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Much as I love them

Der Bösewicht kriegt das Mädchen nie... ?
von

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Schmerzliche Erkenntnis

Kapitel 8 – Schmerzliche Erkenntnis
 

Roxanne streckte sich wohlig in der Sonne die durch ihre Fenster schien und seufzte selig. Die Nacht war besonders erholsam gewesen, sie hatte schon lange nicht mehr so geschlafen. Auch hatte sie so ein zufriedenes und geborgenes Gefühl im Mageninneren, so als wäre sie in einer warmen Umarmung gelegen gewesen. Aber das war natürlich unsinnig. Mit einem Blick sah sie das Megamind in der Mitte des Bettes lag, er hatte sich wohl wieder viel bewegt. Mit einem mal überkam Roxanne Trauer.
 

Ob er wohl oft Alpträume hat?
 

Leise schlich sie sich ins Bad, zog sich die Sachen die sie gestern Abend getragen hatte, nahm ihre Tasche und schloss die Wohnungstür leise hinter sich. Sie würde in die Stadt fahren um Brötchen zu kaufen, sie wollte für Megamind ein schönes Frühstück vorbereiten um ihm zu zeigen das die Welt auch anders funktionieren konnte.

Sie ging zur besten Bäckerei die sie kannte und kaufte zudem auch noch ein Netz voller Orangen, nichts war schöner als frische Brötchen am Morgen und selbstgepresster Orangensaft. Nachdem sie ihre Einkäufe erledigt hatte fuhr sie nach Hause.
 

Roxanne war sehr aufgeregt, sie war gespannt wie Megamind reagieren würde, wenn er das sah.
 

Hoffentlich schläft er noch.
 

Sie steckte ihren Schlüssel in die Tür, drehte ihn herum und trat ein. Vor lauter Schreck ließ sie ihre Einkäufstüte fallen. Roxanne trat einen weiteren Schritt in die Wohnung und schloss die Tür hinter sich. Die Balkontüren waren weit aufgerissen und die roten Gardienen wurden von dem Wind leicht hinausgeweht. Langsam blickte sie sich um. Die Couchkissen waren im ganzen Raum verteilt, zwei ihrer Esstischstühle waren umgeschmissen, Bücher und CDs lagen auf dem Boden. Wer oder was hatte hier gewütet? Es wirkte als hätte jemand im Schnelldurchlauf die Wohnung abgesucht.
 

Roxanne lief in die Mitte des Raumes und plötzlich war ein Klirren zu hören. Sie war sprichwörtlich auf die Gesichter ihrer Eltern getreten. Das Bild hatte sie zu ihrem Einzug in ihrer ersten Wohnung bekommen, und den Bilderrahmen war ein sehr schönes teures Stück gewesen.
 

„Was ist nur passiert?“
 

Tränen stiegen ihr ins Gesicht. Sie lief ins Büro, dann hinauf ins Schlafzimmer, ins Bad, doch von Megamind war keine Spur zu finden. Dafür sah sie das auch dort gewütet wurde. Aktenordner lagen am Boden, Blätter waren herausgerissen, eine Tür ihres Kleiderschrankes war aus den Angeln gerissen. Die Decken und Kissen lagen am Boden. Im Bad lagen ihre Duschgels, Shampoos, Schminke und Fön auf dem Boden verteilt. Eines ihrer Lieblingsparfüms war zerbrochen und der penetrante Duft erfüllte den Raum. Er hatte also ihre Wohnung so verwüstet und ist dann abgehauen. Wut entbrannte in Roxanne.
 

Warum tut er mir das an?
 

