenn sich mir die Gelegenheit bot. „Ich scheine heute einen Magneten für eklige Typen zu haben.“ Und damit meinte ich nicht nur diese Fummler.

"Hört das nie auf." Er klang resigniert und wirklich besorgt. Verdammter Mist.

"Ich scheine ihr Typ zu sein", versuchte ich das Ganze mit einem verschmitzten Lächeln herunter zuspielen, welches den Älteren leider kein bisschen zu überzeugen schien.

"Gott Kazu, das kann nicht ewig so weiter gehen. Was ist, wenn es einem der Widerlinge nicht reicht, dich nur anzutatschen?"

„Hör auf damit!“ Über so etwas wollte ich lieber gar nicht nachdenken. „Ich kann es nicht ändern“, versuchte ich das Thema abzuwiegeln, aber scheinbar hatte mein Kumpel da andere Pläne.

"Ich lass mir was einfallen", verkündete er schließlich ernst.

"Und was bitte?"

"Ich hab schon eine Idee."
 


 

Jin

 

Seit der Kotzgeschichte mit Kamenashi hatten Taka und ich Handynummern ausgetauscht. Als ich also einen Anruf von ihm spät abends des ersten Schultages erhielt, war ich nicht überrascht, zumal wir bereits während der Ferien öfter miteinander telefoniert hatten.

"Hey Jin. Wie geht's, Mann?"

"Schlechten Menschen geht es immer gut, das weißt du doch", grinste ich in den Hörer und machte es mir auf meiner Couch bequem, da ich nach einem Shooting für ein Magazin gerade erst in meinem Apartment angelangt war.

"Stell dich nicht immer als Arschloch dar, ich weiß genau, dass das nicht stimmt", wurde ich belehrt.

"Ob du das auch noch sagst, wenn ich jemanden umgelegt habe?", stichelte ich. Seit ich Kamenashi heimgefahren hatte, war ich für Taka so etwas wie der heilige Josef. Wenn er wüsste, dass ich seinen Schützling ins Bett kriegen wollte, würde er das sicherlich nicht mehr behaupten.

"Kommt auf die Umstände an", scherzte nun auch Taka. "Wenn es Notwehr war, würde ich dich bestimmt im Gefängnis besuchen."

"Wie großmütig von dir. Ich glaube eher, dass du das Kamenashi sagen solltest. Er scheint mich immer mehr zu hassen", schnitt ich mein neues Lieblingsthema an.

"Wieso das?", wurde mein Gesprächspartner hellhörig.

"Nur so ein Gefühl", beantwortete ich vage die Frage.

"Aber es muss doch einen Grund für deine Annahme geben", ließ er nicht locker.

"Ich denke, er fühlt sich in seiner Position als Schulsprecher bedroht", mutmaßte ich.

"Und hat er Grund dazu?" Ich merkte sofort an seiner Tonlage, dass Kamenashi der Faktor war, der unsere Freundschaft ganz schnell zum Ende bringen konnte, sollte ich unserem übereifrigen Schulsprecher ein Haar krümmen.

"Wenn es nach mir geht, kann er weiterhin seine Aufgabe behalten, aber unser Direktor nutzt mich gern als Aushängeschild für unsere Schule, also muss ich öfter seine Position übernehmen", stellte ich die Dinge klar.

Am anderen Ende war erst ein lang gezogenes Seufzen zu hören und dann ein Vorschlag, der mich innerlich jubeln ließ, weil er mein Problem Nr. Eins lösen könnte: "Ihr solltet wirklich mal miteinander reden. Da wir schon beim Thema sind: Der eigentliche Grund, warum ich dich anrufe, ist ein Gefallen, um den ich dich gerne bitten würde. Das ist vielleicht ein bisschen viel verlangt, aber ich würde mich sehr freuen, wenn du Kame täglich zur Schule fahren könntest. Er ist gezwungen, jeden Morgen mit der U-Bahn zu fahren und das ist mir schon länger ein Dorn im Auge, da manche Pendler etwas...na ja, sagen wir 'aufdringlich' werden und das frühmorgendliche Gedränge nutzen, um auf Tuchfühlung zu gehen und…"

"Was?", unterbrach ich ungläubig Takas Erzählung. Meine anfänglich perversen Fantasien, die in greifbare Nähe gerückt schienen, sollte ich den Vorschlag annehmen, waren bei den Ausführungen wie weggeblasen.

