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Much as I love them

Der Bösewicht kriegt das Mädchen nie... ?
von

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Eine Lady auf Abwegen

Kapitel 25 – Eine Lady auf Abwegen
 

Im Stau gelandet, standen Roxanne und Hal mit ihrem Van auf der Hauptstraße Metro Citys und warteten darauf das es schneller voran ging. Gelangweilt ließ Roxanne ihren Arm nach draußen hängen und genoss jede kleine Brise die die Hitze im Auto angenehmer machten. Während die beiden sich wie in einer Sauna fühlten kam Roxanne eine Idee.
 

„Hal, würdest du noch mal auf das Infoblatt sehen wo sich die Gasse befindet?“
 

„Äh... klar.“

Hal kramte im Handschuhfach herum. Dort war peinlich viel Müll drin, welches sie die letzten Wochen verursacht haben. Burgerverpackungen, Pommespapirtütchen, Plastiksalatschälchen und einige Trinkbecher mit Strohhalmen, unter anderem ihre Starbuckskaffeebecher.
 

„Scheinbar gar nicht so weit. Wenn wir hier gleich die nächste Kurve nach Links nehmen, immer weiter geradeaus, bis zum Rande des Industrieviertels, einmal rechts, dann links und dann wären wir wohl schon da. Aber da wollen wir ja gar nicht hin.“
 

„Doch!“, sagte Roxanne bestimmend und bog sogleich ab, als sie nach wenigen Minuten die Ausfahrt erreicht hatten. Selig seufzte sie, endlich konnten sie dem Stau entkommen.
 

„Warum willst du denn jetzt da hinfahren?“
 

„Äh... wir könnten da gleich den Bericht drehen“, schlug Roxanne vor und hoffte das Hal das schluckte.

„Das hätten wir doch vor dem Krankenhaus tun können.“

Was für eine verzwickte Situation, Hal hatte natürlich recht, doch konnte sie ihm unmöglich sagen das sie nachsehen wolle ob nicht noch mehr Hinweise zu finden sind. Sicherlich gab es in der Gasse einen Gulli und dieser würde sie vielleicht direkt zu Psycho Delic führen. Sie hatte nicht vor heute in die Kanalisation zu steigen, schlicßlich war sie unvorbereitet und Hal war auch noch dabei, doch wollte sie wenigstens kurz in den Gulli hineinsehen oder hinuntersteigen um zu sehen ob da nicht ein paar Rauchbomben oder dergleichen zu finden waren. Als Beweis für seine Tricks.
 

In einer viertel Stunde war die Gasse erreicht und Roxanne hielt direkt davor mit dem Van.

„Roxanne, bist du wirklich sicher das wir hier drehen wollen?“, fragte Hal skeptisch und machte keinerlei Anstalten auszusteigen.
 

„Ja“, sagte Roxanne knapp und richtete sich mit dem Blick im Rückspiegel. Man musste ihr ja nicht ansehen das sie eben eine Stunde im Stau gestanden und sich in der Sauna der Natur hat brutzeln lassen.

„Und was ist wenn der Irre wieder zurückkommt?“, fragte Hal und sah sichtlich unbehaglich in die Gasse hinein.

„Hal, es ist mitten am Tage und wir sind zu zweit. Außerdem bist du doch sehr stark, nicht? Du würdest mich doch beschützen“, sagte Roxanne einschmeichelnd und lächelte Hal aufmunternd zu.

„Ja, natürlich. Selbst wenn es hundert Ninja wären. Die würde ich locker abwehren, die würden.... voll heulen und so“, sagte Hal verschmitzt, stieg aus und holte seine Kamera von hinten.
 