Sie ging wieder ins Wohnzimmer und hob das Bild ihrer Eltern hoch. Glücklicherweise war es nicht beschädigt, das Glas würde sie leicht ersetzen können. Das war also seine Antwort darauf was er von ihrer Hilfe hielt. Roxanne hatte ihren Job riskiert für ihn, ihren Ruf, auch wenn ihr die Meinung anderer in den letzten Tagen mehr und mehr sprichwörtlich am Arsch vorbei gegangen war und nun machte er alles zunichte was sich in den letzten Tagen zwischen ihnen aufgebaut hatte. Noch am vorigen Abend hatte sie geglaubt das die Welt eine andere sei, doch war Megamind mehr als offensichtlich anderer Meinung. Doch was hatte sein Verhalten bedeuten sollen? Wie er ihr in die Augen gesehen hatte, sie hatte geglaubt das er vielleicht doch was für sie empfinden würde. So wie sie für ihn, musste sie sich nun entgültig eingestehen, denn diese Herzschmerzen bedeuteten mehr als nur Enttäuschung.
 

Sie lehnte sich an ihrer Küchentheke und wischte sich die Tränen weg.
 

Tränen bringen nichts. Scheinbar ist er doch der Superschurke für den ich ihn halte. Sicher war es am Ende nur ein Trick um mich aus der Reserve zu locken.
 

Roxanne platzte bald vor Wut, sie verstand nicht wie man ihr so etwas antun konnte. Er konnte sie entführen, aber er konnte sich nicht tagelang von ihr pflegen lassen, nur um am Ende auf so eine Art und Weise die Biege zu machen. Wenn er ihr nur das Herz gebrochen hätte, indem er ihr klargemacht hätte das er gegen Brandens Gerüchten nichts von ihr wollte, wäre es eine Sache gewesen. Herzschmerz gehörte zum Leben, aber das war ein mehr als ausgeprägtes Zeichen für seine Respektlosikeit ihr gegenüber.
 

Ihr Herz raste, es fühlte sich an wie ein nahender Herzinfarkt, das Blut rauschte in ihren Ohren, ihre Hände wurden schwitzig, ein kalter Schauer lief über ihren Rücken. „Warum?“, seufzste sie und hielt ihre Hände vor ihren Augen. Eine eisige Hand schloss sich um ihr Herz und drückte fest zu. Der Druck in ihrer Brust war kaum auszuhalten, ebenso wenig wie die Wut. Sie wusste nicht wie lange sie so dagestanden hatte, doch verriet ihr ein Blick auf die Uhr das es bereits Mittag war.
 

Was ist nur los mit dir Roxanne? Vor wenigen Tagen warst du noch die smarte Roxanne Ritchi, die beliebte Nachrichtensprecherin, eine erfolgreiche emanzipierte Frau. Und jetzt? Sie dich nur an. Stehst hier wie ein überforderter Teenager. … Ach Roxanne, übertreib es nicht. Ja diese Gefühle als er deine Hände berührt hatte waren so intensiv das man glauben konnte sie stammten aus einer längst vergangen Zeit. Aber das liegt doch nur daran das du schon lange keinen mehr hattest. Außerdem kann einem so eine mehr als ungewohnte, außergewöhnliche Situation schon durcheinander bringen. Also komm, beweg deinen Arsch, räum den Saustall auf und lebe dein Leben weiter.
 

Sich weiter motivierend stieß Roxanne sich von der Küchentheke ab und verstaute erst einmal ihre Einkäufe. Denen war glücklicherweise nichts geschehen, außer das ein paar Brötchen etwas gequetscht aussahen. Das große Aufräumen begann sie im Schlafzimmer. Die Kissen und Decken schmiss sie lustlos aufs Bett, hob im Büro die Aktenordner auf und sortierte die Unterlagen wieder richtig ein. Für die Schranktür würde sie nach ihrem Schraubenzier suchen müssen, sie wusste aber grad spontan nicht wo sie ihn verstaut hatte. Und für den Riss den sie nun entdeckt hatte würde sie Leim brauchen.
 

Im Gang gegenüber neben der Toilettentür hatte sie ihre Regale mit ihren Büchern und CDs darin. Außer ein paar geknickten Seiten ging es den Büchern gut, es wurden auch nicht alle herunter geschmissen, doch bei den CDs sah es schon anders aus. Die Hüllen von manchen Exemplaren sind abgebrochen oder hatten auch tiefe Kratzer. Die CDs selber schienen es überlebt zu haben.
 