"Abartig oder? Ich kann keine Nacht mehr ruhig schlagen, seit mir Kame das erzählt hat."

"Hat jemand schon etwas Ernsteres versucht?", fragte ich und bemühte mich, den Klos im Hals herunterzuschlucken.

"Ich denke nicht. Erzählt hat er jedenfalls nichts dergleichen." Trotzdem war diese Information das alles andere als beruhigend.

"Na hoffentlich", murmelte ich und meinte, was ich sagte. Bei solchen Sachen war es wirklich vorbei mit lustig. Einmal ein Zeuge sexueller Belästigung zu werden, reichte bis an mein Lebensende. Ich wollte definitiv keine Wiederholung davon sehen. "Du kannst auf mich zählen. Ab morgen hat sich das Problem U-Bahn-Grabscher für Kame erledigt."

"Du hast Kame gesagt", lachte mich Taka berechtigterweise aus.

"Oh", sagte ich peinlich berührt. Ich sollte in Zukunft besser aufpassen, dass mir solch persönliche Anreden nicht mehr herausrutschten, aber diese Neuigkeiten hatten mich doch etwas aus dem Konzept gebracht.

"Ich werde es ihm nicht verraten", versicherte mir Taka noch immer grinsend, wurde jedoch sogleich wieder ernst. "Und danke dir dafür, du hast echt was gut bei mir."

"Kein Ding."

 

Auf was ich mich wirklich eingelassen hatte, erfuhr ich allerdings erst am nächsten Tag.

Pünktlich zehn Minuten bevor Kamenashi das Haus verlassen würde, um zur Bahn zu hechten, klingelte ich an der Haustür. Geöffnet wurde sie mir von einer strahlenden Moriko.

"Jin! Was machst du denn um diese Uhrzeit hier?"

"Ich wollte ihren Enkel abholen", erwiderte ich wahrheitsgemäß. "Obwohl man auch meinen könnte, dass er Ihr Sohn ist."

"Du kleiner Charmeur", kicherte sie wie ein junges Schulmädchen. "Aber wieso willst du ihn abholen?" Das war eine wirklich gute Frage, auf die ich natürlich nicht im Mindesten vorbereitet war.

"Lag auf dem Weg", gab ich als lausige Erklärung ab.

"So so, na dann komm mal rein. Kazuya dürfte gleich bereit sein." Ich tat wie geheißen und fühlte mich schlecht. Ich war kein besonders guter Lügner und einer netten, alten Dame die Taschen vollzuhauen, bereitete mir ein schlechtes Gewissen. Zumal ich den Eindruck hatte, dass sie mir kein Stück geglaubt hatte.

"Möchtest du einen Tee?", wurde ich gefragt, als wir in der Küche angelangt waren.

"Gerne", antwortete ich mit einiger Verzögerung, da ich mit Mustern beschäftigt war. Ich hatte in meinem Leben ja schon viel gesehen, aber eine Küche, die mehr Ähnlichkeit mit einem Kräutergarten für Hexen hatte, war mir noch nicht untergekommen. Die Regale quollen über mit Gewürzen und Tees und in einer Ecke standen Pflanzen, über deren Zweck ich lieber nicht so genau Bescheid wissen wollte. Ich konnte nur hoffen, dass Moriko mir keine Teemischung mit illegalen Inhaltsstoffen zubereitete oder dass mich heute keine Bullen filzen würden - je nachdem.

"Trink", forderte sie mich auf und betrachtete mich mit funkelnden Augen, als wäre ich irgendein Experiment, dessen Verlauf genau beobachtet werden musste. Ich bekam es langsam mit der Angst zu tun. Dafür wusste ich nun, warum Kamenashi so verquer war. Es bestand für mich kein Zweifel an der Verwandtschaft der beiden.

