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Need For Speed Domino

von

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Drohungen

Sui parkte vor einem kleinen, gedrungenen Haus am Rande Dominos. Hier war nicht viel los, daher wunderte es mich, dass Sui solch einen Ort bevorzugte.

„Hier steht der beste Nudelsuppen-Schuppen in ganz Domino.“, stellte er mir das kleine Gebäude vor. Neugierig betrat ich den Laden nach Sui und hängte meinen Mantel auf.

„Hi, Ichiraku. Zweimal das Special, bitte.“ Auch hier war Sui sehr bekannt, doch es war recht leer in dem kleinen Restaurant, sehr angenehm.

Wir setzten uns an einen kleinen Tisch am Fenster und ich hatte den Kopf auf den Arm gestützt und starrte nachdenklich hinaus. „Sasuke dachte, ich hätte ihm seine Reifen zerstochen.“, murmelte ich und beobachtete vereinzelte Passanten, die auf der Straße vorbeihechteten. H

„Deshalb is er auch komplett dicht gewesen un wollt sich an dir vergreifen.“, knurrte Sui verstimmt. Er rieb sich sein Gesicht. Ein Haken von Sasuke hatte echt gesessen, am Kinn begann sich die helle Haut Suigetsus schon lila zu verfärben.

„Tut mir leid. Kaum dass ich wieder hier bin, mache ich nur Probleme. Vor allem dir.“, ich legte den Kopf auf die Arme und starrte auf die Tischkante. Bevor Sui zu sprechen begann, schallte ein Ruf durch das kleine Restaurant. „Miiitzuuukiii!“ Ich zuckte zusammen und zog den Kopf ein, da ich einen weiteren verachtenden Beitrag erwartete. Doch der Wirbelwind, der auf mich zusteuerte, war niemand anderes als Hinata aus meinem alten Team. Sie umarmte mich fest und wollte mich schon gar nicht mehr los lassen. „Mitze, dass ich dich noch mal wieder sehe!“

„H-Hinata?“ Verwirrt schob ich sie um eine Armeslänge fort und betrachtete sie. Ja, auch sie hatte sich verändert. Als ich damals mit ihr in einem Team gewesen war, war sie ein unscheinbares Mauerblümchen gewesen. Jetzt hüpfte sie vor mir herum, als hätte sie irgendetwas genommen.

„Sag mal, wie geht es dir? Was hast du die drei Jahre gemacht? Wieso bist du wieder hier? Haben die anderen das schon bemerkt? Hast du ein neues Auto? Wieso bist du mit Sui hier?“

Ich starrte sie mit großen Augen an, doch bevor ich auf all diese auf mich einprasselnden Fragen antworten musste, erklang ein Ruf durch das Restaurant.

„Hinata! Das Essen ist fertig!“

„Oh, einen Moment, ich komme gleich wieder.“ Sie grinste uns zu und hüpfte beinah zurück in die Küche.

„Was ist denn mit ihr passiert?“, verwirrt sah ich Sui an, dessen Blick immer noch auf Hinata haftete.

„Ich glaub, sie hats am meisten mitgenommen, dass du untergetaucht bist.“, begann Sui zögernd. „Gaara war unglaublich wütend, Sasuke auch, wie du schon bemerkt hast. Viele waren enttäuscht, verstanden auch dein Handeln nich. Aber Hinata war plötzlich wieder allein. Du warst ihre feste Schulter, an die sie sich lehnen konnte. Zwar kam sie mit den andern gut klar, aber du warst halt ihre beste Freundin. Un auf einmal nich mehr da.“

Traurig sah ich in Richtung Küche, danach zu Sui. Ich merkte, dass das nicht alles war, was er sagen wollte. So wartete ich geduldig. Was anderes zog bei ihm auch nicht.

Hinata kam wieder mit einem Tablett voller Schüsseln.

„Zweimal das Special. Bitteschön.“ Sie grinste uns an und setzte sich bei Sui auf den Schoß. Mir fielen bald die Augen aus dem Gesicht.

„Und wie geht es dir?“ Hinata hatte einen Arm um Suis Nacken geschlungen und sah mich erwartungsvoll an.

