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Much as I love them

Der Bösewicht kriegt das Mädchen nie... ?
von

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Nächtliches Schauspiel

Kapitel 13 – Nächtliches Schauspiel
 

Es war Sonntagmorgen und Roxanne backte gutgelaunt ein paar Fertigbrötchen auf. Justine würde bald zum Brunchen kommen. Während die Brötchen aufgingen jagte sie ein paar Orangen und anderes Obst, welches sie sonst wegschmeißen müsste, durch den Entsafter. Sie hatte sich in einen gemütlichen Jogginganzug geschmissen. Sie setzte sich auf die Couch, trank ihren Kaffee und wartete aufgeregt auf ihre Freundin.

Das Warten überspannte sich eine ganze Stunde lang. Roxanne war es gewohnt das Justine nicht immer pünktlich war, doch hatte sie sich auf die warmen Brötchen gefreut. Als sie schon nach ihrem Handy griff und Justine anrufen wollte, klingelte es auch schon an ihrer Tür.
 

„Tut mir leid Schatz, aber auf den Nachschlag heute Morgen konnte ich nicht verzichten“, grinste Justine zweideutig und setzte sich mit einer Selbstverständlichkeit auf die Couch, als wäre sie dort zu Hause. Roxanne stellte alles für das bevorstehende Frühstück auf den Couchtisch und setzte sich dazu. „Oh Gott, selbstgemachter Saft, du bist ein Schatz. Im Übrigen, was hast du mit Metro Man auf dem Parkplatz gemacht? Hattet ihr euch verabredet, bist du deswegen gegangen?“
 

„Woher weißt du das denn schon wieder? Steht das schon wieder in der Picture oder was?“, rief Roxanne gleich aufgebracht auf. „Beruhige dich, ich habe dich gesehen als ich zu meinem Auto gelaufen bin. Genaugenommen war ich gar nicht so weit von dir weg, ich habe auch mehr als auffällig zu euch rübergegafft, aber du warst wohl sehr abgelenkt“, grinste Justine.
 

„Ach du spinnst doch.“
 

„Warum warst du überhaupt noch da, du warst doch eine Stunde vorher gegangen.“
 

Roxanne überlegte einen Augenblick, da es dieses Mal ohne Megaminds großem Auftritt stattgefunden und er auch sonst kein Aufsehen erregt hatte, würde es wahrscheinlich auch nicht in der Zeitung stehen. Und wie sie Branden kannte würde er das nun auch nicht rumerzählen, er war schon froh wenn mal keine Interviews oder Auftritte anstanden. Auch verleitete das warme Gefühl in ihr nichts darüber zu sagen. Warum Megamind schlecht machen, wenn er sich doch eigentlich nur bei ihr entschuldigen wollte. Wenn auch auf eine typische, tollpatschige Art.
 

„Weißt du, da war dieser kleine Laden, den wir komplett übersehen hatten, es gab so schöne Dekoacessiors und ich hatte darüber nachgedacht für die Wohnung etwas zu kaufen.“
 

„Und was hast du gekauft?“
 

„Nichts! Hab nichts für mich gefunden.“
 

Sie verbrachten zwei schöne Stunden mit Essen, leckerem Saft und viel Lachen. Roxanne genoß es sehr mal wieder ein Stück normales Leben in Händen zu halten, einfach an einem Sonntagvormittag auf der Couch zu sitzen mit ihrer besten Freundin, statt gefesselt an einem Stuhl an einem unbekannten Ort.
 

„Sag mal, findest du nicht das es komisch ist das von Megamind nichts zu sehen und zu hören ist?“ Roxanne verdrehte innerlich die Augen, ihr war klargewesen das die Frage kommt.
 

„Kann sein, aber ich kann dir da auch nichts sagen, er sagt mir nicht bescheid bevor er mich entführt.“
 

„Ja schon klar, aber ist dennoch merkwürdig. Das sind doch jetzt schon fast drei Wochen. Ob er auch mal Urlaub macht?“
 

„Urlaub?“
 

„Na schon, ich meine als Schurke braucht man doch auch mal seine Auszeit, wahrscheinlich sitzt er jetzt irgendwo in der Karibik, ist für ihn ja kein Problem mit seinem komischen Bots.“
 

„Hahahaahhahaaa haaaa..... ich...haaaaa....“, prustete Roxanne los und hätte beinahe den Saft ausgespuckt den sie gerade trinken wollte. Justine klopfte ihr auf den Rücken als sie aus dem Husten schon nicht mehr herauskam.
 