Der Tee war wider Erwarten jedoch hervorragend. Allerdings wusste ich nicht, ob mich das beruhigen sollte. Schließlich hatte ich keine Ahnung, ob man illegale Substanzen in jedem Fall herausschmecken konnte.

"Und schmeckt er dir?" Moriko sah mich noch immer so erwartungsvoll an, was mein mulmiges Gefühl nicht gerade minderte.

"Sehr gut, danke." Hoffentlich würde ich nicht gleich tot umfallen. Am Ende hatte Kamenashi seine Oma damit beauftragt, mich unauffällig aus dem Weg zu räumen, sollte ich es jemals wieder wagen, dieses Haus zu betreten. Zutrauen würde ich diesem Kerl mittlerweile alles.

"Jin, was ist die Quadratwurzel aus 121?"

"Elf", antwortete ich, ohne nachdenken zu müssen. Was war denn das für eine beknackte Frage?

"Es wirkt sogar noch besser als erwartet", murmelte sie und begann wie wild in einem Notizbuch herumzukritzeln.

Bevor ich fragen konnte, was genau sie mit ihrer letzten Aussage meinte, betrat der Grund meines Hierseins den Raum.

„Guten Morgen Oma.“ Es war das erste Mal, dass ich Kamenashi lächeln sah. Ich musste gestehen, dass er damit richtig anziehend aussah und mir das irgendwie gefiel. Natürlich bezog sich das auf rein sexueller Ebene, aber das verstand sich von selbst. Seine gute Laune hielt jedoch nur solange, bis er mich erblickte.

„Was zum Teufel willst du denn hier?“

"Dein neuer Freund wollte dich abholen“, antwortete schon Moriko für mich, bevor ich überhaupt ansetzen konnte.

„Der ist sicher nicht mein Freund“, ereiferte sich Rumpelstilzchen, wie ich ihn kurzerhand taufte, weiter.

„Ich weiß schon“, zwinkerte die alte Frau so zweideutig, dass Kamenashi sie kurze Zeit nur mit offenem Mund anstarren konnte.

„Oma! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich nicht schwul bin?

„Bi würde schon reichen“, beteiligte ich mich auch mal an der Diskussion, was Moriko erneut zum Kichern brachte.

"Lass uns fahren", zischte er wie ein Pfeifkessel, der kurz vor der Explosion stand und stürmte filmreif aus der Küche.

Ich trottete mit einem Seufzen hinterher, nachdem mir Moriko noch irgendwelche selbstgebackenen Plätzchen zugesteckt hatte.

 

"Kannst du mir verraten, was das soll?“, blökte mich Kamenashi von der Seite an, als wir in meinem Wagen saßen.

"Frag Taka, es war seine Schnapsidee, dich abzuholen."

„Was zur Hölle heckt ihr hinter meinem Rücken aus?“

Meine Geduld war wirklich langsam am Ende und das zum frühen Morgen. Auf solche Diskussionen hatte ich nämlich nicht die geringste Lust. „Weißt du was? Entweder du erträgst meine Gesellschaft und wirst kutschiert oder du lässt dich in der U-Bahn begrapschen, deine Entscheidung." Danach war endlich für eine Weile Ruhe im Karton. Natürlich hielt das nicht auf ewig, wäre ja zu schön gewesen.

"Fährst du mich dann auch wieder heim oder wie hast du dir das gedacht?", fragte er irgendwann auf halber Strecke.

"Kommt darauf an, ob wir zur selben Zeit Schluss haben. Ich warte sicher keine drei Stunden auf dich und du hast im Gegenzug bestimmt auch keine Lust, auf mich solange zu warten."

"Ich hab heute bis zur achten Stunde", kam es sogar mal recht gesittet von ihm.

"Dann kann ich wieder deinen Chauffeur spielen. Du könntest mir heute Nachmittag mal deinen Stundenplan für die restlichen Schultage zukommen lassen."

"Willst du das etwa jeden Tag fortsetzen?"

Ich antwortete mit einiger Verzögerung, weil ich vorher einen Blödarsch anhupen musste, der mir die Vorfahrt klauen wollte. "Taka wäre das jedenfalls sehr recht."

"Sag mal, wieso hast du eigentlich schon einen Führerschein? Du bist doch noch gar nicht volljährig."