„Mir ähm… geht es soweit ganz gut.“

„Seit wann bist du wieder in der Stadt?“

„Seit gestern Abend.“

„Was hast du die drei Jahre über gemacht?“

„Ich bin zur Schule gegangen und habe nebenbei gearbeitet.“

„Was denn?“

„Nachmittags in einem Café und Abends in einer Bar.“

„Also warst du sozusagen Vollzeitbeschäftigt.“, sie grinste. „Bist du auch Rennen gefahren?“

Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Ich wollte nicht auffallen. Außerdem hatte ich ja gar keinen Wagen.“

„Deinen hast du ja zu Schrott gefahren.“

„Mehr oder weniger.“, murmelte ich und begann meine Nudeln aus der Suppe zu fischen.

„Und wieso bist du wieder zurück gekommen?“ Neugierig sah sie mich aus ihren lavendelfarbenen Augen an.

„Ich habe hier eine Sache, die ich gerade biegen will.“

„Bezüglich deiner Flucht vor drei Jahren?“

Ich nickte.

„Du hattest das Geld gar nicht, oder?“

„Nein, wie immer hatte ein neutraler Richter das Preisgeld gesammelt.“

„Du hast uns auch gar nicht an die Polizei verraten.“

Wieder verneinte ich. „Und daher bin ich hier. Ich will, dass auch alle anderen das erfahren.“

„Du willst deinen Ruf reinwaschen.“ Hinata nickte nachdenklich und spielte mit einigen Strähnen von Suis Haar. Ich glaube, das war es, was Sui mir noch hatte sagen wollen. Es war wirklich gewöhnungsbedürftig, dass die beiden jetzt zusammen waren.

„Was ist mit den anderen?“, fragte sie dann besorgt.

„Sie sind nicht sehr erbaut darüber, dass ich wieder in der Stadt bin.“ Ich rührte mit meinen Stäbchen in der Suppe herum und ließ die Nudeln kreiseln. „Sasuke ist regelrecht in Rage geraten und Gaara…“ Ich schüttelte den Kopf. Gaara hatte mir Angst gemacht und doch hatte ich wieder zu ihm zurück gewollt.

„Sasuke war derart von Sinnen, dass ich ihn davon abhalten musste, weiter zu gehen, als gut für ihn war.“ Sui rieb sich wieder das Kinn. Hinata tätschelte ihm beiläufig den Kopf.

„Wo bist du untergebracht?“

Unsicher sah ich Sui an, doch der grinste nur. „Bei Suigetsu. Er war derjenige, der mich sozusagen wieder in die Gesellschaft dieser Stadt eingeführt hat.“ Ich dachte an mein altes Auto.

„Na dann bist du ja in guten Händen.“, auch Hinata grinste.

Erleichtert trank ich den Rest meiner Suppe aus.

Gegen Elf machten wir uns auf den Rückweg zu Suis Villa. Hinata hatte sich von uns verabschiedet und ich saß nun schweigend neben Sui im Toyota. Müde hatte ich den Kopf an die Scheibe gelehnt und beobachtete die Lichter, die draußen vorbei zogen.

Ich freute mich schon auf den morgigen Tag. Freitag. Ein weiterer Tag in der Hölle sollte mich erwarten. Doch das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Meine Augen fielen zu, als Sui abbremste und seine Auffahr hinauf fuhr.
 

Wieder wurde ich von Sui geweckt. Wie gerädert lag ich auf der Couch und hielt mir die Hände vor die Augen. „Sui mach das Licht aus…“, grummelte ich und zog mir die Decke wieder über den Kopf.

„Nixda. Wir müssn los. Die Bahn fährt inner viertel Stunde.“

„Müssen wir uns echt die dreckige U-Bahn nehmen?“, murrte ich und bewegte mich soweit aus dem Bett, dass ein Fuß unter der Decke herauslugte und über dem Boden hing.

„Steh auf oder ich schleif dich im Schlafanzug zur Schule.“, knurrte er und entzog mir mit einem Ruck die Decke. Böse sah ich ihn an, dann schnappte ich mir meine Schuluniform und verschwand im Bad. Es war auch immer herzallerliebst, dass er mich so kurz vor knapp weckte.

Als wir gemeinsam das Haus verließen, fand Sui einen Zettel, der an die Haustür geklebt worden war.

