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Ein Siegel verpflichtet

Der etwas andere Abriss meines Lebens
von

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Episode 11: Roter-Schleim-Syndrom

Episode 11: Roter-Schleim-Syndrom
 

„Das Roter-Schleim-Syndrom ist eine Krankheit aus der Welt der Magie. Es handelt sich hierbei um eine Krankheit, die von kleinen, roten Schleimen übertragen werden kann, wenn diese sich noch im Kleinkindstadium befinden. Die Krankheit wird durch bewusste oder unbewusste Berührung mit dem Wesen ausgelöst, bei der, dieses ein wenig Substanz absondert, welche in die Haut eingeht, wo dem, der es berührt. Mögliche Reaktionen und Symptome sind Anspannungen, vermehrtes Aggressionsverhalten und ständiges – wenn auch nicht konsequentes – Lügen. Das Rote-Schleim-Syndrom ist deshalb so gefährlich, da es quasi keine körperlichen Auswirkungen besitzt und auch seine Heilungsmethoden sehr wenig verbreitet sind. Zu diesen zählen: das Aussprechen einer Wahrheit, die keiner kennt, das Zerstören eines Spiegels und durch eine ehrliche Träne.“
 

Keis Pendel wanderte ein weiteres Mal über die Landkarte. Ihre Hand zitterte, Schweiß rannte ihre Stirn herab und dann fiel ihre Hand erneut auf die Karte. Sie schüttelte den Kopf und sah Blair und Nehr an.

„Es geht nicht. Heute nicht. Ich finde ihn nicht“, resignierte sie.

Die Beiden seufzen.

„Morgen… Vielleicht… Aber heute… Er ist nicht hier.“

„Und wenn er nie wieder herkommt?“, fragte Blair.

Nehr schüttelte den Kopf. „Sie sind mit dir verbunden. Du ziehst sie an. Er wird dieses Gebiet nicht lange meiden können. Und sobald er hier im Umland ist, werden wir ihn finden.“

„Das denke ich auch“, sagte Kei und stand auf.

„Gehen wir trainieren?“, fragte Nehr sie.

Überrascht blickte sie ihn an. „Kannst du denn schon wieder kämpfen?“

„Ja, kann ich“, meinte er leicht knurrend.

Sie lächelte: „Ich finde es nett von dir, dass du Aaron nicht verraten hast… Obwohl er geschummelt hat…“

Er zuckte mit den Schultern: „Lass uns das ganze einfach vergessen.“

Dann verschwanden die Beiden. Blair blickt allein in dem Klassenraum zurück. Sie blickte noch einmal seufzend auf die Karte. Wenn sie den Drachen nicht hätte entkommen lassen, müssten sie das alles nicht tun. Sie fühlte sich ein bisschen schlecht.

Da spürte sie etwas Nasses auf ihrer nackten Schulter. Erschrocken richtete sie den Kopf darauf. Irgendein glitschiger roter Schleim tropfte von der Decke. Angewidert schubste sie ihn von ihrer Schulter runter auf den Boden und verließ schnell das Zimmer bevor noch mehr davon von der Decke kam…
 

„Das mit dem Zucker klappt wirklich…“, murmelte Sarina, während sie ihren Schleim löffelte. Baku, der gemeinsam mit ihr am Tisch saß nickte und zog mit der Gabel etwas von dem Schleim nach oben.

„Warum ist in meinem eigentlich so komisches Zeug drin?“, fragte er und betrachtete kleine rote Schleimfäden in dem sonst wie üblich violetten Essen.

Auch seine Freundin sah es verwirrt an. „Keine Ahnung… Wie schmeckt es?“

Baku probierte: „Es schmeckt nach nichts…“

„Lass mich mal…“, sie ging mit ihrer Gabel auf seinen Teller und zog einen der Schleimfäden heraus. Dann führte sie ihn vorsichtig erst unter ihre Nase, um daran zu riechen, dann leckte sie kurz daran. „Du hast Recht… Schmeckt nach nichts…“

Erneut blickte sie in ihr Essen: „In meinem Schleim ist so was nicht…“

„Glaubst du das war gefährlich?“, geschockt blinzelte Baku.