Roxanne in dessen sah sich in der Gasse um. Nichts auffälliges war im ersten Moment zu sehen. Ein paar Müllcontainer, ein paar Pappkartons und Mülltüten, und auch ein Gulli, dem Roxanne gleich unter die Lupe nahm. Glücklicherweise befand sich Gullideckel direkt unter dem Vordach des rechten Hauses, so das der Regen nicht viele Spuren verschwinden lassen konnte. Der Dreck und Staub war an einigen Stellen verwischt, er wurde auf jeden Fall bewegt. Und auf dem Asphalt, direkt daneben, waren noch einige getrocknete Blutflecken zu sehen. Je näher sie aber der Lücke zwischen den Dächern kam, desto mehr waren sie nur noch sehr schwach bis gar nicht mehr zu sehen.
 

„Am Besten wir drehen hier“, beschloss Roxanne und stellte sich neben dem Gulli.
 

Hal überreichte Roxanne ihr Mikrofon, ging einige Schritte zurück, schulterte seine Kamera und schaltete sie an.
 

„Guten Abend, Metro City. Ich stehe in der Gasse, in der vor zwei Tagen, der Dealer X oder auch James Dean, von einem Unbekannten niedergeschlagen wurde. Abgesehen von einem Zeugen wurde nichts von dem Geschehenen bemerkt, die Kriminalpolizei konnte bisher nichts herausfinden und tappt im Dunkeln.....“
 

Während Roxanne ihren Beitrag abdrehte wurde es zusehends dunkler. Schwere, dunkle Wolken zogen auf, die sehr tief lagen und es begann stürmisch zu werden. Der Wind schlug ihr ihren Pony ins Gesicht und ließ ihre Bluse hin und her flattern.
 

„..... hatte Kommissar Johnson vermutet. Es..... hach, Hal so geht das nicht. Das Wetter wird immer schlimmer“, sagte Roxanne genervt und blickte gen Himmel. Es war äußerst merkwürdig, bisher hatte sie zwei Mal so ein Phänomen erlebt. Oder vielleicht auch drei Mal?, dachte sie sich und erinnerte sich an ihr gestriges Date, welches abrupt geendet hatte.
 

Ehe sie ihren Gedanken beenden konnte, erschien ein heller Blitz und schlug direkt in Hals Kamera hinein. „Aaaaaah“, schrie Hal und blickte verdutzt auf die zertrümmerte Kamera. Seine Augen blickten erschrocken ins Nichts und mit einem lauten Knall fiel er ohnmächtig nach hinten. Glücklicherweise hatten einige Müllsäcke und Kartons ihn weich landen lassen.
 

Adrenalin schoss durch Roxannes Adern und blickte sich suchend nach der Weißhaarigen um.

„Hier oben“, ertönte eine melodiöse Stimme und tatsächlich. Lady Doppler schwebte in der Luft, ihre langen weißen Haare wild um sich wehend. Ein kleiner Wirbelsturm hielt sie in die Luft und ließ sie langsam nach unten sinken. Elegant strich sie durch ihre Haare und richtete sie wieder glatt, stemmte dann eine Hand in die Hüfte während die Andere lässig nach unten hing.
 

„Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, Miss Ritchi“, sagte sie kokett und lächelte boshaft.
 

„Was willst du von mir, Doppler?“, fragte Roxanne geradeheraus.
 

„So so. Nicht einmal Manieren kann sie zeigen. Ich verstehe gar nicht was er so an dir findet.“
 

„Von wem sprichst du?“, fragte Roxanne, sie wollte nicht zeigen das sie wusste wovon gesprochen wurde.
 

„DU WEIßT GENAU VON WEM ICH REDE“, schrie sie auf vollem Hals und Roxanne glaubte ihre toten weißen Augen glühen zu sehen. Doch kaum waren die Schreie in der Gasse verhalt, beruhigte sich die Weißhaarige und fügte sich wieder in die Roller einer Lady, die sie mit Bravour spielte.
 

„Auch wenn ich dich für äußerst dumm halte, für so dumm aber auch wieder nicht“, sagte sie mit einer freundlichen Stimme und Grazie in der Haltung.
 

„Warst du es der unser Da....unser Treffen gestört hat?“, fragte Roxanne.