„Hier, ich glaub, dass is für dich, Mitze.“ Er reichte mir das Blatt mit merkwürdigem Blick.

Ich hatte schon ein ungutes Gefühl, als ich ihm die Nachricht aus der Hand nahm.

Tatsächlich war der Brief an mich gerichtet. Und es war mir anzusehen, dass es nichts Gutes war. Eine Drohung, aber ein Name stand nicht darunter.
 

„Wir beobachten dich. Zu jeder Zeit. Verschwinde wieder von hier. Du bist unerwünscht. Geächtete.“
 

Sui hatte einen Blick über meine Schulter auf die Nachricht geworfen. „Klingt ungut.“

Ich schnaubte und knüllte den Zettel zusammen. „Ich lasse mich nicht einschüchtern.“ Entschlossen folgte ich Sui zur Bahn.

Doch schon am Schultor gab es das nächste Problem. Die Mitglieder meines alten Teams erwarteten mich schon.

Gaara stand mit verschränkten Armen voran und starrte mich böse an. Neben ihm standen Sasuke, Neji, Temari, Ino und Naruto. Etwas abseits befanden sich Sakura und Hinata, die uns etwas traurig ansahen.

„Was ist das denn jetzt für ein Zirkus.“, knurrte ich leise, so dass nur Sui es hören konnte.

„Sei lieber vorsichtig. Ich glaub, die sin nich hier, um große Reden zu schwingen.“ Besorgt warf Sui einen Blick zu Hinata, die unmerklich den Kopf schüttelte.

„Lass uns von hier verschwinden.“ Sui packte mich am Arm und zerrte mich von der Schule fort.

„Was sollte das denn jetzt?“ Wütend löste ich seine Hand von meinem Arm und bedachte ihn mit einem scharfen Blick.

Doch bevor er etwas erwidern konnte, war Hinata auch schon zu uns gestoßen. „Gar nicht gut.“, murmelte sie und sah uns an. „Ihr müsst sofort hier weg. Die haben alle Fahrer von vor drei Jahren gesammelt. Und die haben echt eine Mordswut auf dich, Mitze.“ Sie fasste mich an den Händen. „Ich helfe dir, soweit ich kann, dass verspreche ich dir. Und wenn ich dafür aus dem Team raus muss.“

„Hinata…“, verblüfft sah ich sie an. Damals hatte sie so hart dafür gekämpft, um in das Team aufgenommen zu werden.

„Ist schon gut, ich komm damit klar. Aber du musst auf dich aufpassen. Der Zettel heute Morgen an Suis Tür war von Sasuke. Er ist verdammt wütend. Auch wegen den Reifen verdächtigt er immer noch dich, Mitze.“ Sie warf einen nachdenklichen Blick zu Sui. „Du warst es, nicht wahr?“ Sui nickte nur.

„Schlechte Aktion. Aber nicht zu ändern.“ Hinata seufzte.

„Meldet euch heute krank. Vielleicht morgen auch. Bald sind ja Ferien, dann leidet wenigstens die Schule nicht darunter.“

Sui nickte. Er gab Hinata noch einen Kuss und zog mich dann hinter sich her zurück zur Bahn. Verwirrt folgte ich. „Aber… was?“ Er drückte mich in die nächste Bahn und fuhr mit mir in die Stadt, dann rief er jemanden, wahrscheinlich die Schule an und meldete uns krank.

„Und jetzt? Weglaufen bringt auch nichts.“, murrte ich verstimmt. Sui sah mich nur lange und sehr nachdenklich an.
 

„Langsam wird die Sache ernst.“, sagte Urahara leise. Er sah aus dem Fenster des Wohnhauses gegenüber der Schule. Das Team Gaaras hatte sich dort versammelt und fing Suigetsu und Mitzuki ab. Neben Urahara standen Ichigo und Renji. Beide sahen ernst drein.

„Wenn sie sich bekriegen, wird auch nicht mehr lange Frieden zwischen den Teams herrschen.“, meinte Renji stirnrunzelnd.

„Wenn kein Frieden mehr besteht, werden Hollows auftauchen.“, knurrte Ichigo genervt. Urahara seufzte.