„Warum sollten sie es in der Kantine anbieten, wenn es gefährlich ist?“, Sarina verdrehte die Augen.

Ihr Freund nickte: „Aber… Ich fühl mich gleich schon so komisch…“

„Jaja…“
 

„Seit man weiß, dass hier etwas ist, fühlt man sich schon komisch, oder?“, fragte Kei Nehr, als sie das Training beendet hatten.

Er nickte. „Aber er ist hinter Blair her…“

Kei seufzte.

„Was hast du?“

Sie schüttete den Kopf: „Nichts, nichts…“

„Mhm?“

„Wahrscheinlich bloß ein wenig Hunger…“, sie drehte sich weg und als sie die Türklinke berührte zuckte sie zurück. „Igitt… Was ist das“, sie betrachtete den roten Schleim an ihrer Hand.

Sofort stand Nehr hinter ihr und blickte ihr über die Schulter. „Zeig mal…“, murmelte er und strich ebenfalls über die Türklinke, „Was ist das für ein Zeug… Und wo kommt das her?“
 

„Hey, ist hier noch Platz? Ach, ich setz mich einfach“, meinte Loki und ließ sich neben Baku auf die Bank fallen.

Der Magier sah sie erst erstaunt an und dann… wütend. „Was fällt dir ein dich hier hin zu setzten?“

„Richtig, wer hat gesagt, dass wir mit dir zusammen essen wollen?“, fauchte Sarina.

Und kaum hatten sie es gesagt, blickte sich das Paar auch schon verwirrt an. Als ob sie gar nicht wussten, wie ihnen geschah.

„Ach?“, begann nun auch Loki zu Knurren, „Ich setze mich hin, wo ich will! Ist mir doch egal, was ihr wollt!“

Sarina stand auf und stemmte die Arme auf den Tisch. „Pass mal auf, das ist unser Tisch und so Leute wie dich wollen wir hier gar nicht haben!“

„So Leute wie mich?“, schrie Loki, stand ebenfalls auf und packte die Magierin an dem Kragen ihrer Robe, mit Kraft zog sie sie so über den Tisch, „An deiner Stelle wäre ich mal ganz still Magiertussi!“

„Und an deiner Stelle würde ich meine Freundin loslassen!“, bellte Baku und schubste Loki von der Seite zu Boden.

„Hey! Hör auf mich zu verteidigen! Ich bin nicht so schwach! Oder glaubst du das kann ich nicht selbst?“, wütend funkelte Sarina ihren Freund an.

„Richtig“, lachte er, „Du bist eine Frau! Du bist zu schwach dafür!“

„Ich zeig dir mal, wie schwach diese Frau ist“, fauchte sie und sprang über den Tisch.

„Jetzt habe ich aber Angst!“, sagte er lachend und sah sie provokant an.

„Solltest du auch haben!“, meinte sie ärgerlich. Dann griff sie, nach dem Fleisch von Lokis Teller und klatschte ihm Scheibe um Scheibe ins Gesicht. Mit jedem Stück verpasste sie ihm eine ordentliche Backpfeife.

„Hey, was machst du da mit meinem Essen, Miststück!“, schrie Loki und warf sich von hinten auf sie um sie so zu Boden zu reißen.
 

Blair ging den Gang hinunter und suchte nach dem Trainingsraum. Sie fühlte sich verdammt alleine und Kei und Nehr hatten ihr Training sicherlich schon beendet. Und sie hatte das Gefühl, sie würde bald durchdrehen, wenn sie nicht bald mit jemanden sprechen konnte. Dass sie es auch dann würde, wusste sie ja nicht…

In ihre wirren Gedanken versunken stieß sie gegen jemanden.

