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Eine Woche des Grauens

Was wäre wenn...?
von

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Heihachi

Wer war Heihachi_
 

Kazuya wusste nicht wie er diese scheinbar so einfache Frage beantworten sollte. Sollte er schlichtweg sagen, er wäre ein niemand? Völlig unbedeutend für das Leben von Jin? Wäre es denn überhaupt klug dem Jungen die Wahrheit zu sagen? Kazuya war sich sicher, dass Jins Neugier zu weiteren bohrenden Fragen führen würde. Er war sich in diesem Zusammenhang allerdings nicht bewusst, ob er ruhig und sachlich bleiben konnte.
 

Gepräche über Heihachi Mishima hatten bei Kazuya seit frühster Jugend zu unkontrollierten Wutausbrüchen geführt. Selbst heute, soviele Jahre nach seinem schicksalhaften Sturz von den Klippen, gab es Momente in denen der junge Mishima fühlte wie etwas in ihm aufstieg, etwas was mehr zu sein schien als blanker Zorn. Es schien ihm, wenn er diesem Gefühl die oberhand ließe dass er sein selbst völlig aufgab. Sich verlor in einem ewigen Kreislauf aus Hass und Zorn.
 

Vor ungefähr 8 Jahren gab es einen solchen Moment des Kontrollverlustes. Damals als Kazuya das letzte Mal auf seinen Vater getroffen war. Wäre Jun Kazama nicht gewesen und hätte ihn zurück zu sich selbst geführt - Kazuya wusste nich was dann geschehen wäre. Doch seit jenem Tag hat er das Gefühl, dass etwas von ihm abgefallen war. Das der Zorn nicht mehr die oberhand gewann wenn er an seinen Vater dachte.
 

Dennoch mied er die Gedanken an seinen Vater. Schon alleine um nicht in unschönen Erinnerungen schwelgen zu müssen. Seit er von Jin wusste geschah dies jedoch viel zu oft. Er musste endlich aufhören, sich ständig mit seinem Vater zu vergleichen. Er war nicht wie er! Und um keinen Preis der Welt wollte er so sein. Aber welches Vorbil gab es denn sonst in seiner Kindheit? Seine Mutter? Ja Kazumi Mishima war eine liebevolle Mutter. Sie wäre sicher auch eine großartige Großmutter für Jin gewesen. Und sicher hätte Kayuza sie mit Fragen löchern können wenn es um die Erziehung seines Sohnes ging. Doch war sie schon sehr jung gestorben. Kazuya war damals gerade einmal 7 Jahre alt gewesen. Ab da gab es nur noch ihn und seinen Vater.
 

Nein, dass stimmte nicht. Es gab noch jemanden, der sich um ihn gekümmert hatte. Jemand der genauso liebevoll war wie seine Mutter, wenn auch etwas strenger. Sein Großvater, Jinpachi Mishima. Kazuya musste bei dem Gedanken an ihn lächeln. Ja sein Großvater eignete sich gut als Vorbild, wenn es um die Beziehung zwischen Kazuya und seinem Sohn ging.

"Papa?" Jin war an seinen Vater herangetreten. Dieser stand schon einen Moment da und starrte ins Leere nachdem Jin arglos nach Heihachis Person gefragt hatte. Er zupfte vorsichtig am Hosenbei seines Vaters. "Papa? Geht es dir gut?" die Stimme des Kindes klang nun etwas ängstlich.
 

Kazuya schloss für einen kurzen Moment die Augen, um sich sortieren zu können. Es galt immernoch die Frage seines Sohnes zu beantworten. Im Moment war nicht die Zeit um in Kindheitserinnerungen zu schwelgen.
 

"Entschuldige Jin. Ich war für einen Moment in Gedanken." Kazuya beugte sich zu seinem Sohn herab und hob ihn hoch. Mit dem Kind auf den Armen wanderte Kazuya schweigend ins Wohnzimmer und ließ sich auf der Couch nieder. Den Jungen nahm er dabei auf seinen Schoss. Kazuya war sich nicht sicher, ob Jin soviel Nähe zu seinem Vater überhaupt recht war. Und wollte man das als achtjähriger Junge überhaupt noch? Doch Kazuya kam gar nicht dazu länger darüber nachzudenken.
 

"Habe ich vorhin etwas Falsches gesagt, wegen diesem Heihachi?"

