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Ein Siegel verpflichtet

Der etwas andere Abriss meines Lebens
von

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Episode 2: Heimweh der Fraktionen

Episode 2: Heimweh der Fraktionen
 

Einige Tage nach ihrer Annahme an der magischen Schule hatte Blair mit allerlei Sachen zu kämpfen. Zum einen war die Umstellung auf die neuen Stunden ein großes Problem. Wenn man plötzlich von Mathe, Englisch und Geographie zu politische Diskussion, Kampf und Überleben wechselte kam man sich schon leicht überfordert vor, vor allem aber wenn man sich wie Blair immer noch irgendwie als Menschen fühlte…

Und dann war das noch das Essen…

Sie saß gemeinsam mit Baku in der Kantine und plötzlich – als sie Bakus Gericht sah – kam sie sich mit dem riesigen Berg Fleisch vor sich ziemlich glücklich vor.

„Was zum Teufel ist das?“, fragte sie und deutete auf seinen Teller.

„Magischer Schleim…“, murmelte er.

„Klingt super.“

„Schmeck besser als es aussieht.“

„Und bleibt dabei aber immer noch ungenießbar“, lachte eine Stimme hinter ihm und Kei setzte sich neben ihn. Im Schlepptau hatte sie einen sehr großen jungen, blonden Mann, der einen ähnlichen Berg Fleisch auf seinem Teller balancierte wie Blair. Er setzte sich gleich neben sie.

„Das ist Chel“, stellte Kei vor, „Und wie du an seinem Teller sehen kannst, ebenfalls einer der Fraktion Drache.“

Blair verglich erneut ihre Teller und nickte: „Also kann man wirklich am Essen erkennen, wer wozu gehört?“

„Natürlich, sieh nur Baku“; Kei nahm ihm seine Gabel ab, pikste damit in den Schleim und zog das schleimige, violette Zeug ein Stück nach oben, „Das ist magischer Schleim, typischer Magierfraß! Eigentlich schmeckt es nur ein wenig bitter, aber es enthält viel Energie und Zusatzstoffe, die Magier beim Zaubern verbrauchen.

Und ja… Drachen. Viel Fleisch. Ist glaube ich selbsterklärend, oder?“

Blair verstand noch nicht so recht, was sie mit dem riesigen Berg Fleisch anstellen sollte, doch als sie leicht zur Seite schielte, bemerkte sie das Chels Tablett bereits leer war.

„Ich glaube, ich hole mir noch Nachschlag…“, sagte er und ging davon.

Blair seufzte: „Und was isst du?“

Baku lachte: „Das große Mysterium unserer Zeit! Das ist abartig!“

„Ist es nicht!“, sagte Kei und öffnete die Metallschatulle, die auf ihrem Tablett lag, nur um eine kleine Metallflasche hinaus zu holen, „Das ist Energie.“

„Lebensenergie!“, setzte Baku ein, „Lebensenergie! Ein Stück deiner Seele!“

„Das ist inkorrekt“, meinte Kei beleidigt, „Energie ist nachproduzierbar. Es ist überhaupt nicht schlimm, oder tödlich. Hör auf so zu dramatisieren“, meinte sie ruhig, öffnete die Flasche und kippte den Inhalt herunter.

„Lebensenergie… So wie bei Vampiren?“, fragte Blair und Baku begann laut zu lachen.

Kei seufzte: „Ja, menschliche Fiktion. Sie ist im weitesten Sinne wohl unser Gegenstück.“

Chel kehrte indes mit einem weiteren Fleischhaufen zurück und Blair machte sich daran das ihr vorgesetzte genauer zu untersuchen…

Es waren viele verschiedene Fleischstücke; einige gebraten, einige roh… Rotes Fleisch und Fleisch das zumindest wie Huhn aussah. Zaghaft machte Blair sich daran die gebratenen Stücke zu essen und wurde davon schon ziemlich statt… Obwohl es sich komisch anfühlte…

„Isst du nicht mehr?“, fragte Chel neben ihr.

„Äh… nein…“, murmelte sie.

„Darf ich?“

„Ja… Klar…“, staunend blickte Blair wieder Kei an, „Was essen die anderen Fraktionen?“

„Mhm… Die Feen und Elfen essen nur Gemüse und anderes Grünzeug. Die Fischmenschen haben einen Teich, in dem sie essen, sie ernähren sich bevorzugt von noch lebendem Fisch. Die Wandler… Ja… Die essen auch magische Gerichte, wie magischen Schleim. Und die Kämpfer bekommen menschliche Nahrung!“

Als Blair das hörte seufzte sie sehnsüchtig.