„Pass doch auf!“, schnauzte dieser sie an.

„Oh Entschuldigung“, flötete sie mit sarkastischem Unterton, obwohl sie sich selbst fragte, warum sie das so betonte, schließlich hatte sie diese Person ja wirklich angestoßen und es war ihre Schuld. Als sie auf und die Person ansah war sie überrascht: „Raika?“

„Blair? Seit wann bist du denn ungeschickt? Obwohl eigentlich bist du ungeschickt und trottelig seit wir uns kennen“, meinte sie und lachte leicht arrogant.

„Ach ja? Wer hätte mich denn fast versucht umzubringen, als er mich gerade fünf Minuten kannte?“, Blair packte sie an den Schultern und schubste sie von sich weg.

„Ha! Das war doch kein Versehen! Das war Absicht! Du bist schließlich einfach in unsere Gruppe reingestolpert und hast uns beleidigt! Außerdem regt mich deine hochnäsige Haltung auf!“, meinte die Fischmenschin gereizt und drängelte sich an ihr vorbei.

„Du blöde Kuh! Sag mir das noch mal ins Gesicht!“, schrie Blair ihr nach.

„Warum denn?“, rief Raika über ihre Schulter, „Weil du die Auserwählte bist? Oh man, als ob du was Besseres wärst! Ständig führst du dich auf als wärst du was Besseres als die anderen! Arrogante Zicke!“

Da riss dem ehemaligen Menschen der Geduldsfaden. „So redest du nicht mit mir!“, knurrte sie und packte Raika von hinten.

„Doch! So rede ich besonders mit dir! Hast es nämlich verdient!“, fauchte diese und versuchte sich zu befreien, doch Blair zog sie mit aller Kraft in die Mädchentoilette, die direkt an den Gang grenzte….
 

Nehr starrte Kei einen langen Moment lang an.

„Ist irgendwas?“, fragte diese leicht gereizt.

„Ja… Du bist…“, murmelte er.

Sie wurde leicht rot. „Was bin ich?“

„Na hier!“, er wurde lauter, „Viel zu lange hier! Ständig bist du hier! Und gehst mir auf die Nerven! Kannst du mich nicht einfach mal in Ruhe lassen!“

Sie schluckte und wich zurück.

„Darauf willst du nichts sagen? Lass mich raten, du weißt dass du mich nervst und deshalb tust du es? Richtig? Willst mich ärgern, oder? Willst mich aggressiv machen, richtig?“, er wurde immer lauter und packte sie an den Schultern.

Sie spürte Wut… Heiße Wut in sich aufsteigen.

„Sagst ja gar nichts? Bist wohl stumm geworden! Dann bin ich eben dran! Dann rede ich eben! Man kommt bei dir ja sonst so selten zu Wort. Was ich dir schon immer mal sagen wollte: Ich hasse dich! Alles an dir! Nicht nur dass du schrecklich schwach bist und deshalb gar keine Berechtigung besitzt meine Trainingspartnerin zu sein! Dann nervst du auch noch und mischt dich überall ein!“, er schrie ihr direkt ins Gesicht und drückte immer fester zu.

Sie schluckte hart und damit alle Wut runter. „Sag… Sag das noch einmal…“, flüsterte sie.

„Was?“

„Dass du mich hasst…“

„Ich hasse dich!“

„Ich dich auch…“, sie schniefte einmal trocken und riss sich dann aus seinem Griff fest. An ihren Armen bildeten sich kleine blaue Blutergüsse, als diese wieder frei waren. „Ich dich auch…“ Dann drehte sie sich um, riss die Tür auf und rannte davon…

Erschrocken sah Nehr ihr hinterher und realisierte, was er getan hatte… „Was habe ich nur getan?“, oder auch nicht…
 

„Lass mich los, du Ziege!“, kreischte Raika und versuchte Blair von sich wegzuschubsen.