Sie war davon überzeugt, doch musste sie es einfach wissen.
 

„Sprich es ruhig aus. Euer Date“, spukte Lady Doppler es heraus. „Es war geradezu widerlich wie ihr euch angeschmachtet habt. Aber glaube ja nicht das du etwas Besonderes bist. Du bist nur eine Phase, ein Zeitvertreib. Ebenso wie diese rumänische Hure“, fauchte sie mit zusammengepressten Zähnen. Ihre Kiefer zitterten und es war ihr anzusehen das sie sich zusammenreißen musste.
 

„Das kann ich nicht entscheiden“, sagte Roxanne wahrheitsgemäß, mit einem Stich in der Brust.

Ob Megamind es ernst mit ihr meinte oder nur spielte, das lag nicht in ihrer Hand. Doch versuchte sie ihren Schmerz nicht offen zu zeigen.
 

„Vielleicht wäre es besser wenn du es sein lässt. Die Liaison mit ihm, meine ich. Glaube nicht das ich dir etwas böses will, ich sage das als Freundin. Ich will nicht das er dir das Herz bricht“, sagte Doppler gespielt freundlich. Sie war während dieser Worten Roxane nahe gekommen und nahm es sich nicht einmal ihre Hand in ihre zu nehmen.
 

Wütend riss Roxanne ihre Hand aus dem Griff der Weißhaarigen, trat jedoch keinen Schritt zurück, sondern trat sogar noch einen Schritt auf diese zu. Nur wenige Zentimeter trennten die beiden Kontrahentinnen.

„Du fürchtest nicht um mein Herz, das gebrochen werden könnte. Du fürchtest das deines noch mehr gebrochen wird“, sagte Roxanne ihr ins Gesicht.
 

Sie musste sich eingestehen das es ihr viel Mut kostete, denn sie ahnte das Doppler eine instabile gefühlsschwankende Frau war. Es kostete viel Kraft und Konzentration sich nichts anmerken zu lassen und oder gar den Blick zu senken. Roxanne wusste das Lady Doppler sie mit Leichtigkeit einen ihrer Blitze aussetzen konnte. Die Frage war nur, wann es geschehen und ob sie es überleben würde.
 

„Das wirst du mir büßen“, fauchte Lady Doppler. Roxanne bildete sich ein es in den toten Augen blitzen zu sehen und trat seinen Schritt zurück. Die langen Haare wirbelten um den schmalen Körper der Lady und als es sie nach oben riss, bildete sich ein kleiner Wirbelsturm um sie und trug sie fort. Die Wolken wurden kleiner und zogen weiter. Roxanne sah ihr nach, bis das letzte kleine Wölkchen verflogen war.
 

„Aaaaaah“, stöhnte Hal und rieb sich den Kopf.

„HAL“, rief Roxanne, rannte zu ihm und half ihm sich aufzusetzen.
 

„Was ist passiert?“, fragte Hal irritiert.

„Du bist auf einer Bananenschale ausgerutscht und bist ohnmächtig geworden“, sagte Roxanne auf die Schnelle. Sie wollte überzeugend klingen.

„OH SCHEIßE“, rief Hal aus, als er seine Kamera sah. „Goldberg wird mich umbringen“, sagte er.

„Das muss er gar nicht wissen, Hal. Wir holen uns von Gary eine neue“, sagte Roxanne.
 

Gary Holdan gehörte zu der Elektronik des Studios. In seinem Lager befanden sich so viele Scheinwerfer, Kameras und Mikrofone, vor allem Kabel, die man sich nicht vorstellen konnte.
 

„Oh Hal, du hast ja eine Platzwunde am Kopf“, sagte Roxanne. „Am besten fahr ich dich ins Krankenhaus.“

„Lieber nicht, ich hasse Krankenhäuser. Bei mir um die Ecke ist schon die Praxis meines Hausarztes. Bring mich einfach dort hin.“
 

Nachdem Roxanne Hal zum Arzt gefahren war, fuhr sie zu Gary ins Studio und brachte ihn die kaputte Kamera. Der blonde Mann im mittleren sah sie erstaunt an.
 