Die großen Kinderaugen blickten schüchtern, ja schon fast schuldbewusst in die Augen des Ältern. Innerlich schimpfte das Kind mit sich selbst. Sicher hätte er diese Frage nicht stellen dürfen. Warum sonst hatte sein Vater alleine mit seiner Mama telefonieren wollen, sicher nicht nur wegen den Hausaufgaben. Bestimmt würde sein Papa nun wieder schimpfen und wenn Jin sich nicht bald besser benahm, dann würde sein Vater ihn doch wieder fortschicken. Und dann würden seine Eltern wieder getrennt leben. Auch wenn Jin erst seit gestern Abend begann, Kazuya als seinen Vater wahrzunehmen, würde es ihn doch sehr traurig machen ihn schon wieder zu verlieren. Denn eines hatte der Junge mittlerweile verstanden, Kazuya wollte sich wirklich um ihn kümmern. Und bestimmt hatte er ihn auch lieb, da war sich Jin sicher.
 

Kazuya sah, dass sein Kind unsicher geworden war. Er meinte sogar erkennen zu können, dass der Junge bald weinen würde. Der Mishima seufzte. Großarti! Nun hatte er ihn schon wieder verletzt. Etwas unsicher, ob es die richtige Reaktion wäre, nahm er Jin in die Arme.

"Du hast vorhin nichts Falsches oder Dummes gesagt wegen Heihachi. Es ist nur nicht leicht zu erklären, für mich. Aber das hat nichts mit dir zu tun." Jin klammerte sich in den Stoff vom Hemd seines Vaters. Das Kind begann sich so nahe an seinem Vater zu entspannen. Kazuya merkte, das ihm dieses Verhalten dabei half sich zu entspannen und einen Anfang für das folgende Gespräch zu finden.
 

"Heihachi war...ist.. mein Vater.."

Dieser Satz war schlicht. Es war keine Lüge. Rein biologisch betrachtet war der ältere Mishima sein Vater, jedoch nicht mehr. Kazuya hatte sich vorgenohmen, Jin genau dies zu vermitteln.

"Also ist er mein Opa?" Jin lächelte zaghaft zu seinm Vater empor. Sofort fragte sich das Kind was für ein Mann sein Großvater war. Ob er auch so streng wirkte wie sein Papa? Ob man mit ihm vielleicht auch in die Spielhalle konnte, so wie mit Bruce?
 

"Jin, dieser Mann ist nur mein Vater. Ich habe keinen Kontakt zu ihm und ich will dies mit Sicherheit auch nicht. Dasselbe gilt für dich. Ich will dich nicht in seiner Nähe wisen. Für dich soll er keine Bedeutung haben." Kazuya sprach seine letzten Worte strenger als er es eigetnlich beabsichtigt hatte. Jin sah seinen Vater daher auch verwirrt an. Warum wollte sein Vater nicht, dass er bei seinem Großvater war. Andere Kinder in Jins Klasse verbrachten auch viel Zeit mit ihren Großeltern. Und warum mochte sein Papa, seinen eigenen Vater nicht? "Weshalb willst du keinen Kontakt? Und warum darf ich den auch nicht haben?"

Kazuya atemte tief durch bei diesen scheinbar so einfachen Fragen. Er durfte sich nicht aufregen. Jin war ein Kind. Er durfte seinen Sohn jetzt nicht mit seinem Verhalten verschrecken. Jin entging jedoch nicht, dass sein Vater sich anspannte. "Tut mir leid." Nuschelte er daher eilig. Kazuya sah bedrückt zu seinem Sohn. "Es gibt nichts zu verzeihen. Du kannst das alles noch nicht verstehen, dass weiß ich. Du bist noch zu jung und die ganze Geschichte werde ich dir erst erzählen wenn du etwas älter bist. Doch soviel kann ich dir vielleicht noch erklären. Dein Großvater hat mir vor vielen Jahren große Qualen zugefügt, dass kann und werde ich ihm nie verzeihen. Ich will nicht das er dir oder deiner Mutter zu Nahe kommt. Euch soll kein Leid zu stoßen." Als er endete mit seinen Worten, lehnte Kazuya den Kopf gegen den seines Sohnes.
 