„Erst wenn du das zurück nimmst!“, fauchte diese.

„Das werde ich nicht!“, nun konnte sie sich befreien, „Weil es stimmt! Du egoistische Kuh! Du gehörst nicht mal hier her! Geh doch zurück zu deinen Menschen! Da bist du besser aufgehoben, die sind genauso nutzlos wie du!“, sie stieß Blair zu Boden und schritt zur Tür.

„Du falsche Schlange!“, schrie Blair ihr hinterher.

„Sagt die Richtige!“, fauchte die Fischmenschin.

Verzweifelt und von Wut völlig blind packte Blair das erst Beste, was sie fand und schleuderte es Raika hinterher. Sie verfehlte jedoch und der Kamm, den offenbar ein Mädchen dort vergessen hatte, prallte gegen einen Spiegel, der unter lautem Scheppern zu Bruch ging. Lachend schritt die Fischmenschin davon.

Und Blair erwachte aus dem roten Schleier der Wut. Sie blickte auf ihre Hände und sah, wie kleine rote Schleimtropfen hervortraten und ihren Weg zum Boden suchten. Ihr Kopf schmerzte. Vorsichtig richtete sie sich auf und sah ihr Spiegelbild in den Scherben auf dem Boden. Auch aus ihrem Gesicht tropfte der Schleim und dann verspürte sie das Bedürfnis tief durchzuatmen. Es fühlte sich an, als sei eine schwere Last von ihr gefallen und ihr fielen all die schlimmen Dinge ein, die sie gesagt hatte.

Erschrocken sah sie sich um und ihr Blick fiel wieder auf die Schleimpfütze am Boden. „Ist das… dein Verdienst?“, murmelte sie nachdenklich und fühlte sich wegen all der Worte entsetzlich schuldig.
 

Raika unterdes kam in der Kantine an und sah sich um. Sie entdeckte Baku, Sarina und Loki, die sich zu dritt am Boden prügelten.

Sie stürmte auf sie zu: „Was macht ihr Spinner da?“

„Noch so eine die Stress will“, knurrte Baku, während er Sarina an den Haaren zog.

„Wenn du mich weiter so schief anschaust, du Vogel!“, knurrte sie zurück.

„Ich bin auch noch zum Streiten da!“, Loki sprang auf.

Und dann flogen die Beleidigungen durch die Luft. „Dämliche Schlampe!“ – „Ich habe dich noch nie gemocht!“ – „ Du redest nur Müll“ – „Denkst du eigentlich darüber nach, wie sehr du nervst!“ – „Ich hasse dein dümmliches Grinsen“ – „Miststück!“ – „Bastard!“ – „Ich hasse dich!“

Mittlerweile versuchten andere Schüler dazwischen zu gehen, doch es half nichts. Jeder bekam sein Fett weg und ging in einer Hasstirade aus wüsten Beschimpfungen oder bloßer Gewalt unter…
 

Blair rannte zum Trainingsraum und sah dort nur noch einen nachdenklichen Nehr stehen: „Nehr! Nehr, ich habe ein Problem! Du musst mir helfen!“

„Natürlich muss ich das! Muss ich ja immer! Kannst du nicht mal jemand anderen mit deinen dämlichen, menschlichen Problemen nerven! Mal nachgedacht, dass auch andere Personen Probleme haben? Du bist nicht alleine auf der Welt!“, schrie er sie an.

„Du also auch…“, flüsterte sie erstaunt. Ihr Blick fiel auf die Türklinge, an der immer noch roter Schleim klebte. „Das da! Das da habe ich auch abbekommen! Es hat mich auch so aggressiv werden lassen!“

„Ich bin überhaupt nicht aggressiv!“, brüllte er sie an.

Seufzend sah sie ihn an: „Ja, du hast Recht…“

„Machst du dich über mich lustig?“, knurrte er.