Nach einem weiteren kurzen Blick aus dem Fenster riss Ichigo seine Jacke vom Haken und warf sie sich über. Rasch rannte er die vielen Treppenstufen hinab und stürmte zur Tür hinaus. Noch bevor er weitergedacht hatte, lag schon sein Autoschlüssel in der Hand. Eilig schloss er seinen Toyota auf und folgte Mitzuki und Suigetsu. Ichigo sah sie beide von der Schule weg rennen. Die einzig vernünftige Entscheidung. Doch jetzt stiegen sie in die nächste Bahn ein. Ichigo fluchte und folgte der Bahn durch die überfüllten Straßen.

Endlich sah er die beiden aussteigen. Mit quietschenden Bremsen hielt er vor ihnen und bedeutete, in den Wagen zu steigen.
 

Ich sah verwirrt zu dem rothaarigen. Als ich begriff, wer er war, zog ich den Kopf ein, doch er rief nur: „Steigt endlich ein!“

Sui sah ihn merkwürdig an, doch er bedeutete mir mit einem Nicken, einzusteigen.

„Ichigo Kurosaki, richtig?“ Sui ließ sich auf den Beifahrersitz fallen, nachdem ich nach hinten gerückt war. „Was willst du von uns?“

„Ich bin gerade dabei, eure verdammten Ärsche zu retten. Gaaras Team will ernst machen, wenn ihr euch nicht in Acht nehmt, dann wird das Chaos in der ganzen Stadt bedeuten.“, genervt bog Ichigo in eine Gasse ab und bremste abrupt. Er sah uns eindringlich an. „Das ist kein Spaß. Suigetsu, du hast dich doch immer aus den Team-Angelegenheiten herausgehalten? Was soll das jetzt? Kaum ist dieses Mädel wieder da, drehst du komplett am Rad oder was?“

Empört starrte Suigetsu zurück und bleckte seine scharfen Zähne. Ichigo runzelte nur die Stirn und schüttelte den Kopf. „Damit kommst du nicht weit.“

Ich sah zwischen den beiden hin und her. Da knisterte es gewaltig und nicht vor Anziehung.

„Leute, jetzt mal ruhig. Was ist los, dass du uns so unbedingt von der Straße aufgabeln musstest?“, fragte ich an Ichigo gewandt.

„Das da ist los.“, sagte der rothaarige und deute ein Nicken in Richtung der Straße an. Gemeinsam mit Sui sah ich auch zur Straße. Mehrere Autos schossen vorbei. Der erste, den ich erkannte, war der dunkelrote Chevy von Gaara. Ich schluckte. Und schon waren sie auf der Suche nach uns. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Ich wusste selbst nicht, wo das Preisgeld hingekommen war, damals bei der Verfolgung.

Eine Sekunde später waren die Wagen schon fort. Doch ich sah immer noch Gaara vor meinen Augen. Schmerzhaft zog sich mein Herz zusammen, wie jedes Mal, wenn ich an ihn dachte.

„Mitze, alles okay?“, besorgt hatte Sui mein Mienenspiel beobachtet.

Ich starrte ihn an. „Mein Leben ist ein Trümmerhaufen. Klar ist alles okay.“ Mein ironisches Grinsen machte ihn noch besorgter.

„Ichigo, fahr mich zu Sui nach Hause.“ Verwirrt sah der rothaarige zu mir, dann zu Sui, als wolle er dessen Zustimmung einholen. Ich knurrte Ichigo wütend an: „Bring mich einfach dorthin und stell keine dummen Fragen.“

Beinahe sofort trat Ichigo aufs Gas und schoss aus der Gasse auf die befahrene Straße hinaus. Einem Wunder hatten wir es zu verdanken, dass kein Auto in uns hineingefahren war. Innerhalb von wenigen Minuten hatte der rothaarige sich einen Weg durch die überfüllte Stadt gebahnt und hielt mit quietschenden Reifen vor der Villa.