„Was hast du als nächstes?“, versuchte Baku abzulenken.

„Frei“, murmelte Blair. Und dazu kam der Glockenschlag. Kei seufzte: „Und wir müssen zum Unterricht…“

Und innerhalb weniger Minuten war Blair allein…

Sie sah sich in der Kantine um und entdeckte noch mehr Personen alleine an Tischen sitzen… und essen… Menschliche Nahrung essen…

Sie stand auf und ging zu einer dieser Personen: „Hallo, ich bin Blair, darf ich mich setzten?“

Der dunkelhaarige Junge blickte auf: „Die Neue… Ja, setz dich.“

„Danke…“, sagte sie lächelnd und setzte sich ihm gegenüber, um ihm dabei zu zusehen wie er in Kartoffelpüree und Erbsen herumstocherte. „Wir kommt es, dass du normales Essen zu dir nimmst?“

Er sah sie durch kühle, dunkle Augen mit einem leichten Grinsen an: „Das ist nicht normal. Hier ist das sogar etwas Besonderes. Normale Nahrung sind magische Lebensmittel, wie magischer Schleim oder eine magische Suppe.“

„Äh… Gut… Aber warum isst du dann etwas… Menschliches?“, Blair war verwundert.

„Ich bin Nehr. Ich gehöre zur Fraktion der Kämpfer“, er zeigte ihr ein schwarz/rotes Siegel in seiner Handfläche, „Die Tradition der Kämpfer ist mit der menschlichen verbunden. Unsere Vorfahren sind Menschen, die einen Weg in dieses Reich gefunden haben und den Zauber von hier in sich aufgenommen haben. So wurden sie von Menschen zu Geschöpfen dieser Welt.“

„Das… Das klingt unglaublich spannend.“

„Nicht wirklich. Das war’s. Viel mehr Tradition haben wir nicht. Jedoch nehmen wir den Zauber, den wir zum Leben benötigen über die Luft auf. Magier und Wandler können das nicht und müssen sich deshalb über die Nahrung mit Energie versorgen. Und deshalb… Esse ich den Menschenfraß.“

„Du klingt nicht begeistert“, meinte Blair leicht enttäuscht.

Er zuckte mit den Schultern: „Es ist nichts Besonders.“

„Ein Berg aus Fleisch auch nicht.“

Grinsend schob er den halbvollen Teller zu ihr rüber: „Hier.“

„Was? Was soll ich damit?“

„Du starrst das gesamte Gespräch über so sehnsüchtig drauf, also iss schon, bevor ich es mir anders überlege“, meinte er und gähnte kurz.

„Oh…“, sie wurde rot, „Danke schön…“

„Hast du ein Problem mit dieser Welt?“

„Ich… Ja… Ich vermisse mein altes Zuhause. Ich konnte mich nicht einmal von meinen Eltern oder meinem besten Freund verabschieden… Und hier ist alles so neu. Ich… Ich habe schon fast keine Lust mehr! Ich werde mich wahrscheinlich nie daran gewöhnen! Weder an dieses Essen! Noch an den aberwitzigen Unterricht! Das ist… Das ist nicht einfach nur neu… Es will nicht in meinen Kopf… Als diese Fraktionen und das neue zu lernen! Nein! Ich will das nicht! In meinem alten Leben wusste ich alles und musste mich nicht ständig an etwas Neues gewöhnen!“, erst war sie zaghaft, doch dann sprudelte einfach Wort für Wort aus ihr heraus.

Nehr begann laut zu lachen und stand dann auf. Kopf schüttelten sah er auf sie herab. „Leicht klagt sich’s über Triviales. Glaubst du es geht nur dir hier so?“ Lachend ließ er sie stehen und Blair fragte sich, ob er wohl von einer Sphinx abstammte oder so etwas Ähnlichem. Denn erneut fühlte sie sich, als würde diese fremdartige Welt völlig im Regen stehen…

Sie sprang auf und rannte aus dem Gebäude heraus. Frische Luft würde ich gut tun – dachte sie. Einmal tief durchatmen – dachte sie. Dann fielen ihr Nehrs Worte ein. Das war andere Luft. Selbst das, was sie gerade atmete hatte nichts mehr aus ihrer Heimat…

Sie lief weiter. Den Hang an der Klippe hinab, erreichte sie den Stand am Wasser und dort sah sie diese Wesen. Fischmenschen… Sie trat langsam heran und beobachtete die Gruppe von jungen Männern und Frauen, wie sie Wettrennen veranstalteten und Wasserball spielten und sie begann zu seufzen.