Jin verstand, dass sein Papa ihn beschützen wollte. Aber er konnte sich nicht erklären, was sein Großvater so schlimmes getan haben sollte, was man nicht verzeihen konnte. "Was hat Großvater den so Schlimmes angestellt?" Kazuya zögerte bei den Worten seines Sohnes. Wie erklärte man dies? Der Mishima entschied sich, es seinem Sohn einfach zu zeigen. Behutsam schob Kazuya seinen Sohn vom Schoss und erhob sich. Jin saß abwartend auf der Couch. Er rutschte nervös hin und her, während er seinen Vater beobachtete. Kazuya begann damit sein Hemd aufzuknöpfen. Am Anfang verwirrte Jin dieses Verhalten nur zusätzlich. Doch dann kam langsam, Knopf für Knopf, die große lang gezogene Narbe auf der Brust seines Vaters zum Vorschein. Kazuya zog das Hemd aus und warf es zu Boden. Fast sein ganzer Oberköper war übersäht mit Narben. Er sah das sein Kind Angst hatte und nur verstört zu ihm aufsah. "Das...war Großvater?" Kazuya nickte nur stumm. Jin schluckte und sah betreten auf den Fußboden. Er schloss die Augen. Wenn sein Großvater soetwas schlimmes mit seinem eigenen Kind machte, wollte Jin ihn wirklich nicht selber kennen lernen.
 

Kazuya merkte, dass er zu weit gegangen war. Er ging in die Hocke um sein Kind besser anschauen zu können. "Ich wollte dir keine Angst machen, du solltest nur verstehen." Als Jin ihn immer noch nicht ansah, hob er sein Hemd auf und zog es sich wieder an. Jin öffnete seine Augen als er das Rascheln von Stoff hörte. Er beobachte seinen Vater während dieser sich wieder anzog. Der Mishima war in seinen eigenen Gedanken versunken und blickte fast schon traurig dabei.
 

Jin kaute auf seiner Unterlippe herum. "Papa?" Kazuya sah abwartend zu seinem Sohn der immer noch mit gesenktem Blick vor ihm saß. Jin wollte nicht das sein Papa jetzt traurig war, weil er soviel an seinen bösen Vater hatte denken müssen. Mit einem entschuldigenden Kinderlächeln sah er nun zu dem Ältern auf. "Ich will nicht das du traurig bist Papa. Deshalb verspreche ich dir, nicht mehr nach dem Mann zu fragen. Dann musst du nicht mehr daran denken, wie böse er zu dir war." Kazuya musste auflachen als er sah wie entschlossen der Blick seines Kindes wurde, während er da so sprach. Er konnte und wollte ihm nicht böse sein, wenn er ihn so da sitzen sah. Besonders nicht nach diesen Worten. Kazuya beugte sich zu seinem Sohn und hob diesen hoch über seinen Kopf. Jin quietschte erschrocken auf. Der Ältere ließ ihn scheinbar für den Moment fallen nur um ihn dann sofort wieder fest und sicher aufzufangen.
 

Jin lachte ein lautes sorgloses Kinderlachen. Ein Laut der alle dunkeln Gedanken zur Seite wischte. Kazuya lachte nun ebenfalls. Er warf Jin einweiteres Mal in die Luft. Er wollte nicht mehr an seinen Vater denken. Er war ohne Bedeutung für Kazuya. Viel wichtiger war, das hier und jetzte. Jun und ihr beider Sohn Jin - seine Familie - das war was für ihn jetzt zählte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nach einer Ewigkeit, habe ich die Muse wiedergefunden :) Entschuldigung das ich solange dafür gebraucht habe! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shenduan
2018-04-26T17:49:44+00:00 26.04.2018 19:49
Ich freue mich auch total. 😍
Antwort von:  Lexion
27.04.2018 02:31
Darüber das es weitergeht oder das es ein ganz gutes Kapitel ist? 😅
Antwort von:  Shenduan
27.04.2018 11:15
Sowohl als auch XD Die vorstellung wie der kleine Jin auf dem schoß von dem großen Kazuya sitzt ist einfach total niedlich. Aber ich hätte auch nicht gewusst wie ich dem kleinen erklären soll wer dieser volla*** ist. ^^
Von:  Amy-Sama
2018-04-26T10:32:11+00:00 26.04.2018 12:32
Ich freu mich das du deine Muse wiedergefunden hast. <3 <3 <3
Antwort von:  Lexion
27.04.2018 02:32
Jaaa was ein Urlaub alles kann 😊 und wie fandest du es? 🤔
Antwort von:  Amy-Sama
27.04.2018 21:12
Dafür gibt es ja Urlaub. ^^
Ich fand die Scene toll wo Kazuya sein Hemd ausgezogen hat um Jin zu zeigen, was Heihachi getan hat. *_* Die Vorstellung von dieser riesen Narbe und den ganzen kleinen dazu.... Diesen Anblick wird der kleine Jin nie vergessen. Mein Gedanke war in dem Moment jedoch *hrrrr* XDDDD Ich böses Mädchen. XDDD


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