„Nehr! Nehr, komm doch zu dir! Da! Der Schleim er ist schuld!“, aufgeregt deutete sie auf die Türklinke und nach gefühlten hundert weiterten Beschimpfungen hatte sie ihn so weit dass er sich auch dort hindrehte.

„Macht das… Zeug das aus mir…“, murmelte er erschrocken und sah sie an, „War ja klar, dass Miss Neunmalklug das wieder weiß! Wenn du dich nicht immer so überschlau aufführen würdest, hätten wir den Winddrachen schon längst!“, setzte er dann fauchend an.

Sie sah ihn ernst an. „Ich nehm‘s dir nicht übel… Du weißt nicht, was du sagst…“

Der Kämpfer sah sie an: „Deshalb… habe ich auch diese schlimmen Dinge zu Kei gesagt… Ich habe das nicht so gemeint… dabei… ist die Wahrheit doch…“

„Was ist die Wahrheit?“, erstaunt sah Blair ihn an.

„Was geht dich das an!“, knurrte er und schüttelte schnell den Kopf, „Die… Die Wahrheit ist… Ich… habe mich in sie verliebt…“

Mit offenem Mund starrte Blair ihn an, doch was dann passierte, war noch viel erstaunlicher. Aus seinem Gesicht tropfte der rote Schleim. Tropfen für Tropfen und Blair konnte sehen, wie seine Körperhaltung sich langsam entspannte…

„Oh verdammt… Ich muss zu Kei!“, sagte er schnell und musste leicht grinsen, „Blair… Gut gemacht!“ Dann rannte er den Gang entlang.

Blair sah ihm nach. Also musste man einen Spiegel zerschlagen oder die Wahrheit sagen, um diesen Fluch zu brechen. Sie musste unbedingt Raika finden!
 

Nach kurzer Zeit fand Blair die Fischmenschin in der Kantine, wo sie sich mit Loki, Sarina und Baku prügelte.

„Nein… Nicht die auch noch…“, murmelte Blair und lief auf sie zu.

„Hey, schaut mal, wen wir da haben!“, Raika sprang sofort auf, „Die kleine, dumme Egoistin.“

„Du weißt nicht, was du sagst… Du meinst das nicht ernst…“, murmelte Blair vor sich hin.

„Natürlich mein ich das ernst!“, knurrte Raika.

„Und das meinen wir auch ernst!“, Loki stand plötzlich neben ihr und schlug ihr mitten ins Gesicht Blair taumelte zurück und sah den Feuerdrachen an.

„Überhaupt nicht aggressiv diese Feuerdrachen“, seufzte sie.

„Hast du was gesagt?“, fauchte diese.

„Ja!“, sagte Blair, „Ich will noch einen Schlag.“

„Kannst du haben!“, Loki schlug erneut zu, doch dieses Mal zog Blair ihren Taschenspiel raus und hielt in schützend vors Gesicht. Krachend knallte Lokis Faust dagegen und zerbrach ihn. Noch im selben blinzelte sie müde und sah Blair an. „Was…“, flüsterte sie, während ihr der Schleim aus den Händen und dem Gesicht rann.

„Loki?“, flüsterte Blair, „Bist du wieder normal?“

Der Feuerdrache blinzelte: „Normal… Ja… Bin ich wohl…“, da traf sie ein Schlag von Raika.

„Hör auf zu quatschen da! Oder hast du dich jetzt mit der Ziege da verbündet?“, fauchte sie.

Loki starrte Blair an: „War ich etwa auch so? So… Wie ein Zombie…“

„Kann man so sagen…“, seufzte Blair.

„Und was macht man dagegen?“

„Sie müssen einen Spiegel zerschlagen oder die Wahrheit sagen!“

„Und wie schaffen wir das?“, Blair sah auf ihren zertrümmerten Spiegel, „Also meiner ist kaputt…“

„Sarina hat bestimmt einen!“

„Okay…“, während Loki Raikas Angriffen auswich eilte Blair zu Sarinas Tasche.