„Die haben bestimmt kein Heimweh… Die sind bestimmt glücklich, solange sie Wasser habe! Verdammt warum kann ich nicht so einfach gestrickt sein?“

„Du irrst dich…“, hörte sie eine Stimme hinter sich.

Erschrocken drehte sich Blair um und sah ein braunhaariges Mädchen hinter sich stehen.

„Das hier ist nicht das Wasser, in dem wir geboren und aufgewachsen sind. Es ist zu salzig. Wir genießen Wasser. Aber Wasser ist nicht gleich Wasser“, sie lächelte und streckte ihr die Hand entgegen, „Ich bin Raika. Wasser ist unsere Lebensgrundlage, aber es ist nicht unser zu Hause.“

„Oh… Tut mir leid“, verlegen lächelte Blair sie an und ergriff ihre Hand, „Ich bin Blair… Es ist bloß… Ich bin neu.“

„Das ist wunderbar!“, Raika packte ihre Hand fester, „Man kann nicht genug neue Sachen ausprobieren! Komm!“, sie lief an ihr vorbei in Richtung des Wassers und zog sie hinter sich her.

„Hey… Halt! Was tust du da?“

„Dir helfen! Ich zeige dir, wie wir mit Heimweh umgehen! Zum Beweis unserer neuen Freundschaft!“, freudig trat die Fischmenschin mit ihren nackten Fußsohlen ins Wasser.

„Aber…“, das Wasser spritze nach oben, „Du… Du vergisst, dass ich Schuhe tragen und im Gegensatz zu dir keine Badesachen!“ Egal, was sie sagte, sie konnte nichts tun, ihre neue Freundin zog sie mitsamt ihrer Kleidung und Schuhe ins Wasser.

Das alles Weitere jedoch noch merkwürdiger wurde, hätte Blair ahnen können, tat sie aber nicht.

Raika schwamm gemeinsam mit ihr ein ganzes Stück weit hinaus aufs Wasser und nahm sie an die Hand. „Wie lange kannst du die Luft anhalten?“

Nervös begann Blair zu kichern und erinnerte sich an ihre Ausflüge ans Freibad. Sie konnte lange die Luft anhalten, aber irgendwie glaubte sie, dass das nichts war gegen einen Fischmenschen. „Äh… zwei oder drei Minuten?“

„Mhm, das ist eigentlich zu wenig. Na ja.“ Blair konnte nichts sagen, was an diesem Satz sie am meisten in leichte, unterschwellige Panik versetzte. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken könnte, war Raika bereits abgetaucht. Blöd daran für Blair war nur, dass sie weiterhin ihre Hand umklammert hielt und sie deshalb mit in die Tiefe zog…

Sie kniff die Augen zusammen und ließ sich mit in die Tiefe ziehen. Schatzungsweise war sie bereits nach kürzester Zeit tiefer, als sie jemals in ihrem Leben aus eigener Kraft getaucht war und die Luft in ihrer Lunge wurde bereits auch knapp.

Sollte das das Ende sein? Wirklich? Gegen einen bevorstehenden Tod war eine fremde Welt und so ein bisschen Heimweh vielleicht gar nicht so schlimm…

Dann bewegten sie sich plötzlich nicht mehr. Blair traute sich jedoch erst die Augen aufzumachen, als Raika wie verrückt an ihrem Arm rüttelte. Zaghaft öffnete sie erst das eine und dann das andere Auge und begann zu staunen…

Vor ihr lag ein kleines Korallenriff. Die schönsten und buntesten Farben. Alles zusammen. Schimmernde Fische. Seltene Pflanzen. Es war unbeschreiblich und wunderschön. Es war so atemberaubend, dass Blair der Mund offenstand.

Nur für einen Moment, bis sie merkte, dass sie den Mund geöffnet hatte. Doch da merkte sie, dass es ihr gar nichts ausmachte. Sie brauchte unter diesem Wasser keine Luft… Sie war nicht in Atemnot und das obwohl ihr Mund weit offenstand.

Raika begann zu lachen und deutete auf Blairs Hand. „Du bist ein Wasserdrache! Wie blöd von uns das zu vergessen!“

Blair begann matt zu lächeln und betrachtete das Riff weiter. „Es ist ungalublich schön…“, murmelte sie.

„So sieht unser Zuhause aus. Es ist ein Stück Zuhause von uns Fischmenschen. Wir kommen her, wenn wir Heimweh haben. Es gibt uns halt. Fühlt sich an wie zu Hause sein. Oder? Hilft es dir?“, erklärte Raika.