„Und jetzt?“

„Machst du mit Sui, was du vorher auch tun wolltest. Mir egal.“, grummelte ich, schnappte mir noch von Sui die Schlüssel für das Haus und öffnete per Knopfdruck das Garagentor. Mein Herz machte einen Satz, als ich mein Auto sah. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass dieser Wagen noch existierte. Entschlossen setzte ich mich hinein und drehte den Zündschlüssel. Gänsehaut überfiel mich, als ich den tiefen Sound des Motors hörte und noch viel mehr spürte. Zuhause. Und das ließ ich mir nicht mehr nehmen. Langsam fuhr ich mein Schätzchen aus der Garage und hielt vor Ichigos Toyota. „Hier, deine Schlüssel.“ Ich warf den Schlüsselbund durch das Fenster auf Suis Schoß.

„Was hast du vor?“, fragte dieser und blickte von den Schlüsseln zu mir.

„Ich werde anfangen, diesen ganzen Mist aufzuklären.“

Sui seufzte. „Beinahe jeder in der Szene hier würde dich am liebsten zerfleischen, denk‘ dran.“

Ich zuckte mit den Schultern und gab Gas.

Ichigo und Sui sahen mir nur kopfschüttelnd hinterher. Meinen roten Wagen erkannte beinahe jeder in der Stadt. Mein Grinsen klebte fest auf meinem Gesicht. Ich spürte, wie das Adrenalin durch meine Venen schoss. Noch bewegte ich mich unauffällig in der Stadt, doch das würde nicht mehr lange so bleiben. Wenn die Nachricht erst mal durch die Gangs gegangen war, dann hatte ich noch genug zu tun.

Ich genoss den Rausch. Es dauerte nur wenige Minuten, bis der erste bekannte Wagen hinter mir war. Mein Grinsen breitete sich mittlerweile über das ganze Gesicht aus. Wie ich diese Gefühle vermisst hatte! Der schwarze Mitsubishi klebte mir förmlich am Heck meines Wagens. Ich konnte im Rückspiegel seinen Fahrer erkennen. Uchiha Sasuke, das Schoßhündchen vom Boss. Da ich ganz genau wusste, dass er es sehen würde, zeigte ich ihm meinen Mittelfinger und lenkte meinen Wagen anschließend so abrupt um die Kurve, dass Sasuke vorbei schoss. Doch kaum war er davon, war auch schon der nächste in meiner Nähe. Neji in seinem Nissan Skyline schnitt mir den Weg ab, sodass ich hart auf das Bremspedal treten musste, um nicht in ihn rein zu rasen. Durch einen kleinen Fehler meinerseits kam ich zum Stillstand und war binnen weniger als einer Minute umkreist. Und außer ihnen war niemand sonst mehr um mich herum. Ungut.

Störrisch wie ich war, blieb ich hinter dem Lenkrad sitzen und starrte an ihnen vorbei. Nahezu Gaaras gesamtes Team hatte mich in der Mangel. Womit hatte ich diesen Umstand nur verdient?

„Aussteigen, aber flott!“, vor meinem Auto stand wie auch nicht anders zu erwarten, derjenige, der gerade den größten Hass auf mich aufbaute – Sasuke.

Da ich nicht anders aus dieser Situation kam, musste ich mich fügen und stieg langsam aus.

„Weg vom Wagen, du kleines dreckiges Miststück!“ Grob packte mich der Uchiha am Arm und zerrte mich von meinem geliebten Auto weg.

„Ich will, dass du deine Rechnung bezahlst.“, knurrte mich der Schwarzhaarige an. „Jetzt sofort. Egal wie!“

Hilfesuchend sah ich durch die Runde, doch alle waren mir nicht gerade freundlich gesinnt. Das ganze Team war da, wie ich erkannte, nur Hinata nicht. Die einzige, die mir hätte helfen können.

„Sasuke, nimm sie mit und bring sie ins Hauptquartier. Naruto, du fährst das Auto.“ Gaaras kalte Stimme brauchte nicht erst laut zu werden, um die Leute zu dirigieren. Selbst Sasuke fügte sich sofort. Ich spuckte ihm trotzig auf die Schuhe, was ihn dazu verleitete, mir eine saftige Ohrfeige zu verpassen, bevor er mich in seinen Wagen drückte. Kaum saß er drin, klickte auch schon die Zentralverriegelung, die jeden Fluchtversuch unmöglich machte.

Mit verschränkten Armen starrte ich ihn an. Er sollte es sich nicht zu einfach vorstellen.

