Stolz
Erster Teil: Verbindung
Episode 1: Stolz
„Mha mha…!“ Die dunkeln Saiyajin Augen ihres Kindes fixierten sie, während sich die Mundwinkel zu einem
breiten Grinsen verzogen. „Mha mha mha mha…“, wiederholte der Kleine, wobei der seine Hände mit einem
patschenden Geräusch zusammenklatschen ließ. Liebevoll lies sie ihre Hand über das dünne Haar ihres Sohnes
gleiten. Er war jetzt fast ein Jahr alt und sie liebte ihn mit jedem Tag mehr, konnte sie sich doch noch während
der Schwangerschaft nicht im Entferntesten vorstellen eines Tages Mutter zu sein.
Ein Sonnenstrahl bahnte sich den Weg am Sonnenschirm entlang und fiel ihr aufs Gesicht. Schützend zog sie
den kleinen Körper auf ihrem Schoß enger an sich, damit der Junge nicht geblendet wurde. Dieser erfreute sich
dabei immer mehr an seinen ersten Lautkombinationen. Während sie ihm mit mütterlichem Stolz zusah, horchte
das Kind plötzlich auf. Langsam drehte es seinen Kopf, bis es einen Körper im Schatten erblickte. Die fröhlichen
Worte verstummten und sein Blick wurde geradezu abwartend.
„Hallo“, lächelte die junge Frau und sah den selten gewordenen Besucher an. Dieser regte sich nicht, änderte
nicht einmal seine Mimik. Trunks legte nachdenklich den Kopf schief. „Was verschafft uns die Ehre?“, feixte sie
und zog mehr oder weniger bewusst ihr enges Top ein kleines Stück weiter nach unten, sodass noch mehr von
ihrem mit leichten Schweißperlen versehenen Dekollete zum Vorschein kam. Wie erwartet, keine Antwort.
Stattdessen kam der junge Mann zwei Schritte näher an sie heran und hockte sich vor sie, wobei er den Jungen
nicht aus den Augen ließ. Trunks regte sich immer noch nicht. Fast andächtig verharrte er und sah in die nun auf
gleicher Höhe stehenden Augen seines Gegenüber, in die gleichen Augen. „Willst du ihn?“
Ein kurzer Blick zu ihr, dann wieder auf seinen Sohn. Jedoch keine Berührung. Immer noch ohne Worte stand er
auf. Jetzt mit einem Lächeln, während er den Kopf schief legte. Genau wie damals, als sie ihn das erste Mal sah.
Damals im Fernsehen, als er das erste Mal zur Erde kam. Und genauso, wie es jetzt ihr Sohn tat.
„Er ist stark.“
Bulma erschrak, als sie seine Stimme hörte, verzog jedoch gleich drauf den Mund. Seine Stimme war immer
noch so kalt wie damals. „Er ist ein Baby.“
„Ein Saiyajin Baby.“
„Mein Baby.“
„…“
Überrascht zog die junge Mutter die Hände weg, als der junge Mann dem Kind unter die Arme griff, ihn für
einen Moment hochzog, nur um ihn gleich wieder in den Kinderwagen neben dem Gartentisch zu setzten. Bulma
entging nicht, wie vorsichtig er seine Hände um den zerbrechlichen Körper legte. Dann drehte er sich wieder ihr
zu. Ihr Körper verspannte sich. Es war keine Angst, jedoch war es mehr als Respekt. Es war etwas, dass sich
nicht normal, jedoch auch nicht falsch anfühlte. Beinahe hatte es etwas Erotisches. Eine Anspannung, die ihr
verriet, dass sie sich ihm hingeben konnte, geradezu musste. Wenn er es zuließ.
„Wo warst du?“, fragte sie leise. Die Sonnenstrahlen zeichneten ein Schattenspiel auf seinen Oberkörper. Das
Oberteil lag eng an. Er lächelte. Immer noch dieses selbstgefällige Lächeln. Wieder hockte er sich vor ihr nieder,
legte eine Hand auf ihr nacktes Bein und ließ diese langsam ihren Oberschenkel hoch wandern. Bulma wusste,
dass sie in seinen Augen ihm gehörte. Nicht wie ein Eigentum. So wie eine Frau zu einem Mann gehört. Nur
ohne Ringe und Konventionen. Und es gefiel ihr. „Unser Sayjajin Baby“, flüsterte sie und sah in seine dunkeln
Augen. Diese tiefen, schwarzen Augen. Es gefiel ihm. Das wusste sie. Deshalb hatte sie es gesagt. „Das stärkste“,
wiederholte er, stand auf und zog sie mit hoch, sodass sie sich nun gegenüber standen.
Sie hätten ihn küssen wollen. Doch das ging jetzt nicht. Nicht in diesem Moment. Trotzdem verband sie etwas.
Ein Gedanke, den Bulma nun immer mehr zulassen wollte. Sie war stolz auf ihren Sohn, doch Vegeta war es
noch viel mehr. Sie gehörten zusammen. Es war ihr Sohn.
Er küsste sie. Nur kurz, doch es durchzog ihren ganzen Körper. Aufgeregt sah sie ihn an. „Bleib heute Nacht“,
bat sie.