„Habt ihr versucht damit Fußball zu spielen?“

„Gary, das ist nicht witzig. Kannst du den Film noch retten? Ich habe mich nicht getraut das Ding anzurühren. Da sind alle meine abgedrehten Berichte drauf.“

„Na dann gucken wir uns das mal an“, sagte er und nahm sich ein Schraubenzier um die Kamera auseinander zu schrauben. Da sie so verbogen war musste er mit anderen Werkzeugen und mit etwas Kraft nachhelfen um die Kamera zu öffnen und den Film unbeschadet heraus zu holen.

„Mmmmh“, machte er, als er den Film begutachtete. „Der dürfte noch in Ordnung sein“, sagte er und schickte sie damit hinaus.
 

Roxanne lief eilig in ihr Büro und tatsächlich, alle Berichte waren unbeschadet darauf und auch die Szenen von ihrem aktuellen Bericht über den krankenhausreif geschlagenen X. Diesen Bericht würde sie heute Abend abgeben wollen, sie verspürte keine Lust noch einmal zu dieser Gasse zu fahren.
 

Stattdessen ergänzte sie ihre fehlenden Sätze, mit am Headset aufgenommen Worte und blendete in der Zeit in der sie nicht zu sehen war, den Blutbefleckten Fußboden ein und ein Foto von X, als er noch normal aussah. Nachdem sie hier noch etwas geschnitten und dort noch etwas an Text ergänzt hatte, speicherte sie es auf eine CD und brachte es mit den anderen direkt zu ihrem Chef.
 

Mehrmals klopfte sie an seiner Bürotür an der Direktion – JOHN GOLDBERG stand.
 

„WAS IST DENN?“, rief ihr Chef wütend.
 

Roxanne ging hinein und war etwas verdutzt. Ihr Chef schien etwas außer Atem und seine Sekretärin die im Vorzimmer ihren Schreibtisch stehen hatte, flitzte an ihr vorbei mit hochrotem Kopf, ohne ein Wort zu sagen.
 

„Den Bericht über X und die anderen“, sagte sie und legte es ihm auf dem Tisch.

„Schön schön, sagte er nur. Sie können gehen“, scheuchte er sie wieder hinaus.
 

Ohne ein weiteres Wort lief sie hinaus und warf der Sekretärin, sie glaubte zu wissen das sie Jane hieß einen Blick zum Abschied zu. Diese war noch sehr aufgeregt und versuchte sich zu beruhigen und nickte Roxanne zu.
 

Es war bereits halb Acht als Roxanne endlich zu Hause war, da sie noch Einkäufe zu erledigen hatte. Sie räumte diese in die Schränke und ließ sich erschöpft aufs Sofa fallen. Heute würde sie keinen Finger mehr krumm machen. Doch ihr Kopf wollte einfach nicht entspannen. Immerzu musste sie an Lady Dopplers Worte denken. Ob sie Megamind etwas sagen sollte?

Eine eifersüchtige Frau sollte man niemals unterschätzen, doch wollte sie Megamind nicht damit belasten, geschweige denn ihm ein blödes Gefühl verleihen. Sie wusste ja nicht was wirklich zwischen den beiden gewesen war. Und diese rumänische Frau? Was hatte diese verbrochen das sie schon als Hure bezeichnet wurde. Aber wenn Doppler schon mit ihr so umsprang, obwohl noch nicht viel passiert ist, was musste die andere Frau mit Megamind geteilt haben. Vielleicht sogar einen richtigen Kuss? Aber hatte er nicht gesagt das er nie eine Frau richtig kennenlernen konnte?
 

Roxanne schaltete den Fernseher ein. Sie wollte sich nicht weiter den Kopf zerbrechen. Für heute war Schluss damit.
 

Fortsetzung folgt . . .



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