Episode 2: Familie
Erster Teil: Verbindung
Episode 2: Familie
„Yamchu wollte eigentlich vor zwei Tagen vorbeischauen.“
Die junge Frau nahm einen Zug von ihrer Zigarette und lehnte sich gegen die Küchenzeile. Ihr Blick blieb
unablässig an dem jungen Mann hängen, der sich auf einen der Küchenstühle gesetzt hatte, an seinem
Kaffee nippte und in Gedanken versunken geradeaus sah.
„So, wollte er das.“
Seine Stimme war ruhig, während seine Mundwinkel sich zu einem verschmitzten Lächeln verzogen.
„Er hatte sich vor einer Woche gemeldet. Danach hab ich komischer Weise nichts mehr von ihm gehört.“
Während sie noch einen Zug nahm, beobachtete sie ganz genau seine Mimik. Ihr war von Anfang an klar
gewesen, dass ihr Exfreund seine Meinung über den Besuch wohl nicht ohne Grund geändert hatte.
„Ist wohl auch besser für ihn.“
Der Schwarzhaarige stellte seine Tasse auf den Tisch und drehte sie nachdenklich hin und her.
„Dennoch seltsam.“ Sie lächelte zufrieden. Sein Beschützerinstinkt hatte ihr von Anfang an gefallen.
„Eigentlich ist er immer zuverlässig. Du hast doch wohl nichts damit zutun, oder?“
Gespannt beobachtete sie, wie der Saiyajin aufstand und sich vor sie stellte, wobei er ihr die Zigarette
aus der Hand nahm und sie in die Spüle warf.
„Ich wüsste nicht, was er bei meiner Frau zu suchen hätte.“
Die nun frei gewordenen Hände legte sie sanft auf seine Brust.
„Er lebt doch noch?“
Ihr Gegenüber lächelte, beugte sich vor und begann sie zu küssen.
Doch als die Küsse fordernder wurden, unterbrach sie ein lautes Kindergeschrei. Beinahe gleichzeitig drehten
sie ihre Köpfe und sahen auf das kleine Wesen, das schreiend auf einer Decke im Nebenraum lag.
„Er mag es nicht, wenn er nicht im Mittelpunkt steht.“
Die Mutter löste sich aus der Umarmung, ging langsam in das Wohnzimmer, nahm den Jungen vom Boden
auf und wiegte ihn in ihren Armen. Das Geschrei verebbte und die dunklen Augen sahen nun auf in die
seiner Mutter. Vegeta war ihr inzwischen gefolgt und beobachtete die beiden.
„Er redet nicht viel, aber dafür ist er sehr schlau“, schwärmte die junge Frau und sah stolz auf ihren
Sohn hinab. Dieser quiekte nun vergnügt, als er feststellte, dass alle Augen auf ihn gerichtet waren.
„Natürlich ist er das.“ Vegeta nahm seinen Sohn aus ihren Armen und hielt in hoch, um ihn zu mustern.
Dann legte er ihn auf einen Arm, während er ihm mit der freien Hand einen Finger hinhielt, den sich
das Baby sofort schnappte und seine kleine Hand fest um ihn legte.
Bulma war klar, dass dies weniger ein Spiel, als ein Test war. Dennoch freute sie sich, dass ihr Sohn bei diesem
bizarrem Schauspiel gut abschnitt. Was könnte eine Mutter stolzer machen?
***
Die Abenddämmerung hatte bereits einsetzt und das kleine Kind gähnte laut, während es alle Viere von sich
streckte. Er mochte seinen Hochstuhl nicht besonders, vor allem wegen der eingeschränkten Bewegungsfreiheit.
So genervt wie ein Baby sein kann, entlockte ihm seine Lage ein leichtes Aufseufzen. Vegeta stocherte sich
durch die letzten Reste auf seinem Teller, während Bulma sich auf ihrem Stuhl zurückgelehnt hatte und
schweigend einen Kaffee trank.