„Hey, Schlampe, was machst du an meiner Tasche?“, fauchte Sarina sie von hinten an.

Verzweifelt kramte Blair in den Sachen und suchte den Spiegel. „Äh… gar nichts…“

„Sieht mir aber anders aus!“, die Rothaarige warf sich auf sie. Im letzten Moment fand Blair den Spiegel und hielt ihn Sarina so hin, dass sie ihn mit der Stirn zerstörte, als sie auf sie fiel…
 

„Kei! Endlich habe ich dich gefunden!“, Nehr lief zu der Energiefängerin, die auf einem Gang sitzend an der Wand lehnte. Sie hatte ihre Beine mit den Armen umschlugen.

„Was willst du?“, fauchte sie leise.

Er sah sie erstaunt an. „Ich will dich was fragen…“

„Was?“

„Dieser Schleim an der Türklinke… Er hat uns aggressiv gemacht… und lügen lassen… warum hast du nichts gesagt? Du hast alles ertragen, dabei… hast du ihn auch berührt…“, murmelte er erstaunt.

„Warum?“, sie lachte, „Weil ich zu schwach bin! Du hattest Recht! Ich bin viel zu schwach… Ich … Ich kann dich einfach nicht anschreien… dich nicht… ich bin zu schwach dazu… zu schwach dazu dich zu verletzten… Und jetzt geh weg…“ Ihr rollten langsam Tränen aus den Augen und mit den salzigen Tropfen, tropfte noch etwas anderes ihr Gesicht hinab. Der rote Schleim…

Nehr sah sie an. „Das ist nicht schwach… Vielleicht bist du sogar die Stärkste von uns… Du hast schließlich niemanden verletzt, der dir etwas bedeutet…“

„Weil nur du da warst…“, sie seufzte und fühlte sich so schwach.

„Ich… Kei, ich habe das nicht so gemein, das war der Schleim… Ich hasse dich nicht… Wirklich nicht… du…“, murmelte er.

Sie nickte: „Das weiß ich längst… Als ich hier saß, kamen mir genauso viele böse Dinge in den Kopf… Ich habe vorbeigehende angepöbelt und angeschrien… Ich weiß, dass das alles nicht die Wahrheit war…“, mit müdem Lächeln richtete sie sich auf, „Ich hätte dich auch anschreien können… Wenn ich nicht so schwach gewesen wäre…“, sagte sie und ließ ihn stehen…
 

Erschrocken sah Sarina Blair an, während sich der rote Schleim aus ihrem Gesicht verabschiedete. Erleichterter konnte Blair sie nun aufklären…

Loki indes versuchte Raika und Baku in Schach zu halten, als ihr eine Idee kam.

„Die Wahrheit…“, murmelte sie, „Baku! Du wolltest doch keinem sagen, wie viele Punkte du in der letzten Politikarbeit erreicht hast, oder?“, fragte sie provokant.

„Das geht dich nichts an!“, schrie er.

„Sag schon! Oder traust du dich nicht“

„Fünf!“, fauchte er wütend.

„Von wie vielen?“

„Fünf von hundert, du…“, er hielt plötzlich inne, da die Wut von ihm abfiel und ihn in der Bewegung einfrieren ließ… Mit der Wut tropfte auch der rote Schleim von ihm ab…

Erleichtert seufzte Loki und blickte nun Raika an, die gelangweilt den Beiden zugesehen hatte. „Was guckst du denn so?“, knurrte sie und schritt auf sie zu, da knirschte etwas unter ihrem rechten Fuß. Als sie zu Boden blickte, erkannte sie einen Handspiegel auf den sie getreten war und da war auch ihr Fluch gebrochen. Dank der glücklichen Tatsache, dass Sarina zwei Taschenspiegel besaß…

Und spätestens als Blair sie aufklärte, dass dieser Schleim sie zum Lügen und streiten veranlasst hatte und das nichts davon wahr gewesen war, war die beste Voraussetzung geschaffen, damit die Welt bald wieder in Ordnung sein konnte…

Oder?