„Was ist denn so lustig?“
 

„Hahaha... ich musste.... hahahaa... ich musste ihn mir gerade in Bermudershorts vorstellen“, lachte Roxanne weiter und auch Justine musste in dem Gelächter nun mit einstimmen. Sich die Tränen wegwischend beruhigten sich die Freundinnen wieder und nahmen einen großen Schluck von dem Saft.
 

„Aber mal im ernst, da stimmt doch etwas nicht. Ob er nun an etwas sehr großem bastelt? Vielleicht schafft er es ja doch mal Metro Man zu besiegen. Manche Pläne waren gar nicht mal so dumm“, grübelte Justine.
 

„Könntest du dir vorstellen das er es einmal schaffen könnte?“, fragte Roxanne skeptisch.
 

„Nein!.... Aber wäre doch mal eine Abwechslung.“
 

„Jetzt schockierst du mich aber. Willst du wirklich das Megamind die Stadt übernimmt?“
 

„Nein, blau steht mir nicht.“
 

„Hahahhaaa.... du bist ein verrücktes Huhn.“
 

„Aber was mich wirklich interessieren würde.... und was wahrscheinlich vielen interessiert.... Warum Megamind gerade dich immer entführt.“
 

Roxanne hörte mit dem Kichern auf und erstarrte. Was sollte sie nun sagen? Ihr Herz schlug wild in ihrer Brust. Warum brachte sie diese Frage so aus der Fassung?
 

„Weil er wohl denkt das ich was mit Metro Man habe. Schließlich spricht er auch immer von meinem Herrn Saubermann. Du weißt doch wie das ist, sie sind Rivalen, was der eine hat will der andere unbedingt haben, auch wenn es für ihn persönlich nicht wichtig ist. Ist wohl so ein Männer-Ding.“
 

„Mmh.... Hast wohl recht.“
 

Innerlich atmete Roxanne auf, sie wollte nicht riskieren das in der Hinsicht irgendwelche Gerüchte kursierten, noch viel weniger als die mit Metro Man und ihr.
 

„Es wird aber auch daran liegen das ich zu den bekanntesten Reportern der Stadt gehöre, es bringt mehr Quoten für ihn, sozusagen.... Es würde die Menschen doch kaum interessieren wenn er immer nur irgendwelche Unbekannte entführen würde“, setzte Roxanne noch nach und hoffte das sie die Neugier von Justine stillen konnte.
 

Es kam auch schon vor das Justine interviewt wurde, und diese hatte viele Talente, aber Lügen gehörten nicht dazu und es gab Dinge die Roxanne auch nicht ihrer Freundin erzählen wollte, da diese auch sehr gerne tratschte, wenn sie auch manchmal unabsichtlich etwas ausplauderte.
 

„Und? Wirst du dich mit dem von gestern im Restaurant treffen?“, fragte Roxanne.

„... Ach du meinst den von letzter Nacht. Ich weiß nicht. Er war echt nicht schlecht.“

„Äh ja... aber ich meinte eher kennenlernen, miteinander ausgehen, ein Date haben... .“

„Nein, also sowas kommt mir nicht ins Haus.“

„Ich denke er ist so toll?“

„Ja, aber deswegen muss ich ihn ja nicht gleich daten.“
 

Den restlichen Nachmittag verbrachten die Damen mit quatschen, lachen und Maniküre. Um vier Uhr Nachmittag verabschiedete sich Justine und Roxanne räumte die Spuren ihres Brunches weg.

Wieder auf der Couch sitzend dachte sie über Megamind nach. Es war schon ein merkwürdiger Tag. Noch nie hatte es Megamind nur auf sie abgesehen. Normalerweise ging es immer nur darum an Metro Man ranzukommen und nicht sich zu entschuldigen. Und das er sich extra die Mühe gemacht hatte, ihr die Einkäufe nach Hause zu bringen.
 