„Magst du ihn ins Bett bringen?“ Dabei sah sie kurz auf ihren Sohn und dann zurück auf den Saiyajin.
Dieser kaute und sah fragend zurück.
„Er wird doch sonst nie von seinem Vater schlafen gelegt. Ich wette, er würde sich freuen.“ Sie sah in die Augen
ihres Kindes und streichelte ihm vorsichtig über den Kopf.
„…“
Nun sah auch der Vater des Jungen auf. Trunks wippte fröhlich auf und ab und klatschte dabei in die Hände,
worauf ein erneuter Anfall der Müdigkeit folgte und das Kind sich verschlafen durch die Augen wischte. Ohne
ein weiteres Wort nahm er seinen Sohn auf den Arm und ging mit ihm ein Stockwerk höher, wo er ihn dann
in seinem Zimmer, in eine Wiege legte. Als der Schwarzhaarige ihn zudeckte, gähnte er, griff noch einmal nach
einem Finger seines Vaters und schloss die Augen. Vegeta wartete noch einen Moment, dann zog er seine Hand
aus der Umklammerung, verließ das Zimmer und schloss leise die Tür, während er noch einen letzten stolzen
Blick auf seinen schlafenden Sohn warf.
„Er ist perfekt.“
Die sanfte Frauenstimme kam von der rechten Seite. Zufrieden drehte der junge Mann den Kopf und sah
zu seiner Frau, die sich mit einer Hand an der Wand abstütze und zu ihm herüber sah. Das Negligee legte sich
mit schwarzer Spitze um ihren Busen und fiel in einer kunstvollen Mischung aus schwarzen und violetten
durchsichtigen Stoffen ihren Körper hinab, wobei es elegant ihre Kurven betonte. Die zweite Hand
ließ sie nun verführerisch langsam über ihre linke Seite wandern, wobei sie ihn mit ihren hellen Augen
fixierte.
Sie ging langsam auf ihn zu, bis sie vor ihm stand und verträumt ihre Hände auf seine Brust legte.
„Genau wie sein Vater“, flüsterte sie und sah in dessen schwarze Augen, die vor Lust zu leuchten begannen.
Der Saiyajin betrachtete sie wie ein Adler seine Beute. Mit einer schnellen Drehung, die selbst die junge
Frau überraschte, drückte er sie gegen die Wand, ließ seine Zunge über ihren Hals und seine rechte Hand
unter den Stoff, in ihr Höschen wandern, bis sie vor Erregung zu zittern begann.
„Ich will dich“, hauchte er mit dunkler Stimme in ihr Ohr, griff ihre Beine und zog sie an sich hoch, um sie
in ihr Zimmer am Ende des Flurs zu tragen.
***
086° NW xx PLNT earth xx ARRVL xx 2D xx 13H xx 20M
Die Anzeige schien sich immer langsamer zu verändern. Minuten wurden zu Stunden, die die Kapsel immer
enger werden ließen. Es war unendlich heiß oder war es nur das immer schneller pochende Herz?
So lange hatte es schon gedauert, so unendlich lange und doch waren es die letzen Stunde, die am längsten
waren und die die Haut zum brennen brachten.
Nicht mehr lang!
Das war der Gedanke. Der Gedanke, der all die letzten Jahre wieder gut machte. Der all die Schmerzen
entschuldigte. Der Gedanke, der die Gliedmaßen zum zittern brachte.
Gleich, gleich würde es soweit sein. Wieder änderte sich die Anzeige, wieder einen Schritt näher. Das Polster
der Kapsel fühlte sich nun immer unbequemer an. Beinahe wie eine lebende Masse, die sich unter den
zitternden Beinen und Armen dehnte. Schweiß der Nervosität zeichnete sich auf der blassen Haut ab, auf der
sie schwarzen Haare kleben blieben. Der Brustkorb hob und senkte sich immer schneller, immer mehr.
Gleich, gleich. Nicht mehr allein. Nie mehr. Gleich.
Es dauerte nicht mehr lang…