Die Küche und der Essbereich waren schnell wieder hergerichtet und auch die Couchkissen fanden schnell ihren Platz. Roxanne seufzte genervt als ihr auffiel das zwei ihrer zahlreichen Pflanzen die auf Bänken vor den deckenhohen Fenstern standen umgekippt wurden. Sie richtete die Pflanzen wieder auf und schaufelte die ausgekippte Erde so gut es ging wieder mit ihren Händen zusammen. Danach fegte sie den Dreck zusammen und goß ihre Lieblinge.
 

Ich hoffe das ihr euch von dem Schock erholt.
 

Näher und näher kam sie ihren Balkontüren, und als sie sich diesem zuwandte traf sie noch einmal der Schlag. Ein paar der zahlreichen kleinen Fenstergläser waren zerbrochen. Diese würde sie erstmal provisorisch zukleben müssen.
 

Was zum Donnerwetter war nur in ihn gefahren? Wollte er mir seinen Schurkenstatus aufs Auge drücken?
 

Tränen stiegen in ihr auf, liefen ihr übers Gesicht, doch wischte Roxanne sie gleich wieder weg. Sie fegte die Glasscherben zusammen und schmiss sie in den Müll. Zum Schluss entschied sie sich die gesamte Wohnung zu putzen. Irgendwie musste sie jetzt ihre überschüssige Energie, die die Wut erzeugte rauslassen. Das verschüttete Parfüm nahm viel Zeit in Anspruch. Schnell litt Roxanne unter Kopfschmerzen, doch musste sie diese Pfütze unbedingt wegbekommen, da sich der Duft sonst nie wieder verflüchtigen würde. Bald hatte sie es geschafft, auch fiel ihr auf das die Nahrungsergänzungsmitteltabletten fehlten.
 

An das Wichtigste hat er natürlich gedacht.
 

Die Schluchzer versiegten als sie seine Zahnbürste erblickte. Eine unbändige Wut breitete sich in ihrer Magengegend aus und ein heißkalter Schauer lief ihr über den Rücken. Diese würde er nun nie wieder benutzen, später würde sie die wegschmeißen.
 

Ehe Roxanne sich erschöpft auf die Couch werfen konnte klingelte ihr Telefon. Genervt stöhnend lief sie in die Küche wo sie es liegen gelassen hatte und sah aufs Display. Metro Man, oder besser gesagt Branden.
 

„Hallo Branden.“
 

„Hey Roxanne, wie geht es dir?“
 

„Gut, bin recht erschöpft und selbst?“
 

Branden muss davon ja nichts erfahren.
 

„Auch gut. Von was bist du denn so erschöpft?“
 

Mhh, was anworte ich jetzt? Ich sollte ihm besser das selbe erzählen wie Hal, sonst gibt es noch irgendwann Ärger, auch wenn die nie miteinander redeten.
 

„Ach ich hatte die Tage eine Erkältung und habe eben meine Wohnung auf Vordermann gebracht. Jetzt bin ich erschöpft, es strengt alles noch sehr an.“
 

„Oh hast du vielleicht Lust mit mir morgen Abend etwas zu unternehmen? Ich meine, wenn es dir wieder besser geht.“
 

Sollte ich wirklich mit ihm ausgehen? Aber so wie er sich ausdrückt ist es ja kein Date, also scheint er es auch endlich kapiert zu haben, das ich nichts von ihm will. Eigentlich habe ich keine Lust, aber habe auch keinen Bock darauf hier zu sitzen und Trübsal zu blasen. Bestimmt würde mir die Ablenkung gut tun. Und warum sollte ich nicht mit ihm ausgehen? Es ist ja nicht so das ich irgendwelche Verehrer habe. Oh Roxanne, bitte kein Sarkasmus. Branden ist ein guter Freund, und Freunde sind wichtig in so einer Situation, genieß es doch einfach.
 

„Natürlich können wir etwas unternehmen. Was schwebt dir denn so vor?“



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