Als Blair die bunten Farben sah, sagte ihr das Ganze nur eins. Es zeigte ihr, wie groß und verrückt die Welt war, in der sie nun leben sollte… Doch sie lächelte trotzdem, weil Raika dieses wunderschöne Bild mit ihr geteilt hatte…
 

Klitschnass und triefend stapfte Blair den Weg hinauf zum äußeren Sportplatz und hoffte, von der Sonne getrocknet zu werden. Da sah sie am Rand der Klippe jemanden stehen. Ein Mädchen mit mittellangen braunen Haaren.

„Hey du!“, Blair lief auf sie zu, „Was stehst du hier so allein an der Klippe? Bist du traurig… Bist du… so traurig wie ich?“

Die warmen Augen des Mädchens blickten sie an und auf ihre Lippen legte sich ein Lächeln: „Ich bin keineswegs traurig.“

„Warum blickst du dann auf das Meer hinaus?“

„Ich bin Hana von der Fraktion der Elfen und ich denke nach“, erklärte die andere ruhig.

„Oh… oh… eine Elfe…“, staunte Blair, „Ich bin Blair… Seht ihr Elfen alle so traurig aus?“

„Entschuldigung?“, verwundert legte Hana den Kopf schief, „Es scheint mir, als ob du die feinen Gedankenzüge von uns Elfen fehlinterpretiert. Nur weil ich gerne für mich bin und denke, bin ich keineswegs traurig. Im Gegenteil, in diesem Moment bin ich sehr fröhlich, weil ich dich kennen gelernt habe.“ Ihr Lächeln war warm und aufrichtig und Blair kam sich sehr unsicher vor, da sie glaubte sie beleidigt zu haben. „Aber du sagtest, du seist traurig?“

Blair seufzte und blickte aufs Wasser raus. „Ich habe bloß Heimweh.“

Hana begann zu lachen und es war echt merkwürdig eine Elfe Lachen zu sehen, aber irgendwie auch erfrischend: „Aber du bist ein Drache! Du kannst für wenige Stunden mal eben in eine Gebirgskette fliegen oder all die anderen Orte besuchen, an denen Drachen geboren werden! Warum hast du da Heimweh? Meine Heimat befindet sich auf der anderen Seite der Welt! Ich kann sie bloß an Feiertagen sehen!“

„Ich bin nicht von hier… Ich komme aus der Welt der Menschen… Und ich vermisse diese Welt…“, murmelte sie ein wenig kleinlaut.

„Oh…“

„Wie gehen Elfen mit Heimweh um?“, fragte Blair.

Hana sah sie an, dann blickte sie zum Horizont: „Wir denken.“

„Das macht ihr ziemlich oft, oder?“

„Kann man zu viel denken?“, sie zuckte mit den Schultern, „Heimweh… ich denke an mein Zuhause oder lese ein Buch darüber… Es hilft sich zu erinnern, wie es sich dort anfühlt, und wenn du diese Erinnerung hast, dann ist es fast so, als wärst du dort. Verstehst du, was ich meine?“

„Ein wenig…“, murmelte Blair, „Danke…“

„Aber es hilft dir nichts?“

„Woher?“

„Ich kann das in deinem Gesicht sehen. Wie gerne würde ich dir helfen?“

„Schon gut, schon gut…“, sie lächelte Hana an, „Ich freue mich, dir begegnet zu sein…“
 

Blair streifte nun durch die Gänge des Gebäudes, sie war dankbar für die Versuche der anderen, aber es halft ihr wenig. Sie war wohl einfach zu viel Mensch, um die Ratschläge von magischen Kreaturen annehmen zu können. Da sah sie Kei und Baku auf sich zukommen… Den Beiden ging es gut… Die hatten sicherlich nie Heimweh…

„Blair!“, Kei lief auf sie zu, „Genau der Drache, den wir gesucht haben. Komm mit, wir haben eine Überraschung für dich…“

„Was?“, erschrocken sah sie ihre Freundin an, „Eine Überraschung?“

„Ja, der dämliche Magier hat es geschafft! Er hat es wirklich geschafft! Komm mit!“, die Energiefängerin zog sie durch die Gänge in einen leeren Klassenraum. Baku lief ihnen nach. „Hier ist es!“

„Hier ist was?“, Blair war verwirrt.

„Der Spiegel“, erklärte Baku, „Dein Spiegel…“, er ging zum Lehrerpult und hob ein mittelgroßes Siegel hoch.