„Was guckst du so?“, fuhr er mich an und versuchte sich, auf das Fahren zu konzentrieren.

„Ich war es nicht.“

„Beharrst du immer noch auf dieser Lüge? Warum bist du dann vor drei Jahren einfach so abgehauen, während wir einer nach dem anderen von der Polizei aufgegriffen wurden?“, seine Stimme hatte sich wieder in ein Knurren verwandelt. Ich bekam eine Gänsehaut.

„Woher sollte ich wissen, dass die Polizei nur auf diesen Moment gewartet hatte?“

„Du hast es ihnen verraten! Deswegen wurdest du als einzige nicht erwischt!“ Seine Fingerknöchel stachen weiß hervor, als er so das Lenkrad umklammert hielt. Durch die getönten Scheiben erkannte ich, dass rechts von uns Ino fuhr. Auf der linken Seite sah ich Temari, hinter uns fuhr Naruto mit meinem Wagen und vor uns Gaara. Als ich ihn durch den Rückspiegel zu mir gucken sah, erschauderte ich.

„Ich habe niemanden an die Bullen verraten! Ich weiß auch nicht, wo das Geld hin ist. Ich bin aber zurück in die Stadt gekommen, weil ich dieses Missverständnis aufklären will!“ Wütend ballte ich die Fäuste.

„Du kannst nicht das Geringste beweisen.“, Sasuke rang sich ein hämisches Lachen ab.

„Da hast du vollkommen Recht.“, stimmte ich ihm zu. Siegessicher blickte er zu mir. „Ich kann nicht das Geringste beweisen, weil ihr mich nicht dazu kommen lasst!“ Meine Stimme hatte einen gefährlichen Unterton angenommen. Ich hatte jedoch keine Lust auf weitere Diskussionen und drehte den Lautstärkeregler hoch. Erschrocken zuckte Sasuke zusammen und wäre mit einem Haar mit Ino zusammen gestoßen. Diese hupte nervös. Zurückgelehnt grinste ich in mich hinein.

„Was sollte das denn gerade?“, versuchte er über die Musik hinweg zu brüllen.

Ich grinste ihn frech an und zeigte ihm den Mittelfinger.

Mit mahlenden Zähnen umklammerte er das Lenkrad fester und starrte verbissen nach vorne.

Nach zehn Minuten waren wir bei dem alten Unterschlupf. Mich wunderte es, dass es diesen noch gab. Doch auch er hatte sich verändert. Der Eingang war nun auf der Rückseite, dort gab es nun ein neues Tor, mein Air Brush war auch gewichen.

Als Sasuke den Wagen anhielt, blieb ich störrisch sitzen. Ich starrte dickköpfig Löcher in die Luft und hielt die Arme vor meinem Körper verschränkt. Selbst als der Schwarzhaarige genervt mit den Fingerknöcheln gegen die Schreibe trommelte, ignorierte ich ihn. Bis er die Tür aufriss und seine Finger sich schmerzhaft um meinen Oberarm schlossen. „Bewegst du dich jetzt?“

Ich ließ es zu, dass er mich aus dem Auto zog, half ihm aber nicht das geringste bisschen.

„Sasuke, wo bleibst du denn?“ Ino hatte sich ungeduldig die Arme in die Hüfte gestemmt und den Kopf schief gelegt. „Du weißt, wie Gaara ist. Er sieht es nicht gern, wenn man ihn warten lässt.“

„Ich komme sofort, geh schon mal vor.“, knurrte Sasuke genervt. Zu mir gewandt, flüsterte er drohend: „Wenn du dich nicht gleich bewegst und rein gehst, dann kannst du was erleben!“

Fragend runzelte ich die Stirn und hielt die Arme weiter verschränkt. Doch ich gab ihm allen Grund dazu wütend zu werden.

Kurzentschlossen packte mich Sasuke an den Hüften und warf mich wie einen Sack über die Schulter. Ich trommelte mit aller Kraft gegen seinen Rücken und fluchte und beleidigte ihn, doch er blieb ein genauso großer Sturkopf, wie ich es war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2013-01-09T21:39:07+00:00 09.01.2013 22:39
Super Kapi^^


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