Vielleicht war das Erlebnis damals in ihrem Badezimmer echt, fragte ein kleine Stimme in ihrem Innern, doch wurde sie von einer anderen Stimme übertönt die „Nein“ rief. Roxanne war sich einfach nicht sicher. Warum sollte er ernsthaft sich extra die Mühe machen sie zu entführen nur um „entschuldigung“ zu sagen? Und nachdem er von Metro Man fliehen musste auch noch daran denken zu ihre Einkäufe bei ihr abzuliefern. Irgendetwas stimmte mit Megamind nicht. Sicherlich plante er etwas großes, oder hatte etwas vor, aber dieses Verhalten war nicht normal. Ob er mit ihren Sachen etwas getan hatte? Vielleicht ein kleiner Mikro-Chip mit dem er sie belauschen konnte oder orten? Vielleicht hatte er ihr auch Haare abgezupft bevor sie wieder zur Besinnung gekommen war, um ihre DNA für eine Erfindung zu nutzen. Auf jeden Fall musste er irgendetwas mit ihr angestellt haben und hatte die Entschuldigung nur als Vorwand benutzt. Roxanne beschloss sich auf die Suche nach seinem Versteck zu machen. Denn wenn er tatsächlich etwas von ihr genommen oder ihr etwas eingeschleust hatte, dann war es längst an der Zeit das ihm das Handwerk gelegt wird.
 

Bestimmt ging sie nach oben ins Schlafzimmer und zog sich um. Sie fühlte sich etwas verwegen und sie wollte auch kein wandelndes Klischee sein, doch zog sie sich einen schwarzen Pullover, eine dunkelblaue Jeans, schwarze Stiefel und eine schwarze Lederjacke. Wenn sie schon versuchte den Blauhäutigen zu finden und zu beobachten, dann musste er sie nicht gleich durch helle Klamotten vom weitem erkennen.
 

Sie schnappte sich ihre Handtasche, ihre Schlüssel und fuhr mit dem Fahrstuhl hinunter in den Kellerparkplatz. Roxanne hatte keine genaue Vorstellung wo sie suchen sollte, auf jeden Fall in den Stadtteilen, die nur kaum oder nur zum Teil von den normalverdienenden Arbeitern bewohnt wurden. Von denen gab es von insgesamt elf Stadtteilen, vier Stück. Dazu zählten der Hafen, der Industriesector, East Metro und West Metro. Der Hafen und West Metro war allerdings nur zum Teil heruntergekommen. Roxanne beschloss von oben nach unten die Stadtviertel abzufahren. Sie würde weißgott nicht jede Straße durchfahren können, doch vielleicht entdeckte sie etwas Auffälliges. Von ihrem Stadtteil Uptown fuhr sie ins East Metro. Es brachte ihr ein mulmiges Gefühl ein durch die Straßen zu fahren um Megamind ausfindig zu machen.
 

In East Metro war nichts auffälliges zu sehen, nur hatte Roxanne das Gefühl dass das Wetter etwas verrückt spielte. Mal war eine dichte schwarze Wolke über ihr, strahlender Sonnenschein oder auch mal ein Nieselregen. Als fuhr sie unter den Stimmungsschwankungen einer aufgebrachten Frau hindurch. Bis zur Grenze zum Industrie-Sector war nichts aufgefallen, alles schien normal, Leute kauften ein, liefen geschäftig herum, Kinder spielten nahe der Straße und Teenagerqluicken lungerten auf den Treppen mancher Hauseingänge.
 

Bald hatte sie das Ende erreicht und es in den Industrie-Sector über. Dort wirkte es schon etwas anders. Die Straßen waren nicht so belebt, so manche Häuser standen leer und hätten eine Renovierung mehr als nötig gehabt. Die Häuser waren mit Grafitti beschmiert, die Straßen mit Müll geziehrt und aus manchen Gullideckeln wich komischer Rauch. War der Rauch violett? Roxanne staunte nicht schlecht, aber wer wusste schon was alles an Gift und Chemie im Kanal landete, aber sie befand sich ja auch im Industrieviertel.
 

Die Sonne ging langsam unter, als sie im Hafenviertel ankam. Dieser wirkte nicht mehr ganz so gruselig wie der andere, doch war er auch heruntergekommen und viele arme Menschen lebten dort. Viele Obdachlose fanden hier ihr zu Hause und sie fand sogar ein „Laden“ mit zweifelhafter Aufmachung und vor diesem standen leicht bekleidete Frauen und achteten auf jedes Auto das dort entlangfuhr. Sie beobachtete wie ein schwerfälliger Mann zu den Mädchen watschelte und fröhlich empfangen wurde. Er wurde von einer kleinen, niedlichen Blonden hineingeführt und die anderen standen weiterhin draußen und hielten Ausschau nach neuen Freiern.
 