„Baku hat gerade sein Projekt bestanden. Der Zauber funktioniert…“

„Welcher Zauber?“

Baku war stolz: „Der Portal zwischen unserer Welt und deiner! Na ja, deiner alten… Du kannst sie nun jeder Zeit besuchen! Du wirst auch kein Problem damit haben von deinen alten Freunden gesehen zu werden. Unser Professor meinte, du hättest viel Menschliches in dir und deshalb würdest du von beiden Völkern wahrgenommen…“

Blair starrte ihn geschockt an: „Das… Das habt ihr für mich gemacht?“ Sie rannte auf ihn zu und riss ihm den Spiegel aus der Hand und blickte hinein. Und im ersten Moment wollte sie unbedingt sofort hineinsteigen und wieder in ihrer alten Welt leben, doch dann wanderte ihr blick von dem Spiegel zu Kei und Baku und sie verstand etwas…

„Wie konnte ich so dumm sein…“, flüsterte sie und schüttelte den Kopf, „Ich muss nicht zurückkehren. Mein neues Zuhause ist hier." Sie verstand endlich, was Raika und Hana gemeint hatten. Man musste nicht bloß weil man Heimweh hatte weinend nach Hause rennen. Es reichte etwas zu haben, an dem man sich festhalten konnte. Ein Stück Zuhause. Sie klammerte sich an den Spiegel und sah hinein. Sie sah den Keller in dem sie Kei und Baku getroffen hatte und sie musste lächeln.

„Vielleicht… Ist diese Welt gar nicht so schlimm…“, sie dachte an all die Personen, die sie alleine heute getroffen und kennen gelernt hatte, „Ich gehöre hier hin.“

Aus dem Türrahmen ertönte ein Klatschen. „Bravo.“

„Was willst du hier?“, fragte Kei und atmete tief durch.

Blair drehte sich um und erblickte Nehr.

„Nur sehen, ob sie ihre Lektion gelernt hat“, sagte dieser grinsend.

„Oh pass du bloß auf…“, meinte Kei und ging auf ihn zu, „Verdirb sie nicht, bevor sie hier überhaupt richtig angekommen ist, verstanden?“

Er grinste und sah auf sie herab: „Würde mir doch niemals einfallen. Wie kommst du nur auf so etwas?“

„Ich weiß es auch nicht.“

„Dann sind wir ja schon zu zweit. Und Neue“, er drehte sich zu Blair, „Hast du was gelernt?“

Diese nickte und drückte den Spiegel an sich: „Jeder hier hat Heimweh… Und selbst wenn sie alle unterschiedlich sind, so braucht jeder von uns ein Stück Zuhause, damit er sich beruhigt etwas Neuem zuwenden kann.“

„Klingt schon ziemlich, ziemlich gut. Mach weiter so“, er zwinkerte ihr zu und ging davon.

Kei starrte ihm nach und Blair war sich verdammt sicher, dass sie aus diesem Typen nicht schlau wurde…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  nojiko-sensei
2012-02-07T19:26:16+00:00 07.02.2012 20:26
Hey!
das gefällt mir schon viel, viel besser^^ Es ist witzig, ein wenig nachdenklich und außerdem schön fantasievoll! ^^ sehr, sehr schön! Dann les ich mal gleich weiter! *gg*

~~noji~~
Von:  Ace-san
2012-01-14T21:22:15+00:00 14.01.2012 22:22
So... also das Kapitel war stilistisch schon besser... und ich fand es schön wie du die (ich glaub) 4 neuen Charaktere in einem Kapitel untergebracht hast ohne, dass es zu viel wirkte oder zu überladen... es ließt sich besser als das erste Kapitel, wohl auch, weil es keine Passage gibt, wo ich wirklich sage, dass es ZU schnell vorangeht... es ist in dem Kapitel selbst eigentlich relativ gleichbleibend (wenn man Sprünge nicht mitzählt), das macht es auf jedenfall angenehmer zu lesen *grins* Und ich bin jetzt schon gespannt auf die nächste Episode... (allein schon, weil du mich so heiß drauf gemacht hast *lach*)
Von:  Kureimeiji
2012-01-14T20:56:53+00:00 14.01.2012 21:56
für einen kurzen moment dachte ich mein geschichten ich bringt manon um *lach* und dann hab ich ungefähr zeitgleich mit dem gelsenem gedacht- sie is doch ein wasserdrache *drop* dementsprechend: gut getroffen *lach* ich bin genau so schusselig xDDD

und anja is super getroffen xDD
Von: abgemeldet
2012-01-14T20:43:01+00:00 14.01.2012 21:43
aw cool!
du hast anja ja richtig gut getroffen, ohm man!
du bsit genial!!!!


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