"Stellst du eigentlich immer so viele Fragen?", stellte ich leicht genervt eine Gegenfrage. Der Junge konnte ganz schön anstrengend sein.

"Ich hab nur keine Lust, in illegale Machenschaften verwickelt zu werden", folgte die pampige Erklärung und Rumpelstilzchen verschränkte bockig seine Arme.

"Dann solltest du als erstes bei deiner Oma ausziehen."

"Lass gefälligst meine Oma da raus, sonst kannst du mich mal richtig kennen lernen!"

"Im Bett?", fragte ich hoffnungsvoll.

"Eher in der Folterkammer", schnaubte er ungehalten.

"Dass du eine sadistische Ader hast, war mir fast klar."

"Betrachte es als Warnung." Wie er sich so künstlich aufspielte, war beinahe niedlich. Als ob ich mich von dem Knurren eines Schoßhundes beeindrucken lassen würde.

"Klingt mehr nach Drohung. Aber wie heißt es so schön? Hunde, die bellen, beißen nicht."

"Du kannst es gerne darauf ankommen lassen."

"Ich liebe Herausforderungen", grinste ich. Und gegen ein wenig beißen hatte ich ohnehin nichts einzuwenden. Aber das behielt ich vorerst für mich, sonst würde Kamenashi am Ende schärfere Geschütze auffahren.
 

TBC

Wir freuen uns wie immer über Feedback

Bis zum nächsten Chap ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yaoigirl
2013-07-08T10:04:17+00:00 08.07.2013 12:04
.........^^ liebe es!! Allein schon deswegen weil die sich wie Ying und yang benehmen. Süß!!! MeV Yaoigirl
Von:  Astrido
2013-03-30T21:53:37+00:00 30.03.2013 22:53
Ein lustiges Kapitel. Gefällt mir richtig gut. Auch Jin wird mir recht sympathisch.
LG
Yuura
Von: abgemeldet
2013-03-29T21:38:28+00:00 29.03.2013 22:38
Dieses Kapitel hat mir gerade das Warten auf die Bahn in der Kälte hier draußen versüßt! Dankeschön! x3

& es war ja auch mal wieder sowas von gut! Ich bin echt gespannt, wie die Morgende absofort so werden, wenn Jin Kame nun immer abholt.. Nicht, dass sie sich noch die Köpfe einschlagen xD
Aber i.wie ja niedlich, wie sich Jin da gleich 'gesorgt' hat um Kame.. Auch wenn es mich interessieren würde, was es mit diesem "einmal ein Zeuge sexueller Belästigung zu werden", auf sich hat... Wird da vielleicht auch nochmal was zu gesagt, ob Jin da vllt mal selber was passiert ist?
Würde mich zumidnest interessieren! ^^"

Aber Kames Oma ist wie immer total genial! Ich liebe diese Frau, sie ist einfach total lustig xD

Freu mich schon auf's nächste Kapitel! <3
Macht weiter so!

Miya
Antwort von:  Crazypark
30.03.2013 10:07
Hey, danke für den kommi :)
Zum Thema sexueller Belästigung folgt definitiv noch mehr, allerdings musst du noch eine Weile mit stückweisen Informationen leben, also gut aufpassen ;)
Antwort von: abgemeldet
30.03.2013 22:56
Also ich glaube damit kann ich leben! ;D
Aber umso spannender wird's ja
Von:  SKH_Ludwig_2
2013-03-29T13:50:23+00:00 29.03.2013 14:50
Looooooooooooooooooooooooooooooooooooool
Oh mann das warten hat sich echt gelohnt XDDDDDDDDD
Geiles Kap^^
Armer Kame ><
widerlich das er da immer angegrabscht wird....wäh...
find ich toll das Taka Jin fragt ob er ihn abholen kann, Kame soll sich nicht so anstellen und sich lieber freuen!!!
Dann entgeht er dem wenigstens!!!
LG
Kame^^
Antwort von:  Shoot_the_puppy
29.03.2013 15:36
Danke <3 wir versuchen das nächste schneller hochzuladen

Richtig, wer möchte nicht von Jin abgeholt werden ^^


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