Sie fuhr weiter am Hafen entlang und entdeckte plötzlich ein großes Fabrikgebäude. Es war stillgelegt und ebenfalls mit unzähligen Hinterlassenschaften von Grafittisprühern verschönert worden. Es standen viele Sprüche darauf oder nur einfache Beleidigungen. Unter anderem stand darauf: Verschwindet! Niemand lebt hier!

Roxanne schüttelte nur den Kopf, womit manche Menschen ihre Freizeit gestalteten. Irgendwann war Roxanne zu weit gefahren und landete beim belebteren Teil des Hafens, in dem noch große Frachter ankerten, frisch gefangene Fische ablieferten oder der Import und Export der Stadt gesteigert wurde.
 

Sie entschied sich wieder zurück zu fahren. Wo würde Megamind sich verstecken? Roxanne fuhr wieder zur Grenze zwischen Hafen und dem Industrieviertel. Er würde sicherlich in einem der beiden zu tun haben, sie würde sich einfach an einer Straße stellen und warten.

Es vergingen zwei Stunden in denen sie im Dunkeln saß versuchte sich mit leiser Musik auf dem Radio bei Laune zu halten. Da sie keine Aufmerksamkeit erwecken wollte durfte sie nichts auffälliges tun. Kein Licht anmachen und auch nicht mit dem Handy spielen, selbst im Sitz konnte sie nicht richtig sitzen, sie musste darauf achten sie von jemanden der von hinten kam sie nicht sah.
 

Als es schon auf die dritte Stunde zuging war Roxanne schon fast die Lust ausgegangen und hegte bereits Gedanken wieder heim zu fahren. Doch plötzlich hörte sie Motorengeräusche, doch war weder hinter ihr noch vor ihr etwas zu sehen. An der nächsten Laterne erschienen Megamind und Minion aus dem Nichts und schlugen die Türen zum Unsichtbaren Auto zu. Megamind lehnte sich an die Laterne und schien auf jemanden zu warten. Roxanne duckte sich, so das sie gerade noch so über das Lenkrad sehen konnte. Es vergingen einige Minuten in denen nichts passierte. Doch Roxanne starrte die ganze Zeit auf die beiden und wagte es nicht auch nur einmal wegzusehen.
 

Nachdem noch ein paar weitere Minuten vergangen waren glaubte Roxanne vor Aufregung fast durchzudrehen und fragte sich was Megamind vorhatte. Doch ehe sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen konnte, schoben sich vor dem Mond dunkle Wolken, und es drang vor Megamind eine violetter Rauch aus einem naheliegenden Gullideckel. Es wurde immer mehr, verdichtete sich zu einer Wolke und plötzlich stand aus dem Nichts, oder eher der Wolke ein großer Mann mit einem violetten Mantel, mit weißem buschigem Pelzkragen, einem dunkelblaues Hemd mit stehkragen, einer schwarzen Lederhose mit schwarzen kniehohen Stiefel, einem teuer aussehenden Gehstock mit einem goldenen Griff und einem großen Hut, ebenfalls violett. Sogar die dicke Goldkette fehlte nicht, und auch eine schwarze Sonnebrille saß auf seiner, wie Roxanne nun erschrocken feststellte, nicht vorhandenen Nase. Zumindest zum Teil, die Spitze schien zu fehlen und wirkte deswegen sehr Totenschädelartig. Auch das knochige Gesicht trug seinen Beitrag dazu bei. Von der Entfernung aus glaubte Roxanne zu sehen das er keine wirklichen Lippen besaß. Insgesamt wirkte er wie ein Neureicher, aber nicht auf legaler Weise, er sah aus wie ein sehr erfolgreicher Drogendealer.
 

Hinter diesem ominösen Typen stand eine schöne Frau mit weißen knielangen Haaren und ….. . Sah Roxanne dort richtig? Diese Frau besaß keinerlei Pupillen, keine Iris, dort war der reine weiße Augapfel nur zu sehen. Diese Frau hatte wie Megamind einen dehnbaren Kampfanzug an. Das organgene Oberteil besaß einen zackigen rötlichen Kragen, und die Hose aus ging von einem oranges durch weiße Streifen an ihrem Gesäß ins Blau über, welches wiederum von weißen Punkten übersät war, je mehr desto weiter es hinunter ging. Sie trug kniehohe weiße Stiefel und machte im ersten Augenblick einen sympatischen Eindruck, wäre nur der Blick nicht so verbissen gewesen.



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