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  nojiko-sensei
2012-03-05T11:44:40+00:00 05.03.2012 12:44
oh man *lach* dieser schleim ist ja sehr witzig *gg* aber wo kommt der her? Das ist wohl die einzige Frage, die es noch zu klären gilt...
Mh dass nun also Nehr und Kei ein Paar werden find ich ja irgendwie schade *lach* Du hast zwar schon vorher genug Andeutungen gemacht gehabt, aber ich hatte ja immer gehofft, dass Blair und Nehr zusammen kommen... mh naja, aber kei und nehr passt ja schließlich auch... bin gespannt, was jetzt mit Kei abgeht, war ja sooo klar, dass Nehr ihren wunden Punkt getroffen hat und sie jetzt total zerstört ist. *lach* Das wird noch ne schöne schnulzige Szene werden, und ich freu mich drauf^^ *gg*
Von:  Ace-san
2012-01-18T21:44:43+00:00 18.01.2012 22:44
Naja, wer weiß, wen in der Schule es noch alles erwischt hat... *lach*
Aber das is sooo eine typische EPISODE... *lach* genial... wirklich genial... und das mit Kei und Nehr... tja, was soll man dazu sagen... aber hat das nich folgen, wenn Blairs Spiegel jetzt kaputt ist? Oder war das ein anderer Spiegel? Oder kann man auch den problemlos reparieren?
Ansonsten... ja die Wahrheiten waren ja bei Nehr vorhersehbar und bei Baku zu erahnen *lach*
Das Kei die Tränenversion hatte, fand ich cool und du hast Recht, ich bin froh von diesem drunter und drüber ausnahmsweise verschont worden zu sein... andererseits grenzt mich das ja fast ein bisschen aus, wenn ich ausgerechnet in solchen Szenen nicht dabei bin? Hm, was is mir jetz lieber *lach*
ich bin ja mal gespannt wies weiter geht, aber sag mal, wenn du im moment noch etwas schwierigkeiten mit der winddrachensache hast, warum baust du dann keine fillerfolgen ein? *lach* die gehören zu einer serie schließlich auch irgendwie dazu und sind ganz praktisch um die beziehungen zwischen den einzelnen charakteren (vorallem nebencharakteren) noch mehr hervorzuheben... wobei diese Folge dafür schon ein guter Ansatz war *lach*
Wie dem auch sei, *knuddel* Mach weiter so!!!
Von:  Kureimeiji
2012-01-18T21:23:20+00:00 18.01.2012 22:23
oh neeiiin mein armer schleim Q_Q

Oha ich in so aggro Ö_Ö *kann sich das kaum vorstellen* und manon und ich hatten schonmal einen ähnlich krassen streit Ö____Ö°° Allerdings glaub ich nicht das er jemals SO krass geworden wäre xDD
schöne idee :D gefälltmir diese volkskrankheit XD jetzt noch wissen wo das herkommt und wo es hingeht, weil wenn der da aus den wänden läuft wirds schwer nicht mehr dagegen zu kommen xDD
hab eben gelacht XD alle muss man irgendwie mit gewalt dazu bewegen sich von dem Fluch zu befreien und mein Geschichten ich "verläuft" sich mal wieder und tritt auf die Lösung XDDD

das oder am ende ist episch Ö_Ö
Von: abgemeldet
2012-01-18T20:57:40+00:00 18.01.2012 21:57
P.S.MEIN ESSEN!!!...>>
Von: abgemeldet
2012-01-18T20:54:33+00:00 18.01.2012 21:54
der schleim ist böse...*grummel*
iwie tut es mir persönlich leid, das loki blair ins gesicht geschlagen hat ö^ö



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